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Fanfiction

Harry Potter und die Schatten der Vergangenheit - KĂĽsse gab sie uns und Reben

von Muggelchen

Für einen Moment stockte Mrs. Malfoy und ihr Lächeln verblasste. Sie schien ihre eigenen Worte in Gedanken zu wiederholen. Harry kam es so vor, als würde Mrs. Malfoy für einen Augenblick wissen, dass etwas nicht stimmte.

Mit wiedergefundenem Lächeln erhob sich Mrs. Malfoy graziös von dem weniger staubigen Sessel und hielt Harry die schmale Hand entgegen, als sie freundlich, aber flüsternd fragte: „Und mit wem habe ich die Ehre?“

Unsicher blickte Harry zu Draco hinüber, dessen Augen in Tränen schwammen. Er entschloss sich dazu, ihre Hand zu ergreifen und sich vorzustellen: „Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Mrs. Malfoy. Mein Name ist…“ Harry legte eine kleine Pause ein, denn er rechnete mit einem Wutanfall oder Schlimmerem, wenn sie seinen Namen hören würde, doch nach kurzem Zögern fuhr er fort: „Mein Name ist Harry Potter.“

Sie lächelte weiterhin und blieb von dem Namen offensichtlich unbeeindruckt. Seine Hand schüttelnd sagte sie leise und fast so verträumt klingend wie Luna: „Mr. Potter, wir haben bald Weihnachten. Es würde mich freuen, wenn wir Sie zum Fest einladen dürften. Draco bringt so selten Freunde mit nachhause; eigentlich nie. Haben die Ferien denn schon begonnen?“

Wieder verflog ihr Lächeln für einen Moment und sie hielt inne wie die tanzende Figur einer Spieluhr, die neu aufgezogen werden wollte. Kurz aufblitzende Erinnerungen, die tief in ihren Gedanken verborgen lagen, ließen sie ahnen, dass sie die Situation möglicherweise falsch deutete. Doch gleich, nachdem dieses seltsame Gefühl sie gestreift hatte, war es auch schon wieder verschwunden. So lächelte sie erneut und begann eine nette und höfliche Unterhaltung, als wäre nie etwas Außergewöhnliches geschehen.

Sie hatte sich ihre eigene Welt erschaffen, um in ihrer Einsamkeit nicht wahnsinnig zu werden, aber genau das hatte sie damit bewirkt.

„’Potter rettet die Mutter seines Erz-Feindes’ – hängen dir die Schlagzeilen nicht schon zum Hals raus?“, giftete Draco jetzt in alter Manier, als sie etwas abseits von seiner Mutter in dem schäbigen Wohnzimmer standen, aber Harry blieb ruhig.
„Es wird keine Schlagzeilen mich betreffend geben, denn es wird niemand erfahren! Du wirst sie zum Schloss bringen, Draco, und zwar allein! Ich schwöre dir auch den unbrechbaren Schwur darauf, dass ich über diese Nacht kein Wort verlieren werde, wenn du darauf bestehst!“, sagte Harry völlig ernst, während er Draco in die Augen blickte.

Narzissa war noch nicht ganz bei sich und schien von der Unterhaltung der beiden jungen Männer nichts mitzubekommen. Draco überlegte einen Moment und schüttelte dann den Kopf. Er lehnte Harrys Vorschlag mit den Worten ab: „Nein, ein Schwur ist nicht notwendig. Es war früher vielleicht leicht, dich zu hassen, aber es… es ist jetzt noch leichter für mich, an dich zu glauben. Nach dem, was du für Severus bei der Verleihung getan hast, darf ich nicht mehr zweifeln, richtig? Auch, wenn es manchmal schwerfällt, das zuzugeben. Und ich werde dich jetzt nur noch ein einziges Mal so nennen und sonst nie wieder: Sankt Potter.“

Glücklich lächelnd und mit Freudentränen in den Augen nahm Draco seine Mutter an die so lang vermisste Hand, die daraufhin wieder aus ihrer Lethargie erwachte und ihren Sohn verträumt anstrahlte.

„Geht durch den Haupteingang zurück, dann werden die Bilder Dumbledore in kürzester Zeit von der Neuigkeit berichten! Ich wette, dass du nicht lange warten musst, bis du auf jemanden triffst. Ich hingegen“, Harry zog beide Augenbrauen hinauf, „werde noch etwas spazieren gehen und in etwa einer Stunde zum Schloss zurückkommen. Sirius weiß ja Bescheid, dass ich mir draußen die Beine vertrete. Eine Stunde sollte ausreichend sein, jede Annahme zu zerschlagen, ich könnte womöglich etwas damit zu tun haben. Geht jetzt besser“, empfahl Harry lächelnd.

Gut erzogen, wie Narzissa Malfoy war, gab sie dem Freund ihres Sohnes zur Verabschiedung die Hand, bevor sie sich willig zum Schloss geleiten lieĂź.

Harry wartete, bis die beiden auĂźer Sichtweite waren, bevor er zurĂĽck in die HĂĽtte ging, um sie grĂĽndlich zu durchsuchen.

Später in der großen Halle hatte sich eine große Traube um Draco und Mrs. Malfoy gebildet. Natürlich war Albus als Erster vor Ort gewesen, aber auch Minerva hatte sich in Morgenmantel und Schlafhaube schnell zu den beiden gesellt wie auch einige andere Kollegen. Albus klopfte Draco stolz auf die Schulter, während ein zunächst ergriffen wirkender Severus, ohne Zipfelmütze bekleidet, erst Narzissas Hände ergriff und sich nach ihrem Wohlergehen erkundigte, bevor er vier Schülern, die sich unerlaubt in diesen Morgenstunden in der Halle eingefunden hatten, in alter Manier Punkte abzog und sie in ihr Haus schickte.

Als Harry die Halle betrat, tat er völlig erstaunt über den allgemeinen Trubel und er fragte sich unauffällig bei verschiedensten Kollegen durch, was er denn verpasst hätte.

Nur kurz blieb Narzissa Malfoy im St. Mungos, denn Draco befürchteten zurecht, dass sie dort nicht sicher sein würde. Zusammen mit einem Heiler aus dem Hospital brachte man sie letztendlich mit Dumbledores Einverständnis nach Hogwarts.

Severus hielt sich häufig bei ihr auf und schaute derweil dem Heiler argwöhnisch auf die Finger. Bei allem, was der Heiler ihr geben wollte, fragte Severus vorher, was dies sein würde oder was es bewirken sollte.

Am dritten Abend nahm der Heiler den übervorsichtigen Familienfreund beiseite und erklärte: „Hören Sie, ich will hier nur meine Arbeit machen und ich will sie gut machen! Es hilft mir nicht besonders, wenn Sie mit Ihrer Art und Weise meine Methoden in Frage stellen, besonders nicht, wenn Sie das vor der Patientin machen!“ Gerade wollte Severus erbost etwas entgegnen, da schloss der Heiler die Augen und sagte: „Wenn Mrs. Malfoy durch Unterhaltungen mit Ihnen oder ihrem Sohn nicht selbstständig ihre Gedanken ordnen kann – ihr Wunschdenken von tatsächlichen Erinnerungen trennen kann – dann werde ich in ihr Gedächtnis eindringen müssen, um ihr dabei zu helfen.“ Der Heiler öffnete seine Augen wieder und sagte abschließend: „Dafür ist es notwendig, dass die Patientin mir zumindest ein wenig Vertrauen entgegenbringt. Es wäre daher eine große Hilfe, wenn Sie meine Arbeit nicht unterbewerten würden!“

Seit dem Gespräch mit dem Heiler hielt Severus sich im Hintergrund, denn das Letzte, was er wollte, war, ihrer Genesung womöglich noch im Wege zu stehen.

Es war Samstagabend und es regnete in Strömen. Narzissa schlief und Draco war nicht auffindbar, weswegen Severus ein wenig durch die Gänge schlich und darauf hoffte, ein paar Schülern Hauspunkte abziehen zu können. Plötzlich kam ihm Harry von Kopf bis Fuß durchnässt und etwas verstört wirkend, aber dennoch grinsend entgegen, weshalb er ihn fragte: „Was ist geschehen? Hatten Sie eine Auseinandersetzung mit Peeves?“
Lächelnd schüttelte Harry seinen Kopf, aber er empfahl: „Gehen Sie einfach mal hinter die Gewächshäuser.“ Grinsend ließ Harry seinen älteren Kollegen stehen, bis dieser den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden hatte. Sicherlich gab es dort ein Pärchen, dem er etwas Angst einjagen oder Respekt einflössen konnte – wenn möglich, sogar beides.

Nach nur wenigen Metern im Freien war Severus bereits klitschnass, weswegen er beinahe schon wieder hineingehen wollte, aber dann hörte er plötzlich ein fröhliches Lachen. Nachdem er um das erste Gewächshaus herumgegangen war, erblickte er seinen Patensohn, der sich recht eigentümlich aufführte. Nur mit einer Hose bekleidet ließ Draco sich den Regen auf den nackten, milchfarbenen Oberkörper prasseln, während er mit geschlossenen Augen und breitem Lächeln den Kopf gen Himmel hob, während die Arme entspannt an ihm herabhingen.

„Draco, willst du dir den Tod holen?“, fragte Severus aufgebracht. Während das Lächeln nicht aus seinem Gesicht verschwinden wollte, blickte sich sein Patensohn um.

In Dracos Augen erkannte er etwas, was er lange Zeit für verloren gehalten hatte. Was Draco dann ihm und offenbar der ganzen Welt mitteilen wollte, bestätigte seine Vermutung, denn sein Patensohn schrie fröhlich: „Ich fühl mich lebendig, Severus. Lebendig!“ Er freute sich für Draco, obwohl er im gleichen Atemzug neidisch war, dass ihm diese Lebendigkeit verwehrt blieb.
„Du kannst dich auch ’drinnen’ lebendig fühlen. Ich werde dich nicht davon abhalten“, erwiderte Severus trocken, doch es war für seinen Patensohn erkennbar, dass Severus sich auf seine fast undurchschaubare Art mit ihm freute. Die Ungewissheit, die Draco wegen seiner Mutter über Jahre hatte ertragen müssen, war endlich vergangen und jetzt sprudelte die Freude nur so aus dem jungen Mann heraus.

Mit dem pitschnassen Hemd in der Hand trottete Draco auf seinen Patenonkel zu und sagte beschwingt: „Severus, ich werde Susan besuchen und fragen, ob ich Vater und Mutter zusammenbringen darf!“ So eine Glückseligkeit in Dracos Stimme hatte Severus schon lange nicht mehr vernommen.
Er wiederholte leise: „Susan?“ Daraufhin erklärte Draco, dass sie sich duzten und sich ab jetzt nicht mehr streiten wollten, was Severus zum Schmunzeln brachte. „Grüß sie von mir, Draco! Aber erst, nachdem du ein Bad genommen und einen Trank gegen aufkommende Erkältungen eingenommen hast“, empfahl Severus.

Bei Susan Zuhause fühlte Draco sich nur wohl, weil sie bei ihm war. Überall erblickte er Anzeichen ihrer Familienbande. Auf dem Kaminsims standen Fotos ihrer Eltern, ihrer Tante Amelia und Bilder ihrer engsten Freunde. Mit zwei Gläsern Rotwein kam Susan ins Wohnzimmer zurück. Sie reichte ihm eines und sagte, das Glas erhebend: „Auf dich, Draco. Du bist jetzt offiziell ein Held!“

Sein Lächeln verblasste. Er hätte nicht damit gerechnet, dass Susan das Ereignis, welches sich vor einigen Tagen in Hogwarts abgespielt hatte, von sich aus ansprechen würde. So groß war die Anerkennung nicht, die er erhalten hatte. Es gab ein Wörtchen mit dem Minister und der Presse. Natürlich kam es im Tagespropheten. Der Artikel war recht neutral gehalten und schilderte lediglich, wie er seine Mutter gefunden hatte. Andere Zeitungen hatten versucht, die Story mit Schlagzeilen auszuschlachten, wie „Todesserkind rettet Mutter“ oder „Malfoys vergehen nicht“.

Der Klitterer hingegen hatte einen sehr ausführlichen und gut geschriebenen Artikel über ihn gebracht. Er handelte zunächst von seinem Leben mit einem Todesser als Vater und von seiner Flucht mit Dumbledores treustem Spion. Es wurde dramaturgisch sinnvoll und sehr tränenreich dazu übergeleitet, dass Draco miterleben musste, wie sein in Askaban sitzender Vater erblindet war und er dann ein Jahr später seine verwirrte Mutter wieder in die Arme schließen konnte. Draco wusste nicht genau, ob er der Redaktion des Klitterers daraufhin eine Briefbombe oder ein Dankesschreiben schicken sollte. Es war ihm jedoch unangenehm, dass die Presse jetzt auch Interesse an ihm zeigte. Und es war ihm noch mehr zuwider, dass Leute, die er nie im Leben kennen gelernt hatte, durch eine Zeitung über sein Leben informiert worden waren. Harry hatte nach dem Erscheinen des ersten Artikels versichert, dass in vier Wochen „kein Schwein“ mehr über ihn reden würde. In diesem Moment hatte Draco verstanden, wie sehr Harry unter der Presse litt – und das schon immer.

„Eigentlich hätte es wieder Harry sein müssen“, murmelte Draco.
„Ich versteh nicht“, sagte Susan mit zusammengezogenen Augenbrauen.
Einmal tief Luft holend sagte er im Anschluss: „Das mit meiner Mutter; Harry war mit dabei. Wir sind zusammen hingegangen Es war sein verdammter Schlüssel, der in das Haus gepasst hatte! Und es war seine Idee, dass wir niemandem davon erzählen würden. Ich allein sollte derjenige sein, der meine Mutter gefunden hatte.“

Susan blickte ihn nachdenklich an. Sie war sich nicht sicher, warum er ihr davon erzählte, aber es war ihr nicht entgangen, dass er ehrlich zu ihr gewesen war. Ihr war es egal, ob Harry mit dabei gewesen war. Draco war hatte den Fidelius-Zauber ebenfalls überwunden und war somit auch ein Held. Ehrlich sagte sie: „Das ändert absolut nichts daran, dass du ein Held bist. Du warst mit dabei! Soweit ich Harry noch gut in Erinnerung habe, wird es ihm ganz recht sein, dass dieses Mal ein anderer die Lorbeeren eingeheimst hat; und zwar komplett. Immerhin hat er das selbst vorgeschlagen“ Susan lächelte breit, als sie einmal sanft über seinen Handrücken strich. Erleichtert lächelte Draco zurück und ergriff ihre Hand, um ihr es mit dieser Liebkosung gleichzumachen. Beide nahmen einen Schluck aus ihren Weingläsern, ohne dabei den Blickkontakt zu verlieren.

Mit der Hoffnung auf Verständnis sagte Susan: „Draco, ich konnte einfach nicht zulassen, dass es dir eines Tages genauso ergehen wird. Ich musste es dir sagen, ganz egal wie du reagieren würdest“, Sie sprach damit den Abend an, an welchem er sie so bösartig angefahren hatte, nachdem sie ihm von den Magie- und Gendefekten der Familie Malfoy erzählt hatte.

„Ich fühlte mich verletzt, weißt du. Zutiefst verletzt! Mein erster Impuls war, sofort meinen Vater zur Rede zu stellen, doch Severus hat mich zum Glück davon abgehalten. Er hat mich gezwungen, eine Entschuldigung an dich zu schreiben“, sagte er mit einem amüsierten Seufzer am Ende. „Wieder habe ich die Situation falsch eingeschätzt. Ich dachte, dass du mir nur wehtun wolltest, aber es ging dir wirklich um mich“, sagte er einsichtig.

Jetzt lächelte Susan auf einmal nicht mehr und sagte in aalglattem Ton: „Schön, dass wir das nun geklärt haben, Mr. Malfoy.“ Als sie danach schwieg, entglitten Draco alle Gesichtszüge, doch Susan konnte nicht lange ernst bleiben und musste herzlich lachen, was Draco ansteckte.

„Ja Draco, es ging mir nur immer um dich“, bestätigte sie, während sie seine Hand einmal fest drückte. Erst da begann er zu begreifen, was sie ihm eben gestanden hatte und das ließ mit einem Male sein Herz schneller schlagen. „Wir können ja das nächste Mal zu dir gehen – uns in deinem Haus treffen“, schlug sie lächelnd vor.
An dieser Stelle schüttelte er den Kopf und erwiderte: „Nein, können wir nicht. Ich kann das Haus nicht mehr betreten. Daher habe ich meinen Anspruch beim Ministerium nicht geltend gemacht. Das Formular, das du mir beim ersten Treffen im Restaurant gegeben hast, habe ich nicht zurückgeschickt. Wenn meine Mutter wieder gesund werden sollte, dann soll sie ruhig darin wohnen. Wenn nicht…“ Er hielt kurz inne und sagte dann niedergeschlagen: „Mein Vater wird eh nicht mehr aus Askaban herauskommen. Das Anwesen würde irgendwann an das Ministerium fallen, wenn sich niemand drum kümmert. Sie werden es dann ausräumen und unseren Besitz in alle Welt verstreuen. Ist auch besser so, denn es darf nichts mehr an uns erinnern.“ Er seufzte einmal, bevor er hinzufügte: „Es ist alles so kalt und dunkel dort. Zu viel erinnert mich an Vater und an die Vergangenheit. Nein, es geht nicht.“

Erst wollte Susan wieder protestieren, doch dann entschied sie sich, es vorläufig nicht zu tun. Vielleicht würde sich bald eine Gelegenheit ergeben, dass er die Sache noch mal überdenkt und anders reagiert als jetzt.

Sie schenkte nochmals Wein nach, während er sie dabei beobachtete und sich das erste Mal darüber bewusst wurde, dass sie eine Halbblüterin war und es ihm völlig egal war. Der Moment, in dem er sich darüber im Klaren wurde, dass er mehr für sie empfand als er sich zugestehen wollte, war der Moment gewesen, als allein der Gedanke an Susan seine Verzweiflung vertrieben hatte; das war der Tag gewesen, als er ihr den Brief geschrieben hatte, den er mit seinen eigenen Worten verfasst hatte. Ein Brief, der ihr hatte sagen sollen, dass er anders sein konnte. Und sie hatte, trotz alledem, was geschehen war, ihm eine weitere Chance gegeben.

In seinem Kopf wiederholte sich immer wieder Susans Beichte: ’Ja, Draco, es ging mir nur immer um dich!’ Mit diesen Worten im Ohr klingend schaute er zu ihr auf. Ihre großen Augen blickten ihn erwartungsvoll an, so dass er nicht anders konnte, als ihr Gesicht in seine Hände zu nehmen und ihr einen Kuss auf die Lippen zu hauchen.

Nach dem kurzen Kuss hoffte er innig, sie wäre ihm nicht böse. Ihre verklärten Augen zeugten von verträumter Sehnsucht, die ihn flüsternd sagen ließen: „Ich werde meinem Vater sagen müssen, dass ich dich liebe, Susan!“ Auf diese Art und Weise hatte er ihr gestanden, was er selbst so lange hatte verleugnen wollen. Ein zartes Lächeln formte sich auf ihren Lippen, doch sie hörte aufmerksam zu, als er hinzufügte: „Und ich werde ihm sagen, dass du Recht hattest. Ich werde mich den Untersuchungen unterziehen. Vielleicht kann ich auch dafür sorgen, dass mein Vater seinen falschen Stolz aufgibt und ebenfalls einer Untersuchung zustimmt!“ Während er das sagte, hatten sich seine Augen langsam mit Tränen gefüllt, denn er wusste, dass er bei seinem Vater nur eine Chance hatte – nur einen Versuch, ihn zu überzeugen. Dieser Versuch durfte nicht fehlschlagen! Andererseits war Draco ein Slytherin. Er war schlau und würde es verstehen, den einzigen Trumpf, den er im Ärmel hatte, im richtigen Moment auszuspielen.

Sie streichelte seine blonden Haare und wischte eine Träne weg, die sich einen Weg zu seinem spitzen Kinn bahnen wollte. Für einen Moment dachte sie, sie hätte das, was er eben gesagt hatte, nur geträumt. Er hatte so überzeugt von Liebe gesprochen, als wäre das für ihn schon lange eine Tatsache gewesen. Mit Sicherheit war Draco niemand, der seine Eltern über jede vorübergehende Bekanntschaft informieren wollte und noch weniger zählte er zu denen, die leichtfertig eine Beziehung eingehen würden, wenn damit so viele Probleme auf ihn zugerollt kommen würden, denn als Halbblut war sie seinem Vater ganz bestimmt ein Dorn im Auge.

Ihr Gesicht kam dem seinen immer näher, bis ihre Lippen sanft seine Wange berührten, dann sein Kinn und seine Augenlider, bis sie letztendlich auf seine Lippen trafen und ein feuriger Kuss geboren wurde, der beiden verinnerlichte, dass ihre Gefühle sie nicht getäuscht hatten.


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