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Fanfiction

Harry Potter und die Schatten der Vergangenheit - Der Wolf im Fuchsbau

von Muggelchen

Dicke, flauschig aussehende Schneeflocken kündigten die kalte Jahreszeit an. Vor fast vier Monaten war Voldemort besiegt worden. Kaum war ein wenig Alltag eingekehrt, stand auch schon das Weihnachtsfest vor der Tür, das man das erste Mal seit langer Zeit ohne Furcht vor Angriffen feiern konnte. Es mochte sich seltsam anhören, aber für viele kam Weihnachten in diesem Jahr überraschend schnell. Hogsmeade und die Winkelgasse waren völlig überfüllt mit Leuten, die Geschenke für ihre Lieben kauften. Präsente zu besorgen zählte zu den familiären Angelegenheiten, die man im Hause Weasley gemeinsam erledigte. Harry hatte sich im Fuchsbau mit seiner Wahlfamilie und den Grangers getroffen, um mit ihnen gemeinsam die Winkelgasse zu besuchen. Am Tisch sitzend unterhielt sich Harry angeregt mit Hermine und ihre Eltern über technische Neuheiten auf dem Muggelmarkt. Hermine schwärmte von einem Laptop, redete sich den Gedanken aber schnell wieder aus, weil sich Magie und Muggeltechnik schwer vereinbaren ließ. Sie müsste ständig bangen, dass ihre Festplatte gelöscht wird, nur weil jemand in der Nähe einen Aufrufezauber anwandte. Ginny, Fred und George erzählten sich schlüpfrige Witze und lachten gemeinsam, während Arthur immer wieder abwechselnd zur Tür und auf die Uhr schaute. Ron und Molly fehlten noch.

Dann und wann erhaschte Harry einen Blick auf Ginny. Er mochte es, wenn sie lachte. In den letzten Jahren gab es wenig Grund dazu. Ginny und er kamen wie immer gut miteinander aus. Dennoch war stets eine kleine Spannung zu spüren, die allen anderen nicht entging, besonders nicht Hermine. Sie bemerkte seine Blicke und lächelte ihm zu, als er sich von ihr ertappt fühlte. Die jüngste Weasley war, wie er es erfahren hatte, seit längerem mit einem jungen Mann liiert, der dieses Jahr jedoch bei seinen Eltern in Spanien Weihnachten feiern wollte. Ginny schien deshalb sehr betrübt zu sein, aber Harry hütete sich nachzuhaken. Er wollte nichts von ihrem Freund wissen.

Damals musste Harry ihr sagen, er würde keine Beziehung mit ihr wünschen, weil er befürchtete, Voldemort könnte sie als Druckmittel gegen ihn einsetzen. Ihre Wege trennten sich daraufhin nicht nur räumlich. Das war einer der schwersten Momente in Harrys Leben. Die beiden waren nichts weiter als Freunde und würden es immer bleiben, redete sich Harry jedes Mal ein, wenn er Ginny sah. Unterstützung erfuhr Harry von Hermine. Sie hatte ihn nicht nur stets über Ginnys Bekannte in Kenntnis gesetzt, sondern ihm nach all der Zeit vor Augen geführt, dass sie mit keinem der jungen Männer lange zusammenblieb. Anständig wie Harry war wollte er warten, bis auch die aktuelle Beziehung in die Brüche gehen würde.

Ron war endlich gekommen und setzte sich neben Harry. Er blickte zu seiner Schwester, dann zu seinem besten Freund, bevor er ihm ins Ohr flüsterte: „Warum redest du Idiot nicht mit ihr?“
„Das habe ich dir schon mal gesagt“, winkte Harry ab. Es kam nicht in Frage, Ginny den Hof zu machen, während sie noch einen Freund hatte.
„Ich sagte ja auch reden, nicht unter den Rock fassen.“
„Ron!“, mahnte diesmal Hermine. Sie hatte ein gutes Gehör. Außerdem war sie der Ansicht, dass es mit Ginnys Freund nicht lange gut gehen würde. Hermine kannte ihn. Er war langweilig.

Trotz seines Amtes als Minister hatte sich Arthur die Freiheit genommen, an diesem Donnerstag erst später im Ministerium zu erscheinen. Weil ihm das Warten auf Molly zu viel wurde, setzte er sich ebenfalls neben Harry.

„Harry, ich habe eine Überraschung für dich. Ich habe dich für den Orden des Merlin 1. Klasse vorgeschlagen!“ Arthur lächelte breit. „Was sagst du dazu?“

Die Hitze in seinem Gesicht kündigte an, dass sein Gesicht gerade dabei war, die Haarfarbe der Weasleys anzunehmen. Bisher hatte er sich nach Voldemorts Sturz erfolgreich von der Außenwelt abgekapselt, war somit sämtlichen Journalisten aus dem Weg gegangen, weil er Hogwarts gar nicht erst verließ. Vor dem anstehenden Besuch in der Winkelgasse hatte er bereits Muffensausen, auch wenn Auroren sie begleiten würden. Würde man ihm den Orden des Merlin verleihen, gäbe es eine riesige Veranstaltung mit hunderten von Menschen, Reportern und Situationen, die Harry lieber meiden wollte. Um alles in der Welt wollte Harry solche Aufmerksamkeiten umgehen.

„Ach, weißt du, Arthur …“ Mit einer Hand fuhr er sich durchs wirre Haar. „Ohne Dumbledore und Snape hätte ich das gar nicht geschafft. Wir drei zusammen waren es. Ich käme mir schäbig vor, sollte man mich ganz allein für Voldemorts Sturz ehren.“

Auf den Kopf gefallen war Arthur nicht. Wegen der Ehrung fühlte sich Harry nicht so unwohl, dass er den Orden von vornherein ablehnte, ansonsten hätte Harry gerade eben die Möglichkeit dazu gehabt. Es war die Aufgabe des Ministers, in den Augen der Öffentlichkeit das Richtige zu tun. Eines davon war der Merlinorden. Die Menschen wollten, dass der an Harry geht. Arthur war klar, dass Harry nie zu denjenigen gehört hatte, die viel Wert auf Ruhm legten. Im Gegenteil; Harry wollte immer im Hintergrund bleiben – damals wie auch heute. Ihm einen Orden zu verleihen wäre in diesem Fall nur möglich, wenn gleichzeitig auch seine alten Phönixordenmitglieder Albus und Severus einen bekommen würden, um Harrys Sinn für Gerechtigkeit zu befriedigen. Arthur lächelte und dankte Harry nur in Gedanken für diesen Vorschlag.

In Begleitung von vier Auroren, die scheinbar nur den Minister beschützten, in Wirklichkeit aber auch auf Harry Acht gaben, machte man sich auf in die Winkelgasse. Arthur war der Einzige, der die Zeit nicht ausschließlich damit verbrachte, nach Geschenken zu schauen. Ihm hatte sich eine Problematik offenbart, die es zu lösen galt. Severus einen Orden zu verleihen könnte für einen gesellschaftlichen Aufruhr sorgen. Natürlich wäre es für Arthur als neuer Minister politisch klug, dem Retter der Welt einen Orden zu überreichen. Niemand würde dagegen protestieren, würde er gleichzeitig Albus einen Orden überreichen, auch wenn das nicht sein Erster wäre. Bedenken hatte Arthur bei Severus. Ihm selbst musste niemand beteuern, dass der Mann für die richtige Seite gekämpft hatte, sogar auf das eigene Leben in weitestem Sinne verzichtete, um seiner Aufgabe nachzukommen. Natürlich hatte er im Ministerium die Akten über das Verhör von Severus und dem jungen Malfoy gelesen. Er war immerhin selbst dabei gewesen, erinnerte sich Arthur, als diese drei mächtigen Zauberer den Dunklen Lord endgültig ins Jenseits beförderten. Ohne mit der Wimper zu zucken würde er Severus die gleiche Ehre erweisen wie Harry und Albus, aber es war unklar, wie die Öffentlichkeit darauf reagieren würde. Es war nicht zu leugnen, dass es sich bei Severus um einen Ex-Todesser handelte, um einen zwielichtigen Spion, um einen jahrelang gesuchten Mörder von dem angesehenen Schulleiter Albus Dumbledore. Diesen Mann mit einem Orden des Merlin zu ehren war gewagt. Die Öffentlichkeit hatte sich über fünf lange Jahre ein Bild von Severus Snape gemacht und das war dank der Medien, die ihn in ein schlechtes Licht gerückt hatten, keine gutes. Allein das dunkle Mal an Severus’ linkem Unterarm löschte jede gute Meinung über ihn aus. Dieses Zeichen zu tragen war ein Sinnbild allen Übels, das nicht einmal mit Dumbledores Auftauchen vergessen werden konnte. Allerdings, so schlussfolgerte Arthur für sich, würde die Gesellschaft den berühmt-berüchtigten Severus Snape bestimmt nicht angreifen, weder verbal noch handgreiflich, wenn er neben so bekannten Persönlichkeiten wie Harry Potter und Albus Dumbledore auf der Bühne stehen würde. Wenn die beiden größten Zauberer der Welt einem Mann wie Severus Snape großes Vertrauen entgegenbrachten, sollte dies der Zauberergesellschaft entsprechende Zuversicht vermitteln.

Arthur war zu einem Entschluss gekommen und ließ weitere Gedanken über eine Ordensverleihung für heute ruhen, um sich dem Weihnachtsgeschenk zu widmen. Ohne selbst etwas gekauft zu haben, war er bereits um achtundzwanzig Galleonen ärmer, wie Molly es ihm mit vielen Taschen in den Händen und einem Lächeln mittteilte.

Für die Weasleys und Hermine hatte Harry im Vorfeld bereits Geschenke besorgt. Problematischer war die Geschenkauswahl für Sirius. Es sollte etwas Persönliches sein, was seinem Paten auch gefallen würde. Erst da fiel ihm auf, dass er Sirius nicht sehr gut kannte. Er wusste kaum von Vorlieben oder Freizeitbeschäftigungen. Anne ein Geschenk zu machen war noch schwieriger. Dankbar war er Hermine, denn sie gab den rettenden Hinweis. Süßigkeiten aus der Zaubererwelt wären für einen Muggel harmlos, solange sie sich nicht selbständig bewegten oder gar zurückbissen.

Nach kurzer Zeit fand er in einer vor zwei Jahren eröffneten Confiserie, ähnlich dem Honigtopf in Hogsmeade, Gefallen an einer weißen Katze mit schwarzen Flecken, die aus Massivschokolade gefertigt war und aus dem berühmten Hause Wonka stammte. Für Dumbledore hatte er erst letzte Woche eine Schachtel Pralinen aus der Schweiz für etwa 85 Euro besorgt. Es handelte sich nicht nur um eine kulinarische Köstlichkeit der Muggel. Das Besondere war, das stand auch in der Zutatenliste, die Lebensmittelfarbnummer E 175. Die acht länglichen Pralinen waren nämlich mit essbarem Blattgold überzogen. Harry wettete, dass selbst Dumbledore so etwas noch nicht genascht hatte. Dennoch kaufte zusätzlich er ein paar dicke, handgestrickte Wollsocken, weil er sie ihm erstens gefielen und er sich zweitens dunkel daran erinnerte, wie sein Direktor in der Vergangenheit einmal erwähnte, er würde sich nichts sehnlicher wünschen. Harry fragte sich die ganze Zeit, während er für alle seine Freunde Geschenke besorgte, ob er auch Snape ein Geschenk machen durfte, wo der schon den Nesselwein ablehnte. Er rechnete nicht damit, eines von ihm zu erhalten, aber das war in seinen Augen nicht notwendig. Man schenkte nicht, um im Gegenzug eine Aufmerksamkeit zu erhalten. Harry machte Geschenke, wenn er der Meinung war, jemand hätte es verdient. Und Snape hatte definitiv eines verdient.

Nach einigen Stunden verließ Harry zusammen mit den Weasleys und seinen Freunden die Winkelgasse mit vollen Tüten und Taschen in der Hand. Die Weasleys luden am nächsten Tag zum Essen ein, worüber sich Harry besonders freute.

In dem Moment, in welchem Harry den Kamin des Fuchsbaus betrat, um zurück nachhause zu flohen, klopfte in Hogwarts eine Eule an die Oberlichter von Severus’ Büro. Nachdem er das Tier eingelassen und den Brief entgegengenommen hatte, gab er dem Vogel zunächst einen Eulenkeks, bevor er den Umschlag öffnete und las:

„Sehr geehrter Professor Snape,

ich bitte um ein persönliches Treffen mit Ihnen, da meine gesammelten Informationen zu umfangreich für einen Brief wären.

An den nächsten Wochenenden habe ich noch nichts vor.

Mit freundlichen Grüßen,
Hermine Granger“

Severus las den Brief zweimal und entschied, sofort eine Antwort zu verfassen, während die Eule wartete. Er dachte nur kurz nach und griff dann zu seiner Feder:

„Sehr geehrte Miss Granger,

diesen Freitag zu 19 Uhr in meinem Büro in Hogwarts.

Hochachtungsvoll,
Severus Snape“

Kaum hatten Hermine und Ron ihr Heim betreten, kam auch schon eine Eule angeflogen – und zwar die gleiche, die sie erst vor kurzem aus der kleinen Postfiliale in der Winkelgasse an Professor Snape abgeschickt hatte. Sie war erstaunt, dass Snape ganz offensichtlich sofort auf ihren Brief reagiert hatte. Sie las das Schreiben zweimal und stöhnte, denn sie hatte nicht damit gerechnet, dass er sie gleich morgen sehen wollte; frühestens Samstag. Jetzt müsste sie Ron beibringen, dass sie doch nicht mit zu seinen Eltern kommen könnte. Allerdings wäre dies auch nicht ganz so schlimm, denn sie besuchten die Weasleys sehr häufig.

Am nächsten Tag hatte Hermine gleich morgens allen Weasleys Bescheid gegeben, dass sie heute leider nicht zum Essen kommen würde. Der einzige Weasley, dem das gar nicht gefiel, war ihr Ron.

„Musst du unbedingt zu Snape? Wir waren mit meinen Eltern verabredet“, meckerte er.
Hermine nahm es gelassen und sagte in neutralem Tonfall: „Solche Termine laufen doch nicht weg, Ron. Es wird niemand daran zugrunde gehen, wenn ich ein einziges Mal nicht dabei bin.“
Schnaufend erwiderte Ron: „Harry ist heute auch da. Er kommt nicht mehr so häufig zu uns, seit er in Hogwarts wohnt und du wirst ihn nicht sehen können.“
Hermine rollte genervt mit den Augen und konterte: „Ron, es ist wirklich genug. Wir sehen deine Eltern am Dienstag und am Donnerstag nächster Woche, und Harry können wir besuchen, wann immer wie möchten. Dieser eine Freitag … Ron, ich bitte dich!“

Abends um fünf vor sieben stand Hermine mit zwei schweren Taschen vor der Tür zu Snapes Büro. Sie klopfte und die Tür öffnete sich augenblicklich.

„Miss Granger“, grüßte Snape kühl. Er ließ sie ein. Um Phrasen zu vermeiden, stellte er kurz und knapp fest: „Ich sehe, es geht Ihnen gut.“
Erst stellte Hermine die beiden Taschen ab, bevor sie ihm ihre zierliche Hand entgegenhielt und mit einem Lächeln grüßte: „Professor Snape, es freut mich, Sie zu sehen.“ Er ergriff ihre Hand und schüttelte sie kurz, aber kräftig. Im Anschluss sprudelte es aus ihr heraus: „Es freut mich wirklich! Ich bin froh, dass alles so gekommen ist …“

Sie war froh, dass er Dumbledore nicht getötet hatte, dass er am Leben war, dass er sich um den auf die schiefe Bahn geratenen Malfoy gekümmert hatte – auch wenn sie den noch immer nicht leiden konnte – und dass er zusammen mit Harry und Dumbledore Voldemort vernichtet hatte, aber das alles behielt sie für sich.

Auf ihre Worte erwiderte er nichts und machte ihr somit klar, dass er sie nicht zum Kaffeekränzchen eingeladen hatte. „Wie ich sehe, sind Ihre Recherchen in der Tat umfangreich“, sagte Snape, der auf die beiden Taschen zeigte.
Während Hermine deren Inhalt auf dem Tisch ausbreitete und ihre Notizen und die mitgebrachten Bücher in ihrer eigenen Vorliebe für Ordnung und mit ihrem Sinn für Überblick positionierte, fragte sie: „Professor, der Patient, den Sie im Brief erwähnten … Sie schrieben, die Symptome zeigen sich nur ab und an. Wissen Sie, wie häufig das bisher geschehen ist, dass er Personen nicht sehen konnte?“

Snapes schwarze Augen huschten über die vielen Buchdeckel. Er las Titel wie Dissoziative Bewusstseinsstörungen – Theorie, Symptomatik, Therapie und Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte. Letzteres nahm Snape mit skeptischem Blick in die Hand und drehte es. Der Autor war Neurologe.

„Der Titel klingt vielleicht komisch, aber es war mir sehr hilfreich“, sagte Hermine, die seinen kritischen Blick bemerkt hatte. Alles in allem waren die Bücher, deren Titel er überflog, über Muggelkrankheiten des Verstandes.
Ohne sie anzusehen antwortete er etwas verspätet: „Soweit mir bekannt ist, hatte der Patient nur ein einziges Mal das beschriebene Problem. Ich war Zeuge. Der Patient war kurz nach Eintreten dieser Merkwürdigkeit mit mir und einer weiteren Person in meinen Räumen, versicherte jedoch, nur mich wahrnehmen zu können. Es wäre jedoch gut möglich, dass dies schon mehrmals geschehen ist, aber dass der Patient davon keine Kenntnis hatte.“

Ihre Gedanken überschlugen sich. Der mysteriöse Patient, über dessen Identität sie schon seit Erhalt des ersten Briefes lange nachgegrübelt hatte, konnte ihres Erachtens nur jemand sein, der in Hogwarts wohnte. Bis auf Draco und Harry würde sich ihrer Meinung nach jeder andere in ein Krankenhaus begeben, bis die Ursache für dieses Phänomen gefunden wäre. Hermine wusste, dass Snape und Malfoy junior sich häufig sahen, aber sie wusste auch davon, dass Harry täglich mit Snapes Hund spazieren ging. Die beiden jungen Männer standen ihm nahe und einer von ihnen musste der Patient sein, von dem Snape immer sprach.

Auf gut Glück versuchte sie endgültig herauszubekommen, um wen es sich handelte. Es war eine fünfzig-fünfzig-Chance. „Und wie kommt Harry damit klar?“ Snape blickte sie mit unergründlicher Miene an. Sie bemerkte, dass einer seine Mundwinkel einen Augenblick später eine Art halbseitiges Lächeln zu formen versuchte.
„Ich habe mich bereits gefragt, ob Sie es nicht längst herausgefunden haben. Mr. Potter möchte offenbar nicht, dass jemand davon erfährt, weil es bisher nur ein einziges Mal geschehen ist. Ein Mal, von dem er zumindest weiß. Das ist jetzt beinahe vier Monaten her.“
„Was haben Sie alles schon getan, Professor Snape? Ihn auf Flüche getestet?“
Er nickte. „Das Mungos hat mir Kopien der Krankenunterlagen zukommen lassen.“ Weil sie einen überraschten Gesichtsausdruck machte, klärte er sie zu seiner Sicherheit auf: „Ich hatte Potters Erlaubnis.“
Hermine spitzte ihre Lippen. „Keine Flüche also, jedenfalls keine bekannten. Leidet er noch an anderen Dingen? Schwindel, Übelkeit, Schlafstörungen?“
„Soweit ich weiß nicht. Ich könnte ihn herrufen“, bot er an.
„Er ist nicht da. Wir waren heute bei den Weasleys eingeladen.“
„Und warum sind Sie dann hier?“
„Wenn ich Ihnen schreibe, ich hätte an den kommenden Wochenenden nichts vor und dann würde ich doch den ersten Termin von Ihnen absagen …“ Sie schüttelte den Kopf. „Wie sieht das denn aus?“
„Es lag nicht in meiner Absicht, Sie Ihrer sozialen Verpflichtungen zu berauben.“
„Nein, ist schon in Ordnung.“
„Dann danke ich Ihnen, dass Sie die Wichtigkeit der Thematik erkannt und den Termin wahrgenommen haben. Darf ich Ihnen vielleicht einen Wein anbieten?“

Mit Hilfe seines Zauberstabes rief er zwei Gläser und eine Flasche Elfenwein an den Tisch. Beim Anblick der Flasche musste Hermine grinsen, weil sie das Objekt gut kannte.

Snape bemerkte ihre Reaktion, doch bevor er etwas sagen konnte, erklärte sie in einem amüsierten Tonfall: „Sie hätten ihn sehen sollen, als er Ihren Heuler bekommen hat. Es sah aus, als hätte er ein Todesnäheerlebnis.“
Der Kommentar amüsierte ihn so sehr, dass er, es überraschte ihn selbst, auflachen musste. „Ja, so wirke ich auf manche.“ Er hob sein Glas. „Auf die Recherche. Hoffen wir, einen Grund zu finden.“

Im Fuchsbau schien man Hermine nicht zu vermissen, nur Ron und Sirius schauten untröstlich drein. Es sollte eine Überraschung für Harry sein, dass nicht nur Remus und Tonks, sondern auch Neville und Luna heute Abend zu Gast waren. Für Harry war die Überraschung gelungen. Er fand sich plötzlich mit Luna in einer sehr anregenden Unterhaltung über die letzten Artikel des Klitterers wieder. Ron hingegen war der festen Überzeugung, dass allein aufgrund Hermines Abwesenheit die Überraschung nicht geglückt sein konnte – nicht einmal teilweise. Sirius war wütend, dass Snape ihm die Idee, Harry mit alten Bekannten zu überraschen, durchkreuzt hatte. Sein Patensohn stand Hermine sehr nahe und nun hockte sie bei Snape, anstatt hier am Tisch zu sitzen, Eierpunsch zu trinken und sich mit ihren Freunden zu unterhalten.

Dass Hermine nicht hier war, hatte Harry durchaus registriert, aber er wusste auch, dass sie gekommen wäre, wenn es nicht etwas geben würde, das ihres Erachtens wichtiger war. Er konnte und wollte ihr nicht böse sein. Es wäre nicht die letzte Gelegenheit, sie zu treffen.

Mit dem Lächeln eines Spitzbuben sagte Harry zu Luna: „Du wirst es nicht glauben: Dumbledore hat behauptet, er würde auf dem Bild den Schrumpfhörnigen Schnarchkackler erkennen.“
Lunas glasige Augen schienen noch ein Stückchen weiter aus ihrem Kopf zu lugen, als sie verträumt klingend antwortete: „Weißt du Harry, ich glaube, Professor Dumbledore ist einer der wenigen, wenn nicht sogar der Einzige, der wirklich sehen kann!“
Ron, der endlich seine miese Stimmung zu untergraben versuchte, fügte Lunas esoterisch klingender Bemerkung hinzu: „Ja, das kann ich mir sehr gut vorstellen. Weißt du noch, Harry, als wir unter deinem Unsichtbarkeitsumhang in Hagrids Hütte standen? Mit Fudge, Malfoy und Dumbledore …“ Harry nickte, weil er sich daran erinnerte. „Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass Dumbledore uns gesehen hat! Ich weiß nicht wie, aber ich weiß, dass er mir direkt in die Augen gesehen hat. Irgendwie fand ich das damals richtig gruselig.“

Harry hatte keine Zeit, dieser Information Wichtigkeit beizumessen, denn Tonks quiekte plötzlich wie ein kleines Ferkel, weil sie eine Karaffe mit Kürbissaft umgestoßen hatte. Sie selbst war die Erste, die über ihr Missgeschick laut zu lachen begann. Liebevoll, aber auch grinsend, half Remus ihr, den verschütteten Saft mit dem Zauberstab verschwinden zu lassen und den Tisch zu säubern. Schadenfreude war für Sirius fast die größte Freude. Über Tonks Missgeschick musste er lauthals lachen.

Neben Sirius saß Anne. Ihr Augenmerk hatte sie auf all die magischen Dinge gerichtet, die im Fuchsbau geschahen und im Haus der Weasleys geschah viel – allein schon in der Küche. Als Remus seinen Zauberstab gezückt hatte, blinzelte sie nicht ein einziges Mal, um ja nichts zu verpassen. Sie fand es spannend, was alles mit Zauberei zu machen war. Zudem hatte Mr. Weasley sie den ganzen Abend über in Beschlag genommen und sie etliche Dinge über Muggelgegenstände gefragt, doch sie sträubte sich bis jetzt vehement und mit errötetem Gesicht, ihm den Unterschied zwischen Liebeskugeln und Liebesperlen zu erklären. Seit er Minister war, war seine Vorliebe für Muggelgegenstände zwar kein bisschen verblasst, aber er hatte nur noch wenig Zeit für sein Hobby.

Es entging Harry nicht, wie Tonks Remus mehrmals mit dem Ellenbogen anstieß. Irgendetwas hatten die beiden vor, aber Remus schien schüchtern und bat sie flüsternd, sie solle sich noch gedulden. Harry hatte es dennoch gehört. Im weiteren Verlauf des Abends gab Remus ständig vor, beschäftigt zu sein, weil er sich entweder gerade Eierpunsch nachschenkte oder mit Sirius ein Gespräch führte. Harry bemerkte auch, dass Tonks darüber sehr ungehalten war. Was auch immer sie loswerden wollte, sie wollte es nun selbst in die Hand nehmen, denn sie erhob sich von ihrem Stuhl und holte tief Luft, um sich im Anschluss Gehör zu verschaffen, da sagte die am Herd stehende Molly plötzlich laut in die fröhliche Runde: „So, das Essen ist fertig! Wer hilft mir?“ Tonks war die Einzige, die nicht auf einem Stuhl saß, so dass Molly die Situation missverstand. „Tonks, das ist aber nett vor dir.“ Tonks seufzte, half Molly jedoch, mit ihrem Zauberstab die Gemüseschälchen, Fleischplatten und Saucieren auf dem Tisch zu platzieren. Nur zwei Mal passierte ihr ein kleines Malheur.

Während des Essens herrschte keine Stille. Ganz im Gegenteil.

„Und, Sirius?“, begann Remus. „Wie ist das, nach all den Jahren wieder in Hogwarts zu wohnen?“
„Es ist fantastisch! Ich sehe uns ständig in Gedanken durch die Gänge wandern und Schabernack anstellen.“

Bei der Einleitung waren sie schnell bei ihrem Lieblingsthema angelangt: Snape. Sie kramten alte Erinnerungen hervor. Allesamt handelten davon, wie sie ihren Mitschüler lächerlich gemacht hatten. Eigentlich war es Sirius, der die Geschichten erzählte, während Remus sich zurückhielt und nur manchmal die Fakten korrigierte. Remus lachte mehrmals, aber eher, weil Sirius außerordentlich gut aufgelegt war. Er erzählte so witzig, während er wie wild mit seinen Armen herumfuchtelte und dabei Grimassen schnitt. Mit seinem ganzen Körpereinsatz gab er den wiedergegebenen Erinnerungen eine unterhaltsame Note.

Man war allgemein beim Nachtisch angelangt und beim Thema Weihnachtsgeschenke, als Tonks laut sagte: „Für Harry haben wir ein ganz tolles Geschenk, es ist …“ Sie beugte sich zu Sirius vor und flüsterte es ihm ins Ohr.
„Hey, das ist gemein!“, beschwerte sich Harry grinsend. Sirius erwähnte etwas später mit vorgetäuscht ernster Miene, dass er sogar wissen würde, was man Snape schenken könnte. Tonks, Remus, Ron und Harry horchten auf, aber auch die Zwillinge gegenüber waren neugierig.
„Und? Was würdest du Severus schenken, wenn du, was ich bezweifle, ihm jemals ein Geschenk machen würdest?“, fragte Remus.
Sirius grinste verschmitzt und sagte etwas leiser: „Ein Einjahres-Abonnement für Shampoo.“
„Der Witz ist uralt“, sagte Fred von gegenüber.
„Der hat schon einen Bart!“, behauptete George.
Remus stimmte zu. „Der war schon alt, als wir zur Schule gingen.“
„Dann eben die neuste Ausgabe des Knigge. Dann lernt er endlich mal, wie man sich anderen Menschen gegenüber zu benehmen hat.“
„Zur mir war er bisher höflich“, beteuerte Harry.
„Ach ja?“ Sirius schaute kurz zu Anne, dann wieder zu Harry. „Hab gehört, er hätte dich aus seinen Räumen geworfen. Freundlich finde ich das nicht.“ Weil Harry das nicht entkräften konnte, fühlte sich Sirius im Recht, weiter über Snape lästern zu dürfen. „Wenn ihr mich fragt …“
„Tut niemand!“, scherzte Remus.
Sirius gab ihm einen freundschaftlichen Schlag auf den Oberarm. „Er war schon als Mitschüler miserabel und so, wie ich das mitbekommen habe, war er ein Albtraum von Lehrer.“
„Hermine würde was anderes behaupten“, gab Harry zu bedenken.
Unerwartet beteiligte sich Molly an dem Gespräch. „Ich weiß noch, als mir Slughorn sagte, ich sollte mich an Severus wenden, wenn ich meine Noten in Zaubertränke verbessern möchte.“
„Ach, wirklich?“, fragte Arthur, der einen Moment überlegte. „Ich erinnere mich dunkel.“
Molly nickte. „Ich hatte furchtbare Angst ihn anzusprechen. Immerhin war ich schon in der siebten und er ein paar Klassen unter mir.“
„Hast du ihn gefragt?“, wollte Ginny wissen.
Ihr Vater lachte. „Sie wollte erst mich vorschicken.“
„Habe ich aber nicht!“, warf Molly ein. „Ich hab ihn auf dem Schulhof gefragt, ob er mir bei einem Thema behilflich sein kann.“
Die Zwillinge hakten gleichzeitig nach. „Und?“
„Er hat abgelehnt.“
Sirius fühlte sich bestätigt. „Ich sag doch, er ist ein Ar…“
Molly fuhr ihm über den Mund und erstickte damit das Schimpfwort. „Ein paar Tage später hat er mich angesprochen. Er meinte, er hätte mit Slughorn gesprochen. Vier Wochen lang haben wir uns nachmittags getroffen und gebüffelt. In der Abschlussprüfung habe ich mich um eine Note verbessert.“
„Und welche hast du bekommen?“, fragte ihre Tochter.
Eine Antwort übernahm Arthur: „Sagen wir einfach, deine Mutter hatte kein Mies mehr auf dem Zeugnis zu stehen.“
„Ach, er hat’s nur getan, weil Slughorn es wollte“, behauptete Sirius. „Von sich aus hätte für andere keinen Finger krumm gemacht. Es gab nur Ärger, wenn wir uns über den Weg liefen. Mit ihm gibt’s immer nur Ärger“, er zählte mit den Fingern mit, „Ärger und Ärger.“

Weil er Severus verteidigen wollte, füllte Harry seinen Teelöffel mit Vanillepudding und schleuderte den Happen Nachtisch auf seinen Patenonkel. Der entschied in nur zwei Sekunden, nicht sauer zu reagieren, sondern Harry mit seinen eigenen Waffen zu schlagen. Bevor Ron in das Getümmel einsteigen konnte, rügte Molly die beiden Gäste, die bereits eine kleine Sauerei angerichtet hatten. Zum Glück hatten die Zwillinge das schon nicht mehr mitbekommen, denn die beiden von einer Essensschlacht abzuhalten wäre schier unmöglich gewesen.

Die Lästereien über Snape wurden noch viel gröber. Sirius hatte sich bereits warm geredet. Harry wollte sich die gute Stimmung nicht vermiesen lassen und entschloss sich daher, Molly beim Abräumen zu helfen und zwar auf Muggelart, um Abstand zu gewinnen. Die Stimme seines Patenonkels war jedoch so laut, dass er noch immer alles hören konnte, auch wenn er weiter hinten in der Küche am Waschbecken stand.

Er vernahm jedes Wort von Sirius, der belustigt erzählte: „… und wie er erst dumm aus der Wäsche geschaut hat, als plötzlich seine ganzen Hausaufgaben in Flammen aufgegangen sind! Oder weißt du noch, als James ihm die Ganzkörperklammer hinterher geworfen hatte? Er ist voll vorüber gefallen, direkt vor Lilys Füße.“
Remus konterte ernst: „Severus hat sich dabei die Nase gebrochen! Und Lily hat James deswegen die Hölle heiß gemacht.“ Wenigstens einer, dachte Harry, der keinen Gefallen mehr an solchen Späßchen mit Severus hatte. „Ich fand es viel lustiger, als die Knallfrösche, die Peter bei Binns im Unterricht werfen wollte, in seinen Hosentaschen hochgegangen sind.“ Remus’ Ablenkung half nicht.
„Aber das Witzigste war immer noch, als James ihn kopfüber in der Luft hat schweben lassen und …“ Sirius verstummte und Harry atmete innerlich auf.

Vor einigen Jahren, nachdem Harry genau diese Erinnerung in Snapes Denkarium gesehen hatte, hatte er seinen Patenonkel zur Rede gestellt. Sirius musste sich eben an das unangenehme Gespräch erinnert haben, weswegen er mitten im Satz innehielt, um Harry nicht zu verärgern. Was Harry jedoch stutzig machte, war, dass er nun gar nichts mehr hörte. Kein Klappern von Geschirr, kein Lachen, keine Stimmen. Mit weit aufgerissenen Augen drehte er sich um und blickte auf einen leeren Tisch. Vor lauter Schreck ließ er einen Teller fallen, der zum Glück nicht zerbrach. Sein Herz schlug bis in den Hals hinauf. Als Harry etwas an seiner Seite spürte, ohne jemanden sehen zu können, schrie er auf und machte einen Satz zurück.

Von Harrys kurzem Schrei aufgescheucht starrten alle Gäste ihn an. Molly, die ihn versehentlich gestreift hatte, als sie Geschirr in das Waschbecken legte, entschuldigte sich bei Harry, doch der blickte nur ins Leere.

„Harry?“, fragte Molly besorgt. Sie streckte eine Hand aus, um ihn an der Schulter zu packen.
In dem Moment, als ihre Hand ihn berührte, schrie Harry erschreckt auf und wimmerte: „Nein, nein!“ Schützend hielt er seine Arme vor den Oberkörper und ging ein Stück zurück, bis er mit dem Rücken zur Wand stand.
Dieses Mal fragte Sirius, der sich bereits von seinem Stuhl erhoben hatte: „Harry, alles in Ordnung?“

Harry antwortete nicht. Er reagierte auf keine Frage. Ron, Remus und Sirius näherten sich ihm und betrachteten ihn besorgt. Sich über die Situation nicht im Klaren seiend ergriff Ron die Arme seines Freundes und erschrak, als Harry panisch reagierte und um sich schlug. Remus hielt Ron davon ab, dass Harry nochmals zu nahe zu kommen.

Alle Gäste waren besorgt. Neville war verwirrt, seinen Freund so hilflos am Boden kauern zu sehen. So kannte er seinen Freund nicht. Luna hingegen blickte Harry sehr nachdenklich an. Besonders Molly war aufgrund von Harrys merkwürdigen Verhaltens kaum zu beruhigen. Ständig fragte sie, was mit dem armen Jungen nur los wäre und ob man nicht besser einen Heiler aus dem Mungos rufen sollte. Remus hielt auch alle anderen davon ab, sich Harry zu nähern oder gar zu berühren. Alle außer Sirius wies er an, die Ruhr zu bewahren und sich wieder zu setzen.

Leise fragte Remus seinen besten Freund: „Sirius, weiß du, was mit Harry los ist?“
Sirius schluckte einmal kräftig. „Da … Ja, da war eine ähnliche Situation. Harry konnte mich nicht sehen. Ich war mit ihm deswegen im Hospital …“ Sirius hielt inne.
Remus bemerkte, dass Sirius kreidebleich geworden war. Er beruhigte seinen Freund mit einer Hand auf dessen Schulter und fragte: „Und was haben die Heiler gesagt?“
„Nichts. Ich meine, sie sagten, es wäre stressbedingt.“
Ungläubig fragte Remus nach: „Er wird von einem Mal zum anderen blind und taub und die sagen, er hätte Stress?“

So kurz wie möglich schilderte Sirius das erste Mal, als das geschehen war. Allerdings hatte Harry nicht sehr ausführlich mit ihm darüber gesprochen. Zudem wäre es bisher nur einmal passiert. Niemand hatte damit gerechnet, dass dieses Phänomen noch einmal auftreten würde.

Mit einer Hand fuhr sich Remus über das graubraune Haar. „Wer weiß alles davon?“
Sirius überlegte kurz. „Außer Anne und mir noch Albus.“ Mit abwertendem Klang in der Stimme fügte er hinzu: „Natürlich auch Snape.“
„Albus wusste von dem Vorfall und hat nichts getan? Hat er sich dazu überhaupt geäußert oder hat er einen Verdacht?“ Sirius verneinte wortlos.

Keiner von beiden hatte bemerkt, dass Ron sich ihnen genähert hatte, als sie in ihr Gespräch vertieft waren. Die gesamte Unterhaltung hatte er verfolgt, während er die ganze Zeit über fassungslos seinen besten Freund angeblickt hatte, der sich wie ein Häufchen Elend auf dem Boden kauerte und ängstlich seine Knie umfasste.

Mit einem Kloß im Hals, aber mit lauter Stimme, offenbarte Ron: „Ich glaube, Hermine ist genau deswegen heute bei Snape.“


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