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Fanfiction

Durch die Hölle und zurück - Helios

von lemontree

Harry hatte sich, wie mit Dumbledore vereinbart, regelmäßig um die Wohnung von Hermine gekümmert. Doch kein Lebenszeichen war von ihr zu verbuchen gewesen. Ihr Briefkasten quoll über, so dass Harry ihn schon magisch geleert hatte. Die Universität hatte sie wiederholt angeschrieben und um ihr Abschlusszeugnis gebeten. Die Vermieterin zeigte sich noch immer verärgert, weil die Miete noch immer ausstand und auch ihre Eltern hatten nichts von ihr gehört. Harry und Ron waren sich einig geworden, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zu gehen konnte und hatten sich daraufhin nach Hogwarts begeben.


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Professor Dumbledore saß in seinem Büro, als er Harry und Ron bemerkte, die ungeduldig vor dem Wasserspeier stehend, versuchten, das Passwort herauszubekommen. Seufzend hatte er nach einiger Zeit ein Einsehen mit ihnen und ließ sie zu sich herauf.

Nachdem sie sich begrüßt hatten und jeder ein Tässchen Tee in der Hand hielt begann der Schulleiter mit ernster Miene:
"Habt Ihr etwas von Hermine gehört?" Beide schüttelten gleich den Kopf und sahen ihn Hilfe suchend an.
"Ich muss Euch mitteilen, dass ich auch von Professor Snape noch kein Lebenszeichen erhalten habe. Im Nachhinein kam es mir auch merkwürdig vor, dass sein spezieller Schutzzauber, den er über die Tür legt, wenn er seine Räume verlässt, nicht aktiviert war. Doch auf welchem Wege sollte er sein Büro sonst verlassen haben? Sein Kamin ist nur mit meinem verbunden... der scheidet also auch aus."
Harry rutschte ungeduldig auf seinem Stuhl hin und her und fragte dann: "Sir, haben sie etwas über die Universität von Hermine herausgefunden? Sie hat mehrere Briefe erhalten, auf die sie offenbar nicht reagiert hat. Das passt doch gar nicht zu ihr!"
"Der Rektor der Universität hat mir berichtet, dass sie die fehlenden Unterlagen noch nicht nachgereicht hat", sagte Dumbledore ratlos. "Es wird immer mysteriöser. Ich habe in Professor Snapes Büro nach Hinweisen gesucht, doch nichts gefunden."

"Und wenn Sie Hermines Wohnung auch untersuchen?", wandte Ron ein, "vielleicht gibt es ja dort einen Hinweis. Auch wenn ich nicht wüsste, was Hermine mit Snape gemeinsam haben sollte...Ich mache mir große Sorgen."
"Die machen wir uns wohl alle, Mr. Weasley", sagte der Schulleiter beunruhigt, "wir sollten sofort zu Hermines Wohnung aufbrechen!"

Wenig später durchsuchte Dumbledore jeden Winkel in der kleinen Wohnung, die Hermine gemietet hatte, während Ron und Harry auf dem Sofa saßen und ihn mit gemischten Gefühlen dabei beobachteten. Sie hofften sehr, dass der Direktor irgendeinen Anhaltspunkt finden würde, der Aufschluss über ihr Verschwinden geben konnte. Beiden wollte jedoch noch immer nicht der Gedanke an einen Zusammenhang zwischen ihrer Freundin und dem Tränkemeister in den Kopf hinein. Es war bestimmt alles nur ein dummer Zufall!

Als Dumbledore dann den Koffer öffnete und sich Hermines Schulsachen eingehend ansah, fielen ihm auch mehrere Bücher über die griechische Mythologie in die Hände.
Sinnierend betrachtete er diese und hatte dieses Theaterstück vor Augen. Severus und Hermine auf der Bühne! Sie hatten ein schönes Paar abgegeben und Severus hatte ihm noch Wochen später dafür gezürnt, dass er ihn quasi dazu gezwungen hatte, bei diesem Bühnenspektakel mit zu wirken.

"Harry, Du sagtest letzte Woche, dass Hermine sich merkwürdig verhalten habe", erkundigte sich der Schulleiter "seit wann genau, benahm sie sich eigentlich seltsam?"
Fragend sahen sich Ron und Harry an.
"Na ja, irgendwie ging das wochenlang so mit ihr", meinte Harry und Ron warf ein: "eigentlich seit diesem Theaterstück, Sie wissen doch Sir, mit dieser griechischen Mythologie und so. Seitdem ging sie uns aus dem Weg. Sie hat nur noch für die Prüfungen gelernt und wenn wir sie schon mal gesehen haben, dann sah sie meist verheult aus und hatte es sehr eilig, sich wieder aus dem Staub zu machen. Stimmt doch Harry, oder?"
"Genau, wir haben sie kaum noch zu Gesicht bekommen. Sie war ständig verschwunden", meinte Harry nachdenklich. "Haben Sie denn irgendetwas in ihrem Koffer finden können, Sir?"

"Nichts Konkretes", meinte Dumbledore "aber jede Menge Bücher über die griechische Mythologie. Sie scheint sich sehr intensiv damit befasst zu haben. Hier bei dem Kapitel über Zeus und Hera hat sie sogar noch Lesezeichen darin und... oh..."
"Was ist?", fragte Harry verwundert und trat näher. Ron folgte ihm neugierig. Zu dritt blickten sie auf ein Blatt Pergament, welches sich zwischen den Seiten eines der Bücher befunden hatte.

Alle drei waren gleichermaßen irritiert, während sie es lasen.
In der linken oberen Ecke zierte ein Herz mit den Initialen SS/ HG den Bogen. Darauf selbst standen Gedanken von Hermine, die gewiss nichts mit dem Unterricht oder irgendwelchen Prüfungsvorbereitungen zu tun hatten. Aber es war eindeutig Hermines Handschrift, die von ihrem Leid klagte. Die fragte, warum die Welt so ungerecht sei und ihre große Liebe sie permanent verspotte und verhöhne. Die davon berichtete, dass sie keine Nacht mehr schlafen könne, ohne von ihm zu träumen und sich danach zu sehnen, ihm näher zu kommen... Im letzten Satz sprach Hermine davon, dass sie es nicht ertragen könne, morgen Hogwarts verlassen zu müssen, da sie Severus dann nie wieder sehen werde.

Dumbledore ließ den Bogen zu Boden sinken und Harry stieß keuchend aus: "Das darf doch wohl nicht wahr sein!"
Ron war blass geworden und hatte sich wortlos in den Sessel sinken lassen.
"Professor Dumbledore", sagte Harry atemlos "Sie glauben doch nicht, dass Hermine...dass sie sich wirklich in ihn...in diesen...?" Harry fehlten einfach weitere Worte, um diese Ungeheuerlichkeit aussprechen zu können.

Dumbledore fuhr sich nachdenklich durch seinen langen Rauschebart und sagte: "Zumindest ist es nun ziemlich wahrscheinlich, dass ein Zusammenhang zwischen dem Verschwinden der Beiden besteht."
Harry brauste auf: "Ich weiß, dass Sie es nicht hören wollen, Sir, aber vielleicht hat er sie doch entführt oder ihr etwas angetan, weil er es herausgefunden hat und nun versteckt er sich..."
"Hör sofort mit diesem Unfug auf, Harry!", donnerte der Schulleiter los. "Severus würde nie so etwas tun! Selbst wenn es so ist, dass Hermine sich wirklich in ihn verliebt haben sollte, Professor Snape würde sie doch nicht entführen!"
"Vielleicht hat Hermine auch ihn entführt", kam es leise von Ron, "ich meine ja nur, wenn sie ihn so sehr liebt..."
Harry und Dumbledore fuhren beide herum und starrten Ron fassungslos an.



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Snape stand mit seinen Waffen beladen ratlos vor dem Tempel und wusste mal wieder nicht, was er nun tun sollte. Den Riesen finden! In welche Richtung bitteschön?
Und was war mit Hermine? Was hatten diese Phiolen zu bedeuten? Warum zum Henker hatte er sie im Spiegel in solch einem erbärmlichen Zustand gesehen? Sie hatte sehr abgemagert in seinen Armen gelegen. Ein Verdacht beschlich ihn. Was, wenn sie Hermine die ganze Zeit hungern ließen, so lange, bis er wieder hier eintreffen würde? Sie hatten in den letzten Stunden reichlich zu Essen erhalten, doch dies musste nun offenbar lange vorhalten!
Verdammter Mist! Snape fluchte und trat einen Stein aus dem Weg. Er musste sich beeilen!

Die Keule fand sogar Snape ziemlich schwer. Und die hatte Hermine die ganze Zeit schleppen müssen? Er besah sie sich genauer und sah die Blutspuren, die ihr anhafteten und von dem Löwen stammen mussten. Nun bald würde noch viel mehr Blut an der Keule kleben. Snape musste damit zwei Lebewesen erschlagen. Einen Riesen und einen Hund. Ganz nach Art des Herkules!
Der Legende nach besaß der Riese Geryon, eine Kreatur mit drei Oberkörpern, drei Köpfen und sechs Armen, eine wunderschöne Herde braunroter Stiere, die von dem Hirten Eurytion und seinem Hund Orthos bewacht wurden. Und diese beiden galt es als erstes aus dem Weg zu räumen; mit der Keule. Snape schauderte schon im voraus davor. Er sollte zum Mörder werden! Er wollte nie wieder morden! Seine Anfänge in seiner Zeit als Todesser hatten ihm völlig gereicht!
Eine Schlange zu köpfen, war das eine, aber Riesen und Hunde mit Keulen erschlagen, etwas ganz anderes.
Zunächst musste er aber irgendwie auf die Insel Erythia gelangen, irgendwo im Meerbusen von Gadira, um der Herde, die er rauben sollte, habhaft zu werden.

Snape sah sich um. Er hatte keinen Hinweis erhalten, in welche Richtung er sich begeben sollte. Die Sonne hatte sich gerade erst über den Horizont geschoben. Es war also früher Morgen. Kein Wölkchen war am Himmel zu sehen. Alles über ihm erstrahlte in einem Azurblau. Nun gut, dann würde er sich wiederum auf sein Gefühl verlassen müssen, den richtigen Pfad einzuschlagen!

Snape marschierte querfeldein los. Er bahnte sich seinen Weg durch eine raue Landschaft. Er kletterte über umgestürzte Bäume, Gesteinsbrocken, dorniges Gestrüpp, überquerte graslose Hügel, labte sich unterwegs an kleinen Bächen und eilte ansonsten ohne Unterlass. Solange seine Beine ihn trugen, wollte er sich keine Pause gönnen. Es galt keine Zeit zu verlieren, denn wenn er die Sache richtig einschätzte, würde er Tage benötigen, bevor er zurückkehren konnte. Zurück zu Hermine, die ihrem Zustand nach, all die Tage nichts zu essen bekommen sollte.

Er war nun schon Stunden unterwegs, die Sonne hatte inzwischen ihren höchsten Punkt erreicht und brannte unbarmherzig herunter. Unter seiner schweren Kutte aus grobem Leinenstoff rann der Schweiß in Strömen.
Snape fiel ein, dass Herkules einen Pfeil auf Helios, den Sonnengott, abgeschossen hatte und dieser ihm aus Anerkennung für seinen Mut, einen goldenen Pokal schenkte, in dem er selbst von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang reiste. Herkules war darin über den Ozean gesegelt und hatte damit die Insel erreicht.

Der Tränkemeister lachte grimmig. In einem Pokal über den Ozean segeln! Hatte man solch einen Blödsinn schon gehört? Er war gespannt, auf welchem Wege er die Insel erreichen würde.

Nach weiteren zwei Stunden Wanderung, war die Umgebung zwar noch immer ziemlich unwirtlich, aber die hügelige Landschaft, die er zuvor noch durchqueren musste, wich einer großen Ebene. Ein frischer Wind wehte über das Land, welcher ihm ganz gelegen kam, da die Hitze nun wenigstens erträglich war. Je weiter er kam, desto mehr glaubte Snape das Schreien von Möwen zu hören. Möwen? Er reckte seine Nase empor. Es lag ein gewisser Salzgehalt in der Luft und ihm wurde merklich eigenartiger zu Mute. Meeresluft. Möwengeschrei. Er würde doch nicht wirklich in einem Pokal den Ozean überqueren müssen? Wie lange sollte das denn dauern? Er wollte doch so schnell wie möglich in den Tempel zurück! Zu Hermine!

Nach einer weiteren Stunde Fußmarsches, dem Sonnenstand nach musste es schon Nachmittag sein, war es Gewissheit, dass er sich auf den Ozean zu bewegte. Die Möwen und Albatrosse zogen über seinem Kopf ihre Runden, und schrieen sich ihre Seelen aus den Leibern. In der Ferne erblickte er das Meer nun in aller Deutlichkeit und war alles andere als fröhlich gestimmt. Ein einziges Mal in seinem Leben hatte er drei Stunden auf einem Schiff zugebracht. Seekrank über der Reling hängend, und sich geschworen, nie wieder damit in Kontakt zu kommen. Er schluckte schwer. Sein Magen schien jetzt schon zu rebellieren.

Die letzten hundert Meter schleppte er sich, um dann vorsichtig seinen Blick von einer Steilküste aus, etliche Meter hinab auf tosende Wogen zu werfen. Die Gicht spritzte gegen die Felsen, die hoch aus dem Wasser aufragten und die Möwen stießen zu ihm herab und hieben unter lautem Gekrächze mit ihren Schnäbeln nach ihm. Ärgerlich zog er einen Bannkreis um sich, um die wild gewordenen Vögel auf Abstand halten zu können.

Sein Blick wanderte nachdenklich über die wogenden Wassermassen.
Die Mär von Helios galt offenbar auch für ihn! Wozu sonst hätten ihn seine Füße zum Ozean tragen sollen? Snape stöhnte und raufte sich die Haare. Vorsichtig blickte er zum Himmel empor.
Dann nahm er einen Pfeil, legte ihn an, richtete ihn Kopf schüttelnd auf die Sonne und kam sich ziemlich albern dabei vor. Die Sonne erschießen! So ein Schwachsinn!

Er atmete noch einmal tief ein, spannte den Bogen mit aller Kraft und ließ den Pfeil durch die Luft surren.
Augenblicklich wurde es abwechselnd hell und dunkel. Die Luft vibrierte und über dem Meer zog ein Sturm auf. Snape trat von seinem Platz, am Rande der Klippen hastig ein paar Meter zurück, da er keine Lust verspürte, durch den aufkommenden Wind, von dieser heruntergeweht zu werden.

Kurz darauf schlugen die Wellen auch schon Sturm gepeitscht hoch und noch ehe Snape das plötzliche, gewaltige Rauschen richtig deuten konnte, schlug eine immense Welle über ihm zusammen. Er taumelte von der Wucht getroffen, verzog angewidert das Gesicht und spuckte das salzige Wasser, welches sich aus seinen Haaren den Weg über sein Gesicht bahnte, aus. Mit dem Zauberstab trocknete er sich zwar schnell wieder, aber der Geruch nach Fisch, Salz und Algen blieb an der Kutte hängen. Angeekelt sah er an sich herab, als plötzlich ein gleißendes Licht dafür sorgte, dass er die Augen zusammenkneifen musste.

Als er sie blinzelnd wieder öffnete, stand Helios in ein goldenes Gewand gehüllt vor ihm. Snape hielt die Hand vor Augen, da er noch immer sehr geblendet war und stammelte fassungslos:
"Wer seid Ihr? Doch nicht...doch nicht etwa der Sonnengott per...persönlich?"
Die Gestalt lächelte ihn mit blütendweißen Zähnen an und antwortete:
"Man nennt mich Helios, den Sonnengott. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang sitze ich in meinem goldenen Pokal und bringe Licht und Wärme über die Welt. Doch Du bist sehr töricht mich mit einem Pfeil des Apollon vom Himmel zu holen. Da ich jedoch weiß, was Dein Begehr ist und mich Dein Mut beeindruckt, so werde ich Dir meinen Pokal überlassen, damit Du damit über den Ozean segeln kannst, um nach Erytheia zu gelangen."

"Woher wisst Ihr, wohin ich ziehen möchte?", fragte Snape erstaunt.
"Ich bin der Sonnengott, Erdenmensch und ich sehe jeden Tag auf die Welt hinab. Da bleibt mir nichts verborgen."
Snape überlegte kurz und fragte dann: "Könnt Ihr mir auch sagen, wenn Ihr schon alles wisst, was das für Wesen sind, die meine...meine Frau und mich gefangen halten?"
"Ich sah auch dieses, Mensch, aber ich kann Dir keine Auskunft dazu geben", sagte Helios. "Nur soviel verrate ich Dir: Du musst schon, bevor Du hergekommen bist, eine Sympathie für diese Frau gehegt haben, andernfalls wäre es ihr nie gelungen, Dich hierher zu holen! Und nun steige hinab in den Pokal und beeile Dich, deine Aufgabe zu lösen!"

Helios verschwand und es war daraufhin pechschwarze Nacht. Verdutzt sah Snape sich um. Dann wurde ihm klar, dass er den Sonnengott vom Himmel geholt hatte und im Besitz dessen Pokals war. Wie lange würde es nun dunkel bleiben?
Snape hangelte sich, noch immer verwundert und darauf bedacht, seine Waffen nicht zu verlieren, an dem steilen Abhang hinunter zum Wasser, wo schon der goldene Pokal auf den Wellen hin und her tanzte.
Unten angekommen, musste er erst bis zur Hüfte in die kalten Fluten hinein waten, um dann in den Pokal zu klettern. Dieser setzte sich sofort in Bewegung und schaukelte unter dem heftigen Wellengang hin und her, so dass Snape schon ein paar Minuten später würgend über dem goldenen Rand seines schwimmenden Untersatzes hing.
Er versuchte trotz der Übelkeit einen klaren Gedanken zu bewahren und sich darüber den Kopf zu zerbrechen, was er tun musste, wenn die Insel erreicht wäre. Herkules hatte zunächst den Berg Arbas erklommen und war dann von Orthos, dem Hund aufgespürt worden. Das konnte ja alles noch heiter werden!



Wenn er nicht gerade würgte, harrte er zusammengekauert und Wärme -und Trockenzauber über sich legend auf dem Boden des Pokals. Er wusste überhaupt nicht, wie lange die Überfahrt dauern sollte. Es musste jetzt ungefähr 17.00 Uhr sein. Herkules verbrachte die erste Nacht schon auf dem Berg. Also dürfte es theoretisch nicht so lange dauern, denn auf dem Berg musste er auch noch irgendwie kommen. An Schlaf dürfte wohl nicht zu denken sein! Heute Nacht, insofern alles nach Plan verlaufen sollte, würde er wohl noch zum zweifachen Mörder werden! Ihm war schlecht, nicht zum ersten Mal, seitdem er nicht mehr in Hogwarts, sondern in Gefangenschaft war. Momentan war wohl die Seekrankheit sein größtes Übel, aber dazu gesellten sich wenig später auch noch Angst vor der Aufgabe, Angst um Hermine, ein Bärenhunger und unwahrscheinlicher Durst.



Snape hatte sich getäuscht, was die Reisedauer auf dem Meer anbelangte, denn er sollte noch die ganze Nacht, schaukelnd und würgend, auf dem Ozean verbringen. Völlig durchgefroren und mit weichen Knien, erreichte er erst in den frühen Morgenstunden die Insel, die für seine Heldentat vorgesehen war und musste auch erst wieder ins Wasser springen, bevor er sich daran erfreuen konnte, festen Boden unter den Füßen zu spüren. Erschöpft ließ er sich in den weichen Sand fallen und riss erschrocken die Augen weit auf, als er neben sich jemanden bemerkte.

Der Sonnengott erwartete ihn schon. Wortlos, aber mit einem freundlichen Lächeln, schwang sich Helios wieder in seinen Pokal und erhob sich damit in die Lüfte. Nur ein paar Sekunden später sah man die Sonne am Horizont aufgehen.

Snape fühlte sich elend. Sein Magen schien sich noch immer zu heben und zu senken. Ihm war kalt und er war jetzt schon, obwohl der Tag gerade begonnen hatte, unendlich müde.
Als erstes sammelte er ein wenig Holz am Strand und entfachte ein Feuer, um sich aufzuwärmen. Dann machte sich sein knurrender Magen bemerkbar. Mit dem Zauberstab opferte er einfach zwei Möwen, die am Strand hin und her hüpften und garte diese in der heißen Asche.

Noch nie hatte er Möwen gegessen, aber dies war ihm jetzt so was von egal. Irgendetwas musste er schließlich essen! Mit großem Widerwillen pulte er wenig später das bisschen Fleisch ab und würgte es hinunter. Davon schien ihm fast noch schlechter zu werden, als ihm ohnehin schon war. Egal. Seine Kleider waren getrocknet, er hatte sich aufgewärmt und sogar etwas, wenn auch ekliges, gegessen.

Er löschte das Feuer, richtete sich auf und erspähte in der Ferne einen Berg. Das musste wohl der Arbas sein. Er schulterte seufzend die Waffen und setzte sich unverzüglich in Bewegung.


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