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Fanfiction

Alles braucht Zeit - Gefühlschaos

von lemontree

Ramon stiefelte nach dem Frühstück gemächlich zu Hagrids Hütte hinunter. Eilig hatte er es jedenfalls nicht. Die Mistkreaturen und die Flohschleuder, samt sabbernder Töle, konnten warten! Kaum hatte er dies gedacht, da kam Fang auch schon auf ihn zugeschossen und bedachte ihn mit einer herzlich, feuchten Begrüßung.

"Mann, verpiss Dich Sabberbacke", rief Ramon angewidert aus und sah sich augenblicklich dem Wildhüter gegenüber.
"Ah, da bist Du ja schon, Ramon", brummte Hagrid freundlich, "hab es heute leider nicht in die große Halle geschafft. Wirst erstaunt sein, was ich Dir heute zeige."
"Mich erstaunt hier gar nichts mehr", raunte Ramon vergnatzt und zog ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter. "Könntest Du es zukünftig vielleicht einrichten, dieses Monstrum von Hund von mit fernzuhalten?"
"Glaub er mag Dich", erwiderte Hagrid gut gelaunt, "musst wissen, dass Fang nicht jeden begrüßt."
"Ich mag den jedenfalls nicht", schnarrte Hermines Sohn mit einem angeekelten Blick auf den Begleiter des Wildhüters. "Also, was steht heute an?"

"Na ja, zuerst müssen wir uns noch mal mit den Gnomen beschäftigen. Sind schon wieder in mein Kürbisbeet eingefallen. Die sind schon eine Plage...aber niedlich", meinte Hagrid mit seeligem Blick auf sein Fleckchen Erde, auf dem er mit äußerster Sorgfalt seine riesigen Kürbisse züchtete.
"Och, nee, nicht schon wieder die kleinen Monster!", maulte Ramon auch sofort los. Er hatte noch sehr gut in Erinnerung, welche Plackerei es beim letzten Mal gewesen war. Die machten sich einen Scherz aus der Angelegenheit. Kaum hatte man sie fortgeschleudert, kamen sie wieder zurück und starrten einen an. Manche hatten sogar versucht, sich heimtückischer Weise von hinten in Ramons Wade festzubeißen. Das musste er nicht noch mal haben! Doch Hagrid ließ nicht locker.

"Du weißt, was Du mit den kleinen Kerlchen machen musst, Ramon?"
"Sicher, bin ja nicht blöd", zischte Ramon, ergriff einen der vorwitzigen Gnome an den Füßen, ließ ihn in der Luft kreisen, bis dem frechen Wicht schwindlig wurde und schleuderte ihn dann so weit er konnte fort.
Hagrid tat es ihm gleich, doch schon nach dem ersten Wurf glitzerte dem Wildhüter eine verdächtige Träne in seinem zerzauselten Bart. Als Ramon dies sah, verdrehte er die Augen und fragte: "Was flennst Du denn rum? Entweder willst Du die loswerden oder nicht! Dann lass die doch sitzen, wo sie sind, wenn Du es nicht ertragen kannst, sie weg zu schleudern!"

"Die Schüler wollen zu Halloween doch wieder ihre schönen Kürbisse haben", schluchzte Hagrid nun. "Da müssen die Gnome eben weg. Machen alles kaputt...aber sind doch so kleine nette Kerlchen."
"Ach du Scheiße. Mann krieg Dich ein!", sagte Ramon verächtlich. "Ich fasse es nicht, da heulst du hier rum, weil Du ein paar Zwerge wegschubsen musst. Und wenn sie hier bleiben, bist Du geknickt, weil die Schüler keine Kürbisse kriegen. Du bist echt schräg drauf, weißt Du das wenigstens?"

Hagrid erwiderte nichts darauf, wischte sich nur hin und wieder ein Tränchen weg und beseitigte, genau wie Ramon, verbissen die Eindringlinge.
Auch Ramon sagte nun nichts mehr, beobachtete den Wildhüter aber intensiv während seines Schaffens. Mitleid war wohl das falsche Wort, aber immerhin verstand Ramon nun, dass der Halbriese wohl keinem Wesen etwas tun konnte.



Zwei Stunden lang kämpften sie sich durch das Beet, bis es dann endlich eine gnomfreie Zone war. Geschafft ließ Ramon sich auf der Bank vor Hagrids Hütte fallen und erwiderte noch nicht einmal etwas, als Hagrid ihm kühlen Kürbissaft eingoss.

"Na, willst Du wissen, was ich letzte Nacht gefangen habe?", fragte Hagrid, nachdem er sich zum wiederholten Male geräuschvoll die Nase geschnäuzt hatte.
"Nein, ich will es nicht wissen, aber Du wirst es mir trotzdem verraten, oder?"
"Na komm schon, ich zeige es Dir", flüsterte Hagrid ehrfurchtsvoll und rieb sich dann vergnügt die Hände, "wirst sie mögen."

Stöhnend erhob sich Ramon und folgte dem Hüter des Schlüssels über die Ländereien Hogwarts ergeben.
Hagrid tat sehr geheimnisvoll als er den Schleier, der über einem Käfig hing, lüftete.

"Schau nur, ein Knieselpärchen!", summte Hagrid. "Sind sie nicht reizend?"
"Was ist daran reizend?", wollte Ramon genervt wissen. "Sehen aus wie Katzen. Nur die Ohren sind ein bisschen groß. Und na ja, der Schwanz erinnert an einen Löwen...aber sonst? Was ist so besonders daran?"
"Kniesel, Ramon, sind sehr intelligent", erklärte der Wildhüter, "sie können sogar verdächtige Personen aufspüren und wenn man sich verlaufen hat, bringen sie einen zuverlässig wieder nach Hause. Aber nur wenn sie ihren Besitzer mögen."
"Mhm", murmelte Ramon bloß und erinnerte sich daran, dass er schon einmal einen Kniesel hätte gebrauchen können. Stattdessen hatte aber die Flohschleuder persönlich vor ihm gestanden!

"Magst Du sie mal füttern?", fragte Hagrid nun und reichte Ramon eine Schüssel mit, nach Ramons Ermessen hin, übel riechenden Fleischbröckchen darin.
"Ich weiß nicht..."
"Trau Dich nur!", forderte Hagrid ihn auf, "Kniesel sind zwar manchmal etwas angriffslustig, aber ideale Haustiere wenn sie erstmal an einem Zauberer oder einer Hexe Gefallen gefunden haben."



Den Rest des Tages verbrachte Ramon bei den beiden Knieseln. Der weibliche schien ihm wohl gesonnen zu sein, denn er fraß ihm sogleich aus der Hand. Und nachdem Hagrid sich diskret zurückgezogen hatte, öffnete Ramon den Käfig und ließ die beiden hinaus. Sie sprangen um ihn herum und beschnupperten ihn. Jedenfalls kam Ramon nach anfänglichem Zögern nicht umhin, sich ein Lächeln abzuringen und Gefallen an den kleinen Raubtieren zu finden. Er sah sich in seiner Phantasie sogar schon unerlaubterweise, mitten in der Nacht, durch den verbotenen Wald streifen, die Orientierung verlieren und dann...und dann kamen die beiden und führten ihn nach Hause....

Das wäre doch mal cool!



Die zwei Stunden bis zur Mittagspause kamen Hermine wie eine Ewigkeit vor. Poppy war in dieser Zeit nur kurz vorbeigehuscht, hatte Hermine aus den Augenwinkeln gemustert und war Kopf schüttelnd wieder verschwunden.
Als es dann soweit war, trat Hermine in das Büro, welches sie sich mit der Krankenschwester teilte, ein und räusperte sich kurz:
"Ich mache dann mal meine Pause", sagte sie, "soll ich Profess...äh, Severus etwas ausrichten oder noch irgendwelche Salben in Auftrag geben?"
"Nein, nein", meinte Poppy kurz angebunden und schaute Hermine dabei seltsam an, "geh nur und amüsiere Dich gut! Du bist zwar alt genug, doch ich bezweifle, dass Du weißt, auf was Du Dich da einlässt."

Hermine straffte sich. Es ging ihr erheblich gegen den Strich, wie ihre Mentorin sich hier aufführte. Daher sagte sie kühl:
"In der Tat, ich bin alt genug, Poppy. Auch wenn ich nicht genau weiß, auf was ich mich da einlasse oder auch schon eingelassen habe, so werde ich es weiterhin tun, ob es Dir passt oder nicht!"

Die alte Medihexe erwiderte nichts und Hermine hatte ebenfalls keine Lust, noch etwas zu antworten. Sie drehte sich wortlos um und trat den Weg zu den Kerkern an.
Unterwegs holte sie ein paar Mal tief Luft, denn sie konnte es nicht erwarten, Severus zu sehen und hoffte inständig, dass mehr draus wurde als ein Essen. Sie brannte vor freudiger Erwartung lichterloh. Und die Vorfreude konnte ihr niemand nehmen. Weder Poppy mit ihrem griesgrämigen Gesicht, noch irgendjemand anderes. Sie wäre heute sogar soweit gegangen, falls es wieder zu einer Störung kommen sollte, Severus zu bitten, dies zu ignorieren. Heute wollte sie mit ihm allein sein...und es auch bleiben.

An der schweren, hölzernen Tür angekommen, die zu seinem Büro führte, grinste sie noch einmal kurz und pochte dann dagegen. Umgehend wurde ihr geöffnet und Severus stand ihr mit hochgekrempelten Hemdsärmeln schmunzelnd gegenüber.

"Hermine, ich freue mich außerordentlich, dass Du meiner Einladung gefolgt bist", raunte er verführerisch und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. "Komm bitte herein!"

Gerne folgte sie dieser Aufforderung und zog erstaunt die Augenbrauen empor, als sie in seinem Wohnzimmer angelangt, einen festlich gedeckten Tisch erspähte.
Severus geleitete sie charmant zu ihrem Platz und rückte ihr den Stuhl zurecht. Sie war ein wenig enttäuscht, dass er sie nicht gleich bei der Tür an sich gerissen hatte, doch als er ihr, hinter ihr stehend über die Schultern strich und mit einer Stimme wie Samt und Seide zuraunte, dass sie das Essen genießen sollte, vergaß sie einen Moment lang alles um sich herum. Sie saß wie paralysiert da und beobachtete mit einem unglaublich flauen Gefühl in der Magengegend, wie er sich geschmeidig auf seinen Platz zu bewegte und ihr gegenüber niederließ.

Hermine hing an seinen Lippen und konnte sich kaum auf das köstliche Mahl konzentrieren. Als ihr zum dritten Mal in Folge der Bissen von der Gabel glitt, bevor er ihren Mund erreichte, legte sie diese resigniert neben den Teller und seufzte.

"Schmeckt es dir nicht?", wollte Snape besorgt wissen und legte sein Besteck ebenfalls bei Seite.
"Doch, schon", erwiderte Hermine heiser, "aber ich...Severus...ich..."

Sie wusste nicht was sie tat und warum, aber sie erhob sich und ging schwer atmend zu ihm hinüber. Sie stellte sich hinter ihn, als wenn es das Selbstverständlichste der Welt wäre und begann damit, ihre Finger durch seine Haare gleiten zu lassen.

Snape war bei dieser Berührung zusammen gezuckt und auch sein Atem beschleunigte sich nun rasant. Minutenlang, wie es beiden schien, verharrten sie so, bis Severus ihre Hand ergriff und sie zu sich auf den Schoss zog. Umgehend schlang Hermine ihre Arme um seinen Hals, presste sich mit geschlossenen Augen an ihn und sog seinen Geruch tief ein. Augenblicklich fühlte sie sich in eine Wolke aus Geborgenheit und Zuversicht eingehüllt.

Severus allerdings wäre fast das Herz stehen geblieben. Vor Freude und Überraschung.
Er war es, der irgendwann damit begann, leichte Küsse auf ihrem Hals und ihre Schultern zu platzieren. Hermine genoss es in vollen Zügen und als sie aufstöhnte nahm er ihr Gesicht in seine Hände und musterte sie mit verklärtem Blick.
Sekundenlang starrten sie sich an und ganz langsam fanden ihre Lippen zueinander, wo sie kaum zusammengetroffen ein Feuerwerk des Verlangens entzündeten. Erst küssten sie sich sanft, abtastend, unsicher, doch dann immer fordernder.

Severus hatte dabei seine eine Hand in ihrem Nacken zu liegen und mit der anderen fuhr er zärtlich ihren Rücken auf und ab. Er wollte nichts falsch machen, nichts überstürzen und war beständig auf der Lauer, irgendwelche Anzeichen auszumachen, die darauf hindeuteten, dass sie sich sperrte. Er war auf der Hut und erwartete permanent irgendeinen Widerstand.

Hermine bemerkte seine Unsicherheit und war selbst nicht davor gefeit, sich zu fragen, ob sie ihn eben überrumpelt hatte. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, erst zu Mittag zu essen?

Severus stellte jedenfalls keinen eindeutigen Widerstand fest und atmete darüber erleichtert aus. War sie nicht eben auch zu ihm gekommen? Warum sollte sie dies tun, wenn sie ihn nicht wollte?
In seine Grübeleien hinein nahm er wahr, wie Hermines Hände sich nun an seinem Hemd zu schaffen machten, um kurz darauf gefühlvoll über seine nackte Brust zu streifen. Oh Merlin, es war so ein schönes Gefühl, wie die Fingerspitzen der Frau, die er so sehr begehrte über seine Haut strichen!

Er unterbrach den Kuss und sah Hermine mit seinen schwarzen Augen fragend an.
"Meinst Du, wir könnten dort weitermachen, wo wir gestern unterbrochen wurden?", fragte er leise.
Hermine lächelte ihn an. "Severus, ich will Dich spüren. Ich weiß noch immer nicht genau, was zwischen uns vor sich geht, aber ich möchte es. Lass uns nicht nur dort weitermachen, wo wir gestern aufgehört haben, sondern dort ansetzen, wo es vor sieben Jahren endete!"

Ein lang gezogenes Stöhnen vom Tränkemeister erfüllte den Raum und nach einem kurzen, aber sinnlichen Zungenduell erhob er sich mit seiner begehrten Fracht und begab sich mit ihr in sein Schlafzimmer.

Hermine sah sich dort angekommen, neugierig um und hatte das Gefühl, dass die Zeit stillgestanden wäre. Alles sah noch aus wie damals. Sie fühlte sich einen Moment lang unwohl, da sie die Erinnerungen überkamen und das schlechte Gewissen, ihn damals einfach zurück gelassen zu haben plagte, aber Severus Küsse verscheuchten diese lästigen Gedanken sofort wieder. Das Gefühl war einfach zu berauschend, als es sich durch Grübeleien kaputt machen zu lassen.

Hermine schmiegte sich an ihn und konnte es nicht fassen, dass er sie wirklich wollte. Mit einem seeligen Gesichtsausdruck ließ sie sich entkleiden und beobachtete fasziniert, wie er seine Sachen ebenfalls abstreifte.

Als er sich so, wie Gott ihn schuf, über sie beugte und seine Harrspitzen ihr Gesicht kitzelten, kannte sie kein Halten mehr. Sie packte ihn an den Schultern und drehte ihn resolut auf den Rücken. Erstaunt blickte er sie an und keuchte laut auf, als sie erst seinem besten Stück ein paar Berührungen zu kommen ließ und sich dann mit einem Schwung auf seine im Nu gediehene Erregung schwang.
Hermine war voll des Glücks, als sie sich ausgefüllt, wie sie nun war, sanft auf ihm zu bewegen begann. Severus stieg, während seine Hände auf ihrem Po und sein Mund auf ihren Brüsten ruhte, in diesen Rhythmus mit ein.

Endlich, endlich hatte er seine Hermine bei sich, durfte sich in ihr versenken, sie küssen, sie kosten, sie lieben....

Zwar meldete sich eine kleine Stimme in seinem Kopf, die ihm zuflüsterte, dass seine Hermine ihn damals nicht wollte und ihn enttäuscht und verletzt hatte, doch sie wurde schnell verbannt, da die momentanen Empfindungen alles in den Schatten stellten. Im Augenblick wollte er sein Glück in vollen Zügen genießen und sich ganz auf die junge Frau konzentrieren und einlassen. Alles andere hatte Zeit und war nur hinderlich....

Seine Hände wanderten nun über ihren Körper, während er immer wieder vor und zurück stieß und erneut Kontakt mit ihren Mund suchte...und auch fand. Er zog Hermine zu sich herunter und drehte sich mit ihr in einer einzigen fließenden Bewegung.
Nun war der Tränkemeister keuchend über Hermine. Seine Haare fielen erneut in Hermines Gesicht, trugen zu ihrer zusätzlichen Stimulation bei und veranlassten Hermine, ihre Beine stöhnend um seine Hüften zu schlingen, worauf er hin sein Tempo erhöhte.

In diesem Stadium der Erregung hätte nun sonst wer an der Tür klopfen können. Keiner von beiden wäre gewillt gewesen, diesen Akt, diese brodelnde Leidenschaft zu unterbrechen. Um nichts in der Welt.

Als sie beide zum Zuge gekommen waren, lagen sie sich geschafft und verschwitzt in den Armen und beider Mund umspielte ein Lächeln. Jegliche Bedenken und Gewissensbisse waren über Bord geworfen worden. Alles was der Vereinigung noch im Weg hätte stehen können, war verbannt worden. Doch beide wussten, oder ahnten zumindest, dass noch einige unausgesprochene Dinge zwischen ihnen standen, die die letzten sieben Jahre betrafen.

Für eine lange Zeit sagte keiner etwas. Jeder hing seinen Gedanken nach, erfreute sich der Zweisamkeit und hatte doch Angst davor, wie es weitergehen würde. Niemand wollte etwas falsch machen, den anderen nicht verletzen und war sich doch sicher, dass es eben richtig gewesen war.

"Severus", sagte Hermine nach einer Weile leise und strich ihm ein paar Haarsträhnen aus der Stirn, "bereust Du es?"
"Nein, Hermine", antwortete er ernst "ich bereue es nicht. All die Jahre habe ich mich danach gesehnt und nun ist mein Wunsch wahr geworden. Ich habe Dir gesagt, dass ich Dich liebe, und kann es nur wiederholen." Er atmete tief ein und wagte sie bei seiner nächsten Frage nicht anzusehen. "Doch, wie ...ich meine wie siehst Du das? Damals bist Du einfach gegangen...."

Hermine rückte noch näher an ihn heran und umschloss seinen Brustkorb fest mit ihren Armen.
"Es tut mir sehr leid, Severus. Du warst damals noch mein Lehrer...wir hatten jede Menge Wein getrunken. Wie hätte ich denn ahnen können, dass Du in mich verliebt warst?"

Snape grinste schief. Er hatte sich zum damaligen Zeitpunkt sehr viel Mühe gegeben, ihr zu zeigen, was er für sie empfand. Offenbar war er damit nicht besonders erfolgreich gewesen! Und Hermine war in aller Frühe verschwunden, hatte ein paar Tage später Hogwarts verlassen und dann geheiratet! Einen anderen Mann, wo er sie doch so gern bei sich behalten hätte! Sie hatte ihn ignoriert...und verletzt. So sehr er es auch genoss, sie nun in seinen Armen zu halten, das unbestimmte Gefühl und die Angst davor, erneut zurück gewiesen zu werden, beschlich ihn immer mehr.

"Sei bitte ehrlich, Hermine! Wie hättest Du denn reagiert, wenn ich Dir damals gesagt hätte, was ich für Dich empfinde?", flüsterte er in die Stille hinein. "Hätte es Dich zum Bleiben veranlasst?"

Hermine schwieg. Und ihr wurde klar, dass solch ein Geständnis von ihm kein Grund für sie gewesen wäre zu bleiben. Für sie war es ein Ausrutscher. Mehr nicht. Sie wusste nicht, wie sie es ihm schonend beibringen sollte, aber er schien auch so zu verstehen, denn er erhob sich und sagte: "Ich gehe schnell duschen und dann können wir, wenn Du möchtest, unser Mittagessen ordnungsgemäß beenden. Deshalb bist Du doch gekommen, oder?"

"Severus, bitte", rief Hermine aus, "das Essen ist wirklich zweitrangig. Ich bin wegen Dir hier. Weil ich...weil ich bei Dir sein wollte. Deine Wärme, Deine Nähe sind so berauschend..."
Er unterbrach sie: "Schon gut, Hermine! Bis gleich."

Hilflos sah sie zu, wie er das Schlafzimmer verließ und zog sich frustriert die Decke über den Kopf. Mist, er war noch immer gekränkt. Er musste damals sehr verletzt gewesen sein. Sehr!
Hermine war nun den Tränen nahe. Was sollte sie denn tun, um ihm zu beweisen, dass er ihr jetzt alles andere als egal war? Würde die damalige Nacht fortan immer zwischen ihnen stehen?

Als Severus aus dem Bad zurückkehrte, lag Hermine noch immer auf seinem Bett, den Blick starr an die Decke geheftet. Er sah, dass sie geweint hatte und es zerriss ihm bei diesem Anblick fast das Herz. Snape war hin und her gerissen und wusste nicht, wie er nun reagieren sollte. Hastig streifte er sich seine Sachen über und räusperte sich:

"Ähm,...möchtest Du nun noch zu Mittag essen, Hermine?"
Dieses Mal grinste Hermine schief. Mittagessen! Wollte er sie nun auf diese Art hinauskomplimentieren? Schönen Dank auch! Sie erhob sich würdevoll und sagte: "Wenn es Dir nichts ausmacht, dann würde ich mich auch ein wenig frisch machen wollen." Noch ehe er etwas erwidern konnte, verschwand sie nun aus seinem Blickfeld und er starrte ihr mit einem mulmigen Gefühl hinterher.

Seufzend ging er ins Wohnzimmer hinüber, setzte sich grübelnd an den Tisch und stocherte lustlos im Essen herum. Appetit hatte er keinen mehr. Ungeduldig wartete er darauf, dass Hermine wieder zum Vorschein kam. Die Minuten zogen sich unendlich in die Länge. Mit klopfendem Herzen saß er dort und ließ die Badtür nicht aus den Augen. Wie würde sie wohl gleich reagieren? Einfach gehen? Mit ihm speisen? Mit Abschied, oder ohne?

Seine Finger waren voller Anspannung schon ineinander verknotet, als Hermine endlich auftauchte. Seine Blicke durchbohrten sie. Fragend. Anklagend. Voller Zuneigung.
Er war beseelt von dem Wunsch Hermine nie wieder gehen zu lassen, er liebte sie, er brauchte sie...doch würde sie ihn auch so sehr brauchen, wie er sie? Konnte er jemals vergessen, wie sehr ihn ihr Abgang vor sieben Jahren getroffen hatte?

Als Hermine unschlüssig neben dem Tisch stand und nichts sagte, stützte er seufzend seinen Kopf in die Hände und schloss verzweifelt die Augen. Auch Hermine seufzte und fuhr sich mit den Händen durch die noch feuchten Haare. Dann gab sie sich einen Ruck, ging auf ihn zu und umarmte ihn von hinten.

"Severus, ich weiß nicht, ob Dir das jetzt hilft, aber ich bin sicher, dass ich Dich liebe und...und dass ich es sehr schön finden würde, wenn wir zueinander fänden. Ich meine so richtig, nicht nur mal so ins Bett. Wir wissen noch wenig voneinander, aber wir können uns kennen lernen. Ich bin bereit dafür. Lass mich wissen, wenn es Dir auch so geht!"

Sie machte eine Pause und beobachtete ihn. Seine Haltung hatte sich nicht geändert, so dass sie schweren Herzens beschloss, dass es besser wäre zu gehen. Die Worte und das Erlebte mussten wohl erst verarbeitet werden. Auf beiden Seiten.

"Ich gehe dann mal wieder auf die Krankenstation", sagte Hermine leise, "Poppy malt sich sowieso schon die grausamsten Szenarien aus."
Nun hob auch Severus den Kopf und sah Hermine mit einem bitteren Lächeln auf den Lippen an. "Es ist ja auch ungeheuerlich, wenn eine hübsche, intelligente, junge Frau sich zum Mittagessen in die Gemächer der unsensiblen, schmierigen Fledermaus begibt, nicht wahr?"

Hermine schluckte, denn sie wusste ganz genau, dass er damit gleichzeitig auf ihre damalige Flucht anspielte.
"Bringst du mich noch zur Tür?", brachte sie gequält hervor.
"Sicher", antwortete er ausdruckslos und erhob sich, "ich weiß schließlich was sich gehört."

An der Tür sahen sie sich noch einmal intensiv in die Augen. Keiner sagte etwas, doch so konnte Hermine auch nicht einfach gehen. Sie schloss ihre Arme um ihn und flüsterte: "Gib uns bitte eine Chance, Severus. Ich möchte Dich keinen Tag der Welt mehr missen. Wenn ich jetzt gleich durch diese Tür gehen werde, dann wirst Du mir fehlen."

Nun riss Severus sie an sich und verbarg sein trauriges Gesicht in ihren Haaren. Heiser brachte er hervor:

"Du hast mir all die Jahre über gefehlt, Hermine. Nun, wo ich Dich wiederhabe, werde ich Dich auch nicht mehr gehen lassen. Doch ich fürchte, wir brauchen beide ein wenig Zeit, um sieben Jahre aufzuarbeiten."
Dann nahm er ihr Gesicht in seine Hände und hauchte: "Ich gebe uns eine Chance, Hermine, denn ich liebe Dich."

Daraufhin küssten sie sich hingebungsvoll, bevor Hermine endgültig an ihren Arbeitsplatz zurückkehrte.


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Das, was Harry so liebenswert macht, sind, glaube ich, seine charakterlichen Stärken, die wir selbst gerne hätten, und es sind auch seine Schwächen, die wir nur allzu gut verstehen.
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