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Fanfiction

Alles braucht Zeit - Mr. Filch

von lemontree

Ramon schlenderte irgendwie vergnügt zurück zum Schloss. Die Kniesel waren niedlich. Und sie hatten ihn nicht gebissen, sondern waren sehr zutraulich gewesen. Ha, die hatte er wohl beeindruckt!
Zum Mittag war er nicht in der großen Halle gewesen, sondern hatte von dem Wildhüter etwas Undefinierbares aufgetischt bekommen, so dass er jetzt einen Bärenhunger verspürte. Doch die Zeit zum Abendessen war noch nicht ganz heran und Lust in die Wohnung zu gehen überkam ihn auch nicht. Er überlegte, was er anstellen sollte. Zu seiner Mutter auf die Krankenstation gehen und der Meckerhexe über den Weg laufen? Nö, das wollte er auch nicht. Snape einen Besuch abstatten? Mhm, wer wusste schon, wie der gerade drauf war...

So trugen ihn seine Füße planlos durch die Gänge Hogwarts. Gerade als er feststellte, dass er doch die Richtung zu den Kerkern eingeschlagen hatte, polterte auf einmal jemand hinter ihm laut los:

"Stehen bleiben, Bürschchen! Hab ich Dich!"
Ramon fuhr herum und sah sich einem zerlumpt aussehenden, älteren Mann gegenüber, dem eine Katze um die Füße herum schnurrte. Das musste Filch sein, der Hausmeister des Schlosses, den seine Mutter nicht leiden konnte und der immerfort bestrebt war, Schülern hinterher zu schnüffeln und diesen verschiedene Strafen aufzubrummen. Na, da war er bei ihm ja an der richtigen Adresse!

Ramon steckte seine Hände lässig in die Hosentaschen und musterte die Gestalt vor ihm argwöhnisch.
"Was hast Du hier zu suchen?", bellte Filch auch schon los. "Ich nehme an, Du bist der Bengel von der Granger. Hat sich früher auch immer in Teile des Schlosses verirrt, in die sie besser nicht gegangen wäre."
Während Filch die schlechten Zähne bleckte und immer näher an Ramon herantrat, stieg in diesem die Wut empor. Wie war das eben? DIE GRANGER? Wie redete der Typ von seiner Mutter?

"Na, Bürschchen!", fuhr ihn der Hausmeister erneut an. "hast hier nichts verloren. Glaubst wohl, dass Du eine Sonderstellung hast, was?"
"Halts Maul, Opa!", erwiderte Ramon und kochte innerlich bereits, gab sich aber Mühe, nach außen hin gelassen zu wirken.
"Wie war das eben?", zischte Filch und stand nun genau vor Ramon. Dieser wich ein Stückchen zurück, weil ihm der schlechte Atem entgegenschlug und raunte: "Hey, Alter, auf Waschen und Zähneputzen stehst Du aber auch nicht gerade, wie? Du stinkst wie die Pest."

Filch war einen Moment irritiert, dann packte er Ramon derb am Arm und brummte: "Mitkommen! Aber sofort! Ich werde Dir schon eine gehörige Strafarbeit aufbrummen, dass Dir Hören und Sehen vergeht!"
"Lass mich sofort los, Du verdammter Penner!", schrie Ramon nun äußerst wütend und schubste Filch energisch von sich. "Was bildest Du Dir ein? Ich habe überhaupt nichts gemacht und von Dir lass ich mir schon mal gar nichts sagen."

"Das werden wir ja sehen", schnarrte Filch spöttisch grinsend und ergriff Ramons Arm erneut "ich werde Dir schon..." Weiter kam er nicht, denn Ramon hatte nun genug von diesem Theater, holte aus und schlug dem penetranten, alten Sack die Faust ins Gesicht. Dabei schrie er: "Fass mich nie wieder an, Du räudiger Mummelgreis!"

Filch lag jammernd auf dem Boden, Ramon stand mit geballten Fäusten und vor Zorn bebend über diesem gebeugt da, während Peeves, der Geist der Schule, über ihren Häuptern schwebte und sich vor Lachen gar nicht mehr ein bekam.


In diese Szene platzte Snape hinein, der just in diesem Moment das Bedürfnis hatte, seinem Körper vor dem Abendessen noch ein wenig Bewegung zu verschaffen und sich dabei außerdem über Hermine und sich klar werden wollte.

Er glaubte seinen Augen nicht trauen zu können, als er um die Ecke bog und stöhnte innerlich auf. Ausgerechnet die Nervensäge musste es sein, der er begegnete! Und offenbar hatte dieser Filch zu Boden gestreckt. Na prima! Nicht, dass er es dem alten Narren nicht gönnen würde, aber so ging es nun auch nicht!

"Was ist hier los?", rief er schon von weitem ärgerlich aus. "Ich verlange auf der Stelle zu wissen, was hier vorgefallen ist!"

"Ah, Professor Snape, gut dass Sie gerade jetzt vorbei kommen", schnarrte Filch und erhob sich stöhnend. "Der Junge hat mich angegriffen und..."
"Lüg hier ja nicht rum, Du Arsch!", empörte sich Ramon umgehend. "Du Sackgesicht hast mich angegriffen und voll gelabert. Obwohl ich gar nichts gemacht habe."
"Nein, Professor, der Bengel hat mich attackiert", meinte Filch im Brustton der Überzeugung und grinste Ramon dabei fies an. Diesem reichte es jedoch. Er stürzte sich so schnell und voller Hass auf den Hausmeister, dass Snape gar keine Zeit blieb einzugreifen und kreischte: "Ich poliere Dir die Fresse, wenn Du noch einmal solch einen Scheiß erzählst. Ich schwöre Dir, dass Deine Tage gezählt sind und wenn Du noch mal..."

"Genug jetzt!", donnerte Snape genervt dazwischen und packte Ramon am Kragen. "Mr. Granger, sind Sie noch zu retten? Sie haben hier niemanden anzugreifen..."
"ICH HABE NICHTS GETAN", rief Ramon lautstark dazwischen und versuchte sich mit aller Macht aus des Tränkemeisters Griff zu befreien. "Die Ratte lügt wie gedruckt! Und lass mich gefälligst los!"

"Ah, willst Dich wohl auch noch mit dem Professor anlegen, was?", mischte sich Filch wieder ein. "Ja, tu das nur! Der Professor hat immer hübsche Strafarbeiten für die Schüler. Richtig eklige und gemeine."
"Halten Sie endlich Ihre Klappe, Filch!", schnauzte Snape nun den Alten an, ließ Ramon los und verscheuchte dann Peeves, der ihm mit seinem irren Gekicher nicht auch noch auf den Nerv gehen musste.

"Granger, Sie kommen sofort mit mir mit!", ordnete der Tränkemeister dann an "und Sie Filch, scheren sich in ihre Räume! Wenn die Schule wieder losgeht, werden Sie noch genug zum Schnüffeln haben."

Dann drehte Snape sich verärgert zu Ramon um, zischte: "Los mitkommen!" und machte sich dann missgestimmt mit wehenden Roben auf den Rückweg zu seinen Räumen, in der Hoffnung, dass ihm der Bengel folgen würde.
Filch sah enttäuscht aus und rief dem Tränkemeister hinterher: "Wenn Sie momentan keine Aufgabe für den Taugenichts haben, Professor, dann schicken Sie ihn zu mir! Ich wollte schon längst mal die Daumenschrauben bei solchen Knaben ausprobieren."

Einen Moment zögerte Ramon noch, dann folgte er Snape. Im Vorübergehen zischte er dem Hausmeister allerdings noch zu: "Daumenschrauben? Bei Dir tickt es doch nicht richtig. Klemm Dir die Teile an den Sack, Du Penner!"

Filch schnaubte entrüstet. So ein Früchtchen war ihm auch noch nicht untergekommen. Aber Snape würde ihm schon die Leviten lesen! Hämisch grinste er, rieb sich seine angeschlagene Nase und rief: "Wir sehen uns noch, Bürschchen, verlass Dich drauf!", bevor er Kopf schüttelnd in seine Räume schlurfte.



In des Tränkemeisters Räumen angekommen tobte Snape zunächst herum und musterte Ramon dann verstimmt.
"Also, was war da genau los?", wollte er mit zusammen gekniffenen Augen wissen.
"Ich habe echt nichts gemacht", verteidigte sich Ramon. "Ich bin nur so spazieren gegangen und da kommt der an, textet mich zu, beleidigt meine Mutter und fasst mich mit seinen Fettfingern auch noch an. Hey, der ist voll das Ekelpaket!"

Snape stöhnte. Was sollte er denn nun mit der Nervensäge machen? Und Filch hatte Hermine beleidigt? Seine Wut erstreckte sich nun nicht nur auf den Bengel, sondern auch auf die unsägliche Gestalt von Hausmeister. Aber er konnte es auch nicht durchgehen lassen, dass Ramon sich prügelnd durchs Schloss bewegte.

"Wir gehen jetzt erst einmal zum Abendessen", legte Snape kurz entschlossen fest "und anschließend werden Sie eine Stunde lang Flubberwürmer in meinem Labor sortieren!"

"Was?", rief Ramon entsetzt. "Die ekligen Würmer stinken!"
"Na und!", entgegnete Snape ungerührt. "Sie haben sich die Aufgabe redlich verdient. Meinen Sie nicht?"
"Weswegen denn?", presste Ramon vergnatzt hervor. "Ich sagte doch, dass ich nichts verbrochen habe." Ramon verschränkte trotzig seine Arme vor der Brust und blickte Snape wütend an.

Snape musste unwillkürlich schmunzeln.
"Ihr grimmiger Blick, Ramon, geht mir voll am Arsch vorbei", schnarrte er amüsiert. "So pflegten Sie sich doch einst auszudrücken, nicht wahr? Und von wegen nichts gemacht. Die Situation, in der ich Sie antraf, war meines Erachtens eindeutig. Sie haben Ihre Fäuste nicht bei sich behalten können und werden deshalb Würmer sortieren! Ende der Diskussion!"
"Das ist so was von fies", brummte Ramon und Snape erwiderte kühl: "Ich finde es gerecht und nun lassen Sie uns in die große Halle gehen! Ich denke, wenn man den lieben langen Tag lang Hagrids Gebäck zu sich nehmen musste, dann sehnt man sich nach einer ordentlichen Mahlzeit. Oder irre ich mich da?"

Ramon warf ihm einen nicht zu deutenden Blick zu und murrte verdrießlich vor sich hin.
Snape aber öffnete seine Tür und wies Ramon den Weg hinaus. Hermines Sohn fügte sich zerknirscht in sein Schicksal, bestand aber darauf, in der kommenden Woche im Labor helfen zu dürfen.
Snape seufzte ergeben und sagte zu, was auch Ramon wieder friedlicher ausschauen ließ.





Als Snape und Ramon die große Halle betraten, saßen alle, einschließlich Hermine, schon am Tisch und sahen erwartungsvoll den Neuankömmlingen entgegen. Poppy, die bislang schweigend neben Hermine gesessen hatte, erhob sich sofort und sagte laut:
"Vielleicht möchte ja einer der Herren", dabei sah sie Snape besonders eindringlich an "neben Miss Granger sitzen?"

Snape guckte ausdruckslos auf irgendeinen imaginären Punkt, Hermine lief rot an und Ramon nutzte die Gelegenheit sofort und drängelte sich an der alten Krankenschwester vorbei, um sich neben seiner Mutter auf einen Stuhl fallen zu lassen. Beim Anblick der Köstlichkeiten auf dem gedeckten Tisch, versuchte er krampfhaft jegliche Gedanken an seine Strafarbeit zu verdrängen.

Seine Mutter hingegen warf Snape einen entschuldigenden Blick zu, bevor sie Poppy mit einem absolut grimmigen bedachte.
Madame Pomfrey hingegen begab sich nun an die Seite von Minerva und tuschelte leise mit ihr, was Hermine schon Schlimmes ahnen ließ.

Der Schulleiter saß wie immer still auf seinem Platz und registrierte mit Besorgnis eine gewisse Spannung zwischen den beiden Damen der Krankenstation. Auch fand er es merkwürdig, dass Severus so einträchtig mit dem Jungen eingetreten war. Irgendetwas ging hier vor sich, von dem er noch nicht genau wusste, was es war. Doch den Blick, den Miss Granger seinem Tränkemeister zugeworfen hatte, gepaart mit ihrem Verhalten der letzten Tage, barg vielleicht das Geheimnis des Ganzen...
Jedenfalls zeichneten sich hier eigenartige Konstellationen ab, die es im Auge zu behalten galt!


"Wie war es denn heute bei Hagrid?", wollte Hermine kurz darauf von ihrem Sohn wissen, während ihr Blick bei Severus weilte, der nun zwei Plätze weiter sein Abendessen einnahm.
"Der hat zwei Kniesel angeschleppt", murmelte Ramon undeutlich, da er den Mund schon voll hatte. "Und die haben mir sogar aus der Hand gefressen", fügte er leise hinzu und sah sich dabei aufmerksam um. Nicht dass noch jemand auf die Idee kam, dass er Ramon Granger, ein Tierfreund war. Offenbar hatte dies niemand mitbekommen! Ramon atmete erleichtert aus, da sagte Hagrid, der auch zum Essen erschienen war, voller Freude:

"Ramon hat heute übrigens zwei Knieselchen gebändigt und sich mit ihnen angefreundet."

Ramon blieb der Bissen fast im Halse stecken. Verärgert zischte er zu dem Wildhüter hinüber: "Halt bloß die Klappe! Das geht ja wohl niemanden etwas an."
"Ach, hab Dich doch nich´ so!", erwiderte Hagrid beschwichtigend "zeigt doch nur, dass Du ein netter Junge bist. Kniesel mögen nicht jeden. Hab´ ich dir doch vorhin schon erklärt. Aber die beiden haben richtig traurig geguckt, als Du gegangen bist", worauf Minerva nervös zu hüsteln begann. Ramons Kopf schoss zu der Schrumpelhexe herum. Beide fixierten sich mit eisiger Miene, was natürlich niemandem entging.

Hermine war die Situation mal wieder äußerst unangenehm. Erst Poppys Aktion, dann erwiderte Severus ihren Blick kaum, Ramon vergriff sich Hagrid gegenüber im Ton und nun tauschte ihr Sohn in aller Stille auch noch Feindseligkeiten mit ihrer ehemaligen Hauslehrerin aus! Es war doch nicht zum Aushalten!

Wenn Minerva auch noch von ihr und Severus erfuhr, dürfte die Katastrophe komplett sein. Zumindest konnte sich Hermine überhaupt nicht vorstellen, dass Minerva McGonagall solch eine Beziehung gutheißen würde. Sie würde allem Anschein nach nie wieder ein Wort mit ihr wechseln wollen. Mit einem flauen Gefühl im Magen schaute sie sehnsuchtsvoll zu Severus hinüber, der sie aber nur kurz mit seinen wundervollen, schwarzen Augen nichts sagend streifte.

Hermine seufzte, worauf von Poppy promt ein Kommentar kam: "Stimmt etwas nicht, meine Liebe? Du wirst Dich doch nicht etwa übernommen haben? Dabei hast Du die Mittagspause doch schon extra lang gestaltet."

Hermine glaubte sich verhört zu haben. Sie überlegte gerade, was sie darauf Passendes erwidern sollte, denn einfach so wollte sie die Bemerkung nicht im Raum stehen lassen, als Severus sich mit grimmiger Miene erhob und die Blicke aller auf sich zog.
Zur Überraschung der Anwesenden beugte er sich zu Ramon etwas herunter und schnarrte: "Vergessen Sie nicht, dass Sie Ihre Strafarbeit gleich antreten müssen, Mr. Granger!"
Ramon zuckte zusammen und Hermine fragte verwundert: "Strafarbeit? Weswegen denn?" Ihr Blick glitt ungläubig zwischen ihrem Sohn und Severus hin und her.

Nun beugte Snape sich, ungeachtet dessen, dass ihn alle anstarrten, auch zu Hermine hinunter und flüsterte ihr ins Ohr: "Wer Filch zu Boden schlägt, hat es verdient, Flubberwürmer zu sortieren. Meinst Du nicht?"

Hermine schluckte. Zum einen wegen der Stimme und dem warmen Atem an ihrem Ohr und zum anderen wegen der Botschaft, die sie vernommen hatte. Ramon hatte Filch geschlagen! Nahmen denn die schlechten Nachrichten heute Abend kein Ende? Verdammter Mist aber auch! Zwar war es Filch zu gönnen, mal eins auf die Klappe zu bekommen, aber soweit durfte Ramon einfach nicht gehen!

"Ähm, wie lange muss Ramon denn die Strafarbeit verrichten?", erkundigte sie sich mit belegter Stimme.
"Ich denke, dass eine Stunde genügen wird", raunte Severus in ihren Nacken und berührte sie dabei, von allen unbemerkt, sacht an der Schulter. Dann wandte er sich dem Ausgang mit wehendem Umhang zu und Hermine fühlte sich wie erschlagen. Eine gähnende Leere füllte sie aus, die kurz darauf einer unermesslichen Wut Platz machte, die eigentlich fast allen hier am Tisch galt, aber Ramon traf.

"Bist Du verrückt geworden?", keifte sie ihren Sohn relativ laut an, so dass die anderen ihre Mahlzeit mit einem Schlag unterbrachen und sich ihnen zuwandten. "Wie konntest Du nur so weit gehen?"
"Der Sack hat es verdient", erwiderte Ramon ungerührt und goss sich seinen Becher seelenruhig voll "der hat sich sogar abfällig über Dich geäußert. Fragt der mich doch, ob ich der Sohn von der Granger wäre. Und Du sollst auch immer irgendwo rum geschlichen sein, wo Du nichts zu suchen hattest. Und dann hat er mich auch noch angepackt und wollte mich irgendwo hin zerren und mir Daumenschrauben anlegen. Der tickt nicht richtig und muss sich über gar nichts wundern!"

Hermine ignorierte die fragenden Blicke der anderen und saß wie erstarrt auf ihrem Stuhl. Ob sie wollte oder nicht, sie konnte sich ein einfältiges Grinsen nun nicht mehr verkneifen. Filch! Dieses Miststück! Der hatte sich nicht geändert...im Gegensatz zu Severus...

Ramon betrachtete sie abwartend. "Mum", sagte er fast flehend "ich schwöre Dir, dass ich versucht habe mich zurückzuhalten. Aber ich wette, dass Du bei dem auch ausgerastet wärst."
"Schon gut", murmelte Hermine abwesend "Du Ärmster musst ja nun bei Severus zur Strafarbeit antreten..."
"...Severus?", fragte Ramon leise "seit wann nennst Du ihn so?"
"Ähm, wir sind ja fast Kollegen...und das ist hier so üblich, weißt du und deshalb, ähm, vielleicht ist er ja doch nicht so übel." Hermine griff hektisch nach ihrer Teetasse und grübelte darüber, wie viel sie Ramon sagen sollte.

"Also bist Du nicht sauer auf mich?", wollte Ramon nun noch wissen und als Hermine mit dem Kopf schüttelte und sich zu einem Lächeln zwang, erhob sich ihr Sohn und verkündete, dass die Pflicht rufen würde.

Hermine nickte nur und empfand fast so etwas wie Eifersucht. Ramon durfte nun zu Severus gehen! Zu ihm in seine Räume. Wie gerne wäre sie jetzt auch dorthin gegangen! Zu ihm. In seine Arme entflohen....

Stattdessen floh sie in der Tat. Allerdings in ihre Wohnung. Und dort saß sie nun schon seit einer halben Stunde auf ihrem Bett und wartete voller Ungeduld auf Ramons Wiederkehr. Sie konnte den Gedanken kaum ertragen, dass ihr Sohn nun bei ihm war und sie hier saß. Allein, ohne jemanden, der sie in den Arm nahm.
Und wieder wunderte sie sich, wie schnell die Zuneigung zu Severus von ihr Besitz ergriffen hatte. Und wieder horchte sie in sich hinein. Hatte sie damals wirklich nichts gefühlt? Für ihn, den Tränkemeister, der zum damaligen Zeitpunkt noch ihr Lehrer gewesen war?

Respekt, in gewisser Weise hatte sie Respekt vor ihm gehabt. Zumindest, was das fachliche anbelangte. Na gut, für seine Rolle als Spion hatte sie ihm auch Respekt gezollt. Aber sonst? Er war zärtlich gewesen...Überaus zärtlich und rücksichtsvoll. Und sie hatte es als angenehm empfunden mit ihm an dem Versuch zu arbeiten....

Hermine ließ sich rücklings auf ihr Bett fallen und dachte, während ihr die Tränen in die Augen stiegen, daran, dass er sie geliebt hatte, während sie ihn sozusagen hatte abblitzen lassen. Sie hatte ihm wehgetan und nun konnte er ihr nicht so recht vertrauen...Wie viel Leid hätte sie sich und ihm ersparen können! Warum nur hatte sie sich auf Frank eingelassen, wo es doch auf Hogwarts jemanden gab, der sie begehrte?

Sie drehte sich auf den Bauch und schluchzte eine Ewigkeit in ihr Kopfkissen hinein. Solange, bis die Tür krachend aufflog und von Ramons Rückkehr zeugte. Sie stellte sich schlafend, als er leise in ihr Zimmer schaute. Sie wollte nicht wissen, wie toll es bei Snape gewesen war. Im Moment verspürte sie nur eine unendliche Müdigkeit.
Bevor der Schlaf sie übermannte, schwelgte sie noch in Erinnerungen an die erfreulichste und auch traurigste Mittagspause ihres Lebens...die sie heute erfahren hatte.




Ramon polkte nun schon seit zwanzig Minuten mit langen Fingern inmitten der Wurmkiste herum, als Snape sich wieder zeigte. Er hatte ihn nur kurz hereingelassen, ihm seine Aufgabe zugewiesen und war dann verschwunden.

"Hey, das ist widerlich!", meinte Ramon angeekelt und sah den Tränkemeister vorwurfsvoll an.
"Das hatten wir schon", meinte Snape gleichgültig. "Sie werden doch wissen, wofür diese kleinen Geschöpfe benötigt werden?"
"Na klar, der Schleim dieser Viecher wird zur Verdickung von Zaubertränken benötigt, das weiß ich auch", sagte Ramon angewidert "und trotzdem bleibt es eine eklige Angelegenheit."

"Dann sollten Sie sich in Zukunft angemessen verhalten, wenn Sie nicht wieder damit konfrontiert werden wollen!", erwiderte Snape ruhig und räumte in seinem Regal ein paar Gläschen hin und her.
"Was heißt angemessen verhalten?", brummte Ramon "wenn diese Kröte mich noch mal so blöd anmacht, haue ich ihm mal richtig eine rein."
"Die Lehrerschaft, einschließlich mir, wird es nicht dulden, wenn Sie sich weiterhin auf ihre Fäuste verlassen wollen, Ramon. Es gibt Grenzen und die haben Sie zur genüge ausgereizt."
"Wenn ich die Fäuste nicht benutzen darf, werde ich mir wohl gegen solche Leute, wie diesen Tölpel von Hausmeister, ein paar Flüche aneignen müssen."

Snape schloss für einen Moment seine Augen. Der Bengel war aber auch unbelehrbar!
"Ein für alle Mal, Mr. Granger: Sie werden hier niemanden angreifen!", zischte Snape und zog seine Augen mal wieder bedrohlich zusammen. "Sie sind hier Schüler, oder werden es zumindest bald sein, und haben ganz einfach nicht das Recht, sich derart aufzuführen!"

"Da kann ich Dir nicht ganz folgen", erwiderte Ramon bissig. "Ich lasse mich nicht einfach angrabbeln und wegzerren. Und erst Recht nicht, wenn ich nichts weiter getan habe, als durch das Schloss zu laufen. Dieser alte Sack soll sich ja vorsehen! Ich könnte mich noch immer dafür Ohrfeigen, dass ich meinen Alten damals nicht verhext habe. Ich lasse mich nie wieder so behandeln! Dieser Penner von Erzeuger hätte es echt verdient gehabt!"

Ramon schaute den Tränkemeister nun direkt an und sagte voller Hass: "Und ich würde auch nie zulassen, dass sich irgendein Typ meiner Mutter nähert. Wenn ihr irgendwann jemand zu nahe kommen sollte, wird er mich kennen lernen! Sie muss zur Ruhe kommen und ich werde alles dafür tun, dass sie diese bekommt. Ich weiß ja nicht, was sich zum Schulbeginn hier noch für Lehrer einfinden werden, aber wenn ich auch nur mitkriege, dass sich jemand an meine Mum ranmacht, kracht es!"

Snape schluckte. Das hörte sich gar nicht gut an! Dennoch sagte er so beiläufig wie nur irgend möglich: "Meinen Sie nicht, dass Ihre Mutter da auch noch ein Wörtchen mitzureden hat? Wenn sie sich zu einem Mann hingezogen fühlt, dann sollten Sie dies akzeptieren!"
"Den Teufel werde ich tun!", spie Ramon verächtlich aus. "Meine Mutter ist viel zu gutmütig. Ich möchte ganz einfach nicht, dass sie noch einmal in irgend so eine Beziehung hineinschlittert, wie bei meinem Erzeuger. Ich werde es zu verhindern wissen, verlass Dich drauf! Noch mal wird sie kein Kerl fertig machen. Ich werde sie beschützen!"

Dann griff Ramon voller Wut in die Kiste mit den Würmern und sortierte in der nächsten halben Stunde wie besessen und schweigend, die vergammelten von den noch brauchbaren aus. Snape aber war einer Verzweiflung nahe. Die Beziehung zu Hermine gestaltete sich schwieriger, als er je gedacht hätte. Nicht die Zuneigung zueinander, oder die unausgesprochenen Dinge zwischen ihnen schienen das Problem zu sein, sondern dieses missratene Gör! Ramon war zum Störfaktor Nummer eins mutiert. Im Grunde genommen wäre Snape so etwas gänzlich egal gewesen, aber erstens wusste er genau, dass Hermine dies anders sehen würde und zweitens hatte dieser Knabe noch immer irgendetwas an sich, was ihn von den anderen, nichtsnutzigen Schülern abhob. Nicht dass er ihn mochte, im Gegenteil im Moment hatte er eine Riesenwut auf ihn, aber sein Einsatz seiner Mutter gegenüber imponierte ihm noch immer. Zudem ließ er sich durch nichts und niemanden einschüchtern.

Snape grinste schräg und beobachtete Ramon aus der Distanz. Noch nicht mal von ihm, dem bösen Tränkemeister ließ der Knabe sich Angst einjagen! Na das konnte ja noch etwas werden!


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