So, wie versprochen! Viel VergnĂĽgen!
Kapitel 24: Ungewissheit
Unterdessen saßen zwei ahnungslose junge Frauen allein in den Sesseln am Feuer. Der Gemeinschaftsraum hatte bereits begonnen sich zu leeren, doch die Beiden machten keine Anstalten sich zu erheben. Wie an jedem ?Herrenabend' ihrer Rumtreiber genossen die Freundinnen die Chance ungestört zu tratschen und zu lachen… Doch kaum hatten die letzten Gryffindors den Weg in ihre Schlafsäle angetreten, wurde das Thema ernst. Lily hatte nicht die Absicht, die Gelegenheit verstreichen zu lassen. Heute konnte Aria sie nicht so schnell abwimmeln… Ohne zu zögern begann sie zu sprechen, kaum dass die letzten Schritte verklungen waren „Findest Du das fair?“ Über Arias Gesicht huschte ein trauriges Lächeln, sie sah nicht im Mindesten überrascht aus „Lily - bitte!“ Doch diese war ganz und gar nicht gewillt so leicht aufzugeben „Ari! Ich meine das wirklich ernst! Sirius hat Dich vor fast zwei Monaten gefragt - findest Du nicht, dass er endlich eine Antwort verdient hat?“ Aria seufzte. Womit sie wieder beim Thema wären… Sie wusste, das Lily heute Abend mitbekommen hatte, dass Sirius sie darauf angesprochen hatte… und wieder hatte sie ihn vertröstet… „Das ist nicht so einfach…“ „Ariane Property, ich bitte Dich! Was verdammt wäre einfacher? Der Mann, den Du über alles liebst - und das Tust Du doch - bittet Dich bei ihm einzuziehen! Was ist an der Entscheidung so schwer?“ „Das weißt Du genau!“ ein gequälter Ausdruck lag in ihren schwarzen Augen. „Ari!“ Lilys Stimme hatte jetzt etwas Beschwörendes angenommen „Ich weiß, dass Du Dir Sorgen um das Geld machst… Aber Sirius hat doch recht - er muss die Wohnung doch so oder so bezahlen! Und Du kannst doch immer noch dazugeben, was Du hast… Was glaubst Du wer bei den Potters das Meiste bezahlt? Das bin bestimmt nicht ich…“ Auch Lily seufzte jetzt. „Aber er könnte doch auch bei Granny einziehen…“ „Ari! Du weißt warum er das nicht will - und ich kann ihn verstehen! Er ist jetzt schon zwei Jahre bei den Potters untergekrochen - er möchte endlich was Eigenes… Ich mag James Eltern auch sehr gern - aber ich möchte auch irgendwann ein eigenes Zuhause. Und ich dachte Dir würde es genauso gehen…“ Aria nickte zögernd „ Schon… Aber es wäre doch nur für den Anfang - und es wäre soviel leichter…“ traurig sah sie einen Moment in die smaragdgrünen Augen ihrer besten Freundin, bevor sie den Blick zu Boden senkte. „Es ist ja nicht nur das“, flüsterte sie leise. Erstaunt sah Lily sieh an, wartete gespannt was folgen würde. Es dauerte ein bisschen, bis sie leise weitersprach „Ich hab doch keine Ahnung von einem Zaubererhaushalt - und Sirius auch nicht… Die Blacks hatten immer schon Hauselfen und Mrs. Potter würde den Jungs niemals erlauben zu helfen, das weißt Du… Ich kann eine Waschmaschine bedienen - oder einen Staubsauger - aber von Haushaltszaubern habe ich keine Ahnung!“ Lily konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Irritiert und ein bisschen böse sah Aria sieh an „Was ist daran so lustig?“ Lily lachte leise „Sorry! Tut mir echt leid! Aber ich hab mir gerade Sirius in der geblümten Küchenschürze meiner Mum vorgestellt…“ Jetzt musste auch Aria lachen „Oh! Na ja- kommt ganz darauf an, was er drunter anhat…“ Lily grinste breit „Als ob Dir das nicht egal wäre! Aber mal im Ernst - glaubst Du wirklich er hilft Dir?“ „Natürlich“, sie lächelte immer noch „im Cottage haben wir schließlich auch zusammen geholfen. Er hat sogar Frühstück gemacht…“ Ein seliger Ausdruck lag kurz auf ihrem Gesicht, dann seufzte sie schwer. Auch das war ein Grund, warum Sirius nicht bei Granny einziehen wollte… Zugegeben ein sehr schöner Grund… Lily blickte verwundert auf ihre beste Freundin, doch diese schien nicht weitersprechen zu wollen. Für einen Moment herrschte Schweigen. Aber Lily Evans wäre nicht sie selbst gewesen, wenn sie jetzt schon aufgegeben hätte. „Deine Großmutter kann Euch auch keine Haushaltszauber beibringen“, versuchte sie einen erneuten Vorstoß. Ein resignierter Blick war die Antwort „Aber wenigstens kochen…“, kam es sehr leise zurück „Du weißt, dass ich außer Spaghetti nicht viel zustande bringe… Hat mich ja auch nie interessiert…“ „Glaubst Du Sirius interessiert ob Du kochen kannst?“ „Wenn er jeden Tag das Gleiche essen muss schon…“, Aria versuchte zu lächeln, aber es drang nicht bis in ihre Augen. Lily blickte sie nachdenklich an, dann begann sie zu schmunzeln „Granny ist nicht die Einzige, die Kochen kann…“ Erstaunt sah ihre Freundin sie an „Wen meinst Du?“ „Mrs. Potter natürlich!“ kam es triumphierend zurück „Und sie beherrscht Haushaltszauber!“ „Und warum sollte sie mir das beibringen?“ Lily grinste jetzt breit „Weil ihr Sirius' Wohl sehr am Herzen liegt vielleicht! Und weil sie Dich gern hat!“ Nachdenklich blickte Aria ihre beste Freundin an „Du meinst wirklich sie würde das für uns tun?“ „Natürlich! James soll ihr morgen früh gleich eine Eule schicken - und falls sie sich weigert, werde ich schon dafür sorgen, dass jeder Euch zum Einzug statt einem Blumentopf entweder ein Buch über Haushaltszauber oder ein Kochbuch mitbringt!“ Ihre gute Laune war ansteckend und Aria lächelte ebenfalls, bis erneut ein Schatten über ihre Züge huschte „Granny wird traurig sein“ „Glaubst Du? Ich weiß nicht… Sie weiß, dass Ihr Zwei zusammen gehört. Es würde sie unglücklich machen Euch im Weg zu stehen! Aber Du solltest ihr so bald wie möglich eine Eule schicken, dass es nicht ganz so überraschend für sie kommt.“ Jetzt lächelte Aria traurig „Das habe ich bereits… Ich warte auf ihre Antwort…“ „Deshalb hast Du Sirius vertröstet? Du kannst Deine Entscheidung doch nicht von ihrer Reaktion abhängig machen!“ „Nein, das nicht… Aber ich muss wissen, ob die Aussteuertruhe meiner Mutter das enthält, was ich hoffe…“ „Und wenn nicht? Sagst Du dann nein?“ fragte Lily sie entsetzt, doch Aria schüttelte schon leicht den Kopf „Nein - aber es wird mir leichter fallen ja zu sagen… Ich würde es wohl keine drei Tage ohne Sirius aushalten… nicht, wenn ich genau weiß, dass ich es auch anders haben könnte. Aber ich fühl mich einfach scheußlich bei dem Gedanken, dass er alles bezahlen muss… Deshalb wollte ich erst die Verhältnisse wenigstens ein bisschen ausgleichen, bevor ich ja sage…“ Aufmerksam betrachtete Lily ihre beste Freundin, ehe sie mit ein paar letzten Sätzen das Thema beendete „Ich verstehe… Aber Du machst Sirius viel glücklicher als all das Gold - hast Du daran mal gedacht?“ Aria musste unwillkürlich lächeln. Doch obwohl sich das Gespräch nun durchgehend mit angenehmen Themen beschäftigte, konnte sie nicht verhindern, dass ein ungutes Gefühl in ihr aufzusteigen begann… Es sollte sie nicht trügen…
Im Wald hatte Krone es endlich geschafft seine Freunde einzuholen. Moony versuchte immer noch zu entkommen und Tatze hatte alleine alle Mühe gehabt ihn weiter zwischen die Bäume zu treiben. Beide hatten heftige Bissspuren aufzuweisen und bluteten aus mehreren Wunden. Tatze, der Remus, der augenscheinlich nicht bei Verstand war, nicht unnötig verletzen wollte, hatte eindeutig mehr abbekommen… Es wurde höchste Zeit, dass sie zurück kamen um die Wunden zu versorgen - sie hatten noch einen langen Weg vor sich… Krone senkte entschlossen sein Geweih und gemeinsam begannen sie um Moony zu kreisen, ihn einzukeilen und wieder Richtung Hogwarts zu drängen. Es war ein langes und zeitaufreibendes Verfahren, da der Werwolf immer wieder auszubrechen suchte. Erst, als sie bereits das Herz des Waldes erreicht hatten, begann er ruhiger zu werden… zur Besinnung zu kommen… Der Schritt der drei Tiere verlangsamte sich und Krone merkte besorgt, dass Tatze mittlerweile mit einer Vorderpfote kräftig hinkte. Im dämmrigen Licht konnte er gerade so erkennen, dass das dichte schwarze Fell seltsam glänzte und merkwürdig anlag… Doch sie konnten es nicht riskieren sich jetzt zurückzuverwandeln um die Blutung zu stoppen… Es half nichts - sie mussten weiter. Sie benötigten mehr als das Doppelte an Zeit für den Rückweg, als sie für den Hinweg gebraucht hatten. Umso näher sie ihrem Ziel kamen, umso mehr begann Tatze zu humpeln. Er konnte das Schultergelenk kaum noch belasten und mühsam schleppte er sich vorwärts.
Wurmschwanz hielt bereits Ausschau nach ihnen, als sie endlich den Wald verließen. Entsetzt beobachtete er, wie der große, schwarze Hund einige Meter von ihm entfernt kraftlos zu Boden sank und sich zurückverwandelte… Krone trieb indessen Moony immer weiter auf ihn zu und rasch drückte er den Knoten. Der Werwolf stob an ihm vorbei und verschwand in dem dunklen Gang. Einen Moment wartete er noch, bis der Eingang sich wieder schloss, dann machte er sich auf den Weg zu James, der bereits in seiner menschlichen Gestalt neben dem offenbar bewusstlosen Sirius kniete. Er untersuchte ihn und schwang seinen Zauberstab „Schnell! Das wird nicht lange halten! Wir müssen ihn ins Schloss bringen!“, sagte er zu Peter, der sich inzwischen ebenfalls zurückverwandelt hatte. Panik kam in diesem hoch „Spinnst Du? Wir können ihn nicht in den Krankenflügel bringen!“ Das würde mehr als Ärger geben - wie sollten sie die Verletzungen erklären? James Antwort kam entschlossen „Wir bringen ihn nicht in den Krankenflügel, sondern in den Turm. Ich hoffe nur, die Mädchen sind noch wach - sonst müssen wir sie irgendwie aus dem Schlafsaal kriegen. Lily hat bestimmt noch etwas von dem Blutstiller, den sie für das letzte Quidditchspiel gebraut hat - sonst kann sie welchen machen!“ Und wenn nicht… Lieber würde er von der Schule fliegen, als seinen besten Freund zu verlieren! Wieder schwang er seinen Zauberstab und ließ den immer noch Bewusstlosen vor sich her zum Schloss schweben. Den Geheimgang zu durchqueren war kein Problem, aber oben angekommen blieb ihnen keine andere Wahl, als Tatze zwischen sich zu nehmen und ihn im, wenn auch etwas dürftigen Schutz des Tarnumhangs zum Gryffindorturm zu schleifen. James brauchte all seine Kraft, um seinen Freund zu halten, während Peter unter dem Umhang hervorschlüpfte um der fetten Dame das Passwort zu nennen.
Das Porträt schwang auf und rasch zogen sie ihn durch die Öffnung in den mittlerweile nur noch spärlich beleuchteten Gemeinschaftsraum. Der Tarnumhang fiel zu Boden. Zwei einsame Gestalten schreckten aus den Sesseln am Kamin. Sie erkannten sie sofort. „Scheiße - was ist passiert?“ würgte Lily hervor, während Aria schreckensbleich, mit aufgerissenen Augen auf das Bild starrte, dass sich ihr bot. Irgendwie hatte sie gewusst, dass etwas nicht stimmte… Sie brauchte nur einen winzigen Moment, bevor ihre Gedanken zu rasen begannen. Sie konnten nicht in den Krankenflügel - sonst wären sie nicht hier… Sie mussten etwas ausgefressen haben… Sie brauchte all ihre Selbstbeherrschung, um sich zusammenzureißen. 'Ruhig! Ruhig!' ermahnte sie sich selbst 'Du kannst ihm nicht helfen, wenn Du jetzt durchdrehst… das kannst Du später immer noch…' Sie brauchte nur den Bruchteil einer Sekunde um zu reagieren „Lily - hol Deine Notfalltasche! Schnell! Wir bringen ihn nach oben!“ sagte sie leise aber bestimmt. Lily machte sich bereits auf den Weg, als sie ihr ebenso leise nachrief „Und bring das Fläschchen aus meinem Nachttisch mit - Du weißt welches!“ Unglaublich erleichtert sahen die Jungs ihr entgegen - froh darüber, dass sie nicht in hysterisches Gekreische ausbrach, wie es manch andere sicher getan hätte… Sie hätte allen Grund… Nach der Hälfte des Aufstieges sah Peter ziemlich fertig aus. Sirius war um einiges größer und schwerer als er - und er war nicht gerade ein Muskelpaket. Doch als Aria zu ihm trat und ihn mit den einfachen Worten „Lass mich!“ zur Seite schob, um seine Last auf ihre Schulter zu ziehen, reagierte er gereizt. „Hey! Der ist ganz schön schwer!“ James konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen „Ich glaube Aria weiß ganz genau, wie schwer Tatze sein kann…“ Sein Gewicht schien sie niederzudrücken, aber sie zog ihn entschlossen hoch. „Ha, ha!“ erwiderte sie leise „Erzähl mir lieber was passiert ist… Sonst frag ich Lily doch mal über Euer Liebesleben aus…“ Der Ausdruck auf dem Gesicht des Rumtreibers wurde ernst. Peter kam ihm mit der Antwort zuvor, es war nur ein Flüstern „Moony hat ihn erwischt…“ Eiseskälte rann durch ihre Adern „Nein!“ stöhnte sie leise. James blickte besorgt zu ihr hinüber, doch Peter fuhr schon fort „Du weißt was das bedeutet…“ Aria nickte „Dass wir einen Sud brauchen um die Wunden zu reinigen“, erwiderte sie zähneknirschend, während sie immer weiter vorankamen. „Das habe ich nicht gemeint“, sagte die Stimme hinter ihr. „Ich weiß was Du gemeint hast! Aber das Wichtigste ist, dass er überlebt! Der Rest ist mir so was von scheißegal!“ zischte sie ihn an. „Gib Du lieber Lily Bescheid, dass wir diesen Sud brauchen!“ Wurmschwanz wollte eben auffahren, als sein Blick auf Krone fiel, der ihm auffordernd zunickte „Geh schon…“ Missmutig trottete er die Treppen wieder hinunter. War er denn ihr Laufbursche? Was bildete Property sich ein? Wie konnte Tatze ernsthaft daran denken ihr einen Antrag zu machen? Oben auf der Treppe hatte er für einen kleinen Moment gehofft, sie würde in Panik ausbrechen… Tatze ihnen überlassen und aus seinem Leben verschwinden… Ihre Entschlossenheit hatte ihn überrascht - sie würde ihn niemals freiwillig aufgeben. Lily hatte bereits einen Kessel über dem Feuer, als er unten ankam.
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel
