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Fanfiction

Alles braucht Zeit - Ramons Flucht

von lemontree

Der Tag mit Poppy hatte nicht nur unerfreulich begonnen, sondern er war auch sehr unbefriedigend geblieben. Hermine war total geschafft, als sie am späten Nachmittag wieder im Schloss eintrafen.
Zwischendurch, während sie zu Mittag in einem kleinen Lokal eingekehrt waren, schien Poppy die alte zu sein. Sie plauderte munter drauf los und erzählte mit strahlendem Gesicht von vergangenen Tagen, von all den vielen Jahren, die sie nun schon hierher kam. Selbst der Wirt gesellte sich zu ihnen und lachte und alberte herum.

Eine herrlich entspannte Atmosphäre, die allerdings nach 20 Minuten abrupt zu Ende war, als sich Poppy und Hermines Blick direkt trafen. Schlagartig erinnerte sich sie alte Medihexe an die Eiszeit die eigentlich vorherrschte und verzog mürrisch das Gesicht.

Jegliche Hoffnung Hermines, dass sie sich doch noch aussprechen konnten, oder dass sich alles ändern würde, löste sich in sämtliche Einzelteile auf und zerrann wie der Inhalt einer Sanduhr.

Zumindest hatten sie alles erledigen und besorgen können. Selbst den neuen Hut für Poppy erwarben sie, auch wenn die Krankenschwester auf Hermines beratende Funktion dankend verzichtet hatte.

Für Ramon hatte Hermine eine kleine Zwergeule gekauft und hoffte nun, dass er sich darüber freuen würde; auch wenn er momentan niemanden hatte, dem er hätte eulen können.


So trat sie, nachdem alles auf der Krankenstation verstaut und in die Regale eingeräumt worden war, mit dem Käfig und anderen kleinen Mitbringseln beladen den Weg zu ihrer Wohnung an.

Es war still, als sie eintrat. Von Ramon war nichts zu sehen oder zu hören. Eigentlich müsste er um diese Zeit auch noch bei Severus sein, dachte Hermine sich und flüsterte der Eule zu: "Ramon wird sicher bald kommen. Ihr werdet bestimmt gute Freunde." Sie reichte dem Tier einen Keks und packte ihre erworbenen Dinge aus.

Bei dem Gedanken, dass ihr Sohn noch in den Kerkern weilte, bei Severus, durchströmte Hermine sofort ein warmes Gefühl. Wie gerne wäre sie jetzt bei ihm! Sie seufzte. Und schmunzelte dann. Severus war einfach perfekt. Intelligent, rührend um sie besorgt, ein wunderbarer, zärtlicher Liebhaber, mutig, ein Meister seines Faches, er liebte sie... und das schon seit sieben Jahren! Zudem mochte auch Ramon ihn...

Doch dann dachte Hermine auch wieder an die Bemerkungen Poppys und Ramons Verhalten daraufhin. Ihre Miene verdüsterte sich. Und ihr fiel auch wieder ein, dass sie sich mit Severus unbedingt absprechen musste, wie sie mit Ramon nun umgehen sollten. Was konnte man ihm erzählen, ohne dass er gleich ausrastete oder weglief? Mit wem sollte sie zuerst sprechen? Mit Ramon oder mit Severus? Sicher war nur, dass beide Gespräche geführt werden mussten. Unbedingt!

Jetzt wollte Hermine sich erst einmal kurz von diesem belastenden Tag entspannen. Am besten bei einem guten Buch. Sie setzte sich in den Sessel, griff nach der neu erworbenen Lektüre und begann zu lesen.
Kurz darauf, sie hatte gerade mit der dritten Seite begonnen, vernahm sie ein Geräusch, welches aus Ramons Zimmer zu ihr drang. Verwundert legte sie das Buch beiseite und legte die Stirn in Falten. Ramon war schon da? Warum kam er nicht heraus? Mit Sicherheit hatte er sie kommen gehört.

Alarmiert ging sie auf sein Zimmer zu, öffnete leise die Tür und blieb dort auch erst einmal stehen. Denn obwohl ihr Sohn nun ganz sicher bemerkte, dass er nicht allein war, zumal die Gardine bei dem Luftzug der geöffneten Tür wild herum tanzte, regte er sich nicht. Er lehnte am geöffneten Fenster und starrte still hinaus.

"Ramon", sagte Hermine besorgt, "ich bin schon eine Weile hier. Weshalb hast Du mich nicht begrüßt?"
"Oh, Du bist schon zurück?", antwortete er mit seltsam belegter Stimme. "Ich habe Dich gar nicht kommen gehört."

Hermine spürte, dass er log und war darüber sehr beunruhigt. Was war nur mit ihm los? Warum war er überhaupt schon wieder hier? Hatte er Streit mit Severus? Hermine kam ein schrecklicher Gedanke. Doch nicht etwa wegen der Beziehung zu Severus?

Ihr wurde ganz komisch zu Mute und Ramons Schweigen machte es nicht besser. Eher war das Gegenteil der Fall.
Mit bebendem Atem sagte sie: "Ähm, ja, ich bin schon eine Weile hier. Ich...ich habe Dir etwas mitgebracht. Komm mal mit! Ich wusste nicht, ob es Dir gefallen würde."

Ramon drehte sich nicht sofort um, so dass Hermine zu ihm trat und ihm eine Hand auf die Schulter legte.
"Möchtest Du es Dir nicht wenigstens mal ansehen?", bat sie leise.
"Schon gut, Mum, ich komme ja schon", erwiderte er irgendwie bedrückt, drehte sich dann ganz schnell um und hastete fast schon ins Wohnzimmer hinüber.

Verwundert sah sie ihm hinterher. Er wirkte traurig, so niedergeschlagen und wenn sie sich eben nicht getäuscht hatte, dann waren seine Augen gerötet gewesen.
Hermine traf bei dieser Erkenntnis fast der Schlag: Gerötete Augen bedeuteten weinen. Hatte Ramon wirklich geweint? Aber weswegen denn?

Mit schleppendem Gang und düsteren Vorahnungen schlich sie ihm hinterher. Sie wollte zwar unbedingt die Ursache seiner Niedergeschlagenheit wissen, scheute sich aber auch, ihn direkt darauf anzusprechen. Es musste etwas mit Severus zu tun haben. Oder vielleicht auch mit ihr. Oder mit Beiden...

Hermines Stimme zitterte, als sie fragte. "Was sagst Du zu der Eule?" Eigentlich hatte sie etwas ganz anderes fragen wollen, hatte aber Angst vor der Wahrheit. Mit angehaltenem Atem stand sie hinter Ramon und wartete darauf, dass er endlich antwortete. Die Minuten rannen nur so dahin, ohne dass das Schweigen gebrochen wurde. Hermine fühlte sich immer unwohler in ihrer Haut. Sie hatte den Eindruck, dass hier jeden Moment ein Vulkan ausbrechen würde. Irgendwie war es wie die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm.

Ramon redete auch weiterhin nicht, sondern strich in einer, wie Hermine fand, sehr angespannten Körperhaltung, nachdenklich mit dem Zeigefinger über den Schnabel der kleinen Eule. Sie lauschten beide dem leisen Schuhuhen des Vogels und schwiegen weiter. Hermines Nerven waren nunmehr zum Zerreißen gespannt. Sie hielt es nicht länger aus und begann zögerlich: "Ramon, was ist...?"
Mit einem Ruck fuhr ihr Sohn herum, ignorierte das seine Mutter vor Schreck die Augen weit aufriss und blitzte sie wütend an. "Was ist zwischen Dir und Snape? Was verdammt noch mal will der von Dir?"

Hermine schluckte schwer. Sie hatte es geahnt. Und Poppy hatte den Stein ins Rollen gebracht. Wut auf ihre Kollegin und Wut auf sich selbst, weil sie Ramon nicht einfach alles schon viel früher erklärt hatte, ließen sie die Fäuste ballen und unruhig hin und her gehen.

"Ich habe Dich was gefragt, Mum!", presste Ramon mit finsterem Blick hervor.
"Ich...ich finde ihn nett, ähm, wir verstehen uns ganz gut", stammelte Hermine vor sich hin und wünschte, Severus wäre jetzt hier oder sie hätte sich mit ihm zuvor wenigstens absprechen können...
"NETT?" Ramons Stimme durchschnitt die Luft messerscharf, so dass Hermine zusammen zuckte. Sie hatte nicht den blassesten Schimmer, was in Ramons Kopf gerade jetzt genau vor sich ging. Sicher, er wollte sie schützen, das verstand sie auch, aber...aber er wirkte aggressiv und wenn sie ehrlich war, dann ängstigte sie sich geradezu ein wenig vor ihm. Trotzdem er noch nicht ganz vierzehn Jahre alt war, hatte er fast die Ausmaße seines Vaters erreicht. Alte Ängste kamen hoch. Eigentlich glaubte sie nicht, dass Ramon ihr jemals etwas antun könnte, dennoch war der Gedanke für einen Augenblick da. Sie schob ihn zwar schnell weit von sich, aber er war da gewesen!

Nein niemals würde Ramon so etwas tun! Völlig abwegig! Er verabscheute seinen Vater und dessen Gewaltausbrüche schließlich!
Aber hatte Ramon sich in Muggellondon nicht immerfort geprügelt? Und selbst Severus bedroht und geschlagen? Und Filch zu Boden geworfen?

Hermine wusste nicht mehr was sie denken sollte und wäre am liebsten geflohen. Doch dann war sie nicht besser als Ramon, der in brenzligen Situationen davon lief. Also blieb sie. Mit klopfendem Herzen. Und rang verzweifelt nach Worten. Überlegte krampfhaft, ob sie ihm knallhart sagen sollte, dass sie sich in Severus verliebt hatte und nicht daran dachte, sich von ihm zu trennen oder ob eine Rücksprache mit Severus angemessener wäre. So oder so würde die Katastrophe wahrscheinlich über sie herein brechen. Oder gab es doch noch einen Ausweg aus der Misere? Sie raufte sich unentschlossen die Haare, bis Ramon ihr die Entscheidung abnahm, indem er an ihr vorbei aus der Wohnung rannte und die Tür hinter sich laut ins Schloss warf.

Wie vom Donner gerührt stand sie da und nach ein paar Sekunden des Schocks setzte sie ihm nach. Sie rief ihm hinterher, doch er wandte sich nicht um, sondern entschwand eilig ihrem Blickfeld.




Mit geschlossenen Augen lehnte Hermine am Türpfosten und wusste nicht ein noch aus. Das hatte ihr gerade noch gefehlt! Erst musste sie einen grässlichen Tag mit ihrer lieben Kollegin verbringen, bei dem sich die Fronten eher noch verhärtet hatten und nun der Ärger und die Sorge um Ramon. Ganz zu schweigen, dass sie überhaupt nicht wusste, wie es mit Severus weiter gehen sollte.

Sie zuckte zusammen, als sie plötzlich die Stimme des Schulleiters vernahm.
"Nanu, Miss Granger? Ist alles in Ordnung mit Ihnen?", erkundigte er sich besorgt. "Geht es Ihnen nicht gut?"
"Oh, hallo, Professor Dumbledore", erwiderte Hermine matt und starrte ihn überrascht an. "Ähm, es geht schon..." Sie überlegte, was sie sagen sollte, doch eigentlich war es doch nun auch egal. Egal, was sie ihm erzählte, er wusste doch ohnehin, oder ahnte zumindest, dass Severus und sie sich näher gekommen waren.

Der ruhige Blick des Direktors lag auf ihr und ließ auch nicht von ihr ab, als sie murmelte: "Es ist wegen Ramon...und ich war wohl etwas in Gedanken, weil...." Sie stockte erneut.

Dumbledore beobachtete sie noch immer mit seinem gütigen Blick und seine Augen schienen sich geradezu fragend in sie zu bohren, so dass sie seufzend hinzufügte: "Na, schön, es ist auch wegen Severus. Ramon und er verstehen sich ganz gut, aber ich fürchte, dass dies nun vorbei ist, da mein Sohn Dank Poppy ahnt, dass Severus und mich etwas verbindet. Ich weiß wirklich nicht, wie das jetzt alles weiter gehen soll."


"Habt Ihr es dem Jungen gesagt?", wollte Dumbledore nun mit ernstem Gesicht wissen.
"Wir sind nicht dazu gekommen", brachte Hermine leise und bedrückt hervor. "Ich wollte noch mit Severus reden, aber ausgerechnet heute waren wir den ganzen Tag in der Winkelgasse unterwegs. Ich weiß nicht, was vorhin, als Ramon im Labor bei Severus war, passiert ist...doch er ist nun verändert. Ich glaube, Ramon ist mit ihm aneinander geraten. Doch ich habe keine Ahnung, was Severus ihm gesagt hat, oder was dort überhaupt abgelaufen ist. Wissen sie, Ramon hat Severus gedroht und ich kann leider für nichts garantieren..."


"Und nun ist Ramon weggelaufen?", schlussfolgerte der Schulleier richtig.
Hermine nickte, während ihr die Tränen über die Wangen liefen. Sie kam sich so was von dämlich vor. Die ganze Situation war ihr nicht nur unendlich peinlich, sondern sie zehrte auch allmählich an ihrer Substanz.
"Wo könnte er denn hin sein? Haben Sie eine Ahnung, wohin es ihn verschlagen hat?", fragte Dumbledore ein wenig hilflos, aber gewillt, dem jungen Glück auf die Sprünge zu helfen.

Hermine schüttelte resigniert den Kopf. "Wenn er mit Severus Stress hat, bestimmt nicht zu ihm. Ich weiß auch nicht..." Doch dann fiel ihr etwas ein. "Vielleicht ist er zu Hagrid gelaufen. Also nicht direkt zu ihm, aber zu den Knieseln, die Hagrid hat", erwiderte sie mit einem kleinen Hoffnungsschimmer. "Doch ich würde mich nicht wundern, wenn er mich jetzt gar nicht sehen will."
"Na kommen Sie schon, Hermine", sagte der Schulleiter freundlich, "man isst die Suppe bekanntlich nicht so heiß, wie sie gekocht wird. Wir gehen, wenn es Ihnen nichts ausmacht, jetzt gemeinsam zu Severus und erkundigen uns, was vorgefallen ist und dann sehen wir uns bei unserem lieben Hagrid einmal um."

"Sie müssen wirklich nicht...", begann Hermine, doch Dumbledore unterbrach sie bestimmt: "Ich weiß, dass ich nicht muss, aber ich gönne Euch das Glück, Hermine und ich möchte in meiner Funktion als Direktor dieses alten Gemäuers, dass sich alle Insassen wohl fühlen. Ramon wird Eure Verbindung früher oder später akzeptieren. Sie haben mir einiges zu seinem Vorleben berichtet und es ist daher nicht verwunderlich, wenn der junge Mann sich nun sträubt einen Mann an Ihrer Seite zu tolerieren. Obwohl es mich schon ein wenig verwundert, dass Severus zu dem Jungen eine Art Beziehung aufgebaut hat. Aber es mag auch daran liegen, dass sie sich mit ihrem Dickkopf in gewisser Weise ähneln", fügte er schmunzelnd hinzu, worauf selbst Hermine in dieser verfahrenen Situation ein kleines Schmunzeln entlockt werden konnte.

Mit einem bangen Gefühl in der Magengrube, stieg sie mit dem alten, weisen Zauberer in die Kerkerregionen hinab und war aufs äußerste gespannt, was Severus zu berichten hatte.



Snape riss wie immer die Tür mit grimmigem Blick auf. Die Situation vorhin mit Ramon lag ihm noch schwer im Magen. Doch als er nun Hermine so traurig und verzweifelt vor sich stehen sah, nahm er sie sofort in den Arm. Er konnte sich schon denken, dass auch sie nun, nach ihrem Ausflug, auf ihren Sohn getroffen war.

Seinen Direktor nahm er erst auf den zweiten Blick war und bat beide mit mulmigem Gefühl herein.
"Severus, Ramon ist...er ist mal wieder weggelaufen", schluchzte Hermine und klammerte sich an dem Tränkemeister fest.
"Dieser Bengel schafft mich", knurrte Snape vor sich hin, strich Hermine dabei tröstend über die Haare und hauchte dann leise: "Beim letzten Mal haben wir ihn auch gefunden. Soll ich mitkommen?"
Hermine nickte und fühlte sich nun, da sie bei Severus sein konnte, schon wesentlich besser.

"Hört mal zu Ihr beiden!", mischte sich Dumbledore nun ein. "Ich freue mich wirklich für Euch, dass ihr Euch gefunden habt, aber soweit ich von Hermine weiß, habt ihr es versäumt, mit Ramon über eure, ähm...Beziehung zu sprechen. Der Junge hat ein Recht darauf."

Snape schnaubte ärgerlich, führte Hermine zum Sessel und drehte sich, als sie sicher saß, schwungvoll um. "Albus, Du hast leider überhaupt keine Ahnung, was diese Nervensäge sich schon alles geleistet hat", raunte er und zog bedrohlich seine Augenbrauen zusammen. "Meinst Du, ich wüsste nicht, dass der Junge ein Anrecht auf die Wahrheit hat? Doch so einfach, wie Du Dir das vorstellst ist es nicht. Er hat mich schon einmal getreten, mir gedroht mich umzubringen und mir vorhin auch noch erklärt, dass es wirkungsvolle Muggelmethoden gäbe, um einen Gegner auszuschalten. Ramon verfügt über ein großes Gewaltpotential..."

"...stell ihn gefälligst nicht als Monster da!", fuhr Hermine dazwischen und blitzte Severus an, welcher nur den Kopf schüttelte und aufgebracht entgegnete: "Ach, darf ich Dich daran erinnern, das er auch Filch schon zu Boden geschlagen hat? Wie bezeichnest Du es denn, wenn jemand, wo er geht und steht mit seinen Fäusten agiert?"

"Er ist gar nicht immer so", rechtfertigte sich Hermine sofort "er hat auch ganz liebe Seiten an sich. Hagrid hat er auch nichts getan..."
"...na prima, da hätte er auch mit seinen Fäusten kaum etwas ausrichten können", spottete Snape. "Wenn er bei dieser massigen Gestalt zuhauen würde, ginge er wohl selbst zu Boden...und dies, ohne dass der Trampel sich wehren müsste. Dafür hat er sein freches Mundwerk weit genug bei ihm aufgerissen."
"Du spinnst ja wohl!", schrie Hermine wütend und sprang aus dem Sessel auf die Füße. "Und nenne Hagrid gefälligst nicht einen Trampel! Ramon versuche ich das abzugewöhnen und Du äußerst Dich selbst so negativ!"

Hermine und Severus musterten sich mit verschränkten Armen wie zwei Kampfhähne, bis Dumbledore vermittelnd eingriff.
"Meine Lieben, so werden wir die Situation aber auch nicht in den Griff bekommen!", sagte er streng und wanderte mit seinen wachsamen Augen von einem zum anderen. "Wir wussten von Anfang an, dass es mit ihm nicht leicht werden würde, aber durch eure Heimlichkeiten, habt Ihr die Situation nur noch verschlimmert."

"Sehr schön!", zischte Snape ungehalten. "Ich habe ihm vorhin wenigstens klar gemacht, dass er gefälligst nicht zu bestimmen hat, was Hermine oder ich zu empfinden haben, ich..."
"...Du hast was?", fragte Hermine empört. "Du hättest mich vorher fragen können, bevor Du ihm alles sagst!"
"Wann denn bitte schön?", gab Snape wütend zurück. "Du warst doch nicht da. Ausgerechnet heute musstest Du doch einen lustigen Bummel durch die Winkelgasse hinter Dich bringen."
"Lustig? Meinst Du wirklich dass es lustig war mit Poppy einkaufen zu gehen?", presste Hermine, mühsam ihre Tränen zurück haltend, hervor. "Nur zu Deiner Information: Es war alles andere als erfreulich mit dieser...dieser Person den Tag zu verbringen. Ich habe mich gewiss nicht darum gerissen."

Hermine ließ sich wieder in den Sessel fallen und schlug die Hände vor das Gesicht. Sie hatte echt genug. Stress mit Ramon, Streit mit Severus, Zank mit Poppy...

Es herrschte geraume Zeit Schweigen in den unteren Gewölben des Schlosses. Dumbledore fuhr sich nachdenklich durch seinen langen Rauschebart, Severus hastete unruhig von einer Ecke in die nächste und Hermine hockte zusammen gekauert im Sessel des Tränkemeisters.


Gerade wollte der Schulleiter einen Vorschlag zur Güte unterbreiten, doch Hermine kam ihm zuvor.

"Es geht nicht mehr", sagte sie leise. "Ramon und ich werden Hogwarts wieder verlassen."
Mit entsetztem Gesicht fuhr Snape zu ihr herum.
"Nein, bitte nicht!", flüsterte er und hatte nun gar nichts mehr mit einer grimmigen Gestalt gemein. Wie ein Häufchen Elend stand er vor ihr und flehte sie mit stummem Blick an. Hermine brach bei seinem Anblick fast das Herz. Alles in ihr verkrampfte sich. Sie fühlte sich wie erschlagen. Sie wollte Severus auch nicht so einfach aufgeben, aber sich ständig zwischen ihrem Sohn und ihm entscheiden zu müssen, würde sie auf Dauer nicht ertragen können. Da war es vielleicht besser zu gehen...

"Hermine, ich habe all die Jahre gehofft, Dich wieder zu sehen", brachte Snape mit belegter Stimme hervor, kniete sich vor sie hin und nahm ihre Hände in seine. "Ich kann Dich nicht wieder gehen lassen. Bitte bleib hier!"

Hermine wagte kaum, ihm in die Augen zu sehen. Seine Worte berührten sie sehr und die Tränen flossen nun haltlos. Als Severus auch noch hauchte: "Ich liebe Dich, Hermine", konnte sie nicht mehr an sich halten und schlang wie eine Ertrinkende ihre Arme um seinen Hals. Schluchzend schmiegte sie sich an ihn und wusste, dass sie tatsächlich nicht so einfach gehen konnte. Severus gab ihr so viel Wärme und Halt, dass es eine andere Lösung geben musste, als die Flucht anzutreten. Gerührt hob sie ihr Gesicht an, lächelte gequält und presste ihre Lippen auf seinen Mund.

Von Snape fiel eine tonnenschwere Last ab. Zärtlich fuhr er durch ihre Haare, während er den Kuss, noch immer auf dem Boden kniend, leidenschaftlich erwiderte.


Der Direktor räusperte sich verlegen. "Ich unterbreche Euch nur ungerne, aber da Ihr die Streitigkeiten beigelegt habt, und Hermine nun wohl doch bleiben möchte, sollten wir vielleicht mal nachsehen, wohin es den Jungen verschlagen hat."

Nur zögernd trennten sich die Liebenden voneinander. Snape erhob sich würdevoll und reichte Hermine die Hand, um auch ihr auf die Beine zu helfen.
"Hermine meinte, dass Ramon eventuell zu den beiden Knieseln aufgebrochen ist", fuhr Dumbledore fort "werdet Ihr ohne mich auskommen?" Und ohne eine Antwort abzuwarten, setzte er gleich nach: "Ich denke nämlich, dass Ihr diese Angelegenheit besser allein regeln solltet. Allerdings erwarte ich, dass Ihr mich auf dem Laufenden haltet!"

Snapes Augen weilten nur auf Hermine. Er murmelte: "Ja, gewiss, Albus, ich schaue nachher noch bei Dir vorbei" und war nur Sekunden später mit Hermine an der Hand aus seinen Räumen geflohen. Albus würde den Weg zurück auch allein finden.


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