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Fanfiction

Never Ending Hope - Kapitel 13 - Der neue Sirius

von jassi.weasley

Lizzy brauchte ein paar Sekunden, um zu begreifen, was in diesem Moment passierte.
Obwohl ihr Herz dagegen ankämpfte, gewann ihr Kopf und sie machte einen Schritt von Mike weg, der sie mit traurigen Augen ansah.
„Ich hab einen Niffler gesehen!“, rief sie und zeigte mit dem Finger auf einen Punkt, irgendwo hinter ihm.
Am liebsten hätte er gesagt, dass es ihm egal sei!
Er wollte zu ihr hingehen. Sie an sich ziehen. In seine Arme schliessen und nie mehr loslassen, doch ihre Reaktion holte ihn auf den Boden der Tatsachen zurĂĽck und schmerzlich wurde ihm bewusst, dass ihre GefĂĽhle fĂĽr ihn nicht die gleichen waren, die er fĂĽr sie hatte.
„Dann mal los!“, murmelte er bedrückt, obwohl er hatte motivierend klingen wollen und wenige Sekunden später war er im nächsten Klassenzimmer verschwunden.
Lizzy blieb noch einige Sekunden im Flur stehen.
Sie hatte das gewollt.
Es war nicht so, dass es ihr nicht gefallen hätte, aber sie hatte einen Entschluss gefasst:
Ihr war es ernst und die GefĂĽhle, die sie fĂĽr Mike hatte, waren es auch.
Darum musste sie warten, sie musste Mike Zeit geben, damit er herausfinden konnte, ob sie für ihn nur eine Weitere auf seiner Liste war oder… Ob er für sie auch ernsthafte Gefühle hegte.
Sie wagte kaum, es zu denken.
Beim Gedanken daran, dass er sie aufrichtig mögen könnte, schlug ihr Herz schneller.
Sie wĂĽrde eine Freundschaft mit ihm fĂĽhren, ihn richtig kennen lernen, ihm die Chance geben, sie kennen zu lernen.
Wie, um sich selbst Mut zu machen, nickte sie leicht und betrat dann das Klassenzimmer, in dem Mike vor wenigen Augenblicken verschwunden war.
Als sich die Vier zur vereinbarten Zeit am Treffpunkt zusammenfanden, waren ĂĽberraschenderweise alle Niffler gefunden worden.
Mike und Lizzy versuchten zu ignorieren, dass Julia und Sirius Händchen hielten, doch unwillkürlich wanderten ihre Blicke immer wieder zu den Händen, welche ineinander lagen.
Sirius’ Wangen verfärbten sich in regelmässigen Abständen leicht rosa, doch er ging nicht weiter auf die Blicke seiner Freunde ein.

Der nächste Tag brach an und zur Freude aller war Lizzy wieder ganz die Alte.
Mit einer Ausnahme: Sie war nett zu Mike.
Sirius weigerte sich, mit irgendjemandem ĂĽber Julia zu reden und als jeder von ihnen mehrmals sein GlĂĽck versucht hatte, gaben sie auf und liessen ihn in Ruhe.
Océane war die Einzige, welche dieses Thema nie ansprach und Sirius vermied es in den nächsten Tagen, mit ihr allein zu sein.
Die Woche ging ihrem Ende zu und es hatte sich eingebĂĽrgert, dass Lizzy, Leonie, Sirius und Mike an der Tafel zusammen sassen.
Océane war seit dem Tag, an dem sie Nachsitzen gehabt hatten, nicht mehr in der Grossen Halle erschienen, und obwohl sie eine gute Zuhörerin war – über ihre Sorgen reden wollte sie nicht.

Es wurde Samstag – Der Ausflug nach Hogsmeade stand an und Sirius löste seine Schuld bei Julia ein.
Océane wollte, trotz der Überredungskünste von Leonie und Lizzy, nichts von Hogsmeade wissen und bestand darauf, dass sie noch Verwandlung zu büffeln habe.
Da Sirius Mike versetzen wĂĽrde, hatten Leonie und Lizzy zugestimmt, mit ihm Hogsmeade unsicher zu machen.

Die Schüler strömten in Grüppchen aus dem Schloss Richtung Hogsmeade, um ihren Vorrat an Leckereien oder Scherzartikeln aufzufüllen.
Mike ging breit grinsend zwischen Leonie und Lizzy, welche sich beide bei ihm untergehakt hatten und nicht wenige tödliche Blicke fielen auf die beiden Mädchen, die diese jedoch überhaupt nicht zu bemerken schienen.
„Die halten schon wieder Händchen.“ Mike nickte zu Sirius und Julia, welche weiter vorne gingen.
„Ich kann das nicht glauben! Und er will nichts verraten! Sind die jetzt ein Paar oder was?“, rief Leonie und schüttelte verzweifelt den Kopf.
„Als wir nach den Nifflern suchen mussten, haben sie auch Händchen gehalten“, bemerkte Lizzy, den Blick auf Julias Rücken geheftet.
„Sie ist wirklich nett und so… Aber sie ist eben… Julia!“ Leonie blies die Backen auf und atmete zischend aus, was Mike kurz auflachen liess.
„Und was soll das heissen? Sie ist eben Julia?“
„Julia ist nichts Besonderes… Sie ist ein wenig egozentrisch, würde ich sogar behaupten… Sirius braucht ein Mädchen, das zu ihm passt und das tut sie nun mal nicht!“, behauptete Leonie und Lizzy nickte kurz, bevor sie meinte: „Ich mag Julia nicht besonders, obwohl sie mir nie etwas getan hat… Sie ist mir zu… doof.“
Ein kleines Grinsen huschte ĂĽber ihr Gesicht, das sich gleich auf Mikes Gesicht ĂĽbertrug.
„Ihr seid ja fies!“, protestierte er halbherzig, grinste aber immer noch.
„Es ist leider so! Sie ist wirklich nett, aber das ist auch alles.“
Lizzy nickte, um Leonies Worte zu bestätigen.

Im Dorf angekommen verbrachten sie einige Zeit im Geschäft von Leonies Onkel und Vater und deckten sich dann im Honigtopf mit Süssigkeiten ein.
Da sich Lizzy noch eine neue Feder kaufen wollte, halfen sie ihr dabei, eine auszusuchen und als sie das Geschäft verliessen, einigten sie sich darauf, sich in den Drei Besen ein Butterbier zu genehmigen.
„Es tut richtig gut, zu sitzen“, sagte Mike, als er sich auf den Stuhl fallen liess.
„Du sagst es“, bestätigte Leonie und seufzte, als ihr Blick auf Sirius und Julia fiel, die sich in der hintersten Ecke gegenüber sassen und in die Augen sahen.
Lizzy wollte gerade zur Bar gehen, um die Butterbiere zu bestellen, als Mike wieder auf die FĂĽsse sprang, sie sanft an den Schultern auf einen Stuhl drĂĽckte, und dann selber zur Bar eilte, um die Bestellung zu ĂĽbernehmen.
Ein Gentleman, wie er war, bezahlte er auch gleich und stelle vor jedem der Mädchen eine Flasche auf den Holztisch.
„Danke“, lächelten diese, Mike winkte ab und setzte sich ihnen gegenüber an den kleinen, viereckigen Tisch. „Es überrascht mich.“
Lizzy und Leonie sahen Mike fragend an, er löste seinen Blick von dem Pärchen in der Ecke und sah abwechselnd Lizzy und Leonie an. „Sirius… Er wollte nichts von Mädchen wissen und jetzt, wo ich geglaubt habe, dass er Océane mag… Hat er plötzlich eine Freundin!“, murmelte er und schüttelte leicht den Kopf.
„Menschen können sich ändern…“, meinte Leonie und zuckte leicht die Achseln.
„Das höre ich jetzt schon zum zweiten Mal von dir… Sollte ich mir Sorgen machen?“, grinste Lizzy, woraufhin Leonie lächelnd den Kopf schüttelte.
Lizzy richtet ihren Blick auf Mike. „Aber da hast du wohl Recht… Menschen können sich ändern“, sagte sie mit leiser Stimme und alle drei wussten, dass sie damit Mike meinte.
„Hey! Ich habe mich nicht geändert! Ich war immer schon so! Ihr habt mir nur nie die Chance gegeben, es zu zeigen“, verteidigte er sich und hielt die Hände abwehrend vor den Körper.
„Naja, wir zogen es vor, uns von dir fernzuhalten“, erklärte Lizzy und warf dabei Leonie einen viel sagenden Blick zu. „Genau!“, bestätigte diese und die Mädchen mussten lachen.
„Jetzt fühle ich mich ziemlich ausgeschlossen“, bemerkte Mike und zog eine Schnute.
Lizzy bemerkte Leonies Blick und nickte kaum merklich.
„Nachdem du auf so hinterlistige Weise versucht hast, mich aufzureissen, haben wir uns geschworen, dass wir dir den Umgang mit uns nicht leicht machen.“
Mike sah Leonie mit geweiteten Augen an und jäh breitete sich ein verstehender Ausdruck auf seinem Gesicht aus. „Das war besprochene Sache?“
Leonie nickte grinsend, woraufhin Lizzy beim Anblick von Mikes Gesichtsausdruck in Gelächter ausbrach.
„Das habe ich wohl verdient“, meinte dieser leise. „Tut mir leid“, murmelte er dann an Leonie gewandt, welche den Kopf schüttelte. „Schon okay… Das ist vergessen! Solange du so bleibst, wie du jetzt bist“.
Ein kleines Lächeln breitete sich auf Mikes Lippen aus.
Was hatte er das ganze letzte Jahr getan? Solchen Mädchen das Herz gebrochen?
Er war sich toll vorgekommen und war stolz auf die Anzahl seiner Freundinnen, in seinem jungen Alter gewesen, doch jetzt, wo er hier sass, diesen Mädchen gegenüber und Spass mit ihnen hatte…
Sie waren intelligent, sie mochten ihn so, wie er war und das erste Mal musste er sich nicht verstellen. Er wollte hier sein, er amüsierte sich und es war fast so, als säße er mit Sirius hier… Niemals hätte er gedacht, dass man mit Mädchen befreundet sein konnte.
Und doch…
Sein Blick wanderte zu Lizzys Gesicht; sie lächelte, als Leonie ihr irgendetwas sagte, was Mike nicht wahrnahm: Lizzy war nicht nur eine Freundin.
Das erste Mal gestand er sich wahrhaftige Gefühle für ein Mädchen ein und es lag nicht nur an ihrem umwerfenden Aussehen.
Ihr Lachen, ihre Stimme, ihr Duft, ihr Humor, ihre zeitweilige Verschlossenheit, ihr Stolz:
Das alles faszinierte und fesselte ihn gleichermassen.
Zum ersten Mal wollte er, dass sie ihn – den echten Mike – kennen lernte und ihn so mochte, wie er war, ohne dass er sich verstellen musste.
Leonies Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. „Oh nein! Ich hab vergessen Daddy den Brief für meine Mum zu geben!“
Sie hatte ein Pergament in den Händen, das sie offensichtlich in ihrer Tasche gefunden hatte.
„Dann gehen wir noch mal kurz hin“, schlug Mike vor, doch Leonie schüttelte den Kopf.
„Schon gut! Ich gehe, bleibt ihr ruhig hier!“ Sie hatte sich schon vom Tisch erhoben und bevor Lizzy ihr hatte anbieten können, sie zu begleiten, war sie aus der Kneipe gestürmt.
„Leonie ist echt unglaublich!“, lächelte Mike und sah auf die Tür, welche sich langsam schloss.
„Ja, das ist sie“, bestätigte Lizzy, doch ihr Blick war auf das Etikett der Flasche gerichtet und ihre Worte klangen leer.
Mike drehte sein Gesicht in ihre Richtung und betrachtete sie einige Augeblicke, bis sie es zu merken schien und den Kopf hob.
Ein paar Sekunden sahen sie sich an, Lizzy hatte ihre Hände um die Butterbier-Flasche gelegt und Mikes lagen offen auf dem Tisch.
„Und du, Lizzy, bist umwerfend!“, sagte er plötzlich leise und sah ihr weiterhin in die dunklen Augen. Ihre Wangen verfärbten sich leicht rosa, sie räusperte sich kurz und senkte den Blick.
„Danke.“
„Darf ich?“, fragte er unsicher, streckte seine Hand über den Tisch und berührte leicht ihre linke Hand, die sich Halt suchend an die Flasche klammerte.
Langsam liess sie die Flasche los und er nahm ihre Hand sanft in die seine und streichelte ihr mit dem Daumen über den Handrücken, seinen Blick auf die Teile ihrer Körper gerichtet, die nun eins waren.
Wie aus einem Traum schreckten die beiden hoch, als eine kleine Blondine an ihren Tisch trat.
„Hi Mike! Hast du Lust auf einen kleinen Spaziergang?“, flötete Melody Barnes, eine von Mikes zahlreichen Exfreundinnen. Lizzy hatte wie von selbst ihre Hand zurückgezogen und starrte nun mit undefinierbarem Gesichtsausdruck auf Melodys Bauch, der unter dem kurzen Shirt hervorblitzte.
„Nein Danke, Melody. Wie du siehst, bin ich mit Lizzy hier“, entgegnete Mike ein wenig genervt und gab sich die grösste Mühe, den Blick auf ihr Gesicht zu richten.
Obwohl man dies als schier unmöglich bezeichnen konnte, denn ihr Bauchnabel war zu sehen und ihre überdurchschnittlich grossen Brüste sprangen ihm förmlich ins Gesicht, wie sie da vor ihm stand.
Melody war ein Jahr älter als die beiden und war sich dadurch wohl ziemlich sicher in ihrem Tun.
„Mit der da?“, fragte sie ungläubig und warf Lizzy einen verächtlichen Blick zu.
„Ja. Würdest du uns also bitte in Ruhe lassen?“
Sie drehte sich so heftig um, dass ihr blondes Haar durch die Luft flog und verliess mit grossen Schritten die Kneipe, begleitet von einigen Blicken auf ihr Hinterteil.
Leider war auch Mikes Blick unwillkĂĽrlich dahin gewandert, als sie sich umgedreht hatte und es dauerte ein paar Sekunden, bis er begriff und sich wieder Lizzy zuwandte.
„Wir sollten Leonie entgegen gehen“, meinte diese sogleich, stand vom Stuhl auf und bevor sich Mike überhaupt bewegt hatte, war sie auch schon aus der Türe gebraust.

°~°~°~°~°~°~°~°~°~°

Leonie rannte den ganzen Weg zurück zum Geschäft, überreichte ihrem Vater (laut schnaufend, was ihm zum Lachen brachte) den Brief und machte sich zurück auf den Weg zu den Drei Besen. Natürlich wäre es ihr lieber gewesen, nicht alleine zu gehen, doch sie wollte Lizzy und Mike eine Gelegenheit geben, sich auch mal alleine zu unterhalten.
Es beschäftigte sie, dass Sirius plötzlich mit Julia zusammen zu sein schien und sie machte sich Sorgen um Océane, die ihnen aus dem Weg ging und nicht mehr zu den Mahlzeiten erschien.
Als sie ein wenig Abseits des Weges etwas liegen sah, wurde sie von ihren GrĂĽbeleien abgelenkt.
Es sah aus wie ein Mensch, aber es bewegte sich nicht…
Langsam ging sie darauf zu und erst als sie nur noch ein paar Meter entfernt war, konnte sie erkennen, dass es Julien Hart war.
Er lag am Boden, offenbar unfähig sich zu rühren, nur seine Augen bewegten sich und sahen Leonie mit einem flehenden Blick an.
Sie hätte fast laut „Was?“ gerufen, so überraschte sie diese Situation, doch sie konnte sich in letzter Sekunde zusammenreissen und ignorierte rücksichtsvoll die Tatsache, dass ausgerechnet Julien Hart gerade ihr, einem Halbblut, zu Füssen lag – wenn auch nicht freiwillig.
„Ich muss kurz jemanden holen, warte hier!“, sagte sie schnell und als sie schon auf den nächsten Laden zulief, wurde ihr erst klar, wie lächerlich diese Anweisung gewesen war.
Er konnte sich ohnehin nicht bewegen.
Der Verkäufer aus dem Laden, den sie kurz und knapp aufklärte, schickte seinen Lehrling, welcher Julien mit einem Schlenker seines Zauberstabs erlöste und ihm die Hand entgegenstreckte, um ihm aufzuhelfen.
„Es geht schon“, sagte dieser und erhob sich elegant, woraufhin sich Leonie beim Lehrling bedankte, der auch gleich wieder in den mit Schüler überfüllen Laden zurückeilte.
„Ein ’Danke’ wäre angebracht gewesen.“ Leonie stand Julien gegenüber, der sich die Knie abwischte und sie dann ansah.
„Danke.“
„Eigentlich meinte ich ihn… Aber bitte…“, murmelte sie und machte mit der Hand eine Geste zum Laden hin, in dem der Lehrling verschwunden war.
Dass er sich wirklich bei ihr bedankt hatte, ĂĽberraschte sie unglaublich und auch die Tatsache, dass er noch nicht schreiend davongelaufen war, brachte sie dazu, die Stirn zu runzeln.
„Komm, ich trage das… Wo willst du hin? Ich begleite dich.“
Während er sprach, hatte er ihr die Einkaufstasche aus der Hand genommen und ein paar Schritte zurück zum Weg gemacht.
Leonie war wie angewurzelt stehen geblieben und starrte mit grossen Augen auf Juliens Hand und ihre eigene Einkaufstasche, die er damit hielt. Hatte er das eben wirklich gesagt oder hatte sie sich wieder etwas eingebildet? In letzter Zeit schien sie sich in Gedanken Juliens Blicke oder Gesten so zurechtzudrehen, dass er ihr nicht mehr so abweisend erschien. Doch er warf einen kurzen fragenden Blick nach hinten und fragte „Kommst du?“, was sie davon überzeugte zu antworten, da er ihr offensichtlich wirklich gerade diese Frage gestellt hatte.
Ihr blieb gar nichts anderes ĂĽbrig, als ihm nachzulaufen.
„Ich muss zu den Drei Besen…“ Sie warf immer wieder einen kurzen und unsicheren Blick auf Julien, der aber unglaublicherweise immer noch neben ihr ging.
Sein Gesicht war jedoch kalt und ausdruckslos wie immer, keine Regung verriet seine GefĂĽhle oder Gedanken in diesem Augenblick.
Offensichtlich war er nicht an einem Gespräch interessiert, denn er ging schweigend und sein Blick war in die Ferne gerichtet; vielleicht auf die Strasse, die Leute, oder die Geschäfte… Man konnte es nicht ausmachen.
Als sie vor den Drei Besen ankamen, gab er ihr ihre Einkaufstasche zurück, wobei sich für den Bruchteil einer Sekunde, und anscheinend unabsichtlich, ihre Hände berührten.
„Bis dann“, verabschiedete er sich mit seiner leisen Stimme und lief, ohne sich noch einmal umzudrehen, Richtung Hogwarts davon.
Leonie starrte verträumt auf seinen Hinterkopf und liess in Gedanken die ganze Situation immer wieder abspielen: Er war freundlich, hatte nichts Gemeines gesagt, doch war das Grund genug, dass er ihr nicht mehr aus dem Kopf ging? Als wollte sie sich selbst zurechtweisen, schüttelte sie kurz, aber heftig, den Kopf, gerade als Lizzy aus der Kneipe und auf sie zu stürmte.
„Lizzy!“, stammelte sie, und hielt ihre beste Freundin, welche durch den Schock fast über ihre eigenen Füsse gestolpert wäre, am Arm fest.
„Oh… Leonie, ich wollte dich gerade suchen!“
„Beruhig dich erst mal… Du bist ja ganz ausser dir! Ist etwas passiert?“
Gerade als Lizzy antworten wollte, ging die TĂĽr erneut auf, und Mike trat aus dem Lokal auf sie zu.
„Ah, da bist du ja!“, meinte er an Leonie gewandt und ein Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus.
Leonie kam die ganze Situation irgendwie merkwürdig vor und sie nahm sich vor, Lizzy später darauf anzusprechen.
„Wollen wir langsam zurück zur Schule?“, fragte sie und beschloss im gleichen Moment, ihnen nichts von Julien zu erzählen.

Zu Leonies Erleichterung war Lizzy, wenn es um Mike ging, nicht mehr so verschlossen und beichtete ihr am Abend, warum sie so ĂĽberstĂĽrzt aus dem Drei Besen gestĂĽrmt war.
„Ach was! Das ist doch normal! Mike ist doch auch nur ein Mann! Dass er sie hat abblitzen lassen, sagt doch alles!“, war Leonies Reaktion, was Lizzy unheimlich beruhigte.
Sirius und Julia waren sich in Hogsmeade scheinbar noch näher gekommen, was dazu führte, dass sie wie Kletten aneinander hingen, was wiederum auslöste, dass Océane fast nur noch im Schlafsaal hockte.
Ein paar Wochen sahen es sich ihre Freunde an, bis sie beschlossen, dass es nicht mehr zu ertragen war, und endlich jemand etwas unternehmen mĂĽsste.

Es war Ende Oktober und der Herbst legte sich langsam über die Ländereien Hogwarts’; die Blätter zierten in Gold- und Orangetönen den von der Kälte hart gewordenen Boden und die Schüler drängten sich an den Abenden vor dem wärmenden Kamin.
„Was genau willst du machen?“, fragte Leonie, die neben Lizzy und Mike in einem kleinen, gemütlichen Sofa sass und Mike ergriff das Wort:
„Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung… Aber so kann es auf keinen Fall weitergehen! Das halte ich echt nicht mehr aus! Dieses Geknutsche die ganze Zeit und ein Sirius, der nie da ist und wenn er mal da ist, ist er gar nicht wieder zu erkennen!“
Mikes Stimme überschlug sich fast und er fuchtelte wild mit den Händen, was auf die Gesichter der beiden Mädchen ein amüsiertes Lächeln zauberte.
„Ist doch wahr! Was gibt’s da zu lachen?“, beschwerte er sich, als er Lizzys und Leonies Gesicht sah.
„Klar, du hast Recht! Es war nur so schnuckelig, wie du dich aufgeregt hast“, meinte Leonie und Mike warf Lizzy einen flüchtigen Blick zu, bevor er leicht rot anlief.
Mike lief rot an, weil ein Mädchen ihm ein Kompliment machte?
Er konnte es sich selbst nicht erklären…
Diese beiden Mädchen waren seit Sirius’ Verwandlung vor ein paar Wochen an dessen Stelle getreten und obwohl er noch vor wenigen Monaten jede Wette eingegangen wäre, dass eine Freundschaft zwischen Jungs und Mädchen nicht möglich war, hätte er jetzt für das Gegenteil seine Hand ins Feuer gelegt. Manchmal war auch Océane bei ihnen, aber meistens ging sie ihnen aus dem Weg und das ganz besonders, wenn Sirius in der Nähe war.
Sie war nicht mehr so fröhlich und aufgeschlossen, wie am Anfang, sondern eher still und in sich gekehrt, was eben die drei Freunde zu diesem Gespräch gebracht hatte.
Lizzy, die gemerkt hatte, dass die Situation Mike ein wenig unangenehm war, schaltete sich ein.
„Sirius tut sich ja selbst keinen Gefallen… Die nimmt ihn total ein! Hat er nicht letztens sogar das Quidditchtraining verpasst?“, fragte sie an Leonie gewandt, die heftig zu nicken begann.
„Jaah… Er liebt Quidditch!“
„Er ist nicht mehr er selbst“, murmelte Mike und atmete laut aus.
„Ich vermute ja sogar, dass Julia nur der Beliebtheit wegen mit Sirius geht“, sagte Leonie plötzlich mit verschwörerischer Stimme und sah sich schnell um, ob auch niemand sie gehört hatte.
„Sie ist nett und so, aber wir alle wissen, dass ihr sehr wichtig ist, was andere über sie denken.“
Mike zuckte kurz mit den Schultern. „Ich kann das nicht beurteilen… Ich kenne sie gar nicht.“
„Wenn Sirius einfach mal ehrlich wäre! Ich kann mir mit bestem Willen nicht vorstellen, dass er Julia wirklich liebt und Océane…“ Leonies Stimme brach, als ihre Gedanken zu Océane schweiften, die wohl wieder alleine im Schlafsaal sass oder sich in der Bibliothek über Bücher lehnte, die sie zu lesen vorgab. Obwohl sie Océane noch nicht lange kannte, war sie ihr ans Herz gewachsen und so einen Menschen, wie sie es war, konnte man nur mögen.
Sie war so einfühlsam, wie man es selten sah und konnte einem immer verstehen…
Es war nicht die typische Anteilnahme, die einem die anderen vorspielten, sondern man fühlte, dass sie es wirklich verstand. Doch offenbar war genau das, was anderen gegenüber ihre Stärke darstelle, bei ihr selbst eine Schwäche, oder sie konnte die Therapie einfach nur nicht auf sich selbst anwenden.
„Ich kann das auch nicht mehr mit ansehen…“, murmelte Lizzy und in ihren Augen konnte man die Sorge sehen. Leonie wusste, dass Lizzy immer noch in Mike verliebt war und so, wie er sich benahm, fühlte er das Selbe. Alle, ausser den Betroffenen selbst, schienen es zu merken, denn sogar die hübschesten Mädchen Hogwarts’ trauten sich nicht mehr, Mike anzusprechen.
Seit Anfang des Schuljahres hatte er keine Freundin mehr gehabt und was noch mehr überraschte; er liess jede abblitzen. Lizzy war zum unbeliebtesten Mädchen geworden, wenn es um Mädchenfreundschaften ging und auch Mike hatte sich unter den männlichen Schülern noch ein paar Feinde mehr gemacht.
„Die Wahrheit, die Wahrheit!“, rief Mike plötzlich und sprang begeistert vom Sofa auf, liess sich aber gleich wieder in die Polster fallen, als der die neugierigen Blicke der anderen Schüler bemerkte, die sich im Gemeinschaftsraum die Zeit vertrieben.
Lizzy und Leonie hatten nicht mal die Zeit „Was?“ zu sagen, als sich Mike auch schon in ihre Richtung beugte und zu flüstern begann:
„Erinnert ihr euch, dass wir den Slytherins einen Streich spielen wollten? Wegen des Nachsitzens? Das Veritaserum hab ich immer noch!“
Die Mädchen starrten ihn nach diesem Geständnis mit geweiteten Augen an, bis sie begriffen, worauf er hinauswollte.
„W-a-s?“, krächzte Leonie. “Du willst es Sirius unterjubeln?”
Mike grinste ĂĽbers ganze Gesicht.
„Das soll wohl >>ja<< heißen“, bemerkte Lizzy und lachte auf, als Mike heftig zu nicken begann.
„Oh Mann! Der arme Sirius!“
„Was sollen wir denn tun? Es sieht ganz so aus, als wäre es die einzige Möglichkeit!“


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Dan bat uns, seinen Schlafsack neben ein bestimmtes Mädchen zu legen. Und dann haben wir ein ferngesteuertes Furzkissen-Gerät in seinem Schlafsack versteckt. Da schlafen also hunderte von Kindern und plötzlich hört man das Geräusch, aber Dan fiel nicht aus seiner Rolle. Die Mädchen sagten alle als erstes 'Ich war's nicht.'
Alfonso CuarĂłn und Michael Seresin ĂĽber Streiche am HP3-Set