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Fanfiction

Durch die Hölle und zurück - Zurück aus der Unterwelt

von lemontree

Snape hatte all die Stunden, die Hermine nun fort war, kein Auge zu tun können. Zum einen hatte er Angst um sie und betete unaufhörlich zu Merlin, dass sie es schaffen würde.
Zum Anderen hatte er, selbst wenn er kurz davor gewesen war einzuschlafen, nicht schlafen können, weil in diesen Momenten entweder die Harfenmusik in unvorstellbarer Lautstärke ertönt war, zudem völlig verzerrt und falsch gespielt, oder die Schlingpflanzen hatten ihm das Leben zur Hölle gemacht, indem sie lautlos, aber im Dunklen, über ihn hinweg gekrochen waren. Die Angst, im Schlaf erwürgt zu werden, ließ ihn fast die gesamte Zeit über an der Wand lehnen. Dementsprechend schmerzte ihm nun der Rücken.
Die Bewegung, die er bei seinen Rundgängen in Hogwarts gewöhnt war, fehlte ihm.

Der Schlafentzug setzte ihm außerdem zu. Zu Essen hatte es auch nur einmal gegeben. Ein Stück Brot und ein Krug Wasser hatte man ihm genehmigt! Zumindest hatte er in dieser Zeit für schätzungsweise dreißig Minuten Licht gehabt. Ansonsten hatte er seine Zeit in völliger Düsternis verbracht.

Wiederum dachte er an Hermine Granger, die Musterschülerin. Warum hatte sie sich bloß in ihn verliebt? Er hatte sie doch von ihrem ersten Schultag an ignoriert! Er war gemein zu ihr und ihren Freunden, bedachte sie regelmäßig mit Punktabzügen, Strafarbeiten und anderen Gemeinheiten. Warum nur mochte sie ihn?

Wäre sie in seinem Haus gewesen, hätte er ihre Leistungen, die sie ohne Frage erbracht hatte, auch anerkannt. Ganz bestimmt sogar. Aber einer Gryffindor Anerkennung aussprechen? Das wäre ihm nie in den Sinn gekommen. Nie! Zu viele unangenehme Erfahrungen und Erinnerungen waren bei ihm mit diesem Haus verbunden. Zu viele, als dass er über seinen Schatten hätte springen können.

Doch nun war sie in sein Leben getreten. Hermine Granger! Durch Liebe zu ihm hatte sie es geschafft, ihn in einen Tempel zu teleportieren und damit sein Leben völlig auf den Kopf gestellt. Nun war er soweit, dass er sich Sorgen um eine Gryffindor machte und es bedauerte, ihrem Wunsch nach Umarmung nicht nachgekommen zu sein!

Er grübelte noch, da flammten auf einmal die Kerzen an der Wand auf. Seine Augen schmerzten, als das plötzliche Licht, und sei es auch noch so gering, auf sie traf.

Ein paar Minuten später, wurde die Tür aufgerissen und die Kreatur schleifte Hermine lachend, am Kragen gepackt, herein, bevor sie wieder verschwand.

Sofort sprang er auf und eilte zu ihr.
"Miss Granger...Hermine, Sie...Sie haben es geschafft!" Er kniete neben ihr nieder und stellte fest, dass sie offenbar nicht bei Bewusstsein war. Verzweifelt blickte er auf sie herab. Er hatte noch nicht einmal einen Zauberstab, um ihre Wunden, die sie offensichtlich hatte, zu versorgen! Was sollte er denn nun tun? Er hob sie hoch und lagerte sie vorsichtig auf der Matratze.
Da machte es plopp und mitten im Raum, da, wo Hermine eben noch gelegen hatte, standen ein Korb und ein Krug Wasser. Obenauf sah er seinen Zauberstab liegen und seufzte erleichtert.
Als er näher trat, entdeckte er einen Zettel. Darauf stand:


"Genau 60 Minuten hast Du Zeit,
eile Dich, brau` für den Zweck,
den Trank der Heilung stell` bereit!
Ist die Stunde um, ist alles weg."


Er wühlte im Korb herum und entdeckte sämtliche Zutaten, die man für einen einfachen Heiltrank und ein Schmerzmittel benötigte. Auch ein Kessel und Phiolen lagen bereit.
Er zögerte keinen Moment und machte sich hastig ans Werk. Geübte Finger hackten Zutaten und mischten dies und das zusammen. Zwischendurch warf er immer mal wieder einen besorgten Blick zu Hermine hinüber.

Als der Trank endlich am Köcheln war, wandte er einen Reinigungszauber auf Hermine und sich an, und schloss dann ihre Wunden. Am Arm hatte sie einen tiefen Riss und der rechte Oberschenkel wies eine tiefere Wunde auf.
"Hermine, ich muss mir einen Überblick über Ihre Verletzungen verschaffen", flüsterte er "und dazu ist es unumgänglich, dass ich Sie...ähm, entkleide. Ich hoffe Sie sehen mir das nach!"

Kurz darauf lag Hermine nur mit Slip bekleidet vor ihm und er musste schlucken und begann zu schwitzen. Nachdem er den Blick von ihrem nackten Körper wieder lösen konnte, besann er sich darauf, dass ihm nur 60 Minuten zur Verfügung standen. Hektisch untersuchte er sie und stellte zwei gebrochene Rippen fest und eine Fraktur des linken Handgelenks.

Die Hand schiente er mit FERULA! und die Rippen würden hoffentlich schnell wieder zusammen gefügt werden, nachdem sie den Heiltrank zu sich genommen hatte. Ansonsten schien sie keine inneren Verletzungen zu haben. Die oberflächlichen Blessuren, Hautabschürfungen und Kratzer würden schnell heilen. Die Wunde am Kopf und den blutigen Striemen auf dem Rücken, die sie noch hier davon getragen hatte, besah er sich außerdem.

Er rührte dann kurz im Trank herum und kniete anschließend wieder neben der jungen Frau. Er strich ihr über den Kopf und war bedrückt. Sie wirkte völlig erschöpft. Was hatte sie nur durch machen müssen? Sie tat ihm leid.
Und sie war so schön, so jung und schön, und intelligent...und sie war in ihn verliebt, schoss es ihm durch den Kopf. Noch einmal strich er ihr über ihre Haare und seufzte dabei.

Snape testete gerade den Trank, besah ihn sich und roch daran, als von der Schlafstätte her ein Stöhnen erklang. Augenblicklich war er an Hermines Seite und griff nach ihrer Hand.
"Hermine, hören Sie mich?", fragte er besorgt.
Mit Mühe öffnete sie ihre Augen, lächelte und flüsterte nur ein Wort: "Severus!"
Snape schluckte wiederum und murmelte verlegen: "Ich habe einen Trank gebraut, der Ihnen helfen wird. Moment!"

Der Trank war nun fertig und Snape kühlte ihn mit einem Zauber ab. Dann marschierte er zu dem provisorischen Bett hinüber, hob Hermines Kopf ein wenig an und flößte ihr den Trank vorsichtig ein.
Sie hatte gerade den letzten Tropfen ausgetrunken, als es auch schon wieder Plopp machte und der Korb mit allem Drumherum, einschließlich Snapes Zauberstab, verschwunden war. Fassungslos starrte er auf seine Hand. Eben war dort noch der Becher gewesen, nun war seine Hand leer.

Einzig der Krug mit dem Rest Wasser war noch verblieben, so dass Snape beschloss, eilig etwas zu trinken, bevor auch dieses fort war.
Hastig trank er ein paar Schlucke und gab auch Hermine noch etwas davon ab.

Er hatte es völlig versäumt, Hermines Sachen zu säubern und wusste nun nicht, was er tun sollte. Die vor Dreck stehenden, mit Erde und Blut besudelten Klamotten wollte er ihr nicht zumuten.
Er räusperte sich: "Ähm, Hermine...ich, ich habe es versehentlich unterlassen, Ihre Kleidung zu säubern und Sie haben nun nichts mehr an. Daher, ähm...würde es Ihnen etwas ausmachen, sich in meinen Umhang zu hüllen? Bedauerlicherweise ist mein Zauberstab wieder fort und bei Ihnen habe ich auch keinen gefunden."
Hermine schaute ihn an, lächelte schwach und flüsterte: "Ich denke, dass ich mit dem Umhang leben kann."

Erleichtert zog Snape diesen aus und hüllte Hermine darin ein. Dann beugte er sich lächelnd
über sie und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. Erschrocken über seine Geste zog er sich gleich wieder zurück, aber Hermine ergriff seine Hand und blickte ihm in seine schwarzen Augen.

Plötzlich erloschen die Kerzen und hüllten den Raum in Dunkelheit.
Hermine konnte es nur recht sein. Sie sehnte sich nach Schlaf auf einer weichen Matratze, unter einer weichen, wärmenden Decke und zudem auch noch mit Severus an ihrer Seite. Snape aber bekam schon fast wieder Panik und flehte, dass die Pflanzen Ruhe geben würden und auch die Harfe ihn verschonen würde. Seufzend legte er sich neben Hermine, die noch immer seine Hand hielt und deckte sie beide zu.

Eine Weile lagen sie schweigend nebeneinander, bis Hermine sich mit einem Mal erinnerte, was sie in dem Spiegel gesehen hatte. Darüber musste sie mit Severus noch einmal reden. Offenbar zeigte dieser nicht nur Wünsche, sondern auch einen Teil der Zukunft an. Sonderbar!
Sie rückte noch näher an Severus heran, bekam mit, wie er nach einigem Zögern einen Arm um sie legte und schlief dann, erschöpft, aber glücklich, ein.

Severus selbst war todmüde, konnte aber dennoch nicht sofort einschlafen. Zu viele Gefühle tobten in ihm.
Da war zum einen die Angst. Angst vor den Ranken, die ihn oder Hermine im Schlaf erwürgen könnten, Angst vor der Aufgabe, die ihm nun bevorstand, während er sie hier allein zurücklassen musste und da war zum anderen dieses neue Gefühl, welches er empfand. Er konnte es nicht benennen. Er wusste nicht, welchen Namen er diesem Gefühl geben sollte. Er wusste nur, dass ihn eine wohlige Wärme durchströmte und es sehr angenehm war, Hermine Granger im Arm zu halten. Die Körperwärme, die sie unter der Decke verströmte, vermittelte ihm irgendwie Geborgenheit. Er atmete tief ein und aus. Er war nun nicht mehr allein hier in diesem schrecklichen Tempel.

Es hatte ihn vorhin sehr erschreckt, sie bewusstlos zu seinen Füßen liegen zu sehen. Er hätte sie gerne vor allem Unheil bewahrt. Noch hatte er auch nicht in Erfahrung bringen können, was sie genau erlebt hatte, aber der Zustand, in dem sie zurückgekehrt war, ließ nicht auf einen harmlosen Spaziergang schließen.
Und sie hatte ihn angelächelt und Severus genannt! Und was hatte er getan? Er hatte sie doch tatsächlich etwas später auch angelächelt, sich zu ihr hinabgebeugt und sie auf die Stirn geküsst! Und er hatte auch noch das Gefühl, dass es richtig war. Was war nur los mit ihm?

Er beugte sich zu ihr hinüber und nahm mit geschlossenen Augen bewusst ihren Geruch auf. Ja, es war derselbe Duft, der der Decke angehaftet hatte, als er plötzlich allein hier drinnen gewesen war und sich die Decke über den Kopf gezogen hatte.

Er lauschte ihren Atemgeräuschen, konzentrierte sich auf den Druck, den ihr Kopf auf seinem Arm auslöste und schmunzelte, als sich plötzlich wieder die Bilder von der nackten Hermine in seinem Kopf einnisteten. Es war zwar alles verwirrend für ihn, aber dennoch schön.

Mit diesen Gedanken trat auch er endlich den Weg ins Land der Träume an.

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Ein paar Stunden ließ man sie schlafen, dann wurde die Tür wieder mit einem Scheppern aufgerissen und gegen die Wand geschlagen, so dass Hermine und Snape augenblicklich aufrecht auf ihrem Lager saßen und ahnungsvoll Richtung Tür starrten.

Die Kreatur hatte wiederum dieses genüssliche, Ekel erregende Grinsen auf den Lippen und winkte Snape zu sich.

Während Snape sich von Hermine löste, sich die Hand geblendet von dem Licht, vor Augen hielt und langsam aufstand, schwebten auf ein Fingerschnipsen des Monsters hin, elf Pergamentrollen durch das Tempelinnere.

"Komm her zu mir und triff Deine Wahl!", brachte das Monster mit einer unglaublich dröhnenden Stimme hervor und Snape schickte sich an zu wählen.

Als er seine erwählte Rolle in der Hand hielt, verschwand die Kreatur so schnell, wie sie gekommen war.
Snape holte tief Luft und entrollte das Pergament. Stumm las er es und blickte zu Hermine hinüber, die ihn schon mit großen, ängstlichen Augen ansah.

"Was ist es?", fragte sie leise und er antwortete eben so leise: "Die Hydra. Die Lernäische Hydra. Die übergroße Wasserschlange mit den neun Köpfen, die in den Sümpfen bei Lerna haust. Ich muss in die Sümpfe waten."

Hermine schlug sich die Hände vors Gesicht und fing an zu weinen. Snape setzte sich neben sie und strich ihr über den Kopf.
"Hermine, Sie haben den Höllenhund besiegt und ich muss meinen Teil nun auch erfüllen."
"Severus, es war grausam", schluchzte Hermine nun los "ich hatte solche Angst. Wenn ich es nicht geschafft hätte, hätten sie Dich getötet!"

Snape war diesem Gefühlsausbruch fast nicht gewachsen, rang sich aber dieses Mal dazu durch, sie tröstend in den Arm zu nehmen. Weinend schlang Hermine ihre Arme um ihn, zuckte aber augenblicklich stöhnend zusammen, da sie ein heftiger Schmerz durchfuhr.

Ernst sah Snape sie an und berichtete ihr dann, was er für Verletzungen bei ihr hatte ausmachen können.
"Eigentlich müssten Sie erneut einen Trank zu sich nehmen, Hermine, damit auch alles gut verheilen kann", sagte er "aber ich hatte nur Zutaten, die für eine Dosis ausgereicht haben. Ich bezweifle auch, dass ich hätte etwas zurückbehalten können, da nach einer Stunde alles wieder verschwunden war."

In seinem Gesicht spiegelte sich ehrliches Bedauern wider.
"Ist schon gut. Du hast getan, was Du konntest", sagte Hermine und versuchte zu lächeln "es ist schon von Vorteil, wenn man einen Tränkemeister an seiner Seite hat."
Nun stahl sich auch ein kleines Grinsen auf sein Gesicht.
Sie sahen sich in die Augen und wirkten beide ein wenig verlegen. Sie wussten nicht so recht, was sie als nächstes sagen oder tun sollten, so dass ihnen ein lautes Plopp gerade recht kam.

In der Mitte des Tempels erschien wieder der Korb mit den Trankzutaten und allem Zubehör. Wieder wurde darauf hingewiesen, dass nur eine Stunde Zeit sein würde.
Außerdem erschienen zwei Krüge mit Wasser und sehr zur Überraschung beider, ein großes Tablett mit Brot, Weintrauben, Orangen, Bananen und dazu eine Variation kalten Bratenaufschnitts.

"Hermine, ich werde sofort den Trank ansetzen", sagte Snape "nehmen Sie, ähm...nimm Dir doch schon etwas zu essen, bevor es wieder weg ist! Ich habe den Eindruck, dass Du unterwegs auch nicht viel mehr, als ich hier, zu essen bekommen hast."

Hermine war verwundert. Hatte er sie auch gerade geduzt? Sie atmete tief ein. Vielleicht gab es doch noch Hoffnung für sie beide! Vorausgesetzt sie überlebten hier!

Snape hackte und schnitt dann wieder hastig die Zutaten, rührte und mühte sich am Kessel, während Hermine schon mit dem Essen begann.
Hermine berichtete ihm dann, zwischen einzelnen Bissen und Gekaue, in allen Einzelheiten, wie es ihr bei ihrer ersten Aufgabe ergangen war und Snape hörte ihrer Erzählung entsetzt zu.
"Hermine, Du warst sehr tapfer!", sagte er "und hast Dich dabei völlig verausgabt. Es hat Dich sehr viel Kraft und Energie gekostet."
"Angetrieben wurde ich durch Angst...und der Liebe zu Dir, Severus. Um nichts in der Welt hätte ich gewollt, dass Dir etwas passiert, nur weil ich versage."

Snape ließ augenblicklich seinen Zauberstab klirrend zu Boden fallen und blickte Hermine schwer atmend an. Aus Liebe zu ihm! Er konnte es nicht glauben!

"Hermine,...ich ähm...ich weiß nicht was ich sagen soll", stammelte er und hatte Tränen der Rührung in seinen Augen. Hermine rutschte zu ihm hinüber und nahm ihn, so gut es ging mit ihren gebrochenen Rippen, sanft in den Arm. Er schlang nun auch seine Arme um ihren Körper und sie spürte seinen warmen Atem in ihren Haaren. Ein Seufzen entfuhr ihr und sie hob den Kopf an und blickte in seine tiefen, schwarzen Augen, denen nun doch ein paar Tränen entflohen waren und eilig ihren Weg über seine Wangen nahmen.

"Severus, ich würde es immer wieder für Dich tun", hauchte Hermine und spürte nur den Bruchteil einer Sekunde später seine Lippen auf ihren. Sie schloss ihre Augen und genoss den Kuss, auch wenn er nur kurz währte. Denn schnell wandte er sich wieder um und war sehr emsig am Kessel beschäftigt. Hermine aber war glücklich. Für einen Moment vergaß sie sogar, wo sie gerade waren und was ihnen noch alles bevorstehen würde.

Als es im Kessel nun köchelte, aß auch er und sah dabei äußerst verunsichert zu Boden.

"Wie willst Du der Hydra nun begegnen?", fragte Hermine.
"Hhm", murmelte er mit vollem Mund "sie hat neun Köpfe von denen einer unsterblich ist. Acht Köpfe muss ich ihr wohl abschlagen und die Hälse ausbrennen, denn ansonsten wachsen sie sofort doppelt nach. Herkules hat es jedenfalls so gemacht, obwohl der Unterstützung von Ioalos hatte, dem Sohn seines Halbbruders Iphikles.

Den unsterblichen Kopf hat er letztendlich begraben und mit einem Felsen beschwert. Den Körper selbst hat er in zwei Teile gespalten und ihr Gift gewonnen, um damit seine anderen Heldentaten zu vollbringen."
"Vergiss nicht", bemerkte Hermine, "dass Hera, um zu verhindern, dass Herkules die Hydra besiegt, auch noch diesen widerlichen Krebs gesandt hat, der Herkules am Fuß angegriffen hat!"
"Ich weiß. Herkules hat ihn dann mit dem Fuß zerquetscht. Es wird schon schief gehen!"

So zuversichtlich sah Severus allerdings nicht aus.

"Hauptsache Du bekommst Deinen Zauberstab. Dann wäre zumindest die Sache mit dem Ausbrennen der Köpfe kein Problem", sagte Hermine und verknotete angespannt ihre Finger ineinander. "Vielleicht musst Du die Köpfe auch mit dem Schwert abschlagen. Herkules bekam dafür von Hermes das Schwert überreicht. Und außerdem erhielt er von Apollon Pfeil und Bogen. Denn mit brennenden Pfeilen hat er doch die Hydra aus ihrem Versteck gelockt, oder?"

"Ja, hat er, so weit ich mich erinnere! Prima, ich wollte schon immer mal, wie ein Ritter durch die Lande ziehen und mit dem Schwert neunköpfigen Riesenwasserschlangen die Köpfe abschlagen! Oder mit Pfeil und Bogen wie ein Robin Hood durch die Sümpfe schleichen, auf der Suche nach irgendwelchen abtrünnigen, enterbten Gesellen", brummte Snape vor sich hin.

Kurz darauf war der Trank fertig, den Hermine auch gleich hinunterstürzte. Gesättigt und nervös saßen sie nun auf der Matratze und warteten darauf, dass es losging.

Hermine fiel plötzlich auf, dass sie noch immer in den Umhang gehüllt war.
"Ich hätte gerne meine Sachen wieder. Wo sind sie eigentlich?", fragte sie.
"Oh, entschuldige. Ich habe sie hier hinten, hinter die Säule geworfen." Snape holte sie hervor, reinigte sie und reichte sie ihr dann. "Zu reparieren sind sie allerdings nicht mehr. Wenn Du möchtest, kannst Du auch den Umhang noch behalten."

"Gerne, dann bin ich wenigstens nicht so allein, sondern ein Teil von Dir ist bei mir", flüsterte sie und sah ihm wieder intensiv in die Augen. Snape ließ sich neben ihr nieder und zog sie in seine Arme.
"Hermine, wenn ich nicht wieder kehren sollte", sagte er mit einem plötzlichen Anflug von Panik in seiner Stimme "so sollst Du doch wissen, dass es mir leid tut, wie ich Dich all die Jahre über behandelt habe. Du bist eine hervorragende Schülerin gewesen und Du wirst Deinen Weg gehen."

Dann brach ihm die Stimme und er vergrub sein Gesicht in ihren Haaren.
Hermine hob ihr Gesicht und suchte seinen Mund. Ihre Lippen verschmolzen miteinander und ihre Zungen lieferten sich ein Duell. So hitzig, so stürmisch. Beiden war bewusst, dass der Kampf ums nackte Überleben jeden Augenblick wieder beginnen konnte. Es war nur eine Frage der Zeit, wann die Tür aufgerissen werden würde. Den Moment, der ihnen noch zur Verfügung stand, wollten sie nicht ungenutzt verstreichen lassen. So hingen sie aneinander, als wenn es wirklich das letzte Mal wäre, dass sie sich sahen und spürten, spendeten sich Trost und hofften verzweifelt, dass alles ein gutes Ende nehmen würde.

Nur ein paar Augenblicke später war es soweit. Die Tür flog auf, die Kreatur trat höhnisch grinsend ein und die Ranken schlängelten sich zu ihren Füßen.
Snape küsste Hermine noch ein letztes Mal, versuchte zu lächeln, umfasste seinen Zauberstab fest und eilte dann zu seinem Häscher. Er wollte nicht wie Hermine beim letzten Mal, von den Ranken ergriffen werden und fügte sich daher schnell in sein unvermeidliches Schicksal.

Hermine saß zitternd vor Angst auf der Matratze und ließ ihren Tränen freien Lauf.
Sie stand auf und wollte noch einmal zu Severus, um ihn noch einmal zu berühren, aber sofort stürzten sich die Ranken auf sie. Hermine wich erschrocken auf die Matratze zurück und streifte die Pflanzen panisch von sich ab.
Severus drehte sich an der Tür noch einmal um und rief mit bebender Stimme: "Ich bin bald zurück, ich verspreche es Dir!" Hermine glaubte es in seinen Augen verdächtig glitzern zu sehen und wäre am liebsten in seine Arme gestürzt.

Für sein Zögern bekam Severus gleich einen kräftigen Hieb von der Kreatur verpasst, der ihn hart gegen den Türrahmen prallen ließ. Eine überaus kräftige Hand packte ihn dann im Genick und schleppte ihn energisch mit sich, bevor die Tür ins Schloss fiel.

Im Tempel jedoch erloschen die Kerzen und Hermine saß, wie auch Severus zuvor schon in völlige Düsternis eingehüllt auf ihrem Lager. Sie presste ihre Knie fest an ihren Körper und fuhr sich dann mit ihrem Finger über ihren Mund. Severus hatte sie geküsst! Sie glaubte noch immer seinen Mund auf ihrem zu spüren. Dabei fiel ihr ein, dass sie ihm gar nichts von dem Spiegel gesagt hatte. Egal, er würde ihn schon bemerken. Sie rollte sich dann in seinen Umhang ein und verkroch sich damit, leise schluchzend, unter der Decke.


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