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Fanfiction

Ein neuer Jahrgang - Wochenende

von Krabbentaucher

Die erste Unterrichtswoche in Alans neuem Leben näherte sich dem Ende. Resümierend mußte er feststellen, daß es Spaß gemacht hat. Es war das eine, in Ollivanders Laden einen Zauberstab zu schwingen und Funken sprühen zu lassen. Aber es war etwas anderes, mit einem Zauberstab auch tatsächlich zu arbeiten und richtig zu zaubern. Es war natürlich nicht einfach, so hatte er in Verwandlung sein Streichholz – wie alle anderen auch – noch nicht in eine Stecknadel verwandeln können, aber immerhin hatte es eine leicht metallische Färbung angenommen.
An den Umhang hatte sich Alan ziemlich schnell gewöhnt. Er fand, daß dieses lange und weite Kleidungsstück alle dazu brachte, sich etwas gemessener und würdevoller zu bewegen, als sie es in Jeans und Pulli getan hätten.

Nun war Freitagmorgen und ein Ende der Unterrichtswoche war abzusehen. Er mußte jetzt nur noch Zaubertränke hinter sich bringen, dann noch die restlichen Hausaufgaben, danach würde das Wochenende vor ihm liegen.

Als Alan unten in den Kerkern vor der Klassenzimmertür stand, stellte er fest, daß James noch nicht da war. Die Tür schwang auf, und die Schüler strömten in den Raum. Sofort waren – wie immer – die hinteren Tische belegt. Alan, dessen Technik, erst einmal James einen Platz suchen zu lassen, diesmal nicht aufging, stellte seinen Kessel auf den Tisch ganz vorne rechts, an dem noch niemand saß. Er ging davon aus, daß James sich an einen der freien Plätze an den anderen Tischen setzen würde.

Ihr Lehrer wartete ab, bis Ruhe einkehrte. Alan wußte aus Aufstieg und Fall des V. natürlich, daß dieses Fach einmal von einem unausstehlichen Kerl und Todesser namens Snape unterrichtet worden war, der schließlich den Vorgänger von McGonagall ermordet hatte. Snapes Vorgänger und Nachfolger Slughorn unterrrichtete das Fach nach diesen tragischen Ereignissen noch einige Jahre, um dann in den Ruhestand zu gehen. Nunmehr wurde das Fach von Prof. Basil Hallward unterrichtet, der in den 80er Jahren Snapes Musterschüler war und sich danach auf eine europaweite Studienreise in Sachen Zaubertränke begeben hatte. Hallward war groß und stämmig und trug sein seidig glänzendes schwarzes Haar mittellang. Seiner Kleidung nach zu urteilen war schwarz seine Lieblingsfarbe.

Die Kerkertür flog noch einmal auf und James stürzte mit dem letzten Läuten in den Klassenraum, sah sich gehetzt um, warf seine Sachen auf den Tisch, an dem Alan bereits saß und keuchte: „'Tschulligung, habe noch was...“
Hallward nahm es mit völlig unbewegter Miene zur Kenntnis.
Alan verzog auch keine Miene – allerdings nicht, weil er wie Hallward ein Pokerface aufgesetzt hatte, sondern weil er vor Schreck einfach versteinert war. Seine Taktik ist gründlich schiefgegangen.

„Nachdem wir nun alle hoffentlich vollzählig sind, können wir wohl anfangen“, begann Hallward. „Die Kunst des Zaubertrankbrauens eröffnet Euch die Anwendung starker Magie in größter Präzision. Während es in der Zauberstabzauberei immer wieder vorkommt, daß ein Zauber – vor allem, wenn es sich um einen komplizierteren Zauber handelt, wie Ihr sie in ein paar Jahren lernen werdet – ungenügend ausfällt, weil die gedanklichen Voraussetzungen in der konkreten Situation nicht gegeben waren, ermöglicht Euch die Anwendung eines Zaubertranks unabhängig von Eurer Verfassung, das gewünschte Ziel zu erreichen – wenn der Zaubertrank gelungen ist.“
Alan mußte an sein eingefärbtes Streichholz denken.
„Und hier sind wir an dem Punkt angekommen, an dem so viele auch fähige Zauberer scheitern. Das Brauen eines Zaubertranks erfordert ständige geistige Präsenz. Wer mit den Gedanken woanders ist, sollte besser etwas anderes machen. Da ist es nicht anders als mit dem Milchkochen. Ich werde also versuchen, Euch in diese Kunst einzuführen, und dann werdet Ihr am Ende Eures fünften Jahres die Zwischenprüfungen ablegen. Da werden sich dann Spreu und Weizen trennen.“
Hallward machte eine Kunstpause.
„Für alle anspruchsvolleren magischen Berufe ist ein Abschluß in Zaubertränke nach der siebten Klasse Voraussetzung, so etwa für Auroren oder Heiler. Wer also etwas besseres zu arbeiten gedenkt als den Servicewagen durch den Hogwarts-Expreß zu schieben, der sollte aufmerksam mitarbeiten – und zwar ab heute.“
Er blickte noch einmal über alle Köpfe hinweg.
„Aufmerksamkeit bedeutet natürlich, daß ich Privatgespräche während meiner Stunden nicht dulde, schon aus Sicherheitsgründen nicht. Beim Brauen kann zu viel schiefgehen.“

Zum Einstieg ließ Hallward seine Schüler einen einfachen Trank gegen Furunkel herstellen. Alan tat so, als befinde sich eine Mauer um ihn herum und konzentrierte sich stärker auf seinen Trank als unbedingt nötig, um so James nicht den geringsten Vorwand zu liefern, irgendeinen Streit anzufangen. Trotz aller Konzentration bemerkte er allerdings, daß die Slytherins auf der linken Seite des Klassenzimmers höchst interessiert zu ihm und James hinüberstarrten. Es war offensichtlich, daß die Begebenheit in der Bibliothek gestern abend das Topthema im Slytherin-Gemeinschaftsraum war. Alan bereitete seinen Trank deshalb besonders verbissen zu, indem er jede Anweisung ganz genau befolgte und seine Zutaten besonders hingebungsvoll abwog.
„Von den Kesseln zurücktreten, bitte!“ kommandierte Hallward gegen Ende der Stunde.
Dann ging er von Kessel zu Kessel, um das Gebräu darin zu begutachten. Er verzog dabei keine Miene und Alan kam allmählich der Gedanke, daß Hallward unter einer Art Gesichtsmuskellähmung litt.
„Ganz passabel, zwei Punkte für Slytherin; das war nichts, Nott; bei Ihnen auch nicht, Whitherspoon; geht so, ein Punkt für Slytherin; wirklich ordentlich für's erste Mal, fünf Punkte für Gryffindor...“ So ging es weiter, bis er als letztes an dem Tisch von Alan und James angekommen war.
Hallward äugte zunächst in James' Kessel und vergab einen Punkt für Gryffindor. Danach stand er vor Alan. Mit unbewegtem Gesicht schaute er in den Kessel wie bei den anderen auch. Aber er sagte nichts. Stille breitete sich aus.
Dann nahm Hallward einen Schöpflöffel hervor, tunkte ihn in Alans Trank und kommandierte an die Klasse gewandt: „Hersehen!“
Er hob den Schöpflöffel hoch und ließ den Trank in den Kessel zurücklaufen. Alan wurde ganz flau im Magen. Er fühlte sich vorgeführt. Einige Slytherins lächelten schon schadenfroh. Hallward schöpfte noch mal und ließ den Trank vor aller Augen wieder zurücklaufen.
„Prägen Sie sich das ein: So sieht ein perfekt gelungener Trank gegen Furunkel aus. Sie könnten Dursleys Gebräu ohne weiteres abfüllen und in der Apotheke verkaufen. Wirklich Ihr erster Trank, Dursley?“
„Ähm... ja, Sir.“
Hallward fixierte Alan und sagte dann: „20 Punkte.“

Sein grandioser Erfolg in Zaubertränke hatte Alan so beflügelt, daß das Mittagessen doppelt so gut schmeckte. Außerdem mußte er am Nachmittag nur noch einen Aufsatz für Zauberkunst schreiben, während alle anderen von Hallward aufbekommen hatten, zu analysieren, was sie an ihrem Trank in der nächsten Stunde verbessern mußten.
Im Gemeinschaftsraum saßen die Schüler zusammen und machten ihre Hausaufgaben. Die einen stöhnten, weil sie ihre Hausaufgaben verbummelt hatten und jetzt vor einem riesigen Berg saßen, andere machten sich Gedanken über ihren Zaubertrank. Ein Mädchen fragte Alan sogar um Hilfe. Alan konnte ihr aber auch nicht sagen, was sie falsch gemacht hatte.

Am Samstagmorgen schien die Sonne durch die Vorhänge von Alans Himmelbett. Er würde sich endlich mal die Schloßgründe ansehen können. Aber zuerst wollte er ausgiebig frühstücken. Mit dem zur Gewohnheit gewordenen morgendlichen Kontrollblick stellte Alan fest, daß die Vorhänge von James' Himmelbett noch zugezogen waren. Schnell zog sich Alan an und ging hinunter in die Große Halle. Für samstägliche Verhältnisse war er recht früh dran, es war noch nicht voll. So konnte er in aller Ruhe das ganze Programm britischen Frühstückswesens auskosten: Speck, Würstchen, Rührei, Toast. Danach fühlte er sich satt und zufrieden und den Freizeitherausforderungen des Tages gewachsen.

Er schlenderte hinunter zum See. Die Woche über war er nur dreimal aus dem Schloß herausgekommen, nämlich als er in das Gewächshaus I ging, wo er Kräuterkunde hatte. Ansonsten war das Wetter zu schlecht. Aber heute schien die Sonne von einem tiefblauen Himmel auf die wilden Berge des schottischen Hochlandes, auf das Schloß und auf den See. Alan blickte sich um und sah etwas, das aussah wie Stadion. Sein Herz machte einen Hüpfer. Gab es hier einen Fußballplatz? Immerhin lag in seinem Koffer auch der Fußball, den er auf Mallorca zu seinem elften Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Er ging hin und sah sich die Sache an. Es war tatsächlich ein Stadion. Allerdings war das Spielfeld oval, und an zwei gegenüberliegenden Seiten standen jeweils drei 15 m hohe Pfosten mit Ringen darauf. Eine Sekunde lang überlegte Alan, ob es sich hier um ein Basketballfeld für eine besonders schwierige Variante handelte. Dann fiel ihm wieder der Laden in der Diagon Alley ein. Qualität für Quidditch. Allmählich bekam er eine Vorstellung davon, wie Quidditch gespielt wurde. Wenn er die Besen in der Schaufensterauslage richtig deutete, dann dürfte es darauf ankommen, auf dem Besen herumzufliegen und Bälle durch die Reifen zu schießen oder zu werfen. Alan fand es schade, daß er nicht fliegen konnte, das Spiel hätte ihn vielleicht doch interessiert, denn nach einer knappen Woche ohne Sport brauchte er ein bißchen Bewegung.

Nach einiger Zeit ging Alan zum Schloß zurück, ohne wirklich zu wissen, was er als nächstes machen wollte. Die Schloßgründe bevölkerten sich, offenbar hatte jetzt die Mehrzahl der Schüler ihr Frühstück beendet.
In der Eingangshalle wollte er die Marmortreppe hinaufgehen, als er sah, daß James mit einem Jungen aus seinem Schlafsaal und einem Mädchen, von dem sich Alan erinnerte, daß es Diana Weasley hieß, am Fuß dieser Treppe stand. Ihre Blicke kreuzten sich kurz und nicht weit von James machte Alan kehrt. Er hörte, wie James zu seinen Begleitern sagte: „Wartet, ich habe was zu erledigen“. Dann sah er, wie sich James in Bewegung setzte und in seine Richtung ging.
In diesem Augenblick wurde das Portal zu den Schloßgründen von einer Gruppe Schüler blockiert, die offenbar beschlossen hatte, wieder in das Schloß zu gehen.
Alan drehte erneut ab und lief jetzt die Treppe hinunter, die zu den Kerkern führte. Einen Augenblick hielt er inne und hörte zu seinem Entsetzen Schritte, die hinter ihm herkamen. Er lief weiter und stand schließlich vor der Tür, hinter der er Zaubertrankunterricht hatte. Die Tür war nicht verschlossen, und als er die Schritte zum Gang einbiegen hörte, schlüpfte er ins Klassenzimmer und schloß die Tür.
Er stand vor dem Lehrerpult und hielt den Atem an. Draußen schienen die Schritte vor der Tür halt gemacht zu haben. Plötzlich ging die Tür auf.

James Potter stand in der Tür. Er blickte Alan geradewegs an und kniff leicht die Augen zusammen. Dann trat er ein und schloß die Tür hinter seinem Rücken, ohne seinen Blick von Alan zu wenden. James ließ sich ein Stückchen nach hinten fallen, so daß er gegen die Tür lehnte und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Sag mal“, begann er, „stinke ich?“

Alan war ein wenig verdutzt. Er hatte sich in der Kürze der Zeit auf einen Angriff vorbereitet, aber nicht auf diese Frage.
„Äh, nein, wieso?“
„Weil“, sagte James langsam, „weil Du so tust, als ob ich stinke.“
„Tu ich das?“
James stieß sich von der Tür ab und stand jetzt aufrecht. Er wirkte leicht verärgert.
„Klar tust Du das. Mach mir nichts vor. Du setzt Dich in der Großen Halle immer möglichst weit von mir weg. Du vermeidest es, mit mir aus dem Schlafsaal zu gehen. Gestern hast Du extra nochmal Deine Schuhe auf- und wieder zugebunden, damit Du nicht mit mir zusammen runtergehen mußtest.“
James holte Luft. Alan sagte nichts. Er hatte seine Lippen aufeinandergepreßt.
„Ich habe ja zuerst geglaubt, daß das einfach Zufall war. Aber gestern in Zaubertränke war das ja nicht zu übersehen. Du hast so verbissen weggeschaut, daß neben Dir eine Bombe hätte hochgehen können, und Du hättest es nicht bemerkt. Ich wollte Dich fragen, ob ich Dein Messer kurz ausleihen könnte, weil ich meins vergessen hatte. Aber Du warst derart abweisend, daß ich mich nicht mal getraut habe, 'ej Du' zu sagen.“
Alan sagte immer noch nichts. Er war etwas irritiert. Hier standen sich die Söhne von zwei Erzfeinden gegenüber, es gab keine Zeugen, und James redete davon, daß er in der Schule von Alan geschnitten wurde?
„Weißt Du“, fuhr James fort, „ich beklage mich nicht, wenn jemand nicht um den Sohn des berühmten Harry Potter herumschwirrt und sich einschleimen will. Sowas geht mir auf die Nerven, ehrlich. Wo ich auftauche, heißt es: 'Oh, und Du bist der Sohn von Harry Potter? Du siehst ihm ähnlich, weißt Du? Harry hatte in Deinem Alter auch so ausgesehen, nur daß er eine Brille trug. Du willst doch bestimmt ein großer Auror werden, wie Dein Vater?' Und so weiter und so weiter.“
James unterbrach sich und griff in die Tasche seines Umhangs. Alan hatte zunächst erwartet, daß er jetzt den Zauberstab herausholen und endlich zur Sache kommen würde. Aber James hielt stattdessen ein Etui in seiner Hand. Diesem entnahm er eine runde Brille, klappte sie auf und setzte sie auf die Nase.
„Ich habe übrigens auch eine Brille. Bin leicht kurzsichtig. Die Potters haben keine besonders guten Augen. Aber ich versuche ohne Brille auszukommen, damit die Leute mich nicht noch mehr nerven, wie ähnlich ich Dad bin.“
James lächelte kurz. Dann wurde sein Gesicht wieder ernst.
„Aber Du gehst mir regelrecht aus dem Weg. Ich meine, im Zug war ich doch auf Deiner Seite. Und jetzt meidest Du mich, als würde ich stinken. Ich will wissen, warum.“

Alan überlegte kurz. James schien überhaupt keine Verbindung zur Vergangenheit ihrer Väter bemerkt zu haben. Offenbar haben die Slytherins auch noch nicht mit ihm gesprochen. Er könnte versuchen, jetzt noch irgendeine Ausrede zu finden und zu hoffen, daß James als echter Gryffindor sich von den Slytherins nichts erzählen lassen würde. Aber nein – er entschied sich für die Wahrheit.
„Weißt Du, wie ich heiße?“
„Klar, Alan Dursley.“
Alan sah James erwartungsvoll an. Doch der erwiderte den Blick nur irritiert.
„Na und?“ fragte James.
„Dursley, Mann!“
James starrte Alan noch immer fragend an. Dann kroch allmählich die Erkenntnis über sein Gesicht. Seine Augen weiteten sich, sein Kinn klappte herunter und er beugte sich leicht vor.
„WAS?“ rief er.
Alan nickte.
„Du bist der Sohn von Dads Cousin?“
Alan nickte erneut.
„Gibt's nicht!“
„Ist aber so.“
„Und deshalb gehst Du mir aus dem Weg.“ Das war keine Frage, sondern eine Feststellung.
„Ja.“

James richtete sich zu voller Größe auf. Alan tat das gleiche, was in seinem Falle sehr viel eindrucksvoller war. Er war nicht nur größer als James, sondern auch muskulöser. Körperlich war er James eindeutig überlegen. Doch James machte keine Anstalten, sich auf Alan zu stürzen. Er hob ein wenig den Kopf.
„Verstehe“, sagte er, „verstehe.“
Beide starrten einander an.
„Little Whinging in Hogwarts, was?“ sagte James.
Alan sagte nichts. Er hatte sich auf die Lippen gebissen. James sackte wieder ein wenig in sich zusammen, dann drehte er sich um und öffnete die Tür. Dann drehte er sich noch einmal um.
„Und – was für Schauergeschichten hat Dein Vater über meinen Dad erzählt?“
„Was? Wie bitte?“ Für Alan kam diese Wendung der Ereignisse völlig unerwartet.
„Ist ja auch egal“, murmelte James mehr zu sich selbst und verließ das Klassenzimmer.
Alan erwachte jetzt aus seiner Erstarrung. Ihm wurde mit einem Schlag klar, daß James ihm gegenüber dieselben Befürchtungen hegte wie umgekehrt. Schnell sprintete er aus dem Klassenzimmer und den Gang hinunter.
„JAMES!“
James drehte sich um. Er sah Alan unsicher an, nahm seine Brille von der Nase und packte sie weg. Er sah besorgt aus. Beide standen jetzt so dicht beieinander wie seit dem Vorfall im Zug nicht mehr.
„James...“, setzte Alan an, „ich..., also...“ Er holte tief Luft. „Es ist mehr – mehr wegen dem, was mein Dad an Schauergeschichten über sich selbst erzählt hat. Wie er Deinem Vater das Leben zur Hölle gemacht hat. Und vor allem Grandma und Grandpa. Du weißt ja.“
Alan versuchte ein Lächeln. James zog die Augenbrauen hoch.
„Naja“, sagte Alan, „wie er Deinen Vater damals rumgekickt hat. Wie Dein Vater schikaniert wurde. Wie er wie Ungeziefer behandelt wurde. Wie mein Dad in der Muggelschule alle von Deinem Vater ferngehalten hat, die seine Freunde hätten werden können. Diese ganzen Sachen eben.“
„Davon weiß ich kaum was“, erwiderte James verwundert, „Dad hat mir immer nur gesagt, daß er froh war, aus Little Whinging raus zu sein. Und daß er schlecht behandelt wurde, weil er Zauberer war. Und daß er die Adresse der Hölle kennen würde: Privet Drive 4. Mehr eigentlich nicht.“
Beide sahen einander an. Doch die Spannung zwischen ihnen schien abgefallen zu sein. Dann fing James an zu lächeln.
„Die Sache im Zug“, sagte dieser zögernd, „das war echt eine saubere Sache von Dir. Nachdem dieser Vertrauensschüler uns in die Abteile geschickt hatte, war ich mir sicher, daß Du nach Gryffindor kommen würdest. Und ich habe gedacht, daß wir vielleicht Freunde werden könnten. Weißt Du, eigentlich habe ich nicht viele Freunde unter Zauberern, denn wir leben in einer Muggelgegend. Meine Freunde sind fast alle Muggel.“
Alan lächelte jetzt auch.
„Wenn das nur mit unseren Vätern nicht wäre...“
„Ach, wieso denn?“ fragte James in aufgebrachtem Ton, „Du bist Alan und ich bin James! Und nicht irgendwelche Väter! Du bist doch in Ordnung!“
„Du hast Recht. Sollen die das unter sich ausmachen! Ähm – und jetzt?“
James überlegte. „Sollten wir uns die Hand geben? Oder was macht man in so einem Fall?“
„Hm. Schadet jedenfalls nicht.“
Beide reichten sich die Hände. Als er die von James berührte, war es, als ging in Alan die Sonne auf, die den Schatten der Vergangenheit vertrieb.


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Emma ist eine natürliche Schönheit – wenn sie also die ,normale‘ Hermine in ihrer Schuluniform spielt, müssen wir ihr Aussehen unter dem Make-up eher herunterspielen. Aber der Weihnachtsball erfordert natürlich das genaue Gegenteil – da konnten wir uns mit dem Make-up richtig austoben.
Amanda Knight, Maskenbildnerin