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Fanfiction

Alles braucht Zeit - Die Gratulanten

von lemontree

"Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag", schallte es Hermine durch einen großen, die Sicht auf den Besucher verbergenden Blumenstrauß entgegen.
Mit offenem Mund, völlig sprachlos und überrumpelt starrte Hermine auf die üppigen, bunten Blüten und konnte es einfach nicht glauben, dass sich doch noch jemand zu ihr auf den Weg gemacht hatte, um ihr zu gratulieren.

Mehrere Dinge rauschten ihr gleichzeitig durch den Kopf. Der ruhige, besinnliche Abend mit Severus schien gelaufen. Meine Güte, sie war gar nicht auf weitere Gäste eingestellt...

Die Blumen wurden plötzlich bei Seite geschoben und hervor trat ein schmunzelnder Professor Dumbledore.

"Hermine, wir wollten dich nicht in Verlegenheit bringen", sagte er heiter, wir dachten einfach nur, dass wir dir schnell alles Gute wünschen und..."
"...entschuldigen Sie bitte, Professor", murmelte Hermine, "Sie sagten gerade wir... ähm, darf ich erfahren, wer noch draußen vor der Tür steht?"
"Aber, ja, natürlich, wie unhöflich von mir mitten im Weg zu stehen. Sieh nur", der Schulleiter deutete auf die anderen Gäste. "Minerva hatte die hervorragende Idee Dir anlässlich Deines Geburtstages Blumen zu überreichen."


Hermine konnte es nicht fassen. Ungläubig starrte sie in den Gang hinaus und sah dort nicht nur Professor McGonagall stehen, sondern auch Hagrid und...Harry.

Unsicher blickte Hermine zu Severus hinüber und bekam ihm gegenüber, beim Anblick seiner gekräuselten Lippen und seines überaus finsteren Blickes, sofort ein schlechtes Gewissen. Er hatte sich den Abend bestimmt anders vorgestellt.

Severus war ihr bei der weiteren Entscheidungsfindung jedenfalls keine Hilfe. Im Gegenteil, seiner Mimik und Gestik nach zu urteilen, sollte sie besser die Tür wieder schließen und alle unerwarteten Gäste in ihre Wohnungen zurück schicken.
Hermine war hin und her gerissen. Abweisend wollte sie sich nicht geben, denn die Besucher hatten es sicherlich nett gemeint. Trotz aller Bedenken Severus gegenüber, beschloss sie seufzend nicht unhöflich zu sein und die unverhofften Gäste hinein zu bitten.

"Na ja, wo Ihr schon mal da seid, wollt Ihr da nicht auf einen Tee hereinkommen?"

Beklommen, überrascht und irgendwie doch froh, dass man sie nicht vergessen hatte, stand Hermine noch immer im Türrahmen und drängte sich an diesen als Albus und Hagrid an ihr mit einem freundlichen Hallo vorbeizogen. Als Minerva an der Reihe war schluckte Hermine. Das Herz schlug ihr bis zum Halse. Was würde jetzt wohl kommen?
Doch ihre ehemalige Hauslehrerin blieb vor ihr stehen, schaute sie mütterlich an und hauchte:

"Ach, Hermine, ich wünschte wir hätten nie diesen unsäglichen Streit gehabt. Und heute, an Deinem Geburtstag sollten wir diesen auch endlich beilegen. Als Harry mich darauf hinwies, dass Du heute schon 25 Jahre alt wirst, da habe ich sofort vorschlagen, Dir einen Überraschungsbesuch abzustatten. Ich kann es doch nicht verantworten, dass Du an Deinem großen Tag, einem Tag, an dem Du ein Vierteljahrhundert auf der Welt bist so allein in Deiner Wohnung verharrst. Nein, ich wollte..."

"Minerva, ich bin nicht allein", stellte Hermine sofort klar, "sieh nur Severus sitzt auch schon dort..."


Noch während Hermine sich umwandte und auf den Tränkemeister zeigte, korrigierte sie sich innerlich eilig, denn Severus saß schon längst nicht mehr, sondern stand steif neben dem Sofa; mit abweisender, unergründlicher Miene und betrachtete abwartend, fast schon lauernd, den Besucheransturm.

Hermine schluckte, Minerva murmelte betreten: "Oh", und Harry raunte der Hauslehrerin Gryffindors mürrisch zu: "Na bitte, was habe ich gesagt? Mr. Ekel lässt Hermine heute nicht allein, doch Sie wollten ja nicht auf mich hören. Jetzt haben wir den Salat. Ich wusste es! Sie hätten mal miterleben sollen, wie die beiden bei Hagrids Hütte miteinander umgegangen sind!"

"Lassen Sie es gut sein, Potter", erwiderte Minerva seufzend, "auch ich durfte schon miterleben, wie die zwei zueinander stehen...dass er jedoch wirklich hier ist...nun, ich bin verwundert, doch nichtsdestotrotz hat Hermine heute Geburtstag und wir werden es schon überleben, nicht wahr Hermine?"

Hermine erwiderte das gezwungene Lächeln Minervas und trat mit den Worten: "Ich bin sicher, dass Severus Euch nicht gleich beißen wird. Kommt rein!", bei Seite.


Mit einem verlegenen Hüsteln und einen besorgten Blick zu Harry kam Minerva der Aufforderung zögerlich nach und betrat Hermines Reich.
Harry jedoch blieb wie fest verwurzelt an der Tür stehen und tauschte aus der Distanz feindselige Blicke mit Snape aus.

"Harry, ich bitte Dich", zischte Hermine ihm leise zu, "mäßige Dich gefälligst! Du konntest ja wohl davon ausgehen, dass Severus hier ist. Nun stelle Dich nicht so an! Ich freue mich doch, dass Ihr her gekommen seid. Ehrlich!"
"Sicher" erwiderte Harry spöttisch, "Hermine, so sehr ich mich auch gefreut hätte, endlich mit Dir, unter vier Augen, zu sprechen, so sehr sträubt sich nun alles in mir, sogleich mit Mr. Oberekel gemeinsam in einem Raum zu stehen."

"Dann, verdammt noch mal, solltest Du besser wieder gehen", fauchte Hermine ihrem ehemals bestem Kumpel, bei soviel Abneigung auf dessen Gesicht, ungehalten entgegen, "denn wie Du dir sicher vorstellen kannst, werde ich meinen Freund nicht wegschicken, nur weil du ein Problem hast."

"Dein Freund!", schnaubte Harry entrüstet und verächtlich, knirschte mit den Zähnen und betrachtete dann mit Sorgfalt, mangels eines besseren Einfalls, seine Schuhe aufmerksam.


"Was ist denn nun mit Harry, mag er nicht hereinkommen?", rief Hagrid laut vom Sofa aus, auf dem er mittlerweile saß und dieses nicht nur mit seinem Gewicht, sondern auch mit seinem haarigen, schweren Pelzumhang zum Durchhängen gebracht hatte.

Weder Harry noch Hermine antworteten. Zwischen den beiden herrschte eisiges Schweigen vor.

"Wenn Potter gehen möchte, wäre mir das mehr als recht", brummte Snape in die, alle Anwesenden erfassende, gespenstische Stille, hinein.


"Kann ich mir gut vorstellen, Snape", erwiderte Harry verächtlich, "Ihre Anwesenheit ist mir genauso zuwider. Außerdem, wer würde schon gerne bei einem geselligen Beisammensein dabei sein wollen, in dessen Kreise sich einer der unhöflichsten Menschen auf Erden bewegt."

"Meine Rede, Potter", entgegnete Snape knapp. "Ziehen Sie von dannen, so lange es Ihnen noch möglich ist. Wer kann schon wissen, was der unhöflichste Mensch auf Erden für Sie parat hat, wenn Sie es wagen sollten, den Fuß auch nur einen einzigen Millimeter über die Türschwelle seiner Freundin zu setzen."

"Nun, vielleicht solltet Ihr es wenigstens am heutigen Abend versuchen die offenbar noch immer bestehenden Differenzen bei Seite zu legen", schlug Dumbledore vor, doch Snape
unterbrach ihn sofort barsch: "Nein, dies wäre in Anbetracht des Goldjungen zuviel verlangt, Albus. Eigentlich wollten Hermine und ich heute Abend nur unsere Ruhe haben..."

"...Severus, ich wusste doch nicht, dass noch Gäste kommen würden..."
"...genau, woher hätte Hermine wissen sollen, was wir planen?", wollte Minerva forsch wissen und warf Harry dabei einen ebenso strengen Blick zu wie Severus.

"Gut, mir reicht es jetzt, ich gehe. Scheint ja sowieso niemanden zu kümmern, ob ich da bin oder nicht. Habt eure wahre Freude in Gegenwart der Oberspaßbremse! Vielleicht outet er ich ja doch noch als Partylöwe", verkündete Harry lässig und einem gehässigen Grinsen auf den Lippen, doch Hermine fuhr nun sichtlich erzürnt herum und keifte ihn lautstark an.

"Halte deinen Mund! Die ganze Zeit über wolltest du wissen, was los ist, und nun, wo du die Gelegenheit hast, haust du einfach ab. Toll Harry Potter! Wirklich toll! Aber weißt Du was? Mir ist es Recht. Hau einfach ab, lass mich einfach stehen. Gucke bloß nicht, wie es mir geht, das hast Du all die Jahre über auch nicht getan. Während ich durch die Hölle gegangen bin und unzählige Briefe an meine vermeintlichen Freunde geschickt habe, die niemals beantwortet wurden, haben sich meine ehemals besten Freunde hoffentlich ausgiebig vergnügt."

"Hey, Moment mal, das ist nicht fair, Hermine..."
"...was? Das ist nicht fair?" Angriffslustig tippte Hermine mit ihrem Zeigefinger heftig gegen Harrys Brust und fauchte: "Oh, der große Harry Potter will mir erklären, was fair ist und was nicht? Verdammt, du hast doch überhaupt keine Ahnung!"
"Dann erzähle mir endlich was los ist!", schrie Harry aufgebracht zurück und als Hermine nur ein verächtliches: "Pfft!", hervor brachte, tat Harry etwas, was er in diesem Moment, unter aller Augen, oder besser gesagt unter den Augen eines bestimmten Mannes, hätte sein lassen sollen.

Er packte Hermine wütend bei den Schultern und schrie: "Raus mit der Sprache! Was ist nun wirklich los? Bei Snape scheinst du ja nicht so zimperlich zu sein, oder..."

Mit einem unschönen Geräusch, begleitet von Ausrufen des Entsetzens der Anwesenden und einem drohenden, wirklich gefährlich klingenden: "Innerhalb von 3 Sekunden sind Sie hier verschwunden...insofern Ihnen noch etwas an Ihrem Leben liegt, denn Ihre Anwesenheit ist NICHT erwünscht", prallte Harry hart gegen den Türrahmen.


Nun redeten und schrieen sie alle Durcheinander. Dumbledore hatte sich sofort zwischen Severus und Harry gebracht und seinen Zauberstab für alle Fälle schon griffbereit, Minerva geleitete die aufgelöste und geknickte Hermine behutsam zum Sessel und Hagrid brabbelte, Kekse knabbernd in seinen Bart: "Hab ja gewusst, dass es so enden wird. Unschöne Situation. Ja, hab es kommen sehen."


In dieses augenblicklich bestehende Durcheinander hinein, öffnete sich die Tür zu Ramons Zimmer und zwei Teenager traten mit fragenden Gesichtern in das Wohnzimmer der Grangers ein.

"Was ist denn hier los?", fragte Ramon erstaunt und ließ seine Augen argwöhnisch und langsam durch das Zimmer wandern.

Irritiert blickten nun alle zu Ramon und Janet. Und schwiegen.

Ramon jedoch hatte inzwischen seine Mum erblickt. Und was er sah, gefiel ihm gar nicht. Vorhin war sie noch so glücklich gewesen, aber kaum waren die anderen da, hockte sie offenbar traurig im Sessel und bedeckte ihr Gesicht mit den Händen.

"Mum", rief er mit kehliger Stimme, ging zu ihr und hockte sich vor sie auf den Boden. "Mum, was war denn hier los?", fragte er leise. Die Antwort bestand aus einem kleinen Schluchzer. Dieser wiederum ließ bei Ramon die Wut aufwallen. Wut, die sich mal wieder nicht unter Kontrolle zu bringen schien.
Mit einem Satz sprang Ramon auf die Füße, ballte seine Hände zu Fäusten und sah jeden der Reihe nach durchdringend an. Bei Snape hielt er inne. Auch dessen Blick gefiel ihm nicht...und noch viel weniger behagte ihm das finstere Gesicht Potters, der noch immer am Türrahmen gepresst stand.

"Mr. Granger, so beruhigen Sie sich doch", ergriff Minerva das Wort, "es gab lediglich einen kleinen Disput zwischen den Professoren Potter und Snape."
"An Mums Geburtstag?", knurrte Ramon und nahm Snape erneut ins Visier. "Professor Snape", raunte er heiser, "Sie haben es also tatsächlich geschafft, Mum den Tag zu versauen?"

Snape schürzte missbilligend die Lippen, stieß Potter achtlos bei Seite und kam galant auf Ramon zu.

"Mr. Granger, ich muss doch sehr bitten", schnarrte er, "Sie müssten es eigentlich besser wissen. Glauben Sie wirklich, dass ich Hermine um ihren ruhigen, besinnlichen Abend an meiner Seite bringen möchte?"
"Nein, also..., eigentlich glaube ich das nicht", stammelte Ramon hilflos, "aber..."

"Mir wird es hier gerade zu besinnlich und ruhig...zu familiär würde ich mal sagen", schnappte Harry von der Tür aus und verschwand ohne einen weiteren Kommentar.


"Wurde ja auch Zeit", brummte Snape verstimmt, ließ die Tür ins Schloss fallen und bedachte Hermine dann mit einem sorgevollen Blick. Am liebsten hätte er sie nun in die Arme genommen...aber die Schaulustigen verhinderten ein derartiges Unternehmen.

"Hermine es tut mir leid", sagte Minerva mitfühlend zu Hermine und baute sich anschließend vor dem Tränkemeister auf.

"Severus, hätten Sie sich nicht ein wenig benehmen können? Ihre ewigen Streitereien mit Mr. Potter gehen allmählich zu weit."
"Ausgerechnet Sie, Minerva", fauchte Snape aufgebracht zurück, "erdreisten sich mir Vorhaltungen in Sachen guten Benehmens und Streitereien zu machen? Sie sollten sich schämen, mir derartiges unter die Nase zu reiben. Haben Sie etwa vergessen, inwiefern Ihre eigenen Verfehlungen Sie in der letzten Zeit auf Schritt und Tritt begleitet haben?"

"Nein, Severus, ich..."
"Schweigen Sie! Sie sind die letzte, die mir diesbezüglich etwas vorhalten sollte."

"Severus, nun höre schon auf. Ich habe für heute wirklich genug", rief Hermine ärgerlich dazwischen. "Minerva wollte vorhin immerhin Frieden schließen. Das solltest Du auch tun!"

"Ein vernünftiger Vorschlag", wandte Dumbledore ein, "die alten Feindseligkeiten sollten aus der Welt geschafft werden, sie bringen keinen von euch weiter."
"Wenn Potter Hermine jemals wieder anrührt", sagte Snape leise, aber gefährlich, "wird es ihm leid tun, das schwöre ich. Und was Sie betrifft, verehrte Kollegin", dabei fasste er die Hauslehrerin Gryffindors scharf ins Auge, "so werde ich in absehbarer Zukunft nicht darüber hinwegsehen können, dass Sie mich in einer unfairen Art und Weise verwandelt haben und sich danach sträubten den Zauber aufzulösen. Dies sollte Ihnen bewusst sein."

Minerva rang kurz mit sich, holte tief Luft und äußerte zerknirscht: "Nun, ich möchte mich aufrichtig für meine Verfehlung entschuldigen, Severus. Mir ist bewusst, während des Ausfluges über das Ziel hinaus geschossen zu sein..."
"Allerdings sind Sie das!", fiel Snape ihr hart ins Wort, "und von daher sind Sie nicht prädestiniert sich in irgendeiner Art und Weise an mich zu wenden."


"Bitte, Severus, gib auch Minerva eine Chance", bat Hermine mit dünner Stimme, "wie du mitbekommen hast, hat sie sich entschuldigt. Dieser ganze Stress hier macht mich ganz fertig."

"Stress, den Du ohne diese Besucherschar vor Ort gar nicht hättest", bemerkte Snape bitter, "vor allem nicht ohne die Existenz dieses penetranten Potterbengels!"

"Severus", sagte der Direktor ernst, "Harry war nicht wegen Dir hier, sondern wegen Hermine. Wenn Ihr beide den Umgang miteinander nicht geregelt bekommt, dann ist das ein sehr bedauerlicher Umstand. Zerstöre Hermine mit Deinem noch immer bestehenden Zorn nicht den Abend!"
Snapes Fingerknöchel knackten vor unterdrückter Wut bedrohlich. Er atmete mehrmals tief ein und aus und wandte sich an Hermine: "Wenn es Dir nichts ausmacht, meine Liebe, dann werde ich zu einem späteren Zeitpunkt erneut vorbeikommen. Es hat den Anschein, dass..."

"Severus", seufzte Hermine, erhob sich und ging auf den Tränkemeister zu, "es macht mir aber etwas aus, wenn Du nun gehst. Du gehörst doch dazu."
"Es ist keine gute Idee zu bleiben, glaube mir", erwiderte er leise. "Auch wenn Potter fort ist...ich hätte den Abend eben gerne mit Dir allein verbracht. Ich möchte nicht noch einmal die Fassung verlieren und Dich damit unglücklich machen. Schicke mir einfach eine Eule, wenn die Gesellschaft sich verzogen hat."
"Ich möchte nicht, dass Du gehst."
Mit einem abfälligen Blick auf Minerva antwortete Severus resolut: "Es tut mir leid, aber glaube mir, es ist besser so."

Er küsste Hermine flüchtig auf die Stirn und ging.

Hermine entglitten die Gesichtszüge und Ramon, der dies bemerkte, hetzte Snape, der inzwischen die Wohnungstür passiert hatte, wutentbrannt hinterher.




Albus und Minerva standen betreten im Raum herum und schauten abwechselnd auf die Tür und Hermine.

"Hermine, so hatten wir uns das gewiss nicht vorgestellt", meinte der Schulleiter bedrückt. "Wir hatten gehofft, Dir mit unserem Erscheinen eine Freude zu machen."

"Das weiß ich doch", erwiderte sie leise und starrte das Portrait an. "Dieses wunderschöne Bild hat Severus mir geschenkt. Ich wünschte, ich wäre jetzt dort. So ein menschenleerer Strand, Wind, der einem das Haar zerzaust, Möwen, die krächzend vom Himmel herab stoßen und deren heiseres Geschrei man kaum hören kann bei dem lauten Tosen der Wellen. Die Naturgewalten so hautnah mitzuerleben, hat irgendwie etwas beruhigendes, ja, in meinen Augen sogar etwas Romantisches an sich. Es war gar nicht leicht für Severus dieses Bild zu erwerben und ohne dass Ramon ihm den Tipp gegeben hätte, würde es auch gar nicht an dieser Wand hängen. Es bedeutet mir sehr viel."

"In der Tat ein außergewöhnliches Gemälde", bemerkte Minerva vorsichtig. "Und die Kette, die Deinen Hals ziert, hat er Dir diese auch geschenkt?"
"Ja, sie ist wunderschön, nicht wahr?"
"Ja, das ist sie...und sie war bestimmt auch nicht billig. Ich muss schon sagen, Hermine, ich habe Severus wohl falsch eingeschätzt...nun, Du scheinst ihm wirklich viel zu bedeuten."

"Natürlich, Minerva, unser Severus liebt diese junge, hübsche Frau", sagte Dumbledore schmunzelnd, "es muss nur irgendwie möglich sein, dass wir die Herren Potter und Snape einander näher bringen."

"Derzeit wohl ein hoffnungsloses Unterfangen", seufzte Minerva und schaute sich im Raum um. Dabei fiel ihr Blick auf Janet, welche die ganze Zeit über geschwiegen hatte und noch immer an der Tür zu Ramons Zimmer lehnte.

"Miss Middleton", sagte Minerva und kniff die Augen ein wenig zusammen, "können Sie mir verraten, was Sie hier tun? Und noch viel brennender würde mich interessieren, was Sie in dem Zimmer des jungen Mannes getan haben."

"Wir haben uns unterhalten, Professor McGonagall", erwiderte Janet ohne eine Mine zu verziehen.

"Sie haben sich also unterhalten. Nun, dies ist nicht verwerflich. Doch glaube ich, dass nun die Zeit gekommen ist, da Sie sich in Ihren Turm begeben sollten. Am morgigen Tage stehen wieder jeder Menge schulischer Dinge auf dem Plan und daher..."

"...werde ich warten, bis Ramon zurückkehrt."

"Wie bitte?", fragte Minerva und runzelte die Stirn.

"Ramon, Sie verstehen? Ich werde mit Ramon gemeinsam in diesen Turm, der den Gryffindors ein zu Hause geben soll, hinauf steigen."

"Miss Middleton", empörte sich Minerva, doch Dumbledore legte ihr beschwichtigend eine Hand auf den Arm. "Sie möchte nicht ohne ihren Freund gehen, Minerva. Findest Du es nicht auch erfreulich, dass Mr. Granger Anschluss gefunden zu haben scheint?"

"Ja schon, Albus..." Minerva war irritiert und gesellte sich zu Hermine, die noch immer das Gemälde mit traurigem Blick fest im Visier hatte.


Einzig Hagrid verputzte einen Keks nach dem anderen, trank ein Glas Wein nach dem nächsten und störte sich nicht daran, dass die Luft im Raum so dick geworden war, um angeschnitten werden zu können.

Jeder hier Anwesende fragte sich, wohin es Ramon verschlagen hatte, wie man dem Konflikt zwischen Harry und Snape beikommen sollte, welcher natürlich auch Hermine betraf, und wie letztendlich der Geburtstag von Hermine gerettet werden konnte. Und zwar so gerettet, dass es der jungen Gryffindor am heutigen Tage möglich war, oder besser gesagt Abend, denn der Tag war längst von dannen gezogen, selig in einen Traum zu entschwinden, ohne sich mit irgendwelchen Dingen herumschlagen zu müssen, die ihr das Leben schwer machten.




Während die Gäste, einschließlich Hermine, trüben Gedanken hinterher hingen, entfachte auf dem Gang eine hitzige Diskussion....




"Warte gefälligst!" Laut schallte Ramons Ausruf den Gang entlang.
Genervt hielt Snape im Laufen inne und stöhnte: "Was willst DU denn schon wieder?"

"Was werde ich schon wollen?", fragte Ramon provokant. "Wie kannst Du einfach abhauen und Mum mit ihrem Kummer allein lassen?"
"Aha, die kleine penetrante Nervensäge meldet sich mal wieder zu Wort", fauchte Snape. "Hör´ zu, mische Dich gefälligst nicht in Dinge ein, die Dich nichts angehen! Du kannst mir glauben, dass ich den Abend so nicht gewollt habe."

"Wenn das so ist, dann lass ihn gefälligst auch nicht so ausklingen! Mann Severus, ich habe ihren Blick gesehen. Sie ist unglücklich und Du hast mir geschworen, sie vor Unglück zu bewahren."

"Ich versprach ebenfalls, nachher zu ihr zu gehen. Das werde ich auch tun."

"Nachher. Aha." Ramon hatte einen dicken Kloß im Hals. Und die Wut brodelte wie auf Kommando erneut in ihm hoch. "Mann, bist Du blöd?", schrie er los, "Sie leidet jetzt! Du verdammter Feigling!"

Snape erstarrte einen Moment lang. Wütend fegte er dann auf den Jungen zu und war kurz davor, diesen an die Wand zu drücken, ihn zu packen, ihn zu schütteln, ihn zu würgen...

Gerade noch rechtzeitig, dank seiner im richtigen Augenblick zurück gekehrten Körperbeherrschung, konnte er sich von diesem Übergriff abhalten. FEIGLING! Niemand nannte ihn einen Feigling!

Snape war in Rage. Seine Nasenflügel bebten. Mit zitterndem Zeigefinger deutete er auf Ramon und flüsterte heiser: "Nenne mich nie wieder einen Feigling! Nie wieder, hörst Du!"

"Ok", antwortete Ramon kleinlaut, denn zum ersten Mal spürte er wirklich Angst vor Snape. Dessen vor Wut verzerrtes Gesicht jagte ihm tatsächlich einen Schauer über den Rücken. "Ok", stammelte er, "doch ich finde, dass Du zurückgehen solltest. Severus, ich bitte Dich, Mum hat heute ihren großen Tag. Dann...dann gehe mit ihr woanders hin. Sie tanzt gern. Du...du kennst doch bestimmt irgendeinen Ort, an dem Du ihr jeglichen Ärger vom Hals halten kannst."

Snape stützte sich mit einer Hand an der Wand ab, und warf seufzend den Kopf in den Nacken.

"Was schlägst Du vor?", fragte er nach einer Weile leise.

"Tanzen, habe ich doch schon gesagt", erwiderte Ramon und holte hörbar Luft. "Schnapp sie Dir. Hole sie raus aus dem ganzen Scheiß hier! Ich vertraue Dir, Severus!"

"Danke, das bedeutet mir jede Menge, Ramon. Ich liebe Deine Mutter, ich wollte nicht, dass es eskaliert."

"Das weiß ich doch." Ein kleines Lächeln stahl sich auf Ramons Gesicht. "Hau einfach ab mit ihr. In ein kleines gemütliches Restaurant. Lade sie zum Tanzen ein, oder so. Ich weiß, dass sie immer mal tanzen gehen wollte."

"Und was ist, wenn sie nicht möchte, wenn sie nun...verdammt aber auch!" Snape fluchte vor sich hin.
Ramon grinste. "Dann musst Du sie wohl überzeugen. Hey, komm, das bist Du ihr schuldig. Lass einfach Deinen Charme spielen."

Snape entfuhr ein amüsiertes Schnauben. "Was täte ich nur ohne Deine professionellen Ratschläge?"
"Im Kerker verschwinden und Mum im Stich lassen?", schlug Ramon vor, wurde dann aber total ernst. "Es ist mein voller Ernst, Severus. Ich habe Dich gewarnt, wenn Du Mum enttäuschst, sind wir Feinde. Du weißt schließlich, was sie schon für einen Scheiß hinter sich hat."

"Deine Drohgebärden solltest Du Dir für Deine Kniesel aufheben, mein Lieber", schnarrte Snape mit grimmiger Miene, musste dann aber urplötzlich lachen, "meine Güte, mit Dir habe ich mit schon etwas aufgehalst. Gut, ich sehe ein, dass ich wohl etwas vorschnell das Feld geräumt habe. Wärst Du zufrieden, wenn ich mit Deiner Mutter den Abend nun außerhalb des Schlosses verbringen möchte, in einem fremden Land, unter dem Sternenhimmel, an einem Ort, von dem noch nie eine Menschenseele gehört hat?"

Ramon strahlte. "Mehr als das, Alter! Kommt voll cool. Los, worauf wartest Du noch?"

Mit einem Kopfschütteln begab Snape sich auf den Rückweg. Wie weit war es mit ihm gekommen, dass er sich derart von einem Teenager beeinflussen ließ? Nicht irgendeinem Teenager berichtigte er sich, sondern von einem jungen Mann, dem das Wohlergehen seiner Mutter über alles ging. Dieser Gedanke gefiel ihm...trotzdem ihn, je näher er sich Hermines Räumen näherte, ein mulmiges Gefühl beschlich. Würde sich Hermine so ohne weiteres, nachdem er sich vorhin davon gestohlen hatte und zudem einem Streit mit Potter nicht hatte aus dem Weg gehen können, mit ihm außerhalb der Bastion, die Nacht um die Ohren schlagen wollen?


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Erst fanden wir das ein bisschen peinlich, aber Daniel hat es mir wirklich leicht gemacht, und dann ist es bestens gelaufen. Mir hat es richtig Spaß gemacht … denn Daniel küsst sehr gut.
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