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Fanfiction

Durch die Hölle und zurück - Warten und Hoffen

von lemontree

Immer wieder war Hermine schreiend aufgewacht und Snape hatte sie trösten müssen. So lange, bis sie wieder eingeschlafen war. Aber es war eine beängstigende Situation für Snape. Wie lange würden ihre Alpträume wohl anhalten und vor allem, was geschah mit ihr, wenn er zu seiner nächsten Aufgabe abgeholt werden würde? Er mochte gar nicht darüber nachdenken und doch musste er es! All das Blut und das Grauen, welches sie gesehen hatte, ihre Schuldgefühle ihm gegenüber, die Missionen, die ihnen noch bevorstanden ließen ihr keine ruhige Minute mehr. Und ihm auch nicht. Er wollte für sie da sein und würde es auch, so lange er noch hier war. So lange, bis sie ihn hier wieder herausholten, um ihn in den erneuten Kampf zu schicken.

Auf sein Liebesgeständnis hatte sie völlig apathisch reagiert. Hatte sie es überhaupt registriert? Auch Snapes Gedanken überschlugen sich. Er war sich überhaupt nicht sicher, dass sie mitbekommen hatte, dass er sie lieben würde. Nun hatte er es schon ausgesprochen und sie wusste vielleicht noch gar nichts davon! Snapes Gefühle und Gedanken fuhren Achterbahn.

Als die Kerzen wieder aufflackerten, öffnete er mühsam seine Augen und fühlte sich so müde und hilflos, wie nie zuvor. Seit vielen Stunden hatte es schon nichts mehr zu essen gegeben und auch Wasser war nicht gereicht worden. Seine Zunge klebte ihm am Gaumen und auf die Knurrgeräusche seines Magens gab er schon längst nichts mehr.
Im Augenblick war es für ihn unvorstellbar, in diesem Zustand zum nächsten Gefecht ausrücken zu müssen. Er fühlte sich ausgelaugt, erschöpft in höchstem Grade und die Sorge um Hermine trug ihr Übriges dazu bei.

Hermine!

Sie schlief noch und sein Blick glitt über sie. Ihr Körper sah so erschöpft aus, wie er sich fühlte. Ihre Wangen waren eingefallen, die Narben, die sie im Kampf draußen und durch die Ranken hier drinnen davon getragen hatte, zierten ihr Gesicht und doch fand er sie schön. Ja, sie war schön, wunderschön! Zärtlich strich er ihr über die Haare, die an ihrem Kopf klebten und strähnig waren. Ihm war dies egal. Hermine hatte ihm, Severus Snape, so viel Wärme und Zuneigung entgegengebracht, dass es für drei verkorkste Leben, wie seines eines war, ausgereicht hätte.
Er hatte ihr seine Liebe gestanden und es war nicht nur aus der Situation heraus gesagt worden. Er liebte sie wirklich und es tat ihm noch immer unendlich leid, dass er sie abgewiesen und an ihr gezweifelt hatte.

Seufzend richtete er sich auf. Liegen konnte er nicht mehr, denn obwohl sein Bauch noch immer sehr schmerzte, gesellten sich Rückenschmerzen von der ewigen Liegerei dazu. Er musste sich bewegen, und seien es auch noch so kurze Wege!
So pendelte er bestimmt zum vierzigsten Male gerade zwischen Matratze und Tür hin und her, als mit einem Plopp der Tisch mit Allerlei darauf erschien. Neugierig und mit spöttischem Blick begutachtete er die kulinarischen Köstlichkeiten und langte dann zu. Lieber gleich verzehren, was sich einem bot, dachte er, bevor man wieder stunden -oder tagelang das Nachsehen hatte.

Irgendwann bemerkte er, dass Hermine ihre Augen geöffnet hatte und sofort war er an ihrer Seite.
"Wie fühlst Du Dich?", fragte er besorgt und strich ihr behutsam über den Kopf.
"Müde. Ich bin noch immer so müde", antwortete sie schwach.
"Sie haben etwas zu essen bereitgestellt. Du solltest etwas zu Dir nehmen!"
"Ich habe keinen Hunger, Severus. Ich möchte nur schlafen."

Ob sie nun wollte oder nicht, sie musste ihrem Magen eine Kleinigkeit anbieten! Er riss Verschiedenes in kleine Stückchen, packte es auf das Tablett und setzte sich neben sie.

"Hermine, und wenn ich Dich füttern muss, Du wirst jetzt etwas essen!"
Hermine stöhnte nur und drehte ihren Kopf weg.
"Ich meine es ernst!", betonte Snape noch einmal, aber Hermine mochte noch immer nicht. "Gut, Du hast es nicht anders gewollt", sagte er lässig und griff nach ihrem Kinn.
"Schon, gut!", murrte Hermine, "was gibt es denn?"
"Obst, Brot, Hühnerkeulen...das Übliche eben. Womit möchtest Du beginnen?"
"Ich möchte zuerst etwas trinken", sagte Hermine, fuhr sich mit beiden Händen über ihr Gesicht und sah Snape dann an. Die Verletzungen vom gestrigen Tag waren nicht zu übersehen und das getrocknete Blut im Gesicht, am Hals, eigentlich überall zierten Snapes Körper.

"Severus, wenn es Dir nichts ausmacht...ähm, Du hast noch die ganzen Kratzer und Striemen von den Ranken und jede Menge Blut an Deinem Körper."
"Wirklich? Ist mir gar nicht aufgefallen", sagte Snape nachdenklich, goss den Becher voll und reichte ihn Hermine. "Weißt Du, ich laufe nun seit Tagen auch schon nackt herum. Auch dies stört mich nicht mehr. Es wäre mir im Traum nicht eingefallen, so in meinen Räumen in Hogwarts herum zu laufen. Selbst wenn ich ein Bad genommen habe, oder duschen war, so zog ich mich im Bad aus und habe mich dort auch wieder angekleidet. Vieles scheint in solchen Situationen, wie wir sie gerade erleben, nebensächlich zu werden."

"Ja, scheint so. Reichst Du mir den Zauberstab, Severus? Ich bringe Deinen Körper wieder in Ordnung, ähm das heißt...wenn Du mir wieder vertraust?"

Fragend sah Hermine ihn an.
Sein Blick durchbohrte sie.

"Hermine, erinnerst Du Dich daran, was ich Dir gestern gesagt habe?"
"Ich bin mir nicht sicher", murmelte sie leise und blickte auf den Boden. "Es gibt da etwas, was ich glaubte zu hören, im Nachhinein aber nicht einordnen kann. Ich weiß nicht, ob es Traum oder Realität war." Dann hob sie den Blick und sah in die betörendsten, schwarzen Augen der Welt, in die ein gewisser Glanz getreten war, so dass sie sofort wusste, dass er es wirklich gesagt hatte.

"Severus!", sie stellte das Tablett bei Seite und schlang ihre Arme um seinen Hals. "Sag es bitte noch einmal!", hauchte sie in sein Ohr und sofort rann eine Gänsehaut über ihren ganzen Körper, als er mit samtiger, tiefer Stimme erwiderte: "Ich sagte, dass ich Dich lieben würde, Hermine. Ich tue es von ganzem Herzen und möchte daher auch nicht, dass Dir etwas zustößt oder Du Dich leichtsinnig in Gefahr begibst!"

"Oh Gott, Severus, ich bin so froh", schluchzte sie nun erleichtert an seinem Hals los "Ich liebe Dich so sehr und die Sache mit dem Messer, ich..."
"Hermine!", sagte er und nahm ihr Gesicht in seine Hände "ich habe Dir verziehen... und um Deine Frage zu beantworten, ja ich vertraue Dir. Ich weiß nun, dass Du mich nicht absichtlich verletzt hast. Du standest unter diesem mysteriösen Trank."
Er küsste sie ausgiebig und zärtlich und übergab ihr dann seinen Zauberstab.
"Hier, nimm ihn! Ich vertraue Dir!"
"Danke!", schluchzte Hermine erleichtert, säuberte Severus und beseitigte dann auch bei ihm die Spuren des Ringkampfes mit den Pflanzen. Außerdem warf sie einen kritischen Blick auf die Stichwunde. Es schien soweit alles in Ordnung damit zu sein.

Es bedeutete ihr so unendlich viel, dass diese Angelegenheit nun geklärt worden war. Er vertraute ihr! Und er war auch in sie verliebt!
Nun war sie auch wieder in der Lage zu lachen und zu weinen! Sie hätte die ganze Welt umarmen können. Aber sie saßen ja noch immer hier fest. Und die nächste Aufgabe würde gewiss nicht mehr lange auf sich warten lassen.

"Severus", sagte sie leise, sah ihn an und hatte dabei ihre Arme auf seiner Schulter zu liegen, "ich habe Angst davor, was Du als nächstes im Spiegel sehen wirst."
"Ich auch, das kannst Du mir glauben, Hermine!", sagte er und verzog sein Gesicht. "Wenn ich geahnt hätte, was diese Ausgeburten der Hölle von Dir verlangt haben, dann hätte ich Dich gelesen, obwohl ich nicht mit Gewissheit sagen kann, ob mir das in irgendeiner Weise geholfen hätte, aber ich hätte Dich verstehen können. Du kamst mir schon etwas merkwürdig vor, aber ich habe es auf das, was Du erlebt hast zurückgeführt."

"Ich war hin und her gerissen und habe mich dagegen gesträubt, aber diese Stimmen in meinem Kopf..."
"Ich trage Dir nichts nach, Hermine. Dein innerer Kampf ist mir nicht verborgen geblieben, nur wusste ich nicht, worauf das hinausläuft", sagte er tröstend und küsste sie erneut sanft.
"Noch etwas Severus", flüsterte sie und sah ihn dabei etwas verlegen an "ich versichere Dir, dass Du nicht brutal warst und mir nicht wehgetan hast. Es war zwar etwas ungestüm, aber...aber trotzdem schön mit Dir. Ich erinnere mich an jede Einzelheit."

Snape atmete tief durch. Dieser Vorwurf, dass er sie brutal genommen haben sollte, lastete, wenn er ehrlich war, noch immer auf ihm. Er blickte sie stumm an und nickte nur.
Hermine lehnte sich an ihn. Sie hatte noch immer sein verständnisloses, enttäuschtes Gesicht vor sich, als sie ihm erst diesen Sachverhalt unterstellt und dann auch noch mit dem Messer attackiert hatte. Er hatte Grund genug gehabt, wütend zu sein! Hermine schüttelte den Kopf. Und dann war sie auf dieses bescheuerte Idee gekommen, dass alles verloren war und hatte sich in einer Kurzschlussreaktion den Ranken in die Hände gespielt!

Als hätte Snape ihre Gedanken gelesen, sah er sie an und sagte eindringlich:

"Hermine, wenn ich fort bin, erwarte ich von Dir, dass Du durchhältst. Für uns! Für mich! Starte bitte nie wieder solche absurden Aktionen, wie gestern. Es kann durchaus möglich sein, dass Du sowieso hier drinnen mit irgendwelchen Spielchen konfrontiert wirst. Meine Gedanken werden bei Dir sein, aber ich möchte mir auch nicht mehr Sorgen, als nötig um Dich machen müssen!"
"Gut, ich verspreche Dir, dass ich keinen Blödsinn machen werde. Jetzt...jetzt, wo ich weiß, was Du für mich empfindest, Severus, habe ich auch gar keinen Grund dazu. Und egal, was die mit mir hier drin veranstalten, ich werde nicht aufgeben! Versprochen!"
"Komm her!", sagte er leise und zog sie ganz fest an sich.

Die Nähe, Vertrautheit und Wärme tat beiden sehr gut. Minutenlang hielten sie sich einfach nur fest. Dann aßen sie beide noch etwas, bevor alles wieder verschwunden war und tranken
soviel Wasser, wie sie nur konnten, denn ihre ausgelaugten Körper hatten es dringend nötig.

Snape griff dann unter die Matratze und holte die Phiole mit dem Skorpiongift hervor.
"Ich hoffe, dass ich dieses Gift auch benutzen darf", sagte er und schaute unsicher auf die kleine Phiole. "Es wäre eine bodenlose Frechheit, wenn sie diese einziehen würden. Jetzt, nachdem sie auch schon das schützende Löwenfell und den Kopf haben!"
"Also ich bin nicht scharf darauf, mir diesen ekligen Kopf überzustülpen, Severus", sagte Hermine und schüttelte sich. "Es war so schon grausam genug, den Löwen zu häuten. Das...viele Blut...alles war rot...erst in der Arena und dann Du...Severus ich habe Angst. Niemand wird da sein, wenn ich wieder diese Alpträume bekommen werde."

Dann klammerte sie sich wieder verzweifelt und zitternd an den Tränkemeister. Für eine Weile war die Angst fort gewesen, doch nun war sie wieder da. Sie ließ sich einfach nicht abschütteln! Snape strich ihr über den Kopf und redete beruhigend auf sie ein. Doch es hatte den Anschein, dass Hermine sich immer mehr hineinsteigern würde. Er konnte sie so gut verstehen. Auch ihm war äußerst unbehaglich zu Mute. Zum einen die neue Aufgabe und dann Hermine, die er zurück lassen musste. Und...sie hatten beide keine Option darauf, sich wieder zu sehen, sondern nur Hoffnung, dass alles gut ausgehen würde.

Sie klammerten sich beide an ein kleines Stückchen Hoffnung! Am liebsten hätte Snape nun laut geschrieen, irgendwo gegen geschlagen, etwas zerstört, aber er wusste, dass Hermine dann erst recht durchdrehen würde. Nein, er musste sie ruhig halten, indem er sich selbst gelassen gab! Es war einfacher gedacht, als praktiziert!

So setzten sie sich dann gesättigt auf die Matratze, lehnten sich eng umschlungen an die Wand, deckten sich zu und warteten. Nicht zum ersten und vielleicht auch nicht zum letzten Mal.
Insofern alles glatt gehen sollte!


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Zur gleichen Zeit in Hogwarts.

Professor Dumbledore war gerade auf dem Weg zu seinem Büro, als er Harry im Schulhaus begegnete.
"Professor, warten sie bitte einen Moment!", rief Harry außer Atem.
"Harry, das ist aber eine Überraschung. Was machst Du denn hier?", fragte der Schulleiter erstaunt. "Ich denke Du hast jetzt Ferien und genießt sie, bevor die Ausbildung beginnt. Doch scheinbar ist die Sehnsucht nach Deiner alten Schule größer. Also, was kann ich für Dich tun, mein Junge?"
"Tja, wie soll ich es sagen, Sir? Ähm..."
"Na komm erst einmal mit hoch, da plaudert es sich gemütlicher!", sagte Dumbledore und schritt voran.

Nachdem beide gemütlich saßen, eine Tasse Tee in den Händen hielten und Harry dankend abgelehnt hatte, sich Zitronenbrausedrops zu nehmen, sagte Harry:
"Also Sir, es ist so, ich...ähm, ich mache mir Sorgen um Hermine. Sie war schon in den letzten Schultagen so komisch... Nein eigentlich war sie wochenlang merkwürdig. Na ja und als wir Hogwarts verlassen haben, hat sie nicht ein Wort mit uns gesprochen, nur geheult und so. Weder Ron noch ich wissen, was mit ihr los ist. Bis heute nicht!"

"Und wie kann ich Dir da jetzt behilflich sein, Harry?", fragte der Direktor ernst und schaute ihn durch seine Halbmondbrille erwartungsvoll an.

"Professor, so genau weiß ich das auch nicht, aber Sie sind so zu sagen meine letzte Hoffnung. Hermine hatte uns auch nicht gesagt, wo sie wohnen würde. Da ich aber nächste Woche meinen Geburtstag feiern möchte, wollte ich Hermine auch dabei haben und so haben Ron und ich ihre Eltern aufgesucht, welche uns dann einen Hinweis gaben, wo sie in etwa wohnen würde, da ihre Mutter sich mit ihr einige Wohnungen angesehen hatte. Selbst bei ihren Eltern hat sich Hermine aber bisher nicht gemeldet. Sie vermuten, dass sie verreist ist, wissen es aber auch nicht genau.
Ron und ich haben dann sämtliche, in Betracht kommende Objekte abgeklappert und überall nachgefragt. Und, wir haben ihre Wohnung auch nach mehreren Stunden ausfindig gemacht."

"Und, habt ihr Hermine angetroffen?", fragte Dumbledore nach.

"Nein, das ist ja das Kuriose. Sie ist wie vom Erdboden verschwunden.", sagte Harry niedergeschlagen. "Ihre Vermieterin war ziemlich verärgert, weil sie ihre Miete noch nicht bezahlt hatte, dieses aber am zweiten Tag tun wollte. Und sie wurde auch von dieser Mrs. Clark nicht gesehen. Jedenfalls haben Ron und ich dann Angst bekommen, weil wir dachten, dass sie vielleicht krank ist, oder irgendwelche Hilfe braucht. Minutenlanges Klingeln und Klopfen an ihrer Tür hat nichts gebracht, so dass wir wieder zu der Vermieterin gegangen sind und nicht eher Ruhe gegeben haben, bis diese zeternd die Tür zu Hermines Wohnung geöffnet hat."

"Was habt Ihr vorgefunden?", erkundigte sich der Schulleiter, nun auch ein wenig nervös.

"Hermine war nicht da", sagte Harry leise und bedrückt. "Dafür aber all ihre Sachen. Sie hatte den Koffer noch nicht einmal ausgepackt. Ihre Eule lag verhungert und verdurstet im Käfig, in der kleinen Küche auf dem Tisch schimmelten das Brot und der Saft im Krug vor sich hin. Sie schien tagelang nicht da gewesen zu sein. Ihr Bett war zwar berührt, also eine Nacht wird sie wohl darin verbracht haben, aber dann...?"

Verzweifelt blickte Harry zu seinem ehemaligen Direktor und väterlichen Freund.

Dumbledore fuhr sich nachdenklich durch seinen langen Rauschebart. Lange Zeit äußerte er sich nicht und schien ganz in Gedanken versunken zu sein, dann sagte er:
"Hermine ist nicht die Einzige, die unter merkwürdigen Umständen verschwunden ist."
Harry starrte mit offenem Mund sein Gegenüber an und stammelte dann: "Ähm, wer ist denn...wer fehlt denn noch?"
"Professor Snape!"
"Wie? Was? Warum ist Snape weg?" Harry war völlig verdattert. "Ich denke, der verlässt seine Kerker sowieso nie."
"Harry, auch Professor Snape sitzt nicht den ganzen Tag in seinen Räumen", sagte Dumbledore tadelnd. "In den großen Ferien ist er meistens für zwei Wochen in fernen Ländern und sammelt dort verschiedene Pflanzen. Das hatte er auch dieses Jahr wieder vor. Zuvor sollte er allerdings zwei Wochen lang in Frankreich auf einer Messe sein, zu der er aber nicht erschienen ist."

"Ach!", sagte Harry nur verwundert und Dumbledore fuhr fort: "Severus hatte sich nicht verabschiedet, nicht nett von ihm, aber ich kenne ihn ja schließlich. Zwei Tage später vermisste ich ein wichtiges Pergament, welches ich ihm überlassen hatte, es nun aber selbst benötigte. Also bin ich in seine Räume, um es mir von seinem Schreibtisch zu nehmen. Sein Gepäck, seine Flugtickets nach Südamerika, einfach alles lag noch da. Das hat mich sehr stutzig gemacht und ich bin umgehend zu dieser Messe nach Frankreich appariert. Dort war er nie, das Zimmer, welches er gebucht hatte, stand leer. Man versicherte mir, mich zu informieren, wenn er dort doch noch auftauchen sollte. Inzwischen sind zwei Wochen vergangen, aber weder haben die sich, noch hat er sich gemeldet."

"Aber... aber Sir, Sie wollen doch jetzt nicht einen Zusammenhang zwischen Snape und Hermine herstellen? Was sollten denn die Beiden miteinander zu schaffen haben?"
"Ich weiß es nicht, Harry", sagte der Schulleiter müde "aber merkwürdig ist der Umstand schon, meinst Du nicht auch? Beide müssen um dieselbe Zeit verschwunden sein!"

"Vielleicht hat Snape sie entführt, weil Hermine etwas herausgefunden hat, was ihm ungelegen kommt und er sich erpresst sah..."

Dumbledore schlug mit der Faust auf den Tisch, was für ihn mehr als ungewöhnlich war und blickte Harry ärgerlich an. Dieser zuckte zusammen.
"Mein lieber Harry", sagte Dumbledore drohend "dass Ihr beide Euch noch nie leidern konntet, ist mir bekannt, aber solche Unterstellungen Severus gegenüber verbitte ich mir!"
Kleinlaut erwiderte Harry: "Entschuldigung, Sir! Ich kann nur einfach keine Verbindung zwischen dem Verschwinden der Beiden sehen."

"Ich im Moment leider auch nicht, Harry, aber ich werde Dich auf dem Laufenden halten. Wenn ich etwas erfahre, lasse ich es Dich wissen. Ich werde die Universität, an der Hermine studieren wollte kontaktieren und nachfragen, ob sie ihre Unterlagen alle eingereicht hat und Du bleibst mit ihren Eltern in Kontakt und schaust regelmäßig nach, ob sich in ihrer Wohnung oder in ihrem Briefkasten etwas getan hat! Was aber mit Severus sein sollte, ist mir ein Rätsel. Er mag manchmal ausgesprochen unhöflich sein und seine Ecken und Kanten haben, aber er ist zuverlässig und wäre aus freien Stücken niemals der Messe fern geblieben."

Harry verabschiedete sich kurz darauf bedrückt. Beide waren in höchstem Maße irritiert, dass Hermine UND Snape verschwunden waren. Hatten aber überhaupt keine Idee, ob dies nun ein dummer Zufall war, oder ob es irgendeine Verbindung gab. Grübelnd lehnte sich Dumbledore in seinen Sessel zurück, schloss die Augen und hoffte, dass sich alles so schnell wie möglich als blinder Alarm herausstellen würde.


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