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Fanfiction

Durch die Hölle und zurück - Der nemeische Löwe Teil 2

von lemontree

Hermine hielt den Atem an. Da war er, der Löwe! Er war unverwundbar! Aggressiv! Riesig!
Jegliche Waffen, seien es nun Pfeile oder Schwerter, waren ihm gegenüber wirkungslos. Um ihm den Garaus machen zu können, musste sie sich wirklich etwas einfallen lassen!
Ihre Gedanken überschlugen sich, während sie mit klopfendem Herzen ihr Gegenüber musterte.
Herkules hatte ihn erwürgt, aber Hermine sah sich auf keinen Fall dazu in der Lage mit ihren kleinen Händen Gleiches zu vollbringen. So viel Kraft hatte sie auch gar nicht! Erst recht nicht, nachdem sie sich schon so bei der Herstellung der Keule verausgabt hatte.

Der Löwe knurrte und scharrte mit einer Pfote wütend auf dem sandigen Boden herum, so dass eine Wolke Staubes sich von dem nun aufgewühlten Untergrund erhob und ihn darin einhüllte.

Hermine versuchte hektisch und schwer atmend ein Schutzschild um sich herum aufzubauen. In irgendeinem Buch hatte sie darüber gelesen. Irgendwie musste sie den ersten Angriff abwehren! Denn dieser schien unmittelbar bevor zu stehen. Gewiss hätte Severus mehr darüber gewusst! Aber es war ihnen ja nicht vergönnt gewesen, gemeinsam eine Taktik für sie auszutüfteln!

Hermine spürte zwar eine Woge der Magie, in welche sie nach Aufsagen des Spruches gehüllt wurde, aber es war nicht die Art von Schutzzauber, die sie sich so vorgestellt hatte. Normalerweise hätte sie nun in eine bläulich schimmernde Wolke gehüllt sein sollen. Aber da war keine Wolke! Ein Lüftchen und fort war es wieder. Was sollte sie jetzt nur tun? Ihre Angst ließ sie kaum noch klar denken.

Der Schweif des Löwen peitschte nun immer wütender über den staubigen Boden und der Nacken schwoll vor Zorn und Kraft an. Unter einem drohenden Fauchen, sträubte er seine buschige, gelbbraune Mähne, krümmte seinen Rücken und setzte dann zum Sprung an.
Hermine schrie fast starr vor Entsetzen auf und zog als erstes eine kleine Feuerwand hoch. Was anderes war ihr auf die Schnelle nicht eingefallen und schien auch nicht die beste Lösung gewesen zu sein, denn der Löwe hielt nur kurz inne und übersprang das Feuer dann einfach.

Erneut stand er ihr gegenüber und starrte sie mit seinen gelben, zu Schlitzen gezogenen Augen an. Er bleckte seine Zähne und brüllte Furcht einflößend so laut, dass die Monster auf den Rängen begeistert klatschten und jubelten.

Hermine erinnerte sich, dass Herkules dem Löwen mit der Keule Hiebe auf den Kopf versetzt hatte und ihn damit von den Füßen holen konnte. Ihr kam auch wieder in den Sinn, wie im ersten Schuljahr der Troll von der Keule getroffen zu Boden gegangen war. Warum sollte es dann nicht auch bei dem Löwen gelingen?

Sie hielt die Keule fest umklammert und überlegte, wie sie diese nun einsetzen sollte, als das Ungetüm nun endgültig zum Angriff überging. Sie wich kreischend aus, stürzte dabei zu Boden und zielte noch halb im Fallen begriffen, mit dem Zauberstab auf ihn. Grelle Feuerblitze trafen ihn, was ihn nur noch rasender machte. Der Löwe tobte, fauchte und umkreiste sie nun hoch aufgereckt. Er war zwar durch Hermines Feueraktion ein wenig verunsichert worden und wahrte daher einen gewissen Abstand, war dadurch aber nicht minder wütend. Hermine schlug das Herz noch immer bis zum Halse und sie wich immer weiter zurück. Schon war sie an der Begrenzung der Arena angekommen und hangelte sich kurz entschlossen über die Bande, um sich vor der aggressiven Bestie verstecken und in Sicherheit bringen zu können. Von dort wollte sie die Keule über dem Haupte des Löwen schweben und tänzeln lassen.

Sie wollte einfach nur aus sicherer Distanz agieren, aber die Zuschauer deuteten dies wohl als Schwäche, als Angst, als Versagen oder was auch immer, sahen sich um ihren Spaß gebracht und schrieen nun zornig. Sie bewarfen Hermine mit ekligen Essensresten und ehe Hermine sich versah, sauste ein goldener Trinkpokal genau auf sie zu und prallte schmerzhaft gegen ihren Kopf. Für einen Moment sah Hermine Sterne, ihr wurde schwarz vor den Augen und sie taumelte. Dann wurde sie brutal gepackt und wieder in die Arena zurück befördert. Man warf sie einfach wieder über die Bande in die Kampfarena zurück! Sie spürte, wie ihr das Blut heiß an der linken Gesichtshälfte herunter lief und hockte zitternd auf dem staubigen Boden. Jeden Moment würde der Löwe sie mit seinen riesigen, mit langen, gelben Krallen besetzten Pranken erwischen und sie in Stücke reißen!

Sie feuerte zum ersten Mal in ihrem Leben einen AVADA KEDAVRA! ab, aber der Löwe schüttelte nur einen Moment irritiert sein Haupt und kam weiter auf sie zu. Sie zitterte, ließ nun die Keule hoch in der Luft schweben, hatte aber keine Zeit mehr sie zu platzieren, denn schon setzte er erneut zum Angriff an, hob seine Pranke und erwischte sie am Bein. Sie schrie schmerzerfüllt auf, die Menge klatschte begeistert und Hermine glaubte ernsthaft, dass ihr letztes Stündlein geschlagen hätte. Sie schoss erneut einen Feuerfluch ab und atmete erleichtert auf, als sie sah, dass der Schweif des Löwen nun in Flammen stand. Rasend vor Wut drehte der Löwe sich im Kreis und versuchte nach seiner entflammten Schwanzspitze zu schnappen.

Die Keule sauste nun nieder auf seinen Kopf, aber erzielte nicht gleich die entscheidende Wirkung. Er blinzelte nur und schnappte dann weiter nach seinem Schweif. Wieder und immer wieder ließ Hermine die Keule nun herab sausen.
Dann schaffte sie es einen Beinklammerfluch anzubringen. Der Löwe strauchelte und wankte, bevor er zu Boden fiel.
Die Zuschauer buhten und murrten und die gut bekannte Kreatur, die sich auch unter den Beobachtern des Spektakels befand schrie aufgebracht: "Kleine, bringe mir ja das Fell, sonst ist es mit Deinem Geliebten vorbei!"

Hermine nun wieder an Severus erinnert, nahm die Keule in die Hand, trat auf den am Boden liegenden Löwen vorsichtig zu und schlug dann wie eine Besessene auf seinen Kopf ein. Dabei musste sie höllisch aufpassen, denn obwohl sich dieser eigentlich nicht mehr hätte rühren können, biss er mit Schaum vor dem Maul aggressiv um sich.

Der Löwe brüllte vor Schmerz unter den wuchtigen Schlägen und Hermine unterdrückte ein Würgen, bei all dem Blut, das dem Untier aus der offenen Kopfwunde strömte. Das war so widerlich! Sie versuchte es zu ignorieren und betete verzweifelt vor sich her, dass dies die einzige Möglichkeit sei, Severus und ihr Leben zu retten.

Die Attacken des Löwen wurden zwar mit der Zeit immer schwächer, aber auch die Kräfte von Hermine schwanden rapide. Die Keule an für sich war schon schwer genug, aber sie vor jedem Schlag hoch über den Kopf zu erheben und kraftvoll nieder sausen zu lassen, ließ sie irgendwann neben dem Löwen erschöpft nieder sinken. Ihre Arme schmerzten, ihr Schädel brummte und die Wunde am Bein blutete und brannte unaufhörlich. Aber die eigentliche Aufgabe, den Löwen zu erwürgen, stand ihr noch bevor.

Am Boden hockend, schweißüberströmt, blutbesprenkelt und völlig entkräftet, ließ sie unter Tränen Seile aus der Spitze ihres Zauberstabes hervor schießen, die sich um den Hals des Löwen wanden.
Nun war der Hals des Raubtieres zwar umschlossen und er atmete auch schwer, aber die Seile ließen sich mit dem Zauberstab nicht so fest zuziehen, dass damit sein Ende eingeläutet werden konnte.
Hermines Hände zitterten. Sie erhob sich unsicher und sprang auch gleich wieder erschrocken zurück, als der Löwe erneut den Kopf hob und losbrüllte.

Dennoch schien der Beinklammerfluch noch zu wirken. Als wiederholt von der Kreatur die Aufforderung kam, nun endlich zu handeln und das Fell zu bringen, weil sie sonst mit Konsequenzen zu rechnen hätte, sprach Hermine sich noch einmal Mut zu, atmete tief durch und schwang sich dann mit einem Satz auf den Rücken, des am Boden liegenden Löwen, packte die Seile und zog sie so fest zusammen, wie es ihr möglich war. Sie zog und zerrte, mit aller Kraft, doch noch immer gab der Löwe wütende Knurrgeräusche von sich.

Auch er schien nun alle verbliebenen Kräfte zu mobilisieren, und spannte seine Muskeln an. Sie spürte unter sich dieses enorme Muskelspiel und ihr wurde Angst und Bange bei dem Gedanken, dass er den Klammerfluch überwinden könnte. Der Schweiß floss Hermine bei dieser Anstrengung in Strömen vom Körper, ihre Hände, ihre Arme, alles zitterte unter der enormen Anspannung. Doch sie konnte jetzt nicht aufhören! Jetzt wo sie schon weit gekommen war und den Löwen unter sich hatte, musste sie so lange weitermachen, bis er sein Leben ausgehaucht hatte!

Mit letzter Anstrengung versuchte das blutrünstige Tier unter ihr Aufzubegehren. Es gab einen Ruck durch den Körper des Untieres und mit einem Mal erhob sich der Löwe. Hermine kreischte bis ins Mark erschüttert lauthals los und krallte sich in der Mähne fest, um nicht herunterzufallen.
Die Menge brüllte augenblicklich vor Begeisterung los, trampelte mit den Füßen und klatschte sich die Hände wund. Auf so etwas hatten sie nur gewartet!

Hermine jedoch war froh, dass der Löwe nach ein paar Schritten nun endgültig zusammenbrach. Sie konnte sich des Erfolges nicht so richtig erfreuen. Sie hatte soeben getötet! Auch wenn es ein Untier war, welches schon unzählige Opfer gefordert hatte. Egal! Sie hatte getötet! Und sie war erschöpft! Und sie wollte nur noch zu Severus zurück.

Schlagartig fiel ihr wieder die Szene aus dem Spiegel ein! Angespannt starrte sie auf den staubigen Boden, als auch schon die Kreatur neben ihr auftauchte und nach dem Fell verlangte.
"Es ist jetzt Nacht, Kleine! Spätestens in der Morgendämmerung erwarte ich das Fell des Löwen! Halte Dich ran! Du weißt, was Euch sonst geschieht!"

Mit einem Fingerschnipsen erhellte ein riesiges Feuer die Mitte der Arena. Ein Krug mit Wasser und ein Korb mit Brot standen bereit. Dann beugte sich das Monster zu Hermine herunter und warf ihr ein Tüchlein vor die Füße. Zögernd öffnete Hermine dieses und erkannte ein Kraut, das Blutungen stillte. Fragend sah sie auf.
Das Monster bleckte die gelben, spitzen Zähne und raunte: "Wir wollen doch nicht, dass der Spaß schon vorbei ist, nicht wahr?" Dann schlurfte es davon und ließ Hermine alleine dort sitzen.

Hermine stützte die Hände in den Kopf und lachte hysterisch los. Oh, was war man doch um sie besorgt! Sie hatte Speis und Trank erhalten! Und ein Kraut, welches die Blutung an ihrem Bein stoppen sollte! Sie lachte so lange, bis ihr die Tränen haltlos über das Gesicht rollten.
Sie konnte einfach nicht mehr! Sie war völlig am Boden. Physisch, wie psychisch!

Schwerfällig nahm sie das Kraut, kaute es gut durch und breitete das Gemisch dann auf ihrem Bein aus. Anschließend fiel sie in einen tiefen Schlaf.


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Während Hermine inmitten der Arena neben dem getöteten Löwen lag und entkräftet schlief, hatte Snape ganz andere Sorgen.

Stundenlang war er sich noch in seiner Angst um Hermine ergangen, hatte wütend über diese Kreaturen geflucht und war irgendwann müde auf der Matratze eingeschlafen.
Mitten im Schlaf spürte er plötzlich irgendetwas an seinem Bein. Er riss die Augen weit auf und war augenblicklich hellwach. Er hatte noch gut in Erinnerung, wie ihn die Ranken beim ersten Mal, als Hermine fort war, im Schlaf fast erwürgt hatten. Doch dieses Gefühl an seinem Bein war ein anderes...

Unter Einsatz aller Sinne, richtete er vorsichtig seinen Oberkörper auf und packte dann blitzartig nach dem, was da an seinem Bein krabbelte.
Augenblicklich schrie er vor Schmerz laut auf und hielt sich seine Hand. Was zur Hölle war das gewesen? Er musste es einfach wissen und tastete erneut danach. Verdammt, warum war das hier auch so dunkel? Er kniete sich hin und versuchte etwas zu hören. Irgendetwas war doch da! Vorsichtig griff er zu und tastete es mit der anderen Hand ab. Ihm entfuhr ein entsetzter Aufschrei, als ihm bewusst wurde, um was es sich handelte.

Ein Skorpion! Und dieser Skorpion hatte ihm in die Hand gestochen! Er wusste, dass die meisten Arten völlig harmlos waren und nur etwa zwanzig Arten konnten für den Menschen überhaupt gefährlich werden. Aber er hätte nun gerne gewusst, um welche Gattung es sich hierbei handelte! Aber es war ja dunkel in diesem verdammten Tempel!

Im Bett konnte er nun nicht mehr liegen bleiben! Also sprang Snape auf und eilte in Richtung Tür. Auf dem Weg dorthin trat er auf etwas, das unter seinen Füßen ein knirschendes Geräusch von sich gab.
Oh nein, noch mehr von der Sorte! Er wurde panisch. Wusste nicht, wo nun in dieser Düsternis eine skorpionfreie Zone sein sollte. Das durfte doch alles nicht wahr sein! Die ließen aber auch nichts aus, um einen zu peinigen!

Seine Hand brannte wie Feuer, war angeschwollen und ihm brach der Schweiß aus. Fieberhaft versuchte er sich alles in Erinnerung zu rufen, was ihm über Skorpione bekannt war. Er selbst hatte so einige der gefährlichsten Sorten eingeweckt in seinem Labor zu stehen. Für einige Tränke benötigte man das Gift oder Teile des Skorpions, aber so lange er nicht wusste, welche Sorte ihn hier nun gestochen hatte, wusste er leider auch nicht, ob er nun noch lange zu leben hatte, oder ob es bei Übelkeit und einer schmerzenden Hand bleiben würde.

Tatsache war, dass die Hand geschwollen und ihm der Schweiß ausgebrochen war. Zudem war ihm schlecht. Vor Angst, Aufregung oder dem Gift? Er wusste es nicht, bemerkte aber, dass er sich immer mehr hineinsteigerte, zumal er jeden Moment auf einen anderen Gesellen treten konnte, der schon mit erhobenem Stachel im Dunklen auf ihn lauerte.

Schritt für Schritt tastete er sich zu der Tür, um dort angekommen, laut dagegen zu schlagen und zu brüllen. Er verlangte nach Licht und seinem Zauberstab! Doch niemand rührte sich!
Snape eigentlich ein gestandener Mann, der vor kaum etwas Angst hatte und gewiss schon viele gefährliche, schreckliche Momente in seinem Leben bewältigt hatte, befand sich nun kurz davor durchzudrehen.

Nichts war schlimmer, als einem Feind gegenüber zu stehen, den man nicht sah! Wie viele dieser kleinen Spinnentiere mochten sich hier wohl versteckt haben?

Als er von einem Bein auf das andere trat, weil er nervös geworden war und überlegte, ob es Sinn machen würde, erneut zu schreien und zu klopfen, spürte er wiederum etwas an seinem Bein. Nun war es egal! Er schrie und trat erneut gegen die Tür. Solange, bis in der Tat die Kerzen an der Wand aufleuchteten.

Hektisch sah Snape sich um und erblickte scheinbar überall diese kleinen, nachtaktiven Tierchen.
Er sah den schwarzen, afrikanischen Kaiserskorpion, der im Grunde genommen nicht gefährlicher, als ein Hornissenstich war. Er hoffte, dass es dieser war, der ihn gestochen hatte, denn die nächste Art, die er erblickte, trieb ihm erst recht den Schweiß auf die Stirn. Der giftigste Skorpion der Welt. Sehr aggressiv, vor allem in Nordafrika beheimatet und jährlich für zahlreiche Tode verantwortlich.

Snape ratterte alles herunter, was ihm einfiel. Wenn er eine tödliche Dosis erhalten haben sollte, dann würde der Tod 5-20 Stunden später durch Atemstillstand eintreten. Er stieß die Luft geräuschvoll aus und horchte in sich hinein. Waren schon irgendwelche weiteren Symptome auszumachen?
Er musste einen klaren Kopf bewahren und zwang sich daher zur Ruhe! Jetzt sah er zumindest schon einmal, wo etwas war und konnte dem aus dem Weg gehen! Aber er benötigte seinen Zauberstab! Ihm war nämlich gerade eine Idee gekommen.
Wenn er das Gift dieser Skorpione gewinnen konnte, dann müsste dies statt des Hydragiftes, welches er ja nicht mitgebracht hatte, doch auch damit funktionieren!

Noch einmal verlangte er ausdrücklich nach seinem Zauberstab, welcher nach zwanzigminütigem, unermüdlichen Rufen auch endlich in den Tempel schwebte.
Äußerst zufrieden über den Umstand, nicht locker gelassen zu haben und damit nun den unentbehrlichen Begleiter eines jeden Zauberers in der Hand zu halten, machte er sich sofort daran, die Tiere zu schocken und auf einem Stapel anzuhäufen. Gerade die Matratze drehte und wendete er mehrfach. Untersuchte sie gründlich nach eventuellen kleinen Löchern, in denen die Skorpione sich verstecken konnten. Ebenso sorgsam verfuhr er mit den Kissen und den Decken. Zwischendurch betrachtete er immer wieder seine Hand aufmerksam und legte Kühlzauber darüber. Ihm war immer noch übel, aber das konnte auch an der Aufregung im Allgemeinen liegen oder der Tatsache, dass es schon wieder eine Ewigkeit her war, dass es etwas zu essen gegeben hatte.

Nachdem er den Tempel gründlichst untersucht hatte und sich dazu sogar in die Nähe der Ranken gewagt hatte, kehrte er zu dem ansehnlichen Haufen lahm gelegter Skorpione zurück. Aus einem Trinkpokal, der erfreulicherweise noch im Tempel stand, obwohl der Wasserkrug schon längst geleert worden war, hexte er eine Phiole, in die er nun nach und nach, das herausgepresste Gift der Skorpione tröpfeln ließ.
Es war natürlich nicht viel zusammen gekommen, aber Snape hoffte doch sehr, dass damit seine Schmach von dem Kampf mit der Hydra ausgemerzt werden konnte!

Seine Hand schmerzte noch immer trotz Kühlzauber heftig und hatte sich feuerrot gefärbt, aber sie schien nicht von dem giftigsten aller Skorpione getroffen worden zu sein.

Jetzt hoffte er nur noch, dass Hermine so bald wie nur möglich und unversehrt wieder hier eintraf.


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Hermine erwachte mitten in der Nacht aus dem tiefen, festen Schlaf. Sie brauchte einen Moment, um sich zu recht zu finden. Verschlafen rieb sie sich die Augen. Jede Bewegung schmerzte. Dann wurde sie des Löwen gewahr, der neben ihr lag. Erschrocken richtete sie sich auf. Oh, Merlin! Wie lange hatte sie denn nun geschlafen? Sie musste doch noch dieses stinkende Fell abziehen!

Sie fluchte leise vor sich hin und trank dann in hastigen Zügen einen Großteil des Wassers aus dem Krug, der noch immer unangetastet neben ihr stand.
Es war kühl hier draußen. Kein Wunder, denn das Feuer war in den Stunden, in denen sie geschlafen hatte heruntergebrannt.

Sie fühlte sich noch immer ziemlich matt, aber den Schlaf hatte sie dringend benötigt. Verzagt warf sie einen Blick auf ihr Bein. Dort, wo der Löwe sie mit seiner Pranke erwischt hatte, zog sich die Wunde noch immer quer über ihr Bein, aber zumindest hatte das Kraut geholfen und die Blutung gestillt. Immerhin etwas, dachte sie deprimiert und riss sich ein Stück des Brotes ab. Während sie langsam kaute, bereitete sie sich mental auf die folgende Plackerei vor. Wenn der Morgen dämmerte, wollte dieses Scheusal von Kreatur dieses Fell überreicht bekommen!

Hermine starrte an den Himmel, um vielleicht an Hand der Sterne feststellen zu können, wie spät es eigentlich war und wie viel Zeit ihr noch blieb. Aber zu ihrem Pech, wie hätte es auch anders sein können, war der Himmel ausgerechnet jetzt von dicken Wolken verhangen und nicht ein einziger Stern zu sehen. So blieb ihr nichts andres übrig, als sich so schnell, wie möglich ans Werk zu machen.

Wie sie wusste, konnte man der Haut des Löwen weder mit Steinen, noch mit Messern beikommen, sondern Herkules hatte dem Tier mit dessen Krallen das Fell abgezogen.
Es graute ihr davor, dieses tote Untier überhaupt nur zu berühren, aber es blieb ihr wohl nichts anderes übrig!

Vorsichtig berührte sie den Löwen. Irgendwie hatte sie Panik davor, dass dieser doch irgendwie noch am Leben sein und jeden Augenblick aufspringen könnte, um über sie herzufallen. Erst als sie sich vergewissert hatte, das sie ihm wirklich sein Leben ausgehaucht hatte und keinerlei Puls -oder Herzschlag zu fühlen waren, atmete sie erleichtert aus. Wie sollte sie nun aber die Krallen abbekommen, um mit ihrem Werk zu beginnen?

Sie holte sich dann das Schwert, welches noch immer am Eingang der Arena lag, wo sie es gestern panisch weggeworfen hatte und versuchte damit die Krallen abzutrennen. Diese saßen aber fest, hatten sich teilweise noch richtig tief, während des Todeskampfes des Löwen, in die Erde eingegraben. Es war eine äußerst widerliche Angelegenheit.
Aber Hermine hatte schließlich schon so einiges durchgemacht, so dass sie einfach tief einatmete, sich erhob und dann mit einem gezielten Schwerthieb eine ganze Pranke des Löwen abtrennte.

Sie setzte die Krallen der Pfote an der Brust des Kadavers an, unterdrückte ihren Würgreiz mehr schlecht, als recht und zog diese dann der Länge nach über den Bauch. Erstaunlicherweise ging das ziemlich leicht. Stück für Stück häutete sie nun das Tier und war äußerst dankbar, dass das Feuer schon weit heruntergebrannt war. Denn so war sie nicht gezwungen ihre Handlung in einem vollem Farbspektrum mit ansehen zu müssen. Die Lichtverhältnisse reichten gerade aus, um zu sehen was sie tat. Und Dank der Nacht erschien alles mehr oder weniger in verschiedenen Grautönen.

Der strenge Geruch, der von dem Löwen ausging reichte ihr völlig.
Die Hälfte war schon geschafft. Nun musste sie das Tier noch wenden. Zufrieden stellte sie fest, dass ihr Zauberstab noch da war, wendete den Löwen und machte sich über die andere Seite her. Auch wenn es mit den Krallen leicht von statten ging, so war es dennoch eine körperlich anstrengende Arbeit.

Gerade hatte sie ihr blutiges Werk vollendet und die ersten Sonnenstrahlen schoben sich über den Horizont, als auch schon die grässliche Kreatur durch die Arena geschlurft kam.

Hermine stöhnte innerlich auf. Sie konnte dieses Monster einfach nicht mehr ertragen! Zum Glück waren die Brüder und Schwestern wieder verschwunden!

"Na, Kleine, hast Du alles zur Zufriedenheit erledigen können?", grinste die Kreatur.
Hermine hatte keine Lust zu antworten, sondern zeigte nur stumm auf die Haut.
"Da hast Du ja noch mal Glück gehabt! Lass mal sehen! Prächtig, prächtig!", schnarrte die Kreatur und streifte sich die blutige Haut über. Hermine aber drehte nur angewidert ihr Gesicht weg.

Dem Mythos nach hatte eigentlich Herkules sich die Haut übergezogen und war fortan unverwundbar. Zudem hatte sich der Held auch noch aus dem Kopf des Löwen einen Helm gefertigt, aber Hermine hatte überhaupt keine Ambitionen mit diesem Monster nun über Haut und Kopf zu feilschen. Es war so schon alles Ekel erregend genug gewesen. Sollte der doch glücklich werden mit seinem stinkenden, blutigen Umhang und den Trophäen, die sie errungen hatte! Sie wollte jetzt nur schleunigst in den Tempel zu Severus zurück!

"Kann ich dann den Rückweg antreten?", fragte sie schnippisch.
"Sicher Kleine!", sagte die Kreatur gut gelaunt, "der Spaß soll doch schließlich weitergehen! Komm mit!"

Und so folgte Hermine diesem Kerl, bewaffnet mit Keule, Schwert und Bogen, zurück zu dem mysteriösen Tempel, in dem weitere Prüfungen und Aufgaben warten würden.

Erst jetzt bemerkte Hermine, dass sie ihr Bein nicht richtig belasten konnte und hinkte hinterher. Auch machten sich die Anstrengungen des vergangenen Tages und der letzten Nacht bemerkbar. Unter der Last ihrer Waffen brach sie nach halbstündigem Marsch fast zusammen. Aber sie biss die Zähne aufeinander und schleppte sich mit viel Mühe und Qual dahin.
Die Angst, was es nun mit dem Spiegel und dessen Bildern auf sich haben könnte, brach unterwegs mit Gewalt über sie herein. Für eine Weile hatte sie die Gedanken daran erfolgreich unterdrücken können. Aber nun, da sie dem Tempel immer näher kamen, waren die Bilder wieder da und ein äußerst beklemmendes Gefühl stieg in ihr auf.

Bitte, lass es nicht wahr werden, betete sie nun unaufhörlich vor sich hin. Bitte lass es nicht wahr werden!
Schon war der Tempel in Sicht. Die letzten Meter waren eine Qual für sie.
Angst, Erschöpfung, Hunger, Durst, Sehnsucht nach Severus und Sorge darum, wie es ihm inzwischen ergangen sein mochte, einschließlich der Bilder aus dem Spiegel, ließen sie kurz vor der Tür verharren und wie festgewurzelt auf der Stelle stehen.

"Keine Sehnsucht nach Deinem Geliebten, Kleine?", schnarrte das Monster.
"Doch, sogar sehr!", flüsterte Hermine "aber...aber was ist mit dem Spiegel?"
"Ach, das", sagte das Monster und grinste hinterhältig. Dann zog es Hermine fast liebevoll in den Tempel hinein, ließ sie die Waffen, einschließlich des Zauberstabes, in eine hölzerne Kiste legen und reichte ihr einen Becher.
"Trink das Kleine!", sagte es sanft "es wird Dir gut tun."

Hermine war über die plötzliche Freundlichkeit überrascht und hinterfragte auch gar nicht, was das für ein Gebräu war. Sie setzte den Becher an ihre Lippen und trank ihn mit einem Zug leer.

Augenblicklich wurde ihr schwindlig. Alles drehte sich um sie herum und sie hatte den Eindruck, dass ihr jeden Moment der Kopf zerspringen müsste. Sie rang verzweifelt nach Luft ...und sie hatte dieses Bild aus dem Spiegel vor Augen. Sie sah wieder dieses Messer mit dem gelben Griff in aller Deutlichkeit vor sich. Sie grinste, als sie die Melone damit zerteilte, sich umdrehte und...

"NEIN!", schrie sie auf "was war das für ein Trank? Du Bestie! Sag mir sofort, was das für ein abartiger Trank war!"

Sie hämmerte mit ihren Fäusten wild auf die Brust der Kreatur ein, die nur ein höhnisches Lachen erklingen ließ, sie derb an ihrem zerfetzten, besudelten Gewand packte und sie so hochhob. Die Kreatur sah ihr in die Augen und zischte zornig:

"Das Kleine, war ein Trank, der uns zu Diensten sein wird! Und nun hinein zu Deinem Geliebten! Du weißt hoffentlich, was Du nun zu tun hast!"

Dann trat das Monster die Tür mit dem Fuß auf, warf die kreischende, um sich schlagende Hermine einfach hinein und schloss die Tür geräuschvoll.


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Luna ist auch eine Person, in die ich mich von Anfang an verliebt habe. Sie gibt der Handlung einen wichtigen, neuen Anstrich und sie lässt Harry Dinge anders betrachten. Ich war ihr wirklich von Anfang an verfallen.
Michael Goldenberg