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Fanfiction

Alles braucht Zeit - Der Hund

von lemontree

"Der geheime Treffpunkt ist nicht weit von hier, wir sind gleich da", raunte Ramon atemlos und lotste Snape dabei durch verschiedene kleinere Strassen. Der Tränkemeister rannte ihm schnaufend hinterher und hoffte inständig, dass mit Ramons Bekannten nicht auch noch ein Ringkampf oder dergleichen anstand. Wenn dem Jungen heute noch etwas zustieß, würde nicht nur Hermine verärgert sein, sondern auch Minerva, von Albus ganz zu schweigen...

"Ich hoffe doch, dass wir den mysteriösen Ort bald erreicht haben werden!", knurrte Snape während des Laufens, "und das Kapitel Muggellondon dann endlich zu den Akten gepackt werden kann."
"Das hoffe ich auch, denn ehrlich gesagt möchte ich auch wieder ins Schloss zurück", murmelte Ramon und wischte sich den Schweiß von der Stirn, welcher sich nicht nur wegen der Hast, sondern auch vor Angst gebildet hatte. Schließlich wusste er genau wie die Typen drauf waren.



Ein paar Minuten später standen sie am Ende einer Strasse vor einem hölzernen, unauffälligen Tor. Ramon sah sich nach allen Seiten hin vorsichtig um und drückte es dann entschlossen auf.
"Komm mit", sagte er leise zu Snape, "wir sind da. Bleibe bitte vorerst im Hintergrund, denn die werden ziemlich aggressiv werden, wenn sie sehen, dass ich jemanden mitgebracht habe."

Snape schnaubte. Ganz bestimmt ließ er den Knaben nicht allein gehen! Was der immer für Vorstellungen hatte!
Sie schlichen dicht hintereinander, im Schutze eines Gebüschs, an einer Schuppenwand entlang und erblickten dann vor sich einen kleinen Hof in dessen Mitte sich mehrere, junge Männer um ein altes Autowrack scharrten und lautstark diskutierten.

"Das sind also Deine Freunde?", fragte Snape und hob geringschätzig eine Augenbraue empor, während seine Augen dabei das gesamte Terrain aufmerksam scannten.
"Freunde? Oh nein, ich habe hier keine Freunde und hatte sie auch nie", spie Ramon verächtlich aus, "hier ist sich jeder selbst der Nächste. Ich war nur deren Handlanger...gezwungenermaßen."

Snape zog mit einem musternden Blick auf Ramon eine Augenbraue empor und raunte: "Und was willst Du nun tun? Ich kann jedenfalls keinen Hund erblicken."
"Ich leider auch nicht", entgegnete Ramon traurig, fasste sich dann aber erstaunlich schnell und raunte finster: "Ich muss aber herausfinden, wo der kleine ist... und ich werde es auch tun."

Snape schüttelte nur verständnislos seinen Kopf und fragte sich wiederholt, weshalb er sich dieses Abenteuer hier antat. Irgendwie lief alles aus dem Ruder. Eigentlich wollten sie doch nur Geschenke erwerben und...

"Bleib bitte hier", wiederholte Ramon leise und sah Snape dabei flehentlich an. "Ich möchte nämlich nicht, dass sie Dir etwas tun. Es reicht schon, wenn sie mir eine reinhauen."
Verblüfft starrte Snape auf den Jungen, dann schnarrte er: "Nein, wir gehen gemeinsam, mein Lieber. Du kannst Dir sicher sein, dass ich schon ganz andere Schlachten geschlagen habe, da werde ich mir von solchen Grünschnäbeln nicht den Tag vermiesen lassen."

"Du musst wirklich nicht..."
"Aber ich werde! Ramon, ich habe auf Dich zu achten", sagte Snape ernst und fügte dann verlegen hinzu: "Nun, falls es Dich glücklich machen sollte, ich möchte auch nicht dass Dir irgendetwas passiert. Ach, gib mir doch bitte Deinen Zauberstab. Wir wollen doch nicht mehr Ärger als nötig, nicht wahr?"

"Ok, gut", erwiderte Ramon sogleich, reichte das Gewünschte, warf dem Tränkemeister einen kurzen, aber dankbaren Blick zu, straffte sich und erschien Snape dann wie ausgewechselt. Betont lässig, seine Angst und Unruhe geschickt verbergend, schlenderte Hermines Stiefsohn nun aus der Deckung der Büsche hervor, quer über den Hof und steuerte zielsicher auf die Gruppe von acht jungen Männern zu. Snape folgte ihm angespannt und auf jede Kleinigkeit achtend.


Man bemerkte sie sogleich und empfing die Ankömmlinge schon mit düsteren Mienen.


"Ah, wen haben wir denn da? Parker, Du traust Dir ja was. Wochenlang warten wir auf Dein Erscheinen und dann tauchst Du hier gleich mit Verstärkung auf", höhnte es ihnen entgegen. "Was führt Dich eigentlich hierher?", rief ein anderer, "wieder Schnauze voll von deinem Zuhause? Oder willst Du heute Deine Schulden begleichen?"

Die Meute erhob sich neugierig und mit lauerndem Blick.

"Halts Maul, Miller", fuhr Ramon einen von denen schroff an und wollte auf einen anderen, wie Snape vermutete, den Anführer dieser Bande, zugehen. Er hatte diesen jedoch noch gar nicht erreicht, da wurde er von zwei Leuten rüde gepackt. Man drehte ihm die Arme auf den Rücken, riss seinen Kopf brutal nach hinten und presste ihn dann auf die Motorhaube des Autowracks.

"Du wurdest gefragt, was Du hier möchtest, Parker, willst Du nicht antworten?", raunte der von Ramon zuvor angesteuerte junge Mann drohend und zischte dann in Snapes Richtung: "Was hast Du hier überhaupt für einen Typen angeschleppt, Parker, hä? Hast Du etwa die Regeln vergessen?"
"Das ist ein Freund von mir", fauchte Ramon zornig, "und jetzt lass mich los!"
"Ein Freund, sagst Du?" Snape, der kurz davor stand, hier kurzen Prozess zu machen, wurde zu seinem Ärger nun von allen kritisch in Augenschein genommen und umringt.

Der junge Mann ließ Ramon los und musterte den umzingelten Snape mit einem anzüglichen Grinsen im Gesicht eine Weile lang. Dann wandte er sich mit einem warnenden Unterton wieder an Ramon:
"Hey, Du kleiner Wichser, nun hör mir mal genau zu. Wir haben hier ewig auf Dich gewartet, Du weißt was anstand. Tja, wir mussten dann allein losziehen...ohne Dich mein Kleiner war es nur halb so schön", zischte der Typ in Ramons Ohr und schlug ihm dann ohne Vorwarnung die Faust heftig in den Magen.

Ramon krümmte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht und fauchte: "Ich hatte eben keine Zeit, Du Arsch. Baut eure Scheiße in Zukunft allein!"
Daraufhin klatschte es heftig in Ramons Gesicht. Hermines Sohn verzog jedoch keine Miene, sondern schrie wütend los: "Damit kannst Du mich echt nicht schocken, Du elender Penner. Immer musste ich bei euren Plänen mitmachen und mich letztendlich zu den Bullen abschleppen lassen. Ich habe den Kanal echt voll. Ich bin definitiv raus!"

Die Menge lachte höhnisch auf.

"Raus bist du hier noch lange nicht. Nicht, bevor Du die Schulden beglichen hast", schnarrte Ramons Gegenüber und blickte dann wieder zu Snape, der ohnehin schon kurz vom explodieren stand und nur auf Ramons bittenden Blick hin noch nicht eingeschritten war. "Oder hast Du inzwischen bei dem Typen fette Kohle gemacht", er deutete auf den Tränkemeister, "interessante Variante, alle Achtung! Die Idee hätte auch von mir sein können. Nur so interessehalber, wie viel hast Du denn bei Deinem Job als Stricher schon so eingenommen?"

Ramon stockte der Atem bei dieser Frage. Ungläubig starrte er seinen einstigen Auftraggeber für kleinere, unlautere Geschäfte an und spie ihm dann erzürnt entgegen: "Du hast sie doch nicht mehr alle, Du Arsch!"

"Vorsicht, Parker", schallte es ihm drohend entgegen. "Ãœberlege, besser wen Du vor dir hast!"

"Sie sollten besser Ihren Verstand einschalten!", zischte Snape bedrohlich leise. Jetzt war der Punkt gekommen, da es ihn nicht mehr auf seinem Fleck hielt. Unerhört, was dieser Halbstarke da von sich gab! Aufgebracht bahnte er sich seinen Weg durch die Menge und trat an den Rädelsführer erhobenen Hauptes heran. Er hatte sich eben wohl verhört. Sah er etwa wie ein Zuhälter oder Kunde für minderjährige Stricher aus?

"Halt Dich da raus, Du Penner! Das ist hier wohl eher eine Angelegenheit zwischen Parker und mir."
"Wenn Sie den Jungen noch einmal anfassen, lernen Sie mich kennen. Ich warne Sie!" Snape baute sich drohend vor ihm auf und ließ keinen Zweifel daran, dass er zu allen Mitteln greifen würde, um Ramon zu beschützen.

"Rührend! So Besitz ergreifend!" kommentierte der junge Mann Snapes Gebaren spöttisch und drehte sich zu Ramon um: "Den hast Du ja echt um den Finger gewickelt. Wirst schon Deine Qualitäten haben...Hätte ich auch schon mal drauf kommen können..."

Snape griff sich den dreisten jungen Mann daraufhin, schüttelte ihn und schrie zornig: "Du kleines Miststück! Deine verdorbene Phantasie geht wohl mit Dir durch. Treibe mich nicht Äußersten!"

"Nimm Deine Griffel von mir!" Wütend schubste der junge Mann Snape von sich und schnodderte dem schnaufenden Tränkemeister ungerührt entgegen: "Dein Temperament kannst Du bei dem Kleinen ausleben, ich bin dafür nicht zu haben."

Ramon, der sah, dass Snape einen mörderischen Blick aufsetzte und in seine Jacke griff, um vermutlich den Zauberstab zu ziehen, bat: "Lass Severus, dass kannst Du immer noch tun! Wir wollen doch erst den Hund."

Ein Gelächter erfolgte.

"Aha, seinen Hund will er holen. Habt Ihr das gehört?"
Die Halbstarken amüsierten sich prächtig über Ramons Wunsch. Man langte vor den Augen der Neuankömmlinge nun zu ein paar Flaschen Bier und prostete sich erheitert zu.
"WO IST DER HUND?" Ramon Stimme überschlug sich fast. Die Wut im Bauch schwoll an. Ebenso die Angst, dass es zu spät für seinen kleinen Freund sein könnte. Snape stellte sich schützend neben Ramon und raunte leise: "Lange mache ich das Theater hier nicht mehr mit. Gleich reißt mir der Geduldsfaden."

"Soso, die kleine Töle willst Du! Da sind aber immer noch Schulden, Kleiner, das weißt Du doch oder? Sage Deinem Typen, dass er sich verpissen soll, dann kommen wir vielleicht ins Geschäft."

Ramon ballte seine Fäuste und überlegte, ob dies eine Falle sein könnte. Möglich war alles... doch solange noch Hoffnung bestand, den kleinen Hund zu retten, musste man eben Kompromisse eingehen.
Er bat daher Severus sich zurück zu ziehen. Dieser dachte jedoch nicht daran, sondern brummte nur finster: "Denke noch nicht einmal daran!"

"Also so wird das hier nichts! Echt nicht!", murmelte der junge Mann, welcher hier anscheinend das Sagen hatte mit gespielter Empörung. "Entweder Dein Lover tritt jetzt den Rückzug an, oder der Deal platzt."


Snape schickte daraufhin einen seiner finstersten Blicke auf die Reise, machte sich mit dem in seiner Tasche fest umklammerten Zauberstab für den Ernstfall bereit und schnarrte drohend: "Falls Sie es noch nicht begriffen haben sollten, ich werde mich hier nicht von der Stelle rühren, keinen Zentimeter."
"Spiel Dich hier nicht so auf, Du alter, geiler Sack! Du hast doch echt keine Peilung", raunte es Snape verächtlich entgegen.

Der junge Mann nahm cool einen tiefen Schluck aus seiner Flasche, doch war er nun auf wundersame Weise nicht in der Lage, diesen hinunter zu schlucken. Er spuckte den Gerstensaft in hohem Bogen wieder aus und hustete wie verrückt. Bei jeder Hustenattacke gesellten sich zu den Schwaden zuvor schon konsumierten Biers bunte Seifenblasen dazu, welche ihm unaufhörlich aus Mund und Nase quollen.

Snape stand mit unergründlicher Miene da und betrachtete sich diese Qual innerlich hämisch grinsend eine Weile, dann raunte er süffisant: "Wissen Sie, ich betrachte es als ausgesprochen unhöflich von Ihnen, mir hier bunte Blasen entgegen zu speien. Können Sie sich nicht angemessen artikulieren? Recht albern, möchte ich meinen, wenn auch unterhaltsam", und entsprechend schärfer fügte er hinzu: "Ach übrigens, wenn ich mich recht erinnere, hat Ramon schon kundgetan, weswegen wir kamen. Also, wo ist der Hund?"


Man starrte Snape verunsichert an. Ramon wollte etwas sagen, wurde jedoch vom Tränkemeister sofort durch eine Handbewegung zum Schweigen gebracht.
Nachdem sich der Husten des jungen Mannes wieder gelegt hatte und die Bläschen ihm nur noch vereinzelt aus dem Munde traten, keifte er seine Leute wütend an: "Was habt Ihr hier für einen Piss geklaut, hä? War das überlagertes Bier, oder was? Macht so etwas nicht noch mal mit mir!"

Dann wandte er sich, noch immer puterrot vom Husten und vor Zorn im Gesicht an Snape: "So, Du kommst Dir wohl wahnsinnig schlau vor, was, Du dämliche Ratte. Ich verrate Dir mal was, sieh zu dass Du Deinen Arsch rettest, sonst machen wir gleich Hackfleisch aus Dir! Los zieh Leine!"

Snape grinste selbstgefällig. "Bei Ihnen hapert es nicht nur an guten Manieren, Sie haben offenbar auch etwas mit den Ohren. Ich bleibe! Und nun", dabei trat er blitzschnell vor, packte den jungen Mann vorne am Shirt, hieb ihm die flache Hand ins Gesicht und raunte dunkel: "möchte ich sofort wissen, wo sich dieses Haustier befindet, sonst ist DEIN Arsch nämlich nicht mehr zu retten!"

Das Oberhaupt des Hofes schluckte zunächst heftig. Völlig verdattert starrte er Snape an. Ramon grinste. So verunsichert hatte der noch nie ausgesehen. Vorsichtig sah er sich um. Die anderen wussten offenbar nicht, wie sie reagieren sollten und warteten auf einen Befehl. Stumm blickten sie herüber und verfolgten jede Bewegung. Zu unterschätzen waren sie dennoch nicht, wie Ramon aus Erfahrung wusste. Noch zögerten sie, waren geschockt, doch jeden Moment konnte hier eine brutale Schlacht losgehen.

"Der Hund!", forderte Snape nachdrücklich.
"Erst bezahlt Parker seine Schulden."
"DER HUND!"
"Schön, dann zeigt ihm die Töle", rief der Bandenchef aus und ließ einen hasserfüllten Blick über Snape wandern. In dem Augenblick aber, als zwei der Kerle zu dem Schuppen marschierten, welcher in der Nähe der Büsche stand, hinter denen Ramon und Snape sich vorhin noch verborgen gehalten hatten, änderte sich der Gesichtsausdruck des Anführers. Ramon ahnte schlimmes, als er dieses gefährliche Grinsen für sich deutete.

Mit angehaltenem Atem stand er da und sah nun voller Erwartung zu, wie die Schuppentür entriegelt wurde. Quietschend und quälend langsam öffnete sich das Tor. Ramons Brustkorb hob und senkte sich. Seine Anspannung wuchs. Snape legte ihm eine Hand auf die Schulter und führte ihn hinüber.

Während des kurzen Weges sah Ramon den Hund vor sich, klein, wild, mit Augen, die soviel Zuneigung ausdrücken konnten, Geborgenheit versprachen, tief in sein Herz hinein blicken konnten... Ramon spürte die kleine warme Zunge an seiner Hand, die begierig nach mehr Futter bettelte, hörte das leise, flehende Winseln in seinen Ohren, wenn er ihm kurz vor der Haustür versprechen musste, dass er morgen wieder für ihn da sein würde. Ramon hatte jedes Mal ein schlechtes Gewissen gehabt ihn zurück zu lassen, aber sein Alter hätte den Hund nie und nimmer geduldet. Mum ganz sicher, aber sie hätte sich nicht durchsetzen können und wäre dran gewesen...


"Hier, deine Töle!" Mit diesen Worten landete vor Ramons Füßen ein Karton.

Ramon erstarrte. Hier stimmte etwas nicht. Irgendwas stimmte nicht! Warum hörte er keinen Laut?
"Willst Du nicht nachsehen?" Der Anführer fand, nachdem Snape ein paar Meter Abstand zu ihm hatte, zu alter Stärke zurück. "Na los, worauf wartest Du?", grölte er über den Hof. "Bist Du nicht deshalb gekommen?"

Ramon rührte sich nicht, so dass Snape, dem die Sache allmählich auch unheimlich zu werden begann, den Karton einfach öffnete.

Der daraufhin erfolgende Aufschrei von Ramon ging ihm durch und durch. Hilflos und zugleich so voller Wut, dass er fürchtete, jeden Moment den Kopf verlieren und die ganze Bagage ins nächste Jahrtausend hexen zu müssen, sah er zu, wie Hermines Sohn weinend zusammen brach und den toten, blutigen Körper des Hundes aus dem Karton zerrte und an sich presste.

"Und zufrieden mit dem Resultat?", ertönte es hämisch hinter ihnen. Snape hatte genug. Er schoss ohne lange zu fackeln, wutentbrannt herum und stürmte auf den selbsternannten Boss mit gewaltigen Schritten zu. Bereit diesem jetzt und sofort, für immer und ewig sein Maul zu stopfen. Dieser zerschlug von dem Ansturm überrascht eilig eine Bierflasche an dem Autowrack und stellte sich, bereit zum Kampf, Snape herausfordernd gegenüber.

Während Snape knurrte: "Wage es ja nicht!", mit einem gezielten Tritt seinem Gegenüber das geborstene Glas aus der Hand trat und den Aufrührer anschließend mit zwei kräftigen, wohl platzierten Schlägen außer Gefecht setzte, hockte Ramon noch immer schutzlos am Boden, nicht in der Lage zu agieren. Ein Umstand, den nun auch Snape erkannte. Er ärgerte sich maßlos über sich selbst. Wie hatte er sich nur so von seiner Wut leiten lassen können? Voller Unbehagen machte er kehrt, doch die Menge war schon aus ihrer Starre erwacht und wandte sich Ramon zu.

Man riss Ramon vom Boden hoch und hielt ihm ein Messer an die Kehle. Snape hielt geschockt inne und machte sich Vorwürfe. Er hätte sich nicht von Ramon entfernen dürfen!

"Na immer noch große Fresse, Du Wichser?", schallte es dem Tränkemeister entgegen. "Was sollen wir mit Deinem Kleinen hier machen? Ich schätze mal, so ein Schnitt, wie bei der Töle, steht ihm gut."

"Lasst den Jungen in Ruhe!", bellte Snape und setzte einen Fuß vor dem anderen. Die Angst, die er plötzlich um Ramon empfand war jedenfalls echt.
"Was ist Dir die Heulsuse wert?"
"Schön. An welchen Preis dachtet Ihr?", sagte Snape ruhig und blieb, nachdem er nur noch vier Meter von Ramon entfernt war, stehen. Das Messer, welches sich langsam tiefer in den Hals schnitt, beunruhigte ihn über alle Maßen.

"Wie viel rückst Du raus für die kleine Schwuchtel?"
"Ich muss mal nachsehen was ich dabei habe", murmelte Snape mühsam beherrscht. Die Meute feixte, für Snape gab es aber nur noch einen Ausweg. Mit Schwung zog er den Zauberstab hervor und schockte alle.

Dann stürmte er auf Ramon zu, erweckte ihn und strich ihm besorgt über den Kopf. Ramon brauchte einen Moment um zu begreifen, stand langsam auf und sah sich still um. Mit einem erneuten Aufschrei und einer plötzlichen Aggression in sich, die den Ausbruch im Treppenhaus von vorhin um ein Vielfaches überstieg, trat er völlig neben sich stehend auf die am Boden liegenden ein.

"Ich hasse euch", kreischte er unter Tränen und trat und schlug wie von Sinnen um sich. Snape verstand den Jungen, doch irgendwo musste es auch hier eine Grenze geben.
"Hör auf, das reicht jetzt", sagte Snape leise, doch Ramon explodierte nun geradezu. Er hörte Snapes Worte nicht. Er war taub für wohlmeinende Ratschläge. Blind vor Wut ergriff er eine alte, rostige Eisenstange und zog sie dem ihm am nächsten liegenden über den Schädel.

Snape musste eingreifen und sich dem Ringkampf stellen. Er riss Ramon von den Füssen, und hielt ihn mit aller Macht auf dem Boden hockend fest, während er beruhigend auf ihn einredete.
Es dauerte lange, zähe Minuten verstrichen, ehe Ramons Kräfte nachließen und er schluchzend in sich zusammen sackte.

"Die Schweine", wimmerte er, "irgendwie habe ich es geahnt. Verdammte Scheiße!"
"Ist gut, wir können es nicht ändern, Ramon."
"Wenn mein beschissener Erzeuger mich nicht immer wieder von Zuhause vertrieben hätte, wenn ich doch nur den Hund hätte mitnehmen dürfen..." Weitere Worte gingen unter, denn Ramon wurde von heftigen Schluchzern geschüttelt.

Snape wurde langsam panisch. Wie sollte er das Hermine nur erklären? Verdammter Mist, auf was hatte er sich hier nur eingelassen?

"Hör zu", sagte er beschwörend zu Ramon, "ich werde jetzt ein wenig das Gedächtnis der Kerle verändern müssen. Anschließend verschwinden wir sofort von hier. Du bleibst so lange hier und rührst Dich nicht. Hast Du mich verstanden?"

Ramon nickte kaum wahrnehmbar, krabbelte auf allen Vieren zu dem leblosen Körper des Tieres hinüber und packte ihn fürsorglich in den Karton zurück. Snape seufzte, betrachtete Ramon, der bleich und mit zittrigen Fingern den Hund streichelte, noch eine Weile besorgt und machte sich dann an die Arbeit.

Kurz darauf half er Ramon vom Boden auf, stöhnte ungehalten, als ersichtlich wurde, dass Ramon nicht willig schien, sich von dem Karton zu lösen, erweckte die Geschockten und löste sich mit Ramon im Schlepptau, im selben Moment auf, als der erste zu blinzeln begann und sich regte.


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