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Alles braucht Zeit - Gesucht und gefunden

von lemontree

Ramon war am Abend nach seinem ersten Arbeitstag bei Hagrid gegenüber seiner Mutter recht wortkarg. Er weigerte sich zum Abendessen zu gehen und verschwand sofort in seinem Zimmer. Schloss die Tür sogar leise hinter sich. Nachdenklich blickte sie ihm hinterher. War sie zu streng gewesen? Ja, vielleicht, aber irgendwo musste sie ihm doch schließlich zeigen, wo seine Grenzen waren.
Sie seufzte, bereitete sich einen Tee zu und setzte sich mit einem Buch in ihren Sessel. Allein wollte sie auch nicht zum Abendessen gehen. Da würde sie nur wieder Severus begegnen. Und sie hatte sich vorgenommen, ein paar Tage Abstand zu wahren. Doch dies war leichter gesagt, als getan. Denn noch immer dachte sie an ihn. An den flüchtigen Kuss, die Umarmung, seine sofortige Hilfe bei der Suche nach Ramon...

Ihre Taktik, ihm eine Weile fernzubleiben, um so herauszufinden, ob sie sich nach ihm sehnte, schien aufzugehen. Nur war sie sich nicht so sicher, ob sie mit dem Resultat zufrieden sein sollte. Denn alles, was sie in ihrem Inneren spürte, war die Sehnsucht nach seiner Nähe. Noch immer unbegreiflich, eigenartig und auch befremdlich.

Lag es daran, dass sie sich allein fühlte, niemanden zum Reden fand, sich als Frau begehrt sehen wollte oder lag es wirklich an ihm selbst? Wie würde sie sich verhalten, wie würde sie fühlen, wenn es zum Beispiel irgendein anderer Mann gewesen wäre, der ihr selbstlos bei der Suche geholfen hätte, jemand anderes der sie umarmt und geküsst hätte? Könnte sie dann auch nur noch an diesen Mann denken? Oder lag es daran, dass Severus im Vergleich zu Frank um ein Vielfaches besser abschnitt, was seine Zärtlichkeit betraf?

Hermines Gedanken drifteten immer mehr ab. Auf das Buch konnte sie sich schon längst nicht mehr konzentrieren. Immer wieder sah sie nur Severus Gesicht vor sich. Irgendwann gab sie es auf lesen zu wollen. Es hatte ganz einfach keinen Zweck.
Ob er wohl auch an sie denken würde? An sie, die Nervensäge, Hermine Granger, deren Sohn mittlerweile auch in den Rang einer Nervensäge aufgestiegen war?
Warum sollte er, fragte sie sich, wünschte sich aber gleichzeitig, dass er es tat. Mit geschlossenen Augen saß sie im Sessel und rief sich die Nacht mit ihm in Erinnerung. Ein leises Stöhnen entfloh ihrer Kehle. Seine starken Arme hatten sie gehalten...genau so wie vergangene Nacht im verbotenen Wald.

Ja, es musste ganz einfach an dem düsteren, undurchschaubaren Mann selbst liegen! Doch warum? Warum hatte sie damals nicht ebenso gefühlt? Warum hatte sie es eher peinlich gefunden neben ihm aufzuwachen? Warum hatte sie damals eilig ihre Sachen vom Boden aufgehoben und sich hastig aus dem Staub gemacht? War sogar froh gewesen, dass er sie die restlichen Tage, die sie noch im Schloss verbrachte, nicht noch darauf angesprochen hatte.
Er war ihr damals so was von egal gewesen. Doch nun konnte sie das überhaupt nicht mehr behaupten. Nun geisterte er in ihren Gedanken herum und sorgte dafür, dass sie sich lächerlich in der großen Halle machte, ihren Sohn anlog und sich weder optimal auf ihre Arbeit konzentrieren konnte, noch in der Lage zu sein schien, ganz normal ein Buch zu lesen.

Severus!

Hermine fuhr sich mit den Händen über das Gesicht und verbarg es dann dahinter. Ungläubig schüttelte sie ihren Kopf. Wäre jemand zu ihr gekommen und hätte ihr diese Symptome geschildert, dann hätte sie geantwortet: Du bist verliebt. Doch sie konnte doch nicht ernsthaft in Severus Snape verliebt sein! Das wollte in ihren Kopf einfach nicht hinein. Sie versuchte sich gegen diese Erkenntnis zu sperren, versuchte mit Macht an etwas anderes zu denken, doch sie hatte keine Chance. Severus war allgegenwärtig.

Wage kam ihr der Gedanke, dass er sie manipuliert haben könnte. Vielleicht hatte er ihr unauffällig einen Liebestrank in den Tee getan? Oder sie gedanklich beeinflusst...als Revanche für die Nacht mit ihr? Dafür, das sie damals so schnell verschwunden war. Oder weil es ihm mit ihr nicht gefallen hatte...Sollte sie ihm so etwas zutrauen? Was hätte er davon, nach sieben langen Jahren, in denen sie sich nicht gesehen hatten? Früher hätte sie ihm das ohne Frage zugetraut. Doch als sie ihm vor ein paar Tagen unterstellt hatte, dass er nicht in der Lage wäre, sich zu ändern, hatte er verletzt ausgesehen.

Hermine war ratlos und ihr Durcheinander in ihrem Kopf nicht rational zu erklären. Angst machte sich wieder breit. Wiederholt diese Angst, sich in etwas hineinzusteigern und dann enttäuscht zu werden.
Und wieder war ihr, als spürte sie seine Hände, die über ihren Körper strichen, bekam mit, wie sich der Schlag ihres Herzens beschleunigte, als sich sein Gesicht erneut vor ihrem geistigen Auge manifestierte...

In dieser Nacht konnte Hermine wieder nur mit Hilfe eines von ihr hergestellten Schlaftrankes in die Welt der Träume entfliehen.


-----------------------------------


Der Schlaftrank wirkte optimal. Zu gut, denn am nächsten Morgen verschlief sie sogar. Sie erwachte erst gegen neun Uhr und glaubte ihren Augen nicht trauen zu können. Doch die Uhr log nicht!
Hastig sprang sie auf und eilte in Ramons Zimmer. Auf seinem Bett befand sich ein kleiner Zettel. Einen Moment starrte sie reglos darauf, dann griff sie mit zitternden Fingern danach.


"Mum,

falls Du mich suchen solltest, dann wirst Du mich
bei dem Trampel finden. Drück mir die Daumen, dass
ich nicht an einem der steinharten Kekse ersticke
oder von irgendwelchen Knallkrötern platt gemacht werde!"

Ramon



Hermine musste befreit auflachen. Er war also nicht wieder weggelaufen! Ein Stein fiel ihr vom Herzen. Und offenbar hatte ihr Sohn schon die Backkünste Hagrids bestaunen dürfen. Sie war sehr froh und erleichtert, dass Ramon sich schon auf den Weg gemacht hatte. Vielleicht gab es doch noch Hoffnung, dass er sich in Zukunft benehmen konnte und an der Schule nicht länger unangenehm auffiel.
Voller Gedanken trat sie ans Fenster und sah hinaus. Dort hinten war der Quidditchplatz und dort hatte sie gesehen, wie Ramon von Severus gerettet wurde...

Oh nein, nun war sie schon wieder bei ihm angelangt! Hermine wandte blitzschnell einen Reinigungszauber an und stürmte dann auf die Krankenstation.

"Guten Morgen, Hermine", rief Poppy, als diese atemlos dort anlangte. "Nun machen Sie mal langsam! Sie müssen doch nicht rennen!"
"Entschuldigen Sie Poppy, ich habe verschlafen und da..."
"Schon gut, Kind! Ach bevor ich es vergesse, könnten Sie nachher nicht zu Professor Snape gehen und ihm die Liste mit den Tränken aushändigen, die er bis zum Schulanfang noch herstellen muss?"
"Was? Ähm, ich zu Professor Snape? Aber...ich...ähm ich..."
"Ach, Severus reißt Ihnen doch nicht gleich den Kopf ab, meine Liebe. Wir wissen doch wie er ist. Ignorieren Sie seine Launen einfach! Damit fahre ich seit Jahren schon gut."

Hermine nickte geistesabwesend. Das hatte ihr gerade noch gefehlt! Sie wollte ihm doch erst einmal aus dem Weg gehen. In Gedanken schon wieder in seinen Armen liegend, begann sie mit ihrer Arbeit.


Hermine versuchte sich den ganzen Tag über abzulenken, bestand darauf, zum Essen nicht in die große Halle zu gehen, sondern stattdessen eine überaus wichtige Lektüre zu studieren und hoffte, dass Madame Pomfrey ihren Wunsch von heute morgen vergessen hätte. Am späten Nachmittag wollte sie sich dann gerade auf den Weg in ihre Wohnung machen, als Poppy ihr mit der Liste vor der Nase herumwedelte.

Mit einem verkrampften Lächeln nahm sie diese entgegen und schlich innerlich total aufgewühlt in die untersten Regionen des Schlosses.
Wie sollte sie ihm denn nun begegnen? Sie versuchte sich damit zu beruhigen, dass er vielleicht selbst nicht genau wusste, was in ihn gefahren war und so tun würde, als sei nichts gewesen. Das wäre bestimmt das Beste, sagte sie sich und wusste im selben Augenblick, wie sehr enttäuscht sie wäre, wenn er sich so geben sollte.

Nach ein paar tiefen Atemzügen klopfte sie gegen das Holz und wartete. Er riss die Tür auf und blickte im ersten Moment, wie sonst auch, finster auf den ungebetenen Besucher herab. Doch wie schon beim letzten Mal, änderte sich seine Mimik sofort, als er sah wer dort stand.

"Hermine, wie kann ich Dir dieses Mal helfen?", fragte er mit einer Stimme, die ihr einen Schauer den Rücken herunter jagte.
"Ich bringe Ihnen, ähm... Dir nur die Liste...für die Krankenstation. Poppy meinte, Du müsstest die Tränke bis zum Schulanfang fertig haben und..." Hermine wusste nicht, wo sie hinschauen sollte. So musterte sie beim Reden ausgiebig den Türrahmen. Sie kam sich selbst blöd vor, aber sie wagte nicht, ihn dabei anzusehen. Irgendwie hatte sie Panik davor, dass sie von den tiefen, schwarzen Augen gefangen genommen werden könnte und dann etwas Unüberlegtes tun würde...

"Möchtest Du einen Moment hereinkommen, Hermine?", fragte er sanft, "wir könnten im Labor gleich klären, wie viel Phiolen Ihr von den einzelnen Tränken benötigt."
"Ich weiß nicht, ähm... ich sollte mich mit Poppy wohl noch mal abstimmen", brachte Hermine mit seltsam klingender Stimme hervor und hob den Blick. Es trat genau das ein, was sie befürchtet hatte. Seine Augen bohrten sich sofort in ihre und ihr ganzer Körper schien in Aufruhr zu geraten.

Sie bekam kaum mit, wie sie ihre Füße in seine Wohnung setzte, ihm folgte, die Räume durchschritt und im Labor ankam. Erst als er ihren Arm berührte und leise fragte: "Hermine, ist alles in Ordnung mit Dir?", zuckte sie zusammen und schwor sich nun Haltung zu bewahren. Peinlicher ging es ja fast schon nicht mehr!

Völlig sachlich handelte sie mit ihm die Anzahl der benötigten Phiolen aus, ließ sich kurz die Brautechniken erklären und bedankte sich schon im Voraus für die Tränke. In ihrem Inneren sah es allerdings alles andere als kühl aus. Sie hatte mit einem Mal nur noch den Wunsch zu fliehen, da sie nicht einzuschätzen vermochte, wie lange sie noch widerstehen konnte. Der Drang ihn irgendwie zu berühren wurde jedenfalls immer stärker und ließ sich kaum noch zügeln. Es kam der Punkt, an dem sie es gar nicht mehr aushielt.

"Danke Severus, das war sehr aufschlussreich, doch ich muss nun gehen", brachte sie mühsam hervor und rannte gehetzt davon.
Severus starrte ihr hinterher und verspürte ein schmerzhaftes Ziehen in seiner Magengegend. Ihre Unruhe war ihm natürlich nicht entgangen, doch er wusste auch nicht, was er hätte tun sollen, um ihren überhasteten Aufbruch zu verhindern. Er spürte genau, dass sie seine Gegenwart verunsicherte und hätte sie am liebsten gepackt und an sich gepresst. Doch er wollte sie auch nicht verschrecken. Sein Herz schlug heftig in seiner Brust und er stützte sich schwer atmend am Labortisch ab. Nun war sie wieder fort!

Er taumelte in sein Wohnzimmer hinüber, ließ sich auf die Couch fallen und stützte seinen Kopf in die Hände. Ganz sicher war er ihr nicht egal, soviel glaubte er zu wissen, doch es schmerzte entsetzlich, dass sie geflohen war. Er wollte sie festhalten und ihr nahe sein, doch nun, wo sie gegangen war, war eine schreckliche Leere in ihm.
Nach zwei Minuten hielt er es nicht mehr aus und stürzte zur Tür. Er musste einfach wissen, ob sie wirklich fort war, denn irgendwo tief in ihm drin verspürte er ein Fünktchen Hoffnung, dass es noch nicht zu spät war.
Mit einem beklemmenden Gefühl riss er die Tür wieder auf. Nichts! Gerade wollte er die Tür enttäuscht schließen, da schaute er nach links und sah Hermine am Boden hocken. Sein Herz machte vor Freude einen Riesensprung. Sie war noch da!

"Hermine", hauchte er heiser, "Du bist noch hier?"
"Ich konnte einfach nicht gehen", antwortete sie leise und sah ihn hilflos an. Lächelnd reichte er ihr die Hand, die sie sofort ergriff, und zog sie hoch.
Nun standen sie dicht voreinander und sahen sich in die Augen. So tief und voller Zuneigung, dass beiden ein Kribbeln unter die Haut fuhr.
Severus hob seine Hand und strich ihr mit dem Handrücken zärtlich über die Wange. Hermine schlang, nun jeglicher Zurückhaltung beraubt, ihre Arme um seinen Hals und lehnte sich an ihn. Sie glaubte, nun das einzig Richtige zu tun und fühlte sich wohl dabei. Sein Herz schlug mindestens ebenso heftig in seiner Brust, wie ihr eigenes.
Severus konnte es nicht fassen. Hermine umarmte ihn! Freiwillig. Heftig atmend zog er sie ins Wohnzimmer hinein, schloss die Tür mit einem Fußtritt und sah sie einfach nur an.

Da hatten sie die Situation wie sieben Jahre zuvor. An der Tür stehend, unendlich tiefgehende Blicke austauschend, Münder, die sich in Zeitlupentempo immer näher kamen...bis sie sich endlich berührten und ein Feuer entfachten, dass beide mit sich riss...



Hermine glaubte, dass sich die Welt um sie herum drehen müsste. Severus küsste so phantastisch! So einfühlsam, so zärtlich. Seine Zunge teilte mit einer Sanftheit ihre Lippen und nahm Kontakt mit ihrer Zunge auf, dass sie jegliche Hemmung verlor, sich stöhnend noch enger an ihn presste und ihre Hände fest in seine Haare krallte. Wie hatte sie dieses wunderbare Gefühl nur so lange verdrängen können?

Daraufhin presste Severus Hermine keuchend gegen die Tür und teilte mit dem Knie ihre Beine. Gerade hob sie ihr Bein an, um es um seine Hüfte zu schlingen, da hielt er inne und sah sie mit einem eigenartigen Blick an.

"Was ist?", brachte Hermine atemlos hervor und blickte ihn fragend an.
"Komm!", sagte er nur und führte sie zur Couch. Sie ließ sich geleiten und fragte sich, was das nun wurde, denn es schien nicht so, als wenn er die Zärtlichkeiten sofort wieder aufnehmen wollte. Hatte sie etwas falsch gemacht? Kam nun die Abrechnung für damals?

Er dachte angestrengt nach, sah sie dabei unverwandt an und ergriff dann ihre Hände.
"Hermine", begann er vorsichtig, "Du weißt gar nicht, wie ich diesen Moment herbeigesehnt habe."
Hermine war verwirrt. "Was meinst Du genau, Severus?", wollte sie wissen und hatte plötzlich ein ganz merkwürdiges Gefühl im Bauch. "Hier mit mir zu sitzen und meine Hände zu halten, mich zu küssen oder...oder mir wegen der damaligen gemeinsam verbrachten Nacht die Meinung zu sagen?"
"Was?" Nun schien er verwirrt. "Ich will Dir doch nicht die Meinung wegen der Nacht sagen, also irgendwie schon, aber vielleicht anders, als Du denkst..."

Hermine wusste nun gar nicht mehr was sie denken sollte. Was kam jetzt? Wollte er sich für eben entschuldigen oder doch eine Anklage vorbringen? Irgendwie kam ihr das alles merkwürdig vor und sie beschlich das Gefühl einen Fehler gemacht zu haben. Als sie ihm ihre Hände entziehen wollte, sah er sie erschrocken an, beugte sich vor und küsste sie behutsam auf den Mund. Hermine verstand die Welt nun erst recht nicht mehr.

Sie saßen auf der Couch, hielten sich weiterhin an den Händen und sahen sich unverwandt an. So lange, bis Severus weiter sprach:
"Ich weiß nicht, wie ich beginnen soll, Hermine", sagte er heiser "es ist so lange her, da wir uns sahen...und näher kamen..."
"Ja, sieben Jahre sind inzwischen vergangen", antwortete Hermine mit seltsam rauer Stimme und hatte plötzlich Angst, dass er ihr schonend beibringen wollte, dass sich Hoffnung zu machen vergeblich wäre. Gestern wusste sie noch gar nicht so richtig, dass sie sich verliebt zu haben schien und nun sollte es schon wieder vorbei sein? Ihre Kehle war wie zugeschnürt.

"Sieben lange Jahre, in denen ich die Nacht mit Dir nicht vergessen konnte", fuhr Snape fort und Hermine glaubte im ersten Moment sich verhört zu haben. Doch als sie sein Gesicht sah, wusste sie, dass er die Wahrheit sprach und ihr Herz schlug augenblicklich Kapriolen. Was hieß das nun? Hoffentlich nichts Negatives! Sie hielt den Atem an, als er weiter sprach: "Sieben Jahre, in denen ich weder die Nacht, noch Dich vergessen konnte, Hermine. Und nun bist Du wieder hier im Schloss." Noch einmal beugte er sich vor und küsste sie sanft.

"Weißt Du, für mich war das Zusammensein vor sieben Jahren eine Erfüllung, Hermine, doch für Dich schien es nichts bedeutet zu haben." Seine Augen blickten sie traurig an und Hermine spürte, wie eine Woge des Mitgefühls ihren Körper erfasste. Sie begriff. Er hatte sich damals tatsächlich Hoffnungen auf mehr gemacht! Oh, Gott!

Sie rutschte ganz nah an ihn heran, nahm ihn in die Arme und hauchte: "Es tut mir leid, Severus. Verrätst Du mir, inwiefern es für Dich eine Erfüllung war?"
Er zog sie ganz fest an sich, schluckte noch zweimal und flüsterte in ihre Haare kaum hörbar hinein: "Ich hatte mich in Dich verliebt."

"Was?" Ruckartig schoss Hermines Kopf nach oben. Fassungslos starrte sie ihn an. "Du hast mit mir geschlafen, weil Du in mich verliebt warst? Severus! Nie, niemals hätte ich das in Erwägung gezogen. Ich ...ich bin erstaunt."
Snape räusperte sich. "Ganz ehrlich Hermine, weshalb bist Du vorhin nicht gegangen?"
"Ich...ich weiß auch nicht", druckste sie verlegen herum. Doch sein fordernder Blick ließ sie hinzufügen: "Ich wollte in Deiner Nähe bleiben. So richtig begreife ich es selbst noch nicht, aber das Bedürfnis nach Deiner Wärme und Deinen Küssen war wohl stärker, als mein Wunsch zu fliehen."
Er nickte zufrieden, seufzte erleichtert und ließ ihre Haare nachdenklich durch seine Finger rinnen.

"Könntest Du Dich heute wirklich noch für die Nacht mit mir ohrfeigen?", fragte er Minuten später. "Ich muss es einfach wissen."
Hermine hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen. Wenn er damals in sie verliebt gewesen war, musste ihn ihre Ignoranz sehr verletzt haben.
"Severus, um es ein für alle Mal klar zu stellen, ich habe die Nacht als etwas Wundervolles in Erinnerung behalten", sagte sie leise und strich, ohne ihn anzusehen über seinen Arm. "Sie war nicht schrecklich. Du warst so zärtlich und ...und es war einfach schön. Und es tut mir wahnsinnig leid, dass ich Dich verletzt habe, doch ich bin davon ausgegangen, dass es für Dich auch nur ein Ausrutscher gewesen ist. Für mich hat es nichts bedeutet, das stimmt schon. Wie hätte ich auch erahnen können, dass Du Dir mehr erhofft hattest."

"Wie denkst Du jetzt?" wollte Severus nun wissen, beugte sich ein Stück vor und bohrte seine schwarzen Augen in ihre haselnussbraunen.
"Es tut mir wirklich leid, was ich gesagt oder getan habe, das musst Du mir glauben, Severus", flüsterte sie. "Jetzt möchte ich bei Dir sein... Was fühlst Du heute für mich?"

Er grinste erst schief und sah sie dann ernst an.
"An meinen Gefühlen zu Dir hat sich nichts geändert, Hermine", hauchte er schwer atmend und fuhr mit seinen Fingern die Konturen ihrer Lippen nach, "ich liebe Dich immer noch...mehr denn je. Ich will..."

Weiter kam er nicht, denn Hermine riss ihn an sich, setzte sich dann rittlings auf ihn und presste ihre Lippen auf seine. Zwischen zahlreichen Küssen und stürmischen Umarmungen raunte sie: "Heute bedeutet es mir etwas. Ich bin auf dem besten Wege, mich Hals über Kopf in Dich zu verlieben."

Severus, voll des Glücks, fuhr mit seinen Händen stöhnend unter ihr Shirt und knetete mit Hingabe ihre Brüste, während er seine Zunge in ihren Rachen schob und allmählich das Gefühl bekam, dass seine Hose kurz vor dem Bersten stand.
Wie oft hatte er davon geträumt Hermine zu verwöhnen! Doch stets waren es nur Träume geblieben und er musste sich selbst um den Druck zwischen seinen Beinen kümmern. Doch nun war sie da und er hatte nicht vor, sie jemals wieder gehen zu lassen.

Sie riss ihm voller Leidenschaft das Hemd vom Körper und fuhr mit gierigem Blick und noch ungeduldigeren Händen über den wohlproportionierten Oberkörper. Severus hantierte währenddessen mit dem Verschluss des BH` s herum und als dieser nicht so wollte, wie er, streifte er ihn ihr, samt Shirt, über den Kopf und labte sich dann an ihren wundervollen Brüsten.
Hermine warf stöhnend den Kopf in den Nacken und genoss das Prickeln, welches Severus Zunge ihr bescherte. Er war so gut und es war so schön! Wie hatte sie nur diese blöde Liste nicht zu ihm bringen wollen? Was wäre ihr da alles entgangen!

Sie zog ihn wiederholt in einen tiefen Kuss, den er leidenschaftlich erwiderte, und bewegte sich auf ihm, was ihn veranlasste, sie in die Waagerechte auf die Couch gleiten zu lassen.
Er beugte sich über sie und machte sich gerade mit verschleiertem Blick an ihrer Hose zu schaffen, als es an der Tür klopfte.

Erschrocken hielten beide in ihrem Tun inne und sahen sich an.
"Erwartest Du noch jemanden?", fragte Hermine. Er schüttelte den Kopf. "Nein, eigentlich nicht. Höchstens Albus, der wieder etwas dringendes auf der Seele hat."
"Oder Ramon", meinte Hermine und erinnerte sich daran, dass es längst Abendessenszeit war.

"Beide Varianten sind möglich und ärgerlich zugleich", grummelte Snape und kleidete sie beide magisch an, da die Trommelei an der Tür unvermindert anhielt.
"Schade, ich hätte gerne weitergemacht, Severus", säuselte Hermine und schmiegte sich noch ein letztes Mal bedauernd an ihn. Sein Lächeln und ein Kuss von ihm ließ sie aber wissen, dass er ebenso dachte und dass es absolut richtig gewesen war, nicht wegzurennen.

Abwartend positionierte sie sich neben dem Sofa und starrte erwartungsvoll auf die Tür, die Severus just in diesem Moment öffnete.

"Ah, Ramon, womit kann ich Ihnen dienen?", fragte Snape und verfluchte den Bengel innerlich.
"Ist meine Mutter hier?", sagte dieser und trat ungefragt ein.
"Ja, Ihre Mutter ist hier, wie sie unschwer erkennen können", brummte Snape und verdrehte die Augen, denn er konnte sich nicht erinnern, die Nervensäge herein gebeten zu haben.
"Hey, Mum, was machst Du denn hier so lange?", schnarrte Ramon und guckte misstrauisch zwischen den Beiden hin und her.

"Ich hatte noch etwas mit Professor Snape zu klären", antwortete Hermine wahrheitsgemäß und versuchte ihre Haare einigermaßen zu ordnen. "Wegen der Tränke, die für die Krankenstation noch herzustellen sind."
"Ja, die Alte erwähnte so etwas", meinte Ramon und ließ sich gähnend auf die Couch fallen, auf der soeben noch seine Mutter und der Tränkemeister zugegen waren. "Ich habe Dich nämlich gesucht und auch bei der Pomfrey nachgefragt. Oh, ich hasse diese alte Meckerziege. Ehe die mir verraten hat, wo Du steckst, hat sie mir erst wieder einen Vortrag über angemessenes Benehmen gehalten."

"Ich hoffe doch, dass der Vortrag auf fruchtbaren Boden gefallen ist", warf Snape ein und zog die Augenbrauen verärgert zusammen. "Würde es Ihnen etwas ausmachen, Ihre dreckigen Schuhe von meinem Sofa zu nehmen?"
"Hab Dich mal nicht so", erwiderte Ramon ungerührt, "ich musste schließlich mit dem Trampel durch die Botanik tigern, da kann es natürlich sein, dass noch ein wenig Erde dran klebt."
"Erde, die ich nicht auf meiner Couch sehen möchte", fauchte Snape und schaute abwartend zu Hermine hinüber, die nicht so recht wusste, wie sie mit der Situation umgehen sollte.

"Schon gut, bleibt der Dreck eben an meinen Schuhsohlen", meinte Ramon gelassen und erhob sich. "Mum, was ist, gehen wir noch zum Essen in die große Halle? Hunger hätte ich schon, denn was die Flohschleuder da auftischt, kannst Du echt vergessen."
"Habe ich Dir nicht schon mehrmals erklärt, dass der Halbriese einen Namen hat?", entfuhr es Hermine aufgebracht. "Ich erwarte, dass Du ihn Hagrid nennst! Halte Dich gefälligst daran!"

"Man, bist Du heute wieder gereizt!", meckerte Ramon herum. "Schön, Hagrid bietet einem nur vergammeltes Zeug an, was keine Sau runter bekommt. Was ist nun? Essen oder nicht?"

Hermine hatte nun gar keinen Nerv auf die große Halle. Am liebsten hätte sie mit Severus da weitergemacht, wo sie aufhören mussten. Sie warf ihm einen sehnsuchtsvollen Blick zu, den er stumm erwiderte.
Seufzend erwiderte sie dann: "Ich bin müde und möchte nicht mehr in die große Halle gehen. Wir bestellen uns etwas über den Kamin. Los nun komm!"
"Ist mir Recht", erwiderte Ramon, "denn wenn ich mir vorstelle, dass die Schrumpelhexe mich wieder über den Rand ihrer potthässlichen Brille mustert, vergeht mir sowieso der Appetit."
Hermine fuhr sich angestrengt mit den Fingern über die Schläfen. Es war doch immer wieder peinlich mit ihrem Sohn!

"Mr. Granger", ließ sich Snape mit dunklem Bariton vernehmen "es ist mir völlig egal, was sie von meinen Kollegen halten, jedoch erwarte ich, dass Sie in einer angemessenen Art und Weise über sie sprechen!"
"Ach nö, jetzt kommt die Leier wieder", stöhnte Ramon, "ich habe Dir doch gesagt, dass ich mich in der Öffentlichkeit bemühe die Form zu wahren. Aber hier sind wir doch unter uns. Was soll das Theater also?"
"Theater veranstalten Sie hier, junger Mann!", zischte Snape. "Sie vergreifen sich doch permanent im Ton und wahren, egal wo Sie sich auch gerade aufhalten mögen, in keinster Weise die Form. Überlegen Sie sich sehr genau, ob Sie noch weitere Flug -oder Braustunden in Anspruch nehmen wollen!"

"Ach Du Scheiße! Jetzt willst Du mir drohen oder was?" Angriffslustig starrte Ramon den Tränkemeister an.
"Drohen?", sagte Snape leise. "Ich appelliere da eher an Ihren gesunden Menschenverstand, Granger. Sie sind nicht dumm und werden wissen, wie Sie sich zu entscheiden haben. Davon bin ich überzeugt."

"Na dann sei mal weiter überzeugt", murmelte Ramon vergnatzt und besah sich eine Weile seine Schuhspitzen ausgiebig, bevor er fragte: "Ach ja, kann ich mich schon darauf einstellen, ab nächster Woche zu Dir zu kommen?"

Snape schnaubte. "Ach, auf einmal? Na schön", sagte er dann und sah zu Hermine "ein paar Termine werde ich für Sie noch frei halten."
"Cool Alter, bis dahin werde ich mich noch mal voll in die Theorie reinhängen", sagte Ramon im Brustton der Überzeugung "damit ich dann auch sofort am Kessel loslegen kann." Dann wandte er sich an seine Mutter. "So, genug Zeit vertrödelt! Mein Magen rebelliert schon wieder. Können wir dann?"

Hermine nickte und sagte plötzlich zum Tränkemeister. "Ach, ich habe den Trank im Labor vergessen. Sie wollten ihn mir doch noch geben und etwas dazu sagen."
Snape zog die Augenbrauen hoch. So, wollte er? Innerlich schmunzelte er aber.

"Was sollte das für ein Trank gewesen sein, Miss Granger? Das Sie aber auch immer im letzten Moment mit solchen Anliegen an mich herantreten! Nun kommen Sie schon mit, ich habe heute noch mehr zu erledigen!"

"Warte einen Augenblick, ich bin gleich zurück und dann können wir gehen", rief sie ihrem Sohn zu und eilte Snape hinterher.

Im Labor angekommen, schlang sie sofort ihre Arme um ihn und flüsterte: "Es ist für mich auch nicht einfach, Severus."
"Ich weiß", sagte er mitfühlend und nahm ihren Mund in Beschlag, um sie wenigstens nach der verpatzten Aktion von vorhin noch einmal schmecken zu können.

Der Abschied währte nur kurz, aber für beide waren die Fronten nun geklärt, worüber sowohl Hermine, als auch Severus mehr als zufrieden waren. Jeder hoffte, dass sich die nächste Möglichkeit des Beisammenseins so bald wie möglich ergab.


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