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Fanfiction

Never Ending Hope - Kapitel 23 - MerkwĂĽrdige Vorkommnisse

von jassi.weasley

Es vergingen zwei Wochen, ohne dass Leonie etwas passierte und die fünf Freunde hofften, Selina hätte ihren Plan vielleicht aufgegeben. Die Ferien und somit auch die Prüfungen rückten immer näher und besonders mit Sirius konnte man immer weniger anfangen, da er vor lauter Aufregung zu keinem anständigen Gespräch mehr fähig war.
„Komm schon, gerade du solltest am wenigsten Bammel haben“, meinte Mike eines Morgens beim Frühstück mit vollem Mund und griff quer über den Tisch, um sich noch ein Brötchen zu nehmen. Sirius hob den Kopf aus seinem Buch, welches er vor sich auf dem Frühstückstisch aufgeschlagen hatte. Anstatt Brötchen oder Müsli lag daneben unter anderem noch ein aufgerolltes Pergament, eine Feder, ein paar weitere Bücher und sein Stundenplan.
„Hast du mit mir gesprochen?“, fragte er verwirrt und sah Mike an, der die Augen verdrehte.
„Nein, mit deinem Federkiel, der ist schon ganz dünn, weil er wegen der ZAGs so aufgeregt ist... Vielleicht fütterst du ihn nicht oft genug?“
Lizzy fing an zu kichern, als Leonie und Océane hinter Sirius auftauchten und sich neben ihn setzten.
„Was gibt es denn so früh Morgens schon zu lachen?“, fragte Leonie verschlafen und gähnte ausgiebig, doch in diesem Moment fiel ihr Blick auf Sirius’ Stundenplan, der vor ihr auf dem Tisch lang – genau da, wo eigentlich ihr Teller stehen müsste. Langsam drehte sie den Kopf nach links und musterte ihren Cousin verdattert, doch der schien es gar nicht zu bemerken.
„Am dritten Tag des Monats... Hm...“, murmelte er in seine Lektüre versunken.
„Sirius!?“
Erschrocken sah Sirius seine Cousine an, die ihre blauen Augen zusammengekniffen hatte und ihn wĂĽtend fixierte.
„Vor mir liegt dein Stundenplan.“
„Ja und?“
„Da steht normalerweise ein Teller.“
„Kannst du heute nicht ohne Teller frühstücken, mein allerliebstes Cousinchen?“
„Ach, jetzt bin ich plötzlich dein allerliebstesCousinchen?“
„Warst du doch immer schon.“ Sirius grinste übers ganze Gesicht und vergrub seine Nase wieder in dem dicken Buch, das vor ihm lag, während Leonie genervt den Kopf schüttelte.
„Liebe Schülerinnen und Schüler, darf ich kurz um Ihre Aufmerksamkeit bitten?“, tönte in diesem Augenblick die Stimme der Direktorin magisch verstärkt durch die Halle und die Schüler blickten überrascht auf.
„Es liegt mir fern, sie am frühen Morgen schon zu beunruhigen, jedoch ist während der letzten Nacht eine Schülerin verschwunden und wir bitten jeden, der etwas auffälliges gesehen oder gehört hat, sich einem Lehrer anzuvertrauen. Gwendolyn Mechant aus dem Hause Slytherin wurde gestern Abend im Gemeinschaftsraum zum letzten Mal gesehen und heute Morgen stellten ihre Zimmergenossinnen fest, dass sie wie vom Erdboden verschluckt war. Falls Sie etwas wissen, würde ich mich sehr darüber freuen, ein kurzes Gespräch mit Ihnen zu führen. Vielen Dank, dass Sie mir zugehört haben.“
„Wer ist Gwendolyn Mechant?“, fragte Leonie mit hochgezogener Augenbraue. Mike kratzte sich nachdenklich an der Nase, bevor er antwortete:
„Das ist doch diese Blondine, die in Zaubertränke neben mir sitzt.“
Lizzy warf ihm einen wütenden Blick zu, doch Mike schenkte ihr nur ein unschuldiges Lächeln und aß schweigend weiter. Auch Sirius hatte von seinem Buch aufgesehen, seinen Blick immer noch geistesabwesend auf den Lehrertisch gerichtet.
„Irgendetwas geht definitiv vor“, murmelte er leise, kratzte sich an der Stirn und kritzelte dann weiter auf sein Pergament. Mike, der Sirius dabei beobachtet hatte, lachte leise und schüttelte ungläubig den Kopf.
Als ein paar Minuten später die Eulen über die Tische hinweg flogen, um hier und da einen Brief oder ein Päckchen fallen zu lassen, zuckte Leonie überrascht zusammen, als ein dicker Umschlag vor ihr landete. Sogar Sirius´ Aufmerksamkeit richtete sich ein paar Augenblicke lang auf den Umschlag.
„Von Hermine und Ron?“, fragte er ungeduldig und klopfte dabei mit seiner Feder gegen den Holztisch, was ihm einen Seitenhieb von ihr einbrachte. Sie öffnete den Umschlag und starrte nun ungläubig auf ein Armband, das in ihrer Hand lag. Es war offenbar aus Silber gearbeitet und ein kleines Glasherz hing daran. Leonies Augen waren geweitet, während sie den Schmuck sprachlos musterte.
„Hm... Wer würde dir wohl so was schenken?“, kicherte Océane, doch Leonie schüttelte den Kopf und winkte ab.
„Niemals... Nicht der, an den du jetzt denkst... Auf keinen Fall.“
Sirius sah erneut auf, runzelte die Stirn und tat so, als würde ihn das Gespräch nicht interessieren. Es war jedoch offensichtlich, dass er mithörte, was Océane grinsen ließ.
„Jedenfalls ist es nicht von mir“, sagte Mike und machte dabei einen unglaublich ernsten Gesichtsausdruck. „Ein Kandidat ist somit ausgeschieden. Jetzt gibt es nur noch dreihundertzweiunddreißig.“
Sirius hob kurz die Hand. „Ich war´s auch nicht.“
„Zeig mal“, sagte Lizzy und griff nach dem Armband, das Leonie ihr jetzt hinhielt. Sie ließ es sanft durch die Finger gleiten und lächelte.
„Schön ist es auf jeden Fall.“
„Hm, das stimmt“, antwortete Leonie und legte sich das Armband um ihr Handgelenk, während Océane es ihr zumachte.

Noch am selben Abend sprach sich herum, dass die verschwundene Slytherin wieder aufgetaucht sei. Angeblich hätte sie ihren Bruder besucht, der in einem nahe gelegenen Dorf wohne. Die ganze Schule sprach über die Naivität des Mädchens und die Gryffindors bildeten da keine Ausnahme. Die Freunde hatten es sich in ihren Lieblingssesseln bequem gemacht, während ein paar Erstklässler, die Mike aus diesen vertrieben hatten, sie böse ansahen.
„Irgendwie fällt es mir schwer, diese Geschichte zu glauben“, sagte Lizzy leise und sah sich verschwörerisch im Gemeinschaftsraum um. Mike nickte zustimmend, während Leonie unsicher aussah.
„Was hätte sie denn sonst tun sollen? Ich meine, die ist einfach einen Tag abgehauen... Nicht mal vierundzwanzig Stunden war sie weg. Was hätte sie schon verbrechen können?“
Sirius, der bisher eher schweigsam gewesen war, räusperte sich.
„Keine Ahnung warum, aber ich hab ein schlechtes Gefühl, was die Sache betrifft.“
„Das könnte daran liegen, dass du nicht isst und zu viel lernst“, grinste Mike, doch Sirius ging nicht auf seinen Scherz ein.
„Im ernst... Etwas stimmt nicht.“
Océanes blaue Augen waren nachdenklich auf Sirius gerichtet.
„Wie genau meinst du das? Auf das Verschwinden dieses Mädchens bezogen oder allgemein?“
Sirius schüttelte den Kopf und atmete laut aus, während er sich aus dem Sessel erhob, ein paar Schritte machte und sich wieder in das weiche Polster fallen ließ.
„Wenn ich das nur wüsste...“
„Ich weiß, was du meinst“, murmelte Lizzy plötzlich und alle sahen sie überrascht an.
„Alles ist seltsam. David wird ermordet, dann verschwindet Alec und niemand weiß, wo er ist. Kurz darauf ist diese Slytherin für ein paar Stunden wie vom Erdboden verschluckt... Außerdem kommen mir die Slytherins im Moment sowieso seltsam vor.“
Während der letzten Worte warf sie Leonie einen unsicheren Blick zu, die so tat, als würde sie nichts merken.
„Sie sind aufgeregt“, flüsterte Océane.
Automatisch kamen alle ein wenig näher.
„Wie meinst du das?“, fragte Lizzy neugierig
„Warum sie aufgeregt sind, weiß ich auch nicht... Aber viele Slytherins sind es. Sie erwarten etwas.“
Zwischen Sirius´ Augenbrauen bildete sich eine kleine Falte, während die anderen anfingen untereinander zu flüstern.
„Das gefällt mir gar nicht“, murmelte er Océane zu, die den Kopf schüttelte.
„Mir gefällt es auch nicht. Langsam habe ich die Vermutung, dass Hogwarts direkt in der Sache drinsteckt.“
Erschrocken zuckte Sirius zusammen, doch Océane lächelte beruhigend.
„Ich meine natürlich nicht die Schulleitung oder die Lehrer, sondern Schüler. Ich habe das Gefühl, dass ein paar Slytherins nicht hier sein wollen.“
Sirius erhob sich nickend aus seinem Sessel und verschwand im Schlafsaal. Ein paar Minuten später kam er mit einem dicken Buch in der Hand wieder zurück, das er Mike in die Hände drückte.
„Seite zweihunderteins“, sagte er schnell und setzte sich wieder hin, während Mike blätterte.
„ Das dunkle Mal ist das Zeichen, mit dem Voldemort seine Schreckensherrschaft sichtbar machte. Es zeigt einen Totenschädel, aus dessen Mund sich eine Schlange ringelt. Voldemort markierte zu seinen Lebzeiten den linken Arm seiner Todesser mit diesem Mal und stellte dadurch eine Verbindung zwischen sich und seinen Anhängern her. Diese war so stark, dass das Mal immer deutlicher und kräftiger wurde, wenn seine eigenen Kräfte zunahmen.“
Mikes Stimme wurde immer leiser, bis er verstummte. Seine Augen waren auf das Bild gerichtet, das neben dem Text abgebildet war.
„So was hatte David auf dem Arm?“, fragte er flüsternd. Mike gab das Buch an Lizzy weiter, welche es dann dem nachdenklichen Sirius wieder in die Hände drückte.
„Ich kann nicht verstehen, warum jemand all das wieder aufleben lassen will. Nach so vielen Jahren der schrecklichen Herrschaft haben wir endlich Ruhe und Frieden... Was hat das für einen Sinn?“ Lizzys Stimme zitterte leicht, sodass Mike beruhigend den Arm um sie legte. Océane warf Sirius einen kurzen Blick zu, bevor sie antwortete.
„Es geht nicht darum, ob das Leben jetzt besser ist oder nicht. Es geht darum, dass jemand seine Überzeugung durchsetzen möchte. Jemand, der Hexen und Zauberer, die von Muggel abstammen nicht als gleichwertig betrachten kann. So jemand verzichtet auf Frieden, um das zu erreichen, was er für das einzig richtige hält.“
„Aber wie kann es noch immer Leute geben, die Muggelstämmige als nicht gleichwertig betrachten?“
Diesmal war es Sirius, der antwortete.
„Wahrscheinlich handelt es sich um Zauberer und Hexen die so erzogen wurden. Stell dir vor, dir würde jahrelang etwas eingetrichtert – Du würdest auch daran glauben.“
„Ganz bestimmt nicht!“
„Du könntest dich irren, Lizzy. Erziehung macht unglaublich viel aus. Du kannst es dir wahrscheinlich nicht vorstellen, weil es bei dir nicht der Fall war, aber glaub mir – so etwas kann alles ändern.“
„Ich vermisse David“, flüsterte sie dann und lehnte ihren Kopf an Mikes Schulter.
„Wir alle vermissen ihn“, sagte er leise und alle nickten zustimmend.

An diesem Abend lag Leonie noch lange wach und spielte mit dem kleinen Glasherz, das an ihrem Armband hing. Wer es ihr wohl geschenkt hatte? Sie hoffte heimlich, dass Océane doch Recht hatte und es sich um Julien handelte, aber sie war nicht total unrealistisch und wusste, dass es fast unmöglich war. Warum sollte Julien ihr ein Armband schenken? Natürlich war er in letzter Zeit viel netter, doch andererseits beachtete er sie dann wieder wochenlang nicht. Julien war in Slytherin umschwärmt und beliebt und es gab keinen Grund, warum er ausgerechnet sie – eine muggelstämmige Gryffindor – mögen sollte.

Der nächste Tag brachte strahlenden Sonnenschein und eine weitere Überraschung für Mike. Als er als letzter in die Große Halle zum Frühstück stolpern wollte, wurde er von einer Slytherin aufgehalten. Verwirrt blieb er stehen und musterte die hübsche Blondine, welche erst am Tag zuvor verschwunden gewesen war.
„Hi Mike. Ich bin Gwen“, lächelte diese und warf ihr langes, glänzendes Haar zurück.
„Hallo Gwen. Kann ich dir irgendwie helfen?“
Das Mädchen kicherte übertrieben und spitzte die Lippen leicht.
„Wenn du so direkt fragst... Ja.“
Bevor sie weitersprach drehte sie sich um und warf ein paar Mädchen, die am Eingang der Halle auf sie warteten, ein zufriedenes Lächeln zu. Diese fingen an zu kichern und zu tuscheln, während Mike langsam ungeduldig wurde.
„Also, ich würde mich sehr darüber freuen, wenn du mich zum mal zum Essen einladen würdest“, sagte sie dann und blinzelte verführerisch. Mike dachte zuerst, sich verhört zu haben... Flirtete gerade eine Slytherin mit ihm? Innerlich lachte er bei der Vorstellung, mit einer Slytherin auszugehen, doch nach aussen blieb er ernst. Er tat kurz, als würde er darüber nachdenken und schüttelte dann den Kopf.
„Tut mir leid“, sagte er dann und ein amüsiertes Grinsen huschte über sein Gesicht. Als er Gwens Gesichtsausdruck sah, bereute er das Grinsen augenblicklich. Sie hatte ihre blaugrünen Augen zusammengekniffen und ihr Mund war ein einziger Strich.
„Bist du dir sicher?“, zischte sie fast, während sie jetzt auch noch die Arme vor der Brust verschränkte. Langsam kriegte Mike echt Angst...
„Ja, schließlich habe ich eine Freundin.“
Er sah kurz zum Gryffindor-Tisch, an dem er seine Freunde erkennen konnte.
„Schau mal, ich stehe noch hier... Du hast also noch die Gelegenheit, es wieder gut zu machen.“
Mike runzelte verwirrt die Stirn. Was wollte dieses verrückte Mädchen eigentlich von ihm? Verstand sie nicht, was er sagte oder war das vielleicht sogar ein blöder Scherz, den irgendwer eingefädelt hatte?
„Ich werde es mir nicht anders überlegen, aber danke für dein Angebot“, erwiderte er und wolle sich schon umdrehen, doch Gwen griff nach seinem Arm und er blieb überrascht stehen. Plötzlich waren ihre Lippen an seinem Ohr – er konnte ihren Atem spüren – und sie flüsterte: „Ich gebe dir noch ein wenig Zeit. Überleg dir gut, ob du deine Meinung nicht ändern willst.“
Ein paar Augenblicke lang blieb Mike wie angewurzelt stehen. Das hatte sich wie eine Drohung angehört... Wurde er jetzt verrückt? Er warf einen letzten Blick auf Gwen, die inzwischen bei ihren Freundinnen stand, ihn jedoch noch immer mit ihren kalten Augen fixierte. Ein Schauer lief ihm über den Rücken und er beschloss, dieses Gespräch einfach zu vergessen.

Lizzy schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, als er sich neben sie auf die Bank setzte und den Arm sanft um ihre Taille legte.
„Guten Morgen, mein Engel“, flüsterte er ihr leise ins Ohr, was ihre Wangen glühen ließ. Océane lächelte bei diesem Anblick und zwinkerte Leonie zu, deren Augen immer wieder zum Syltherin-Tisch wanderten. Sirius saß wieder vor einem aufgeschlagenen Buch und ignorierte seine Freunde, die sich nun dem Frühstück widmeten.
„Ich hab letzte Nacht lauter seltsames Zeug geträumt“, stammelte Mike mit vollem Mund, was ihm einen tadelnden Blick von Lizzy einbrachte.
„Das liegt bestimmt daran, dass wir gestern den ganzen Abend über die ganzen Vorkommnisse der letzten Woche geredet haben“, sagte sie und lächelte beruhigend. Leonie hob ihr Handgelenk in die Höhe und bewegte es leicht, so, dass ihr Armband ein leises, klirrendes Geräusch machte. Alle fünf sahen sie nun an, doch sie betrachtete weiterhin nachdenklich ihren neuen Schmuck.
„Hm, das gehört meiner Meinung nach allerdings auch zu den merkwürdigen Vorkommnisse der letzten Zeit“, murrte Mike leicht genervt und sah Leonie fragend an.
„Warum trägst du das überhaupt?“
Leicht ĂĽberrascht reckte diese das Kinn.
„Weil es ein Geschenk ist und weil es mir gefällt.“
„Du hast aber keine Ahnung, von wem es kommt. Was, wenn es mit einem Zauber belegt ist?“, entgegnete Mike und sah Leonie herausfordernd an.
„Bisher geht es mir sehr gut“, zischte sie und widmete ihre Aufmerksamkeit dann wieder ihrem Brötchen.
Océane, die den Tagespropheten abonniert hatte, keuchte plötzlich leise und alle sahen sie abwartend an.
„In Hogsmead wurden eine Mutter und ihre Tochter ermordet... Sie waren beide muggelstämmig.“ Ihre Stimme war fast nur ein Flüstern und sie schüttelte traurig den Kopf. Sirius versuchte, aus ihrem Blick zu lesen und auch die anderen warteten auf mehr Informationen, doch Océane blieb stumm.
„Steht da sonst nichts?“, fragte Lizzy irgendwann und Océane hielt ihr die Zeitung hin.
„Hm... Gar nichts“, murmelte sie und Mike zog verwirrt die Augenbrauen zusammen.
„Ihr wisst schon, was das bedeutet?“, warf Sirius in die Runde – sein Gesichtsausdruck war sehr ernst und er schien seine Bücher vergessen zu haben.
„Dass es sich um eine Tat dieser Untergrundorganisation handelt. Wahrscheinlich hatten die beiden Toten auch das Todesserzeichen auf dem Arm.“
Océane nickte bedrückt, während die anderen die Augen aufrissen und sich gegenseitig ansahen.
„Willst du damit sagen, dass David nur der Anfang war?“ Mikes Stimme war leicht heiser, er räusperte sich, während Sirius nickte.
„Jemand nimmt sich der Pläne Voldemorts an.“
„Aber dein Vater... Und Océanes Vater... Sie werden doch bestimmt etwas dagegen tun können?“, fragte Lizzy, die ganz bleich geworden war.
Océane lehnte sich leicht nach vorne, so dass niemand außer ihrer Freunde sie hören konnte.
„Das ist nicht so leicht, Lizzy. Bei Voldemort hat sich das über Jahrzehnte gezogen... Wenn es tatsächlich einen Nachfolger gibt – jemand der nur annähernd so stark ist – wird das nicht so einfach.“
Sirius hatte seinen Kopf gesenkt und hörte Océane nur mit halbem Ohr zu. Er musste an sein Gespräch mit Professor McGonagall zurück denken... Daran, was sie gesagt hatte. Was, wenn er das Ziel war, weil er der Sohn des Auserwählten war? Wenn es wirklich eine Organisation gab, die die gleichen Ziele verfolgte, die Voldemort damals hatte, wäre es sicher auch ein Ziel, ihn zu töten. Voldemort hatte sein halbes Leben lang versucht, seinen Vater zu besiegen und es war ihm nicht gelungen. Seine Nachfolger und Bewunderer würden sich bestimmt für diese Tatsache rächen wollen und im Gegenzug die ganze Familie auslöschen. Würde es wirklich so weit kommen, dass er sich beweisen musste?
„ ...all den Jahren. Warum?“
„Auch die Zeit hat das Geschehene nie ganz aus den Köpfen der Zauberer gelöscht, Mike. Es gibt Zaubererfamilien – wenn auch wenige – die noch immer die Politik vertreten, dass Muggelstämmige minderwertig sind. Sieh dir Selina Malfoy an... Inzwischen halten sie sich verdeckt und manchen fehlt auch der Mut, sich zu äußern, aber es gibt sie. Egal, wie viel Zeit vergeht, es wird immer so sein.“
Mike hatte Océane aufmerksam zugehört und dann seinen Blick auf Selina gerichtet, die mal wieder am Arm von Julien hing.
„Mit diesem Julien stimmt auch irgendwas nicht...“, murmelte er gedankenverloren und Leonie öffnete den Mund, um etwas zu entgegnen, doch Océane konnte sie mit einem kurzen Blick davon abhalten.
„Ich weiß nicht... Julien macht mir nicht den Eindruck, als würde er so weit gehen. Er ist vielleicht nicht der netteste Junge der Schule, aber... So etwas traue ich ihm nicht zu.“
Leonie schenkte Océane ein dankbares Lächeln, doch diese reagierte nicht, um Leonie nicht zu verraten.
„Du könntest recht haben“, sagte Sirius und fuhr sich nachdenklich durchs Haar, das besonders zu dieser Tageszeit in alle Richtungen abstand.
„Das alles beginnt langsam, mir Angst einzujagen“, flüsterte Lizzy plötzlich, während Mike ihr beruhigend über den Rücken strich.
„Ich dachte immer, das ist Geschichte und dass wir in einer besseren Zeit leben. Meine Eltern haben mir nur etwas erzählt, wenn ich sie damit genervt habe... Ich dachte immer, sie wollen mich schonen, aber jetzt weiß ich, dass es ihnen wahrscheinlich einfach zu schwer gefallen ist. Das muss die Hölle sein, wenn man jeden Tag von so brutalen Morden in der Zeitung liest! Stellt euch vor... Viele mussten zusehen, wie ihre ganze Familie ausgelöscht wurde. Wie kann jemand so etwas tun?“ Lizzys Stimme zitterte und ihre Augen füllten sich mit Tränen, während sie sprach.
„Zum Glück gibt es ja nicht nur solche Menschen“, meinte Mike leise und küsste sie zärtlich auf die Stirn.


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