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Fanfiction

Ein neuer Jahrgang - Modellbahn

von Krabbentaucher

Im Leaking Cauldron setzten sich die vier an einen Tisch, um noch eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen. Da Harry und Dudley nicht über Eck nebeneinander sitzen wollten, nahmen sie auf den jeweils einander gegenüberliegenden Seiten des Tisches Platz, so daß auch Alan und James einander gegenüber sitzen mußten. Harry sah zu Alan hinüber.
„Und als der Brief von Hogwarts gekommen ist, ...“
„Jetzt fang nicht wieder an“, blaffte Dudley seinen Cousin an.
„Mum hat vorgestern gesagt, Ihr sollt Euch benehmen wie Erwachsene und endlich reinen Tisch machen“, mischte sich James ein. Und dann fiel im etwas ein, denn er stand auf und streckte seine Hand zu Dudley aus: „Ich bin übrigens James.“
Dudley glotzte erst ganz verdattert, dann fiel ihm auf, daß sich zwar Alan und Harry einander bekannt gemacht hatten, nicht aber er und Harrys Sohn. Er schlug ein und sie schüttelten sich die Hände.
„Melissa hat auch schon so etwas gesagt“, murmelte er, „ich meine, daß wir nicht so tun sollten, als wären noch die Kinder aus Little Whinging.“
Harry fixierte einen Punkt auf der Tischplatte kurz vor Dudley, der mit sich zu kämpfen schien. Dann sagte er: „Hör zu, wir haben Dich scheußlich behandelt damals. Auch ich. Das habe ich inzwischen eingesehen. Ich war selbstsüchtig und gewalttätig und... Jedenfalls, ich habe Dich ja häufig geschlagen, bevor ich wußte, daß Du ein Zauberer bist und danach war ich auch nicht gerade nett zu Dir. Fand es einfach toll, wenn Du von Mum oder Dad schikaniert wurdest... Ist doch klar, daß Du mich haßt.“

Eine Weile sagte keiner ein Wort. Harry fixierte noch immer die Stelle auf der Tischplatte. Dann fing er an zu sprechen.
„Weißt Du, nachdem wir miteinander telefoniert hatten, habe ich im Bett noch einmal nachgedacht. Darüber, was zwischen uns war. Und es waren eigentlich nicht die Schläge aus unserer Kinderzeit, also aus der Zeit vor Hogwarts, sondern einiges, was danach kam, was mich wirklich aufgewühlt hat. Okay, Tante Petunia und Onkel Vernon, die haben mich immer als so eine Art Schädling betrachtet – und auch so behandelt. Diese ganzen Schikanen und so. Aber das ist etwas, da hatte ich einfach einen gewissen Trotz entwickelt. Es war zwar nicht schön, aber es hat nicht wirklich wehgetan. Was wirklich reingehauen hat, das waren so Sachen von Dir.“
Dudley guckte überrascht. „Und es waren nicht die Schläge und so?“
„Nein“, sagte Harry, „es waren Deine Torpedos. Weißt Du, ich hatte Dich immer für einen dicken, dummen, unverschämten Jungen gehalten. Aber da lag ich falsch. Du warst nicht dumm. Du kanntest mich wahrscheinlich besser, als ich zuerst annahm. Denn Du warst der einzige, der mich wirklich tief verletzen konnte. Du hattest immer meine wunden Punkte genau getroffen. Damals, an meinem zwölften Geburtstag -“
„Oh, so weit erinnerst Du Dich zurück?“ kam es von Dudley.
„Ja, allerdings. Hat nämlich verdammt wegetan. Ihr alle – also Du, Petunia und Vernon – habt eines nicht begreifen wollen, nämlich daß auch ein Zauberer ein Mensch ist. Und in meinem Fall war es ein Mensch, der einen Teil seiner Familie verloren hatte und der vom anderen Teil der Familie verachtet wurde. Ein sehr verletzlicher Mensch also. Wegen dieser ganzen Schikanen hatte ich mir einen Panzer zugelegt, aber Deine gut platzierten Torpedos... Jedenfalls, Du hattest Dich an meinen zwölften Geburtstag erinnert, obwohl Deine Eltern ihn ignoriert hatten. Und Dir ist aufgefallen, daß mir niemand geschrieben hatte. Das war zwar nicht die Schuld meiner Freunde, aber das wußte ich da noch nicht. Und Du hattest dann auch prompt drin rumgebohrt.“
„Naja, ich...“, brummte Dudley.
„Oder ein paar Jahre drauf, an dem Abend, als die Dementoren angegriffen hatten, da in der Verbindungsgasse, weißt Du noch?“
„Ich hatte echt gedacht, Du hättest gezaubert“, verteidigte sich Dudley, „sonst hätte ich nicht zugelangt, und ich hätte auch Mum und Dad nicht gesagt, daß Du gezaubert hast.“
„Das ist schon okay“, wischte Harry den Einwand beiseite, „aber vor dem Angriff hast Du Dich über meine Alpträume lustig gemacht, weißt Du, wo ich noch einmal durchlebt hatte, wie Voldemort zurückkam und wie ein Mitschüler einfach umgebracht wurde, direkt vor meinen Augen, ein Mitschüler, der Minuten zuvor von meinem Konkurrenten zu meinem Freund geworden ist.“
„Von dieser Sache mit Voldemort wußte ich damals nichts“, wandte Dudley ein, „das hast Du doch erst in der Küche erzählt.“
„Hättest Du von mir abgelassen, wenn ich es Dir schon in der Gasse gesagt hätte?“ erwiderte Harry müde, „Du hattest doch mitbekommen, daß es Alpträume waren, auch wenn Du von Voldemorts Rückkehr nichts wußtest.“
Dudley senkte betreten den Blick.
„Das ist richtig“, murmelte er, mehr zu sich selbst.
Wieder schwiegen beide.
„Ich hätte nie gedacht, daß diese Geschichten ein Problem sein könnten“, begann nun Dudley, „die hatte ich völlig vergessen. Ich dachte nur an die allgemeinen Gemeinheiten. Klar, jetzt wo Du's sagst, kann ich nachvollziehen, daß es Dich getroffen hat. So, wie Du Dich anhörst, wird es wohl nichts bringen, Dich um Entschuldigung zu bitten?“

Harry blickte auf und lächelte.
„Es gibt gute Gründe, die Dinge zwischen uns auszuräumen, das ist mir klargeworden, als meine Frau ein Wörtchen mit mir geredet hat. Da sind zunächst mal unsere Kinder. Wir sollten sie nicht mit unseren alten Geschichten belasten – und genau das tun wir, wenn wir nicht reinen Tisch machen. Dann ist da noch... Tja, ich habe sonst keine Familie, also keine Blutsverwandten. Die Weasleys haben mich zwar offenen Herzens bei sich aufgenommen, aber es ist doch etwas anderes, wenn da noch jemand ist...“
Harry schluckte kurz.
„Und, naja, Du scheinst Dich geändert zu haben. Ich habe gesehen, wie Du Angst um Deinen Sohn hattest, als er auf diesen Besen durch die Diagon Alley geprescht ist.“
Dudley lächelte etwas gelöst.
„Tja, ich denke, ich muß wohl den Anfang machen...“ Und er streckte seine Hand über den Tisch. Harry lächelte zurück streckte ebenfalls seine Hand aus und schlug ein.
„Schön“, sagte James, der die ganze Zeit sein angebissenes Sandwich in der Hand gehalten hatte, „dann ist ja endlich alles paletti, oder?“ Und er biß ab.
Auch Alan war erleichtert.
„Gut“, sagte Harry, „wie ich auf dem Bahnhofsvorplatz gesagt habe, kann Alan gerne mal zu uns kommen. Wie wäre es gegen Ende der Ferien? Wir sind die einzigen aus der Familie, die in London leben. Da ja mehrere Kinder aus der Familie nach Hogwarts gehen, haben wir uns gestern geeinigt, daß die Kinder die letzten drei Ferientage bei uns im Haus verbringen – Platz ist genug da für alle – und ich oder meine Frau sie dann zum Zug bringen. Wie sieht's aus? Interesse?“
Alan war sofort Feuer und Flamme: „Au ja! Bitte, bitte, Dad!“
Dudley zögerte: „Von mir aus. Aber nur, wenn Mum auch einverstanden ist.“
„Dann ruft mich an“, sagte Harry, „wir wollen dann ein gemeinsames Abendessen mit allen Kindern und Eltern machen bei uns, Ihr könnt dann auch kommen.“
„Und vorher gucke ich mir die Modellbahn an!“ verkündete James.
„Keine gute Idee“, wandte Alan ein, „die steht in Little Whinging.“
„Oh!“ machte Harry.
„Ach was“, sagte James optimistisch, „ich will bei denen ja nicht einziehen. Und Alan wäre ja dabei.“
„Trotzdem...“ meinte Alan.
Harry sah man deutlich an, daß er weder den Optimismus seines Sohnes teilte, noch die ganze Sache für eine gute Idee hielt. Für ihn war Little Whinging schließlich der Vorhof zur Hölle und Privet Drive 4 mindestens deren erster Kreis.

Schließlich verabschiedete man sich voneinander. Harry und James wollten gerade Flohpulver in den Kamin werfen, als Dudley etwas fragte, was ihn wohl schon einige Zeit beschäftigt hatte.
„Sag mal, dieses Auto... Wieso hast Du überhaupt ein Auto? Ich meine, ich habe gesehen, wie Du und Deinesgleichen durch den Kamin flutschen oder einfach so auftauchen oder verschwinden...?“
„Ach das“, sagte Harry und lächelte. „Jaah, das Auto. Das Auto hat praktische Vorteile, wenn man eine Familie hat. Man kann damit seine Besorgungen transportieren und sein Gepäck. Und man kann nicht mit beliebig vielen Personen apparieren, also verschwinden und wieder auftauchen, wenn sie es selbst noch nicht können. Außerdem wohnen wir in einer Muggelgegend, und mit unseren Nachbarn haben wir die Aufgabe geteilt, die Kinder zur Grundschule zu bringen. Naja – da war ein Auto einfach praktisch. Aber meine Frau ist gegen dieses Auto. Sie wollte lieber einen offenen Zweisitzer, weißt Du, wenn schon Muggelauto, denn schon. Aber man kann einen offenen Zweisitzer nicht einfach magisch vergrößern, bis alle reinpassen, ohne daß es einer merkt. Sie findet den Passat trotzdem furchtbar. Naja, dafür fährt sie jetzt Motorrad, aber das ist so eine Geschichte für sich.“
Dann verabschiedeten sie sich. Harry und James verschwanden durch den Kamin, während Dudley und Alan mit dem Nimbus 2003 zum Auto gingen und dann nach Hause fuhren.

Wenige Tage später, am frühen Nachmittag des 30. Dezember 2013, saß Alan im Privet Drive 4 am Schreibtisch seines Zimmers und versuchte sich darauf zu konzentrieren, eine kleine Rangierlok mit dem Lötkolben wieder flott zu kriegen. Immer wieder blickte er nervös auf die Straße, wenn sich ein Auto näherte. Heute sollte James in Begleitung seiner Mutter zu Besuch kommen. Harry hatte durchblicken lassen, daß ihn eine wenn auch stundenweise Rückkehr in den Privet Drive vielleicht zu sehr belasten würde. Alan war schon seit gestern da, aber gegen Mittag wurde die Spannung im Haus unerträglich. Vernon hatte sich mit der Zeitung auf das Sofa zurückgezogen, ohne sie auch nur einmal umzublättern, während Petunia die Kaffeetafel im Eßzimmer dauernd umdrapierte.

Dem nun anstehenden, denkwürdigen Ereignis vorangegangen waren telefonische Verhandlungen, als gelte es, einen Staatsbesuch zu organisieren. Es gab keine direkten Kontakte zwischen der Familie Potter und Little Whinging, sondern es spielte sich alles über Alans Mutter ab, die nach Abschluß des ganzen Vorgangs einen etwas erschöpften Eindruck machte. Sie meinte, daß der Gewinner des Ganzen vermutlich British Telecom sei.
Es hatte damit angefangen, daß Alan seinen Großeltern in groben Zügen von James und seinem Wunsch erzählt hatte, die Modellbahn zu sehen. Listigerweise hatte er durchblicken lassen, daß James vielleicht noch unangemeldet auflaufen würde, so daß Vernon es für besser hielt, wenn alles in geregelten Bahnen abliefe. Und so wurde schlußendlich vereinbart, daß James in Begleitung eines Elternteils am Nachmittag des dreißigsten kommt, und zwar mit dem Auto. Vernon hatte noch ziemlich gut den Besuch der Weasleys vor mehr als 19 Jahren in Erinnerung, bei dem das Wohnzimmer ziemlich gelitten hatte. Inzwischen war der Kamin nicht nur vernagelt, sondern mit einer soliden Betonbarriere versehen worden, der er aber trotzdem nicht zutraute, einem ernsthaften Zauber standzuhalten. Auch irgendeine andere magische Art des Reisens kam nicht in Betracht. Deshalb mußte es das Auto sein. „Aber gewaschen, wenn ich bitten darf“, hatte er geblafft, denn Dudley hatte von der etwas unbestimmten Farbe des Potterschen Passat erzählt.

Alan guckte auf die Uhr. Es war jetzt eine Minute vor drei, also eine Minute vor der vereinbarten Zeit. Er sah noch einmal auf die Straße, da sah er schon einen schneeweißen Passat vor der Gartenmauer halten. Zuerst stieg James aus und dann – Harry. Alan war verblüfft. Harry zog seine Uhr zu Rate, Alan tat das gleiche. Es war jetzt genau drei Uhr. Harry sagte etwas zu James, dann kamen sie den Weg durch den Vorgarten zur Haustür herauf. Es klingelte.
Als Alan die letzte Treppenstufe runterhüpfte, öffnete Vernon gerade die Haustür. Harry stand hinter James. Vernon machte eine recht geschäftsmäßige Geste, ins Haus zu kommen. Dann schloß er die Tür.
„Tjaah,... das ist also James, mit dem Alan auf diese... Schule.. geht?“
„Ja.“
Harry war ziemlich einsilbig. Man sah ihm an, daß er mindestens genauso angespannt war wie seine Tante und sein Onkel.
„Ja, gut, also willkommen in unserem Haus“, brachte Vernon ohne jeden Elan hervor.
Inzwischen ist Petunia aus dem Eßzimmer in den Flur getreten. Sie brachte ein Lächeln zustande, dem anmerkte, daß sie sich zunächst an die Reihenfolge der Muskeln erinnern mußte, die dafür anzuspannen waren.
„Kommt ins Eßzimmer, es ist alles fertig.“
Sie setzten sich an die Kaffeetafel. Während James neugierig die Umgebung in sich aufsog, vermittelte Harry den deutlichen Eindruck, in Feindesland zu sein.

Während sie die Torte verspeisten, kam eine etwas gequälte Konversation in Gang, in die Alan sich lieber nicht einmischen wollte und die James auch nur als neugieriger Zuhörer verfolgte.
„So, Du hast also eine Frau gefunden?“
„Ja.“
„Und wieviele Kinder hast Du? Ist James Dein einziges?“
„Nein, ich habe drei. James ist der älteste. Dann habe ich eine Tochter und noch ein Sohn, die sind alle jeweils ein Jahr auseinander.“
„Und die sind alle...?“
„Ja, sind sie.“
„Deine Frau hast Du in... in... ähm... kennengelernt?“
„Ja, habe ich.“
Schweigen.
„Wie geht es Euch? Immer noch bei Grunnings, Onkel Vernon?“
„Ja, da bin ich inzwischen der Generaldirektor. In zwei Jahren will ich in den Ruhestand treten.“
Wieder Schweigen.
„Und was arbeitest Du?“
„Ich bin Au... also, ich arbeite in der Abteilung für Strafverfolgung. Wir jagen Schwarzmagier, also so Leute, wie sie Voldemort damals um sich geschart hatte. Ich habe damit aber nicht mehr unmittelbar zu tun. Ich bin jetzt Ausbildungsleiter für unseren Bereich.“
Schweigen.
„Als Generaldirektor triffst Du bestimmt eine Menge wichtige Leute?“
„Hm, naja, andere Führungskräfte eben. Vor vier Jahren konnte ich kurz mit dem Premierminister sprechen, als er mal Grunnings besucht hat.“
„Oh!“
„Den Premierminister, immerhin!“
„Ich hatte mal 1998 den Premierminister getroffen. Das war damals noch Tony Blair. In Downing Street 10. Unser Minister hatte dem Premier Mitteilung gemacht, daß die Gefahr gebannt sei, die von Voldemort ausging. Und da ich ihn besiegt hatte, bestand unser Minister darauf, mich dem Premier vorzustellen.“
Vernon war gegen seinen Willen beeindruckt. Sein Neffe hatte quasi eine Privataudienz beim Premierminister! Da war es fast schon egal, warum.

Nachdem die Kaffeetafel aufgehoben worden war, gingen Alan und James hoch zur Modellbahn. Harry folgte ihnen, wohl, weil er keine besondere Neigung hatte, die ganze Zeit über mit den alten Dursleys allein zu sein. Mit einigem Abstand folgte Vernon, der vermutlich sicherstellen wollte, daß nicht irgendwas in die Luft gejagt wurde.
Da die Modellbahn einen beträchtlichen Teil des großen Zimmers einnahm, war sie tatsächlich sehr beeindruckend, was James auch deutlich zum Ausdruck brachte. Auch Harry widmete sich allen Zügen und Details, wobei Alan nicht ganz klar war, ob er sich wirklich dafür interessierte oder ob er nur einfach nichts besseres zu tun hatte. Alan hielt sich aber an einem Punkt mit Erläuterungen zurück: Er sagte nicht, daß er auch die Hogwarts-Expreß-Lokomotive wenn auch in falscher Farbe habe, solange Vernon im Zimmer war.

Dann gingen sie in das Zimmer, in dem Alan schlief und das im übrigen das Bahnbetriebswerk für die Modellbahn bildete.
„Hier hast Du gelebt?“ fragte James seinen Vater.
Harry stand sinnend in seinem alten Zimmer.
„Ich hätte mir im Leben nicht träumen lassen, daß ich hier noch einmal stehen würde“, murmelte er geistesabwesend, „es hat sich ja gar nichts geändert. Der Schrank, das Bett, die Kommode... da drauf hatte ich immer den Käfig von Hedwig stehen, also von der alten Hedwig, die vor zwei Jahren gestorben ist. Wenn ich mal richtig unten war, hatte sie mir immer Mut gemacht... An dem Schreibtisch hatte ich damals keine Lokomotiven repariert, aber einmal einen Wecker... ah – da ist er ja! Ich wollte damals den Briefträger abpassen, weil mir Onkel Vernon den Hogwartsbrief nicht geben wollte.“
Plötzlich ging Harry in die Hocke und dann auf die Knie. Er griff unter das Bett.
„Ich frage mich, ob das Bodenbrett... ja, tatsächlich, es ist noch locker.“
Harry hatte ein Brett angehoben. Er wandte sich zu Alan und James um.
„Das habe ich immer als Versteck benutzt. Zum Beispiel hatte ich hier anfangs einen Teil meiner Schulsachen versteckt. Das war, bevor ich Tante Marge aufgeblasen hatte. Und als die Diät von Dudley begann, habe ich hier ein Depot für Kuchen angelegt. Ich hatte meinen Freunden von der Diät geschrieben und daß alle sie mitmachen sollten. Sie haben mir dann das ganze Zeug geschickt. So habe ich die Diät unterlaufen.“
„Du hast WAS?“ kam es von der Zimmertür, in der Vernon stand.
„Wir hatten doch gesagt, daß jeder mitmachen sollte!“
Harry stand wieder auf und sah Vernon geradewegs an.
„Ich war doch sowieso schon so dünn – wie hätte ich das überleben sollen? Außerdem kannst du mir nicht erzählen, daß Du Dich auch dran gehalten hast. In der Mittagspause bei Grunnings hast Du doch nicht nur von Mohrrüben gelebt, oder?“
„Ähm, gut, ja, ... aber – aber das Dielenbrett muß ich unbedingt mal befestigen...“

Den Rest des Nachmittags verbrachten James und Alan damit, mit der Modellbahn zu spielen. Harry saß dabei, war aber seit dem Besuch in seinem alten Zimmer ziemlich still und in sich gekehrt. Hin und wieder schaute Vernon vorbei, um sich zu vergewissern, daß noch alles unbeschädigt war.

Da das Verhandlungsergebnis ein gemeinsames Abendessen nicht umfaßte, brachen Harry und James am frühen Abend wieder auf. Alans Großeltern sprachen mit keinem Wort über den Besuch, aber Alan dachte darüber nach, als er in Harrys Bett lag. Einerseits ist die Sache besser gelaufen, als er gedacht hatte. Kein Scherbengericht, keine Vorhaltungen, kein Streit. Andererseits war die Atmosphäre ziemlich frostig. Es gab auch keine Aussprache so wie zwischen seinem Vater und Harry im Leaking Cauldron. Vielleicht hatte Alan einfach zu viel erwartet. Schließlich standen einer einfachen Versöhnung immerhin 17 Jahre Schikanen, Herabsetzung und Ablehnung gegenüber. Alan hatte die Sache jedenfalls keinen Spaß gemacht. Wie es um James stand, wußte er nicht. James hatte versucht, die Großeltern mit seinem Charme für sich einzunehmen, den er durchaus schon einzusetzen wußte. Aber es dürfte noch viel Wasser die Themse runterfließen, bevor Alans Großeltern auf die Idee kommen würden, James auch mal für eine Übernachtung einzuladen.


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