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Fanfiction

Durch die Hölle und zurück - Die Ohrfeige

von lemontree

Viele Stunden oder Tage waren inzwischen ins Land gezogen, man wusste es ja nicht genau, und Snape war in der Zeit noch unzählige Male von Hermine, die schrie, aus dem Schlaf gerissen worden, besserte sich ihr Zustand zunehmend.
Über die Hälfte der Phiolen war inzwischen schon aufgebraucht worden und Hermine saß mittlerweile auch schon wieder aufrecht und aß mit Appetit. Nahrung und Wasser wurden bereitgestellt und verschwanden auch irgendwann wieder. Ein Spiel ohne Ende!

Hermine erwachte gerade wieder und blickte auf Severus, der neben ihr lag, seinen einen Arm auf ihrem Bauch zu liegen hatte und noch schlief. Glücklich, dass er bei ihr war, strich sie ihm lächelnd ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht, als er auch schon die Augen aufschlug.

"Habe ich Dich geweckt?", fragte sie leise, "das wollte ich nicht. Ich war nur so froh, dass Du bei mir bist und konnte nicht widerstehen, Dich zu berühren."
"Nicht so schlimm", murmelte er verschlafen und richtete sich auf. "Ich liege hier sowieso schon viel zu lange herum. Mein Rücken tut mir weh von dieser ewigen Liegerei." Dabei erinnerte er sich auch wieder an die Ranken, die auf seinem Rücken niedergesaust waren.

"Hermine, hast Du eigentlich mitbekommen, dass Fawkes hier war?", sagte er und blickte sie abwartend an.
"Fawkes war hier?", rief Hermine verblüfft aus. "Du meinst Professor Dumbledores Phoenix? Der war wirklich hier? Nein, das habe ich nicht mitbekommen."
"Als ich von meiner Mission zurückkam, fand ich Dich hier fiebrig vor", erzählte er mit finsterem Gesicht "und musste zwischen drei grünen Phiolen wählen und..."



Atemlos und entsetzt lauschte Hermine erst seinen Schilderungen von seiner Aufgabe und dann der Wiederkehr. Er berichtete von Helios, dem Riesen, Hera, den Stieren, der Wahl der Tränke, dem Verlust seines Zauberstabes, von dem Auspeitschen, von Fawkes und der Angst der Kreatur vor diesem, von seiner großen Sorge um sie und sah sich am Ende seines Berichtes von Hermine in die Arme gezogen, da er nun bei all diesen Erinnerungen, die da über ihn hereinströmten, selbst des Trostes bedurfte.

"Ich habe von alldem, was hier drinnen geschah nichts mitbekommen...nichts!", sagte Hermine fassungslos. "meine Erinnerungen beschränken sich auf grinsende Uhren. Ich habe wirklich nicht bemerkt, wie Du gelitten hast, Severus, ich..."
"Hermine! Du hast ja wohl genug mitgemacht!" sagte er sanft und nahm ihr Gesicht in seine Hände. "Sei froh, dass Dir dies erspart geblieben ist!"

Sie sahen sich in die Augen und wie von selbst fanden sich ihre Lippen und verschmolzen miteinander. Der Kuss war innig, voller Gefühl und währte eine kleine Ewigkeit. All ihre Dankbarkeit und Zuneigung dem anderen gegenüber und die Gewissheit, dass nach diesen Erlebnissen und Erfahrungen, die man hier gemeinsam gemacht hatte, sie nie wieder etwas voneinander trennen könnte, waren in ihn gelegt worden. Diese Torturen hier würden sie auf ewig miteinander verbinden!

Sie saßen eng umschlungen an die Wand gelehnt und schweigend da, als Hermine in die Stille hinein besorgt sagte: "Severus, als Du mit mir gesprochen hast, da...also ich höre auf dem linken Ohr nichts mehr, meinst Du das geht wieder vorüber?"

"Vielleicht. Ich weiß es nicht Hermine. Ich habe sämtliche Heilzauber auf Dich gelegt, die mir bekannt sind. Zudem habe ich Heiltränke gebraut und etwas gegen Schmerzen, das Fieber und zur Stärkung. Mehr kann ich leider auch nicht tun, aber sollten wir je wieder nach Hogwarts gelangen, weiß Poppy gewiss einen Ausweg."
Hermine grinste gequält. "Als die Uhr so laut war, habe ich mir gewünscht, nichts mehr hören zu müssen und nun bin ich halb taub! Toll!"

Er sah sie ernst an. "Aber Du hast überlebt, Hermine! Es kann sein, dass es nur eine Folge des Stresses und der Angst ist...bestimmt gibt sich das nach ein paar Tagen..."
"Vielleicht werde ich aber auch nie wieder auf diesem Ohr hören können!", antwortete Hermine resigniert. Sie fuhr sich mit dem Handrücken über die Augen, um zwei vereinzelte Tränen zu beseitigen und fragte Severus dann: "Wie geht es nun Deinem Arm? Kannst Du ihn wieder richtig bewegen?"

"Leider nicht", brummte er "ich kann ihn nach wie vor nur minimal beugen. Aber wäre dieser Stier nicht darauf herum getrampelt, hätte mich wohl das Gift der Schlange dahingerafft."
"Weißt Du eigentlich, dass aus dem Blut des Geryon ein Baum mit steinlosen Kirschen gewachsen sein soll, Severus?"
"Nein, aber das ist mir auch so was von egal! Zumal die Pfeile ihn mitten im Fluss trafen. Was weiß ich, ob da inzwischen schon die ersten Triebe aus dem Wasser ragen."

Hermine schmunzelte nun sogar etwas. "Und Du hast wirklich die Sonne abgeschossen?"
"Mhm, und anschließend saß ich ungefähr vierzehn Stunden in diesem Pokal und bin damit über den Ozean geschippert. Erinnere mich bloß nicht dran! Mir war kotzübel. Aber weißt Du, mir fällt gerade ein, was Helios zu mir sagte. Er meinte, dass ich schon vorher, bevor ich hierher kam, eine Sympathie für Dich gehegt haben muss, sonst wäre es Dir nicht gelungen, mich hierher zu holen."
"Ach!" Hermine sah Severus erstaunt an. "Warst Du doch heimlich in mich verliebt und hast diesen Umstand nur geschickt hinter Deiner Fassade aus Sarkasmus versteckt?"
Snape lachte dunkel. "Nicht das ich wüsste! Vielleicht zählt auch, dass ich Dich für Deine Fähigkeiten in meinem Unterricht im Stillen schon irgendwie bewundert habe. Eventuell geht das als Sympathie im weitesten Sinne durch."

Hermine lächelte und griff nach seiner Hand. "Die Kreatur hat am ersten Tag erwähnt, dass hier nur Pärchen Einzug halten dürfen, erinnerst Du Dich, Severus? Zu diesem Zeitpunkt waren wir ja wohl gewiss noch kein Pärchen!"
"Vielleicht sind wir von Geburt an für einander bestimmt gewesen? Ich weiß es auch nicht, Hermine. Aber dafür weiß ich jetzt genau, was ich für Dich empfinde und was Du mir bedeutest." Er blickte ihr erneut tief in die Augen und zog sie dann in einen zärtlichen Kuss.

Eng umschlungen lagen sie beieinander und standen, sich gegenseitig tröstend, ihre Ängste aus. Jetzt wo es Hermine besser ging, würde sie wohl bald zu ihrer nächsten Aufgabe abgeholt werden. Was würde es diesmal sein? Was würde der Spiegel wohl zeigen? Hatte Fawkes einen entscheidenden Hinweis nach Hogwarts überbringen können?


Die nächste Zeit verbrachten sie damit, häufig im Tempel, die paar Quadratmeter, die ihnen zur Verfügung standen nutzend, umherzugehen. Sie mussten sich bewegen! Hermine stand beim ersten Erheben sehr wacklig auf ihren Beinen, was Snape bei diesem Anblick einen Schauer über den Rücken jagte. So konnte sie niemals die Waffen tragen und lange Strecken bewältigen, geschweige denn irgendwelche Kämpfe bestreiten! Zwar hatte sie schon wieder erheblich an Gewicht zugenommen und er achtete auch darauf, dass sie genügend aß, aber das würde nicht ausreichen. Snape überlegte auch, ob er mit den Monstern vielleicht verhandeln sollte, dass er ihre Aufgabe übernahm, aber was würde in der Zwischenzeit mit ihr im Tempel geschehen?
Er wäre dann nicht da, wenn sie wieder von ihren Alpträumen geplagt wurde. Und er konnte auch im Voraus nicht wissen, was man sich für denjenigen ausdenken würde, der im Tempel verbleiben musste. Beide Varianten wollte er Hermine nicht zu muten. Zudem hatte er keinen Zauberstab, was durchaus noch zu Problemen führen konnte.

Wie er es auch drehte und wendete, eine zufrieden stellende Lösung war einfach nicht zur Hand.
Je besser sich Hermine fühlte, je mehr sie sich erholte, desto unruhiger wurden beide. Es war nur eine Frage der Zeit, wann es wieder losgehen sollte. Ein Nerven aufreibendes Spiel, bei dem Snape auf jeden Fall die Oberhand behalten wollte! Hermine gelang es leider nicht, denn in den letzten Stunden hatte sie nicht mehr viel gesagt, sooft Severus sie auch in ein Gespräch verstricken wollte. Sie hatte wieder diesen panischen Gesichtsausdruck angenommen und wollte Severus gar nicht mehr loslassen. Ihr Blick war einzig auf die Tür gerichtet. Er tat, was er konnte, um diesem Zustand entgegen zu wirken...war aber machtlos.

Als hätte man nur darauf gewartet, flog die Tür mit lautem Krachen genau in dem Moment auf, als Hermine die letzte zur Verfügung stehende und sie stärkende Phiole geleert hatte.



Das Monster trat ein, grinste sein abscheulichstes Grinsen und ließ wie zuvor auch schon, die verbliebenen Pergamentrollen in der abgestandenen Luft des kleinen Tempels auf und nieder tanzen. Nun waren es nur noch acht Stück, die erwählt werden wollten.

Snape musste Hermine mit sanfter Gewalt von seinem Arm lösen. Sie hatte ihre Fingernägel schmerzhaft in seine nackte Haut gekrallt und zitterte wie Espenlaub.
"Geh!", bat er leise "ich möchte nicht, dass sie Dir weh tun."

Wie in Trance kam Hermine seiner Aufforderung nach, stand eine Weile vor der Kreatur und betrachtete ausdruckslos die Rollen, bis sie dann ganz langsam eine davon ergriff, sich auf den Boden setzte und sie entrollte.
"Wir sehen uns dann gleich wieder, Kleine", höhnte das Monster, "hat ja lange genug gedauert, bis Du Dich erholt hast. Nun, vielleicht wird das ja auch Deine letzte Aufgabe werden. Es könnte sein, dass die Stuten Appetit auf Dich haben." Es lachte schallend, dass die Wände des Tempels wackelten, warf Snape noch einen geringschätzigen Blick zu und verschwand.

Als die Tür geschlossen war, sprang Snape zu Hermine, setzte sich neben sie und fragte: "Was ist es Hermine? Sind es wirklich die Rosse des Diomedes?"
Sie überreichte ihm wortlos die Pergamentrolle und starrte auf den Boden. Snape las und zog Hermine besorgt in seine Arme.

"Hermine, Du schaffst das schon", versuchte er sie zu ermuntern, aber sie betrachtete noch immer gebannt den Boden zu ihren Füßen und reagierte nicht. "Hermine, weißt Du, wie die Pferde zu zähmen sind?", hakte er nach, doch noch immer sagte sie nichts. "Hermine!", rief er nun schon etwas lauter "ich würde gerne für Dich losziehen, aber ich weiß beim besten Willen nicht, was dann hier auf Dich warten wird. Du musst da nun durch, ob Du willst oder nicht!"
Stumme Tränen rannen ihr die Wangen hinab. Snape sah es zwar, wusste aber auch nicht, wie er reagieren sollte. So strich er ihr nur über den Rücken und hoffte, dass dies genügen würde, um sie zu beruhigen.

Hermine fuhr ganz plötzlich und unerwartet für Snape herum, so dass dieser zusammenschrak, und klammerte sich an seinen Hals. Sie schluchzte: "Ich will nicht von Dir weg. Allein schaffe ich das nicht. Bitte Severus, Du darfst mich nicht gehen lassen!"
"Was soll ich denn tun, Hermine?", fragte er aufgebracht. "Glaubst Du wirklich, dass wir eine Chance haben, gemeinsam zu gehen?"
"Du willst es nicht versuchen!", schrie sie, der Hysterie nun schon wieder verdammt nahe. "Du willst dass ich allein gehe!"
"Verdammt, Hermine!", raunzte Snape sie an, "reiß Dich gefälligst zusammen!" Als er ihr erschrockenes Gesicht sah, fügte er noch hinzu: "Schön, wenn Du abgeholt wirst, frage ich noch einmal freundlich nach, ob ich mitkommen darf. Aber die Antwort kennst Du genau so gut, wie ich."

Er sah, wie sie zunehmend in Panik verfiel und musste sich sehr zusammen nehmen, dass er nicht Gleiches tat. Sie war noch längst nicht wieder hergestellt. Zwar hatte sie zugenommen, doch ihr Körper wirkte noch immer dünn und kraftlos. Zudem lag ihre Psyche völlig am Boden. Doch sie musste jetzt einfach die Nerven behalten, sonst war alles verloren und jegliche Chance, heil hier raus zu kommen, verspielt!
"Hermine, konzentriere Dich jetzt auf Deine Aufgabe!", versuchte er es erneut, hatte aber noch immer das Gefühl, dass er nicht zu ihr durchdrang. Verzweifelt riss er sie an sich und hoffte, dass sie durch den Körperkontakt wieder zu sich finden würde, doch seine Hoffnung erfüllte sich nicht, denn nun schluchzte sie erst recht laut los.
Er wusste auch nicht mehr, was er noch machen sollte, auch seine Nerven lagen blank.

Snape nahm ihr Gesicht in seine Hände, blickte ihr in die Augen und ehe er sich versah, hatten ihre Arme sich um seinen Hals gewunden und ihr Mund sich verlangend auf seinen gepresst. Er genoss den Kuss und ihre Zärtlichkeit zwar, hielt es aber nicht unbedingt für den geeigneten Moment. Seines Erachtens wäre es nun weitaus klüger gewesen, die Aufgabe bis ins kleinste Detail durch zu sprechen. Doch er hatte gar keine Gelegenheit, sich ihrem Ansturm zu entziehen.

Gerade wollte er, in einer kleinen Atempause, nochmals das Gespräch auf die Herkulesaufgabe lenken, da fühlte er sich an seinem besten Stück gepackt. Entsetzt über ihre Anwandlungen in solch einem Moment, zog er sich zurück und sah sie ernst an.
"Hermine, es reicht jetzt! Du weißt, dass ich Dich liebe, aber jetzt ist wirklich nicht..."

Weiter kam er nicht, denn Hermine ergriff wiederum, wie besessen, Besitz von seinem Körper und flüsterte mit Tränen in den Augen: "Schlaf mit mir, Severus! Bitte!"

"Was? Hermine spinnst Du?", stieß er ungläubig hervor. "Sonst wirklich gerne, aber jeden Augenblick geht die Tür auf und die Kreatur holt Dich ab!"

"Das ist mir doch scheißegal", kreischte sie nun, unter Tränen, ungehalten los, "kannst Du nicht verstehen, dass ich für unterwegs noch einen schönen Gedanken brauche? Irgendetwas, was mich davon abhält, pausenlos an Ranken, Melonen und Messer, tickende Uhren und Schaukeln, die nicht anhalten, wenn man es möchte, zu denken? Kannst du das wirklich nicht verstehen?"

Er war bestürzt. Natürlich konnte er verstehen, dass sie Angst hatte und sich an einen positiven Gedanken klammern wollte, aber doch nicht so!

Nach einer kleinen Pause, in der sie sich stumm angestarrt hatten, lehnte sie sich wiederum an ihn und ließ ihre Finger durch seine Haare gleiten. Als er schon dachte, dass sie sich beruhigt hätte und gerade befreit aufatmen wollte, begann sie doch schon wieder ihren Wunsch vorzutragen!

"Wenn Du mich wirklich liebst, dann schlafe mit mir, Severus!", sagte sie leise. Er schüttelte nur mit dem Kopf. Daraufhin bat sie: "Dann möchte ich Dich wenigsten noch einmal überall berühren! Es kann sein, dass dies hier unser letztes Zusammentreffen ist und ich möchte wenigstens noch einmal in meinem Leben gesehen haben, wie er in meiner Hand Gestalt annimmt."

Snape glaubte sich verhört zu haben. Allmählich zweifelte er wirklich an ihrem Verstand. Was ging nur in ihr vor?
Er atmete tief ein und aus. "Hermine hör zu! Du musst Dich jetzt auf Deine Aufgabe einstellen. Wenn Du wieder da bist, ergibt sich gewiss eine Möglichkeit...."

Sie wich getroffen von ihm zurück und flüsterte, sich die Haare raufend, immer wieder: "Du weist mich zurück. Du weist mich zurück...."
In ihrem Gesicht spiegelte sich dabei so viel Trauer und Enttäuschung, dass es ihm einen gehörigen Stich ins Herz versetzte. Dieser enttäuschte Anblick war fast mehr, als er ertragen konnte. Auspeitschen war dagegen eine Wohltat! Mit körperlichem Schmerz konnte er wenigstens umgehen, aber diese Problematik hier überforderte ihn zunehmend.

"Ich weise dich nicht zurück, Hermine", rechtfertigte er sich verzweifelt "aber sieh es doch bitte ein, Du bist im Augenblick in einer schlechten Verfassung und musst gleich gehen. Ich kann diese Situation nicht ausnutzen! Ich möchte nicht, dass Du mir hinterher vorwirfst, ich hätte die Situation missbraucht."

"Ich möchte es aber", sagte sie und kam entschlossen auf ihn zu, "ich wünsche es mir so sehr, ich brauche es als Beweis meiner Zugehörigkeit zu Dir, ich..."

Snape hörte gar nicht mehr hin, was sie noch alles sagte, er versuchte nur Abstand zu wahren
und entzog sich ihr mehrmals. Aber sie ließ nicht locker und bedrängte ihn immerfort, die Tränen rannen ihr dabei unaufhörlich über das Gesicht und ihre Stimme wurde in Snapes Ohren immer schriller. Jetzt war er kurz davor, es ihr gleich zu tun und überzuschnappen.

Als sie noch einmal verzweifelt versuchte seines Teiles habhaft zu werden und ihre Hand das gute Stück schon fast erreicht hatte, packte er sie energisch bei den Schultern und schrie sie wütend an: "Verdammt, benimm Dich gefälligst nicht, wie ein alberner, dummer Teenager!" Als sie daraufhin in lautes Gelächter ausbrach, wusste er sich keinen anderen Rat mehr, holte aus und verpasste ihr eine gewaltige Ohrfeige, die sie augenblicklich verstummen, aber leider auch gleich zu Boden stürzen ließ. Im Raum schien die Luft still zu stehen. Nur das Klatschen hallte von den Wänden noch sekundenlang nach.

Entsetzt betrachtete der Tränkemeister seine Hand. So heftig hatte er gar nicht zuschlagen wollen! Er wollte doch nur, dass sie endlich still war und zur Besinnung kam! Nichts weiter!
Bedrückt und mit klopfendem Herzen, sah er zu ihr, aber sie wich seinem Blick sofort aus und hielt sich nur fassungslos ihre Wange.

"Hermine, ich...es tut mir leid...das wollte ich nicht...wirklich nicht...", stammelte Snape betrübt über sein Handeln. Als er einen Schritt auf sie zu tat, zuckte sie sofort zusammen und wich mit vor Angst aufgerissenen Augen, sich dabei noch immer mit allen Vieren auf dem Boden befindend, nach hinten aus. So weit, bis sie nicht mehr weiterkam, weil ihr die Tür den Weg versperrte.

Das war ja nun das Letzte, was Snape erreichen wollte! Nun hatte sie Angst vor ihm! Er fluchte still vor sich hin...und sah wie sich auf ihrer geschwollenen, geröteten Wange in aller Deutlichkeit seine fünf Finger abzeichneten. Zudem war die Lippe aufgeplatzt und ein dünnes Rinnsal Blutes erstreckte sich schon bis zum Kinn.

Unsicher biss er sich auf der Lippe herum, bis auch er einen metallischen Geschmack auf der Zunge hatte. Was sollte er denn jetzt bloß tun? Er war doch ihr einziger Halt! Wenn sie durch ihn keine Unterstützung erfuhr, wie sollte sie denn da draußen bestehen? Wo sie doch sowieso ein einziges Nervenbündel war!
Noch einmal versuchte er einen Schritt auf sie zu zugehen, aber sofort hob sie die Hände schützend vor ihr Gesicht und hauchte: "Bitte nicht!"

"Hermine ich wollte Dir nicht wehtun, ich..."
"Bleib da!", kreischte sie und hangelte sich an der Tür hoch. Dann schlug sie wild dagegen, den Blick dabei nicht von Snape lassend.

Es brach ihm fast das Herz mit anzusehen, wie sie vor ihm flüchten wollte. Fort von ihm und geradewegs in die Arme der Monster! Oh, Merlin, dass durfte doch alles nicht wahr sein!

Hermine wurde erhört und die Tür öffnete sich. Das Monster ließ seinen Blick über die Beiden streifen und schüttelte belustigt seinen Kopf.
"Also wirklich! Ihr habt aber eine merkwürdige Art, Euch voneinander zu verabschieden. Und das, wo ihr Euch in dieser Minute wahrscheinlich zum letzten Mal sehen werdet. Also wirklich!"

"Hermine, ich möchte mich entschuldigen, es tut mir leid! Ich liebe Dich doch!", rief Snape, zu ihr hinüber, aber den abweisenden, anklagenden Blick, den er von Hermine daraufhin erhielt, ließ ihm seine Eingeweide gefrieren und jegliche Hoffnung, dass sie ihm den Schlag verzeihen würde begraben. Der Blick hatte ihn bis ins Mark getroffen. Er stand zur Salzsäule erstarrt auf der Stelle und sah wie hypnotisiert zu, wie sich die Tür hinter ihr und dem Monster schloss. Auch als die Kerzen schon längst erloschen waren und ihn die Dunkelheit umhüllte, war er noch für lange Zeit unfähig sich zu rühren.


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