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Fanfiction

Alles braucht Zeit - Eskalationen

von lemontree

Severus hatte sich beeilt, um zu dem Treffen mit Hermine zu kommen. Er freute sich schon darauf, mit ihr ein wenig Zeit im Schutze der Dunkelheit zu verbringen, das ganze Theater mit Ramon hinter sich zu lassen und konnte es daher gar nicht erwarten, sie endlich in seinen Armen zu halten.

Eine halbe Stunde lang war er in den Gängen des Schlosses auf und ab patrouilliert. Zweimal war ihm dabei das Vergnügen vergönnt gewesen, Punkte für das Nichteinhalten von Schulregeln abziehen zu dürfen. So eine Gelegenheit sehnte er zuweilen regelrecht herbei und es versüßte ihm so manches Mal den Abend. So fühlte er sich auch jetzt unbeschreiblich beschwingt, was natürlich in erster Linie an Hermine lag, aber auch damit zu tun hatte, dass er seine Autorität hatte unter Beweis stellen dürfen.

Endlich trat er ins Freie, sog die Luft tief ein und stellte nach einem Blick gegen den bewölkten Himmel fest, dass es in der Nacht wohl noch regnen würde. Eilig schwebte er den Hang hinunter, geradewegs zu dem großen Felsen, an welchem sie miteinander verabredet waren.
Seine Laune stieg, als er Hermine schon von weitem erblickte. Minerva, Potter und sämtliche Ramons dieser Welt waren schlagartig vergessen. Jetzt zählte nur noch die Frau, in die er sich schon vor so langer Zeit verliebt und nun endlich erobert hatte.

"Wartest Du schon lange?", hauchte Snape mit seidiger Stimme, als er Hermine erreichte, umschlang sie Besitz ergreifend mit seinen Armen und küsste sie zur Begrüßung kurz, aber intensiv auf den Mund.
"Nein, Schatz, ich bin auch gerade angekommen, kann aber auch nicht lange bleiben. Du weißt ja, wegen Poppy, jemand muss eben auf der Krankenstation bleiben. Deshalb war ich eben noch bei Professor Dumbledore. Er sieht später noch nach ihr. Vielleicht erzählt sie ihm etwas Genaueres."

"Wäre zu wünschen", brummte Snape an Hermines Ohr, "warum sagt sie auch nicht einfach was ihr fehlt und lässt sich helfen! Komm, gehen wir ein Stück!"

Severus legte einen Arm um Hermines Schultern und dirigierte sie in eine Richtung, die er zu Beginn seines Rundganges zumeist einzuschlagen pflegte. Der schmale Pfad führte in sicherer Entfernung an der Hütte des Wildhüters vorbei, direkt zum Rande des verbotenen Waldes hin, von dort aus weiter zum Quidditchfeld hinüber und zu guter Letzt umrundete Snape zumeist noch das gesamte Schloss, immer auf der Suche nach Herumtreibern und Schulregelbrechern.

Er hoffte allerdings, dass er in der nächsten Stunde davon verschont blieb, denn nichts sollte die Freude darüber schmälern, mit Hermine ein wenig Zeit zu verbringen.


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Harry indes tobte herum.

"Ich glaube das einfach nicht...ich glaube das einfach nicht! Hast Du das gesehen, Hagrid? Dieser schmierige Typ hat sie umarmt. Was haben den seine dreckigen Pfoten bei Hermine verloren?"

Harry war drauf und dran zu Snape und Hermine, die er trotz der Dunkelheit zweifelsfrei erkannt hatte, hinüber zu stürzen. Nur Hagrids energisches: "Komm zur Vernunft, Junge und bleibe gefälligst hier!", hielt ihn davon ab.
"Was soll das, Hagrid?", begann Harry leise, einer Verzweiflung nahe, "es kam mir schon komisch vor, dass sie ihn verteidigt hat, aber...Snape, diese widerliche Fledermaus, wird doch wohl nicht ernsthaft der Mann sein, in den sie sich verliebt hat. Oder?"

Da Hagrid nicht antwortete, sondern verlegen erneut in seinem Bart herum wurschtelte, wurde Harry nun ernsthaft sauer, was sich auch in seinem Tonfall, der sich an Intensität beträchtlich steigerte, bemerkbar machte.

"Verdammt noch mal, kannst Du mir nicht antworten?", keifte er den Wildhüter mit einem Male empört an, doch dieser wusste immer noch nichts zu sagen. Daraufhin platzte Harry der Kragen. Völlig außer sich vor Wut, brüllte er nun los: "Findest Du das in Ordnung, dass sich dieses Miststück, dieser arrogante, aufgeblasene Idiot, mit Hermine im Dunklen trifft, sie umarmt und mit ihr spazieren geht? Dieser Bastard, ich hacke ihm seine dreckigen Pfoten ab, dieser Schleimer, dieser..."


Ein klapperndes Geräusch, verbunden mit einem unterdrückten Aufschrei, ließ Harry verstummen, misstrauisch herumfahren und mit gezücktem Zauberstab um Hagrids Hütte herumschleichen.


Ramon machte erst gar nicht den Versuch sich länger zu verstecken. Im Gegenteil, er hatte genug gehört, um entsprechend geladen zu sein. So redete dieser Potterarsch nicht über Snape.

So nicht!

Vor Wut bebend baute er sich vor seinem ungeliebten Professor auf und fauchte angriffslustig: "Wer Snape beleidigt, sollte sich vorsehen!"


Für den Bruchteil einer Sekunde war Harry einfach nur sprachlos, unfähig etwas zu erwidern, doch dann besann er sich darauf, dass er hier der Lehrer war und vor ihm ein Schüler stand, der um diese Zeit nichts, aber auch gar nichts, außerhalb des Schlosses zu suchen hatte.

"Mr. Granger!", schnaubte Harry, "was, in Merlins Namen haben Sie hier verloren?"
Ramon verzog spöttisch einen Mundwinkel und erwiderte frech: "Meinen Stift, Potter!"

"Wie bitte?" Harry wusste nicht worüber er mehr erbost sein sollte. Über die ungebührliche Anrede, oder die Antwort an für sich. "Ihren Stift, Mr. Granger? Wollen Sie mich auf den Arm nehmen?"
"Fiele mir im Traum nicht ein, aber ja, mein Stift muss mir hier irgendwo verloren gegangen sein, war plötzlich nicht mehr da..."
"Es reicht!", knurrte Harry zornig, "sparen Sie sich jegliche weitere Ausrede, Mr. Granger! Ich werde Ihre Hauslehrerin von dem Vorfall unterrichten müssen..."

"Von welchem Vorfall? Dass Sie mich mitten im Dunklen mit dem Zauberstab bedrohen?"



Es fiel Harry unwahrscheinlich schwer seinen Ärger hinunter zu schlucken, er versuchte es krampfhaft mehrere Male...spürte aber mit jeder Sekunde, die verrann, dass er kläglich scheitern würde. Der Zorn rauschte geradezu in seinen Ohren, wurde immer lauter, immer dröhnender...und war kaum noch auszuhalten. Und als Ramon auch noch wagte zu fragen:

"Und Sie? Was tun Sie eigentlich hier? Hagrid über meine Mum die Ohren voll heulen und einfach mal so ganz gehässig über Professor Snape ablästern?", reichte es endgültig. Harry war mittlerweile so wütend, dass aus seinem Zauberstab, ohne dass es ihm bewusst wurde, Funken sprühten und winzige Löcher in seinen Umhang brannten. Er bemerkte es auch weiterhin nicht und brüllte stattdessen los: "Als Ihr Lehrer bin ich Ihnen wohl kaum Rechenschaft schuldig. Packen Sie sofort Ihre Sachen zusammen und verschwinden Sie in Ihren Turm! Ein Strafmass werde ich mir bis Morgen zusammen mit Professor McGonagall überlegt haben..."

"...die Alte wird sich freuen schon wieder von mir zu hören", raunte Ramon höhnisch, "ich kann es gar nicht erwarten, ihre pikierte Fresse vor mir zu sehen. Wollen Sie nicht doch lieber Punkte abziehen? Snape hätte..."


Mit Harrys Beherrschung war es jetzt gänzlich vorbei.

SNAPE!

Harry wollte nichts mehr von dem hören. Bleich vor Wut, schnappte er: "Erwähnen Sie den Namen dieses Widerlings besser nicht in meiner Gegenwart!"

Hagrid, der aus gutem Grunde, schlimmeres befürchtete, traute sich nun endlich einzugreifen. Er schritt forsch voran und baute sich genau zwischen Harry und Ramon auf. Er wollte schlichten, doch zu spät. Ramon hatte seinen Zauberstab bereits zornig hervor gezogen und auf den Verteidigungslehrer gerichtet. Bevor jedoch ein Zauber das Hölzchen verlassen konnte, sah Harry sich genötigt, ein spontanes: "Expelliarmus!" auszustoßen.


Der helle Blitz sauste durch die Nacht, riss Ramon von den Füßen und ließ ihn entsetzt aufschreien. Auch Hagrids tiefer, dröhnender Bass hallte durch die Dunkelheit...und entging Hermine und Severus nicht...




Erschrocken hielten die beiden inne und lauschten. Snape fing sich als erster und murmelte: "Hagrid? Und Ramon! Ja, das war eindeutig dieser Bengel!", dann zischte er wütend: "Was macht der hier bloß? Na warte, der kann was erleben!", und rannte ohne auf Hermine zu warten los. Hermine panisch hinterdrein.

Harry hingegen starrte entsetzt auf seinen Zauberstab und lehnte sich mit wackligen Beinen, fix und fertig darüber, dass er den Knaben entwaffnen musste, gegen die Hütte.
Hagrid beugte sich währenddessen besorgt zu Ramon hinunter und tastete ihn nach Verletzungen ab ...doch genau in diesem Moment stürmte der Tränkemeister auch schon um die Ecke.


"Was geht hier vor?", herrschte er Ramon umgehend an. "Habe ich Dir nicht gesagt, Du sollst in Deinen Turm gehen und Deine Hausaufgaben machen? Kann man sich denn überhaupt nicht auf Dich verlassen?"

Ramon schluckte, schaute mit großen Augen zu Snape auf und Hagrid erklärte sofort: "Der Junge kann doch nichts dafür, er hat seine Aufgaben machen wollen..."
"Wer hat Sie denn gefragt?", schrie Snape den Wildhüter ungehalten an und riss dann mit einem Ruck Ramon auf die Füße, um ihn zur Rede zu stellen. In diesem Moment traf auch Hermine am Tatort ein und rief sogleich: "Severus, lass ihn lieber los, sonst sagt er am Ende gar nichts mehr!"

Snape knurrte: "Lass mal, ich kenne Deinen Sohn inzwischen auch ganz gut", trat einlenkend einen Schritt zurück und musterte Ramon im Lichte der kleinen Laterne eingehend. "Also, Ramon, warum schreist Du hier herum, bist nicht im Turm und was zum Teufel hatte dieser Trampel an Dir herum zu fummeln?"

Dabei glitten Snapes zu Schlitzen zusammen gezogene Augen argwöhnisch über Hagrid, wanderten noch ein wenig weiter... und erblickten einen vor Zorn bleichen Harry.


"POTTER!"

"SNAPE!"

Harry ballte seine Fäuste und versuchte, seine Aggressionen unter Verschluss zu halten.

"Harry!" Überrascht schaute Hermine ihren ehemaligen Weggefährten an, der sie kurz kühl musterte, dann aber ihrem Blick auswich.
Hagrid war die ganze Angelegenheit ziemlich unangenehm. Jeder tat ihm ein wenig leid.

"Professorchen, den Jungen trifft keine Schuld. Harry kam vorbei und dann...und dann hat Harry ihn entwaffnet, dabei wollte Ramon doch nur in Ruhe arbeiten..."
"Arbeiten?", wollte Hermine lauernd wissen und schritt rasant auf Ramon zu, "woran arbeitet denn mein Herr Sohn im Dunklen, weit ab von seinem Zimmer?"

"Na, an Hausaufgaben und Strafarbeiten", antwortete Ramon wahrheitsgemäß, "bei den Scheißgryffindors habe ich keine Ruhe..."

Snape konnte seinen durchdringenden Blick kaum von Potter lösen, wandte sich aber mit schneidender Stimme an Ramon: "So, da hast Du also keine Ruhe! Und deshalb setzt Du Dich mal wieder über sämtliche Anweisungen und Regeln hinweg. Habe ich das richtig verstanden?"

"Wird wohl so sein", brummte Ramon müde und hatte den Eindruck, es momentan aber auch niemandem Recht machen zu können. Doch der nächste fiese, von Snape höhnisch hervorgebrachte Satz, ließ jegliche Müdigkeit schwinden und brachte für ihn das Fass zum Überlaufen, denn Snape schnarrte:
"Mr. Granger, Sie können sich mit dem Helden Potter wirklich die Hand reichen. Wussten Sie, dass Sie mit ihm eines gemeinsam haben? Auch er war nur damit beschäftigt, Regeln zu brechen..."

"STELLE MICH GEFÄLLIGST NICHT MIT DIESEM PENNER AUF EINE STUFE!", kreischte Ramon lauthals los und rannte anschließend kopflos, alles nicht mehr aushalten könnend, an allen vorbei.


"Bleib gefälligst stehen, ich bin noch nicht fertig mit Dir", zischte Snape ihm hinterher und Ramon blieb tatsächlich stehen, kam ein paar Schritte zurück, starrte Snape finster an und erwiderte ruhig, zu ruhig, wenn man ihn kannte: "Alter, ich hoffe für Dich, dass Du das eben nicht ernst gemeint hast. Dieser Arsch", damit zeigte Ramon abfällig auf Harry, "hat Dich soeben sehr übel beleidigt. Er möchte Dir die Finger abhacken, wenn Du noch einmal Mum berührst. Ich habe Dich nur verteidigt und ich dachte eigentlich, dass eher wir beide etwas gemeinsam hätten, als ich mit dem da. Aber Du scheinst ja nicht viel Wert auf eine Freundschaft mit mir zu legen. Weißt Du was...du kannst mich mal!"

Ramon versuchte seine Tränen mit Macht zurück zu halten und Hermine, die das sah, war hin und her gerissen, zwischen Rührung, weil Ramon so sehr hinter Severus stand, einer Standpauke wegen seines nächtlichen Ausfluges und Wut auf Harry, der ihren Geliebten beleidigt hatte.

Es entstand in der Folge eine peinliche Stille, die Snape als erster auflöste, in dem er auf Harry zuging und gefährlich leise raunte:

"Der heilige Potter möchte mich attackieren, wenn ich Hermine zu nahe trete? Tatsächlich? Ist das so?"
"Snape, nun machen Sie mal einen Punkt!", bellte Harry zunächst Snape an und fauchte dann Hermine ins Gesicht: "Es stimmt also, Du und dieser Bastard seid das neue Dreamteam, ja?"

"Harry, ich..."
"Geh mir aus den Augen, das verzeihe ich Dir nie! Hast Du vergessen, wie der uns immer behandelt hat? Wie kannst Du nur?"

Hermine zuckte getroffen zusammen, doch bevor sie etwas erwidern konnte, hatte Severus Harry schon am Kragen gepackt, gegen die Hütte gedrückt und fauchte: "Potter, ich warne Dich nur einmal! Rede nie wieder in solch einem Ton mit Hermine, sonst bekommst Du es mit mir zu tun."

"Severus, lass ihn!", bat Hermine, "es ist doch verständlich, dass er schockiert ist..."
"Mitleid mit dem Goldjungen?", wollte Snape mit gefährlichem Unterton wissen und dachte gar nicht daran, Harry loszulassen.
Noch immer fixierte er diesen angestrengt und glaubte nicht richtig zu hören, als Ramon einwarf: "Der Typ hat vorhin sogar gemeint, dass er Mum vermisst hätte und sogar in sie verliebt war."

"Harry, Du hast mich vermisst?", fragte Hermine überrascht und zugleich voller Misstrauen. Dabei versuchte sie angestrengt Severus Geschnaufe zu ignorieren. "Als ich einen von Euch gebraucht hätte, war niemand für mich zu sprechen, irgendwie schon merkwürdig."

"Ist ja jetzt auch egal, nun hast Du ja jemanden, wofür ich Dir nur herzliches Beileid aussprechen kann", höhnte Harry, wand sich aus dem Griff des Tränkemeisters unter großer Anstrengung heraus und setzte noch eines drauf: "Du musst schon arg verzweifelt sein, dass Du den an Dich ran lässt...", konnte er gerade noch schnarren, da klatschte es auch schon mächtig in seinem Gesicht und warf seinen Kopf herum.

Hermine schrie erschrocken auf und stürzte auf Harry zu. Dieser hielt sich seine, im Nu geschwollene Wange und sandte Blicke des Hasses in alle Himmelsrichtungen.

"Severus, musste das sein?", fuhr sie Snape vorwurfsvoll an und wollte sich Harrys Wange ansehen, doch dieser stieß sie energisch von sich und tat so, als ob sie eine besonders ansteckende Krankheit hätte.

"Komm mir bloß nicht zu nahe", raunte er finster, "Du bist echt das Letzte. Geh zu Deiner Fledermaus!"
"Potter, wie er leibt und lebt, kindisch bis zum Äußersten!", spottete Snape, "irgendwo scheinen Sie in Ihrer Entwicklung stehen geblieben zu sein. Aber eines sage ich Ihnen, wenn Sie auch nur irgendwie versuchen sollten, Hermine zu verletzen, sei es auch nur verbal, dann sehen Sie sich vor, Potter! Mein Fluch wird Sie hart, schnell und unvorbereitet treffen."


Hermine schloss kurz ihre Augen und trat an Snape heran, um ihm leise zu zuraunen: "Severus, es ist ja schön, dass Du mich verteidigst, aber sage nicht immer abfällig Potter. Er ist jetzt Professor Potter. Ramon sollte sich auch langsam mal daran gewöhnen. Und wenn wir möchten, dass er mit dem Prügeln aufhört, darfst Du es ihm nicht vormachen! Ganz zu schweigen von der Sache mit dem Fluchen..."

Mit einem Ruck schubste Snape Harry rüde gegen die Wand und drehte sich wütend zu Hermine um.

"Was wird das, wenn ich fragen darf?", giftete er, "lodern gerade alte Gefühle für Potter bei Dir auf? Vielleicht gibt es eine Chance, dass auch Potter noch einige davon in sich trägt! Na los, nur zu, probiere es aus!"


Hermine stand Severus abwartend gegenüber, biss sich angestrengt auf der Lippe herum und glaubte einfach nicht, was er da soeben von sich gegeben hatte. Ihr fehlten schier die Worte.

Auch in Ramon zog ein ungutes Empfinden auf. Sein Magen schien sich zusammen zu ziehen. Eben hatte er noch fasziniert beobachtet, wie die Hand von Severus bei Harry eingeschlagen war. Er war stolz auf Snape gewesen und hätte am liebsten mitgemischt und es diesem Potter so richtig gegeben, weil er Snape beleidigte und Mum anschrie, doch nun schien die ganze Angelegenheit zu kippen. Nun schienen seine Mum und Snape ein Problem zu haben.
Ramon presste mit zitternden Händen einen der Kniesel an seine Brust und stand zur Salzsäule erstarrt da. Was geschah hier?

"Hermine, ich habe Dich etwas gefragt", zischte Snape leise und gefährlich.
"Höre auf damit, Severus!", bat Hermine eindringlich, "mir gefällt auch nicht, wie Harry sich hier aufführt, aber ich verstehe, dass es ein Schock für ihn sein muss."

Hagrid glaubte nun auch etwas beisteuern zu müssen, räusperte sich und murmelte: "Harry hätte wirklich nicht so beleidigend werden müssen", worauf Ramon anerkennend zu dem Halbriesen hinüber sah und ihm beipflichtete: "Genau, finde ich auch, das hat Severus nämlich nicht verdient."

Harry schaute daraufhin verdutzt den Wildhüter an. Von Ramon hatte er nichts anderes erwartet, aber Hagrid? Prima, auch auf den war kein Verlass mehr! Fassungslos trat er einen Holzscheit bei Seite, ballte seine Fäuste und starrte dann, obwohl er am liebsten gegangen wäre, neugierig zwischen Hermine und der Fledermaus hin und her.

Snape nahm die Parteinahme wohlwollend zur Kenntnis. Gut zu wissen, dass Ramon hinter ihm stand und selbst der Trampel äußerte, was er von dem Goldjungen hielt ...doch seine Augen bohrten sich noch immer unerbittlich und um eine Antwort ersuchend in Hermines. Diese seufzte. So wütend hatte Severus seit ihrer Schulzeit nicht mehr ausgesehen. Sein Blick war drohend, unbehaglich, Angst einflößend...

"Severus, Du weißt, was ich für Dich empfinde", sagte sie mit zitternder Stimme, "doch dies hier geht zu weit. Da lodern keine Gefühle für Harry auf, es geht ums Prinzip. Verstehst Du das?"

Als Antwort schürzte Snape nur abweisend die Lippen, was Hermine allmählich wütend machte. Was trieb ihn nur dazu, hier so eine Eifersuchtsnummer abzuziehen? Er glaubte doch nicht ernsthaft, dass sie Gefühle für Harry hegte. Da sein Blick sich nicht änderte, sondern, insofern es überhaupt noch ging, immer mehr verfinsterte, rastete sie aus:

"Severus Snape, ich liebe Dich, nur Dich, geht das in Deinen verdammten Dickschädel nicht hinein?", schrie sie den Tränkemeister rasend vor Wut an. "Für Harry habe ich nie mehr empfunden als Freundschaft. Er war eher so etwas wie mein Bruder. Ich rate Dir dringend über meine Worte nachzudenken, ansonsten, um es mit Ramons Worten auszudrücken, kannst Du mich mal kreuzweise!"

Dann drehte sie sich zu ihrem Sohn um, würdigte Snape keines weiteren Blickes mehr und fauchte weiter: "Und Du mein Lieber kommst jetzt augenblicklich mit mir mit! Ich werde Dich höchstpersönlich bei Deinen Gryffindors abliefern. Dort wirst Du Dich endlich um Deine Hausaufgaben kümmern. Jetzt ist Schluss mit dem Theater."

"Nein, mum, kann ich nicht bei Dir übernachten, ich will nicht..."
"Das ist mir egal, Du hast den Bogen ebenfalls überspannt, ich lass mir von Euch Männern nicht länger den Abend verderben. Ihr habt sie doch nicht mehr alle! Setz Dich in Bewegung!"


Ramon stand stocksteif auf der Stelle und schaute nach Hilfe heischend abwechselnd zwischen Hagrid und Snape hin und her. Während Snape zu Eis erstarrt schien und sein mürrisches Gesicht, auf Grund von Hermines Ausbruch, eher einem entsetzten Platz gemacht hatte, versuchte der Wildhüter Hermine zu überreden, nicht so streng mit dem Jungen zu sein.

"Herminchen, Ramon kam in guter Absicht zu mir und er bat mich extra um eine Laterne, weil er doch seine Aufgaben brav erledigen wollte..."

Doch Hermine schüttelte nur stur den Kopf. Ihr Abend war ebenfalls gelaufen. Sie war bedient und wollte nur noch auf ihre Krankenstation, fort von Severus, der ihr mit solch einer Eifersuchtsnummer mal gestohlen bleiben konnte, weg von Harry, der sich in seiner Wortwahl erheblich vertan hatte und auch Abstand zu Ramon, der aus welchen Gründen auch immer, permanent Schulregeln verletzte. Sie hatte genug! Eindeutig genug!

Ihr Sohn rührte sich noch immer nicht, so dass Hermine ihm den Kniesel entschlossen aus den Armen nahm, Hagrid in die Hand drückte und Ramon dann Richtung Schloss vor sich her trieb.
Verzweifelt drehte Ramon sich um und rief über seine Schulter: "Severus, hilf mir doch! Ich kann heute echt nicht in den Turm, das gibt nur Stress, ich weiß es."

"Herminchen, überlege es Dir doch noch mal!", raunte Hagrid, "der Junge kann doch auch bei mir bleiben!"

Hermine eilte weiter. Ramon rief erneut nach Severus Hilfe.

Snape ahnte zwar, dass Hermine in dieser Situation seinen Vorschlag ablehnen würde, hatte aber seltsamerweise auch Mitleid mit Ramon, denn wenn der Knabe wirklich aus dem Turm geflohen war, um in Ruhe seine Aufgaben erledigen zu können, dann konnte man ihm direkt keinen Vorwurf machen...

"Hermine, warte einen Moment", schnarrte nun auch Snape und eilte auf sie zu. Ramon strahlte ihn an. Hermine hingegen schaute mürrisch und zischte: "Was willst Du? Dich entschuldigen?"
"Entschuldigen?" Severus war irritiert. Eigentlich wollte er wegen Ramon... "Hermine, lass Ramon wenigstens in Deiner Wohnung die Aufgaben erledigen, es hätte keinen Zweck..."
"Du, ausgerechnet Du, verteidigst plötzlich Ramon?", fragte sie überrascht, wurde dann aber wieder sehr ernst. "Ich glaube allerdings, dass Du diese Entscheidung mir überlassen solltest."


"Hermine, es wäre eine Ausnahme..."
"...nein, er geht jetzt in sein Haus", erwiderte sie kategorisch, "irgendwann muss mal Schluss sein! Wage es nicht, Dich hier an Ort und Stelle in die Erziehung einzumischen! Denke lieber darüber nach, was Du gesagt und getan hast."

"Mum, bitte, ich könnte doch auch..."

Hermine war gewillt sich jetzt durchzusetzen und sich auf keine weitere Diskussion einzulassen. Daher drehte sie sich um und wollte ihren Weg fortsetzen, blieb aber kurz darauf stehen, weil Severus seufzend sagte: "Ramon, Deine Mutter hat Recht. Gehe in Dein Haus!"

"Was? Eben hast Du doch gesagt..."
"Ich hielt es für besser, aber Deine Mutter hat sich so entschieden und Du wirst es respektieren!"
"Nein, werde ich nicht!"

"Doch, verdammt noch mal, das wirst Du tun!", raunte Snape, schaute kurz zu dem Goldjungen hinüber und ergriff Hermine, so schnell konnte sie gar nicht reagieren, bei den Hüften und zog sie an sich. Als er ihren Widerstand spürte, senkte er seine Lippen auf ihre und flüsterte gegen ihren Mund: "Ich bekenne mich in allen Punkten für schuldig...und ich liebe Dich, Hermine."

Die Gryffindor schnaubte entrüstet und stieß Snape von sich. "Ich liebe Dich auch und das weißt Du, Severus, trotzdem kann und werde ich über Dein Verhalten nicht einfach so hinwegsehen können. Lass mich bitte los!"

Widerwillig ließ er sie gehen. Snape wusste nicht was er tun sollte. Vor solch einem Problem hatte er noch nie gestanden. Er sandte einen Blick gegen den Himmel, ließ sich die ersten schweren Regentropfen auf sein Gesicht tröpfeln und fuhr herum, als er Harrys spöttische Stimme vernahm:

"Was ist los Snape? Hängt der Haussegen nun schief? Es sieht so aus, als wenn Hermine nun auch nichts mehr von Ihnen wissen möchte. Kein Wunder..."

"...Potter, Sie verdammter, kleiner Klugscheißer!", zischte Snape wütend und trat gemächlich ein paar Schritte an den Goldjungen heran. "Sie sollten sich einmal die Ohren waschen", raunte er dann und verzog seinen Mund zu einem leichten Grinsen, "dann hätten Sie gehört, wen Hermine liebt und für wen Sie nie mehr empfunden hat. Sie mögen einst wie ein Bruder für sie gewesen sein, doch das hat sich ja nun zum Glück auch erledigt. Nun sind Sie gar nichts mehr...ein Luftloch, eine üble Erinnerung, ein Nichts Potter! So wie Sie schon immer ein Nichts waren und ein Nichts bleiben werden! Mich hat sie jedenfalls geküsst, für Sie hingegen wird es nie einen Kuss geben, schon tragisch..."


Zu sehen, wie der Zorn an dem Goldjungen nagte, entschädigte Snape ein wenig für die Schmach, die er vor den anderen von Hermine hatte einstecken müssen.

Hermine!

Seufzend sah er in die Richtung, in die sie entschwunden war und begab sich auf seinen Rundgang, von dem er sich nun doch erhoffte, ein paar Störenfriede aufzustöbern.


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