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Fanfiction

Ein neuer Jahrgang - Quidditch-Mannschaft

von Krabbentaucher

Der Januar ging, der Februar kam, das kalte Winterwetter blieb.
In diesem Monat würden sie ihr Spiel gegen Hufflepuff absolvieren. Alan war ziemlich nervös deswegen. Der gute Besen hatte seine Situation in Gryffindor-Mannschaft nicht angenehmer gemacht, denn in diesem wie auch allen folgenden Spielen würde er die Klatscher einfach erreichen müssen - er saß nicht mehr auf dem Schulbesen, der es einfach nicht besser konnte. Es gab keine Ausrede mehr. Nicht, daß Alan im Training Probleme gehabt hätte, aber es gab schon einen Unterschied zwischen Training und Spiel. Auch im Quidditch galt die alte Fußballregel: Wichtig is' auf'm Platz.
Die erste Nichtniederlage seit Jahren, das Spiel gegen Slytherin, hatte außerdem im Gryffindor-Turm einen Leistungsdruck erzeugt, wie ihn keine Mannschaft seit Jahren mehr zu spüren bekam. Hatten sich die Gryffindors damit abgefunden, daß ihre Mannschaft schlicht eine hoffnungslose Gurkentruppe war, zu deren Spielen man lustlos und pflichtschuldig hinging, so haben sie im letzten Herbst gesehen, daß da einige vielversprechende Talente in den Hausfarben aufliefen.
„Ich kann diesen Erfolgsdruck einfach nicht aushalten“, stöhnte Edwards, „das war früher nicht so. Nicht nur diese OWLs zum Schuljahrsende, jetzt sollen wir auch noch gewinnen!“
OWLs waren, wie Alan erfuhr, die Ordinary Wizarding Levels.
„Ja“, pflichtete Page bei, „ich glaube, ich trete noch zurück.“
Es war nicht so, daß Edwards und Page in der Mannschaft sonderlich vermißt worden wären, aber man brauchte sie noch als Treiber beziehungsweise Jäger, bis bessere Aspiranten auftauchten. Im Fall von Dave Page würde sich die Mitgliedschaft in der Mannschaft im nächsten Jahr von selbst erledigt haben, denn er befand sich im letzten Hogwarts-Jahr und hatte schon begonnen, sich auf die NEWTs, die Nastily Exhausting Whizarding Tests vorzubereiten. Er mag zwar ein äußerst mäßiger Jäger und völlig unbrauchbarer Spieler auf jeder anderen Position sein, aber nach allem, was Alan gehört hatte, schien er wenigstens ein guter Schüler zu sein.
Die Mitglieder Gryffindor-Mannschaft mußten auch erfahren, daß sich das Verhalten der Angehörigen der anderen Häuser ihnen gegenüber gewandelt hatte. Früher wurden sie von ihren Gegnern selbst am Morgen vor dem Spiel noch nett behandelt, denn jedermann wußte, daß sie niemandem gefährlich werden würden. Jetzt machten sie die – speziell für die Mitglieder der alten Mannschaft – neue Erfahrung, mißtrauisch beäugt und manchmal auch einfach dumm angemacht zu werden.

Elizabeth Longbottom machte da zu Alans Bestürzung keine Ausnahme. In Kräuterkunde sollten sie die gewonnen Setzlinge in ihren Bechern aufziehen und hierzu ihre gewohnten Vierergruppen bilden.
„Kann ich in eine Gruppe mit drei Hufflepuffs?“ fragte Elizabeth die Lehrerin.
Sprout schaute sie verwundert an.
„Warum?“
„Diese drei hier spielen am nächsten Samstag gegen Hufflepuff“, erläuterte Elizabeth.
Alan, James und Diana schauten sich erstaunt und auch ein wenig betreten an.
„Tut mir leid, aber Ihr bleibt in den Gruppen zusammen, wie ihr sie Anfang Januar gebildet habt. Bedenke bitte, Elizabeth, daß Fairneß und Unvoreingenommenheit eine der besonderen Tugenden unseres Hauses ist.“
Der Rest der Stunde verging in unangenehmem Schweigen. Elizabeth arbeitete von den anderen abgewandt, so daß ihre Vierergruppe im Prinzip aus ihr und einer Dreiergruppe bestand.

Erstaunt war Alan allerdings darüber, woher die Gryffindor-Mannschaft auf einmal moralische Unterstützung erhielt. Ausgerechnet die Slytherins hatten beschlossen, Gryffindor siegen sehen zu wollen. Sie gingen zwar nicht so weit, den Gryffindors auf die Schultern zu klopfen, aber man konnte aufmunternde Worte von ihnen hören. Sogar Alans spezieller Freund aus dem Zug sagte zu ihm und James: „Ihr macht das schon. Die Hufflepuffs haben eine neue Kapitänin, die hat noch nicht so viel Routine.“
Abends wurde das seltsame Gebaren der Slytherins im Gemeinschaftsraum diskutiert. Die gängigste Erklärung war, daß die Slytherins vielleicht etwas fieses planten und die Gryffindors nur in Sicherheit wiegen wollten.
„Das glaube ich nicht“, sagte Richard, der als Ravenclaw einen etwas objektiveren Blickwinkel hatte, nachdem Alan ihn auf die Slytherins angesprochen hatte, „die brauchen Euren Sieg gegen Hufflepuff, damit sie selbst nicht schlecht dastehen. Überleg mal, im Herbst habt Ihr die jahrelange Niederlagenserie Eures Hauses unterbrochen – und das ausgerechnet gegen Slytherin. Wenn Ihr gegen Hufflepuff verliert, hieße das doch, daß Ihr immer noch das alte Luschenteam wärt, und dann hätte Slytherin es eben nicht geschafft, ein Luschenteam zu schlagen. Gegen ein Siegerteam ein Unentschieden herausgespielt zu haben, ist da allemal ehrenvoller.“

Am Morgen des Spiels waren alle Gryffindors zu nervös, um reichhaltig frühstücken zu können. Zu sehr waren sie von der Möglichkeit elektrisiert, daß ein Spiel mit ihrer Hausmannschaft etwas sein könnte, das anzusehen sich lohnt. Aber auch den Hufflepuffs merkte man an, daß sie unruhig waren. Die Gryffindors waren von einer lästigen Pflichtübung zu einer unbekannten Größe geworden.
„Wer kommentiert eigentlich diesmal das Spiel?“ fragte Alan Chester.
„Die Spiele dieses Jahres hat jedenfalls Rattue von den Hufflepuffs kommentiert, der war schon letztes Jahr Stationsprecher – auch dann, wenn Hufflepuff gespielt hat“, erwiderte Chester.
„Heute kommentiere ich auch.“
Beide drehten sich um. Hinter ihnen stand Andy Rattue.
„Keine Sorge, ich bin ein Hufflepuff und werde mich daher bemühen, fair zu sein.“ Und an Alan gewandt sprach er: „vor einem halben Jahr saßen wir noch in einem Abteil, weißt Du noch? Wie es manchmal so gehen kann – von einem unsicheren Jungen aus der Muggelwelt zur Stütze einer Quidditch-Mannschaft...“

Später saßen sie im Umkleideraum zusammen, nachdem sie sich ihre Quidditch-Hosen, -Pullis, -Arm- und -Beinschoner sowie natürlich -Umhänge angezogen hatten. Chester stand vor ihnen.
„Hört zu.“ Er wartete. „Diesmal kann ich Euch leider nicht sagen, daß keiner etwas von uns erwartet und wir deshalb ohne jeden Erwartungsdruck da raus gehen können. Aber das soll Euch ein Ansporn sein. Ihr habt gezeigt, daß Ihr es könnt. Wir haben hart trainiert.“
Chester holte noch einmal tief Luft, dann sagte er: „Laßt uns rausgehen und diesen Kanarienvögeln den Arsch versohlen!“

„Und da kommen jetzt die Gryffindors auf das Feld!“ verkündete der Stadionsprecher.
Die Hufflepuffs standen schon bereit, sie hatten das Feld früher betreten.
„Im letzten Spiel gegen Slytherin haben sie alle überrascht und deutlich gemacht, daß Potenzial in ihnen steckt – und das gilt ganz besonders für die Jüngsten in der Mannschaft. James Potter, der Sohn des berühmten Harry Potter, der selbst als Sucher zweimal den Pokal für Gryffindor gewann und dann später als Mannschaftskapitän dreimal in Folge, wobei er beim letzten Mal noch damit beschäftigt war, den, dessen Namen nicht genannt werden darf, zu besiegen, James Potter also hat sich als torgefährlicher Jäger präsentiert. Auch Diana Weasley liegt Quidditch im Blut, gehörte doch ihr Vater als Treiber zur Mannschaft, die sich in seiner Zeit zweimal den Pokal sichern konnte.“
Rattue hatte sich offenbar die Mühe gemacht, vor dem Spiel die Quidditch-Annalen der letzten 20 Jahre durchzusehen.
„Eine vollkommen unbekannte Größe war dagegen Alan Dursley, der im letzten Sommer noch gar nicht wußte, daß er ein Zauberer ist. Im Spiel gegen die Slytherins hatte er sich als treffsicherer Treiber präsentiert und wie ich sehe, ist er jetzt auf einem Nimbus unterwegs, einem 2003, wie es scheint. Damit hat er sein Manko aus dem letzten Spiel ausgemerzt, nämlich den Umstand, daß er mit einem zu langsamen Besen einfach nicht an die Klatscher herankam.“
Inzwischen gaben sich Chester und die Hufflepuff-Kapitänin die Hand. Madam Hooch sagte noch: „Ich will ein gutes, sauberes Spiel sehen.“ Dann gab sie die Bälle frei und die beiden Mannschaften erhoben sich in die Luft.
„Und sie sind gestartet!“ verkündete Rattue. „Von den neuen Spielern noch etwas unbeständig zeigte sich beim letzten Mal der Hüter, Paul Rogerson, der sich von aggressivem Spiel leicht beeindrucken ließ – Gryffindor im Quaffelbesitz!“
Tatsächlich hatte sich James den Quaffel geschnappt und beschrieb eine Schleife in Richtung des Torraums der Hufflepuffs.
„Der Hufflepuff-Jäger blockt den Gryffindor-Jäger ab, aber der spielt den Quaffel geistesgegenwärtig ab an Weasley, die nach einem Haken dem rechten Torring der Hufflepuffs zustrebt. Der Hüter schwebt in Position und will den Quaffel offensichtlich mit der Figur Seestern und Stiel abwehren – da wird sie von einem Klatscher getroffen und läßt den Quaffel fallen. Die Hufflepuffjägerin schnappt ihn sich und dreht den Spieß jetzt um. Der Klatscher kam von... offenbar von Gryffindor-Treiber Edwards, der ihn von seinem Kapitän und Sucher wegschlagen wollte und nicht gesehen hat, wohin er ihn befördert hat. Ja, in der Gryffindor-Mannschaft gibt es mit Edwards und Page noch zwei bekannte Größen, und äh... Jedenfalls haut Hufflepuff den Quaffel durch den linken Gryffindor-Ring! Zehn zu Null für Hufflepuff!“
Alan kochte vor Wut über die Inkompetenz seines Treiberkollegen. Im Grunde hatte er das Tor ermöglicht.
„Gryffindor wieder in Quaffelbesitz... Ja, Chester als Sucher ist natürlich auch eine bekannte Größe – er war bekanntermaßen in den letzten beiden Jahren die einzige und ziemlich verzweifelte Stütze seiner Mannschaft. Gryffindor jetzt in Falkenkopf-Angriffsformation, Potter und Weasley spielen den Quaffel hin und her, während Page auf der linken Flanke nebenherfliegt. Das sieht gefährlich aus! Langer Querpaß von Weasley über Potter hinweg zu Page – und der fängt, ist es denn zu fassen! Page schießt auf den linken Ring zu, schlagt einen Haken, wirft auf den mittleren Ring und... dem Hufflepuff-Hüter direkt in die Arme! Hufflepuff jetzt in Quaffelbesitz.“
Alan sah die Hufflepuff-Jägerin unter sich wegschießen in Richtung auf die Gryffindor-Ringe. Er sah einen Klatscher und schoß mit seinem Nimbus darauf zu. Er schätzte die Geschwindigkeit des Klatschers ab, machte fünf Meter vor ihm eine Kehrtwende, hob den Schläger und ließ ihn auf sich zufliegen. Dann schlug er zu, wobei er berechnet hatte, wo die gegnerische Jägerin sein würde, wenn er den Klatscher über die halbe Länge des Feldes schlagen würde. Der Klatscher schoß mit elegantem Schwung auf den Torraum der Gryffindors zu und traf die Jägerin just in dem Moment, in dem sie zum Torwurf ausholte.
„Dursley vereitelt den Angriff, aber was ist das? Ein anderer Hufflepuff-Jäger kommt von der Seite heran und schnappt sich den Quaffel, noch bevor Potter in der Nähe ist und – er wirft – Glanzparade vom Gryffindor-Torwart! Immer noch zehn zu null für Hufflepuff.“

Es war nicht zu übersehen, daß die Gryffindor-Mannschaft gegenüber dem Spiel gegen Slytherin an Format gewonnen hatte. Das Spiel wogte hin und her.
Zweimal verlor Gryffindor den Quaffel an Hufflepuff wegen der Schusseligkeit von Page, der ihn einmal durch die Finger rutschen ließ und einmal auf den Zuruf eines Hufflepuff-Jägers - „hierher!“ - an diesen abspielte. Aber beim ersten Mal rettete Alan mit einem gut platzierten Klatscherschlag die Situation, beim zweiten Mal konnte der Gryffindor-Hüter beweisen, daß er es nicht mehr gleich mit der Angst zu tun bekam, wenn er eine Falkenkopf-Angriffsformation auf sich zufliegen sah.

„Immer noch zehn zu null für Hufflepuff – solche Schwierigkeiten hat Gryffindor einer Mannschaft seit langem nicht mehr gemacht“, verkündete der Stationsprecher, als die Hufflepuff-Jägerin den Ball Diana abluchste und im Zickzack auf Rogerson zuflog. Alan versuchte zwar, sie aufzuhalten, aber der Klatscher verfehlte sie diesmal, weil sie gerade einen Haken flog, als dieser sie eigentlich treffen sollte. Ein letzter Haken nach rechts – Rogerson war zunächst zur Mitte geflogen und konnte nicht schnell genug wenden –, und sie traf ins Ziel.
„20 zu null für Hufflepuff! Barnes haut ihn rein! Aber Gryffindor wieder in Quaffelbesitz. Die Gryffindor-Jägerin jagt jetzt im Alleingang über das Feld auf die Ringe der Hufflepuffs zu!“
Alan sah gerade noch rechtzeitig, daß der Hufflepuff-Treiber auf Diana angelegt hatte und legte sich ins Zeug, in die Flugbahn des Klatschers zu geraten. Er riß den Besen gerade rechtzeitig herum, um auszuholen und den Klatscher dorthin zu schlagen, wo er hergekommen ist. Ein „Plonk“ verriet, daß der Hufflepuff-Treiber im Traum nicht daran gedacht hatte, daß der Klatscher auf geradem Weg zu ihm zurückkommen würde.
„Alle drei Hufflepuff-Jäger bilden jetzt eine Barriere“, erläuterte Rattue, „sie wollen die Gryffindor-Jägerin wohl mit einer Mauer abblocken – aber die bleibt abrupt stehen – die Hufflepuffs sind verwirrt – und sie wirft ihn Page zu, der, von allen unbeachtet, in der Nähe der Ringe herumgeschwebt ist! Er fängt ihn... und... wirft ihn durch den linken Ring, bevor Clayton etwas machen kann! Nur noch Zwanzig zu zehn für Hufflepuff! Und das erste Tor für Page seit dem Spiel gegen Ravenclaw im letzten Jahr!“
Ein lauter Jubel erscholl aus der Gruppe der Gryffindors – und der Slytherins, denen alles recht war, nicht die einzigen zu sein, die nicht gegen Gryffindor gewonnen haben.

„Was ist das?“ rief der Stadionsprecher. „Cowell scheint etwas gesehen zu haben! Er schießt schräg nach oben!“
Tatsächlich, der Hufflepuff-Sucher flog im Winkel von etwa 45 Grad in der Gegend des Gryffindor-Torraums nach oben, während Chester gerade am anderen Ende des Spielfeldes war und nicht den Hauch einer Chance hatte, irgendetwas zu unternehmen. Alan sah in 20 Meter Entfernung einen Klatscher, der gerade auf einen Hufflepuff-Jäger zuhielt. Dieser starrt jedoch gebannt auf seinen Sucher. Sicher würde er vom Klatscher erwischt werden, aber was nützte das? Alan beugte sich tief über den Stiel seines Nimbus 2003 und dache immer nur 'schneller, schneller'. Kurz vor dem Hufflepuff-Jäger stoppte er und schlug den Klatscher in den grauen Himmel.
„Oh, danke...“ sagte der gegnerische Jäger leicht verwirrt, als der Klatscher auch schon Cowells rechte Hand traf und wegschlug, als dieser den Schnatz ergreifen wollte. Cowell fluchte und hielt sich die schmerzende Hand, aber es half alles gucken nichts, der Schnatz war wieder verschwunden.
„Oh, das war Pech für Hufflepuff, Dursley rettet für Gryffindor“, verkündete Rattue, „aber es zeigt, wie gefährlich Dursley als Treiber geworden ist. Man muß einfach zugeben, daß er seinen Nimbus beherrscht, und daß seine gelegentlichen Probleme im Spiel gegen Slytherin letztes Jahr wirklich ihre Ursache nur im lahmen Schulbesen hatten.“

Das Spiel dauerte immer länger. Diana und James konnten sich inzwischen auch mit Toren hervortun, aber auch die Hufflepuff-Jäger machten ihre Sache gut. Man merkte allerdings, daß die Hufflepuffs auf jeder Position brauchbare Leute hatten, während die Aktionen der alten Gryffindor-Spieler zum Teil Glücksache waren. Schließlich stand es 110 zu 80 für Hufflepuff.

„Diesmal hat Chester von Gryffindor etwas gesehen, er geht in einen steilen Sturzflug!“
Chester jagte dem Boden des Qudditch-Feldes zu, dicht gefolgt von Cowell, der sich an seine Fersen geheftet hatte. Kurz über dem Boden riß Chester den Besen hoch, aber Cowell schaffte es nicht mehr so ganz. Er konnte nur noch den Aufprall abmindern und zog nach seiner Bruchlandung eine Furche durch die dünne Schneeschicht auf dem Rasen.
„Ein klassischer Wronski-Bluff!“ rief Rattue, „aber was ist das? Der Gryffindor-Sucher schießt auf die Hufflepuff-Torringe zu. Ist das ein neuer Bluff? Cowell liegt doch noch am Boden?“
Aber nein – Chester hatte den Schnatz wirklich dicht neben dem rechten Hufflepuff-Ring gesehen, streckte die Hand aus und schloß sie um den gefiederten Ball. Ein unbeschreiblicher Jubel brach aus, in den auch die Slytherins – in Übereinstimmung mit ihrem bisherigen Verhalten – einstimmten.

„Chester hat den Schnatz! Das Spiel ist aus!“ rief der Stadionsprecher. „230 zu 110 für Gryffindor! Das ist der erste Sieg für Gryffindor seit Jahren! Eine Sensation! Nachdem Gryffindor seine Niederlagenserie im letzten Spiel beendet hatte, beendet es nun auch seine sieglose Zeit!“
Die Gryffindor-Mannschaft flog auf Chester zu, um ihren Kapitän zu umarmen. Dieser guckte noch immer ungläubig und überrascht. Ein Sieg – das war ein ganz neues Gefühl für ihn.
Als sie landeten, wurden sie sofort von den Gryffindors umringt, auf die Schultern gehoben und ins Schloß getragen.
„Party!“ verkündete ein Siebtklässler, als sie im Gemeinschaftsraum angekommen waren.

Es wurde eine rauschendes, ausgelassenes Fest. Die Gryffindors konnten ihr Glück noch nicht fassen. Selbst ihr Hauslehrer, Lupin, ließ es sich nicht nehmen, mit ihnen im Gemeinschaftsraum zu sitzen und fachkundig die einzelnen Spielzüge noch einmal Revue passieren zu lassen.

Als Alan an diesem Abend seine Quidditch-Sachen auszog, die er die ganze Zeit trug, weil sich einfach keine Gelegenheit ergeben hatte, sich umzuziehen, war er rechtschaffen müde. Ja, Siegen ist ein schönes Gefühl. Und der Druck, den er in den vergangenen Wochen auf sich lasten gespürt hatte, fiel von ihm ab. Er hatte es allen gezeigt. Seine Leistung im Spiel gegen Slytherin war kein Zufall oder eine Augenblickstat, er war wirklich ein guter Quidditch-Spieler. Er zog die Bettdecke ans Kinn. Als er daran dachte, daß er vor wenig mehr als einem halben Jahr nicht einmal wußte, daß es ein Spiel namens Quidditch überhaupt gab, mußte er still in sich hineinlächeln, bevor er zufrieden einschlief.


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