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Fanfiction

Harry Potter und die Schatten der Vergangenheit - Nicholas

von Muggelchen

Das Baby verhielt sich ruhig und döste friedlich, wĂ€hrend es durch zehn paar HĂ€nde gereicht wurde, bevor es am Ende wieder bei der Mutter landete, die sich im Bett liegend noch von den Strapazen der Nacht ausruhte. Ron hatte sich bis zum Bett vorgekĂ€mpft und sich neben seine Schwester gesetzt. Er verzog das Gesicht, als er ĂŒber den weichen Pflaum des Babykopfes streichelte und vorgetĂ€uscht angewidert sagte: „Schwarze Haare!“
DafĂŒr bekam er von seiner Mutter einen ganz leichten Schlag auf den Hinterkopf, bevor sie leise schimpfte: „Da muss erst die JĂŒngste kommen, um mich endlich zur Großmutter zu machen.“ Sie drehte sich um und blickte jeden ihrer Söhne an, bevor sie sagte: „Nehmt euch ein Beispiel an eurer Schwester, Jungs!“
„Gib ihr bloß das Baby, dann haben wir einen Moment Ruhe!“, scherzte Ron, wofĂŒr er dieses Mal von seiner Mum am Arm geknufft wurde, aber es war so, wie Ron es vermutet hatte. Als Molly wieder den kleinen Jungen im Arm hielt, waren alle anderen Weasleys Luft fĂŒr sie, selbst ihr Ehemann. Sie lĂ€chelte breit, machte ulkige Gesichter und dazu noch seltsame GerĂ€usche, als sie Kontakt mit dem nun erwachten SĂ€ugling aufzunehmen versuchte.

Ron schaute grinsend von seiner Mutter hinĂŒber zu Harry, der auf der anderen Seite des Bettes saß und sein Blick fiel auf die sich haltenden HĂ€nde seiner Schwester und seines besten Freundes, weswegen er freudestrahlend Harry in die Augen schaute. Nach einem kurzen Moment sagte er flĂŒsternd, so dass nur Ginny und Harry es hören konnten: „MĂŒssen wir nur noch jemanden fĂŒr Mine finden.“ An Rons Gesichtsausdruck merkten die beiden, dass ihm der Gedanke daran, Hermine allein zu wissen, nicht gefiel und er ein schlechtes Gewissen zu haben schien.

Mit dem Kind auf dem Arm fragte Molly freudestrahlend: „Und? Hast du schon einen Namen ausgesucht, Schatz?“
Ginny lĂ€chelte und sagte: „NatĂŒrlich! Den ersten habe ich frei gewĂ€hlt, der zweite ist der von Dad und der dritte ist von einem meiner blöden BrĂŒder.“
Hier sagte George frech grinsend zu Fred: „Hey, es kann nur einer von uns gemeint sein!“
„Schatz, nun spann uns nicht auf die Folter. Wie soll der Knirps heißen?“, fragte Molly nochmals, wĂ€hrend sie das Kind im Arm wiegte.
Ginny grinste und antwortete: „Ich wollte erst den Namen von Ur-Großvater nehmen, aber der ist nicht mehr sehr modern.“
Arthur fragte aufgeregt: „Erasmus? Das ist doch immer noch ein schöner Name.“
„Ja schon, aber viel zu altmodisch. Nein, ich habe mich fĂŒr Nicholas entschieden. Der gefĂ€llt mir! Der zweite ist dann natĂŒrlich Arthur und der dritte
“, sie hielt inne und blickte jeden ihrer BrĂŒder an. Sie musste derweil lachen, als Fred und George fĂŒr sich selbst die Daumen drĂŒckten. Harry musste auch anfangen zu lachen, weil Fred bereits Stoßgebete zum Himmel schickte, doch dann sagte Ginny völlig unverhofft: „Der dritte Name ist Percy.“

Alle Augenpaare waren nun auf Percy gerichtet, der ganz offensichtlich nicht damit gerechnet hatte, als Namensgeber fĂŒr seinen Neffen ĂŒberhaupt in die engere Wahl zu kommen. Vor lauter Unglauben waren seine Augen ganz groß geworden. Percy hatte zu Zeiten von Minister Fudge gegen seine eigene Familie und gegen Harry gearbeitet, woran er sich ihn diesem Moment erneut erinnern musste. Es hatte lange gedauert, bis er wieder mit seiner Mutter sprechen konnte, aber am Ende hatte seine Familie ihm verziehen und jetzt, was er noch immer nicht fassen konnte, trug sein erster Neffe seinen Vornamen. Percy lĂ€chelte, doch ganz schnell begann er zu schluchzen, weil Ginny mit der Namensgebung symbolisch die Familienbande stĂ€rkte und sie ihm zeigte, dass er dazugehörte.

Arthur wiederholte vertrĂ€umt: „Nicholas Arthur Percy Weasley. Ein ganz wundervoller Name!“
Molly verbesserte: „Nicholas Arthur Percy Potter! Wo wir gerade bei dem Thema sind: Wann dachtet ihr denn an eine Hochzeit? Darf ich da vielleicht etwas
 mithelfen?“ Sie zog fragend die Augenbrauen hoch, doch jeder wusste, dass sie die Hochzeit selbstĂ€ndig organisieren wollte, auch wenn sie so scheinheilig fragte.
„Mum, wir haben uns vor“, Ginny schaute auf die Uhr, „gerade mal vierundzwanzig Minuten verlobt. Wir haben noch nicht wirklich miteinander drĂŒber gesprochen.“
„Oh ja, Ă€hm, gut. Aber wenn ihr was im Auge habt
“
„Mum! Wir sagen dir als erste Bescheid, okay?“

In diesem Moment kam der Fast Kopflose Nick ins Krankenzimmer geschwebt und sagte: „Seid gegrĂŒĂŸt, ihr Guten!“ Er nĂ€herte sich Ginny und fragte: „Mir ist gerade eben zu Ohren gekommen“, er blickte verstohlen zu einem GemĂ€lde mit einer Krankenschwester hinĂŒber, „dass die Namensgebung beschlossene Sache wĂ€re. Ist es wahr, dass
“
„Er soll Nicholas heißen“, bestĂ€tigte Ginny lĂ€chelnd.

Sir Nicholas grinste bis ĂŒber beide Ohren, bevor er zu Molly hinĂŒberschwebte, um das Kind zu betrachten. VergnĂŒgt sagte er: „Was fĂŒr ein prĂ€chtiger Knabe, Miss Weasley! Gratulation meinerseits!“ Er kam zurĂŒck an Ginnys Bett, bevor er gespielt nebensĂ€chlich fragte: „Ist es, Ă€hm, gestattet, meine Vertrauten ĂŒber die Namensgebung zu unterrichten?“
Dieses Mal fragte Harry grinsend: „Wem wollen Sie denn alles davon erzĂ€hlen?“
Mit vor Stolz geschwellter Brust antwortete Nick: „Nun ja, ich möchte nicht abstreiten, dass es mir eine große Ehre ist, meinen Namen mit einem so bezaubernden Buben zu teilen, der dazu noch hier in diesem Schloss das Licht der Welt erblickt hat. Der grauen Damen und dem fetten Mönch wĂŒrde ich gern diese Nachricht ĂŒberbringen, auch dem Baron, selbstverstĂ€ndlich. Möglichweise auch hier und da dem einen oder anderen Portrait
“

In spĂ€testens einer halben Stunde wĂŒrde jedes Lebewesen in Hogwarts wissen, wie Ginnys Junge heißen wĂŒrde. Der Fast Kopflose Nick hatte damals auch begeistert herumerzĂ€hlt, dass Harry der neue Sucher fĂŒr Gryffindor geworden war. Sir Nicholas war schon immer der redseligste Hausgeist in Hogwarts, aber er war keinesfalls eine Tratschtante, denn zumindest holte er sich im Vorfeld eine Genehmigung dafĂŒr ein, Informationen streuen zu dĂŒrfen.

Ob andere den Namen ihres Kindes von ihr erfahren wĂŒrden oder von Nick, das war ihr völlig gleich. Sie mochte den Fast Kopflosen Nick, auch wenn der nur ein Geist war. Immerhin war er der Hausgeist von Gryffindor und sie hatte sich damals schon das Leben als Geist recht trĂŒbsinnig vorgestellt. Es hatte ihr damals jedes Jahr unendlich Leid getan, dass er bei der jĂ€hrlichen „Jagd der Kopflosen“ nie teilnehmen durfte, weswegen sie ihm diese angenehme Aufregung gönnte und sagte: „Ich habe nichts dagegen! ErzĂ€hlen Sie es, wem Sie wollen, Nick, dann aber auch den vollen Namen.“ Den wiederholte sie fĂŒr Sir Nicholas, bevor er nochmals hinĂŒber zum Baby schwebte. Sein Kopf wackelte verdĂ€chtig locker, als er ihn etwas schrĂ€g legte, um den kleinen Nicholas zu betrachten, bevor er sich verabschiedete und von dannen zog, um jedem die frohe Kunde zu unterbreiten.

Sir Nicholas de Mimsy-Porpington flog durch die GĂ€nge und berichtete jedem Erwachsenen, wie Stolz er darauf wĂ€re, dass Miss Weasley seinen Namen fĂŒr ihren Jungen gewĂ€hlt hatte. Professor McGonagall, deren strenge Miene so oft ein LĂ€cheln missen ließ, strahlte ĂŒber das ganze Gesicht und bedankte sich bei Sir Nicholas fĂŒr die erfreuliche Information. Als Sir Nicholas dem Direktor begegnete und ihm die Neuigkeit mitteilte, da sagte Dumbledore lediglich, dass er darĂŒber schon in Kenntnis gesetzt worden wĂ€re und es war klar, dass die Krankenschwester aus dem GemĂ€lde dafĂŒr verantwortlich gemacht werden konnte.

In der Eingangshalle traf der Fast Kopflose Nick auf Hagrid und Olympe und die beiden freuten sich wahnsinnig ĂŒber die Geburt an sich und dass alles ohne Komplikationen abgelaufen war. Die graue Dame, die Sir Nicholas auf seinen Weg durch die GĂ€nge antraf, nahm die Botschaft nur entgegen, Ă€ußerte sich jedoch nicht dazu, denn sie sprach niemals ein Wort. Die Maulende Myrte war von Sir Nicholas’ ausgelassener Fröhlichkeit nicht anzustecken und der Blutige Baron zuckte einfach nur gelangweilt mit den Schultern, bevor er zurĂŒck in die Kerker schwebte.

Nachdem Sir Nicholas niemanden mehr finden konnte, dem er noch nicht von der Neuigkeit berichtet hatte, trieb er ziellos durch die Stockwerke des Schlosses auf und ab, bis er in der Bibliothek jemanden entdeckte. Langsam glitt er auf die junge Frau mit den buschigen Haaren zu, die ihn erst bemerkte, als er sich direkt vor ihr befand.

Sie wollte gerade etwas sagen, da hob er eine Hand und sagte: „Nein, sagen Sie nichts, Teuerste. Ich weiß, ich weiß
 Sie waren hier SchĂŒlerin. Lassen Sie mich nur einen Augenblick nachdenken. Miss Granger, richtig?“ Hermine lĂ€chelte und freute sich darĂŒber, dass ihr ehemaliger Hausgeist sie wiedererkannt hatte. Sie nickte bestĂ€tigend, bevor er auch ihr von der Namensgebung von Ginnys Kind berichtete. Sie lĂ€chelte breit, doch Sir Nicholas war nicht zu tĂ€uschen, denn er fragte mitfĂŒhlend: „Was haben Sie nur? Sie scheinen bedrĂŒckt. Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?“
„Nein, es ist nur
 Ach, nein. Es ist schon alles in Ordnung“, stammelte sie zusammen.

Sir Nicholas hob eine Augenbraue und kniff den Mund zusammen, denn er erkannte eindeutig, dass sie traurig war. Wenn sie auch keine SchĂŒlerin mehr war, so fĂŒhlte er sich ihr als ehemalige Gryffindor noch immer verpflichtet und das bedeutete fĂŒr ihn, sich um sie zu kĂŒmmern.

Er schwebte nĂ€her an den Tisch heran, um vorzutĂ€uschen, sich ihr gegenĂŒber auf die Bank zu setzen, bevor er interessiert klingend fragte: „Was lesen Sie da, meine Gute?“
„Das Buch heißt ’Die Seelen der Farben’ und ist wirklich interessant. Hier steht, warum Geister entweder grau, weiß oder blĂ€ulich sind und was der Unterschied zwischen Echos, echten Geistern und verlorenen Seelen ist. Aber
“, sie hielt inne, weil Sir Nicholas eher gelangweilt wirkte, doch er machte gute Miene zum bösen Spiel, denn immerhin hatte er das GesprĂ€ch angefangen.
„Warum beschĂ€ftigen Sie sich nur mit so etwas, meine Liebe?“, fragte er höflich interessiert.
Sie erklĂ€rte locker: „Ach, ich wollte nur wissen, ob es FĂ€lle gibt, wo sich noch nach der PubertĂ€t bei jemandem die Augenfarbe geĂ€ndert hat.“
Hier wurde Sir Nicholas hellhörig und er entgegnete kopfnickend: „Ja ja, das ist durchaus möglich! Der gute Mr. Moody exempli causa. Sein gesundes Auge hat seit seinem magischen Unfall eine andere Farbe. Es ist auf eigentĂŒmliche Weise nun heller als zuvor.“
„Ja, aber das war durch einen Kampf mit Todessern; durch FlĂŒche, die er abbekommen hat. Mich interessiert, ob eine VerĂ€nderung von Augenfarben ohne Ă€ußere, jedenfalls ohne sichtbare Ă€ußere Einwirkung stattfinden kann. Sozusagen von einer Minute zur anderen“, erklĂ€rte sie dem Hausgeist, der nun eine Hand zu seinem Kinn fĂŒhrte und mit seinem durchsichtigen Spitzbart spielte, wĂ€hrend er nachdachte, ob er in dieser Hinsicht behilflich sein könnte.

Sie hatte bereits zwei weitere Seiten in dem dicken WĂ€lzer gelesen, als Sir Nicholas endlich sagte: „Mir ist so etwas nur einmal aufgefallen, aber das kann auch mit der erreichten Mannbarkeit zu tun haben. Wie nannten Sie es? ’PubertĂ€t’? Es gab hier vor einigen Jahren einen SchĂŒler. Ach, was sagt ich: Vor Jahrzehnten! Sie werden mir sicherlich zustimmen, Miss Granger, dass die mĂ€nnlichen SchulabgĂ€nger von Hogwarts mit siebzehn Jahren noch nicht voll entwickelt sind.“
Sie stimmte ihm mit einem Kopfnicken zu, bevor sie fragte: „Und da haben Sie das mal bemerkt? Bei einem ehemaligen SchĂŒler?“
Sir Nicholas nickte und erklĂ€rte: „Seine Augenfarbe war von einem Tag auf den anderen sehr viel dunkler. Das war Ă€ußerst befremdlich, sag ich Ihnen!“
„Von einem Tag auf den anderen? Wenn es ein SchĂŒler war, dann haben Sie ihn doch lange nicht gesehen oder?“, fragte sie neugierig.
Er zog beide Augenbrauen in die Höhe und erklĂ€rte: „Oh doch, meine Liebe. Der SchĂŒler ist nach drei Jahren hier wieder aufgetaucht. Da waren seine Augen noch genau so, wie ich sie von frĂŒher in Erinnerung hatte. Aber dann, es muss ein Jahr spĂ€ter gewesen sein, von einem Tag auf den anderen“, Sir Nicholas schnippte theatralisch mit den Fingern, aber dabei wurde kein GerĂ€usch erzeugt, „da sahen sie plötzlich anders aus.“
Hermine schluckte, bevor sie kleinlaut fragte: „Kenne ich diesen ehemaligen SchĂŒler?“
„Aber sicher kennen Sie ihn, Miss Granger. Es ist Professor Snape!“, antwortete der Fast Kopflose Nick freundlich.

Ein Schauer lief Hermine ĂŒber den RĂŒcken. Nicht nur Harry oder ihr war das mit den Augen aufgefallen, sondern auch Sir Nicholas.

„Sagen Sie, schwankte die Augenfarbe spĂ€ter noch hin und her?“, fragte sie ihn aufgeregt.
Der Hausgeist schĂŒttelte den Kopf, der daraufhin locker auf dem Hals hin und her wackelte, und erklĂ€rte: „Nein, wie soll das auch möglich sein? Seitdem waren sie stets so schwarz wie sie heute noch sind. Mir ist nie aufgefallen, dass sich die Farbe danach noch einmal verĂ€ndert hĂ€tte.“
Hermine grĂŒbelte einen Moment, bevor sie wissen wollte: „Wann genau war das? Sie sagten, von einen Tag auf den anderen. Wissen Sie, welcher Tag das genau war?“
Sir Nicholas starrte mit nachdenklicher Miene aus dem Fenster heraus, bevor er letztendlich nur antworten konnte: „Oh, es ist ein Kreuz mit den grauen Zellen. Mir fĂ€llt das Datum nicht mehr ein.“

Hermine dachte nur, dass Sir Nicholas ĂŒberhaupt gar keine Zellen mehr sein Eigen nennen konnte, verkniff sich aber jede Bemerkung diesbezĂŒglich und stellte stattdessen die Frage: „Und wissen Sie es noch ungefĂ€hr? Es interessiert mich wirklich brennend!“
Er stöhnte einmal, bevor er den Kopf schĂŒttelte und versicherte: „Nein, aber lassen Sie mir etwas Zeit. Ich werde meine Gedanken ein wenig auffrischen. Vielleicht fĂ€llt es mir wieder wĂ€hrend eines GesprĂ€chs mit einem der Portraits ein, mit denen ich mich damals auch ĂŒber diese Wunderlichkeit unterhalten hatte. Wenn mir nur einfiele, mit wem ich ĂŒberhaupt meine Gedanken ausgetauscht hatte... Hach, ich muss in mich gehen, Miss Granger. Ich werde Sie aufsuchen, wenn es mir wieder einfĂ€llt.“

Sie rang sich ein LĂ€cheln ab und bedankte sich bei Sir Nicholas fĂŒr die kleine Abwechslung, bevor der sich wieder auf den Weg machte, um Menschen zu finden, denen er noch nicht von Nicholas Arthur Percy Weasley, demnĂ€chst Potter, erzĂ€hlt hatte.

In ihrer Wohnung in London hatten Anne und Sirius es sich auf der Couch gemĂŒtlich gemacht. Es war Freitag und sie hatte sich heute extra freigenommen, um gegen Mittag mit Sirius zum ersten Mal die Winkelgasse ganz in ihrer NĂ€he zu besuchen. Bisher hatte sie sich immer gedrĂŒckt, weil ihr seine ErzĂ€hlungen darĂŒber, was es dort alles zu kaufen geben wĂŒrde, etwas unheimlich waren, aber schlussendlich konnte er sie davon ĂŒberzeugen, dass mit ihm an ihrer Seite schon nichts geschehen wĂŒrde.

Sie frĂŒhstĂŒckten gemĂŒtlich und kuschelten miteinander, als es unerwartet an der TĂŒr klingelte. Seufzend erhob sich Anne und ging in den Flur, um die TĂŒr zu öffnen. Sirius hörte ein GeflĂŒster, so dass er heimlich an die WohnzimmertĂŒr ging, um zu lauschen.

„Miss“, der Mann vor der TĂŒr schaute auf den Namen unter dem Klingelknopf, „Adair?“ Anne nickte, so dass der Mann fortfuhr: „Miss Adair, schön Sie anzutreffen. Ich
“
Sie unterbrach ihn und fragte: „Wollen Sie etwas verkaufen?“
Der große, schlanke Mann schĂŒttelte den Kopf und erklĂ€rte: „Nein, ich bin hier, um Ihnen etwas mitzuteilen.“

Anne war misstrauisch, aber sie war bei allen Fremden misstrauisch – besonders bei denen, die um diese Zeit bei ihr an der TĂŒr klingelten. Sie betrachtete den Mann, der einige Prospekte in der Hand hielt und unverhofft fragte: „Glauben Sie an Gott?“
’Hey, hatten wir lange nicht mehr’, dachte Anne schelmisch grinsend, bevor sie erwiderte: „Ich bin Agnostiker!“
Wie gern hĂ€tte sie ein Foto von dem Herrn gemacht, dem sĂ€mtliche GesichtszĂŒge entglitten waren, bevor er verdattert fragte: „Sie sind Ag
 Sie sind bitte was?“

Innerlich lachte sie sich ins FĂ€ustchen. Schon lange war keiner mehr von diesen „Jungs“ an ihrer TĂŒr gewesen, mit denen sie ihren Spaß haben konnte. Sie behielt die Ruhe und erklĂ€rte: „Agnostiker können Ihre Frage weder mit ja noch mit nein beantworten, mein guter Mann. Daher bin ich fĂŒr alles offen. ErzĂ€hlen Sie mir ruhig, was Sie auf dem Herzen haben.“
„Darf ich vielleicht eintreten und Ihnen
“
Anne wĂŒrgte ihn ab und band ihm den BĂ€ren auf: „Nein, tut mir Leid. Meine beiden Rottweiler gehen gern an die Weichteile und dieser Gefahr möchte ich Sie nicht aussetzen!“

Mit einer Hand vor dem Mund zwang sich Sirius dazu, vor Lachen nicht laut loszubrĂŒllen. Er verstand nicht, wie sie in solchen Situationen immer so bierernst bleiben konnte, aber sie schien ihren Spaß daran zu haben, so dass er mit hochrotem Gesicht weiter lauschte.

„Ähm, nun ja. Ich komme vom ’Orden des Heiligen Matthew’ und wollte Sie um eine Spende bitten, damit
“
Wieder wurde er unterbrochen, als Anne ihn verdutzt fragte: „’Heiliger Matthew’? Entschuldigen Sie bitte: Ich bin in ’Heiligen’ recht gut bewandert, aber mir ist noch nie ein heiliger Matthew untergekommen. Sie meinen nicht zufĂ€llig den Heiligen MatthĂ€us?“ Der Mann schĂŒttelte den Kopf und wollte gerade etwas erwidern, da ergriff Anne die Sprechpause und erklĂ€rte: „Also, wenn ich schon etwas spende, dann nur fĂŒr Heilige, die ich persönlich kenne. Also, ich meine, die mir bekannt sind. Was hat denn dieser ’Matthew’ so gemacht, dass man ihn zum Heiligen erklĂ€rt hat?“
„Er hat unsere Welt gereinigt
“
Aufgebracht schnitt sie ihm das Wort ab und zeterte vorwurfsvoll: „Oh, ich wusste, dass Sie mir Reinigungsmittel verkaufen wollen. Ich kaufe nichts!“

Der Mann an der TĂŒr und Anne hörten aus dem Innern der Wohnung ein GerĂ€usch, welches eine Mischung aus Prusten und Schnauben darstellte. Dem fragenden Blick des Mannes erklĂ€rte Anne daraufhin mit todernster Miene: „Einer meiner Rottweiler hat eine NebenhöhlenentzĂŒndung. Keine schöne Sache. Die Couch sieht aus
 Sie wĂŒrden es nicht glauben, wenn Sie es nicht mit eigenen Augen sehen wĂŒrden. Alles voll mit
“
Dieses Mal unterbrach der Mann und sagte freundlich bleibend, auch wenn er sein Unbehagen nicht vertuschen konnte: „Das arme Tier...“ Er lachte verlegen, bevor er fortfuhr: „Ich möchte Sie wirklich nicht weiter stören, Miss Adair.“

Der Mann wippte bereits aufgeregt von einem Bein aufs andere, was fĂŒr Anne das sichere Zeichen darstellte, dass er nun gehen wollte, doch er fand noch die Geduld, ihr zumindest ein Prospekt in die Hand zu drĂŒcken, wĂ€hrend er sagte: „Sie können ja, wenn Sie Zeit haben, einmal hier reinschauen. Sollten Sie sich doch zu einer Spende entschließen wollen, dann finden Sie hier unsere Bankverbindung. Und
 Na ja, es steht ja alles drauf. Ich bedanke mich fĂŒr die Zeit, die Sie mir geopfert haben. Ich wĂŒnsche dem Hundchen“, der Mann stockte kurz, als er erneut das seltsame, prustende GerĂ€usch vernahm, „eine gute Besserung. Wiedersehen, Miss Adair.“

Anne schloss die TĂŒr, schaute auf ihre Armbanduhr und sagte: „Wow, immerhin hat er es fast drei Minuten mit mir ausgehalten. Das sind eineinhalb Minuten lĂ€nger als mich der letzte ZeitungsdrĂŒcker ertragen hat.“

Jetzt lachte Sirius laut los, nachdem die WohnungstĂŒr endlich geschlossen war. Sich den Bauch haltend gesellte er sich zu ihr auf den Flur, bevor er fragte: „Wie machst du das? Wie kannst du da so ernst bleiben?“

Sie konnte seine Frage nicht beantworten und zuckte daher nur einmal mit den Schultern, wĂ€hrend sie das lĂ€ngliche Prospekt in Altarfalz betrachtete und die beiden Ă€ußeren Teile des Falzbogens öffnete, die vorn wie eine KirchentĂŒr gestaltet waren. Ganz oben war das Bild von einem rothaarigen, nett aussehenden, Ă€lteren Herrn abgebildet, der einen eleganten, gut situierten Eindruck machte.

Noch immer musste Sirius lachen, doch Annes Gesicht blieb ernst, dieses Mal jedoch, weil ihr ganz und gar nicht nach Lachen zumute war. Sirius stutzte aufgrund ihres fassungslosen Gesichtsausdrucks und daher hörte er zu, als sie aus dem Prospekt vorlas: „
setzen wir uns auch in KindergĂ€rten, Schulen und Heimen mit fachkundigen Dozenten gegen Okkultes und Esoterisches in der Hoffnung ein, die Anziehungskraft von Satans- und Hexenkulten und die Faszination an allem Mystischen und Geheimen mit ihren verderbenden EinflĂŒssen auf unseren Nachwuchs zu zerschlagen.“

Aufgebracht drehte und wandte Anne den Prospekt, bevor sie leise zu sich selbst sagte: „Das ist ’ne gottverdammte Sekte!“


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Emma ist eine natĂŒrliche Schönheit – wenn sie also die ,normale‘ Hermine in ihrer Schuluniform spielt, mĂŒssen wir ihr Aussehen unter dem Make-up eher herunterspielen. Aber der Weihnachtsball erfordert natĂŒrlich das genaue Gegenteil – da konnten wir uns mit dem Make-up richtig austoben.
Amanda Knight, Maskenbildnerin