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Harry Potter und die Schatten der Vergangenheit - Bauern & Knechte

von Muggelchen

Draco hatte Susan von dem Besuch bei seinem Vater erzählt und wie sehr der sich darüber aufgeregt hatte, dass sein Sohn keine Reinblüterin gewählt hatte. Susan konnte Draco gar nicht beruhigen. Immer wieder sollte sie ihm versprechen, seinen Vater nicht mehr zu besuchen, aber das konnte sie nicht. Shacklebolt und später auch der Minister persönlich haben ihr ausdrücklich auferlegt, sich um Mr. Malfoy zu kümmern, falls dieser Aussagen machen wollte, die für das Ministerium wichtig sein könnten. Doch würde er mit ihr überhaupt noch reden wollen? Sie müsste es herausfinden und so gab sie Draco das Versprechen nicht.

Mr. Malfoy hatte kein Wort gesagt, nachdem sie seine Zelle betreten hatte; auf ihren Gruß nichts erwidert. Er saß bewegungslos auf seiner Pritsche und umklammerte mit einer Hand das Ende einer Decke. Nach einigen Schweigeminuten sagte Susan unsicher: „Wir sind doch immer gut miteinander ausgekommen, Mr. Malfoy. Warum kann das nicht so bleiben?“

Innerlich lachte Lucius. Sicherlich war er gut mit ihr ausgekommen. Sie war die Einzige, die ihn regelmäßig besucht hatte – öfter als sein Sohn. Ihre Besuche gaben ihm eine gewisse Routine und ließen ihn glauben, er wünschte die Abwechslung, die ein Gespräch mit ihr brachte. Für eine Halbblüterin war sie erträglich, dachte Lucius. Und trotzdem war sie nur eine Halbblüterin. Eine Frau, die nicht gut genug für seinen Sohn war. Wie sehr wünschte er sich, dass Draco mit der jungen Miss Parkinson zusammengekommen wäre. Sie war reinblütig, wenn auch nicht gerade hübsch mit ihrem Mopsgesicht und wenig sympathisch wegen ihres ständigen Kicherns. Auf seinen Wunsch hin hatte Draco sie im vierten Schuljahr zum Weihnachtsball eingeladen, aber er schwärmte danach keineswegs für das Mädchen. Sie würde so plump tanzen wie ein Nilpferd, scherzte sein Sohn im Nachhinein, weswegen er ihm eine Ohrfeige gegeben hatte.

„Mr. Malfoy, kann ich etwas für Sie tun?“, fragte Miss Bones schüchtern. Natürlich musste Draco ihr von dem Gespräch erzählt haben. Weshalb sonst wäre sie jetzt so befangen? Glaubte sie etwa, dass er ihr an die Kehle gehen würde? Das würde er vielleicht sogar tun, wenn er sie nur sehen könnte. Die Worte seines Sohnes hatten ihn aufgewühlt. Die letzte Zeit hatte Lucius nur noch damit verbracht, in seiner Vergangenheit zu stöbern und sich zu fragen, ob alles, was sein Vater und sein Großvater ihm eingetrichtert hatten, vielleicht doch falsch gewesen sein könnte. Aber das konnte nicht sein, denn das würde ja bedeuten, dass sein Großvater, sein Vater und er selbst ein Leben lang verklärten Ansichten gefolgt wären. Malfoys machten keine Fehler! Lucius musste sich jedoch eingestehen, im Ministerium mit Potter falsch umgegangen zu sein. Das war ein Fehler gewesen. Und dass er damals Riddles Tagebuch an die Weasley-Tochter weitergegeben hatte, hatte sich am Ende auch als Fehler herausgestellt. Aber nicht als sein Fehler. Voldemort selbst hatte es am Ende vereitelt, wieder lebendig werden zu können, aber natürlich hatte Lucius dafür bezahlen müssen, dass Voldemort einen zwölfjährigen Knirps nicht zur Strecke hatte bringen können. Eigentlich hatte Voldemort schon damals versagt, als er nicht einmal dazu in der Lage gewesen war, ein Kleinkind zu töten. Voldemort hatte für die eigenen Fehler immer andere büßen lassen.

„Ihr Sohn hat mir Seife und Wein für Sie mitgegeben“, sagte Miss Bones, deren Stimme von Mal zu Mal leiser wurde.
’Seife und Wein’, wiederholte Lucius in Gedanken. Sein Sohn konnte es nicht lassen, ihn weiterhin zu belästigen, dieser dumme Junge! Würde er den Duft der Seife atmen und dazu den Wein genießen, würde er unweigerlich an Narzissa denken müssen. Narzissa war seine Göttin! Sie war die schönste Frau aus dem Hause Black. Er war stolz darauf, dass sie ihn als Ehemann auserwählt hatte. Sie hatte vor Freude weinen müssen, als sie ihm nach langer Zeit endlich hatte mitteilen können, schwanger zu sein und dass es ein Sohn werden würde, wie er es sich immer gewünscht hatte. Bei der kleinsten Komplikation während ihrer Schwangerschaft – und das waren viele – hatte er um das Ungeborene gebangt. Als er den kleinen Jungen endlich in den Händen hatte halten können, gab es keinen Augenblick, der diesem Moment hätte übertrumpfen können. Er erinnerte sich sehr gut daran, wie er Draco das erste Mal in den Armen gehalten hatte – seinen eigenen Sohn.

Hätte Lucius gewusst, wohin das alles mit Voldemort führen würde, hätte er das Weite gesucht. Früher, als Lucius sich ihm angeschlossen hatte, da waren dessen Ziele noch klar und erstrebenswert gewesen, aber mehr und mehr hatte sich Voldemort von einem gutaussehenden, schlauen und mächtigen Zauberer in einen schlangenhaften, verblendeten und vor dem Tod zitternden Wirrkopf mit obsessiven Bestrebungen gewandelt; Ziele, die absolut nichts für dessen Anhänger herausspringen ließen. Als Todesser war er nur noch ein Knecht gewesen, mit dem Voldemort gemacht hatte, was er wollte. Keine der Versprechungen waren vom Dunklen Lord eingehalten worden, aber jeder hatte gehofft, dass nach Potters Tod all die zugesicherte Macht und ein enormer Reichtum bereits als Belohnung warteten. Aber nichts da… Es war ein Fehler gewesen, sich dem Dunklen Lord anzuschließen. Und es war ein Fehler, nicht einmal, wie Severus, den richtigen Moment zu finden, um das sinkende Boot zu verlassen. Lucius hatte in seinem Leben also doch Fehler begangen.

„Miss Bones…“, begann Lucius und es dauerte sehr lange, bevor er fortfuhr. Susan wartete geduldig, bis Mr. Malfoy endlich mit zerbrechlicher Stimme fragte: „Was genau muss ich tun, damit meine Augen behandelt werden?“
Sie lächelte erleichtert, was er natürlich nicht sehen konnte, es jedoch am Klang ihrer Stimme bemerkte, als sie antwortete: „Im St. Mungos ist ein ganzer Flügel eingerichtet worden, der sich nur um solche Fälle kümmert.“
Erstaunt fragte Mr. Malfoy: „Ein ganzer Krankenflügel?“
Susan nickte, denn ihr war für einen Moment entfallen, dass er sie ja nicht sehen konnte und so antwortete sie noch schnell: „Ja, durch den Aufruf vom Ministerium, dass sich Rein- und Halbblüter kostenlos untersuchen lassen können, sind mehr Fälle von… Na ja, viel mehr Zaubererfamilien haben mit gewissen Probleme zu kämpfen, als man im Vorfeld vermutet hatte.“
Stöhnend fragte Mr. Malfoy: „Wie viele?“
„Oh, genaue Zahlen habe ich nicht im Kopf, Mr. Malfoy. Ich würde vermuten, um die siebzig Prozent der reinblütigen Familien haben mindestens einen Fall in der nahen Verwandtschaft“, erklärte sie ihm.
„Können Sie mir Namen nennen?“, fragte er neugierig, denn Informationen dieser Art könnten später für ihn von Nutzen sein.
Doch Susan verneinte und antwortete: „Das darf ich nicht.“ Er schnaufte abwertend, bevor sie fortfuhr: „Aber es sind einige dabei, mit denen Ihre Familie gut bekannt ist.“
„Dann wird man also nicht mit dem Finger auf mich zeigen“, sagte er resignierend, bevor er hinzufügte, „und wenn schon, ich sehe es ja doch nicht!“

Er hatte noch etwas auf dem Herzen und Susan, die Geduld in Person, wartete, bis er sich dazu aufraffte, sich ihr mitzuteilen. Nach wenigen Minuten sprach er wieder.

„Wäre es möglich, dass ich meine Frau später sehen dürfte?“, fragte er hoffnungsvoll.
Susan stutzte einen Moment, bevor sie erklärte: „Ich denke schon, aber es wäre besser, wenn Sie darüber mit Ihrem Sohn sprechen.“
Lucius schnaufte und fragte arrogant klingend: „Haben Sie meine Frau schon kennen gelernt?“ Nachdem Miss Bones knapp verneint hatte, grinste er fies und sagte höhnisch: „Ich wäre nur zu gespannt darauf, was meine Teuerste dazu sagen würde, dass unser Sohn gerade Sie gewählt hat!“ Seine Frau hielt von Halbblütern oder Muggeln noch weniger als er selbst.
Miss Bones schluckte hörbar, aber sie riss sich zusammen und erklärte: „Ihre Frau ist noch nicht ganz gesund. Ich weiß nicht, wann Sie sie sehen werden können.“
Aufgeregt sprang Lucius von seiner Pritsche und fragte fordernd: „Warum? Was hat sie?“

Doch wieder sagte Miss Bones, er solle besser seinen Sohn danach fragen. Als er auf sie zugestürmt kam, stolperte er über einen hervorstehenden Stein im Boden, weshalb sie ihn hilfsbereit auffing, doch er nutzte diese Gelegenheit, um ihr eine Hand um den dünnen Hals zu legen. Er drückte nur so stark zu, so dass sie sich bedroht fühlen würde, doch Miss Bones schien mehr Mumm in den Knochen zu haben, als er dachte. Sie ließ sich nicht einschüchtern, sondern sagte mit fester Stimme: „Wäre es wirklich von Vorteil für Sie, wenn Sie mir den Hals umdrehen?“

Nachdem er einen Moment gestutzt hatte, ließ er lachend von ihr ab. „Miss Bones“, sagte er noch immer lachend, „ich sehe momentan auch keinen Vorteil darin, Sie um mich zu haben. Niemand wird mich aus Askaban herausbekommen. Ich warte bereits seit über einem Jahr auf eine Verhandlung! Und wenn die vorüber sein wird, werde ich mit Sicherheit lebenslang hier verweilen. Bringen Sie mir jemanden, der mir Vorteile verschaffen könnte und Sie werden sehen, wie sehr ich mich erkenntlich zeigen würde!“

„Ich verstehe“, sagte Susan wissentlich. „Ihr größtes Ziel wäre es, aus Askaban herauszukommen, um was genau zu tun?“, fragte sie dieses mal gezielt. Shacklebolt und Draco hatten ihr mehrmals geschildert, dass Lucius Malfoy immer nur auf seinen Vorteil bedacht war. Das Problem war nur, dass der Vorteil, einer von Voldemorts Anhängern zu sein, sich nicht ausgezahlt hatte, er aber auch nicht einfach hatte gehen können, ohne sich oder seine Familie in Gefahr zu bringen.
Nur vorsichtig antwortete Mr. Malfoy: „Um was zu tun? Um mit meiner Frau zusammen zu sein! Um Geschäfte zu machen und Geld zu verdienen, damit ich ihr all den Luxus bieten kann, den sie gewohnt war.“
Mutig fragte Susan: „Oder um sich einem anderen Zauberer anzuschließen, der überaus mächtig ist und Ihnen das Blaue vom Himmel verspricht?“
„Sie lehnen sich zu weit aus dem Fenster, Miss Bones!“, sagte er drohend.

Sie gab nicht auf und suggerierte: „Nehmen wir an, Sie träfen auf einen Zauberer mit Voldemorts Kräften. Würde es Sie nicht in den Fingern jucken, ein wenig von dessen Macht zu profitieren?“
Amüsiert schüttelte Mr. Malfoy den Kopf, bevor er erwiderte: „Ich denke, die Zeiten sind vorbei. Ich lasse mich nicht mehr blenden. Schließt man sich jemandem an, der mächtiger ist als man selbst, dann bleibt man stets der Bauer – ohne jegliche Chance darauf, einmal als Dame enden zu können, denn man wird mit Sicherheit im Vorfeld geopfert.“ Sie verstand sehr wohl, auf was er hinauswollte. Voldemort hatte niemanden so nahe an sich herangelassen, dass man denjenigen als rechte Hand hätte bezeichnen können, auch wenn Mr. Malfoy sich gerade das immer erhofft hatte. Der Dunkle Lord hatte keine Springer, Türme oder Läufer, sondern nur Bauern um sich gescharrt.

„Oh, ich glaube, Mr. Malfoy, es wäre für Sie durchaus von Vorteil, mit mir zu kooperieren!“, sagte sie selbstsicher.
Er zog beide Augenbrauen in die Höhe, bevor er ernsthaft fragte: „Und von welchen Vorteilen sprechen wir hier? Entschuldigen Sie, wenn ich das frage, aber ein oder zwei Jahre Abzug von meiner erwarteten Haftzeit… Das macht dann lebenslänglich minus zwei Jahre? Nicht sehr ansprechend, wenn Sie mich fragen.“
Doch Miss Bones beruhigte ihn und versprach: „Ich werde sehen, was sich machen lässt!“


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