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Fanfiction

Amor et dolor - Zu spät?

von Severa

@all: Vielen Dank für eure lieben Kommentare! Ich weiß, dass das aktuelle Chap lang auf sich warten ließ, aber meine Zeit ist im Moment begrenzt. Daher schaffe ich es dieses Mal leider auch nicht, eure Reviews zu beantworten.
Ich wünsche euch trotzdem viel Spaß mit dem neuen Kapitel, indem Melodia ausnahmsweise mal nicht auftaucht (außer in Snapes Gedanken).
Liebe Grüße,
eure Severa =D



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Severus schritt in seinem Labor auf und ab.

Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Warum konnte Melodia so leicht akzeptieren, dass sie dem Dunklen Lord einen Erben schenken sollte? Sie war eine kluge Hexe. Warum hatte sie ihn, Severus, nicht um einen Verhütungstrank gebeten? Was bezweckte sie nur damit? War es möglich, dass sie wirklich ein Kind von Voldemort wollte? Natürlich nicht aus Zuneigung. Aus reiner Machtgier, das wäre eine mögliche Erklärung. Doch auch diese Theorie verwarf er wieder. Severus hatte sie auf dem Korridor anders erlebt. Es hatte so geklungen, als sorgte Melodia sich um die Konsequenzen, die folgen würden, wenn der Lord von dem Trank erführe. Und sie meinte nicht jene, die sie selbst betrafen.

Severus beobachtete aufmerksam den vor sich hinbrodelnden Kessel.

Nein, es ging um die, die ihn betrafen.

Er schnaubte verächtlich. Als wäre er je in seinem Leben ein mal nicht Gefahr gelaufen, von irgendeinem Verrückten umgelegt zu werden. Seit er sich Voldemort angeschlossen hatte, war Sicherheit so etwas wie ein Fremdwort für ihn geworden.

Der Hauslehrer der Slytherins schritt auf das große, hölzerne Regal zu, auf dem penibel Glas an Glas gereiht worden war. Er griff zielstrebig nach einem der Behälter mit roter Flüssigkeit und kehrte zum Kessel zurück. Nachdem er den Inhalt hinein geschüttet hatte, betrachtete er zufrieden den grünlichen Nebel, der nun aus dem Kessel emporstieg.

So ein Verhütungstrank war nicht sonderlich kompliziert, beanspruchte aber sehr viel Zeit und musste rechtzeitig eingenommen werden, um seine Wirkung zu erzielen. Snape runzelte die Stirn. Wenn seine Schätzung stimmte, würde er mit dem Trank nicht schnell genug fertig werden. Er schloss die Augen und schlug mit der Faust auf den Tisch.

Aus einem Portrait auf der anderen Seite des Labors hallte eine vergnügte Stimme durch den Kerker: „Der berühmte Professor Snape ist doch nicht etwa überarbeitet?“ Marvelus der Maßlose kicherte. Der kleine dicke Mann saß auf einer Art Thron vor schwarzem Hintergrund und zwirbelte seinen langen, grauen Bart zwischen Zeigefinger und Daumen.

Severus schenkte ihm einen tödlichen Blick. „Ich dachte, ich hätte mich klar genug ausgedrückt. Halten Sie ihr vorlautes Mundwerk, Sie hirnloser Schwachkopf, sonst zerreiße ich Ihr hässliches Portrait in Stücke und werfe es den Thestralen zum Fraß vor!“

„Freundlich wie eh und je, Mr. Snape.“

„Professor Snape!“

„Schon gut, schon gut. Darf man fragen, was der verehrte Professor Snape da für ein hübsches Gebräu zusammen mischt?“

„Was ich da zusammenmische, geht Sie einen feuchten Dreck an!“, zischte Severus. Seine Stimme war gefährlich leise geworden.

„Nun seien Sie doch nicht so!“, kicherte Marvelus. „Ich habe soeben meine Leidenschaft für Zaubertränke entdeckt! Verraten Sie mir, was das dort drüben für ein Trank ist?“

Snape seufzte genervt. „Wenn ich es Ihnen nicht sage, werden Sie wahrscheinlich nie Ruhe geben, nicht wahr?“

„Vollkommen richtig!“, antwortete das Portrait gut gelaunt.

„Es ist ein Trank gegen Kopfschmerzen, zufrieden?“

„Aber Professor, sogar ich sehe, dass das kein einfacher Kopfschmerztrank ist. Der wäre doch lila.“ Der Maßlose lachte herzhaft.

Ganz. Ruhig. Bleiben. Severus atmete tief durch, bevor er zwischen den Zähnen hervorpresste: „Verhütungstrank. Ein verdammter Verhütungstrank. Und jetzt halten Sie ihre Klappe!“

Marvelus quiekte vergnügt. „Ein Verhütungstrank, so so. Und wer ist die Glückliche, wenn man fragen darf?“ Er grinste breit.

„Sie dürfen nicht fragen!“, donnerte Snape. Das Portrait hatte seine Toleranzgrenze bei weitem überschritten. „Verziehen Sie sich oder -“

„Ich bin wirklich seeeeehr müde!“, unterbrach der Mann mit dem grauen Bart ihn und gähnte herzhaft. „Ich werde jetzt ein wenig schlafen. Eine angenehme Nacht wünsche ich, Professor.“ Keine Minute später vernahm der Zaubertrankmeister ein lautes, intensives Schnarchen.

Severus fuhr sich durch das lange schwarze Haar. Verfluchtes Portrait! Bei Gelegenheit werde ich es abhängen. Werden auch immer frecher. Dann wandte er sich wieder seinem Kessel zu und verschwendete keinen Gedanken mehr an Marvelus. Er konnte ja nicht ahnen, dass dieses scheinbar belanglose Gespräch noch fatale Folgen haben würde ...

Sie sagte, wenn sie das Kind austragen müsse, würde sie es nach der Geburt töten. Der Tränkemeister war gedanklich wieder ein mal bei Melodia angekommen. Er fragte sich, ob er ihr einen so kaltblütigen Mord zutrauen konnte. Sicher, es ging um das Kind des mächtigsten Schwarzmagiers aller Zeiten. Doch war dies in Severus’ Augen keine Rechtfertigung für einen Mord.
Seine Züge verhärteten sich, war er doch selbst ein mehrfacher Mörder ...
Nein, man konnte von ihm wahrlich nicht behaupten, ein Mann mit ehrenhaften und uneigennützigen Absichten zu sein. Dennoch wollte er Melodia davor bewahren, selbst zur Mörderin zu werden. Sie war noch sehr jung und noch hatte sie die Möglichkeit, selbst über ihr Leben zu entscheiden. Wie alt mochte sie wohl sein? Zwanzig? Zweiundzwanzig? Sie war ja selbst fast noch ein Kind. Wie könnte er da zulassen, dass sie eines von Voldemort bekam? Er fasste den Entschluss, eine Schwangerschaft mit allen möglichen Mitteln zu verhindern, ganz gleich was Melodia davon hielt. Natürlich rechtfertigte er sein Handeln vor sich selbst mit der Gefahr, die von dem Erben ausgehen würde. Nachdem er dies nun geklärt hatte, wandte er sich wieder seinem Trank zu.

Denk nach, Severus, denk nach. Es muss eine Möglichkeit geben, die Zubereitungszeit zu verkürzen. Aber wie, verdammt, wie? Sich den Kopf zerbrechend begann er wieder, auf und ab zu gehen.

Plötzlich fiel sein Blick auf die Pflanze in der Ecke des Zimmers. Diese ließ die Köpfe hängen und stand verschrumpelt und ausgetrocknet herum. Sie war ein Geschenk von Dumbledore gewesen, welcher offenbar die Meinung vertrat, Severus bräuchte etwas Frisches, Aufheiterndes in seinem dunklen Keller. “Pflanzen wirken manchmal wahre Wunder, du wirst sehen, Severus“, hatte er gesagt und gelächelt. Snape hatte darauf nur genervt die Augen verdreht.
Einst hatte die Pflanze bunte Knospen getragen und dann in Herzchenform geblüht. Zwischen den Blütenblättern waren kleine Engel hervorgekrochen, die eine fröhliche Melodie auf ihrer Harfe spielten. Völlig entsetzt hatte Snape alles versucht, um sie wieder los zu werden. Merkwürdigerweise ließ sie sich jedoch weder mit Magie, noch mit gewöhnlichen Mitteln beseitigen. Im Gegenteil, wollte man ihre Blätter pflücken, so krallten sich diese fest in die Haut und fielen erst nach mehreren Stunden ab. Dafür wuchs für jedes gepflückte Blatt innerhalb weniger Minuten ein zweites nach.
Er hätte Albus damals den Hals für diese Unverschämtheit umdrehen können, denn von nun an musste er dieses verfluchte Harfengedudel jeden Tag aufs Neue ertragen. Der Tränkemeister hatte getobt und sie einfach vertrocknen lassen. Seit er sie nicht mehr gegossen hatte, waren auch die Engel nicht mehr gekommen, wie Severus zufrieden feststellte.

Als sich eines Tages aber die kleine Hauselfe in seine Räume stahl, um wieder mal für Ordnung zu sorgen, kümmerte diese sich auch liebevoll um die Pflanze. Am nächsten Tag blühte sie wieder in voller Montur und die Engelchen spielten hingebungsvoll auf ihren Harfen. Severus hatte darauf kurz vor einem Nervenzusammenbruch gestanden und der Hauselfe wutentbrannt mit Kleidung gedroht, würde sie noch ein mal wagen, seine Räume zu säubern. Zu allem Übel traf er dann auch noch auf Albus, der an jenem Tag verdächtig gut gelaunt war.
In einem Anflug von immenser Wut und Verzweiflung riss er an den Blütenblättern und bereute es auch sogleich wieder. Sie klebten an ihm wie der Weasleyjunge am Wunderkind Potter. Resignierend begab er sich zu seinem Labor und braute die letzten Tränke des Tages zu Ende. Ein Blütenblatt an seinem Umhang löste sich und fiel in die silbrig glänzende Flüssigkeit, die darauf den Endfarbton annahm. Das Blatt hatte also die Zubereitungszeit beschleunigt. Snape experimentierte daraufhin weiter mit der Pflanze, doch diese wirkte nur sehr selten bei sehr wenigen Tränken.

Severus schritt nun zielstrebig auf sie zu und umkreiste sie ein paar Mal. Ein einziges, klägliches Blütenblatt war noch übrig geblieben. Es war allerdings schon so ausgetrocknet, dass nicht ein mal das Engelchen noch aus ihr hervorkroch. War es vielleicht möglich, den Verhütungstrank mit diesem Blatt zu beschleunigen? Probieren konnte er es ja mal, Nebenwirkungen schienen die Blätter offenbar nicht zu haben. Jedenfalls waren ihm bisher noch keine aufgefallen ...

Vorsichtig riss Snape das Blatt vom Stängel. Es klammerte sich schlagartig an seinen Arm und versenkte kleine Zacken in seine Haut. Er seufzte. Natürlich, wie hatte er das vergessen können? Die Blätter klebten ja erst ein mal für unbestimmte Zeit an einem, bevor sie sich lösen ließen! Was nun? Er konnte wohl kaum hier stehen bleiben und warten, bis sich dieses Mistding entschied, sich fallen zu lassen! Er suchte fieberhaft nach einer Lösung, da klopfte es auch schon an seiner Tür.

Severus verdrehte genervt die Augen. Wer, bei Merlin, besaß diese unglaubliche Dreistigkeit ihn mitten in der Nacht aufzusuchen?

Als hätte der nächtliche Besucher seine Gedanken gelesen, kam auch schon als Antwort: „Severus! Ich weiß, dass du da bist! Mach auf! Hier ist Minerva!“

Snapes Laune war nun endgültig im Keller. McGonnagal, diese alte Schrumpelhexe! Was fiel ihr ein, ihn jetzt mit ihrer Gegenwart zu belästigen?

Er ließ sich etwas Zeit, als er auf die Tür zuschritt und riss diese dann beinahe brutal auf. „Minerva“, der Tränkemeister nickte ihr zu.

McGonnagal stand in ihrem grünkarierten Morgenrock vor ihm, die Lippen zusammengekniffen und sah ihn ernst an. „Guten Tag, Severus.“

Er lächelte spöttisch und unterstrich diese Geste noch ein mal, in dem er eine Augenbraue hob. „Tag? Ich hätte schwören können, es ist mitten in der Nacht. Oder haben Mond und Sonne neuerdings die Plätze getauscht?“

Die ältere Hexe seufzte. „Ich weiß, es ist spät. Aber vielleicht könnte ich erst ein mal reinkommen?“

„Ja, natürlich. Womit kann ich sonst noch dienen? Zitronendrops, Kekse, Kaffe, Kuchen oder vielleicht eine kleine Massage?“

„Severus, bitte! Ich habe etwas wichtiges mit dir zu besprechen.“ Langsam verlor auch McGonnagal ihre Geduld.

„Und ich habe Schlaf nachzuholen. Ich wünsche eine angenehme Nacht“, mit diesen Worten wollte Snape ihr die Türe vor der Nase zuschlagen, doch die Professorin war schneller und huschte durch den Spalt.

„Tut mir Leid, Severus, aber es ist dringend“, begann sie mit geschürzten Lippen. „Ich weiß, dass du dich nur sehr schwer mit dem Gedanken anfreunden kannst, nun mir deine Berichte über die Treffen abzuliefern. Jetzt, nachdem Albus.. nachdem er“, sie brach ab. „Nachdem Albus tot ist. Aber er hätte sicher gewollt, dass wir weiterhin gut zusammenarbeiten.“

Snape hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sie aus einiger Distanz genau beobachtet. „Machen wir uns nichts vor, Minerva. Wir haben noch nie ‚gut zusammengearbeitet’“, in die letzten zwei Worte legte er so viel Verachtung wie er konnte. „Und ich kann wahrlich nicht behaupten, mich über Ihre neu gewonnene Position zu freuen. Aber Sie werden ihre Berichte bekommen.“

McGonnagal öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, aber Severus kam ihr zuvor. „Wann das jedoch sein wird, entscheide ich. Außerdem kann ich mich nicht entsinnen, Ihnen das Du angeboten zu haben.“

„Severus, du.. Sie..Sie wissen, wie wenig Zeit mir im Moment bleibt. Ich kümmere mich um die formalen Sachen bezüglich Albus’ Tod, erledige seine Aufgaben als Direktor, korrigiere die Hausaufgaben sowie Tests und leite nebenher den Orden. Ich weiß in Merlins Namen nicht, zu welchem Zeitpunkt ich mich mit Ihren Berichten auseinandersetzen soll wenn nicht zu dieser späten Stunde.“ Verzweifelt und zugleich anklagend blickte sie ihn an.

Sein Gesicht blieb ausdruckslos. Der Schwarzhaarige erwiderte kühl: „Uns allen bleibt nicht mehr viel Zeit. Ich werde auf Sie zukommen, wenn ich es für nötig halte.“

„Dann ist es vielleicht schon zu spät. Der Dunkle Lord ist unberechenbar.“

„Natürlich Minerva, Sie kennen ihn ja viel besser als ich“, entgegnete Severus ironisch.

Die Hexe atmete ein mal tief durch, bemüht, die Fassung zu bewahren. „Ich schlage vor, wir setzen uns und Sie erzählen mir von dem Treffen.“

Wieder spielte ein spöttisches Lächeln um seine Mundwinkel, als Snape antwortete: „Wie überaus freundlich von Ihnen, mir in meinen eigenen Räumen eine Sitzgelegenheit anzubieten, aber ich lehne dankend ab. Ich werde jetzt lieber mein Bett aufsuchen und so wie Sie aussehen“, er musterte sie ein mal abwertend „täten Sie auch gut daran.“

McGonnagals Nasenflügel blähten sich bebend vor Zorn auf, sie ließ all ihre Beherrschung fallen und donnerte: „Ach, zum Teufel mit Ihnen, Snape! Ich habe es im Guten mit Ihnen versucht, aber Sie zeigen mir immer nur die kalte Schulter! Ich weiß wirklich nicht, was Sie mit Albus angestellt haben, aber er kann nicht bei Sinnen gewesen sein, als er Sie damals aufnahm!“ Wütend stampfte sie zur Tür und trat ohne es zu bemerken auf ein kleines Blatt, dass sich so eben von Snapes Arm gelöst hatte...

An der Schwelle drehte sie sich noch ein mal auf dem Absatz um und verschwand dann mit den Worten „Albus würde es das Herz brechen!“ aus den Kerkern. Die Tür fiel mit einem lauten Knall ins Schloss. Severus jedoch atmete erleichtert auf. Er hatte McGonnagal noch nie leiden können, war ihr aber immer weitgehend aus dem Weg gegangen. Jetzt, da Albus nicht mehr in Hogwarts war, hatte die Antipathie noch ein wenig mehr an Intensität zugenommen.

Seufzend blickte Snape auf seinen rechten Arm und er fiel aus allen Wolken.. Wo war das verdammte Blatt hin? Es konnte sich doch nicht schon gelöst haben, oder etwa doch? Das Gespräch mit der Schrumpelhexe hatte gar nicht lange gedauert ...
Schnell suchte er den Boden ab. In der Nähe der Tür wurde er schließlich fündig. Vorsichtig hielt er sich das Blatt zwischen Daumen und Zeigefinger vor die Augen. Es sah ziemlich malträtiert aus. Seine liebe Vorgesetzte war wohl mehrmals darüber gelaufen. „McGonnagal! Wenn ich die erwische, hat ihr letztes Stündlein geschlagen!“, schnaubte Snape wütend. Er besah sich das Blatt noch ein mal genau. Zerfleddert und ausgetrocknet.. Würde es so noch seinen Zweck erfüllen können?

Plötzlich erfasste den Tränkemeister eine immense Welle von Wut, er packte sich eine Phiole, die gerade unglücklicherweise in seiner Reichweite stand und schmetterte sie mit großer Wucht gegen die Wand. Ein helles Klirren war zu hören, das Zerbrechen von Glas und die Scherben rieselten auf den Boden nieder. „KANN DENN IN DIESEM VERDAMMTEN IRRENHAUS NICHT EINMAL ETWAS FUNKTIONIEREN?!“

Es brauchte einige Minuten, bis er sich wieder beruhigt hatte. Dann kehrte er in sein Labor zurück. Unentschlossen stand Severus vor dem nun übel riechenden Gebräu. Sein Vorhaben war mehr als fraghaft. a) wirkte die beschleunigende Wirkung nur sehr selten und bei bestimmten Tränken, b) hatte McGonnagal das Blatt bereits arg in Mitleidenschaft gezogen und c) wusste er nicht, welche Folgen die Beschleunigung für den Menschen hatte, der den Trank einnahm. Andererseits gab es keine andere Möglichkeit mehr. Wenn er die Schwangerschaft wirklich verhindern wollte, so war dieses kleine Blatt seine letzte Chance. Snape fuhr sich durch das lange, schwarze Haar. Auf einen Versuch musste er es also ankommen lassen, er hatte keine Wahl .. “Wenn dieser ganze Humbug hier vorüber ist, wird Miss-ich-bin-ja-so-geheimnisvoll Swan ihr blaues Wunder erleben!“

Wütend ließ er das Blatt in den Kessel fallen. Einen Moment lang passierte nichts. Severus wollte gerade nach einer zweiten Phiole greifen, um diese erbarmungslos gegen die Wand zu schleudern, als die zähe Masse plötzlich dünnflüssig wurde und ein grelles Grün annahm. Irritiert starrte er auf den Kessel. Grün war zwar nicht der Endfarbton, aber ein Zwischenstadium, in das der Trank üblicherweise erst in ein paar Stunden übergegangen wäre. Snape konnte jetzt ein breites Grinsen nicht mehr unterdrücken. “Albus, ich unterschätze dich doch immer wieder.“ Mit deutlich besserer Laune begab sich der Schwarzhaarige in sein Schlafzimmer und ließ sich mit Umhang erschöpft aufs Bett fallen um gleich darauf in einen tiefen Schlaf zu gleiten.


Am nächsten Morgen überprüfte Severus Snape den Zustand des Verhütungstranks und war sichtlich zufrieden mit dem Ergebnis. Noch etwa eine Stunde, so schätze er, und die Masse würde sich wieder verdicken. Bis dahin wollte er noch ein mal unter die Dusche springen und sich angemessen kleiden. Gesagt, getan. Nach einer Dreiviertelstunde rauschte der Slytherin mit flatterndem Umhang aus dem Kerker.

Bis jetzt war alles nach Plan gelaufen, doch da hatte er sich zu früh gefreut. Als er gerade die Eingangshalle durchquerte, lief ihm eine sehr müde aussehende McGonnagal über den Weg. Snape verdrehte die Augen. Das war das Letzte, was er jetzt noch gebrauchen konnte! Die Schrumpelhexe, die geradewegs auf ihn zusteuerte!

„Severus“, schnarrte da auch schon die Alte mit leicht irischem Akzent. „Hätten Sie einen kurzen Augenblick?“ Sie stellte sich ihm direkt vor die Nase, darum bemüht, einen Mindestabstand von 1m beizubehalten.

„Ja, den habe ich durchaus. Aber nicht für Sie.“

„Gut, gut“, gab sie bissig zurück. „Dann soll es mir gleich sein, wann Sie Zeit haben und wann nicht! Sie werden jetzt mit mir in dieses Zimmer dort gehen und wir werden uns über die Treffen unterhalten!“ McGonnagal deutete auf einen leeren Klassenraum rechts von ihr. „Ich werde keine Rücksicht mehr auf Sie nehmen!“

Wie er es schon zwei Mal bei ihrem vorhergehenden Zusammentreffen getan hatte, lächelte Snape jetzt spöttisch. „Mir war ja nicht klar, dass Sie mich nur mitten in der Nacht aufgesucht haben, weil Sie Rücksicht auf mich nehmen wollten. Aber ich bevorzuge dann doch eher Besuche zur normalen Tageszeit, verehrte Kollegin. Und nein, ich werde nicht mit Ihnen kommen.“

McGonnagals Mund wurde zusehends schmaler. „Treiben Sie es nicht zu weit! Denken Sie daran, was Albus für Sie getan hat!“

„Albus ist tot. Falls Sie glauben, Sie könnten Ihn als Druckmittel benutzen, so muss ich Sie enttäuschen. Ich tue, was ich für richtig halte. Und vielleicht sollten Sie daran denken, dass ich Ihnen unentbehrlich geworden bin. Der Orden braucht mich jetzt mehr denn je. Sie sollten also sehr vorsichtig sein, was ihre Drohungen angehen.“

„Severus“, sie hob beschwichtigend die Hände. „Ich wollte Ihnen keinesfalls drohen, aber ich komme einfach nicht zu Ihnen durch. Bitte sehen Sie das doch ein.“ Nachdem sie ein mal tief durchgeatmet hatte, fügte sie resignierend hinzu: „Also gut, ich werde noch einen Schritt auf Sie zu machen. Wann werden Sie mir über die Treffen berichten?“

Snape überlegte noch einen Moment und ließ sich ihre Worte durch den Kopf gehen. Schließlich antwortete er: „Ich habe noch etwas zu erledigen. Wenn ich zurück bin, entscheide ich, ob es nicht vielleicht schon zu spät ist.“

Er rauschte an ihr vorbei und machte sich nicht ein mal die Mühe, die Tore hinter sich zu schließen.


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Als ich das erste Harry-Potter-Buch las, habe ich mir meinen Bademantel angezogen und so getan, als ob ich Harry wäre. Ich rannte im ganzen Haus herum uuund... kann nicht fassen, dass ich das gerade erzählt habe.
Matthew Lewis