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Das zweite Leben des Severus Snape - Gehen oder bleiben

von käfer

Von weit her drangen Stimmen und Geräusche an Snapes Ohr, die er nicht einzuordnen wusste. Er öffnete die Augen, wurde von hellem Licht geblendet und schloss die Lider gleich wieder. Sein Kopf brummte gewaltig, die Zunge bildete einen dicken Klumpen im trockenen Mund. Eine Weile blieb Snape ruhig liegen, dann versuchte er es noch einmal. Diesmal bekam er die Augen auf und sah sich um. Er lag unter einem dicken Federbett in einem großen, hellen Zimmer. Streifen von Sonnenlicht tanzten durch die halb zugezogenen Vorhänge. Er konnte einen großen eichenen Kleiderschrank erkennen. Auf einem Schreibtisch stapelten sich Papiere, an der Wand ihm gegenüber stand ein Regal voller Bücher, deren lederne Rücken ihm irgendwie vertraut vorkamen. Snape setzte sich auf, aber durch seinen Kopf fuhr ein scharfer Schmerz und er sank zurück aufs Kissen. Als er Schritte hörte, öffnete er mühsam die Augen. Eine Fee schwebte ins Zimmer auf ihn zu. Nein, keine Fee, Ginny Weasley. Sie schwebte auch nicht, sondern ging auf ihren zwei Füßen zu seinem Bett. „Na hallo! Sind Sie wieder da? Sie haben uns ja einen ganz schönen Schrecken eingejagt!“ „Was… was ist den passiert? Wer hat mir eins drübergezogen?“ - „Niemand. Wahrscheinlich sind Sie ohnmächtig geworden und im Fallen mit dem Kopf gegen das Schränkchen gestoßen. Halb so schlimm, wir bringen Sie schon wieder auf die Beine. Ich war bei Madam Pomphrey und habe mir was für Sie geben lassen.“ Mit ruhiger Hand strich Ginny eine kühlende Salbe auf Snapes rechte Schläfe, dann half sie ihm auf flößte ihm etwas Heißes ein, das angenehm nach Kräutern und Honig schmeckte. Snape schämte sich für seine Schwäche. Es war schon ewig her, genauer seit er damals von Voldemort wegen dem Kind bestraft worden war, dass er sich bei so was Einfachem wie Trinken helfen lassen musste. Gern hätte er die Tasse selbst in die Hand genommen, aber er bekam die Hand einfach nicht hoch. Wie eine geübte Krankenschwester ließ Ginny Snape wieder aufs Kissen sinken. „Alles okay so?“, fragte sie und sah ihn an. Ihre Blicke verhakten sich ineinander. Zweifellos wusste Ginny über alles Bescheid, aber Severus war viel zu kaputt, um sich darüber zu ärgern.
Er schlief ein. Im Traum sah er wieder Dumbledore am Boden liegen, hörte sich selber den Todesfluch aussprechen, sah Dumbledore über die Brüstung fliegen und erwachte schweißgebadet. Ginny kam hereingestürzt. „Was ist? Haben sie Schmerzen?“ Snape atmete schwer. „Nein, ich habe nur geträumt, es ist alles in Ordnung, lassen Sie mich in Ruhe.“ Ginny sah ihn an, schüttelte leicht den Kopf und ging. Snape atmete durch. Er hatte feuchte Augen. Das hätte gerade noch gefehlt, dass er vor Ginny Weasley flennte wie ein kleines Mädchen. An liebsten wäre er aufgestanden und irgendwohin verschwunden, aber er kam einfach nicht hoch.

Später kam Ginny mit einer Flüssigkeit wieder, die Snape zwar als Zaubertrank erkannte, aber er wusste nicht, was es war. Ginny setzte sich zu ihm. „In drei Tagen ist Vollmond; Sie sind die letzte Hoffnung für so viele, deren Kinder von Greyback gebissen worden sind. Sie müssen gesund werden und den Wolfsbann-Trank brauen.“ Sie fasste seine Hände. „Bitte.“ Wieder verhakten sich ihre Blicke ineinander. Dann verließ Ginny das Zimmer. Snape seufzte. Gegen seinen Willen musste er zugeben, dass er es genoss, von der kleinen Weasley umsorgt zu werden, und ihre Augen hatten ihn so eindringlich angesehen… In seinem Innersten rührte sich etwas, ein längst vergessenes Gefühl…
Langsam kamen die Erinnerungen wieder. Das mit den gebissenen Kindern war das letzte gewesen, was Potter zu ihm gesagt hatte, bevor die Abrissbirne ins Haus gedonnert war. Hatte er nicht in diesem Moment beschlossen gehabt, doch noch ein Stück am Leben zu bleiben? Wenn er den Trank rechtzeitig fertig bekommen wollte, musste er sich sputen und die Zutaten zusammentragen. In Hogwarts hätte er alles greifbar gehabt. Hogwarts..?! Nein, dort würde er sich nicht mehr blicken lassen. Es musste andere Wege geben. Wie war doch gleich das Rezept? – Verzweifelt schüttelte Snape den Kopf. Er konnte sich kaum an die Zutaten erinnern, geschweige denn daran, in welcher Reihenfolge was zu machen war. In seinem Kopf schien ein Bienenschwarm zu hausen. Es war wohl besser, wenn Potter ihm sein Giftröhrchen zurückgab.

Die Tür ging auf, gedämpfte Schritte waren zu hören. Es war Dobby, bekleidet mit Shorts und einem braunen Pullover (den hatte Snape bei Ron Weasley schon gesehen). An seinem linken Fuß trug der Elf einen leuchtend roten Strumpf, am rechten einen giftgrünen. Dobby legte ein Kleiderbündel auf einen Stuhl neben dem Bett. „Miss Ginny hat ihre Sachen gewaschen, Sir. Und sie sagt, Sie sollen unbedingt den Tee trinken und was essen.“ Dobby klatschte sich mit der flachen Hand auf die Stirn. „Dummer Dobby, vergisst alles! Master Snape kann ja nichts trinken, wenn Dobby die Teekanne in der Küche vergisst!“ Sich selber am Ohr ziehend, rannte der Hauself aus dem Zimmer, stolperte über seine Füße und kugelte die Treppe hinunter. Gegen seinen Willen musste Snape grinsen. Kurz darauf, Snape hatte gerade festgestellt, dass er sich nicht mal an die einfachsten Trankrezepte erinnern konnte, kam Dobby mit einer riesigen Teekanne zurück, gefolgt von Ginny. „Geht es Ihnen besser? Was macht der Kopf?“ „Der ist leer, ich kann mich kaum noch daran erinnern, was ein Zaubertrank ist.“ (Snape hätte sich am liebsten die Zunge abgebissen.) „Wo sind wir hier eigentlich und wie bin ich hierhergekommen?“
Voller ehrlicher Sorge sah Ginny ihn an. „Sie sind in Harrys Haus in London, Grimmauld Place 12, Harry hat Sie mitgebracht.“ Snape dachte nach, eine Erinnerung huschte durch sein Hirn, aber er bekam sie nicht zu fassen.
„Wie lange hatten Sie eigentlich nichts mehr gegessen und getrunken?“ – „Keine Ahnung.“ - „Sie müssen unbedingt was trinken. Vielleicht ist es nur der Flüssigkeitsmangel, der Ihnen zu schaffen macht. Ich habe Tee gekocht und Harry hat Ihnen den Stärkungstrank hier zurechtgemacht.“ Mit diesen Worten hielt Ginny ihm einen Becher voller dampfender Flüssigkeit hin. „Austrinken!“ – Einen Stärkungstrank, den Potter gebraut hatte? Snape war skeptisch, doch unter dem bittenden Blick von Ginny trank er. Im Moment bleib ihm wohl auch weiter nichts übrig, als zu tun, was Ginny sagte; er war auf ihre Pflege angewiesen, verdammt noch mal. Mit dem letzten Schluck kam eine Erinnerung zurück – dieser Trank war im fünften Schuljahr dran und eine gewisse Dolores Umbridge hatte ihn einmal dafür kritisiert, dass er den Schülern so etwas beibrachte…
Gehorsam trank er noch zwei Tassen Tee, dann erst war Ginny zufrieden und ging. Snape verbrachte den Rest des Tages mit Essen, Trinken und Schlafen. Und wann immer er die Augen aufbekam, war jemand im Raum – Ginny, Harry oder einer der Elfen. Einmal glaubte er auch die buschige Mähne von Hermine Granger zu erkennen. Alle waren sehr freundlich zu ihm, keine auch noch so geringe Spur von einem Vorwurf. Was wollten die von ihm, dass sie sich solche Mühe gaben? Wenn Potter nach Hogwarts gehen und seine Aufzeichnungen suchen konnte, würde er auf das Rezept für den Wolfsbann-Trank stoßen, Granger würde es schon schaffen, den Trank herzustellen. Es sei denn, die Papiere waren verschwunden. Snape wurde es flau im Magen. Was, wenn jemand seine Aufzeichnungen vernichtet hatte?
Spät am Abend, als es ruhig war im Haus, stand Snape auf, machte sich Licht (wenigstens das konnte er noch zaubern) und sah sich im Zimmer genauer um. Zuerst ging er zu dem Bücherregal. Sein Herz machte einen Hüpfer – all die Bücher von seiner Großmutter waren da. Auf dem Schreibtisch fand er Mappen mit seinen Aufzeichnungen. Hastig und mit zitternden Händen sah er sie durch – nichts schien zu fehlen und niemand hatte darin geblättert. War Potter gar nicht mehr neugierig?
Ein Packen Pergament trug Dumbledores Handschrift. „Für Severus Snape“. Er brachte es nicht fertig, den Packen zu öffnen, ihm wurden die Knie weich und er wankte zurück ins Bett.

Am nächsten Morgen schien sein Gedächtnis wieder zu funktionieren, er sagte alle Zaubertrankrezepte auf, die ihm einfielen. Nur an den Wolfsbann-Trank konnte er sich nicht erinnern, aber das Rezept befand sich ja unter seinen Aufzeichnungen. Bevor er in die Küche zum Frühstück ging, öffnete Snape den Kleiderschrank. Alle die Sachen, die er damals in Hogwarts zurückgelassen hatte, waren säuberlich gestapelt. Verd…, jetzt wusste Potter, was er untendrunter trug. Peinlich!

„Hallo, Severus! Schön, Dich wiederzusehen!“ Snape erstarrte. War das etwa so ehrlich gemeint, wie es klang? Oder wollte sich Lupin nur bei ihm einkratzen, um den Trank zu bekommen? Snape drehte sich um. Auf einen Stock gestützt, stand da Remus Lupin. Aber wie sah der aus! Abgemagert, das Gesicht von tiefen, blutigen Kratzern durchzogen, die linke Hand verbunden, Falten, strähniges, graues Haar, Verzweiflung und Schmerz in den Augen. „Fenrir Greyback“, sagte Lupin, „ich war zwar stärker, aber er hat sich gewehrt bis zuletzt. In den letzten Monaten hat er soviel Unheil angerichtet wie er nur konnte. Der jüngste Werwolf liegt noch in den Windeln!“ Vor Snapes innerem Auge erschien sein kranker Bruder und die sorgenvollen Gesichter der Eltern. – Er würde es schaffen, den Trank rechtzeitig fertig zu haben, wenn er alle Zutaten bekommen konnte.
Sofort nach dem Frühstück drückte Snape Harry die lange Liste in die Hand. Um elf Uhr klopfte Harry an die Tür. „Ich habe alles beisammen, Sir, Sie können anfangen. Wenn Sie mir sagen, was ich tun soll, helfe ich Ihnen.“ Potter als Hilfe? Um Himmels Willen! Andererseits: Bis zum Vollmond blieb nicht mehr viel Zeit.
„Sind wirklich alle weg, die den Wolfsbann-Trank herstellen konnten?“ „Alle.“ Snape zählte die Namen von Tränkemeistern auf, die er gekannt hatte: „Torsten Thunderstorm? Warden Gillespie? Richard Woodstone? Paolo Carloni? Adrienne McMyre? Peter Ackerton?“ Harry schüttelte jedes Mal den Kopf. „Niemand ist übrig geblieben, glauben Sie mir, niemand außer Ihnen. Horace Slughorn war der erste, und innerhalb von vier Wochen… haben Greyback und seine Gesellen alle anderen Tränkemeister und viele Heiler brutal umgebracht.“ Snape war die Pause in Potters Satz nicht entgangen. Er hatte wohl sagen wollen „nachdem Sie Dumbledore getötet hatten“. Doch: hätte Dumbledore das verhindern können?
Mit bemüht ruhiger Stimme fragte Snape: „Wieviele Werwölfe gibt es, die den Trank brauchen?“ Man weiß von 53 Kindern, die Erwachsenen sind noch nicht gezählt.“ Snape wurde schwindlig. „Also gut, fangen wir an.“
Bald arbeiteten sie konzentriert nebeneinander an einem großen Tisch in dem provisorischen Tränkelabor, das Harry im Erdgeschoss eingerichtet hatte. Snape staunte nicht schlecht über die Ordnung, die an Potters Arbeitsplatz herrschte und über die Sorgfalt, mit der er arbeitete. Genauso wie einst Lily…
Bevor als letztes Silberdistelmus und Bärwurzschleim zugegeben wurden, musste der Trank 77 Minuten lang gerührt werden – eine schwere Arbeit bei einem so riesigen Kessel voller breiiger Substanz. Snape spürte schnell, wie seine Kräfte nachließen, aber er wollte sich keine Blöße geben, nicht vor Potter. Der räumte den Arbeitstisch auf, dann sagte er: „Lassen Sie mich das machen, setzen Sie sich lieber hin!“ In der Ecke erschien ein Sessel, Harry schob Snape hinein. „Kippen Sie bloß nicht noch mal um!“ Ein Stuhl plumpste auf den Platz gegenüber dem Sessel. Harry setzte sich. Im Kessel fuhr der Rührlöffel im Kreis herum, siebenmal mit dem Uhrzeigersinn, siebenmal dagegen. Schluck. Das hatte Snape nie fertig gebracht, er hatte immer selbst rühren müssen. Woher hatte Potter das nur, der war doch immer nur ein mittelmäßiger Zauberer gewesen?

„Ähem, Potter!“ „Ja, Sir?“ „Ich habe Ihnen vorgestern oder wann auch immer alles aus meinem Leben erzählt, Dinge, die ich normalerweise nie jemandem anvertraut hätte. Sie erzählen NIEMANDEM davon, dass das klar ist!“ „Selbstverständlich, Sir.“ Selbstverständlich? Das kam so leicht über Potters Lippen! Vielleicht schwieg er ja wirklich?

Nach einer Weile gab sich Snape einen Ruck und sagte: „ Ich habe Ihnen mein ganzes Leben erzählt – jetzt sind Sie dran, Potter. Erzählen Sie mir, was Sie seit dem Ende von Hogwarts gemacht haben!“
Harry sah Snape mit ernsten Augen an. „Sehr viel gibt es da nicht zu erzählen. Professor Dumbledore wollte, dass ich bis zu meinem 17. Geburtstag zu den Dursleys zurückkehre. Das habe ich gemacht. Dann habe ich eine Weile bei den Weasleys gewohnt, aber dort war´s zu eng; deshalb bin ich zusammen mit Ginny und Ron hierher gezogen. Ob die Zauber vom Orden wirkten oder ob tatsächlich niemand wusste, wo wir waren - keiner von Voldemorts Gefolgsleuten schien von dem Haus zu wissen.“
Snape schüttelte den Kopf. „Es gab jemanden, der die Adresse kannte.“ Harry sah ihn fragend an.
„Kreacher. Bedauerlicherweise hatte der kleine Elf einen schweren Unfall, als er einen Abendspaziergang gemacht hat. Was mich betrifft, ich hatte kein Interesse daran, Ihren Aufenthaltsort publik zu machen. Aber reden Sie weiter.“
„Professor Dumbledore hatte mir geraten, so schnell wie möglich die letzten Horkruxe zu suchen und zu vernichten, aber ich hatte nicht mal Ahnung, wonach ich suchen musste.
Eins war mir allerdings in den letzten Tagen in Hogwarts klar geworden: ich musste erst mal kämpfen lernen. Damals hatte ich mir geschworen, Sie umzubringen, falls Sie mir über den Weg laufen würden…“
Snape presste die Lippen zusammen. Warum saß er jetzt eigentlich in Potters Haus? Hielt der ihn vielleicht gefangen, bis er ihm den Wolfsbann-Trank beigebracht hatte und tötete ihn später, um selber Ruhm einzuheimsen? Oder hatte er schon die Auroren bestellt? Als hätte er Snapes Gedanken erraten, schüttelte Harry den Kopf. „Jetzt nicht mehr. Es hat lange gedauert, bis ich begriffen habe, welchen Sinn das Ganze hatte, welche Rolle sie in Wahrheit gespielt haben…
Den ganzen Sommer über habe ich gebüffelt: Abwehrzauber geübt, Lähmflüche trainiert, alle möglichen Stärkungsmittel ausprobiert, solange, bis ich das im Schlaf konnte. Mit Bill habe ich sogar versucht, Okklumentik zu üben, leider ohne nennenswerte Erfolge.“
Snape verbiß sich ein Grinsen. Da hatte er ganze Arbeit geleistet. Dumbledore hatte seinerzeit angeordnet, dass er Potter Okklumentik beibringen sollte. Aber dazu hatte Severus überhaupt keine Lust gehabt, er hatte stattdessen dafür gesorgt, dass Potter seinen Geist nie verschließen konnte. So viel wie möglich sollte er von Voldemorts Tun und Lassen mitkriegen; je früher sich Potter und Voldemort gegenüberstanden, desto besser, das war damals Snapes Gedanke gewesen. Von den Horkruxen hatte er nichts gewusst. Letztendlich hatte sein Hirnaufweichzauber der Sache gneützt, doch wenn Potter Voldemort schon damals im Zaubereiministerium erledigt hätte, wäre der ganze Mist von vorn losgegangen…
„…mit der Suche nach den Horkruxen ging es überhaupt nicht voran. Niemand schien etwas zu wissen; so wie Professor Dumbledore in die Hirne anderer Leute eindringen konnte ich nicht, wir waren richtig ratlos. Dabei saß uns die Zeit im Nacken, jeden Tag standen in den Zeitungen neue Meldungen über getötete oder verschwundene Personen, immer öfter tauchte das Dunkle Mal auf. Hogwarts wurde geschlossen, aber ich wäre sowieso nicht in die Schule zurückgekehrt. Dann, im September, hatte ich den ersten Traum – die Ruine von Grey Hole Castle. Ganz deutlich habe ich alles gesehen, die Treppe, die unterirdischen Gänge, den zugeschütteten Brunnen mit dem vergrabenen Pokal darin und auch das Ritual, mit dem ich die Schutzzauber unwirksam machen konnte. Erst habe ich an eine Falle geglaubt, so wie damals im Zaubereiministerium, deshalb bin ich auch nicht sofort losgegangen. Aber nachdem ich mehrmals hintereinander den gleichen Traum hatte, haben wir beschlossen, es doch zu versuchen.“
„Ich hab´ schon gedacht, du kapierst es nie. Hätte nicht viel gefehlt und ich hätte es riskiert, eine Eule loszuschicken. Voldemort wurde schon misstrauisch, weil ich ständig so müde war. Wenn er mich erwischt hätte, wäre ich dran gewesen, genauso zu sterben wie Nott.“ Snape schauderte; er hatte zusehen müssen, wie Nott von Voldemort mehrere Stunden lang systematisch und langsam zu Tode gequält worden war. – Mit einer Handbewegung forderte er Harry auf, weiterzuerzählen. „Bloß gut, dass Hermine in Geschichte der Zauberei aufgepasst hatte, sonst hätten wir den Ort nie gefunden. Ich war ganz schön aufgeregt; die Stille dort kam mir sehr verdächtig vor. Aber nachdem alles gutgegangen war, wusste ich, dass wir einen heimlichen Helfer hatten. Nur an Sie habe ich dabei nicht gedacht.“ Harry machte eine Pause, kontrollierte den Kessel und sah nach der Uhr.
„Die Sache mit Gryffindors Stundenglas war relativ einfach, ich hatte ja die genaue Anleitung, was zu tun war. Die Schlange habe ich mit Absicht bis zuletzt aufgehoben; Voldemort hätte es sicher gemerkt, wenn Nagini nicht mehr gekommen wäre. Blieb nur noch das Amulett. Das war es, was Professor Dumbledore gesucht hatte, als wir an jenem Tag gemeinsam unterwegs waren. Aber das, was wir gefunden hatten, war nur eine Fälschung, mit einem Zettel darin, der unterschrieben war mit „R.A.B.“ So viele „Who is Who“ Hermine auch gewälzt hat, einen „R.A.B.“ hat sie nicht gefunden. Wir haben sämtliche Trödelmärkte, alle möglichen Ramschläden und sogar die Muggel-Museen abgesucht, alles umsonst. Und dann hatte Ginny die Idee, das Haus hier wohnlicher zu machen und das alte Zeug von den Blacks wegzubringen. Es war immer noch unheimlich hier drin, muffig und kalt, so viel wir auch heizten. Und die Schwarze Magie war allgegenwärtig, ich konnte das richtig fühlen, ob Sie mir glauben oder nicht. Am stärksten war das Gefühl in der Eingangshalle und in dem Zimmer mit dem Stammbaum. Deshalb haben wir dort oben angefangen. Als wir den Wandteppich abgemacht haben, ist mir ein Name ganz unten aufgefallen: „Regulus Black“. Sirius hatte mir von seinem Bruder erzählt, der war ein Todesser gewesen und hatte seine Abkehr von Voldemort mit dem Leben bezahlt. Was, wenn er der „R.A.B.“ war? Hermine wühlte noch einen Tag in den Büchern, das „A“ stand für „Alphard“, nach dem Onkel von Sirius und Regulus.“
Harry warf einen Blick in den Kessel, auch Snape stand auf und schaute hinein. Alles bestens, der Brei wurde langsam flüssig, trotzdem war immer noch knapp eine Stunde zu rühren. „Und, wo habt ihr das Amulett gefunden?“ fragte Snape mit so viel Neugier in der Stimme, dass Harry ihn verwundert ansah.
„Hinter dem Porträt von Mrs. Black“, antwortete Harry. „Ich war irgendwie überzeugt davon, dass das Ding hier im Haus sein musste, also haben wir alles auf den Kopf gestellt – ohne Erfolg. Außer dem Bild haben wir den ganzen Krempel wegbekommen; fragen Sie nicht, was für ein Lärm hier manchmal herrschte.“ Snape konnte sich das gut vorstellen, er hatte das furchtbare Gemälde „in Aktion“ erlebt.
„Das Bild war mit einem Selbstklebefluch an die Wand geheftet. Wir haben Mad-Eye Moody und Bill Weasley um Hilfe gebeten. Sie waren sich einig, welcher Gegenzauber helfen musste, und konnten gar nicht verstehen, warum es nicht klappte. Schließlich hatte Hermine eine Idee. Sie hatte irgendwo gelesen, dass man Flüche so anlegen konnte, dass nur der Verursacher selber oder Blutsverwandte sie lösen können. Von den Blacks waren noch Bellatrix Lestrange, Narzissa Malfoy und Tonks übrig. Aber auch Tonks hat´s zuerst nicht geschafft.“
„Solange ihre Tanten am Leben waren, konnte Tonks alleine nichts ausrichten. Der Fluch war garantiert so gemacht, dass nur alle lebenden Verwandten gemeinsam das Bild lösen konnten – oder eben der letzte Überlebende“, sagte Snape leise. Harry sah ihn fragend an. Snape fuhr fort: „Regulus Black war so etwas wie mein Schüler gewesen, damals… Er hat mich nach solchen Dingen gefragt…“ – „Tonks hat es immer wieder versucht, auch wir alle zusammen. Unsere Kraft hat nicht ausgereicht, aber – eines Tages ging es. Haben Sie Narzissa und Bellatrix…?“ fragte Harry unsicher.
„Nein. Nazissa hat Gift genommen, nachdem Voldemort ihr Draco vor die Füße gelegt hat und Bellatrix…“ Snape biss die Zähne zusammen. Auch das hatte er mit ansehen müssen. „Sie ist dem Dunklen Lord auf die Nerven gegangen und musste als abschreckendes Beispiel herhalten… Ich habe in den vergangenen zwanzig Jahren nur einen Menschen getötet – Dumbledore…“
Eine Weile schwiegen beide. Nur das Geräusch des Rührlöffels und das Ticken der Uhr waren zu hören. Harry holte tief Luft, ehe er weitersprach. „Das Amulett befand sich in einer Nische hinter dem Bild.
Dann blieb nur noch die Schlange. In Hogwarts konnte bis vor kurzem jeder ein- und ausgehen, wie es ihm gefiel. Ich habe Gryffindors Schwert geholt. Bisschen komisch war´s schon, hinzugehen und dem Tier den Kopf abzuschlagen. Ich mag Schlangen eigentlich…
Den Rest haben Sie ja miterlebt. Erst, als ich gesehen habe, wie Sie den Fluch abgelenkt haben, der Hermine treffen sollte, ist mir ein Licht aufgegangen…“
In Gedanken versunken stierte Snape vor sich hin. Potter hatte ruhig und sachlich berichtet, ohne die früher üblichen Übertreibungen und ohne die langatmigen Beschreibungen seiner Taten. Snape wusste genau, dass Potter mehrere Tage damit zugebracht hatte, im Gebüsch zu hocken und die Schlange zu beobachten. Nur ab und zu war einer seiner Freunde mit etwas essbarem erschienen. Einen solchen Moment hatte Voldemort genutzt und Ginny Weasley, die es noch nicht wagte, zu apparieren, geschnappt. Potter war Ginny zu Hilfe geeilt, Voldemort hatte Snape zum Kampf befohlen – seine erste Begegnung mit Potter nach Dumbledores Tod. Potter hatte ihn am Leben gelassen wie seinerzeit Pettigrew, Harry Potter konnte keinen Menschen töten. Er hatte auch Voldemort nicht angegriffen, sondern sich vor Ginny gestellt und sie mit Abwehrzaubern geschützt.

Jetzt hockte Snape hier in Potters Haus und wurde freundlich behandelt, wie ein Gast. Warum nur? Was hatten die vor? Würden sie die Auroren holen? Was würde Potter verlangen dafür, dass er hier wohnen durfte? War er gefangen oder frei? Letzteres war eigentlich egal, Snape konnte sich eh nicht auf die Straße trauen. Wenn jemand ihn erkannte, wären die Auroren binnen Sekunden da und würden ihn verhaften.
Die Sekunden reihten sich zu Minuten, endlich wurde der Trank fertig. Potter stand auf, ließ vorsichtig die letzten beiden Zutaten in den Kessel gleiten, brachte den Rührlöffel zum Stehen und löschte das Feuer. Er schöpfte einen Becher voll heraus, ehe er den Kessel verschloss. „Wollen Sie das zum St. Mungo´s bringen?“ – „Nein, geh selber, Potter.“ Mochte Potter mit dem Trank prahlen, Snape wollte im Haus bleiben. Harry zuckte mit den Schultern. „Wie Sie wollen.“
Snape erhob sich erst, als er sicher war, dass Potter aus dem Haus gegangen war. Ein kleiner Test war fällig. Langsam schlenderte Snape die Treppe nach oben, ging aber nicht in sein Zimmer, sondern auf den Dachboden. Er trat leise auf und strengte seine Ohren an, aber kein Laut war zu hören, keine Schritte, kein Atmen. Es schien sich wirklich niemand für ihn zu interessieren. So begann er, nach seinem Giftröhrchen zu suchen. Allerdings zeigte es sich, dass die meisten Türen abgeschlossen waren. Ein Schwächeanfall zwang ihn nach einer halben Stunde dazu, in sein Zimmer zurückzukehren und sich hinzulegen.
Später am Abend musste er mal. Auf dem Rückweg von der Toilette hörte Snape unten jemanden halblaut reden. „Wie konntest du das nur machen, Tonks. Dumbledore würde nicht wollen, dass er eingesperrt wird…“ Snape blieb stehen und lauschte. Tonks antwortete: „Harry, ich MUSSTE ihn anzeigen. Wir haben den Befehl bekommen, alle zu melden. Und ich kann mir keinen Fehler mehr erlauben, nachdem ich Remus zu Hilfe geeilt bin statt auf Ginny aufzupassen. Die hätten mich nach Askaban gesteckt, wenn ich nichts gesagt hätte, ehrlich. So viel kann Snape doch nicht passieren, ich meine, wenn du alles sagst, was du weißt.“
Snape ging in sein Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu. Tonks hatte ihn also angezeigt. Snape suchte ein paar Sachen zusammen, dann warf er sich angekleidet auf das Bett und wartete. Über dem Warten musste er eingeschlafen sein, denn als er die Augen wieder öffnete, war es heller Vormittag. Mühsam wälzte er sich aus dem Bett, alle Knochen taten ihm weh. Im Haus war alles still, keiner schien da zu sein. Ungeniert nahm Snape ein ausgiebiges Bad, er planschte in der Wanne, dass es spritzte. Viel zu lange hatte er auf solche Genüsse verzichten müssen – und wahrscheinlich war dies das letzte warme Bad in seinem Leben.
Nach einer Weile bekam Snape Hunger. Auf dem Küchentisch fand er einen Berg Sandwiches und eine Thermoskanne, an die ein Schild gelehnt war. „Prof. Snape“ stand darauf. Die sorgten ja rührend für einen! Snape fing an zu futtern, als wäre es seine letzte Mahlzeit. Immer noch rührte sich nichts im Haus. Ob er wohl weggehen könnte, flüchten? Das wäre eine Möglichkeit. Snape kannte einige Verstecke, wo ihn so leicht keiner finden konnte, aber er hatte keine Lust, den Rest seines Lebens auf der Flucht zu sein. Also kehrte er nach zehn Schritten um, setzte sich an den Tisch in seinem Zimmer und überlegte, was er tun sollte. Auf gar keinen Fall wollte er vor aller Öffentlichkeit verurteilt und nach Askaban abgeführt werden. Zu dumm, dass Potter das Gift hatte. Snape wünschte sich, dass er es geschluckt hätte, bevor Potter aufgekreuzt war. Potter, Potter, immer wieder war es Potter, der seine Pläne durchkreuzte! Wäre der nicht gekommen, wäre er jetzt unter den Trümmern seines Elternhauses begraben und hätte seine Ruhe…
Dummerweise hatte er sein Geständnis in dem Haus zurückgelassen. Nun würde er alles noch einmal schreiben müssen. Im Schreibtisch fanden sich Papier, Tinte und Federn. Snape ließ die Feder über´s Papier flitzen; so schnell er konnte, schrieb er noch einmal alles auf. Als er damit fertig war, war es früher Nachmittag. Immer noch war es ruhig im Haus, kein Auror hatte an die Tür gewummert. Was war da los? Wieso kamen die nicht und schleppten ihn nach Askaban? Mit anderen Todessern waren die doch auch nicht zimperlich umgegangen. Ohne viel Federlesens waren sie gepackt, mit magischen Hand- und Fußfesseln ruhiggestellt worden und ab die Post. Nachdem Tonks ihn verpfiffen hatte, konnte es doch nicht länger als ein paar Minuten dauern, bis sie ihn hier fanden. Oder hatte Potter das Haus unsichtbar gemacht, so wie Dumbledore damals, als es dem Orden als Hauptquartier gedient hatte und nur dem sichtbar wurde, der den richtigen Spruch wusste? Mit so was wurden Auroren doch spielend fertig, außerdem konnten sie die Bewohner zwingen, zu öffnen…Nein, das hier war eindeutig Folter. Das Spiel würde er jedoch nicht mitmachen. In der Nokturngasse gab es Gift zu kaufen, Snape würde einfach seinen letzten guten Umhang in Zahlung geben. Er suchte die besten Kleidungsstücke heraus, legte sie in seine Tasche und wandte sich zum Gehen. Da fiel sein Blick auf den Packen Pergament, auf dem mit Dumbledores Handschrift sein Name stand. Snape setzte die Tasche ab, nahm das Päckchen und öffnete es. Ein paar vergilbte Fotos fielen heraus: ein Hochzeitsbild seiner Eltern, seine Mutter mit einem hässlichen Baby auf dem Arm (war er das etwa?), seine Eltern mit Leuten, die er nicht kannte, und noch ein Familienfoto: diesmal mit zwei Kindern. Lange betrachte Snape dieses Bild. Die Hakennase hatte er eindeutig vom Vater, den Rest wohl von der Mutter. Das kleinere Kind musste sein Bruder sein. Der hatte als Kind genauso komisch ausgesehen wie Severus, schwacher Trost.
Auf einem riesigen Pergamentstück war in winziger Schrift ein Stammbaum aufgezeichnet; den legte Snape beiseite. Die Mappen mit Notizen interessierten ihn viel mehr. Snape schlug die oberste auf. Dumbledore hatte anscheinend daran gearbeitet, ein Mittel zu finden, dass Werwölfe für immer heilte. Die Notizen waren mit Datum versehen und in zeitlicher Reihenfolge zusammengeheftet. Das erste Blatt war vom Januar des Jahres, in dem er – und auch Remus Lupin – nach Hogwarts gekommen war. Dumbledore hatte alles niedergeschrieben, was man damals über Werwölfe gewusst hatte. Dann folgte eine Liste mit Maßnahmen für Remus Lupin, abgezeichnet vom damaligen Zaubereiminister. Was Snape dann las, ließ ihn erschauern. Dumbledore war Remus Lupin zwei Jahre lang bei Vollmond in die Heulende Hütte gefolgt, hatte ihn bei seinen Verwandlungen beobachtet und alles ganz akribisch aufgeschrieben. Und er hatte Lupin ausgefragt, immer wieder. Snape setzte sich und las Seite um Seite, fasziniert von der Genauigkeit, mit der Dumbledore gearbeitet hatte. Er hatte Lupin nach allen möglichen Dingen gefragt, seinen Lieblingsspeisen vor und nach dem Biss von Greyback, Empfindungen, Träumen, kurz, Dumbledore hatte an alles gedacht. Und er hatte einige Lösungsansätze aufgeschrieben, darunter auch das Grundrezept für den heutigen Wolfsbann-Trank. Und doch wurde der Name Dumbledore im Zusammenhang damit nie genannt, der Verdienst, den Wolfsbann-Trank erfunden zu haben, kam allein Damocles Belby zu. Snape fragte sich, warum Dumbledore nicht weiter gemacht und mit Belby zusammengearbeitet hatte.
Unter der letzten Notiz standen noch zwei Sätze, eindeutig später hinzugefügt: „Der Trank ist eine Hilfe. Aber keine Lösung. Mach weiter!“ – „Mach weiter!“ – wie denn, wenn die Auroren hinter einem her waren! Snape ließ die Papiere sinken und lauschte. Stimmen waren zu hören, Lachen, Schritte. Mist! Jetzt konnte er sich nicht mehr unbemerkt davonmachen, die Hausbewohner waren zurückgekehrt. Snape saß starr auf seinem Stuhl und horchte. Für ihn schien sich keiner zu interessieren, die dachten sicher, er wäre schon abgeholt worden. Dann würde er eben in der Nacht endgültig verschwinden. Severus schrieb unter sein Geständnis: „Macht Euch nicht die Mühe, mich zu suchen, es wäre vergebens“ und hatte gerade die Feder weggelegt, als es klopfte und Ginny ihn zum Essen bat. Nach kurzem Zögern ging er mit in die Küche; nur nichts anmerken lassen! Heute war der große Tisch voller als sonst, Molly, Arthur und Bill Weasley waren da, Lupin und Tonks, Hermine Granger, Neville Longbottom, Mad-Eye Moody. Alle schwatzten durcheinander, Molly Weasley strahlte abwechselnd Arthur, Bill und Ginny an. Ron war endlich aus dem Koma aufgewacht, wahrscheinlich würde er wieder ganz gesund werden. Zufall oder Absicht, Snape kam neben Molly Weasley zu sitzen, sie drückte ihm mit feuchten Augen die Hand und flüsterte: „Danke, dass Sie meinen Jungen gerettet haben, Severus.“ Snape wusste nicht, wie er reagieren sollte und schüttelte kurz den Kopf. Sein Blick fiel dabei auf Tonks, die rot wurde und den Kopf senkte.
Als sie beim Nachtisch angelangt waren, flatterte eine große Ministeriums-Eil-Eule herein, landete vor Snape, warf einen Brief neben sein Wasserglas und setzte sich sofort auf den Umschlag. Dann pickte sie ihn leicht in die linke Hand und hielt ihr linkes Bein hoch, an dem eine Quittung befestigt war. Arthur Weasley reichte Snape einen Kugelschreiber. Snape hatte so etwas noch nie benutzt. „Wo ist denn hier die Tinte?“, fragte er und ärgerte sich im gleichen Moment darüber, denn Arthur Weasley erklärte ausführlich und mit Begeisterung, wie so ein Schreibgerät funktionierte und welche Vorzüge es hatte. Die Eule pickte eindringlicher, Snapes Hand begann zu bluten. Schnell setzte er seinen Namen auf die Quittung, die Eule gab den Brief frei und flog ab. Snape betrachtete den Kugelschreiber näher. Gar nicht übel, so ein Ding, kein Eintauchen, kein Klecksen, man konnte es in jede Tasche stecken, ohne Tintenflecke befürchten zu müssen. „Den kannst du behalten, die Dinger gibt´s in jedem Supermarkt für ein paar Pennies zu kaufen.“ „D-Danke“, stotterte Snape und sah Arthur Weasley unsicher an. Es war lange her, dass ihm jemand einfach so etwas geschenkt hatte. Molly zauberte ein Pflaster her und versorgte den Eulenhieb auf seinem Handrücken.


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