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Fanfiction

Ein neuer Jahrgang - Hagrid

von Krabbentaucher

Alan und James stiegen die Kerkertreppe hoch in die Eingangshalle. Dort warteten am Fuß der Marmortreppe noch immer Diana Weasley und der Junge aus Alans Schlafsaal, dessen Namen er auch nach einer Woche nicht kannte, weil er durch das Problem blockiert war, das sich soeben in Luft aufgelöst hatte.
James trat auf das Mädchen mit rotbraunen Haaren zu und sagte: „Darf ich vorstellen? Das ist Alan Dursley.“
Das Mädchen hob die Augenbrauen. „Ach was?“ Dann schaute es James an, als sei er nicht ganz richtig im Kopf. „Wir sind in derselben Klasse – also, was soll das? Ich weiß, daß das Alan Dursley ist, jeder weiß das, spätestens nach Zaubertränke.“
„Dursley“, wiederholte James im selben Tonfall, wie Alan den Namen vorhin im Kerker ausgesprochen hatte. Alan grinste ihn an. James grinste zurück und sagte zu ihm: „Besser gut nachgemacht als schlecht erfunden.“
Die Wirkung blieb allerdings aus. Offensichtlich war der Name Dursley nicht so bekannt, wie Alan nach dem Zusammenstoß mit den Slytherins in der Bibliothek vermutet hat.
James seufzte.
„Also, noch mal von vorne. Ähm – Alan gehört gewissermaßen zur Familie.“
Diana schaute interessiert von James zu Alan.
„Dudley Dursley ist mein Vater, weißt Du, der Cousin von Harry Potter“, griff Alan jetzt ein.
„Aber – Onkel Harry hatte doch bei den Dursleys gewohnt, als er klein war!“ entfuhr es Diana, „Du mußt mir unbedingt erklären...“
„Am besten, wir trommeln erstmal alle zusammen“, unterbrach James sie. Diana war einverstanden und schon verschwanden sie in unterschiedliche Richtungen.
Alan war ebenso verdutzt wie der Junge aus seinem Schlafsaal. So standen sie beide unentschlossen herum, bis der Junge das Wort ergriff.
„So, Du bist also auch ein Verwandter des berühmten Harry Potter.“
„Ähm, ja“, antwortete Alan, der keine Lust hatte, die Hintergründe zu vertiefen. Dann fiel ihm wieder ein, daß er den Namen des Jungen ja gar nicht kannte.
„Wie war noch mal Dein Name?“
„Adrian Diggel.“
In diesem Moment kamen James und einen Augenblick später Diana zurück.
„Die sind alles unterwegs. Weißt Du was, Alan, wir sind für heute Nachmittag bei Hagrid verabredet, dann sind alle beisammen. Was hältst Du davon, daß Du mitkommst?“

Vor dem Nachmittag lag noch das Mittagessen, und James hatte Alan geraten, nicht allzusehr darauf zu bauen, daß er bei Hagrid etwas wirklich Eßbares in den Mund bekäme. Nicht, daß Hagrid kein aufmerksamer Gastgeber wäre, aber „diese Felsenkekse, weißt Du, an Hagrid ist kein großartiger Bäcker verlorengegangen.“

Alan und James wollten gemeinsam essen, aber weil sie bis dahin unterschiedliche Dinge vorhatten – James wollte herausfinden, wie man in die Küche kommt, „für später vielleicht mal“, wie er sagte; Alan wollte durchs Schloß laufen, um es ein wenig besser kennenzulernen – war Alan allein unterwegs. Plötzlich hörte er hinter sich eine ölige Stimme.
„Alan Dursley?“
Alan wandte sich um und sah einen alten Mann mit eingefallenen Wangen, neben dem ein Tier stand, das Alan am ehesten für eine nachlässig ausgestopfte Katze gehalten hätte. Er wußte nur, daß er der Ehemann der Bibliothekarin war.
„Ja, Mr Filch?“
Mr Filch lächelte ein boshaftes Lächeln und sagte: „Ihr Hauslehrer, Prof. Lupin, will mit Ihnen sprechen. Er hat mich gebeten, Sie sofort zu ihm zu bringen.“
Alan beschlich ein ungutes Gefühl. Er konnte sich zwar nicht erinnern, gegen irgendeine Regel verstoßen zu haben, aber Mr Filch vermittelte ihm das Gefühl, verhaftet und auf dem Weg zu einer Art Urteilverkündung zu sein. Mr Filch bestand darauf, daß Alan voranging, er selbst hielt sich dicht hinter ihm. Schließlich kamen sie an der Bürotür des Gryffindor-Hauslehrers an. Mr Filch langte an Alan vorbei, stieß die Tür auf und schob ihn ins Büro.
„Hier ist er, Herr Professor“, sagte diensteifrig.
„Danke, Mr Filch“, entgegnete Prof. Lupin.
„Würden Sie bei der Strafarbeit bitte daran denken, daß ich immer etwas zu tun habe und es den Schülern gut tut, auch einmal einfachere Reinigungsarbeiten auszuführen? Sie wissen ja, wo Sie mich finden.“
Mit diesen Worten warf Filch Alan noch einen Blick zu, der sich irgendwo zwischen Gehässigkeit und Lüsternheit bewegte, und schloß die Tür hinter sich.
„Strafarbeit?“ fragte Alan aufgebracht, „wofür das denn? Ich habe nichts getan, ehrlich!“
Lupin lächelte ihn an.
„Keine Sorge, es geht um keine Strafarbeit. Weißt Du“, er ruckte mit dem Kopf zur Tür, „Mr Filch ist so besessen davon, Schüler zu erwischen, daß er sich gar nicht vorstellen kann, daß es auch andere Gründe geben könnte, warum ein Hauslehrer mit seinen Schülern sprechen könnte.“
„Und warum...?“
„Setz Dich doch, es wird nicht lange dauern.“
Kurze Zeit später wurde die Bürotür erneut geöffnet. James wurde von Filch reingeschoben.
„So, da ist der zweite. Sie denken doch daran, daß ich immer etwas für Tunichtgute zu tun habe?“
„Aber sicher doch“, sagte Lupin freundlich. „Setz Dich“, wies er James an und zeigte auf den Stuhl neben Alan, nachdem Filch wieder gegangen war.

„Ich habe Euch beide hergebeten, weil es etwas zu besprechen gibt. Wie Ihr wißt, bin ich Euer Hauslehrer und damit dafür verantwortlich, daß in Gryffindor Ruhe herrscht. Natürlich greife ich nicht bei jeder Kleinigkeit ein. Aber in diesem Fall hat mich die Schulleiterin, Prof. McGonagall, auf ein schwerwiegendes Problem angesprochen und ich muß sagen, daß ich ihre Besorgnis deswegen teile. Dieses Problem haben wir, also die Schulleiterin und ich, übrigens schon am Abend nach der Willkommensfeier besprochen. Wir waren uns dabei keineswegs sicher, ob es überhaupt ein Problem ist. Wie es aber scheint, spitzt es sich so zu, wie wir befürchtet haben. “
Alan und James guckten Lupin gespannt an.
„Dieses Problem hängt mit Euch beiden zusammen.“
Beide tauschten Blicke aus.
„Wo fange ich an? Also... Vielleicht so: Es ist mitunter so, daß Söhne sich bemüßigt fühlen, die Fehden ihrer Väter aufzunehmen und fortzuführen. Beide können weder etwas für die Väter noch haben sie an der Entstehung der Fehde mitgewirkt. Ein falsches Loyalitätsgefühl verleitet sie jedoch dazu, daraus eine Erbfeindschaft zu machen. Es gibt genügend Beispiele, die zeigen, welche gravierenden Folgen so etwas nach sich ziehen kann.“
Lupin fixierte jetzt Alan.
„Als Du die magische Welt betreten hast, warst Du vermutlich besser über ihre Hintergründe – zumindest in gewisser Hinsicht – informiert, als nahezu alle anderen Muggelkinder. Und Du weißt Dinge, die in dieser Form der magischen Gemeinschaft unbekannt sind.“ Lupin lächelte. „Ich wette, Rita Skeeter würde sich die Finger nach einem Interview nach Dir ablecken.“
„Rita Skeeter, Sir?“ hakte Alan nach.
„Rita Skeeter ist Reporterin des Daily Prophet, und zwar eine mit der deutlichen Neigung zu Klatsch und Tratsch, übrigens spezialisiert auf den Themenkreis 'Harry Potter'“, bemerkte Lupin mit abfälliger Handbewegung und fuhr dann fort: „Dein Vater hat Dir jedenfalls einiges eingebrockt, wie ich fürchte, aber er war wohl fair genug, Dich vorher aufzuklären. Das ist übrigens etwas, was wir so nicht von ihm erwartet haben. Jedenfalls muß ich Dir sagen, daß es völlig ausgeschlossen ist, das Haus zu wechseln, um den Dingen aus dem Weg zu gehen. Und es ist nicht gut, wenn Du Dich gegen Deine Mitschüler abschottest. Wir müssen jetzt eine Klärung herbeiführen. Mit Euch beiden, und zwar bevor einige Schüler aus Slytherin eingreifen und die Sache auf ihre Weise ins Rollen bringen.“
Nun lenkte er seinen Blick zu James.
„James, Dein Vater hat Dir schon einmal erzählt, daß er seine Kindheit und Jugend bei Muggeln verbracht hat, jedenfalls, sofern er sich nicht auf Hogwarts oder bei Deinen Großeltern aufgehalten hat. Diese Muggel hießen bekanntlich...“
„... Dursley“, fuhr ihm James in die Parade, um dann, etwas erschrocken über seine Unhöflichkeit hinzuzufügen: „Oh, Entschuldigung, Remus, ähm, Professor Lupin! Ich wollte Dich, äh, Sie nicht unterbrechen.“
Lupin lächelte. „James, Du kannst mich ruhig Remus nennen, wir kennen uns schließlich, seit Du auf der Welt bist. So, wo war ich? Ja... also, Du weißt von den Dursleys. Ich muß Dir jetzt eröffnen, daß Alans Familiennamen kein Zufall ist. Er ist der Sohn des Cousins Deines Vaters.“
Lupin wartete ein wenig, als wollte er James die Gelegenheit geben, die Neuigkeit zu verdauen.
„Weiß ich schon“, sagte er sofort.
Lupin hob die Augenbrauhen und sagte nur: „Oh.“ Dann fügte er hinzu: „James, wie ich eben gesagt habe, wäre es töricht, eine alte Fehde...“
Doch James unterbrach ihn: „Wir haben schon alles geklärt.“
Alan hatte bis jetzt nur zugehört und bestätigte: „Ja, Prof. Lupin. Wir haben alles klargemacht. Vorhin. Es gibt kein Problem. Unsere Väter sollen das unter sich ausmachen.“
Lupin lächelte jetzt.
„Sehr schön. Vortrefflich. Nun ja, dann ist ja alles in Ordnung.“
„Remus?“ setzte James an. „Was sollen wir jetzt eigentlich unseren Vätern schreiben? Oder macht das die Schule oder...?“
Lupin fuhr mit dem Finger über die Lippen und sagte dann langsam: „Ich denke nicht, daß wir hier irgendwas schreiben sollten. Es ist nicht Eure Aufgabe, die Dinge zwischen Euren Vätern ins Lot zu bringen. Lernt Euch erst mal kennen und genießt die Zeit hier. Ihr könnt ja schreiben, wen ihr hier so alles getroffen habt, aber macht Euch nicht Probleme anderer Leuten zu eigen.“
„Ich schreibe einfach, daß ich hier neue Leute kennengelernt habe, und daß einer davon James heißt. Mehr schreibe ich nicht. Sonst kommen nur besorgte Briefe von zu Hause“,sagte James.
„Genau, und ich schreibe, daß ich mit einem Alan im Schlafsaal bin, der Rest geht Dad nichts an.“
„Naja, ich weiß nicht, ob 'geht ihn nichts an' die Sache trifft, immerhin geht es auch um Harry.“ Lupin stockte kurz und überlegte. Erneut fixierte er Alan. „Sag mal, hast Du irgendwelche Nachteile zu erleiden, wo Deine Familie jetzt weiß, daß Du ein Zauberer bist?“
„Nein, sie haben's geschluckt. Dad war sogar mit mir in der Diagon Alley. Meine Großeltern sind nicht so erfreut, aber sie behandeln mich nicht schlecht. Eher so, als wäre ich schwer krank... Aber das ist schon in Ordnung.“
„Na gut“, sagte Lupin. „Ich werde Harry auch nichts sagen. Wenn ich ihn richtig einschätze, läuft er sonst bei Deiner Familie auf und macht ihr die Hölle heiß, Dich besser zu behandeln als ihn. Damit würde er nur etwas kaputt machen. Kommt Zeit, kommt Rat.
So, es ist ja schon Mittag. Seht mal zu, daß Ihr in die Große Halle geht, damit Ihr noch etwas zu essen bekommt.“
Als beide schon an der Tür standen, drehte sich Alan noch einmal um.
„Prof. Lupin?“ fragte er. „Woher wußten Sie das mit dem Wechsel des Hauses und mit den Slytherins und alles?“
Lupin lächelte noch immer. „Ich weiß es von Prof. McGonagall. Du hattest Dich ihr vorgestern abend anvertraut.“
Alan war perplex.
„Ich habe sie zuletzt beim Willkommensbankett gesehen, danach nicht mehr.“
„Alan, die Dinge sind in Hogwarts nicht immer das, was sie zu sein vorgeben“, sagte Lupin und zwinkerte, „und bevor Du eine Katze hochhebst, vergewissere Dich, daß es wirklich eine Katze ist.“

Nach dem Mittagessen machten sie sich auf den Weg zu Hagrids Hütte. James hatte sich noch immer nicht beruhigt, nachdem er erfahren hatte, daß Alan McGonagall auf den Arm genommen hatte.
„Das muß ich unbedingt meinem Vater schreiben!“ japste er.
„Laß das besser, sonst kriege ich noch Scherereien“, gab Alan zu bedenken.
Die drei Slytherins aus der Bibliothek kamen den beiden entgegen.
„Ah!“ rief der Slytherin, den sie schon im Zug kennengelernt hatten. „Genau die Richtigen! Potter und Dursley, wir müssen Euch was sagen!“
Alan wedelte nur mit der Hand.
„Jetzt nicht Leute, keine Zeit! Ihr wißt schon – Familienzusammenführung!“
„Genau“, rief James fröhlich, „soll ja immer wieder herzzerreißend sein!“
Beide lachten, als sie sahen, wie das Grinsen in den Gesichtern der Slytherins erstarb.

An Hagrids Hütte angekommen, klopfte James an. Hagrid öffnete.
„Da bist Du ja“, dröhnte er und sah dann auch Alan, „oh – Du bist auch da. Dann kommt mal alle rein.“
Drinnen kochte Wasser auf dem offenen Feuer, auf dem Tisch standen bereits Tassen und ein Teller mit einem Riesenhaufen Keksen. Hagrid stellte noch eine Tasse dazu.
„Na, Ihr kleinen Racker? Hat Lupin schon mit Euch gesprochen? Alles in Ordnung?“
„Jaaah, alles in Ordnung“, sagten beide.
„Weißt Du“, wandte sich Hagrid an Alan, „ich habe mal Deinen Vater kennengelernt, da war er so alt wie Du.“
Alan war ganz aufgeregt. Er sah seinen Verdacht bestätigt, den er seit seiner Ankunft auf dem Bahnhof gehegt hat.
„Dann waren Sie das, der meinem Vater diesen Ringelschwanz verpaßt hat?“
Hagrid wurde plötzlich rot im Gesicht – jedenfalls, so weit man es sehen konnte. Er rutschte ein wenig hin und her.
„Öööh, ach das...“
James beugte sich neugierig vor. „Was denn? Das weiß ich noch gar nicht! Erzähl mal, Hagrid!“
Hagrid zögerte. „Ich erzähl's Euch, wenn die anderen da sind.“

Nach und nach kamen weitere Schüler. Ein Mädchen kannte Alan schon, es war Diana Weasley. Bald war es um Hagrids Tisch herum gesteckt voll. Einige guckten interessiert zu Alan hinüber.
James erhob sich und gab den Conférencier.
„Ähm, also Leute, bitte zuhören: Das hier ist Alan. Alan Dursley.“
„Der aus Zaubertränke?“ unterbrach ihn ein Junge mit rotem Wuschelkopf, den Alan am ersten Abend auch unter den Erstklässlern gesehen hatte.
„Wie bitte?“ fragte Alan.
„Du warst das doch mit dem Furunkeltrank“, beharrte der Junge. „Als wir gestern nach Euch Zaubertränke hatten, hat uns Prof. Hallward davon erzählt, daß ein Gryffindor den Trank aus dem Stand perfekt hinbekommen hat. Hat uns Alan Dursley als großes Vorbild hingestellt. Hättest ihn mal hören sollen: 'An sich erwarte ich ja von Ravenclaw, daß Spitzenleistungen erbracht werden, wenn mich mein eigenes Haus schon so enttäuscht. Aber jetzt hat ja wohl Alan Dursley aus Gryffindor das Rennen gemacht.' Der scheint große Stücke auf Dich zu halten, Mann.“
Alan spürte, daß er verlegen wurde.
„Ähm, ja“, nahm James den Faden wieder auf. „Also, was ich sagen wollte: Wir haben Zuwachs bekommen. Alan gehört zur Familie.“ Als alle schwiegen, fuhr er fort: „Alan ist der Sohn von Dudley Dursley. Das ist der Cousin meines Vaters. Dad hatte ja bei den Dursleys gelebt, bis er 17 war.“
„Was, tatsächlich?“ - „Ist ja 'n Ding!“ - „Wow! Erzähl mal, Alan!“
Das waren die Reaktionen.
Doch Alan wollte nun auch etwas wissen: „Und wer seid Ihr alle?“
„Also“, sagte James mit ausladender Handbewegung, „Diana Weasley kennst Du ja schon. Und das ist...“
„Moment“, fuhr Hagrid dazwischen, „damit kann Alan doch nix anfangen. Machen wir es so: Jeder von Euch stellt sich vor und sagt, wo er herkommt. Von James weiß es Alan ja schon, machen wir also bei Diana weiter.“
„Ähm, Moment, von James weiß ich nur, daß Harry Potter sein Vater ist“, gab Alan zu bedenken.

„Gut“, sagte James. „Also, ich bin elf Jahre alt, bin im ersten Hogwarts-Jahr, mein Vater ist Harry Potter und meine Mutter ist Ginny Weasley. Ich habe noch eine nervige Schwester, Sophie, die ist ein Jahr jünger und einen kleinen Bruder, mindestens ebenso nervig, Andrew, noch einmal ein Jahr jünger.“
Hagrid gluckste. „Jetzt kommt Jahr für Jahr 'n neuer Potter, das gibt'n Wirbel.“
Nun meldete sich Diana: „Ich bin auch elf Jahre alt, bin im ersten Hogwarts-Jahr, meine Eltern sind George und Bethany Weasley. Wenn Du in der Diagon Alley warst, hast Du vielleicht Dads Zauberscherzladen gesehen? Meine Mum ist übrigens Muggel. Ich habe noch einen Bruder, Greggory, der ist zwei Jahre jünger.“
Sie gab ab an den Jungen mit dem Jungen mit dem roten Wuschelkopf. „Ja, und ich bin Adrian Weasley, auch erstes Jahr, aber nicht Gryffindor, sondern Ravenclaw. Schon komisch, hätte ich nicht gedacht. Meine Eltern waren beide in Gryffindor. Ron und Hermione Weasley, übrigens Onkel Harrys beste Freunde. Öhm – Geschwister habe ich keine.“
„Ich bin auch ein Einzelkind“, meldete sich der älteste in der Runde, ein großgewachsener, blonder Junge mit Vertrauensschülerabzeichen, „Richard Weasley, den Namen kannst du englisch oder französisch aussprechen, ich bin nämlich beides. Meine Eltern sind Bill und Fleur Weasley. Ich bin im fünften Jahr in Ravenclaw und schon 15. Ich soll auf die Rasselbande hier aufpassen, aber die zwei schlimmsten sind ja nun in Gryffindor gelandet“, sagte er mit einem Seitenblick auf Diana und James.
„Da habt Ihr aber noch einen vergessen“, sagte Hagrid.
„Pfff“, sagte Diana, „der ist nicht hier und das ist auch gut so.“
„Wer denn?“ wollte Alan wissen.
„Ähm“, begann James, „das ist Hermes Weasley. Komischer Name, nicht? Wie der Götterbote. Aber was willst Du auch erwarten, wenn die Eltern Percy Ignatius und Penelope heißen? Der ist in der dritten Klasse in Ravenclaw.“
„Und was ist mit ihm?“
Richard räusperte sich. „Also, das ist ein bißchen schwierig. Als Du-weißt-schon-wer damals 1995 zurückgekommen ist an die Macht, hatte sich Onkel Percy von der Familie abgewandt. Das Zaubereiministerium hatte sich damals geweigert, die Rückkehr von Du-weißt-schon-wem zur Kenntnis zu nehmen. Haben Onkel Harry damals ziemlich übel behandelt.“
„Hab davon gelesen“, sagte Alan, „in Aufstieg und Fall des V.!“
„Du hast das gelesen? Wow!“ meldete sich James. „Ich nicht.“
„Jedenfalls hatte er gesagt, er wolle dem Zaubereiministerium die Treue halten...“
„In den Arsch kriechen!“ rief James.
„JAMES! Na, jedenfalls hatte er da gerade eine Karriere begonnen, und naja. Onkel Harry hatte ihm das übel genommen. Und auch alle anderen. Grandma und Grandpa sind die einzigen, die so halbwegs Kontakt halten. Weißt, Du, Onkel Harry wurde nach seinem Sieg zu einer ziemlich wichtigen Persönlichkeit, und als er im Ministerium angefangen hatte, gab's bei allen einen Karriereknick, die ihm mal in die Quere gekommen waren. Nicht, daß er sie abgesägt hätte, nein. Aber man so froh, daß er ins Ministerium eingetreten ist, daß man Onkel Percy und ein paar andere einfach kaltgestellt und abgeschoben hat. Onkel Percy glaubt natürlich, Onkel Harry hätte da was gedreht, und Hermes glaubt das natürlich auch. Und deshalb ist zwischen uns kein Kontakt.“
Alan betrachtete nachdenklich die Felsenkekse. War das die Sache, die Lupin im Kopf hatte?

„So“, sagte James, „und jetzt erzählt uns Hagrid mal die Geschichte mit dem Ringelschwanz!“
Hagrid wurde wieder rot, murmelte etwas von längst vergangenen Sachen, die er so eigentlich nicht wollte und ließ sich dann doch breitschlagen. Alan hörte aufmerksam zu und mußte feststellen, daß sein Vater die Geschichte ziemlich deckungsgleich erzählt hatte.
„Aber warum hattest Du ihm einen Ringelschwanz verpaßt?“ wollte Alan wissen, während sich die anderen kringelten.
„Öhm, ähm, tjaaaa, weil er Dumbledore beleidigt hat“, stammelte Hagrid, „genaugenommen hatte sein Vater das gemacht...“
„Und warum hattest Du nicht Grandpa den Schwanz verpaßt?“
Hagrid wand sich. „Naja, weißt Du, das war gar nicht so richtig überlegt. Hab mich hinreißen lassen. Hätt's nich' tun sollen.“
„Tut's Dir wenigstens leid?“
„Hm. Eigentlich schon. Und erst recht, wo ich jetzt seinen Sohn kenne.“

Es wurde ein interessanter Nachmittag. Alan erzählte von zu Hause und erfuhr, daß Zaubererkinder normalerweise nicht in die Grundschule gingen, sondern zu Hause von ihren Eltern in Lesen, Rechnen und Schreiben unterrichtet wurden. Diana, James und Adrian bildeten aber eine Ausnahme, sie wurden von ihren Eltern auf die Muggelschule geschickt um, wie es Hermione Weasley wohl mal ausgedrückt hatte, „auch die restlichen 99 nichtmagischen Prozent der Welt kennenzulernen“. Außerdem fand Alan einen Weg, die Felsenkekse eßbar zu machen: Er tunkte sie ziemlich lange in den Tee.

Als das Gespräch auf den Zauberscherzladen kam, erinnerte sich Alan an die Sache mit dem demolierten Wohnzimmer im Privet Drive.
„Sag mal“, wandte er sich an Diana, „in dem Laden gibt es nicht zufällig Süßigkeiten, bei denen einem eine lange Zunge wächst?“
„Doch, die Würgzungentoffees. Waren von Anfang an im Sortiment, da ging Dad sogar noch mit Onkel Fred auf die Schule. Warum?“
„Weil ich glaube, daß mein Dad der erste Kunde war“, lächelte Alan verschmitzt. Er erzählte die ganze Geschichte. Sie wurde ein großer Lacherfolg, speziell bei Hagrid, der sah, daß er nicht der einzige war, der etwas mit Dudley angestellt hatte. „Und der mit den Steckern und Batterien?“ schloß Alan seine Erzählung.
Die anderen sahen sich an und mußten schmunzeln.
„Jaaah, das ist unser Großvater“, sagte James.
„Ja, der ist vernarrt in das ganze Muggelzeug“, bestätigte Adrian.
„Hat davon aber trotzdem keine Ahnung“, meinte Diana.
„Ach, ich weiß noch, wie Dad beschlossen hatte, daß wir im Grimmauld Place Internet bekommen sollten. Grandpa saß stundenlang vor dem Computer, hatte nichts begriffen, fand das alles aber trotzdem wunderbar einfallsreich“, schwelgte James.
Richard mußte auch erst lachen, wurde dann aber ernst. „Leider halten wir Zauberer uns für was besseres und kümmern uns nicht um die Muggelwelt. Ich meine, die Muggel haben wahnsinnig aufgeholt und uns auch schon überholt. Weißt Du, Alan, wann der erste Zauberer den Atlantik bezwungen hat? Das war 1935, Jocunda Sykes auf einem Eichschaft.“
„Oh, da haben die Muggel schon begonnen, einen Linienverkehr aufzubauen“, merkte Alan an, „und den Atlantik überflogen haben sie schon 1919. Mit einer, warte mal, Curtiss NC-4, war ein Flugboot.“
„Eben“, fuhr Richard fort, „und wenn die vier hier nicht wären und Onkel Harry und Tante Hermione, dann wüßte ich nicht mal, wie man 'Telefon' buchstabiert.“

Es wurde noch ein so interessanter Besuch bei Hagrid, daß sie bis zum späten Abend blieben und das Abendessen verpaßten. Aber das machte Alan nichts aus. Er hatte so viel erfahren und endlich war er nicht mehr allein. Erst jetzt hatte er das Gefühl, so richtig in Hogwarts angekommen zu sein.


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Ich war bei MTV in New York und es war tierisch kalt draußen. Sie brachten mich rüber ans Fenster und da stand dieses Mädchen, das nichts außer ein Harry-Potter-Handtuch trug und ein Schild in der Hand hielt, auf dem stand 'Nichts kommt zwischen mich und Harry Potter!'. Es war toll. Sie ist eine Legende.
Daniel Radcliffe