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Alles braucht Zeit - Vollendete Tatsachen

von lemontree

Ein zorniges: "Nein!", war alles, was Hermine zu hören bekam. Sie hatte einen Zauber gegen Minerva schon auf den Lippen, da riss es sie plötzlich von den Füßen und ein fassungsloses: "Seid Ihr übergeschnappt?" von Albus erklang.

"Albus, Merlin sei Dank!", rief Minerva erleichtert aus und erhob sich vorsichtig. Nachdem sie festgestellt hatte, dass sie sich nichts weiter getan hatte, wedelte sie plötzlich wild mit ihrer Hand in der Luft herum, zeigte auf Hermine und stammelte:

"Miss Granger und dieser Lustmolch, dieser Wüstling, dieser elende Slytherin, die sind doch nicht mehr ganz bei Trost, die haben sich...mir fehlen einfach die Worte dafür. Wenn Du nur wüsstest!"

Dumbledore versuchte zunächst Minerva zu beruhigen, die zwar nach ihrem Ausbruch verstummt war und nun mit versteinerter Miene zu Hermine hinüber sah, aber immer noch vor Wut bebte. Da er aber in seinem Bemühen kläglich scheiterte, denn sie stieß seine beruhigende Hand ruppig bei Seite, und er sich inzwischen brennend dafür interessierte, was wohl, außer dem Geständnis, der Auslöser für diese neuerliche, explosive Situation gewesen sein mochte, sah er sich suchend um. Er stutzte. Wo war Severus abgeblieben?

Mit ruhiger Stimme und sehr ernstem Gesichtsausdruck fragte er: "So, meine Damen, was ist hier genau passiert?"
Minerva lachte schrill auf und Hermine marschierte mit grimmigem Blick zu Dumbledore und hielt ihm Severus unter die Nase. "Das ist passiert, Professor Dumbledore. Und diese Person...", dabei zeigte sie auf Minerva und ihre Stimme wurde nun erheblich lauter: "...weigert sich hartnäckig die Verwandlung rückgängig zu machen."

"Genau, ich denke nicht daran!", zischte Professor McGonagall giftig. "Erst muss ich mit ansehen, wie er Dich vergewaltigt, sich in einer absolut ungebührlichen Art und Weise über Dich hermacht und werde dann zum Dank dafür, dass ich Dich nur retten wollte, auch noch tätlich angegriffen. Das ist wirklich verabscheuungswürdig. Ihr beide seid verabscheuungswürdig!"

"Es reicht!", donnerte Albus los. "Ihr seid beide erwachsene Menschen..."
"...retten? Du hättest mich nicht retten müssen", fauchte Hermine dazwischen und sprang ein paar Schritte auf Minerva zu. "Hast Du mich nicht verstanden? Severus und ich lieben uns! Er würde mir nie etwas antun. Ja, Du brauchst gar nicht die Augen zu verdrehen, Minerva! Liebe! Das kannst Du Dir nicht vorstellen, was? Severus hat Gefühle, stell Dir das mal vor! Und er liebt mich, eine Gryffindor, und das schon seit sieben Jahren."

Mit Genugtuung und einem gehässigen Grinsen auf den Lippen betrachtete Hermine im Lichte des Zauberstabes, wie Minervas ungläubig ihre Augen weit aufriss. Daher setzte sie, aufgekratzt, wie sie ohnehin schon war, noch eines drauf: "Ja, Minerva, vor sieben Jahren haben Severus und ich schon einmal eine Nacht miteinander verbracht. Da staunst du was?"

"Das ist doch wohl der Gipfel", schrie Minerva und wandte sich dann wutentbrannt an Dumbledore. "Hast Du das gehört, Albus? Severus, auf den Du doch ach so große Stücke hältst, hat Affären mit Schülerinnen! Das ist unglaublich! Wie kann man sich nur so unverfroren benehmen, als Professor eines renommierten Instituts? Wider jeder Vernunft, jenseits von Anstand und Moral."

"Nun, der letztere Aspekt ist mir auch neu", gab Albus leicht verwundert zu, "aber Minerva, meine Gute", erwiderte er noch immer ruhig, obwohl er mit einem Blick auf Severus in seiner Schlangengestalt, langsam Mühe hatte, dies auch zu bleiben, "Hermine ist jetzt keine Schülerin mehr und gegen die Macht der Liebe kann man nichts tun, wir müssen sie als gegeben akzeptieren und außerdem..."

"Ich muss hier gar nichts! Du hast es gewusst! Gib es zu, Du wusstest von dem Verhältnis!", hauchte Minerva fassungslos. "Du hast die beiden gedeckt und alles geduldet. Du bist auch nicht besser! Schämen solltet Ihr euch!"
"Minerva, ich weiß es auch erst seit ein paar Tagen..."


"Juhu, wo seit ihr denn alle?", ertönte es plötzlich ganz in der Nähe und dann hörte man einen Schrei des Entsetzens und ein Knacken und Knirschen, dem ein noch viel lauteres Geschrei folgte: "Hilfe, ich hänge fest, hört mich denn niemand? Zu Hilfe!"

"Poppy! Die hat mir jetzt gerade noch gefehlt!", knurrte Hermine sichtlich genervt und war fest entschlossen, sich erst auf dem Rückweg, wenn Severus wieder zu einem Menschen geworden war, um diese Nervensäge Gedanken zu machen. Während Albus und Minerva sich nun anschickten, zunächst eilig nach der alten Medihexe zu sehen, fauchte Hermine, unglaublich wütend, dass Poppy mehr Aufmerksamkeit, als Severus in seiner misslichen Lage, geschenkt bekam, los: "Werdet Ihr wohl hier bleiben! Wir haben wohl momentan Wichtigeres zu erledigen!"

Minerva hielt im Laufen inne und schaute, ihre Lippen spöttisch gekräuselt, zurück: "Was denn, Miss Granger?", rief sie boshaft hinüber. "Was könnte es dringenderes geben, als einer Freundin zu Hilfe zu eilen?"
Ohne weiter auf Hermine einzugehen, verschwand sie in der Dunkelheit. Entsetzt sah Hermine ihr hinterher und wandte sich verzweifelt an den Direktor.
"Mir ist es nicht gelungen den Zauber aufzulösen", rief sie Dumbledore hinterher, "bitte, Professor, erlösen Sie Severus endlich!"

Albus seufzte und kehrte um. Prima, die Aussprache war nun erfolgt, aber auf welchem Niveau und mit welchen Konsequenzen!
Auch der Schulleiter mühte sich nun emsig. Vergeblich! Er wandte mehrere Zauber an, die aber ähnlich endeten, wie Hermines Versuche. Severus ringelte sich vor Schmerz immer wieder zusammen und flüchtete sich letztendlich Schutz suchend und mit ängstlich verdrehten Augen unter Hermines Umhang. So, als würde er bitten, ihm weitere Qualen zu ersparen.

Für Hermine war der Anblick kaum noch zu ertragen gewesen. Mit jedem erneuten Ausprobieren vermeintlicher Gegenflüche hatte es schlimmer um den Tränkemeister gestanden. Inzwischen wuchsen ihm sogar schon kleine, unansehnliche Beulen auf dem Rücken.

Hermine strich Severus, stumm weinend, über die schuppige Haut und beobachtete skeptisch Dumbledore, welcher starr einen bestimmten Punkt am Boden fixierte und aussah, als würde er jeden Moment explodieren.
Hermine schluckte nervös und erschrak sehr, als er plötzlich barsch befahl: "Komm mit! Minerva wird sich jetzt, ob sie will oder nicht, der Lage von Severus annehmen. Meine Güte, es muss sie schon sehr geschockt haben. Warum habt Ihr sie auch nicht früher eingeweiht? Ihr mit Euren Heimlichkeiten!"


Schuldbewusst rannte Hermine ihm hinterher, zu der Stelle, an der Minerva sich mühte, Poppy aus einem Erdloch herauszuhelfen. Diese kicherte inzwischen schon wieder vor sich hin und fand es äußerst lustig, dass Minerva sich bei der Plackerei fast selbst schon in die kleine Grube befördert hatte.

"Nun zerre doch nicht so heftig an mir herum!", rief Poppy gerade lautstark aus, da Minerva auf rabiate Art an ihrer Freundin herumzottelte, als Albus unter heftigem Geschnaufe und grimmigem Blick an der Grube ankam.
"Willst Du da nun raus oder nicht?", knurrte Minerva, der vor Anstrengung schon die Schweißperlen auf die Stirn getreten waren. "Du musst schon mithelfen! Der Ausnüchterungstrank scheint bei Dir jedenfalls nicht gewirkt zu haben!"
"Dann muss Severus mir eben einen ordentlichen Trank brauen", nuschelte Poppy undeutlich, "er ist ja der Tränkemeister. Bestimmt ist der aber zu beschäftigt, mit Hermine oder so."


Abrupt ließ Minerva die Hand Poppys los, so dass die alte Medihexe, welche es fast schon aus ihrem Erdloch heraus geschafft hatte, wieder auf dem Grund, der ihr zum Verhängnis gewordenen Grube plumpste. Minerva dämmerte es plötzlich, dass hier wohl jeder Bescheid gewusst haben musste und kochte nun erst recht vor Zorn.

"Au, was machst Du? Musst mich doch festhalten!", meckerte Poppy und streckte ihre Arme nach Rettung verlangend aus, doch statt Hilfe erntete sie von ihrer Busenfreundin nun einen verachtenden Blick und ein Gekeife sondergleichen.
"Auch Du wusstest also von dieser bodenlosen Frechheit. Meine Freundin lässt mich jahrelang im Ungewissen! Das hätte ich nicht von Dir gedacht, Poppy! Ich bin enttäuscht, maßlos enttäuscht! Aber natürlich, all Deine kleinen Bemerkungen, in der großen Halle, auf der Krankenstation, im Gang...jetzt reimt sich alles zusammen, jetzt fügt sich jedes einzelne Puzzleteil zu einem großen, ganzen Bild zusammen. Ihr habt mich alle hintergangen. Jeder einzelne von Euch! Ja, war ich denn die ganze Zeit über mit Blindheit beschlagen?"

"Minerva, halte ein!", rief Dumbledore streng, der vermutete, dass gleich der nächste Zauber ins Haus stand. "Ich möchte keinesfalls, dass Du dich einer weiteren Verwandlung eines Menschen schuldig machst. Wobei wir beim Thema wären. Hermine komm her und zeige ihr Severus!", befahl der Schulleiter und zog Hermine, die zögerte, weil Minerva grimmiger denn je drein sah, an ihrem Umhang herbei. "So, Minerva", ordnete er an, "walte umgehend Deines Amtes!"

"Nein, das werde ich nicht tun", entgegnete sie entschieden. "Im Gegenteil, ich werde jetzt meine Sachen packen, ins Schloss zurückkehren und in Ruhe einen Tee trinken. Die ganze Aktion hier war eine Schnapsidee."
"Schnaps? Gibt es noch Schnaps?", meldete sich Poppy erwartungsvoll, doch alle ignorierten sie großzügig.
"Was wirst Du?", wollte der Direktor stattdessen ungläubig von seiner Stellvertreterin wissen.
"Einen Tee trinken gehen", wiederholte sie resolut, schaute alle der Reihe nach an und fügte, bevor sie sich endgültig umdrehte und davon rauschte, hinzu: "Ich wünsche im übrigen noch viel Vergnügen bei der Findung des Gegenzaubers! Nun dürfte es an mir sein, mich auf Kosten anderer köstlich zu amüsieren."

"Bleib augenblicklich stehen!", polterte Albus ihr hinterher. "Bist Du nun auch durchgedreht? Wie soll Severus denn in Form einer Schlange am Montag unterrichten?"
"Severus ist eine Schlange?", kam es neugierig aus der Grube, in welcher Poppy noch immer verharren musste, da sie sich aus eigener Kraft nicht befreien konnte. Nur mit dem Kopf über den Rand schauen könnend, fragte sie gespannt: "Wirklich Hermine, stimmt das?" Und nach einem Moment des Nachdenkens kicherte Madame Pomfrey lauthals los: "Ich verstehe; ist das lustig! Er ist Dir zu nahe getreten und Du hast ihn dann in eine Schlange verwandelt. Wie originell! Na wenn das keine Anspielung sein sollte..."

"Halte endlich Dein Schandmaul! Ich habe es Dir schon einmal gesagt und ich wiederhole mich nur ungerne!", schrie Hermine wütend in die Grube hinab und rannte dann ebenfalls, ohne nach links und rechts zu sehen, durch das Gelände, in eine Richtung, von der sie glaubte, dass dort irgendwo das Lager sein musste. Hoffentlich hatte Minerva inzwischen nicht Ramon aus dem Bett geschrieen. Das fehlte ihr noch, dass sie von ihrem Sohn jeden Moment mit anklagenden Worten empfangen wurde. Oder vielleicht hatte Ramon auch Mitleid mit Severus, jetzt, nachdem er mit ihm einen Waffenstillstand geschlossen hatte?






Hermine achtete nicht auf die Zweige die ihr während des Laufens ins Gesicht klatschten, sie interessierte sich nicht dafür, dass ihr Umhang an Dornen hängen blieb und zerriss und sie nahm es billigend in Kauf, dass sie vor Schmerz humpelnd ins Lager zurück kehren musste, weil sie sich ihren Fuß an einem Felsstück derart stieß, dass sie kaum noch auftreten konnte.

Ihre Sorge galt nur Severus. Sie spürte während ihrer ganzen Hast, die gespaltene, warme, züngelnde Zunge der Schlange an ihrem Arm. Es war, als spendete Severus ihr Trost. Er bekam gewiss alles mit. Er hatte ganz sicher jedes einzelne, gefallene Wort verstanden. Und es musste schrecklich für ihn sein, in dem Körper einer Schlange gefangen zu sein und mitzubekommen, wie ihm die Hilfe versagt wurde... weil er liebte, weil er zu lange mit der Wahrheit hinter dem Berg gehalten hatte.

Hermine war mit ihren Nerven am Ende. Was, wenn Minerva sich auch die nächsten Tage strikt weigerte, den Gegenzauber zu sprechen?
Gut, Minerva, war um sie besorgt gewesen, sie hatte die Zeichen falsch interpretiert und dann den Schock ihres Lebens erfahren. Hermine hatte gewusst, dass Minerva schockiert sein würde, aber dass sie derart ihre Kontenance verlor, Severus in eine Schlange verwandelte und sich dann auch noch weigerte, diese Verwandlung rückgängig zu machen, grenzte schon an Körperverletzung.

Tränen der Wut und der Verzweiflung liefen ihr haltlos über das Gesicht. Auch dann noch, als sie die Zelte erreicht hatte. Sie konnte nichts dagegen tun, es passierte einfach so.
Kaum war sie angelangt, als sie Ramon auch schon auf sich zueilen sah. Abrupt blieb sie stehen. Mit bebendem Atem. Wie viel wusste ihr Sohn? Kam jetzt das nächste Unheil auf sie zu?

"Mum, was ist hier los?", fragte er sogleich. "Die Schrumpelhexe ist total ausgetickt. Sie hat herum geschrieen. Von wegen, dass sie sich nicht länger an der Nase herum führen lässt und so. Und dass alles eine einzige Blamage für Hogwarts wäre." Er hielt inne und besah sich seine Mutter genauer. Mit gesenktem Kopf stand sie vor ihm und sah verheult aus.
"Mum, nun sag schon, was ist passiert!", forderte er mit einem mulmigem Gefühl im Bauch.

Langsam öffnete Hermine ihren Umhang und holte Severus hervor. "Das ist Severus", sagte sie leise, "Minerva hat ihn in eine Schlange verwandelt."
"Was?" Ramon klappte der Unterkiefer herunter. Irritiert blickte er auf das Tier und stammelte: "Aber wieso...ich meine, warum hat sie das getan?"

"Nun, ähm...na ja sie hat uns erwischt, also ich meine sie sah, wie Severus und ich... Ähm, wir haben uns geküsst und so und dann dachte sie, dass er mich...dass er mir etwas tun wollte, was er aber nicht getan hat, denn er würde mir natürlich nichts tun, aber für sie sah die Situation wohl sehr eindeutig aus."

Ramon schwieg. Neugierig betrachtete er zwar die Schlange, aber in seinem Kopf arbeitete es wie verrückt. Snape und seine Mum machten also ernst! Sie hatten sich geküsst! Im Dunklen, irgendwo hier in der Gegend. Wie eklig! Vorhin war Snape voll nett gewesen. Er hatte ihm auf jede Frage geantwortet, wobei natürlich keine Frage zu seiner Mum dabei gewesen war. Aber trotzdem hatte er geglaubt, dass die Beiden sich nun nicht gleich in der Öffentlichkeit hemmungslos abschlabbern würden.

Ein erneuter Blick zu seiner Mutter, der noch immer eine Träne nach der anderen die Wangen herab lief, ihr zerkratztes Gesicht und der ramponierte Umhang, ließen aber die Frage aufkommen, ob Snape ihr nicht doch was angetan hatte.

"Mum, hat Snape nicht doch etwas mit Dir gemacht?", vergewisserte er sich. "Also Du siehst ehrlich gesagt ziemlich mitgenommen aus."
Hermine schüttelte stumm den Kopf und flüsterte dann: "Ramon, glaube mir bitte, dass Severus mich nicht schlagen würde, oder so. Er liebt mich. Er würde so etwas nicht tun. Severus ist anders als Dein Vater."
"Ok, schon gut", erwiderte Ramon nach außen hin gelassen und war irgendwie erleichtert, über ihre Antwort. Er räusperte sich. "Warum hast Du ihn eigentlich nicht zurück verwandelt? Du bist doch eine Hexe."

Hermine grinste gequält. "Ich habe es versucht, aber selbst Professor Dumbledore ist es nicht gelungen, ihm seine menschliche Gestalt zurück zu geben. Minervas Zauber war zu stark und sie weigert sich, es rückgängig zu machen."

"Tja, sieht schlecht aus für den Meister, denn die Alte hat sich, nachdem sie mich mit ihrem Geschrei aus dem Schlaf gerissen hat, einfach verpisst", entgegnete Ramon salopp und beugte sich dann über die Schlange. "Na, Alter, wie fühlt man sich denn so ohne Arme und Füße? Jetzt bist Du eine echte Slytherinschlange. Irgendwie cool!"

"Ramon bitte! Er fühlt sich ganz bestimmt nicht wohl in seiner Haut...und er hört zudem alles was Du sagst."
"Na und, Snape weiß doch, dass ich kein Blatt vor den Mund nehme", entgegnete Ramon ungerührt, strich nun grinsend über die schuppige Haut von dem Tränkemeister und raunte ihm zu: "Jetzt ist wohl erstmal Schluss mit Knutschen. Mehr als züngeln kannst Du ja nicht mehr!"

Die Schlange reckte ihren Kopf daraufhin empor und zischte bedrohlich in die Richtung des Jungen, was Ramon nur ein viel breiteres Grinsen auf seinem Gesicht bescherte. "Alter, Du hast eindeutig schlechte Karten! So was kommt von so was! Ehrlich gesagt, geschieht es Dir recht. Was hast Du Mum auch zu entführen?"

"Er hat mich nicht entführt, Ramon!", stellte Hermine sofort klar, "ich bin freiwillig mit ihm mitgegangen. Wir wollten einfach nur spazieren gehen und dann kam eins zum anderen."
"Schon klar", murmelte Ramon mit unergründlicher Miene. "Und nun, was willst Du jetzt machen? Die Schrumpelhexe ist weg. Sie kam mit einer großen Tasche aus ihrem Zelt und hat sich in Luft aufgelöst."

"Ich weiß es nicht", brachte Hermine unter einem erneuten Tränenstrom schluchzend hervor, "ich weiß es einfach nicht."
Ramon strich sich seufzend durch die Haare, schickte einen Blick zum Sternenhimmel empor und nahm seine Mutter dann in den Arm. "Wenn selbst Dumbledore es nicht geschafft hat, dann muss er eben dafür sorgen, dass diese alte Dumpfbacke den Gegenzauber spricht", flüsterte er, "wozu ist der denn Direktor? Der wird doch wohl mit seiner Crew klarkommen. Und nun heule nicht mehr herum, das wird schon wieder werden."

"Ich wünschte Du hättest Recht."
"Klar habe ich Recht, Mum", sagte Ramon und löste sich wieder von ihr. "Es wird der Schrumpelhexe so was von an den Kragen gehen, das kannst Du Dir gar nicht vorstellen. Ich finde es zwar irgendwie witzig, dass Dein Lover nun eine Schlange ist, aber eine Schlange möchte ich nun mal nicht als Hauslehrer haben."

Ramon streichelte Severus erneut und brachte dann glucksend hervor: "Das siehst Du doch genau so, Severus, oder? Die vielen unwissenden Schüler werden sich doch wohl nicht von einer Schlange unterrichten lassen wollen. Lass mal, die Alte kriegt sich schon wieder ein...und dann möchte ich nicht in ihrer Haut stecken. Du wirst sie doch nicht ungeschoren davon kommen lassen, oder? Zeig ihr, wo der Hammer hängt!"

"Du...Du akzeptierst also unsere Beziehung?", wagte Hermine mit klopfendem Herzen zu fragen.
"Na ja", begann Ramon zögernd und sah augenblicklich sehr ernst drein, "Ihr scheint euch ja wirklich zu lieben. Ich akzeptiere es nur unter der Bedingung, dass Ihr euch in der Öffentlichkeit zurück haltet. Es ist irgendwie voll peinlich, wenn die eigene Mutter irgendwo herumsteht und sich abknutschen lässt. Was ich nicht sehe, ist mir schnurz, aber bitte nicht vor meinen Augen!"
"Danke, dass bedeutet mir sehr viel, Ramon", stieß Hermine mit belegter Stimme aus und schluchzte nun erst recht. "Danke, mein Kleiner!"
"Kleiner?", empörte sich Ramon umgehend. "Ich werde Ende September vierzehn Jahre alt und bin eindeutig größer als Du. Sage nicht noch einmal Kleiner zu mir, sonst überlege ich mir noch mal, ob ich Snape akzeptiere oder nicht!"

"In Ordnung, ich werde mich dran halten", erwiderte Hermine gerade gerührt, als der Schulleiter mit Poppy, die er mit einem Schwenk seines Zauberstabes aus der Grube befördert hatte, auftauchte.


Er erkundigte sich sofort nach dem Verbleib Minervas und brummte ärgerlich vor sich hin, als er von Ramon erfuhr, dass diese tatsächlich abgereist war. Dann bestimmte er, dass man die Nacht noch hier im Lager verbringen sollte, da Pomona schlief, und im ersten Morgengrauen nach Hogwarts aufbrechen würde.
Hermine war es recht, denn sie glaubte ohnehin nicht daran, dass sich Minerva in dieser Nacht noch dazu hinreißen ließ, Severus aus seiner Zwangshaft zu entlassen.


Dumbledore zerrte Poppy, die nun ziemlich erschöpft wirkte und sich kaum noch auf den Beinen halten konnte, rigoros in ihr Zelt und wies sie an, sich nun gar nicht mehr heraus zu wagen. Er blieb so lange neben ihr stehen, bis sie ähnliche Schnarchgeräusche wie Pomona im Nachbarbett von sich gab. Erst dann begab er sich selbst zu seinem eigenen Zelt, um die wohlverdiente Nachtruhe anzutreten.


Ramon hingegen brachte seine Mum zu Bett. Nachdem er lange genug in Snapes Bett geschlafen hatte, war er nun überhaupt nicht mehr müde und hatte daher Gelegenheit genug, sie die halbe Nacht hindurch nachdenklich zu beobachten. Er saß mit angezogenen Beinen auf seinem Bett und starrte wie hypnotisiert auf die andere Seite. Ein ums andere Mal zog das Gefühl der Eifersucht durch seinen Körper, wenn er sah, wie sie selbst im Traum diese Schlange namens Severus Snape fest umschlungen hielt, über deren Rücken strich und leise seufzte, wenn diese sie mit ihrer gespaltenen Zunge liebevoll bedachte. In diesen Momenten war er kurz davor, den Tränkemeister in sein eigenes Zelt zu verfrachten. Es wäre ein leichtes gewesen, sich dieses Kriechtier zu schnappen und hinaus zu befördern...

Ramon hatte keine Angst vor einer eventuellen Rache Snapes, im Zweifelsfall konnte der ihm mal den Buckel runterrutschen. Nein, momentan ging es ihm einzig um seine Mum. Sie war todunglücklich über die bestehende Situation und zu recht sauer auf die Schrumpelhexe...und schien ernsthaft, bis über beide Ohren, verliebt zu sein. Ramon verzog bei diesem Gedanken das Gesicht. Er war hin und her gerissen und ihm ging es gar nicht gut, wenn er nur daran dachte, dass sie sich vorhin mit Snape geküsst hatte und dabei auch gesehen worden war. Musste sie das denn unbedingt öffentlich machen? Mann! Hey, das war doch voll widerlich!

Er konnte sich auch gut daran erinnern, wie sie seinen Vater geküsst hatte. Damals, als sie in sein Leben trat, schien sie sich noch wohl dabei zu fühlen, aber im Laufe der Jahre war es eher zu einem Zwang ausgeartet.
Zwang, ja das war es wohl zum Schluss gewesen, denn sein Vater hatte keine Rücksicht darauf genommen, ob Mum Lust hatte, oder nicht. Er hatte sie sich genommen, wann er wollte und wie ein Spielzeug benutzt. Oft genug hatte sie sich voller Ekel versucht diesen Annäherungen zu entziehen, geschrieen, geweint, getobt...doch es hatte nichts genutzt, sein Dad war stärker...und hatte auch kein Problem damit, diese Stärke mittels Schlägen zu demonstrieren.
Meist waren diese Übergriffe für ihn, Ramon, ein Grund gewesen, die Wohnung schlagartig zu verlassen und nächtelang durch die Straßen zu irren...bis ihn das schlechte Gewissen seiner Mum gegenüber wieder nach Hause trieb...oder sie ihn von der Polizei abholen musste, weil ihm unterwegs jemand blöd gekommen war und dafür was aufs Maul bekommen hatte.

Es dämmerte schon, als sich Ramon seufzend in seine Decke einrollte und wenig später doch noch einschlief.


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