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Alles braucht Zeit - Der erste Unterrichtstag

von lemontree

Ramon trabte wütend hinter seiner Hauslehrerin her. Er ahnte schon wohin es gehen sollte, denn den Weg in die Kerker kannte er zur Genüge. Dieser Filch sollte sich gar nichts darauf einbilden, sonst bekam er wieder was auf die Nase!

Die Hände tief in den Hosentaschen vergraben, schaute Ramon gelangweilt zu, wie McGonagall mit ihrer knochigen Hand gegen die Tür des Hausmeisters pochte. Dieser ließ sich auch nicht lange bitten, sondern öffnete erstaunt seine Behausung, aus der Ramon sogleich ein widerlicher Geruch, eines ungepflegten Menschen entgegenschlug.

Hätte Snape ihn nicht eindringlich daran erinnert, dass seine Mum schon am ersten Unterrichtstag mit Peinlichkeiten konfrontiert worden war und ihm zudem eingeschärft, dass unter diesen Bedingungen kein außerordentliches Brauen in seinem Privatlabor stattfinden würde, wäre Ramon ganz sicherlich nicht mitgegangen... um sich nun die nächste Zeit mit diesem stinkenden Mummelgreis die Zeit zu vertreiben.

"Mr. Filch", sagte die Hauslehrerin der Gryffindors mit erhobener Stimme, "es drängt ein wenig, da in Kürze der Unterricht beginnt, aber ich möchte Ihnen Ramon Granger vorstellen. Er wird die Ehre haben, sie einen Monat lang bei Ihren Arbeiten zu unterstützen. Ich bin sicher, dass Sie noch dringend Hilfe benötigen."

Filch strahlte über das ganze Gesicht, rieb sich vergnügt die Hände und grunzte: "Ich wusste, dass wir uns wieder sehen werden, Bürschchen. Ach, was habe ich mir in der Zwischenzeit schon alles Feines für Dich ausgedacht. Ich ahnte nur nicht, dass es so schnell gehen wird."

"Tja Alter, so kann man sich täuschen", entgegnete Ramon lässig. "Hast Du Dir die Teile eigentlich noch an Deinen Sack geklemmt?"
"Wie bitte?", stieß Minerva irritiert aus, errötete und schaute pikiert zwischen dem Hausmeister Hogwarts und ihrem Schützling hin und her.
"Bürschchen ", schnaufte Filch entrüstet und streckte seine schmuddelige, vor unterdrückter Wut zitternde Hand, nach Ramon aus, "wir...wir werden uns schon miteinander arrangieren", schnarrte er, "um Punkt 20.00 Uhr erwarte ich Dich hier... dann...dann kannst Du was erleben."

Filch atmete plötzlich unkontrolliert und griff sich an seine Brust. McGonagall musterte ihn besorgt, wollte ihm auch behilflich sein, wurde aber nur mit einem zornigen Geschnaufe sondergleichen abgespeist, dem ein ohrenbetäubendes Krachen der Tür folgte.

Minerva zuckte daraufhin heftig zusammen und starrte auf die Stelle an der soeben noch der Hausmeister gestanden hatte. Na so was, da ließ er sie einfach stehen und schmiss die Tür derart zu, dass man Gefahr lief, sich einen Hörschaden zu zuziehen!
Sie sammelte sich aber erstaunlich schnell wieder, wandte ihren Blick Ramon zu und fuhr ihn streng an: "Los, bewegen Sie sich nun zu Ihrem Unterricht, Mr. Granger! Verlieren Sie keine Zeit! Und wehe kommt mir heute noch eine Klage über Sie zu Ohren!"

Ramon machte nur verächtlich: "Pfft!", und trabte gelassen Richtung Gewächshaus, denn auf seinem Stundenplan stand als erstes Pflanzenkunde bei Professor Sprout. Dies war ihm ganz recht. Immerhin hatte diese kugelrunde, lustige Frau ihn bislang mit irgendwelchen Standpauken verschont...und fürs Tränkebrauen, welches ihm sehr am Herzen lag, benötigte man schließlich diese von ihr mit äußerster Sorgfalt gehegten Pflanzen, von denen Snape ihm während des Ausfluges so viel erzählt hatte.



Minerva aber schloss genervt ihre Augen, so lange, bis Ramon aus ihrem Gesichtsfeld verschwunden war. Erst dann war sie in der Lage, die Stufen, einigermaßen gefasst, wieder hinauf zu steigen, um sich zu ihrem eigenen Unterricht zu bewegen.
Zu gerne hätte sie gewusst, was Severus dem Jungen vorhin gesagt hatte. Es konnte doch nicht angehen, dass sie jedes Mal auf ihren Kollegen angewiesen war, wenn sie mit dem Jungen nicht weiterkam. Und erst Recht nicht auf Severus!
Über ihn und Hermine wollte sie am liebsten überhaupt nicht mehr nachdenken, aber wie es aussah, kam sie nicht daran vorbei, da die Plage in ihrem Haus gelandet war. Warum, wusste nur Merlin allein.

Und noch etwas bereitete Minerva erhebliches Unbehagen: der Junge hatte verlangt, dass sie ihm Punkte abzog. Ja, er hatte es richtig gehend darauf angelegt. Wenn der es wagen sollte, ihrem Haus in dieser Hinsicht Schaden zu zufügen, dann...dann, nun Minerva wusste auch nicht, was sie dann tun sollte, aber irgendetwas rumorte schon im Vorfeld heftig in ihr, da sie, je mehr sie darüber nachdachte, zu genau dieser Erkenntnis gelangte.
Wenn Severus dies erst mitbekam, wie würde der wohl darauf reagieren? Sich freuen und hämisch grinsen, weil dies automatisch mehr Punkte für sein Haus bedeutete, oder Ramon den Kopf zurechtrücken?

Vor der Klassenzimmertür angelangt, überprüfte Minerva den korrekten Sitz ihrer Kleidung und trat tief durchatmend ein, um den Schülern, die sich schon munter und lautstark eingefunden hatten, aufzuzeigen, dass die Wissenschaft rund um die Verwandlung kein Spiel, sondern der Ernst des Lebens war.




Auch Snape war auf dem Weg zu seinem Klassenzimmer. Mühsam versuchte er die Wut, welche er am frühen Morgen schon wieder auf Ramon verspürte, zu unterdrücken. Konnte der Bengel Hermine nicht einmal einen Tag ohne Scherereien zukommen lassen? Musste der immer wieder Theater machen?

Snape grummelte ohne Unterlass vor sich hin. Dazu kam noch, dass auch noch Potter seinen Weg gekreuzt hatte. Der Knabe hatte vielleicht Nerven! Lauschte der doch klammheimlich und war auch noch so dumm, sich dabei erwischen zu lassen. Irgendwie kam bei Snape trotzdem ein Anflug von ein wenig Freude auf. Ja, eigentlich konnte er zufrieden damit sein, Potter mal wieder die Meinung gesagt zu haben. Und der Anblick des Goldjungen war ja auch zu köstlich gewesen. Dreckiger Umhang, verbogene Brille, wütend, verzweifelt, sich vor peinlicher Berührung vor ihm windend...ja, so sah er Potter gern.


Raschen Schrittes und mit einem unguten Gefühl im Magen eilte Snape die düsteren Gänge des Kerkergewölbes entlang. Schon von weitem hörte er die lauten, aufgeregten Stimmen von einer Vielzahl an Schülern, die aller Wahrscheinlichkeit nach ebensolche Dummköpfe waren, wie die Jungen und Mädchen des Vorjahres.
Das kleine Hoch, welches sich soeben seiner bemächtigt hatte, und von der Begegnung mit Potter herrührte, verschwand augenblicklich wieder in der Versenkung. Zum Vorschein kam der grimmige Tränkemeister, der momentan ebenso fühlte, wie es in seinem Gesicht geschrieben stand.

Erstklässler!

Snape knurrte schon im Vorfeld vor sich hin. Jeder einzelne dieser Nichtsnutze würde ihn gleich kennen lernen. So wie alle Neuankömmlinge ihn kennen lernten. Ja, ihn sogar fürchteten. Snapes Laune gewann wieder etwas mehr an Oberhand. Zwar hasste er es, dumme, kleine Kinder zu unterrichten, doch gleichzeitig war das Gefühl, sie vor ihm zittern zu sehen, zu beobachten, wie sie ihn fürchteten und ihn ängstlich anstarrten, zumeist etwas erhabenes. Er bildete sich ein, sie Respekt gelehrt zu haben, auch wenn er mitunter erkennen musste, dass es sich dabei nicht unbedingt um Respekt, sondern eher um nackte Angst handelte. "Sei es drum", murmelte Snape vor sich hin, als ihm Hermine einfiel. Hatte sie ihn damals auch mehr gefürchtet, als ihm Respekt bekundet? Und was war mit Ramon? Der Junge hatte ja nun wirklich keine Angst vor ihm!

Bei all den Grübeleien noch mehr grummelnd, bog Snape nun um die letzte Ecke und schwor sich, egal, ob er nun zischen musste, oder nicht, diesen kleinen Strolchen zu zeigen, wie man sich in seinem Unterricht zu verhalten hatte. Niemand redete hier ungefragt! Und wehe, einer schoss quer!


Als man des Tränkemeisters angesichtig wurde, teilten sich die bis eben noch vor sich hingrölenden Erstklässler und gaben leise flüsternd eine Gasse frei, durch die Snape mit eisiger Miene schritt. Innerlich grinste er allerdings. Sehr schön, so mochte er es. Sein Ruf schien ihm vorausgeeilt zu sein. Besser konnte der Tag sich gar nicht fortsetzen.


An sein Pult gelehnt, wartete er kurz, bis alle Schüler Platz genommen hatten, ließ dann Effekt heischend seinen Umhang um sich herumflattern und begann mit leiser, jedoch eindringlicher Stimme die Namen der Schüler vorzulesen. Dabei durchbohrte er hin und wieder einen, wie ihm schien zu forsch schauenden Schüler, mit seinen wie Dolchstöße anmutenden Blicken und erfreute sich eines Hauch von Zufriedenheit, wenn dieser jenige daraufhin scheu seine Augen auf den Tisch vor ihn heftete, unfähig den Blickkontakt aufrecht zu erhalten.

Snape hatte die Liste fertig verlesen und bemerkte, wie einige besonders mutige Schüler es wagten, daraufhin befreit auszuatmen. Für einen winzigen Moment schoss Snapes Augenbraue empor, dann rauschte er schon so rasant auf den ersten Tisch zu, dass einem Mädchen in der ersten Bank ein erschrockenes: "Aaahhh!", entfuhr. Augenblicklich hatte sie die volle Aufmerksamkeit ihres Professors für Zaubertränke.

"Wie meinten Sie soeben, Miss Green?", erkundigte sich Snape scheinbar freundlich und fixierte sie unerbittlich mit einem Paar dunkler Augen.

"Ich...ich...", stotterte das Mädchen panisch vor sich hin, aber Snape nun völlig in seinem Element, herrschte sie an:
"Schweigen Sie sofort! Niemand gibt hier ungefragt auch nur den kleinsten Mucks von sich."

Noch einmal musterte er die nunmehr wie eine Eins sitzende und ihm absolutes Gehöhr schenkende Menge und fuhr fort:

"Albernes Zauberstabgefuchtel und kindische Hexerei wird esss bei mir nicht geben!" Dann huschte er zum nächsten Tisch, stützte sich darauf und schnarrte leise: "Ich erwarte daher von den wenigsten Begeisterung, zzzzt, für die exakte Lehre und schwierige Kunst der Zaubertrankbrauerei und ich fürchte, essss wird mal wieder keiner unter Ihnen sein zzzt, der es zu etwas bringen wird, aber...", damit drehte sich Snape um 180° und marschierte bedächtig und mit dem Wissen, alle genügend eingeschüchtert zu haben, zu seinem Pult zurück. Von dorther raunte er fast nicht hörbar: "...derjenige, der über genügend Intelligenz und Eifer verfügt zzzt, den werde ich lehren, wie man den Kopf verhext und die Sinne auf eine Reise schickt, wie man Glanz und Ansehen zusammen braut, wie man Ruhm auf Flaschen zieht und selbst", Snape gönnte sich eine winzige Pause, "ja selbst, wie man den Tod verkorkt."

Es war nach der Ansprache mucksmäuschenstill in der Klasse. Die meisten starrten auf ihren Tisch, die wenigsten wagten einen Blick zu dem Tränkemeister.


Snape war zufrieden mit sich. Die paar Male, die er unbeabsichtigt hatte zischen müssen, schienen ihm in Nachhinein zu der Rede gepasst zu haben. Niemand hatte ihn ausgelacht, was ja auch noch schöner gewesen wäre, alles lief genau so, wie er es haben wollte, wie er es gewöhnt war, wie er es mochte.
Ha, sein Hochgefühl kehrte etwas zurück. Er wollte sich lieber nicht ausmalen, wie es hätte kommen können, wenn mehrere solcher Bengel, wie Ramon einer war, in einer Klasse vor ihm sitzen sollten. Bei dem Gedanken an den Sohn Hermines fiel ihm ein, dass er die zweite Klasse in der nächsten Stunde zu unterrichten hatte. Die Gryffindors und seine Slytherins zusammen. Daran hatte sich nichts geändert.

Schnell erklärte er den Neulingen in scharfem Ton den Vorratsschrank, wies sie an, sich zu notieren, was in der nächsten Stunde auf sie zukommen sollte und forderte gleich am ersten Tag zwei Rollen Pergament über einen Trank, mit dem sie sich die kommende Woche zu beschäftigen hatten.

Die restliche Stunde lasen die Schüler in ihrem Zaubertrankbuch und machten sich mit einigen Zutaten vertraut. Stöhnend und mit jeder Menge Hausaufgaben im Gepäck, suchten die Erstklässler sobald Snape sie entlassen hatte, eilig das Weite.


Snape aber wartete schon voller Ungeduld auf den nächsten Trupp, dem Ramon angehören sollte. Er war sich sicher, dass der Junge seinem Unterricht folgte, erst Recht nach der Ermahnung von vorhin. Ramon konnte durchaus eine Bereicherung für sein Fach werden, doch war Snape eher skeptisch was das Verhalten unter den Gryffindors, die der Junge ablehnte und den Slytherins, zu denen er gehören wollte, betraf.


Seine Vorahnungen schienen sich kurz darauf zu bestätigen. Snape saß noch an seinem Pult, als Ramon schon als erstes seinen grinsenden Kopf zur Tür herein steckte und schnurstracks auf ihn zukam.

"Na, wie lief es mit den Erstklässlern", wollte er leise wissen, "musstest Du noch zischen?"
"Es hielt sich in Grenzen", murrte Snape unwillig. "Setz Dich hin und benimm Dich!" Dann erhob sich Snape majestätisch, da nun auch der Rest der Schüler eintrat.

Ramon hatte für sich einen Tisch ganz vorn auserkoren, sich mit seinen Büchern ausgebreitet und damit schon von vornherein klar gestellt, niemanden neben sich haben zu wollen. Seine Klassenkameraden beachteten ihn dann auch nicht weiter und versuchten sich lieber etwas weiter hinten, weit weg von Ramon, zu platzieren.
Die Slytherins hingegen, versuchten geradezu die Aufmerksamkeit ihres Hauslehrers zu erheischen und begaben sich damit in die Nähe Ramons. Dieser freute sich innerlich darüber, zeigte es aber nach außen hin nicht. Mit unergründlicher Miene musterte er alle Anwesenden. Besonders diesen Wayne Spencer.

Er wusste nicht, wie dieser Junge von ihm dachte, doch das würde sich sicherlich bald zeigen. Ewig konnte der Typ ihm nicht aus dem Weg gehen. Bislang hatte er ihn ignoriert, doch nun erwiderte er den Blick wenigstens schon mal. Ramon brannte darauf, jemanden des Hauses Slytherin näher kennen zu lernen. Aber selbstverständlich nicht um jeden Preis. Anbiedern wollte er sich auf keinen Fall!


"Sehr schön, dass Sie den Weg hierher gefunden haben", schnarrte Snape mit öliger Stimme durch den Raum. "Und wie ich sehe, sind Sie auch vollzählig erschienen...Aber Moment einmal, wen haben wir denn da?", ließ sich Snape plötzlich spöttisch vernehmen und trat auf Ramon zu. "Hat das Haus Gryffindor etwa Verstärkung erhalten?"

Einige Slytherins kicherten albern herum, aber Ramon saß einfach nur da und fragte sich, was das nun werden sollte.

"Mr. Granger, ich gehe doch davon aus, dass Sie mit der schwierigen Kunst des Tränkebrauens schon einmal in Berührung gekommen sind?", wollte Snape dann wissen und Ramon glaubte zu verstehen, dass dies zu Snapes Job gehörte. Er nickte daher bedächtig und antwortete: "Ja, Sir, ich habe schon so einiges gebraut."

"Ich hoffe Sie enttäuschen mich nicht, Granger", erwiderte Snape abfällig, ließ es dabei aber erst einmal beruhen, denn er konnte nicht so recht einschätzen, inwiefern Ramon dieses Spielchen mitspielte, ohne irgendwann ausfällig zu werden. Er wandte sich daher an die gesamte Klasse und gab den Fahrplan für die heutige Stunde aus. Mit dem Schwenk seines Zauberstabes hexte er eine einfache Rezeptur an die Tafel und forderte die Schüler auf, sich die Zutaten für den Trank bereit zu legen.

Ramon stand auch sofort auf und marschierte zu dem Vorratsschrank, willig Snapes Anweisungen Folge zu leisten. Auf dem Weg dorthin schnarrte es plötzlich leise an seinem Ohr:

"Granger, ich will wirklich wissen, was Du schon alles brauen kannst. Ich denke, dass Du nur eine große Fresse hast."
Die Lippen schürzend drehte Ramon sich langsam um und stand Wayne Spencer gegenüber, der ihn hämisch musterte.
"Glaubst Du tatsächlich, dass ich nur große Töne spucken kann, Spencer, oder willst Du es darauf ankommen lassen?"
"Oh, nun hast Du mir aber Angst gemacht, Granger", höhnte der Slytherin und sah sich feixend nach den Leuten aus seinem Hause um.
"Brauchst Du wirklich Beistand? Oder warum schaust Du Hilfe suchend nach Deinen Freunden?", wollte Ramon herausfordernd wissen. "Mir hingegen sind die restlichen Gryffindorbabys scheißegal. Aber na ja, wenn Du nun mal Angst hast, dann..."

Spencer wurde ernst und starrte Ramon finster an. "Angst? Granger, ich höre wohl nicht richtig. Ganz bestimmt habe ich keine Angst und vor Dir schon gar nicht."
"Um so besser", erwiderte Ramon gelassen, "dann können wir was das Brauen betrifft, ja gegeneinander antreten. Was ist? Warum guckst Du so blöd? Schiss, das ich gewinnen könnte?"

"Vergiss es!"
"Also doch Schiss!" Nun grinste Ramon abfällig und wandte sich ab, wurde aber umgehend von Spencer herumgerissen. "Lass Dein dämliches Grinsen!", forderte der Slytherin aufgebracht und bevor Ramon entsprechend agieren konnte, war Snape an seiner Seite und fauchte: "Granger, Spencer, auseinander!"

"Entschuldigen Sie bitte, Professor Snape", murmelte Wayne gespielt Schuld bewusst, "aber Granger hat mich blöd angemacht. Ich wollte noch..."
"...Du bist doch voll der Arsch", spie Ramon verächtlich aus. "Wer hier große Töne spuckt, ist ja wohl bewiesen!"
"Mr. Granger, halten Sie sich zurück!", forderte Snape energisch und setzte noch hinzu: "Habe ich schon erwähnt, dass dies 10 Punkte weniger vom Konto der Gryffindors bedeutet?"

Die Slytherins lachten laut auf und Ramons Kameraden schauten ärgerlich vor sich hin.

Ramon war nun auch wütend. Klar wusste er, dass Snape für sein Haus einstand, aber seiner Meinung nach, musste auch dieser Spencer zur Rechenschaft gezogen werden. Immerhin hatte er es geschafft, seine Fäuste bei sich zu behalten. Das musste Snape doch gesehen haben!
Die Punkte waren ihm total egal. Er wollte seinen Plan ohnehin durchziehen, aber hier ging es ums Prinzip!

Als der Tränkemeister schon wieder an sein Pult marschieren wollte, weil die Sache für ihn scheinbar erledigt war, rief Ramon ihm hinterher: "Professor Snape, haben Sie da nicht eine Kleinigkeit vergessen?"

Snape erstarrte in der Bewegung. Nun schien es soweit zu sein. Ramon rebellierte. Prima. Er zwang sich zur Ruhe und drehte sich gelassen um.

"Wie bitte, Mr. Granger? Ich denke, dass es besser wäre, wenn Sie sich nun um die Zutaten für Ihren Trank kümmern..."
"Ok, mach ich auch", antwortete Ramon ruhig, "sehr gerne sogar. Aber zunächst wäre es angemessen, wenn auch Spencer..."

"Was angemessen ist und was nicht", brüllte Snape umgehend los und gewann vor Wut merklich an Gesichtsfarbe, "bestimme immer noch ich! Merken Sie sich das, Granger. Das macht dann noch einmal 10 Punkte von Gryffindor und nach dem Unterricht möchte ich Sie sprechen!"

Nun war es auch mit Ramons Beherrschung vorbei. Angriffslustig brüllte er zurück: "Was, nur 10 lächerliche Punkte? Das ist ja wohl ein Witz! Na kommen Sie schon, Professor, 30 Punkte werden ja wohl drin sein!"

Snape glaubte sich verhört zu haben. Verdammt, er hatte geahnt, dass es mit Ramon irgendwelche Diskussionen geben würde. Außerdem wusste er doch aus Erfahrung, dass der Bengel sich nichts sagen ließ, wenn er sich ungerecht behandelt fühlte. Irgendwie musste er die Situation jetzt retten.

"Gut, gehen wir einen Kompromiss ein", schnarrte er daher und versuchte krampfhaft seine eigene Aggression unter Kontrolle zu bringen, "noch einmal 10 Punkte von Gryffindor, damit Sie auf Ihre 30 Punkte kommen, Mr. Granger, und für Sie zum Glück habe ich ersehen können, dass Mr. Spencer Sie zuerst tätlich angegriffen hat. Ich erwarte Sie alle beide nach dem Ende der Stunde zu einem Gespräch. Und nun...", fauchte er den Rest der Klasse an: "...stehen Sie nicht so nutzlos herum. Hatte ich nicht gesagt, dass Sie diesen Trank zu brauen haben?"

Emsig wuselten nun alle durcheinander und bemühten sich, Snapes Aufforderung nachzukommen. Einschließlich Ramon, der von seinen Klassenkameraden nun mit boshaften Bemerkungen bedacht wurde, sich aber nicht darum scherte und Wayne, der einesteils sauer war, auch dableiben zu müssen, sich andererseits aber allmählich davon überzeugte, dass dieser Granger zumindest keinen Schiss vor niemand zu haben schien.


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