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Fanfiction

Durch die Hölle und zurück - Auf zum letzten Gefecht!

von lemontree

Voller düsterer Vorahnungen schleppte sich Snape völlig entkräftet und unter dem Gespött der Monster in den Tempel. Schon in dem spärlich beleuchteten Gang hatte er das Bild aus dem Spiegel vor sich: Hermine, von Ranken umschlungen, an einer der Säulen fixiert.
Noch bevor er das Tempelinnere betrat schlug sein Herz wie wild in seiner Brust, doch als er die Tür dann öffnete und er sie tatsächlich reglos dort hängen sah, zerriss es ihm fast das Herz.

Der hölzerne Bottich mit dem Wasser befand sich noch immer dort. Ringsherum war alles klitschnass. Der Boden glänzte und ein Gemisch aus Erde, Blut und Wasser zierte ihn und machte ihn rutschig. Snape schlitterte regelrecht auf Hermine zu und begann dann eilig damit, sie zu befreien.
Er riss und zerrte an den Schlingpflanzen herum und wunderte sich, dass Hermine trotzdem sie bei Bewusstsein war, nichts sagte. Sie reagierte auch sonst nicht sonderlich. Auch nicht, als er sie ansprach. Einzig ihre weit aufgerissenen Augen hafteten auf ihm. Doch waren sie glanzlos und ohne jegliche Emotion.

Snape schluckte schwer und bettete Hermine anschließend vorsichtig auf der Matratze. Erschöpft ließ er sich neben ihr nieder und strich ihr zärtlich die nassen Haarsträhnen aus der Stirn.

Ja, sie war bei Bewusstsein, was Snape auch erleichtert aufatmen ließ, doch dass sie noch immer nichts sagte, bereitete ihm große Sorge. Sooft er sie auch ansprach, sie antwortete ihm einfach nicht. Zwar schien sie ihn erkannt zu haben, denn sie schlang, als er ihr über den Kopf strich, ihre Arme um ihn, doch es war nach wie vor kein Wort aus ihr heraus zu bringen.

Sie hatte auch nicht gelächelt. Keine Freude darüber, dass er wieder da war, gezeigt. Noch nicht einmal geweint. Sie zeigte keine Gefühlsregung. Nichts!

Einzig ihre Arme, die um seinen Hals gewunden waren und auch nicht gewillt schienen, sich auch nur einen Millimeter von ihm zu entfernen, locker - oder gar los zulassen zeugten davon, dass sie in gewissem Rahmen noch an ihrer Umwelt teilnahm.
Ihr heftig pochendes Herz hatte nach kurzer Zeit in seinen Armen wieder normal zu schlagen begonnen. Eine beruhigende Wirkung auf sie, schien er ihr noch bieten zu können!

Wenigstens etwas, dachte Snape traurig. Die Hilflosigkeit, die den Tränkemeister nun wieder umfing behagte ihm überhaupt nicht und bescherte ihm ein äußerst dumpfes Gefühl in der Magengegend.

Immer wieder glitt sein Blick zu dem Bottich hinüber. Was mochten sie mit ihr veranstaltet haben, dass sie mal wieder in einen solchen Zustand geraten konnte? Nun waren Albus und Minerva mit den Jungs schon vor Ort und die Rettung aus dieser Haft in Sicht, doch er konnte sich nicht so recht darüber freuen, wenn er sich Hermine so betrachtete.

Ihr Gewand, oder das, was davon übrig geblieben war, klebte nass und verdreckt an ihrem Körper. Ihre Wangen waren gerötet und geschwollen und erzählten von Schlägen, die sie im Gesicht erhalten hatte. Zudem stand ein riesiges Gefäß mit Wasser angefüllt im Tempel, ringsumher war alles nass und auch Hermine Haare und der Stofffetzen, den sie am Leibe trug, waren feucht. Offenbar hatte sie ein Bad genommen. Doch in dem Zustand, in dem sie sich befand, war dies gewiss nicht freiwillig geschehen!

Wage kam Snape der Verdacht, dass man sie vielleicht hatte ertränken wollen, doch er verdrängte es schnell wieder. Versuchte es zumindest. Denn gänzlich konnte er es nicht aus seinen Gedanken streichen. Möglich war alles! Zuzutrauen wäre es den Kreaturen auch...und es würde Hermines Verfassung erklären.

Snape seufzte in Hermines Haare hinein und flüsterte: "Es wird alles gut, Hermine! Wir müssen nur daran glauben! Albus ist dort draußen und wird uns helfen."

Dann wollte er sich seine nassen Klamotten vom Körper streifen, musste dazu jedoch erst Hermine von sich lösen. Sie krallte sich geradezu an ihn und es schien aussichtslos. Nur durch gutes Zureden und dem Versprechen sie gleich wieder in die Arme zu nehmen, gab sie nach und sah mit Panik in den Augen dabei zu, wie Snape sich auszog und die Sachen achtlos fort warf.
Sie hob willenlos und wie ein kleines Kind ihre Arme hoch, als er auch sie von dem nassen Stoff befreite und schmiegte sich dann sofort wieder an ihn.

Während er sie beide in die Decke einwickelte, unternahm er noch einmal den Versuch mit ihr zu reden, doch er hatte keinen Erfolg damit. Sie schwieg weiterhin. Bedrückt küsste Snape sie auf die Stirn, bevor er die Frau die er liebte, fest in seinen Armen haltend in einen, wir er hoffte, erholsamen Schlaf fiel.




Wie lange sie geschlafen hatten, ließ sich mal wieder nicht ausmachen, doch fühlte Snape sich ein wenig erholt. Er hatte furchtbaren Durst und schielte zu dem Bottich mit dem Wasser hinüber, der noch immer vor Ort war.
Wasser, dort war Wasser! Und er musste unbedingt etwas trinken. Seine Kehle war rau und trocken. Hermine schlief noch und er wollte sie nicht wecken.
Deshalb löste er sich langsam und behutsam von ihr. Doch als er bei dem Bottich angekommen war und gerade im Begriff war zu trinken, ließ ihn ein lautes, hysterisch herausgeschrieenes: "NEIN!" von Hermine herumfahren.

Sie saß in die Decke gehüllt da und zitterte am ganzen Körper.
"Hermine, was ist los?", fragte er verwundert und eilte wieder zu ihr hin. "Ich habe Durst und wollte nur etwas trinken. Ich gehe doch nicht weg!"
Doch sie schüttelte nur heftig mit dem Kopf, rutschte ängstlich in die hinterste Ecke und presste sich gegen die Wand.

"Ist das Wasser vergiftet?", fragte er, noch immer ratlos, warum sie so in Panik ausbrach. "Komm, rede mit mir! Was ist mit dem Wasser, Hermine?" Doch sie antwortete nicht mit Worten, sondern zeigte ihm an Hand der Körpersprache, dass sie Angst hatte und diese offenbar mit dem Wasser zusammenhing. Seine Vermutung vom Vortag kam ihm wieder in den Sinn; und er erschauderte. Sie haben doch nicht wirklich versucht, Hermine mit Gewalt in diesen Bottich zu befördern?

Er stellte nun gezielt Fragen, die Hermine nur mit Nicken oder Kopfschütteln beantwortete und er wusste nach einigem Hin und Her, so ungefähr was ihr widerfahren war und woher ihre Panik stammte. Er war wütend und außer sich vor Zorn! Verdammtes, elendes Pack!


Es dauerte lange, bis sie sich wieder beruhigt hatte und er sie sogar davon überzeugen konnte, zu trinken und sich zu erfrischen. Schritt für Schritt und mit zitternden Knien schaffte es Hermine, von Snape gestützt, sich zu dem Gefäß mit dem Wasser voran zu tasten.
Snape ermunterte sie immerfort und war rührend um Hermine besorgt. Sie musste einfach Flüssigkeit zu sich nehmen! Die nächste Aufgabe stand kurz bevor und so entkräftet wie sie war, kam sie nicht daran vorbei, wenigstens zu trinken. Dies war unerlässlich!

Hermine sprach noch immer nicht, doch wirkte sie schon etwas gefasster, als sie anschließend wieder unter der Decke saßen. Snape atmete tief ein und spielte in Gedanken schon durch, wie Albus und die anderen zu ihrer Rettung beitragen konnten.
In den Tempel zu gelangen war ihnen also nicht gelungen! Blieb also bloß die Möglichkeit auf dem Weg zur nächsten Aufgabe die unsichtbaren Mauern irgendwie zu durchbrechen.

Potter war es schon gelungen.
Gut!
Albus hatte ihm im Wald mit dem Eber geholfen.
Besser!
Und soweit er sich erinnerte, schien es ein Fluch von Albus gewesen zu sein, der diese widerliche Kreatur zu Boden geschickt hatte.
Noch besser!

Snape war sich sicher, inzwischen ziemlich sicher, dass es einen Ausweg gab, gerettet zu werden, bevor die Opferzeremonie anstand.
Und dann, ja dann, stand Hermine und ihm nichts mehr im Wege, den Sonnenuntergang am See auf Hogwarts Ländereien anzusehen. Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Er würde noch zum Romantiker mutieren! Und das Lächeln wurde bei diesem Gedanken breiter. Snape zog bei dieser amüsanten Vorstellung Hermine ganz fest an sich und flüsterte:

"Ich habe es im Gefühl, dass wir gerettet werden, Hermine! Denke an den Sonnenuntergang! Was wolltest Du noch? Ach ja, baden im Mondenschein? Gut, einverstanden!"
"Tränke brauen", ergänzte Hermine leise und drückte Severus Hand ganz fest. Überrascht und erfreut zugleich, dass sie etwas gesagt hatte und ihm folgen konnte, nahm er ihr Gesicht in seine Hände, und sah sie liebevoll an.
"Natürlich werden wir auch Tränke brauen! Ich denke, mein gut ausgestattetes Privatlabor wird Dir gefallen. Und wenn ich dann noch solch eine begabte und hübsche Assistentin an meiner Seite habe, kann überhaupt nichts mehr schief gehen. Wir werden zusammen einen ganz neuen Trank kreieren und man wird über uns im "Zaubertränke aktuell" berichten. Was meinst Du? Werden wir das schaffen?"

Hermine nickte und sah zu Severus dankbar auf, welcher schmunzelte und plötzlich so sehr mit Hoffnung und Zuversicht angefüllt war, dass er seine Augen schloss und seine Lippen sanft auf ihren Mund presste. Es war nur ein kurzer Kuss, doch er drückte soviel aus:

Dankbarkeit, weil sie sich um ihn sorgte und zu ihm hielt.
Respekt, weil sie versuchte tapfer durchzuhalten.
Liebe, die er mir jeder Faser seines Herzens für sie empfand und das Glücksgefühl, welches daraus resultierte und nicht mit Worten zu beschreiben war.

Romantische Anwandlungen längst vergangener Tage, die er eigentlich ad acta gelegt glaubte, traten durch diese junge Frau in seinen Armen wieder zu Tage.
Obwohl er wusste, dass noch längst nicht alles überstanden war, glaubte er nun ernsthaft an eine Rettung. Es war nicht nur wage Hoffnung, sondern der feste Glaube daran! Sie mussten es einfach schaffen! Sie hatten es sich verdient! Mit Hermine an seiner Seite glaubte er allen Widrigkeiten des Lebens fortan trotzen zu können. Nie wieder wollte er sie missen. Nie wieder!

Selbst Hermine seufzte nun und begann sich in ihren Gedanken mit Hogwarts und einem Leben an der Seite von Severus zu beschäftigen. Er hatte es geschafft, dass sie für einen Moment mal nicht an Wasser, Blut, Uhren und den toten Löwen denken musste und hoffte, dass dieser Zustand länger anhielt. Sie wollte ja durchhalten, aber sie war so unendlich erschöpft und müde...und diese schrecklichen Bilder, die pausenlos in ihrem Kopf herumtobten machten es ihr auch nicht gerade leichter.

Doch nun, an der Seite von Severus...für einen Augenblick war da noch etwas anderes. Für einen winzigen Moment glaubte sie wirklich darüber hinwegkommen zu können. Selbst bei ihr kam jetzt ein bisschen Optimismus auf. Sie fühlte sich bei ihm so sicher und beschützt. Sie vertraute ihm. Blind. Seine sanfte, tiefe Stimme, seine Nähe, die Wärme und den Halt den er ihr gab - all dies bewirkte, dass sie sich entspannen konnte und in seinen Armen wieder einschlief.



Snape saß noch eine Weile mit ihr im Arm in seinen Gedanken versunken da, vergewisserte sich, dass sie wirklich schlief und legte sie dann vorsichtig ab. Noch einmal beobachtete er sie gewissenhaft und deckte sie zu. Er konnte der Versuchung nicht länger widerstehen, ein Bad zu nehmen. Auch wenn ihn dabei das schlechte Gewissen quälte. Hermine hatte schreckliches in diesem Bottich erlebt. Doch ein Bad...es musste sein!

Einen letzten Blick auf die junge Frau heftend stand er leise auf und stieg, vorsichtig, kein Geräusch verursachen wollend, in das kalte Wasser hinein. Sicher, es war kühl, aber dennoch eine Wohltat! Er wusste, dass man sich im Schloss über seine fettigen Haare lustig machte. Schüler, wie Kollegen. Doch er war ein reinlicher Mensch! Und wenn sich wie hier die Gelegenheit bot, wollte er sie auch nicht ungenutzt verstreichen lassen!

Er wusch sich eilig und beeilte sich wieder herauszuklettern. Nicht dass Hermine ihn im Wasser erblickte und in einen erneuten Schock verfiel! Er war froh, dass sie eingeschlafen war. Sie benötigte den Schlaf so dringend! Und er wusste auch, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis sie von einem Alptraum geplagt, erwachte. Wie vergangene Nacht auch. Wie jede Nacht!

Vielleicht konnte er später mit Albus zusammen ein Teil ihres Gedächtnisses löschen. Denn die Träume würden bestimmt nicht einfach aufhören, wenn sie wieder im Schloss waren.

Snape zuckte plötzlich zusammen. Wie konnte er nur immer davon ausgehen, dass Hermine bei ihm im Schloss leben würde? Sie hatte doch eine eigene Wohnung! Sie wollte gewiss ihr Studium beginnen!
Zwar glaubte er auf Grund ihres Zustandes momentan nicht daran, dass sie sich gleich wieder ins Leben stürzen wollte...aber irgendwann ging es ihr besser...und dann, und dann war sie fort. Fort von ihm. Snapes Kehle war bei diesem Gedanken augenblicklich wie zugeschnürt.

Er träumte doch tatsächlich wie ein Teenager von einem Leben zu zweit und gab sich Illusionen hin! Illusionen, die wie ein Kartenhaus in sich zusammenstürzen würden!

Nein! Schluss aus!, befahl er sich. mit solchen Gedanken durfte er sich jetzt nicht befassen! Hermine und ihn verband inzwischen so viel miteinander. Zu viel, als dass sie sich aus den Augen verlieren würden. Sie hatte ihm schließlich immer wieder versichert, wie sehr sie ihn liebte, ja ihn dadurch erst hierher gebracht! Natürlich würden sie zusammenbleiben! Etwas anderes mochte er sich jetzt gar nicht vorstellen.
Tränke brauen, im See baden...und den Sonneuntergang ansehen! Gemeinsam! Genau so sollte es sein! Er hatte ihr das Versprechen gegeben und würde den Teufel tun, es zu brechen. Einen Weg, der ihre Zukunft betraf, würde man zusammen finden!

Auf Zehenspitzen schlich er nach dem erfrischenden Bad wieder zu ihr unter die warme, weiche Decke und legte den Arm um sie. Mit seinen Gedanken ganz in ihre gemeinsame Zukunft verstrickt, döste auch er wieder ein.



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Sie schliefen so lange, bis die Tür mit einem gewaltigen Dröhnen gegen die Wand prallte und sie aus dem Schlaf riss. Da saßen sie nun mit klopfendem Herzen und starrten auf die Kreatur, welche dieses Mal gleich mit mehreren Brüdern und Schwestern angerückt war.

"So, Eure letzte Aufgabe wird heute anstehen", zischte die Kreatur, "alle warten schon darauf, Euch dabei zusehen zu dürfen. Doch zunächst, ich möchte nicht so sein...dürft Ihr Euch stärken und angemessen kleiden. Denn so ausgehungert und erbärmlich wie Ihr ausseht, macht uns das Zusehen keinen Spaß."

Das Monster schnipste mit dem Finger und es erschien daraufhin ein kleiner Tisch mit einem Tablett voller Köstlichkeiten im Tempel. Auf dem Tisch lagen auch zwei weiße Gewänder.

"Was ist? Keinen Appetit? Nur nicht so schüchtern! Wir wollen den Tag doch entsprechend beginnen", höhnte die Kreatur. Doch als weder Snape noch Hermine sich rührten, kam das Monster noch ein paar Schritte auf sie zu und blickte sie spöttisch an.

"Ah, ich verstehe. Vor dem Frühstück wollt Ihr noch ein Bad nehmen", dabei zeigte es grinsend auf den Bottich, der noch immer dort stand. Dann durchbohrte es Hermine mit den Augen. "Na, Kleine, möchtest Du vielleicht beginnen? Das kennst Du doch schon. Hattest doch letztes Mal auch so viel Spaß dabei."


Hermine presste sich eng an Snape und zitterte vor Angst. Wasser! Der Bottich! Severus hielt sie fest in seinen Armen und raunte ärgerlich: "Was soll das Theater? Ihr habt Ihr doch wohl schon genug angetan! Lasst uns die Aufgabe wählen und endlich beginnen!"

"Ihr werdet auch beginnen, doch ich werde entscheiden wann der Zeitpunkt dafür gekommen ist", zischte das Monster zurück und gab im gleichen Moment den Befehl Hermine zu ergreifen.
Sie schrie auf, als die Brüder und Schwestern mit Gebrüll auf sie zugestürzt kamen und sie packten. Severus war aufgesprungen und versuchte Hermine zu beschützen, doch er hatte keine Chance. Man stieß ihn mit Leichtigkeit bei Seite, worauf er sofort von den Ranken umwunden und am Boden festgehalten wurde. Hilflos und mit Tränen der Wut in den Augen, sah er zu, wie Hermine erneut in den hölzernen Bottich geworfen und unter Wasser gedrückt wurde.

Sie schrie panisch, kreischte hysterisch und schlug wild um sich. Das Wasser spritzte in alle Richtungen und verwandelte den Tempel in ein einziges großes Schwimmbad.
Snape schrie immer wieder: "Lasst sie endlich in Ruhe! Hört auf damit!", doch man konnte ihn, bei diesem fröhlichen Gelächter der Monster, kaum verstehen. Sie veranstalteten einen Höllenlärm und hatten einen Heidenspaß bei ihrem Tun.

Und dann war von Hermine auf einem Mal nichts mehr zu hören. Entsetzt schloss Snape die Augen. Nein! Das durfte nicht sein! Sein laut herausgeschrieenes: "HERMINE!" hallte durch den Tempel und augenblicklich kehrte Ruhe ein.
Die Monster ließen von der jungen Frau ab und starrten nun mit blitzenden Augen den Tränkemeister an.

"Na, willst Du Deine Geliebte nicht retten?", fragte das Oberhaupt aller grünen Gestalten mit dunkler Stimme, löste die Fesseln von Snape und versetzte ihm einen Tritt. "Nur zu!"

Ungläubig erhob Snape sich und wagte gar nicht zu dem Wasserbehälter zu sehen. Vorsichtig wandte er sein Gesicht dorthin und hörte sein Herz förmlich wie ein Stein zu Boden fallen, als er Hermine erblickte. Völlig verstört und verängstigt, mit irrem Blick, stand sie reglos im Bottich.
Sie stand! Sie lebte! Mit einem Satz war Snape bei ihr, zerrte sie dort heraus und schloss beschützend seine Arme um sie.

"So, dann frühstückt erst einmal!", ertönte die Stimme des Monsters belustigt. "Ich werde dann in Kürze wiederkommen, damit Ihr Eure letzte Aufgabe wählen könnt. Ach, bevor ich es vergesse: Ich möchte Euch dann angemessen gekleidet vorfinden."

Sprach es und verschwand mit seinem Gefolge.

Zurück blieben Hermine und Snape, eng umschlungen und geschockt.
"Es tut mir so leid, dass Du das noch einmal durchmachen musstest", hauchte Snape bedrückt und nahm ihr Gesicht in seine Hände. "Ich wollte Dir helfen, aber..." Ihm brach an dieser Stelle die Stimme und er spürte die heißen, salzigen Tränen an seiner Wange herab rinnen.

Hermine weinte nicht, sagte nichts. War sie gestern schon am Boden zerstört gewesen, so fand Snape nun gar keinen Ausdruck mehr für ihren Zustand. Er rief sich zur Besinnung auf. Versuchte rational zu denken.

Ankleiden! Sie sollten ordentlich gekleidet sein, wenn das Monster wieder kam.
Eilig zog er Hermine ihren Fetzen aus und streifte ihr das neue Gewand über. Dann hüllte auch er sich in das weiße Tuch. Gut, das war erledigt.

Essen! Sie mussten nun essen! Er hatte zwar Hunger, aber der Appetit war ihm gründlich vergangen. Doch niemand wusste schließlich, ob Albus sie sofort retten konnte, wenn sie draußen waren. Es konnte durchaus sein, dass sie noch Stunden auf ihre Erlösung warten mussten. Also würden sie um die Nahrungsaufnahme nicht herum kommen. Sie musste sein!

Widerwillig langte er nach einem Stückchen Brot, riss es in Stücke und versuchte Hermine zu überreden, es zu sich zu nehmen. Doch diese saß völlig apathisch neben ihm auf der Matratze und machte nicht den Eindruck, als ob sie jetzt frühstücken wollte.

"Hermine, bitte, tue mir den Gefallen und iss etwas!", bat er sie, doch sie schüttelte nur ihren Kopf und presste sich an ihn. Sie konnte jetzt nichts essen! Sie wollte nie wieder etwas essen! Sie wollte nur noch hier heraus!
Snape zwang sich dazu, ein paar Bissen zu sich zu nehmen, doch bei jedem hatte er das Gefühl, dass es ihm im Halse stecken bleiben würde. Wut, Verzweiflung und das Mitgefühl für Hermine schnürten ihm den Magen und die Kehle zu.
"Verdammt!", fluchte er und feuerte das arme Stück Brot durch den Tempel.

Snape war so maßlos wütend auf die Monster. Wenn er die zum Schluss erwischen würde, dann konnte er für nichts mehr garantieren! Das Töten hatte er hier schon oft praktiziert...da kam es auf ein paar grüne Gesellen auch nicht mehr an!
Er war auch wütend auf Albus. Wo zum Henker blieb der so lange? Immerhin hatte der alte Zausel noch seine Magie. Und was war überhaupt mit Minerva los? War die auch nicht in der Lage in einen Tempel einzudringen?

Und er war wütend auf sich selbst. Warum hatte er auch seinen Zauberstab einbüßen müssen? Warum war er nicht in der Lage sich zusammen zu reißen? Stattdessen saß er hier und war emotional genau so angeschlagen wie Hermine. Er, der Meister der Körperbeherrschung! Ein Witz! Was war nur aus ihm geworden?

Da regte sich Hermine wieder in seinen Armen und flüsterte leise: "Severus." Mehr nicht! Doch dieses eine Wort von Hermine reichte aus, um ihn schlagartig wissen zu lassen, dass die Frau an seiner Seite ein entscheidender Grund für seine Gefühlslage war. Er hatte sich hier drinnen verliebt und empfand aufrichtiges Mitgefühl. Er litt mit ihr. Wenn es ihr nicht gut ging, traf es ihn genauso. Eine neue Erfahrung, aber augenscheinlich dafür verantwortlich, dass er sich eben, vor zwei Minuten noch, selbst nicht im Spiegel hätte ansehen können.

Er schloss die Augen, seufzte und strich Hermine über den Kopf. Bei der Körperwärme, die von Hermine ausging und die er mit geschlossenen Augen bewusst wahrnahm, durchströmte ihn eine Welle der Zuversicht. Er ließ sie zu, denn wenn sie jetzt resignieren würden, nach dem Vorfall von vorhin, war alles verloren. Nein, sie würden nicht aufgeben! Nicht so kurz vor Schluss!

"Hermine, hör mir zu", begann er und packte sie an der Schulter, "ob Du nun willst oder nicht, Du musst essen! Ich möchte auch nicht, aber es muss sein! Draußen warten Albus, Minerva und sogar der Rest des goldenen Trios auf uns. Deine Freunde, Hermine! Alle beide sind sie da. Weasley und Potter. Ich habe sie gesehen. Und ich bin mir sicher, dass sie Dich retten wollen. Ihr wart immer ein gutes Team und habt mich oft zur Verzweiflung getrieben. Das kann nicht einfach so vorbei sein! Und denke an den Sonnenuntergang, Hermine! Er ist schon so nah. Wir werden nicht mehr getrennt. Heute rücken wir zusammen zu unserer Aufgabe aus. Zusammen, verstehst Du? Aber dazu benötigen wir Energie. Und die bietet uns die Nahrung. Also komm schon...was möchtest Du? Obst, Brot?"
Snape wühlte auf dem Tablett herum. "Oder, hier, das sieht wie Kuchen aus...oder Pasteten. Ich weiß es nicht so genau", murmelte er. "Also, was darf es sein? Komm schon, den Triumph, dass wir draußen beim ersten Windstoss vor Hunger umfallen, werden wir ihnen doch nicht gönnen wollen, oder?"

Hermine sah ihn mit großen Augen an und er wusste nicht, ob er es sich nur eingebildet hatte, oder...oder ob sie wirklich für einen Moment geschmunzelt hatte. Egal, jedenfalls langte sie nach dem Obst und aß, wenn auch nicht mit Appetit, sondern eher voller Ekel, aber sie aß!

Zufrieden mit sich und Hermine, griff auch er sich nun wieder etwas und würgte es hinunter.

Wenig später war auch schon alles verschwunden und die Tür flog erneut auf.

Snape war nun gefasst. Er würde sich nicht provozieren lassen, aber im Ernstfall jederzeit bereit sein, Hermine wieder zu verteidigen! Soviel stand schon mal fest.
Er zog Hermine hoch, umschloss fest ihre Hand und starrte dem Monster mit grimmigem, aber entschiedenen Blick entgegen.

"Na habt ihr Euch gestärkt und von Eurer Bleibe verabschiedet?", schnarrte das Monster und grinste dann dreckig. "Da Ihr nichts sagt, gehe ich davon aus, dass Euch der Abschied schwer fällt! Doch die Erinnerungen werden Euch doch bleiben, niemand wird sie Euch nehmen. Nicht war Kleine, Du findest alles so toll, dass Du noch nicht einmal in Deinen Träumen davon lassen kannst."

Dann hieb sich das Monster vor Lachen auf die Schenkel und bekam sich gar nicht mehr ein.

Hermine jedoch schluckte schwer und hatte einen dicken Kloß im Hals. Ihre Träume! Immer würden sie da sein! Sie nie mehr loslassen! Sie bemerkte gar nicht, dass sie ihre Fingernägel tief in Severus Hand hineinbohrte. Erst als er ihre Hand behutsam aus seiner löste, sah sie darauf und erschrak. Sie hatte ihm doch nicht wehtun wollen! Aber Snape bemerkte ihren Schreck, legte daraufhin einen Finger auf seine Lippen und schüttelte den Kopf.

"Es ist in Ordnung, Hermine", sagte er sanft, "kein Grund zur Sorge!" Erleichtert atmete sie aus und lehnte sich an ihn, worauf er sofort seinen Arm um ihre Schultern legte und sie an sich zog.

"So, Ihr Turteltäubchen, nun ist aber wirklich Schluss!", schnarrte das Monster, "jetzt wird die Aufgabe bestimmt! Und beeilt Euch gefälligst...es könnte sein, dass meine Familie da draußen allmählich ungeduldig wird!"

Daraufhin tänzelten die verbliebenen Pergamentrollen in der Luft herum. Snape sah Hermine an. "Möchtest Du unsere letzte Aufgabe wählen?", fragte er, doch da Hermine nicht antwortete, sondern sich hinter ihm versteckte, traf er seine Wahl.

"Na, was wird Euch denn dieses Mal erwarten?", fragte die Kreatur scheinheilig und Snape entrollte das Pergament.
"Die stymphalischen Vögel", antwortete Snape tonlos. "Wie viel Zeit haben wir?"
"Keine", antwortete das Monster kühl, "es geht sofort los. Doch meine Brüder und Schwestern werden ein besonderes Augenmerk auf Euch haben. Auf Euch und Eure vermeintlichen Retter, die schon seit Tagen hier herum lungern. Also dann. Mitkommen!"


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