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Fanfiction

Alles braucht Zeit - Der Londondeal

von lemontree

Hermine lieferte ihren Sohn gegen seinen Willen im Hause Gryffindor ab. Ramon hatte unterwegs noch ein paar Mal probiert, seine Mutter davon zu überzeugen, dass es wirklich besser wäre, ihn in nicht dorthin zu schleppen, doch er war auf taube Ohren gestoßen. Je näher sie dem Portrait der fetten Dame gekommen waren, desto einsilbiger war er geworden und als sie es endlich erreicht hatten, war er nur noch sauer und enttäuscht, verabschiedete sich auch nicht, sondern drehte seiner Mutter wortlos den Rücken zu und kletterte hastig durch das Portraitloch.

Hermine stand noch eine Weile mit schlechtem Gewissen davor und war sich im Unklaren darüber, ob sie nun richtig gehandelt hatte, bis die fette Dame sie nach einer Weile genervt aufforderte, sich nun endlich zu entscheiden, ob sie nun auch hinein wolle oder nicht. Da entschied sie für sich, dass es wohl an der Zeit gewesen war, Ramon eine Grenze aufzuzeigen. Ramon und den anderen Männern. Ja, auch Severus sollte wissen, dass er sie mit seinen Eifersüchteleien besser in Ruhe lassen sollte.

Sie und Harry!

Das war ja wohl ein Witz! Wie kam er nur auf solch eine absurde Idee? Bloß weil Ramon irgendetwas aufgeschnappt hatte, von wegen Harry hätte sie vermisst? Vermisst! Das ganze war eine einzige Posse. Wo war Harry denn gewesen, als sie ihm damals unzählige Eulen geschickt hatte? Ihm und Ron! Nie war eine Antwort bei ihr eingegangen, nie war ihr von ihren so genannten Freunden Hilfe angeboten worden. Tolle Freunde!

Obwohl Hermine dem Rundgang mit Severus, der ja nun nicht stattgefunden hatte, ein wenig hinterher trauerte, obwohl sie Severus und seine Geborgenheit schrecklich vermisste, war sie für den Moment bedient und froh auf ihrer Krankenstation, ihrem neuen Zuhause, für das sie momentan eigenverantwortlich tätig war, einzukehren.

Den ersten Schritt musste Severus jetzt allerdings definitiv zuerst tun!




Ramon hingegen brachte an diesem Tag seine Hausaufgaben nicht mehr zu Ende. Er wollte nur noch allein sein. Er war auf der ganzen Linie von seiner Mutter enttäuscht. Immer hatte sie Verständnis für ihn aufgebracht, immer hatte sie bemerkt, wenn er Hilfe benötigte. Warum heute nicht? Glaubte sie ernsthaft, dass er bei all den Pennern in seinem Haus auch nur eine einzige Zeile notieren könnte? Rechnete sie wirklich damit, dass er sich bei all dem Lärm, den hämischen Blicken und abfälligen Bemerkungen auch nur eine Sekunde konzentrieren konnte?

Na schön, er war gewillt gewesen, alles für die Schule zu tun, aber wenn sie es ihm mit ihrer Aktion nun unmöglich machte, dann trug sie selbst Schuld daran, wenn er schlechte Noten bekam oder mit noch mehr Strafarbeiten zugepflastert wurde! Ihm war plötzlich alles egal, er konnte was aushalten...und er hatte schon ganz andere Sachen durch gestanden!

So lag Ramon in seinem Bett, dachte an die Kniesel, träumte davon, alles hinter sich zu lassen und mit ihnen in den verbotenen Wald abzuhauen und bemühte sich angestrengt, die giftigen Kommentare seiner Klassenkameraden zu ignorieren. Alles in ihm strebte nämlich danach, aufzuspringen, sich jemanden zu greifen und seinen Frust herauszulassen. Severus hatte es bei Potter vorhin mächtig klatschen lassen.... Ramon blinzelte ein letztes Mal zwischen den Vorhängen seines Himmelbettes durch und er schwor sich, seinen Mitschülern noch genau eine Viertelstunde einzuräumen, bevor es ihnen erging, wie dem heiligen Potter.

Doch Ramons Augen fielen schon nach ein paar Minuten zu. Der Tag hatte ihn sehr erschöpft.

Daher gab es an diesem Abend keinen Eklat mehr im Hause Gryffindor.


-----------------------------------------------------------



Es zogen mehrere Tage ins Land, in denen weder Hermine, noch Severus, Harry oder Ramon auch nur ein Wort miteinander wechselten.

Harry ging den Dreien aus dem Weg, Snape schottete sich wie eh und je von allen ab, Ramon war noch immer enttäuscht und Hermine haderte inzwischen mit sich, ob sie wohl zu resolut gewesen sein könnte.
Harrys Abwesenheit konnte sie verschmerzen, der würde ohnehin noch eine Weile benötigen, ehe er sich mit ihr und Severus abfand. Das war nun wirklich das geringste Problem. Dass sich aber auch Severus und Ramon nicht auf der Krankenstation sehen ließen, bereitete ihr großes Kopfzerbrechen.

War Severus einfach nur zu stur, um den Anfang zu machen, wusste vielleicht auch nicht, was er sagen sollte, oder hatte er etwas gänzlich falsch verstanden? Sie hatte doch nur gesagt, dass sie ihm sein Verhalten nicht so ohne weiteres durchgehen lassen wollte.
Das wollte sie auch immer noch nicht, denn er hätte Harry nicht schlagen dürfen, von seinem Eifersuchtsanfall ganz zu schweigen. Gerade vor Ramon musste er sich zusammen nehmen. Das war doch nicht zu viel verlangt! Das musste er doch einsehen!

Hermine seufzte. Hatte er sich in seinen Augen vielleicht auch schon entschuldigt und wartete nun auf ein Zeichen von ihr? Sein gemurmeltes: "Ich bekenne mich in allen Punkten für schuldig", der Kuss und sein Einsatz für Ramon, sprachen jedenfalls für ihn. Fakt war jedenfalls, dass er ihr trotz allem sehr fehlte. Hermine fühlte sich schlichtweg einsam ohne den Meister aller Tränke und dachte pausenlos an ihn. Ob es ihm wohl auch so erging?

In der großen Halle war sie seit dem Vorfall bei Hagrid nur einmal gewesen, doch an diesem Tage war Severus nicht anwesend. Und seither hatte sie weder Lust noch Zeit gehabt, dort aufzutauchen. Die Arbeit im Krankenflügel forderte sie enorm. Zudem hatte Poppy sich noch immer nicht erholt. Zwar war es Albus mit viel Überredungskunst gelungen, die alte Krankenschwester davon zu überzeugen, sich von Hermine untersuchen zu lassen, aber auch Hermine war mit ihrem Latein allmählich am Ende. Eine genaue Diagnose hatte Hermine nicht stellen können, da Poppy nicht mit ihr redete und erst Recht keine Tränke von ihr annahm. Die Symptome deuteten auf einen Erschöpfungszustand hin, aber Hermine war sich sicher, dass noch mehr dahinter steckte.

Was Hermine auch fragte, sie bekam keine Antwort. Was Hermine ihr auch reichte, es wurde nicht eingenommen. Es war zum Verzweifeln. Zu sehen, wie Poppy immer mehr abbaute und doch nichts ausrichten zu können. Den Zwist, den sie mit ihr ausgetragen hatte und der für sie persönlich, angesichts Poppys Leidens, immer mehr ins Hintertreffen geriet, schien für die alte Medihexe noch immer aktuell zu sein. Doch Hermine waren die Hände gebunden. Wenn das so weiterging, würde am Ende nur noch eine Einweisung ins St. Mungos anstehen. Etwas, das sie nicht wollte...denn eigentlich hatte sie Poppy immer gemocht, und je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr wurde ihr dies bewusst.

Da halfen auch Albus tröstende Worte nichts, die er ihr tagtäglich zukommen ließ.



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Ramon fühlte sich nicht wohl. Schon seit Tagen nicht. Genau genommen seit dem Tag, als es die Konfrontation bei Hagrid gegeben hatte. Ihm war ständig schlecht und er hatte sich auch schon mehrmals übergeben müssen. Vielleicht stimmte etwas mit dem Essen nicht...doch eigentlich aß er kaum etwas...

Seine Mutter hatte er nur aus der Ferne gesehen und sich dann gleich versteckt, bevor sie ihn noch entdeckte. Sie hätte schließlich auch nach ihm sehen können, sie hätte spüren müssen, dass er krank war, warum sollte er ihr also hinterher schleichen? Immerhin war sie es gewesen, die ihn nicht in der Wohnung haben wollte!
Dabei wollte er doch nur in Ruhe die Pergamentrollen beschreiben. Hausaufgaben hatte er seitdem jedenfalls nicht mehr gemacht...und er hatte auch heute nicht vor, dies zu tun.

Er fragte sich außerdem, ob sie sich mit Severus inzwischen wohl wieder näher gekommen war, oder ob dieser Potter irgendwelche Annäherungsversuche unternommen hatte. Nein, letzteres verwarf Ramon gleich wieder, denn sie hatte ganz deutlich gesagt, dass sie Severus liebte. Und wenn sie dies sagte, dann meinte sie es hoffentlich auch!

Eine gewisse Unsicherheit blieb dennoch bestehen...



Ramon sah seufzend auf die Uhr. Mist, in einer Stunde stand dieser eklige Hausmeister erneut auf dem Plan. Tausendmal lieber hätte Ramon bei Snape Flubberwürmer sortiert. Wenn es sein musste auch das doppelte an Zeit. Aber dieser Mummelgreis war doch echt die Krönung! Wenn der heute sein zahnloses Maul wieder so weit aufriss, gab es keine Gnade mehr. Der konnte sich wirklich glücklich schätzen, dass es ihm die letzten Tage schon nicht so gut gegangen war.

Ramon war viel zu müde gewesen, um sich mit dem anzulegen, aber wenn der heute wieder solch dämliche Sprüche vom Stapel ließ und pausenlos nach Gemeinheiten in seiner Trickkiste kramte, dann krachte es! Aber richtig!



Ramon saß gelangweilt auf einer der Schlosstreppen, um die Stunde bis zur Strafarbeit herum zu bekommen, denn nichts trieb ihn in seinen Gemeinschaftsraum. Es reichte schon, dass er in seinem Haus schlief. Mehr war nicht drin. Er hasste die Leute dort noch immer von Herzen.

Seufzend fuhr er sich durch die Haare und stellte fest, dass er schon wieder total müde war und sich zudem unangenehme Kopfschmerzen einstellten. Seinen ersten Gedanken, zu seiner Mum zu gehen, warf er sogleich über den Jordan. Mit solch einem Kleinkram würde er sie nicht behelligen...und große Sorgen schien sie sich auch nicht um ihn zu machen. Nö, die konnte warten, bis sie schwarz wurde und selbst die größten Kopfschmerzen konnte ihn nicht dazu zwingen die Krankenstation aufzusuchen.

Der zweite Gedanke gefiel ihm da schon besser. Snape! Immerhin hatte der noch versucht, mum zum Einlenken zu bewegen...immerhin...

Ein paar Minuten zerbrach Ramon sich noch den Kopf, dann stand seine Entscheidung fest.
In die Kerker musste er sowieso hinunter um zu Filch Ekelbacke zu gelangen, da konnte er ja mal bei dem Tränkemeister vorbeisehen...auch wegen des heftigen Pochens hinter seinen Schläfen...




Fünf Minuten später klopfte Ramon an Snapes Tür.

Verdutzt starrte der Tränkemeister auf den jungen Mann vor sich und kniff nach ein paar Sekunden der Musterung die Augen misstrauisch zusammen.

"Ist etwas passiert", wollte er mit dunkler Stimme wissen, "oder weshalb störst Du mich sonst?"
"Muss immer was passiert sein, wenn ich mal bei Dir vorbeigucken will? Kann ich nun reinkommen oder willst Du mich hier ewig vor der Tür stehen lassen?"

"Es passt mir gerade nicht", brummte Snape mürrisch und überlegte intensiv, wie er die Plage wieder loswurde, doch Ramon verdrehte nur genervt seine Augen und drängelte sich unaufgefordert, wie es nun mal seine Art war, an dem Tränkemeister vorbei in dessen gute Stube hinein.
Snape stöhnte daraufhin laut auf und ließ die Tür polternd ins Schloss fallen. An die Tür gelehnt und mit verschränkten Armen beobachtete er Ramon verärgert. Merkte der Bengel nicht, dass er ungelegen kam? Offenbar nicht! Nein, der erdreistete sich frecherweise sogar, sich auf sein Sofa zu lümmeln.

Beide starrten sich an, solange, bis Ramon fragte: "Wie läuft es zwischen Dir und Mum?"



Ruckartig wandte sich Snape ab. Dieses Thema hatte ihm gerade noch gefehlt! Seit Tagen dachte er an nichts anderes mehr, als an Hermine und diesen dämlichen Streit. Sein schlechtes Gewissen und seine Sehnsucht nach der jungen Frau durchzogen seine Gedanken, seinen Körper und waren permanent zur Stelle...auch in Momenten, wie zum Beispiel im Unterricht, wo sie gar nichts zu suchen hatten.
Er seufzte, ging zu dem kleinen Tischchen hinüber und schenkte sich einen Whisky ein, fuhr aber augenblicklich herum, als Ramon schnarrte: "Säufst Du schon wieder? Na, meinetwegen...ähm, gießt Du mir auch einen ein?"

"NEIN!", donnerte Snapes Stimme durch den Raum, "was fällt Dir eigentlich ein, mich hier nach Hochprozentigem anzubetteln?"
"War ja nur `ne Frage", rechtfertigte sich Ramon und schmunzelte dann: "Glaube nur nicht, dass ich noch nie Alkohol getrunken hätte. Erstens hatte mein Alter jede Menge Vorrat zu stehen und was meinst Du eigentlich, was nachts so auf den Straßen abging?"


Für Snape war es wieder mal Zeit, sich wegen eines akuten Kopfschmerzbefalls die Schläfen zu massieren. In der Gegenwart des Jungen passierte dies ziemlich häufig! Grummelnd goss er sich nichtsdestotrotz ein Glas voll und kippte den Inhalt mit einem Schluck hinter.

"Hast Du wenigstens eine Cola da?", fragte Ramon nun und lehnte sich entspannt in die Polster. Hier bei Snape war es echt gemütlich...
"Nein, ich habe auch keine Cola. Ich nehme an, dass Du dieses süße, schwarze Getränk bei den Muggeln meinst. Wäre Dir mit Wasser oder Tee auch gedient?"


Ramon hatte die letzten Worte kaum mitbekommen. Seine Gedanken drifteten ab. Bei dem Wort Muggel war ihm plötzlich eine Idee im Kopf herum geschwirrt. Es wäre zu cool, mal wieder nach London zu gelangen und erst Recht zu diesem Zweck...

"Möchtest Du nun etwas trinken oder nicht?", fragte Snape nun schon einen Zacken schärfer. Dreist, wirklich dreist, der Knabe. Erst wollte er etwas trinken und dann hörte er schon nicht mehr zu.
"Ähm, ja, stell mir irgendwas hin", erwiderte Ramon abwesend und sank zu Snapes Verdruss noch tiefer in die Kissen hinein. Kurz darauf war Snape dem Schreien nahe, denn Ramon zog sich nun auch noch die Schuhe aus und streckte sich so lang, wie er war, auf dem Polstermöbel aus.

"Ramon, alles was Recht ist", schnarrte der Mann in schwarz finster, "aber ich möchte Dich daran erinnern, dass dies hier mein Reich ist und ich bestimme, wer sich hier wie zu Hause fühlen darf."

"Ach, komm schon, mach deshalb keinen Aufstand! Lohnt sich echt nicht. Sag` mir lieber, was Mum so von mir denkt! Wir haben uns nämlich ein paar Tage nicht gesehen und sie hat offenbar auch keine Lust mich zu treffen."

Snapes Augenbraue schob sich empor. Interessant. Hermine hatte auch zu ihrem Sohn keinen Kontakt gehabt? Ramon blinzelte aus seiner gemütlichen Lage heraus voller Argwohn. Warum guckte Severus so komisch? Hatte der Mum seitdem auch nicht mehr gesehen?

"Sag bloß, Du hast Dich mit ihr immer noch nicht vertragen", raunte Ramon und gähnte herzhaft. "Mann, liebst Du sie überhaupt noch?"
"Natürlich!", entfuhr es Snape ungewollt heftig. "Ich liebe Deine Mutter, daran besteht doch überhaupt kein Zweifel!"

"Na, dann geh doch zu ihr! Aber mal was anderes", Ramon dachte, dass die Gelegenheit nun günstig wäre, "was schenkst Du ihr eigentlich zum Geburtstag?"

"Geburtstag?", murmelte Snape sichtlich verwirrt und erinnerte sich schlagartig daran, dass Hermine am 19. September tatsächlich Geburtstag hatte. Wie hatte ihm dies nur entfallen können? Manchmal war Ramon doch zu etwas nutze...

"Weißt Du, ich dachte mir, ich kaufe ihr etwas, worüber sie sich freut, was nützlich ist..."
"Aha, Du willst ihr also etwas kaufen", schnarrte Snape spöttisch, denn plötzlich dämmerte es ihm, worauf dies hinauslief. "Wo möchte denn ein Zweitklässler, der das Schloss nicht verlassen darf, nicht apparieren kann und vermutlich auch kein Geld hat, etwas kaufen?"

"Siehst Du, genau da liegt mein Problem. Dir als Professor von Hogwarts ist es natürlich ein leichtes..."
"Nein, ich werde nicht mit Dir nach Hogsmeade gehen..."
"Hogsmeade, wer spricht denn von Hogsmeade? Ich dachte da eigentlich an Muggellondon."

Snape schüttelte sich und brummte: "Noch schlimmer! Nein, das kommt überhaupt nicht in Frage. Ich war seit vielen Jahren nicht mehr dort und habe auch nicht die Absicht..."
"...bist Du schon mal mit der U-Bahn gefahren, oder mit einem Bus oder warst im Kino?"

"Höre sofort mit dem Unsinn auf", forderte Snape wütend. "Ich stehe nicht zur Verfügung, merke Dir das! Du kommst aber auch immer auf eigenartige Ideen."

"Wo ist das Problem, Severus? Ich kann Dich bei der Wahl des Geschenkes beraten, Dir zeigen, wo wir gewohnt haben, Dir erklären, wie das mit den ganzen elektrischen Dingen bei den Muggeln funktioniert...und im Gegenzug leihst Du mir ein bisschen Geld und nimmst mich mit. Hey, vergiss nicht, dass wir beide für dieselbe Frau ein passendes Geburtstagsgeschenk finden müssen...vorausgesetzt, Du magst meine Mum wirklich."


Snape schnaubte vor sich hin. Der Junge probierte es mit allen Mitteln. Und Geld wollte er auch noch! Und appellierte auch noch an die Zuneigung zu Hermine. Es war alles so vertrackt und unvorstellbar grotesk, dass es fast schon wieder ein Grund zum Schmunzeln war.

"Also? Sind wir im Geschäft?"

Ramon ließ nicht locker, jetzt, da sich dieser wunderbare Plan in seinem Kopf eingenistet hatte, wollte er auch umgesetzt werden. Mit flehendem Blick taxierte er den Meister aller Tränke und hoffte, dass er überzeugend genug gewesen war. Immerhin schien Snape ernsthaft darüber nachzudenken. Das war schon mal als positiv zu werten. Jetzt durfte er Snape nicht verärgern. Und deshalb hielt Ramon wohlweislich den Mund, auch wenn es ihm schwer fiel, denn er wusste wohl, dass ein Severus Snape nicht gedrängt werden wollte.

Nach einigem Zögern antwortete Snape endlich.

"So, auch ich stelle eine Bedingung an Dich, mein Lieber. Um mit mir ins Geschäft zu kommen, wie Du so schön sagst, möchte ich die ganze nächste Woche keine Klagen mehr über Dich hören. Von niemandem! Heute zum Beispiel bekam ich im Lehrerzimmer rein zufällig mit, dass Du es nicht für nötig befunden hast, weder in Verwandlung, noch in Geschichte der Zauberei Hausaufgaben anzufertigen. Was soll das nun wieder? Kannst Du mir das mal erklären?"

"Sicher", meinte Ramon lässig und wollte sich dazu noch extra cool aus seiner liegenden Position erheben, zuckte aber umgehend zusammen, da der Schmerz hinter seinen Schläfen erbarmungslos zu schlug. Mit geschlossenen Augen stöhnte er, richtete sich kurz auf, widerstand der Versuchung sich hinzulegen und redete weiter, als wenn nichts geschehen wäre: "In meinem Turm ist es mir unmöglich etwas zu schreiben, das kannst Du mir glauben. Die Wichser dort sind echt das Letzte. Und meine Mutter, hat mich im Stich gelassen...ich darf ja nicht in IHRE Wohnung. Auch nicht zum Arbeiten. In der Bibliothek sind auch nur Idioten unterwegs, tja, da kann ich eben nichts abliefern."

"Deine Mutter lässt Dich nicht im Stich, Ramon", erwiderte Snape bestimmt und betrachtete den Jungen skeptisch, denn dass dieser offenbar unter Kopfschmerzen litt, war ihm nicht entgangen. Zudem, genauer betrachtet, fiel ihm auf, wie blass Ramon war, wie tief die Augenringe hingen und abgenommen schien er auch zu haben...


"Tut sie wohl! Meinst Du, sie hat sich in den vergangenen Tagen mal bei mir gemeldet, sich erkundigt, wie es mir geht, oder so? Nichts da!"
"Du hättest auch zu ihr gehen können..."
"...ja, und Du auch zu ihr! Warum hast Du sie denn nicht besucht, hä?"

Snape antwortete nicht. Er hatte auch keinerlei Lust, dieses Thema nun ausgerechnet mit Ramon zu besprechen. Das war einzig eine Sache zwischen ihm und Hermine! Der lauernde Blick des Jungen aber, der erbarmungslos auf ihm haftete, machte ihn wütend.

"Halte Dich an meine Bedingung, dann könnte es sein, dass ich diesen Ausflug mit Dir unternehme!", zischte Snape drohend. "Dazu gehören Hausaufgaben ebenso, wie eine korrekte Anrede der Lehrer und ein angemessenes Verhalten gegenüber Mitschülern und Professoren. Ich hoffe wir haben uns verstanden. Und nun möchte ich, dass Du gehst, denn Du hast mir genug meiner Zeit gestohlen."

"In zwanzig Minuten muss ich bei Filch sein, kann ich nicht so lange noch hier bleiben? Ich bin auch ganz still", bat Ramon plötzlich mit leiser Stimme, gähnte wiederholt und legte sich, ohne dass Snape etwas gesagt hätte, wieder hin.

Eigentlich hatte Snape nun wirklich genug von Ramon. Vor allem deshalb, weil der Junge es verstand in der Wunde zu bohren. Auf das schlechte Gewissen, welches er in sich trug, musste er nicht immer wieder hingewiesen werden, schon gar nicht von einem Dreizehnjährigen! Doch wie er ihn dort so liegen sah, bleich wie der Tod, völlig übermüdet und geschwächt...da hatte er ein Einsehen.

"Gut, aber dann verschwindest Du unaufgefordert. Ich werde jetzt an meinen Schreibtisch gehen, denn ich habe noch verschiedenes zu erledigen. Wehe Du nervst mich gleich wieder wegen irgendetwas!"
"Mach ich nicht", versicherte Ramon, schickte noch ein: "Danke", hinterher und schloss die Augen.

Kopfschüttelnd betrachtete Snape den Jungen noch ein paar Sekunden lang, bevor er nach nebenan in sein Büro ging.



Eine halbe Stunde später, Ramon hätte schon längst bei Filch sein sollen, war Snape neugierig, ob sein Wohnzimmer ihm wieder allein zur Verfügung stand. Mit einem lauten Grummeln stellte er aber fest, dass die Couch noch immer belegt war.
Mit einer schlafenden Nervensäge.
Er trat heran und fauchte: "Erhebe Dich, aber zügig!"
Erschrocken fuhr Ramon hoch, sank aber im selben Moment mit einem lang gezogenen Stöhnen und mit an den Kopf gepressten Händen wieder zurück.

Snape atmete tief durch und stellte dann ruhig fest: "Dir tut der Kopf weh". Es beunruhigte ihn, dass es Ramon tatsächlich nicht gut zu gehen schien. Wahrscheinlich hätte er ihm vorhin schon einen Trank verabreichen sollen...

"Ja, aber geht schon", murmelte Ramon verschlafen, "ich...ich muss dann auch gleich zu Filch...ähm, wie spät ist es denn?"

"Bleibe liegen, ich hole Dir was", sagte Snape leise und wusste in diesem Moment schon genau, dass er Ramon ihn diesem Zustand nicht dem Hausmeister ausliefern würde. Er suchte aus dem Bord mit den Phiolen gezielt etwas heraus, was nicht nur gegen Kopfschmerzen half, sondern einem auch einen angenehmen und erholsamen Schlaf bescherte. Kurz darauf reichte er Ramon wortlos das kleine Fläschchen.

"Was ist das?", wollte Ramon wissen und schnupperte daran.
"Trink, dann geht es Dir besser! Nun mach schon!"

Ramon tat, was der Tränkemeister wollte. Die Wirkung ließ nicht lange auf sich warten. Nur 10 Sekunden später lallte Ramon mit schwerer Zunge: "Is´ komisch das Zeug. Was is´, egal, aber Mums Geburtstag wird trotzdem schön, so schön..."


Zwei Minuten später schlief Ramon tief und fest. Snape schaffte Decke und Kissen herbei, vergrößerte die Couch ein Stückchen, deckte Ramon ordentlich zu und setzte sich dann in den Sessel, um den Knaben zu beobachten.

Er wusste nicht genau, weshalb er plötzlich wegen dieses Störenfriedes so große Sorge empfunden hatte. Auch der Gedanke mit diesem Bengel nach Muggellondon hin aufzubrechen jagte ihm zunächst einen Schauer über den Rücken, stimmte ihn auf der anderen Seite aber auch irgendwie froh. Er hatte keine Ahnung, was ihn während des Trips noch alles erwarten würde, aber es fühlte sich richtig an zugestimmt zu haben. Und erstaunlicherweise zweifelte Snape auch keinen Moment daran, dass Ramon sich keine Mühe geben würde. Ja, zu seinem eigenen Erstaunen vertraute er dem Sohn Hermines.

Ein paar Minuten darauf, mit der Gewissheit, dass Ramon nicht vor dem Morgengrauen erwachen würde, erhob sich Snape, um zu Filch zu gehen und den Jungen für den heutigen Abend zu entschuldigen.


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