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Alles braucht Zeit - Flugunterricht

von lemontree

Pfeifend gelangte Ramon in seine Räume, wo Hermine am Tisch saß und etwas schrieb.
"Na, wie war es heute bei Professor Snape?", erkundigte sie sich gleich.
"Na ja, ich habe den Pickeltrank hinbekommen. Und Snape meinte, dass ich für die zweite Klasse zugelassen bin."
"Na bitte, das ist doch erfreulich!", sagte Hermine, stand auf und zog Ramon in die Arme. "Ich freue mich wirklich für Dich. Und wie lief es so? Ich meine, hast Du irgendwelche Probleme mit dem Professor?"

"Nö, eigentlich nicht", murmelte Ramon. "Klar, wir sind nicht immer einer Meinung, aber verstehen uns so ganz gut."
"Aha." Hermine mochte es nicht so recht glauben, dass Ramon und Snape sich ganz gut verstanden. Nachdenklich sah sie ihrem Sohn hinterher. Er benahm sich zwar so wie immer, trotzdem hatte sie das Gefühl, dass er ihr etwas verheimlichte. Aber dass es mit der zweiten Klasse klappen würde, war natürlich toll. Nun konnten sie auch die entsprechenden Schulbücher besorgen.
Hermine schrieb noch ihre Liste, über die zu benötigten Dinge für die Krankenstation fertig und ging dann in Ramons Zimmer, um ihn für das Abendessen abzuholen.

Sie nippte an ihrer Teetasse und blickte dabei verwundert auf Ramon, der sich auf seinen Besen geschwungen hatte und damit spielerisch durchs Zimmer tobte. Sie seufzte. Dabei würde sie ihm leider nicht großartig helfen können. Leider! Denn sie selbst konnte dem Fliegen nun überhaupt nichts abgewinnen. Und wie sie heute erfahren hatte, kam Madame Hooch auch erst in der letzten Ferienwoche zurück. Mist! Darüber musste sie mit dem Direktor noch mal sprechen!

"Mum!", rief Ramon plötzlich erschrocken aus, als er seine Mutter bemerkt hatte. "Wie lange beobachtest Du mich denn schon?"
Sie lächelte. "Noch nicht lange. Wir müssen zusehen, dass Du vor Schulbeginn noch irgendwie ein paar Flugstunden bekommst..."
"...alles schon geregelt, Mum! Heute erhalte ich meine erste Flugstunde."

"Wie jetzt?" Hermine war überrascht. "Du wirst Dich doch nicht eigenhändig aufmachen wollen? Mein lieber Ramon, das solltest Du besser bleiben lassen!"
Sie schmunzelte, als sie sein empörtes Gesicht sah und trank noch einen Schluck Tee, der ihr umgehend in hohem Bogen aus dem Mund schoss, als Ramon verkündete: "Natürlich nicht! Ich bin nachher mit Snape verabredet."

Hermine hustete noch immer ihren in die Luftröhre geratenen Tee aus, während sie fassungslos unter Würgen stammelte: "Snape... ich meine Professor Snape, erteilt Dir Flugunterricht?"
Ramon grinste, drehte eine erneute Runde mit dem Besen durchs Zimmer und rief dabei: "Ja, Snape! Zuerst wollte er ja nicht so richtig, aber wer kann mir schon widerstehen?"

Hermine ließ sich auf Ramons Bett fallen und schüttelte ungläubig den Kopf. Das war ein Ding! Soweit sie sich erinnerte, hatte sie ihn nur einmal auf einem Besen erlebt. Und das war in ihrem ersten Schuljahr gewesen. Beim Quidditchturnier, wo er als Schiedsrichter fungierte...nachdem sie ihn angezündet hatte... Und nun wollte ausgerechnet Severus Snape, der Schülerschreck, ihrem Sohn Flugstunden erteilen?

Ramon setzte sich neben seine Mutter und legte ihr einen Arm um die Schulter.
"Mum, glaube es mir doch! Der Typ ist gar nicht so übel. Ein bisschen Stress hatten wir schon miteinander, aber hat sich alles wieder eingerenkt. Ist doch nett von ihm, dass er mir das Fliegen beibringen will."
"Dagegen sage ich doch auch gar nichts, Ramon. Es ist nur, also...ähm, na ja, weil ich hätte ihm das nicht zugetraut."
"Was, das er fliegen kann, oder dass er ausgerechnet mir, der Nervensäge, Unterricht erteilt?"
"Nervensäge!" Hermine musste schmunzeln. "Hat er Dich so genannt?"
"Ja, hat er. Was findest Du daran so lustig?"
"Er nannte mich auch einst so. Für ihn war ich immer eine unverbesserliche Nervensäge, bis auf einmal..." An dieser Stelle brach Hermine ab, denn sie hatte plötzlich wieder die gemeinsame Nacht vor Augen und glaubte seine warmen, weichen Lippen und seine zärtlichen Hände auf ihrem Körper zu spüren...

"Was ist mit Dir?", wollte Ramon wissen.
"Nichts!" Hermine schreckte hoch. "Was sollte sein? Ich denke es ist schon ziemlich spät und wir müssen nun zum Abendessen los."

Hermine hastete zur Tür und forderte Ramon auf, sich zu beeilen. Einen Moment verharrte Ramon noch auf der Stelle und wunderte sich langsam, dass seine Mutter immer komisch reagierte, wenn die Sprache auf Snape kam, doch dann fiel sein Blick auf den Besen und alles andere war vergessen. Nun hatte er nur noch Fliegen im Kopf.



Der Tränkemeister ließ sich beim Abendessen nicht sehen und Hermine war es recht...oder irgendwie doch nicht. Sie konnte es noch immer nicht fassen. Snape ließ sich dazu herab Ramon Flugstunden zu erteilen! Gerne hätte sie ihn nun gefragt, wie er dazu kam... Doch wenn sie es sich recht überlegte, wollte sie es zwar wissen, warum er dies tat, scheute aber irgendwie auch das Gespräch mit ihm. Wenn sie ehrlich war, dann wusste sie gar nicht mehr so richtig, was sie eigentlich wollte und was nicht. Im Grunde genommen war sie total verwirrt.
Die Erinnerungen an ihre Schulzeit waren das Eine, die Nacht mit ihm das Andere. Und die Sache mit Ramon nun wieder ganz etwas anderes.

Schweigend verzehrte sie ihr Abendbrot und bekam gar nicht so richtig mit, über was die anderen sich so unterhielten. Sie war total abwesend und schrak fürchterlich zusammen, als sie plötzlich ein: "Miss Granger, ist Ihnen nicht gut?", unmittelbar neben sich vernahm.
Ihr belegtes Brot entglitt ihrer Hand und landete auf ihrem T-Shirt, wo es einen hässlichen Fettfleck hinterließ.

Dumbledore, der sie angesprochen hatte, beseitigte den Fleck zwar umgehend, aber Hermine fühlte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss und wäre am liebsten an Ort und Stelle im Boden versunken. Diese Peinlichkeit hatte ihr gerade noch gefehlt! Alle Augen waren nun auf sie gerichtet und sie hörte nur Wortfetzen, wie: "...ja, die Temperaturen machen mir auch zu schaffen...", oder "...hat sich doch wohl nicht übernommen?", oder gar " Sie hat so viel zu tun und dann noch der Junge...", an ihrem Ohr vorbeirauschen.

Hermine bemühte sich Haltung zu bewahren. Das durfte doch wohl nicht war sein, dass ihr Snape nun schon wieder durch ihre Hirnwindungen geisterte und sie deshalb vor versammelter Mannschaft in Verlegenheit geriet!
Sie versuchte krampfhaft zu lächeln, den Vorfall auf die sommerlichen, hohen Temperaturen zu schieben und war froh, als Ramon endlich mit dem Essen fertig wurde und sie der tuschelnden Runde entfliehen konnten.


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"So Mum, es ist jetzt gleich 20.00 Uhr. Ich werde dann mal gehen", sagte Ramon, schulterte seinen Besen und blickte seine Mutter besorgt an. "Kann ich Dich hier auch allein lassen? Beim Abendbrot schienst Du Dich nicht so gut zu fühlen."
Hermine stand sofort auf und straffte sich. "Aber natürlich geh nur! Es liegt wohl an der Sommerhitze", sagte sie hastig und strich sich ein paar widerspenstige Haarsträhnen hinter das Ohr. "Pass schön auf! Wenn man erst mal in der Luft ist, wird man schnell übermütig."
Ramon grinste verlegen. "Hey, ich hab doch Snape an meiner Seite. Er wird mich schon retten, wenn ich kurz vorm Abstürzen bin."
Hermine grinste unbeholfen. "Davon bin ich überzeugt", murmelte sie dann leise und winkte Ramon mit gemischten Gefühlen hinterher.


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Snape erwartete Ramon schon mit einem nervösen Blick auf die Uhr und fragte sich ahnungsvoll, was am heutigen Abend noch alles geschehen würde. Vergnüglich wurde es mit diesem Bengel bestimmt nicht! Zum wiederholten Male drehte er seinen Besen in den Händen hin und her und besah ihn sich von allen Seiten. Es war schon Ewigkeiten her, da er selbst geflogen war. Es mochte in Hermines erstem Schuljahr gewesen sein, da er um Potter zu beschützen das Quidditchturnier leitete, welches allerdings nicht lange währte...und dann hatte er vier Jahre später in einem Anfall von Sentimentalität zu später Stunde noch ein paar Runden gedreht, aber das war es auch. Seufzend blickte er zum Schloss hinüber. Gleich würde Granger hier aufkreuzen und ihn seiner Nerven berauben. Ihm blieb aber auch nichts erspart!

Und da kam er auch schon! Der Tränkemeister erblickte den über das ganze Gesicht strahlenden Sohn Hermines, wie er da so munter angehüpft kam und verspürte sofort ein dumpfes Pochen hinter seiner Schläfe, was noch nie ein gutes Zeichen gewesen war.

"Ich habe mich beeilt, denn ich wollte schließlich nicht zu spät kommen", verkündete Ramon freudestrahlend.
"Ja, ja schon gut", brummte Snape kurz angebunden. "Lassen Sie uns in die Mitte des Platzes gehen!" Sprach es und marschierte zügig voran. Ramon folgte ihm aufgeregt und machte sich überhaupt nichts daraus, dass der Tränkemeister schon wieder grimmig guckte. Es hätte ihn auch enttäuscht, wenn er lächelnd empfangen worden wäre.

"So da wären wir, Mr. Granger", schnarrte Snape "legen Sie..."
"...Ramon, Du wolltest mich Ramon nennen!"
"Und Sie sollten mich gefälligst nicht unterbrechen", fauchte der Tränkemeister und starrte Hermines Sohn wütend an "und von wollen kann ja wohl überhaupt keine Rede sein!"
"Ich muss mich doch bemerkbar machen, wenn Du Dir meine korrekte Anrede nicht merken kannst", maulte Ramon laut zurück.

"So", antwortete Snape leise, kniff die Augen zusammen und schritt bedächtig auf Ramon zu
"Sie wollen also mit mir diskutieren, ja?"
"Was soll der Scheiß jetzt?", fragte Ramon, ebenfalls wütend. "Du hast es versprochen!"
"Reißen Sie sich ja zusammen", drohte Snape "sonst ist der Spaß für Sie hier schneller vorbei, als Ihnen lieb sein dürfte."
"Hey, Mann, ich reiß mich zusammen", schrie Ramon "aber Du hast es versprochen! Ich kann dieses Scheiß Mr. Granger nun mal nicht mehr hören. Ich dachte echt, dass ich mich auf Dich verlassen kann."



Na prima, dachte Snape frustriert und blickte grimmiger, denn je, vor sich hin. Da hatten sie noch gar nicht begonnen und der erste Ärger stand schon ins Haus!

Sie standen so lange schweigend auf dem Platz, bis Ramon sich verärgert seinen Besen griff, sich einige Meter von Snape entfernte und dann selbst probierte, den Besen zum Fliegen zu bewegen. Mit dem Resultat, dass der Besen zwar vom Boden abhob, sich aber wie wild um seine eigene Achse drehte und Ramon letztendlich gegen die Stirn knallte.

Snape konnte sich ein Grinsen nun nicht verkneifen und rief ihm zu: "Und zufrieden mit dem Ergebnis, RAMON?"
Dieser hielt sich seine Stirn und knurrte zurück: "Na, Alter, amüsierst Du Dich gut? Wie wäre es, wenn wir nun richtig anfangen würden?"
Snape erinnerte sich wieder daran, dass sich vor allem wegen Hermine hierher auf den Platz begeben hatte, schluckte seinen Ärger hinunter und marschierte zu dem Jungen hinüber.

"Haben Sie sich verletzt, Ramon?", erkundigte er sich nun nicht gerade besorgt, sondern eher aus einem Pflichtgefühl heraus und musterte Ramon von oben bis unten.
"Und wenn schon", brummte dieser "ich kann einiges vertragen. Also, was muss ich tun, wenn mir der Besen gehorchen soll?"
Snape holte tief Luft und erwiderte ruhig: "Legen Sie ihn erstmal neben sich ab und versuchen ihn mit dem Kommando AUF! in Ihre Hand schweben zu lassen!"

Snape demonstrierte ihm das an Hand seines eigenen Besens und als das funktionierte, saß Snape auf und ermunterte auch Ramon dazu.
"Ramon, damit das klar ist: Sie werden nur das tun, was ich sage! Wir werden jetzt erst einmal das Auf -und Niederschweben üben. Erst wenn ich damit zufrieden bin, wird hier eine Runde gedreht. Verstanden?"

Ramon nickte mürrisch.
Kurz darauf erhoben sie sich langsam in die Luft, schwebten etwa zehn Meter über dem Boden und landeten dann wieder. Snape ließ dies mehrmals wiederholen, bis er sich sicher war, dass der Bengel sich konzentrierte und noch wichtiger, ihm auch zuhörte und das tat, was er anordnete. Er hatte nämlich überhaupt keine Lust, noch irgendwelche Rettungsaktionen einleiten zu müssen.

"Sie müssen mit dem Besen eine Einheit bilden", fuhr Snape, nun ganz Fluglehrer, fort, "Ihr Gewicht entsprechend verlagern und ein Gefühl für Ihren Körper entwickeln. Des Weiteren..."
"...ja, ja , schon gut!", brachte Ramon ungeduldig hervor. "Ich weiß, dass Du nicht unterbrochen werden möchtest, aber das ist mir jetzt alles zu theoretisch. Wie wäre es, wenn wir jetzt endlich mal so richtig in die Lüfte steigen würden?"

Snape stöhnte. "Ob Ihnen die Theorie nun passt oder nicht, Ramon, sie ist wichtig!", stellte der Tränkemeister streng klar. "Aber da ich bislang zufrieden bin, üben wir nun das Steuern. Also los, positionieren Sie sich und halten Sie den Besen so, wie Sie es bei mir ersehen können!"
Ramon tat zunächst das, was von ihm verlangt wurde, aber als sie nun endlich wieder in der Luft waren, eine Runde über dem Quidditchplatz drehten und er feststellte, dass das Steuern gar nicht schwierig war, wurde er wagemutig.

"Können wir nicht höher fliegen?", rief er Snape zu, der dicht neben ihm her flog "es klappt doch alles. Und das Feeling ist echt geil."
"Nein, wir sollten es für heute dabei belassen", knurrte Snape zurück, der Ramons offensichtliches Gefallen am Fliegen mit Unbehagen zur Kenntnis nahm.
"Ach, komm schon! Sei kein Spielverderber!", entgegnete Hermines Sohn und grinste abenteuerlich vor sich hin. Dann beschleunigte er das Tempo und schaute sich dabei herausfordernd nach seinem Lehrer um; registrierte dadurch allerdings auch nicht, wie er sich der Zuschauertribüne mit rasanter Geschwindigkeit unaufhaltsam näherte.

"Ramon!", schrie Snape aufgebracht. "Lass den Blödsinn! Runter, sofort landen!"
"Wieso?", gab Ramon zurück und richtete seinen Blick nun nach vorn. "Scheiße!", rief er in diesem Moment auch schon und riss den Besen mit vollem Schwung hoch.
Haarscharf rauschte er an der Tribüne vorbei, drehte einen Rückwärtssalto und stieg dann immer höher in die Lüfte empor.
"Aaaahhh, Severus, Hilfe!", kreischte Ramon erschrocken und krallte sich an seinem Besen fest. Snape setzte ihm, mittlerweile eine Nuance blasser, als sonst und vor Wut kochend nach.

Sekunden später hatte er ihn eingeholt, drückte Ramons Besen herunter und zischte zornig: "Das ist also der Dank für meine Gutmütigkeit! Ich hätte es wissen müssen! Jetzt wird gelandet! ABER SOFORT!"

Wieder auf dem Rasen angekommen, tobte Snape vor Ramon auf und abschreitend ungehalten herum. Dieser stand mit noch weichen Knien da und lauschte Snape nur mit halbem Ohr. Er war geflogen! Und das war so genial gewesen! Nur ganz langsam drang es zu ihm durch, weshalb Snape so wütend war.
"Hören Sie mir zu!", schnauzte Snape ihn an, der registrierte, dass Ramon seinen Worten nicht ganz folgen konnte. "Habe ich nicht gesagt, dass wir es für heute dabei belassen sollten? Habe ich das gesagt, oder nicht, Granger? Los, antworten Sie gefälligst!"

Die Art wie der Tränkemeister sich hier aufführte, ging Ramon allerdings gegen den Strich und auch seine Miene verdüsterte sich.
"Krieg Dich wieder ein! Ja, Mann, dass hast Du gesagt, aber ist doch gut, wenn ich meine Erfahrung heute schon gemacht habe. Dann bin ich für das nächste Mal besser gerüstet."

Snape blieb abrupt stehen und fixierte Ramon eine Weile fassungslos, aber intensiv, bis er den Mund spöttisch verzog und schnarrte: "Das nächste Mal? Sie glauben wirklich, dass es ein nächstes Mal geben wird, nachdem Sie sich eben nicht an meine Anweisung gehalten haben?"

Ramon schluckte, verschränkte seine Arme vor der Brust und erwiderte trotzig: "Klar glaube ich an ein nächstes Mal."
"Ja, sicher!", Snape schnaubte. "Madame Hooch, wird begeistert sein, wenn Sie bei ihr die nächste Flugstunde nehmen. Es dürfte allerdings mindestens noch sechs Wochen dauern, bis Sie in den Genuss kommen."

"Also erstens kann ich ja nun schon, Dank Deiner Hilfe, ein bisschen fliegen", entgegnete Ramon "und zweitens will ich nicht daran glauben, dass Du so ein dämlicher Spießer bist und nie wieder mit mir fliegst. War doch trotzdem cool...Ach ja, danke, dass Du mich eben gerettet hast."

Snape blickte finster drein und schüttelte den Kopf. "Sie geben also wenigstens zu, dass Sie sich eben in eine gefährliche Situation gebracht haben?", erkundigte er sich dann mit hochgezogener Augenbraue.
"Muss ich dann wohl", gab Ramon kleinlaut zu. "Aber Du warst gleich zur Stelle, da konnte ja nichts passieren."
"Oh, doch, da hätte jede Menge passieren können!", erwiderte Snape ernst. "Ramon, das funktioniert so nicht. Entweder hältst Du Dich an das, was ich sage, oder wir beenden die Flugstunden. Ich bin hier kein offizieller Fluglehrer und bringe mich selbst um Kopf und Kragen."

Ramon schaute betreten vor sich hin. Ärger wollte er ihm eigentlich nicht machen. Zumindest nicht absichtlich.
"Es ist zwar nicht mein Stil, um etwas zu betteln", sagte Ramon und musterte Snape eindringlich, "aber könnten wir zum Abschluss nicht noch eine kleine Runde drehen?"
"Wohl kaum! Ihre Flugkünste haben mir eben völlig gelangt", erwiderte Snape und begab sich schon auf den Rückweg, Richtung Schloss. Ramon rief ihm hinterher:
"Ach komm schon! Es tut mir auch leid. Wenn ich erstmal in der Quidditchmannschaft von Slytherin bin und für Dein Haus Punkte hole, wirst Du stolz darauf sein, mir Fliegen beigebracht zu haben."
Der Tränkemeister fuhr mit einem Ruck herum und starrte Ramon verdutzt an. Was hatte der Bengel da gerade gesagt? Er wollte Punkte holen für Slytherin? Für Slytherin? Für sein Haus?

"Was macht Dich so sicher, dass Du nach Slytherin kommst?", wollte Snape nun wissen und baute sich vor Ramon auf.
"Na hör´ mal! Glaubst Du ich bin ein Hufflepuff?"
Snape lachte dunkel und schüttelte den Kopf. "Nein, ganz gewiss nicht. Doch mutig scheinst Du mir auch zu sein und Deine Mutter würde es begrüßen, wenn Du nach Gryffindors kämst."
"Zu der Schrumpelhexe? Nein, danke! Es hat mir schon gereicht, dass ich einen Becher in ein Meerschweinchen verwandeln sollte. So was Albernes! Nein, ganz im Ernst, ich würde lieber in Deinem Haus sein."

Irritiert wandte Snape sich ab. Da hatte er doch eben munter mit dem Knaben geplaudert, als wenn sie sich schon Jahre kennen würden und miteinander vertraut wären! Er verstand sich selbst nicht so recht, kam aber nicht umhin, sich etwas geschmeichelt zu fühlen. Der Junge wollte in sein Haus! Snape stieß die Luft geräuschvoll aus und sagte: "Na schön, eine letzte Runde für heute, aber ich warne Dich..."
"...alles klar! Ich weiche Dir nicht von der Seite", rief Ramon und schnappte sich seinen Besen.
Snape nickte und griff, noch immer nicht so recht begreifend, weshalb er nachgab, sein Fluggerät und erhob sich mit Ramon in die Lüfte.


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Hermine hatte die Sache mit Snape, Ramon und der Fliegerei keine Ruhe gelassen. Zunächst versuchte sie sich noch mit einem Buch abzulenken, doch dann warf sie es bei Seite und trat ans Fenster, in der Hoffnung, etwas von der Flugstunde erspähen zu können.
Sie konnte es noch immer nicht fassen, dass Ramon vom Tränkemeister schwärmte und nun mit ihm zum außerplanmäßigen Unterricht unterwegs war. Warum ließ Snape sich darauf nur ein?

Vom Fenster aus konnte sie nicht viel sehen. Nur einmal sah sie geschockt, wie Ramon auf dem Besen steil nach oben schoss und kurz darauf Snape auftauchte und Ramons Besen in der Luft herumriss.
Letztendlich waren es Neugierde und auch Sorge um Ramon, die Hermine aus dem Zimmer heraus und runter zum Quidditchfeld eilen ließen.

Sie wusste nicht genau, ob sie Snape darauf ansprechen sollte. Auf der einen Seite wollte sie ihm danken, dass er sich offensichtlich Mühe mit ihrem Sohn gab, auf der anderen Seite ihm auch klarmachen, dass sie sehr wohl ein Auge darauf werfen würde, wie er mit Ramon umsprang. Eigentlich hatte sie ihm das auch schon gesagt und daraufhin war die Sprache auf die gemeinsam verbrachte Nacht gekommen.

Ehe Hermine sich versah, war sie wieder ins Träumen geraten. Frank war niemals so zärtlich wie Snape gewesen. Es war bloß eine Nacht, eine verdammte Nacht, doch im Nachhinein, die Beste, die sie je erlebt hatte....
Hermine schlug sich die Hand auf den Mund. War sie eigentlich noch ganz dicht? Was reimte sie sich denn da zusammen? Was würde Snape wohl dazu sagen, wenn er wüsste, mit welchen Gedanken sie sich herumschlug? Und dann hatte sie wieder sein Gesicht vor sich, sein gehauchtes: "Verzeihen Sie bitte!", im Ohr und war nun völlig durch den Wind.

Sie lehnte gerade mit geschlossenen Augen an einem Baum, als sie heftig erschrak, da Ramon brüllte: "Mum, was machst Du denn hier?"

"Ich...ich, ähm, ich wollte noch ein wenig spazieren gehen, weißt Du, es ist jetzt etwas kühler und daher ideal für..." Ihre Stimme brach, als sie Snape erblickte, der hinter Ramon mit imposanter Gestalt aus dem Schatten der Bäume hervor trat.

"Ah, Miss Granger! Waren sie neugierig, ob ich Ihrem Sohn etwas angetan haben könnte?", schnarrte er und bedachte sie mit einem Blick, so tief und dunkel, der ihr augenblicklich eine Gänsehaut bescherte.
Hermines Herz schlug bis zum Halse und ihr Kopf war mit einem Schlag leer. Sie wollte etwas sagen, bekam aber kein Wort heraus. Die Situation drohte ihr immer unangenehmer zu werden und die Verzweiflung darüber wuchs und wuchs.

"Ihr ging es vorhin schon nicht so gut", sagte Ramon betrübt zu Snape. "Kannst Du ihr nicht irgendetwas dagegen brauen? Ich mache mir Sorgen."

"Gehen Sie schon einmal vor, Mr. Granger! Ich werde sehen, was ich tun kann", sagte Snape leise und schob ihn Richtung Schloss. Hermine machte im Moment wirklich nicht den gesündesten Eindruck auf ihn.
"Ich möchte aber bleiben..."
"SOFORT!", erwiderte Snape streng und Ramon schickte sich an zu gehen. Jedoch äußerst langsam, ständig stehen bleibend und schauend, was nun geschehen würde.

"Was ist mit Ihnen, Hermine?", fragte Snape, als Ramon endlich ein Stück fort war.
"Nichts, Professor Snape, es ist nichts. Vielleicht nur die Hitze?"
"Die Hitze?", fragte er und zog seine linke Augenbraue empor. "Sagten Sie nicht gerade, dass es nun etwas kühler und daher ideal..."
"...na schön, ich wollte wissen, wie es bei der Flugstunde so läuft", gab sie zu.
"Und, konnten Sie sich einen Ãœberblick verschaffen, Miss Granger?"
"Warum tun Sie das? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ramon es Ihnen einfach macht."
"Miss Granger", sagte Snape gedehnt und trat ganz dicht an sie heran "vielleicht wollte ich Ihnen einfach nur beweisen, dass auch ich eine andere Seite habe, eine Seite fern des Ekels, für das Sie mich halten."

Dabei sah er ihr so intensiv in die Augen, dass Hermine sich zusammenreißen musste. Dieser Blick, diese Augen, erinnerten Sie schlagartig an die Situation, die damals zu dem Kuss und dann zu der Nacht geführt hatten. So, genau so, hatte er sie damals auch angesehen.
Sie spürte, wie ihr Atem schneller wurde, sah noch immer in diese betörenden, schwarzen Augen und registrierte, dass sich auf unerklärliche Weise der Abstand zwischen ihnen nochmals verringert hatte.

Gerade, als sie glaubte, ihre Hände nicht länger bei sich behalten zu können, straffte Snape sich, schmunzelte und hauchte gefühlvoll: "Mache ich Sie nervös, Hermine?"

"Wie bitte?" Hermine trat, nun in der Gegenwart angekommen, ein paar Schritte zurück und schüttelte den Kopf. "Das hätten Sie wohl gerne, was?"

"Vielleicht, wer weiß?", antwortete er mit seidiger Stimme und verneigte sich dann vor ihr. "Machen Sie sich keine Sorgen um Ramon! Er ist eine schlimmere Nervensäge, als Sie es zu Ihrer Zeit waren, Hermine, jedoch nicht untalentiert. Ach, und wenn sich Ihre Unpässlichkeit nicht legen sollte, dann wissen Sie ja, wo Sie mich finden können. Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Abend. Träumen Sie was Schönes, Hermine!"

Er verneigte sich nochmals vor ihr und trat dann mit einem beschwingten Gefühl und einem überaus breiten Grinsen auf den Lippen den Weg zu seinen Räumen an.


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