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Fanfiction

Durch die Hölle und zurück - Die stymphalischen Vögel

von lemontree

Dumbledore und die anderen apparierten zwar vom dem Platz, an dem sie zuvor gefangen gewesen waren fort, gelangten jedoch nicht direkt zu Hermine und Snape.

Als sie sich manifestierten, erblickten sie die Beiden und wollten sich auch schnurstracks zu ihnen begeben, wurden jedoch von einer Gruppe Kreaturen aufgehalten. Diese schienen zwar keine großen Magier zu sein wie ihr Anführer und wandten nur belanglose Zauber an, die der Direktor und Professor McGonagall, und selbst Harry und Ron, mühelos abwenden konnten, doch sie waren körperlich und zahlenmäßig überlegen und kamen mit Keulen in der Hand und wütend vor sich hinknurrend auf sie zugestürmt.


Ehe sie sich versahen, wurden sie von etwa dreißig Monstern regelrecht überrannt. Es entbrannte ein Kampf auf Leben und Tod, den sie erst nach geraumer Zeit für sich entscheiden konnten.

Ron war von einer Keule heftig im Rücken getroffen worden und kauerte nun mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden, während er entsetzt beobachtete, wie Professor McGonagall von mehreren Kreaturen ergriffen und herumgeschleudert wurde. Man hatte sie an den Haaren gepackt und verdrehte ihr die Arme auf dem Rücken. Erst Albus konnte im rechten Moment sechs der Monster mit einem Fluch aufhalten und kampfunschädlich machen. Er hatte es schon zuvor probiert, jedoch Bedenken, dabei seine Kollegin zu treffen und deshalb gezögert. Doch nun nutzte er seine Chance, die sich ihm just in einem geeigneten Moment darbot.

Um die letzten Kreaturen auszuschalten, hüllte Dumbledore sie dann alle in eine Schutzhülle ein, unter der sie wild mit Flüchen hervor und um sich schossen.

Anschließend, als sie außer Atem, als Sieger hervor gegangen waren, setzten sie sich alle erschöpft einen Moment lang hin und versorgten Ron und die Hauslehrerin mit Heilzaubern. Fassungslos wanderten ihre Blicke über die am Boden in den wildesten Posen umher liegenden Monster und fragten sich, was ihnen wohl noch bevorstehen sollte.


Derweil waren die anderen Monster mit Snape und Hermine natürlich schon weiter gezogen. Sie sahen von der Ferne aus nur noch, wie Hermine zusammensackte und Snape sie daraufhin tragen musste. Dann waren die Beiden, zu deren Rettung sie ausgezogen waren, auch schon aus ihrem Blickwinkel verschwunden. Der Schulleiter tat daraufhin etwas, was man ihm gar nicht zugetraut hätte: Er schimpfte mit den schlimmsten Worten vor sich hin, so dass ihn die anderen erstaunt anblickten. So kannten sie ihn gar nicht.

Nachdem Dumbledore seinem Ärger freien Lauf gelassen hatte sagte er mit düsterer Miene: "So, wir haben nun genug Zeit verschwendet! Ich habe es im Gefühl, dass wir Hermine und Severus jetzt und sofort zu Hilfe eilen müssen, sonst war alles umsonst. Sie werden in Kürze dem Tode geweiht sein."

Erschrocken sahen sie Dumbledore an, nickten, fassten sich an den Händen und versuchten sich aufzulösen. Doch die Appariersperre war wohl wieder verhängt worden. Jedenfalls standen sie dort und nichts passierte. Daher blieb ihnen nicht anderes übrig, als sich zu Fuß zur Rettung aufzumachen.



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Hermine und Snape wurden von dem Monster ganz plötzlich vom Boden hoch gescheucht und vorangetrieben. Eben noch hatten die Monster wild gefeiert, als die Oberkreatur mit einem wütenden Schrei aufsprang und dem Ganzen abrupt ein Ende bereitete.

Verwundert blickte Snape die Kreatur an. Irgendetwas musste geschehen sein! War Albus in der Nähe und die Monster bekamen daher Panik?

Hermine musste er weiterhin tragen, denn sie war noch immer nicht in der Lage selbstständig zu gehen, geschweige denn, ihre ihr zugedachte Aufgabe in Angriff zu nehmen.

So stolperte er mit seiner Last durch den fruchtbaren Landstrich immerfort geradeaus, genau auf das zu, was er vorhin schon unheilschwanger als Wasser und den Sumpf, in dem die grässlichen Vögel hausen mussten ausgemacht hatte.

Das bisschen Erholung, welches sie regelrecht genossen hatten, reichte jedoch nicht aus, um Snapes Energievorräte wieder aufzufüllen. Er schleppte sich mühevoll dahin, schnaufte, rang nach Atem und hatte Angst davor zusammen zu brechen. Jedes Mal wenn er glaubte, es ging einfach nicht mehr weiter, schossen die Monster sofort auf ihn zu und führten wilde Drohgebärden auf, die ihn davon überzeugten, dass er doch noch durchhalten konnte. Dass er durchhalten musste!

Das Buschwerk wurde nun immer dichter und das Gras feuchter. Der Tränkemeister fühlte sich, als er bemerkte, dass das Wasser seine Schuhe durchweichte, unangenehm daran erinnert, dass er schon einmal in sumpfigem Gelände unterwegs gewesen war. Es mochte jetzt einige Wochen her sein, da hatte er im Sumpf die Hydra bekämpft. Dort war das Wetter jedoch eindeutig kühler, windiger und unfreundlicher gewesen. Dieses Mal brannte die Sonne unbarmherzig auf sie herab. Snape versuchte diesen Umstand positiv auszulegen. Vielleicht war dies ja ein gutes Omen?

Er wusste selbst nicht so recht, wie er den Weg zum Wasser hin bewältigt hatte, doch irgendwann war er tatsächlich am Rande des Sees angekommen. Keuchend setzte er Hermine ab und sah sich völlig erledigt nach dem Monstertrupp um, der ihnen gefolgt war.

"So", sagte die Kreatur auch promt, baute sich drohend vor ihnen auf und verschränkte die Arme vor der Brust, "zum Ausruhen wird Euch wohl keine Zeit bleiben. Wir werden uns nun zurückziehen und das Spektakel genießen. Enttäuscht uns nicht! Ihr seid nun auf Euch gestellt und werdet Eure Aufgabe gefälligst erledigen!"

Ein Fingerschnipsen später waren die Monster mit einem Mal verschwunden und Snape mit Hermine allein.

Suchend und mit einem äußerst unguten Gefühl in der Magengegend sah er sich um.
"Hermine, wir sind jetzt an diesem Sumpf angekommen", sagte er und zog sie an sich. "Hier irgendwo lauert der Schrecken auf uns. Unsere letzte Aufgabe steht bevor. Ich frage mich nur, wo Albus so lange bleibt. Egal, was gleich passieren wird, wir bleiben zusammen...ich lass Dich nicht allein. Hörst Du?"

"Nimm keine Rücksicht auf mich, Severus", flüsterte sie mit schwacher Stimme. "Wenn Du kannst, dann bringe Dich in Sicherheit! Ich...ich kann nicht mehr."
"Ein für alle Mal, Hermine!", sagte Snape eindringlich, "entweder kommen wir gemeinsam hier weg und stehen das durch, oder wir sterben beide!"
"Schon gut", murmelte sie und schaute Severus dabei tief in die Augen. Er erwiderte den Blick und setzte seinen Mund, von einem aufwallenden Gefühl der Zuneigung erfasst, sanft auf ihren.


"Wir werden es schaffen!", hauchte er verzweifelt gegen ihre Lippen und presste sie ganz fest an sich. "Wir schaffen es, Hermine. Du bist eine wunderbare Frau und ich bin nicht gewillt aufzugeben. Weder Dich noch unsere Mission. Ich werde für uns kämpfen, auch wenn ich nicht weiß, was gleich über uns herein brechen wird. Es ist im Moment ruhig. Zu ruhig! Doch da sich die Bande schon zurück gezogen hat, werden auch die Vögel nicht lange mit einem Angriff auf sich warten lassen."

"Wir brauchen die Klappern, Severus", sagte Hermine leise. "Sie wurden von Athene gereicht."
"Ich weiß. Herkules bekam sie, als er den Sumpf erreicht hatte ausgehändigt. Sie wurden von Hephaistos gefertigt, dem Gott des Feuers und Schutzgott der Schmiedekunst. Zwei mächtige, bronzene Kastagnetten, deren gellendes Getöse die Vögel nicht ausgehalten haben und daher das Weite suchten. Aber das klingt zu einfach. Ich glaube nicht, dass man es uns so leicht machen wird."


Sie wurden von einer lieblich klingenden Melodie überrascht, die von einem Augenblick zum nächsten erklang. Verwundert richteten sie ihr Augenmerk auf die Richtung, aus der sie kam. Sie sahen zunächst nichts, doch die Weise klang so wundervoll, nahm an Intensität zu und zog sie völlig in ihren Bann.
Und dann erblickten sie eine Frau mit bronzenem Helm, unter dem langes, schwarzes Haar im aufkommenden Wind hervor wallte und sich mal in diese mal in jene Richtung bog.
Langsam kam diese fremde, schöne und anmutige Frau auf sie zu geschritten. Hoch erhobenen Hauptes, stolz, kriegerisch.

Athene!

Für Hermine und Severus war gleichzeitig klar, dass dies nur Athene sein konnte. Ihre Aigis, ihr Brustschild aus Ziegenfell, welches mit heiligen Orakelschlangen und dem Haupte der Medusa verziert war, ließen keinen Zweifel daran aufkommen.
Da war sie also, ganz wie es der Mythos vorschrieb. Die Göttin der Weisheit und der Künste. Eine Kriegerin. Tochter des Zeus und der Metis. Die Schutzgöttin des Ackerbaus und des Handwerks. Gekommen um ihnen die Klappern zu überreichen!

Severus und Hermine waren von deren Auftauchen beeindruckt und nicht in der Lage, etwas zu sagen. Diese imposante Erscheinung raubte ihnen schier den Atem.
Sie hockten am Boden und schauten ehrfurchtsvoll zu dieser Göttin auf, deren harte Gesichtszüge sich in dem Moment lösten, als sie die bronzenen Klappern zu den Füßen der beiden ablegte und einem gütigen Lächeln Platz machten.
Athene nickte wohlwollend und verschwand genau so schnell wieder, wie sie gekommen war.

Sowohl Hermine, als auch Severus rieben sich ungläubig ihre Augen. Es war ihnen wie ein Traum vorgekommen. Doch was da vor ihnen lag - die Waffen im Kampf gegen die Vögel - sprachen eine andere Sprache. Athene war tatsächlich hier gewesen!

Gerade nahm Snape die Klappern neugierig zur Hand, um zu testen, wie sie wohl klingen mochten, wenn er sie zusammenschlug, als auch schon ein heiseres Gekrächze über ihnen ertönte. Erschrocken wandten sie ihre Augen gen Himmel und erblickten drei kranichgroße Vogelungeheuer, die nur wenige Meter über ihren Köpfen ihre Bahnen zogen.

"Da sind sie schon, Hermine", schrie Snape aufgeregt und zerrte Hermine mit sich zu einem großen Gebüsch, von dem er sich Schutz erhoffte.
Die Vögel beäugten sie aus der Luft und die eisernen Schnäbel, Flügel und Klauen der Ungeheuer blitzten im Sonnenlicht auf und wirkten dadurch um ein Vielfaches bedrohlicher.

"Unsere Aufgabe ist es, die Vögel zu vertreiben", sagte Snape atemlos, "oder auch zu töten. Mit den Klappern schrecken wir sie auf und dann müssen sie mit den Pfeilen abgeschossen werden. Hermine ich lasse Dir den Bogen auf jeden Fall hier. Ich habe ja noch das Schwert und die Keule. Ich werde nicht fortgehen, so lange es nicht nötig ist, aber wenn sie uns angreifen, werde ich mit diesen komischen Instrumenten, die uns Athene brachte, versuchen sie zu vertreiben. Wirst Du es schaffen, mit Pfeil und Bogen umzugehen?"

"Ich versuche es, Severus", antwortete Hermine müde. "Ich habe auch die Bistonen schon damit in die Flucht geschlagen...und getötet."

Hermine fielen schon beim Sprechen fast die Augen zu und es strengte sie sehr an, sich zu konzentrieren. Sie lehnte sich an Severus und fühlte sich in seinen Armen geborgen, doch wenn es richtig losgehen sollte, war sie sich nicht so sicher, dass sie dann auch schnell reagieren konnte, wie es von Nöten war. Sie hatte noch immer das Bedürfnis schlafen zu wollen und wehrte sich verzweifelt gegen die Müdigkeit, die sie fest in ihren Klauen gepackt hielt.

Nur ein paar Minuten später passierte es. Einer der Vögel kam im Sturzflug auf sie zu und hackte wild nach ihnen. Da er sie jedoch verfehlte, flog er laut kreischend eine Runde und stieß anschließend mit immenser Geschwindigkeit auf sie herab. Snape konnte gerade noch die Klappern als Schutzschild hochreißen und verhinderte es damit, dass sie von den eisernen Federn, die wie Pfeile auf sie zugeschwirrt kamen, getroffen wurden.

Entsetzt blickte er auf die zum Schild umfunktionierte Rassel und sah darin vier der blinkenden Federn stecken.

"Diese Federn sind giftig, Hermine. Pass gut auf, dass Du davon nicht getroffen wirst!", raunte Severus, als er sah, dass nun schon sieben der Vögel am Himmel ihre Kreise zogen.
"Es werden immer mehr", sagte er leise und wischte sich den Schweiß von der Stirn. "Ich fürchte sie rüsten sich konzentriert für einen Überraschungsangriff. Wenn sie allesamt über uns herfallen, haben wir keine Chance. Wir müssten dazu schnell und wendig sein, doch weder Du noch ich haben dafür noch genügend Kraft."


Sie hockten in dem Busch, der ihnen zwar Schatten spendete, doch wussten sie auch, dass sie hier drin verloren waren, wenn es zum Kampf kam. Woanders hätten sie aber auch nicht hin gekonnt, denn die großen Bäume waren weit verteilt in der Landschaft und ihre Kräfte reichten nicht aus, um zu diesen zu gelangen.

Ein ohrenbetäubendes Krächzen über ihnen ließ sie zusammenzucken und als sie nach oben blickten, sahen sie gerade noch, wie sich mehrere der Vögel formierten und zum Sinkflug ansetzten.
"Spann den Bogen!", schrie Snape panisch auf, drückte Hermine die Pfeile in die Hand und schlug dann wie wild die Klappern aneinander. Jetzt ging es ums Überleben.
Mit dem Geklapper wollte Snape die Vögel in die Flucht schlagen. Bei zweien funktionierte dies auch wie vorgesehen, doch offenbar wurden von diesem Krach auch die anderen, die sich noch nicht gezeigt hatten aufgeschreckt. Jedenfalls waren es plötzlich so viele, dass sich der Himmel verdunkelte und man bei diesem Krach, den diese Monstren veranstalteten, sein eigenes Wort nicht mehr verstehen konnte.

Hermine spannte mühsam den Bogen, doch hatte sie auf Grund ihrer Schwäche keine Möglichkeit den Pfeil mit voller Geschwindigkeit los surren zu lassen und daher auch das Ziel verfehlt. Sie bekam am Rande mit, dass Severus ihr einiges zurief, während er wild mit dem Schwert um sich schlug und die Rassel als Schutzschild vor seinen Körper hielt, doch sie konnte nichts verstehen. Erstens war es zu laut ringsumher und zweitens hörte sie noch immer nichts auf dem einen Ohr.

Als sie dann auch noch zusehen musste, wie Severus von einem der Vögel an der Schulter mit der metallenen Klaue verletzt wurde, dann kniete, sich die Wunde mit verzerrtem Gesicht abdrückte und sein Blut das Gewand immer mehr färbte, schloss sie die Augen.

Sie konnte und wollte jetzt nichts mehr hören. Sie blendete sich einfach aus. Das war es dann! Sie waren verloren! Aus der Traum von ihr und ihrer großen Liebe. Gleich würde sie in Stücke gerissen werden. Sie umklammerte ihre Knie und wiegte sich summend hin und her. Den Tod, der Erlösung von der Qual bringen würde, erwartend.

Dabei bekam sie auch nicht mit, wie sie von mehreren Vogelungeheuern attackiert und von mehreren Federn durchbohrt wurde. Schwer verwundet sank sie vornüber und blieb reglos liegen.



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Snape hielt sich mit der einen Hand schützend die Rassel über den Kopf, während er schwer atmend im knöcheltiefen Wasser kniete und sich seine Schulter mit der anderen Hand hielt. Sein Blick suchte Hermine und er stieß ein lautes: "NEIN!" aus, als er sah, wie sich an die zehn Vögel gleichzeitig auf sie stürzten, mit ihren Schnäbeln in ihren Körper hackten, mit den Klauen das Fleisch zerschnitten und im Abdrehen die Federn abschossen.

"HERMINE! NEIN!", sein lauter Aufschrei mischte sich unter das Gekrächze der Vogelungeheuer. Panisch kroch er auf allen Vieren in ihre Richtung und hatte sie auch fast schon erreicht, als ein neuerlicher Schwarm der Vögel auf ihn herabstieß und ihn am Fortkommen hinderte.



Wäre in diesem Moment nicht Dumbledore aufgetaucht, hätte es wohl keine Rettung mehr für den Tränkemeister geben können, denn er wäre auf Gedeih und Verderb den angreifenden Königen der Lüfte ausgesetzt gewesen. Seine Deckung vernachlässigend, die Augen nur auf die Frau, die er liebte gerichtet, die am Boden lag und sich nicht mehr regte...

Nur dieses alles in ihm verdrängende, entsetzliche Gefühl sein Liebstes verloren zu haben, beherrschte sein Innerstes und ließ jede Vorsicht und Vernunft in der Versenkung verschwinden.

Die Retter, die rechtzeitig auf der Bildfläche erschienen waren, stießen wie die Wahnsinnigen umgehend Flüche auf die Raubvögel aus und sahen sich dabei selbst den Klauen und Schnäbeln ausgesetzt.
Schon nach kurzem Kampf, als Professor McGonagall nur einmal ihren Blick vom Himmel abwandte und sich suchend umsah, passierte es. Sie deutete noch in die Richtung der Büsche und kreischte: "Hermine, dort drüben, liegt Hermine!", da wurde sie von zwei eisernen Federn und mehreren Schnäbeln getroffen. Sie sackte wie ein gefällter Baum in sich zusammen. Das Wasser spritze bei ihrem Aufprall hoch und Harry rannte geschockt auf sie zu.

"Professor, hören sie mich? Sagen Sie doch etwas!", rief er verzweifelt aus und rüttelte die alte Hauslehrerin an der Schulter.
"Potter", murmelte sie schwach und schloss dann stöhnend ihre Augen. Harry flüsterte sich leise zu: "Nur die Ruhe bewahren!", und fühlte dann nach ihrem Puls, der zum Glück noch vorhanden war. Dabei musste er allerdings höllisch aufpassen, selbst nichts abzubekommen, denn die Attacken gingen unvermindert weiter. Er sprach pausenlos seine Abwehrflüche und sah aus den Augenwinkeln, wie der Direktor sich um Snape bemühte, der nun ebenfalls reglos und heftig blutend im Wasser lag.

Der nackte Angstschweiß trat Harry auf die Stirn und in dem Moment, als die Angriffe für einen Moment nachzulassen schienen, bedachte er die Professorin mit Heilzaubern, so schlecht und recht, wie er sie eben beherrschte. Seine Hände zitterten dabei und er wagte sich nicht die Federn, die in ihrem Rücken steckten herauszuziehen.

Er hätte jetzt gerne Dumkbledore an seiner Seite gehabt, doch der wehrte sich schon wieder mit aller Gewalt und musste sich auch noch um den Meister der Tränke kümmern, der sich noch immer nicht regte.
"Scheiße!", fluchte Harry vor sich hin. "Verdammte Scheiße!" Was war das hier nur?

Nur zwei Minuten später war die Schonfrist auch schon wieder um und Harry versuchte nun wieder seine eigene Haut und die der Professorin zu retten. Verbissen wedelte er mit dem Zauberstab umher, doch es waren so viele Vögel, die da auf ihn herab stießen und nur der Teufel allein wusste, woher die alle kamen. Einfach zu viele!

Harry hatte gegen diese Übermacht keine Chance. Die blitzenden und wie spitze Dolche anmutenden Schnäbel und Klauen bohrten sich schmerzhaft in seinen Rücken und drohten diesen zu zerfetzen. Harry schrie aus voller Kehle, doch niemand hörte ihn bei dem Lärm ringsumher.


Es herrschte ein heilloses Durcheinander auf dem Schlachtfeld. Das Blut der Verletzten färbte das Wasser und die Pflanzen ringsumher, Harry wimmerte vor sich hin und kniete die Zähne zusammen beißend neben Professor McGonagall im feuchten Wiesengrunde.
Das Gekrächze der Monstervögel, Flügelschlagen und Flüche durchschnitten die Luft. Aufspritzendes Wasser und in dem Getümmel umher fliegende Grasbüschel verhinderten, dass man einen kompletten Überblick über die grausame Szenerie behielt. Vereinzelt hallte auch die Stimme des Direktors und Rons dazwischen. Harry jedenfalls kam sich vor, wie in einem schlechten Muggelfilm.


Ron war nach Minervas Ausruf sofort zu Hermine gestürzt und hatte sich schützend über sie geworfen. Er kam gar nicht so richtig dazu, sich kundig zu machen, ob Hermine nur bewusstlos war ...oder schon nicht mehr unter den Lebenden weilte. Immer wenn er sie untersuchen wollte, kamen erneute Schwärme dieser Monstren vom Himmel herabgestürzt. Dumbledore gab ihm zwar Schützenhilfe, doch auch er war vollauf beschäftigt.

Der Direktor musste dafür Sorge tragen, dass Snape geholfen wurde, er selbst nicht zu den Opfern gehörte und nachdem Harry verletzt war, hatte er zu tun, diese Bestien von Professor McGonagall fern zu halten, damit diese sich nicht an dem Fleisch der Professorin gütig taten. Die Vögel wollten nämlich nicht von der am Boden liegenden alten Hexe ablassen, die nicht mehr in der Lage war, sich zu wehren und flogen immer wieder Ziel gerichtet auf diese zu, um sich ein paar Fleischbröckchen zu sichern.
Harry hockte keuchend und verletzt daneben, fassungslos, geschockt und hatte seinen Zauberstab kraftlos zu Boden sinken lassen.

Ron wäre gerne zu seinem Kumpel geeilt, doch er musste bei Hermine bleiben, die an Armen, Beinen und dem Rücken heftig blutete. Tiefe Wunden taten sich vor seinen Augen auf und ihm wurde derart übel, dass er sich arg zusammenreißen musste, sich nicht an Ort und Stelle zu übergeben.

Pausenlos versuchte er die Übelkeit hinunter zu schlucken und beäugte dabei mehrere kleine, wie Federn aussehende Pfeile, die in Hermines Körper steckten. Hilflos starrte Ron darauf und versuchte festzustellen, ob seine Freundin überhaupt noch atmete. Beim ersten Versuch konnte er nichts feststellen und verfiel in Panik.

Sie durfte nicht tot sein! Hermine! Tränen traten ihm in die Augen und seine Hände glitten unruhig über ihr Handgelenk. Hier musste doch irgendwo dieser verdammte Puls sein! Ron war kurz vorm Durchdrehen und lachte befreit auf, als er ihn endlich gefunden hatte.

Er kicherte erleichtert vor sich hin. Sie lebte noch! Phantastisch!

Dann fiel ihm ein, dass er die Wunden schließen musste. Gut, das dürfte zu schaffen sein.

Eine der tiefen Wunden schloss sich nach einem gesprochenen Zauber sogar schon ein wenig und Ron erfreut darüber, wollte sich mit seinen bescheidenen Kenntnissen gerade an die anderen Verletzungen heran wagen, als jemand mit tiefer Stimme brüllte:

"Hermine! Lebt sie noch? Weg da Weasley!".

Dann wurde Ron auch schon von Snape bei Seite gestoßen. Der Tränkemeister riss Hermine an sich und verlangte Rons Zauberstab. Er ergriff diesen und mühte sich, aber er konnte auch mit Rons Zauberstab nichts ausrichten. Panisch kreischte Snape: "ALBUS! Hilf ihr!"

Er hielt Hermine in den Armen und flüsterte: "Hermine, bitte! Tu mir das nicht an! Wir haben so viel durchgemacht, Du darfst jetzt nicht von mir gehen!", während ihm Tränen die Wangen hinab rannen. Ron saß bestürzt daneben und bemerkte jetzt erst, dass die Vögel fort waren.
Snape aber hastete mit Hermine auf den Armen zu dem Schulleiter hinüber, der sich um Harry und Professor McGonagall kümmerte.

Ron lief nach kurzem Zögern geschockt hinterher.

"Albus", rief Snape schon von weitem, "Du musst sofort Hermine helfen!"

Dumbledore hatte gerade Harrys Wunden schließen können und bedachte nun Minerva mit allerlei Zaubern, als Snape sich mit Hermine neben ihm auf die Knie sinken ließ.
"Mach irgendwas!", flehte Snape verzweifelt und bot so einen jämmerlichen Anblick dabei, dass Harry seinen ehemaligen Tränkemeister am liebsten getröstet hätte.

"Wie ich sehe, wurde auch sie von den Federn getroffen", sagte Albus bedrückt und schloss zunächst die Wunden. "Severus, gegen das Gift bin ich machtlos. Ich kann lediglich verhindern, dass es sich weiter ausbreitet."

"Ich will sie nicht verlieren", murmelte Snape leise vor sich hin, "Albus, wir haben uns hier gefunden und ich...ich möchte sie behalten."
"Das verstehe ich, mein Junge. Kommt, wir müssen sofort nach Hogwarts zurück!", sagte Albus erschöpft, aber mit strenger Miene und erhob sich seufzend.

Dumbledore ergriff Minerva, die schwer atmend am Boden lag und Severus hielt Hermine eng an sich gepresst, startklar zur Apparation.

Doch nichts! Sie lösten sich einfach nicht auf!

"Diese Mistkerle, diese Schweinebacken, diese...oh, mir fehlen weitere Worte für dieses Gesindel", schrie Ron hasserfüllt und im Handumdrehen bauten sich auch, wie aus dem Nichts erschienen, die Monster, samt Oberhaupt vor ihnen auf.

"Kreisch hier nicht rum!", schnauzte die Kreatur den jungen Weasley an, "sonst sehe ich mich genötigt, auch Dich auf den Altar zu packen."

Ron zuckte zusammen und wich ängstlich ein paar Schritte zurück.
Das Monster aber scherte sich nicht weiter um Ron, sondern fixierte Snape.

"Ich hoffe, dass wir die Kleine noch einmal hinbekommen, denn in diesem Zustand kann sie ja nicht einmal mehr schreien. Schon bedauerlich, dass Ihr die Klappern nicht ordentlich eingesetzt habt. Na ja, ist jetzt auch egal. Es war jedenfalls eine lustige Vorstellung...und sogar mit Gästen...hatten wir bislang auch noch nicht."
Dann deutete es auf Hermine und zischte den Tränkemeister an: "Los gib sie mir!"

"Nur über meine Leiche, Du Missgeburt!", schrie Snape. "Ich werde Dir Hermine nicht geben! Da musst Du sie Dir schon holen!"
"Ach, Du hast noch immer nichts dazu gelernt, was? So oft hast Du nun schon den Kürzeren gezogen, Fremder, doch noch immer verteidigst Du Deine Geliebte wie ein Löwe."
Das Monster lachte dreckig und streckte seine Arme verlangend und mit eigenartigem Glitzern in den Augen aus. "Dein Aufbegehren wird nichts nützen, denn...."

Weiter kam die Kreatur nicht, denn Dumbledore zückte seinen Zauberstab und stieß blitzschnell einen Fluch aus. Die Monster standen wie eingefroren auf der Stelle und rührten sich nicht mehr.

"Severus", sagte Dumbledore hastig, "alle kommen wir hier nicht weg. Ich würde am liebsten Ron und Harry losschicken, aber Da Du nicht zaubern kannst, werde ich nun versuchen Ron mit Hermine und Minerva hier heraus zu bekommen. Harry bleibt hier! Poppy muss sich unbedingt um das Gift im Körper der Beiden kümmern, bevor es zu spät ist!"

"Was Weasley allein?", fragte Snape fassungslos. "Nein, ich werde mich nicht von Hermine trennen! Niemals!"
"Wir haben nicht viel Zeit, Severus, sie werden gleich wieder erwachen. Es ist die einzige Möglichkeit", erwiderte Dumbledore angespannt und wandte sich dann an Harry. "Los Harry komm her! Dich haben wir auch schon einmal durch eine Wand bekommen."

Snape konnte sich gar nicht von Hermine lösen. Erst nach einem befehlenden Blick von seinem Direktor gab er nach. Er küsste Hermine zärtlich auf die Stirn und hauchte: "Wir sehen uns bald wieder, mein Schatz." Und an Ron gewandt zischte er: "Passen Sie mir ja auf, Weasley! Wehe Sie trödeln herum oder liefern sie nicht ordnungsgemäß auf der Krankenstation ab!"

"Nein, ähm, ja, Sir, na...natürlich nicht, Sir", stammelte Ron und umklammerte mit dem einen Arm die bewusstlose Hermine und mit dem anderen seine Hauslehrerin, die von dem Gift schon sehr geschwächt war und nur noch röchelte. Dann sah er gespannt Dumbledore an, der sich mit Harry schon positioniert hatte.

Der Schulleiter überkreuzte mit Harry die Zauberstäbe, konzentrierte sich und murmelte wieder mit äußerster Anstrengung seinen Zauber. Das orangefarbene Licht hüllte Ron ein, Funken stoben in alle Richtungen und in dem Augenblick, als die Monster erwachten, löste Ron sich mit seiner Fracht, von einer dichten Wolke umgeben, auf.


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