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Fanfiction

Der Weg ins Licht - 4. Der rechte Weg

von artis.magica

4. Der rechte Weg
Es ist vieles gescheh`n, eh` ich zu lernen begann
daß kein Ding für alle Zeit gewonnen ist,
daß man nicht größ`re Opfer erwarten kann,
als man von sich aus bereit zu bringen ist.


Die Sonne schien auf sein Gesicht und weckte ihn sanft. Nein, er wollte die Augen noch nicht öffnen. Er wollte diesen Moment auskosten, solange es möglich war. Wärme und Geborgenheit, seit so langer Zeit. Kein Zweifeln an dem was geschehen war, wunderbar und unfassbar. Er lächelte leise. Er fühlte ihren Körper eng an dem seinen, warm und weich. Er nahm ihren Duft wahr, spürte ihren Atem auf seiner Haut. Ein Glücksgefühl durchströmte ihn und ließ ihn die drohende Zukunft für eine kurze Weile vergessen.
Doch, er musste die Augen öffnen, musste sich überzeugen, dass es Wirklichkeit war. Er hob langsam die Lider. Die Sonnenstrahlen fluteten durchs kalte Zimmer und brachten die Wände zum Leuchten. Staubteilchen tanzten in ihrem Licht.
Er wandte den Kopf und sah in ihr Gesicht. Ein Schauer von Zärtlichkeit durchströmte ihn. Sanft strich er eine Locke aus ihrer Stirn. Er wagte es nicht, sich zu bewegen. Mit jedem Atemzug, den er tat, befürchtete er sie aufzuwecken. Den Augenblick genießend lag er da und schlang die Arme um sie. Nie mehr wollte er sie loslassen.
„Severus“, flüsterte sie.
„Mmmh.“
Sie hob den Kopf und sah ihm mit strahlenden Augen entgegen. Dann beugte sie sich über ihn und küsste seinen Mund. Er umfasste ihre Schultern, hob sich ihr entgegen und erwiderte leidenschaftlich ihren Kuss.
Plötzlich ließ er sie los.
„Vergib mir“, sagte er leise in ihren Mund und ließ den Kopf zurückfallen. Er schloss die Augen und atmete tief durch.
„Vergeben? Was?“, fragte sie und sah ihm ins Gesicht.
Spät antwortete er: „Ich bringe dich in Gefahr!“
Weich strichen ihre Finger über die Wunden auf seiner Brust. Er erschauerte und ergriff ihre Hand. Sie sah ihm ins Gesicht.
„Es macht mir keine Angst!“, flüsterte sie.
„Das sollte es aber!“ Er setzte sich auf. „Er kennt keine Gnade, er ist unerbittlich.“
„Aber er kann deine Gedanken nicht lesen“, erwiderte sie.
Er sah zu ihr hinab und lächelte matt.
„Dafür werde ich sterben müssen“, sagte er leise.
Sorge stahl sich in ihr Herz. Sie kniete sich neben ihn und sah ihm flehend in die Augen.
„Geh nicht mehr zu ihm!“
Stumm sah er sie an. Sie zitterte. Er hob das Laken über ihre bloßen Schultern.
„Ich kann nicht“, flüsterte er, zog sie an sich und ließ sich in die Kissen zurücksinken. „Er ist über die Maßen misstrauisch. Ginge ich nicht mehr zu ihm, würde ich mich verdächtig machen. Alles würde er daran setzen, mich zu finden“, setzte er ruhig hinzu.
Hermine schwieg. Regungslos lag ihr Kopf auf seiner Brust. Langsam stieg die Angst in ihr auf. Sie wusste, mit keinem Wort würde sie ihn umstimmen können.
„Kennt Voldemort deinen Aufenthaltsort?“
„Nein, solange es keine Brücke gibt, ist es auch ihm nicht möglich, die Schutzzauber hier zu durchbrechen“, antwortete er gequält.
Sie bedrängte ihn nicht weiter. Still genossen sie das Beisammensein, die Wärme des anderen, die gegenseitige Berührung und die Geborgenheit.
„Lehre mich Okklumentik“, sagte sie plötzlich.
Er lächelte. Nie war es ihr gelungen, ihre Gedanken vor ihm zu verbergen. Es hatte ihn oft in Versuchung geführt.
„Ja“, sagte er nur.
Hermine hörte das Lachen aus seiner Stimme heraus und sah ihn an.
„Hast du es je heimlich getan?“, fragte sie empört.
Snape schaute sie mit gespieltem Erstaunen an. „Was?“
„Meine Gedanken gelesen!“
Er schob sie lachend von sich, erhob sich und ging ins Bad. „Nie!“
Sie sah ihm nach, zum ersten Mal seit vielen Wochen fühlte sie sich behaglich und beschützt. Die Angst vor dem was vor ihnen lag war für den Moment in den Hintergrund gerückt. Solange sie hier in Hogwarts waren, konnte ihnen nichts geschehen. Hier waren sie in Sicherheit.
Schließlich kroch sie aus den Decken und folgte ihm. Er stand pitschnass vor dem Waschbecken und sah nach vorne gebeugt traurig in sein Spiegelbild.
„Was hast du?“, fragte sie zögernd.
Er wandte sich ab und griff zum Handtuch. „Nichts.“
Hermine trat zu ihm und sah ihm tief in die Augen. „Was hast du?“
„Es war ein Fehler…“, begann er und wich ihrem Blick aus.
„Nein“, sagte sie mit großen Augen und schüttelte den Kopf. „Wie kommst du darauf?“
Er antwortete nicht und ging sich ankleiden. Hermine senkte nachdenklich den Kopf und lief ihm nach.
„Es fällt mir zunehmend schwerer, meine Gedanken vor ihm zu verschließen!“, sagte er schließlich, noch bevor sie irgendeinen Ton erwidern konnte. „Wenn er sie erst lesen kann, bist du in größter Gefahr! Er wird mich erpressen und er wird dich quälen.“
Sie sah ihn sorgenvoll an.
„Du solltest Hogwarts nicht verlassen!“, setzte er hinzu ohne den Blick von ihr zu wenden.
„Ich bin hier in Sicherheit. Du hast selbst gesagt, dass Voldemort keine Möglichkeit hat, in Hogwarts einzudringen!“
Er sah sie mit hochgezogenen Braunen an, dann lachte er eisig. „Für wen hältst du mich eigentlich?“
„Was meinst du damit?“, fragte sie ärgerlich.
„Du willst mir doch nicht allen Ernstes weismachen wollen, dass du hier bleiben wirst …in Sicherheit!“, setzte er bissig hinzu.
Sie sah ihn aufmerksam an. Seine Mine war herausfordernd und aggressiv. Da war er wieder, der Zyniker Severus Snape, misstrauisch, hämisch und streitbar.
Sie wusste nichts darauf zu erwidern. Er hatte Recht, sie würde nicht hierbleiben und warten, sie wollte nützlich sein. Zuviel war geschehen und sie wusste zuviel, als dass sie hier in Hogwarts auf den Ausgang des Kampfes gegen Voldemort warten wollte.
Sie zuckte ratlos mit den Schultern, wandte sich um und ging duschen.
Snape sah ihr nach und seufzte leise auf. Er ging grübelnd im Zimmer umher. Er wusste, sie würde bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit Hogwarts verlassen und sich auf die Suche nach Potter machen.

Als sie in das Arbeitszimmer trat, war er wieder ganz in schwarz gekleidet, Rock und Robe hoch geschlossen.
„Du kannst nicht aus deiner Haut, was?“, fragte sie und griff nach der Tasse Kaffee, die er ihr entgegenhielt.
„Genau so wenig wie du, Bücherwurm!“ Er deutete auf einen riesigen Stapel alter Schriften. „Dein Pensum für heute“, fügte er noch hinzu.
Hermine nickte. „Gut“, sie nahm einen Schluck Kaffee, biss in eine Scheibe Toast und setzte sich an seinen Schreibtisch. „Fangen wir an!“
Beide arbeiteten Stunde um Stunde. Doch Hermine ließen Severus' Erinnerungen nicht zur Ruhe kommen. Sie drängten sich unaufhaltsam in ihre Gedanken zurück und ließen sie immer wieder abschweifen. Es wollte ihr einfach nicht mehr gelingen, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Schließlich stand sie auf und trat ans Fenster. Die Sonne flutete über die Hügel und der Wind blies die letzten bunten Blätter vor sich her. Wolkenfetzen trieben an einem blassblauen und dunstigen Himmel. Sie seufzte leise auf.
Snape sah von seiner Arbeit auf. Er legte das Buch beiseite und stützte das Kinn in die Hand und beobachtete sie eine Weile. Dann fragte er leise: „Was ist?“
Hermine drehte sich zu ihm um.
„Dieser Dolch… auf dem Schreibtisch…“, begann sie zögernd.
„Ja?“, fragte er gedehnt.
„Ist er nur ein Dolch?“
Er erhob sich und kam zu ihr. Er nahm die kleine Waffe und strich über ihre Klinge. Er betrachtete sie nachdenklich. Seine Augen blitzten auf als er Hermine ansah. Und obwohl sie es schon geahnt hatte, erschütterte sie zutiefst was er jetzt sagte. „Er hat sie deswegen getötet“, flüsterte er ihr zu. „Es war ein mächtiges Opfer. Es ist der letzte Horcrux!“
Sie sah ihm in die Augen. Dunkel und traurig sahen sie ihr entgegen.
„Voldemort kennt seinen Verbleib nicht, oder?“
Er ließ sich Zeit mit der Antwort.
„Nein“, sagte er gedankenvoll und schüttelte leicht den Kopf. Dann setzte er nachdrücklich hinzu: „Und - verzeih - ich glaube auch nicht, dass er es bemerkt, wenn eines seiner Seelenbehältnisse zerstört wird.“
Hermine runzelte die Stirn, er konnte es nicht lassen in ihren Gedanken zu lesen.
„Und warum hast du ihn nicht zerstört?“, fragte sie tonlos.
Er zuckte mit den Schultern und sah ihr offen in die Augen. „Nenn es Sentimentalität, nenne es Dummheit! Wahrscheinlich von beidem etwas.“
Sie lächelte leicht.
Da hörten sie ein Geräusch. Es klopfte. Snape wandte den Kopf und zog die Stirn in Falten. „Ja?“ Die Tür wurde geöffnet und Professor McGonagall betrat den Raum. Sie verschloss die Tür wieder sorgfältig hinter sich und sah sich um. Sie gewahrte Hermine am Fenster, Severus Snape mit dem Messer in der Hand neben ihr.
„NEIN!“, rief die Schulleiterin empört.
Snape sah ihr unverständlich in die Augen, dann verstand er. „Wo denken Sie hin!“, brummte er ärgerlich. Er steckte den Dolch in sein Gewand und trat von Hermine weg.
Professor McGonagall kam heran und musterte das Chaos aus Büchern und Pergamenten im ganzen Zimmer.
„Wonach suchen Sie denn?“, fragte die Schulleiterin und sah von einem zum anderen.
„Nach einer Möglichkeit, diesem Zaubertrank mehr Wirkung zu verleihen“, begann Snape ohne zu zögern, ging und holte eine Phiole des besagten Gebräus. Er reichte sie Professor McGonagall, die sie staunend in Empfang nahm.
„Was ist seine Wirkung?“
„Unverwundbarkeit!“, erklärte Hermine begeistert.
„Nein“, unterbrach Snape, bevor sie weiterreden konnte. „Fast sofortige Heilung! Sie sollten ihre Aussagen präzisieren, Miss Granger“, setzte er kühl hinzu. Hermine senkte den Blick.
Professor McGonagalls Blick wanderte wieder von einem zum anderen.
„Daneben ist es eine sehr effektive Wundessenz“, fuhr er fort.
„Von wem ist sie?“, fragte McGonagall interessiert.
Hermine öffnete den Mund, doch Snape kam ihr zuvor: „Ich gebe Ihnen die Rezeptur, damit Professor Slughorn einen Vorrat davon anlegen kann“, er reichte ihr ein Pergament. „Auch wenn seine Wirkung noch nicht lange vorhält, ist es dennoch ein wertvoller Extrakt.“
Professor McGonagall nahm es an sich und sah Snape forschend in die Augen. Sie beschloss, nicht weiter zu fragen. Sie ging durchs Zimmer und blieb am Kamin stehen. Sie zögerte.
„Weshalb ich gekommen bin…“, begann sie leise und faltete das Pergament sorgfältig zusammen, um es dann in ihrem Umhang verschwinden zu lassen.
Hermine und Severus hoben den Kopf und sahen sie an. Sie besorgt, er gleichgütig und teilnahmslos.
„Nun… Ich kann Ihre Anwesenheit nicht länger geheim halten, Severus!“
Er nickte leicht und sah ihr kühl in die Augen.
„Und, wen haben Sie von meinem Hiersein in Kenntnis gesetzt?“, fragte er spitz. Trotz des Sarkasmus' hatte McGonagall das feine Zittern in seiner Stimme wahrgenommen.
„Remus Lupin!“
„Lupin!“, stellte er nüchtern fest und hob die Brauen. „Nicht Scrimgeour oder einen seiner… Handlanger?“, setzte er noch bissig hinzu.
McGonagall ging nicht darauf ein.
„Remus wird die führenden Mitglieder des Phönixordens informieren. Sie werden aller Wahrscheinlichkeit nach in Kürze eintreffen...“, und kaum dass sie zu Ende gesprochen hatte, wurde die Tür aufgestoßen und Remus Lupin kam herein. Ein wenig außer Atem stand er im Raum und sah in die Runde.
„Sie kommen jeden Augenblick“, sagte er zu McGonagall und sah dann Severus Snape ins Gesicht. „Es wird schwierig werden, sie zu überzeugen!“
Snape zog überrascht die rechte Braue in die Höhe. „Wovon willst du die anderen überzeugen, Lupin?“
Lupin schüttelte leicht den Kopf.
„Nicht ich, du!“, sagte er und fügte noch hinzu: „Das wird dich ein schönes Stück Arbeit kosten!“
Snape ging langsam durch den Raum auf Lupin zu. Er blieb ganz nah vor ihm stehen und sah ihm in die Augen.
„Sie werden es nicht verstehen“, sagte er leise.
Lupin lächelte matt.
„Du vertraust niemandem, was?“
„Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man sich auf die Menschen nicht verlassen kann“, flüsterte Snape. Lupin erschütterte die Verbitterung in diesen Worten. Er gab nicht auf.
„Hast du es je versucht?“, fragte er.
Snape kniff die Augen zusammen.
„Wozu? Es wäre Zeitverschwendung mit nur einem einzigen Ergebnis - Enttäuschung!“
Lupin wiegte den Kopf. „Nein, Severus. Das nehme ich dir nicht ab“, sagte er so leise, dass Snape es mehr erahnen als hören konnte.
Die Männer maßen sich stumm.
Schließlich trat McGonagall zu ihnen und legte einem jeden eine Hand auf den Arm. „Gehen wir in mein Büro“, ihr Blick wanderte von Snape zu Hermine, die angespannt das Geschehen verfolgte.
„Durch den Kamin“, fügte sie noch hinzu.
Lupin und Snape lösten sich aus ihrer Starre und gingen voraus. McGonagall blieb zurück. Sie wandte sich Hermine zu.
„Ich möchte, dass Sie mitkommen, Hermine!“, sagte die Schulleiterin ernst.
Hermine sah auf. „Ich wüsste nicht, wie ich behilflich sein könnte“, antwortete sie so teilnahmslos sie konnte. Doch es wollte ihr nicht gelingen, die Sorge ganz aus ihrer Stimme zu verbannen.
„Ich weiß, dass Severus kein Verräter an Dumbledore und dem Orden geworden ist“, sagte McGonagall leise und sah Hermine in die Augen.
„Woher…?“, fragte Hermine verwundert.
„Ich hatte eine lange Unterredung mit Severus.“
„Sie glauben ihm?“, entfuhr es Hermine ungestüm. Sie bemerkte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss, so dass sie sich hastig abwandte. Professor McGonagall lächelte.
„Ja, das tue ich. Genau so wie Sie!“
Hermine senkte das Haupt.
„Helfen Sie mir, Hermine. Ich möchte kein Tribunal. Helfen Sie, Severus zu entlasten“, sagte sie eindringlich. „Ich weiß, dass er Ihnen sehr viel mehr mitgeteilt hat als er mir erzählte.“
Hermine sah auf.
„Ich weiß nicht, ob er es wollte“, sagte sie tonlos.
„Natürlich will er es!“, rief McGonagall. „Warum sonst ist er wohl wiedergekommen. Warum sonst hat er sich Ihnen anvertraut…“, sie hielt kurz inne und suchte Hermines Blick. „Er vertraut Ihnen mehr als jedem anderen!“, setzte sie eindringlich hinzu.
Hermines Atem beschleunigte sich.
„Ich möchte sein Vertrauen nicht missbrauchen, Professor! Ich denke nicht, dass es richtig ist, seine Gedanken preiszugeben. Es steht mir nicht zu…“, erwiderte sie schwankend.
McGonagall lächelte und nickte ihr zu. „Wenn es erforderlich ist, werden Sie das Richtige tun. Davon bin ich überzeugt.“
Dann legte sie Hermine den Arm um die Schultern. „Gehen wir“, und sie traten durch den Kamin in das Büro der Schulleiterin.
Hermine sah sich um. Lupin und Snape standen so weit wie es die Räumlichkeiten erlaubten voneinander getrennt und vermieden es, sich anzusehen.
Ein peinliches Schweigen stand im Raum.
McGonagall ging zu ihrem Schreibtisch und ließ sich dahinter nieder.
Sie mussten nicht lange warteten, bis die ersten Mitglieder des Phönixordens eintrafen. Es waren Moody und Tonks, die Weasleys und Kingsley Shacklebolt. Stumm und misstrauisch sahen sie auf Severus Snape, der es mit unergründlichem Gesichtsausdruck hinnahm.
Sie begrüßten McGonagall und Lupin und bedachten Hermine mit einem freundlichen aber neugierigen Blick. Nach und nach trafen Sturgis Podmore, Elphias Doge, Dädalus Diggel, Emmeline Vance und Hestia Jones ein. Als alle beisammen waren, erhob sich McGonagall und begrüßte sie freundlich.
„Entschuldige Minerva, aber wir sind nicht gekommen, um Höflichkeiten auszutauschen!“, begann Sturgis Podmore. Die Anwesenden nickten zustimmend.
„Ja, was sollte uns davon abhalten, Snape nicht sofort dem Ministerium zu übergeben oder ihn gleich…“, polterte Moody.
„Unser gesunder Menschenverstand!“, unterbrach ihn McGonagall ärgerlich. „Wir sind nicht hier, um Gericht über Severus zu halten!“
„Ja“, bekräftigte Arthur Weasley. „Ich denke, wir sollten uns anhören, was Severus Snape zu sagen hat…“
Alle sahen zu Snape hinüber. Abgemagert und bleich trat er langsam zwischen sie und sah von einem zum anderen. Seine Wangen waren eingefallen und seine Züge wirkten angespannt. Seine Augen glitzerten im Licht.
„Ich erwarte eure Fragen!“, sagte er ruhig und gefasst.
„Warum bist du wiedergekommen?“, fragte Tonks.
„Ich hatte eine Aufgabe zu erfüllen!“, antwortete Snape mit dunkler Stimme.
„Welche?“, rief Dädalus Diggel.
„Das darf ich nicht sagen!“
„Pah!“, rief Moody aufgebracht.
„Hast du sie erfüllt, Severus?“, fragte Arthur Weasley leise und legte Moody beschwichtigend die Hand auf die Schulter.
Snapes Blick streifte Hermine kurz bevor er Arthur in die Augen sah.
„Ja, das habe ich!“
„Und in wessen Auftrag hast du gehandelt?“, wollte Moody wissen und sah ihm eindringlich in die Augen. Snape hielt dem Blick stand und schwieg.
„Sag, auf wessen Geheiß hast du gehandelt?“, wiederholte Moody wütend.
„Alastor!“, mahnte McGonagall.
„Lass Minerva, wir wollen es alle wissen“, entgegnete Kingsley Shacklebolt. „Also, wer gab dir den Auftrag, war es Du-weißt-schon-wer?“, setze er erzürnt hinzu.
Snape sah ihn gleichgültig an. „Nein“, sagte er nur.
Die Anwesenden wurden zunehmend ungeduldig. Da trat Hermine aus dem Hintergrund in ihre Mitte. Die Augen aller wandten sich ihr zu.
„Ja?“, fragte Kingsley unwirsch.
Hermine sah in die Runde. Alle sahen ihr gespannt entgegen. Nur in Severus Zügen war keinerlei Regung zu erkennen. Und ohne den Blick von Snape zu wenden, warf sie in die Runde: „Er hat auf Geheiß von Dumbledore gehandelt!“
Erstauntes Schweigen.
Molly Weasley kam auf Hermine zu.
„Woher weißt du das?“, fragte sie ungläubig.
Hermine wandte ihre Augen von Snape zu Molly. Sie zögerte und sah sich um, interessierte Gesichter. Bis ihr Blick auf den von Minerva McGonagall traf. Die Schulleiterin nickte ihr leise zu. Und Hermine fasste sich ein Herz.
„Von Albus Dumbledore!“, sagte sie mit fester Stimme.
Ein zweifelndes Raunen ging durch die Anwesenden.
„Lächerlich“, rief Moody ärgerlich. „Albus ist tot!“
Hermine wandte sich ihm zu.
„Sie müssten doch selbst genau wissen, dass es in unserer Welt noch etwas anderes gibt als die augenscheinliche, diese all so offenkundige Gewissheit!“, setzte Hermine ruhig hinzu und sah ihm ins Gesicht.
Moody starrte sie an, sein magisches Auge rotierte wild in seiner Höhle. Schlagartig blieb es stehen und Hermine hatte das Gefühl, als könne es bis auf den Grund ihres Herzens sehen. Schließlich wandte sich Moody ab.
„Ja“, sagte er mit knarziger Stimme, „das stimmt!“
„Dann glaubst du ihr, Alastor?“, fragten die anderen durcheinander redend.
Moody schaute sich um.
„Genau das meine ich!“
Kopfschütteln und ungläubige Blicke. Doch Moody erklärte nichts. Er starrte in die Runde und schwieg sich aus.
„Siehst nicht gerade gut aus, Snape. Wie es scheint, behandelt Du-weißt-schon-wer seine Getreuen nicht besonders gut!“, stellte Dädalus Diggel fest.
Snape hatte eine scharfe Antwort auf der Zunge und öffnete den Mund, da fragte Sturgis Podmore unvermittelt: „Warum hast du Dumbledore getötet, Snape?“
Severus klappte den Mund zu und sah in die Gesichter der anderen. Feindselig sahen sie ihm entgegen. Dann sagte er: „Ich stand in seiner Schuld…“, und brach ab und schüttelte den Kopf. Nein, sie würden es nicht verstehen. Er sah Hermines Augen, die ihn glühend anfunkelten.
„Ja??“, fragten Arthur und Kingsley gleichzeitig.
„Was soll das heißen?“, rief Tonks aufgeregt.
„Soll heißen, dass er seine Schuld Albus gegenüber eingelöst hat“, sagte Remus Lupin leise.
„Ist das wahr?“, fragte Emmeline Vance erschüttert.
Snape nickte. „Es ist wahr“, sagte er einfach.
Bedrückendes Schweigen. Bestürzte Gesichter.
Severus Snape rührte sich und ging durch den Raum. Er blieb am Fenster stehen. Ohne sich umzudrehen fuhr er fort: „Und er hat sich ausbedungen, den Zeitpunkt, zu welchem es geschehen soll selbst zu bestimmen. Ich habe den Schwur erfüllt.“
Tonks holte tief Luft und sagte leise: „Dann war es also keine Bitte um sein Leben, sondern die Bitte um seinen Tod, damals… oben… auf dem Astronomieturm …mit Harry!“
Snape wandte sich überrascht um und schaute argwöhnisch in die Gesichter ringsum. „Potter war auf dem Turm?“, fragte er erstaunt.
„Natürlich…“, er lachte bitter auf, „und warum stehe ich dann hier, wenn das Urteil über mich schon feststeht?!“
„Wir haben unser Urteil über dich noch nicht gefällt“, sagte Arthur Weasley ruhig. „Wenn es so wäre, dann stünden nicht wir hier…“
Severus Snape sah ihm zweifelnd und misstrauisch in die Augen. Die Hülle seiner Selbstsicherheit bekam einen Riss.
„Es ist die Meinung aller hier, Severus“, fügte McGonagall hinzu und fuhr fort: „Ja, Dädalus, der Dunkle Lord behandelt seine Getreuen, wie du zu sagen pflegst, nicht besonders zuvorkommend. Er ist misstrauisch geworden. Es hat Severus keinen Vorteil verschafft, dass er Albus…“, sie stockte.
„Dass ich ihn getötet habe“, vollendete Snape ihren Satz mit tonloser Stimme.
„Sag, Snape, wie viele Menschen hast du getötet?“, fragte Diggel hitzig.
Severus sah ihm tief in die Augen. Er ließ sich Zeit mit der Antwort. Dann aber er sagte ruhig und aufrichtig: „Nur einen einzigen.“
Die Anderen verstummten und sahen ungläubig und überrascht auf Severus Snape.
„Ha!“, rief Diggel zweifelnd aus. „Augenwischerei!“
Da meldete sich Hermine: „Hätte er in den zurückliegenden Jahren nicht unzählige Male Gelegenheit gehabt, Harry, Dumbledore oder jeden einzelnen von euch an Voldemort zu verraten oder beiseite zu schaffen?“
Kinsley Shacklebolt schürzte die Lippen. „Sie hat Recht!“
„Und wie leicht wäre es gewesen Harry zu entführen in der besagten Nacht…?“, ergänzte Hermine und sah in Severus' Gesicht.
Die Augen aller wandten sich zu Severus Snape.
„Ja, du hast stattdessen Draco Malfoy mitgenommen!“, warf ihm Podmore vor.
„Wir wissen doch alle, dass Draco uns in dieser Nacht an Voldemort verraten hat“, sagte Lupin und fügte noch hinzu: „Er hat den Todessern Einlass verschafft! Er ist aus freien Stücken zu Voldemort zurückgekehrt!“
„Nein“, unterbrach ihn Snape mit leiser Stimme. Hermine hielt den Atem an. „Ganz freiwillig ist Draco nicht gegangen.“
„Was willst du damit sagen, Snape?“, fragte Moody.
„Sein Vater, Lucius Malfoy, sitzt in Askaban, seine Mutter ist allein und ohne Schutz. Der Dunkle Lord hat ihn damit erpresst, ihm und seiner Familie Gewalt anzutun, wenn er ihm nicht zu Diensten ist.“
„Du nimmst ihn in Schutz… für das was er getan hat?“, fragte Tonks überrascht.
„Ja, das tue ich. Zumindest habe ich ein gewisses Verständnis für sein Handeln, auch wenn es nicht richtig war“, war Severus Snapes nachdrückliche Antwort.
Hermines Herz krampfte sich zusammen. Heiß fiel es ihr wieder ein: Severus hatte Narzissa Malfoy den 'Unbrechbaren Schwur' geleistet. Die Angst überfiel sie. Würde Draco etwas geschehen, fiele es auf Severus zurück. Wie konnte er nur mit dieser Gewissheit leben, es so gleichmütig hinnehmen?
Hermine sah sich um. Schweigen. Traurige Gesichter. Und doch hatte sie das Gefühl, dass die Anwesenden zunehmend milde gestimmt waren. Sie hoffte es so. Was würde sonst werden?
Da ergriff Snape wieder das Wort, seine Stimme klang ruhig und gefasst: „Ich bin nie zum Verräter an der Sache geworden. Es hat sich nichts geändert. Ich bin aus freien Stücken gekommen. Jede Entscheidung, die in dieser Runde getroffen wird, werde ich ohne Widerspruch annehmen. Ich werde keinen Widerstand leisten! Ich werde über die Pläne von…“, zögernd hielt er inne, „…Voldemort…“, er musste feststellen, dass ihm zum allerersten Mal dieser Name keine Angst mehr einflößte, „…berichten. Ich werde mit meinem Leben für die Wahrheit meiner Worte einstehen…“
„Wenn Du-weißt-schon-wer misstrauisch geworden ist, dann wissen wir auch nicht, ob das was du berichten wirst, uns in die Irre führen soll, wenn nicht gar Schlimmeres!“, sagte Hestia Jones, die bisher schweigend das Geschehen verfolgt hatte.
Snape holte tief Luft.
„Nach dem Mord an Dumbledore weiß Voldemort aber auch, dass sich Severus nicht mehr in der Zaubererwelt sehen lassen kann, dass er gesucht wird…“, kam Lupin ihm zuvor, „Er ist wichtiger denn je für uns, um Voldemort zu vernichten!“
McGonagall nickte zustimmend.
„Und welche Rolle spielt Hermine dabei?“, fragte Molly Weasley und sah besorgt auf die junge Frau.
„Hermine und Severus haben einen Zaubertrank entwickelt“, begann McGonagall. Hermine schüttelte leicht den Kopf und wollte protestieren. Doch Snape warf ihr einen beredten Blick zu, der sie verstummen ließ. „Dieser garantiert uns im Kampf gegen den Dunklen Lord nahezu Unverwundbarkeit und er ist eine exzellente Wundessenz“, sie holte begeistert die Phiole aus ihrem Umhang und stellte sie auf den Schreibtisch.
„Und wer garantiert uns, dass dieses Elixier nicht auch schon Du-weißt-schon-wem bekannt ist?“, fragte Sturgis Podmore misstrauisch.
„Ich gebe darauf mein Wort“, antwortete Snape.
„Auf dein Wort gebe ich nichts, Snape!“
„Sturgis!“, mahnte McGonagall.
Podmore beruhigte sich. „Woher wissen wir, dass dein Gebräu auch so wirkt, wie es Minerva beschrieben hat?“, setzte er noch hinzu.
McGonagall zögerte. In der Tat, sie hatte die Essenz nicht ausprobiert. Sie hatte dem Wort von Severus Snape vertraut. Da nahm ihr Hermine die Phiole aus der Hand. Sie ging zu Snape und hielt ihm die Hand entgegen. Er griff in den Umhang und reichte Hermine stumm den kleinen Dolch.
„Werden wir es eben demonstrieren“, sagte Hermine mit fester Stimme, krempelte einen Ärmel hoch und schnitt sich eine tiefe Wunde in den linken Arm. Dann träufelte sie die Essenz darüber und augenblicklich verschloss sich die Verletzung. Als sie das Blut abgewischt hatte, war nichts außer einem weiteren feinen kaum sichtbaren Silberstreifen zu sehen.
Ein erstauntes Raunen ging durch die Anwesenden.
„Es ist noch nicht alles“, sagte Hermine lächelnd und hob die Phiole an die Lippen.
Da fiel ihr Snape in den Arm. Er sah ihr mit leidenschaftlichem Blick in die Augen, als er ihr die Phiole entwand. Hermine erschauerte unter seiner Berührung und überließ ihm das Fläschchen.
Er drehte sich zu den Anderen um. „Diese Essenz hat mein Leben gerettet“, sagte er zögernd. Hermine, McGonagall und Lupin wussten, welch große Überwindung es ihn kostete, das zu gestehen.
„Was heißt das?“, fragte Dädalus Diggel.
„Wie du vorhin schon bemerkt hast, sehe ich nicht gerade gut aus“, begann Snape bissig. „Als ich herkam war ich in… schlechter Verfassung…“
„Das ist untertrieben!“, fiel ihm Minerva McGonagall aufgeregt ins Wort. „Er war dem Tode näher als dem Leben! Du-weißt-schon-wer hatte ihn übel zugerichtet!“
„Nein“, sagte Tonks erstaunt, „er quält seine eigenen Leute?“
Snape lächelte matt. „Es macht für ihn keinen Unterschied.“
„Aber wie soll dir der Trank geholfen haben, wenn ihr ihn erst jetzt…“, fragte Tonks weiter.
Da unterbrach sie Hermine: „Ich habe einen kleinen Rest von Madame Pomfrey erhalten. Sie sagte mir, er wäre von Severus… Snape selbst zubereitet worden. Sie hätte ihn schon lange… und… und fast vergessen.“
„Du konntest einen solch wertvollen Extrakt zubereiten und hast ihn uns allen vorenthalten?“, rief Moody wütend. „Wie viele Leben hätten wir retten können!“
„Es ist Unzeiten her, es war mir entfallen“, antwortete Snape ruhig.
Moody lachte amüsiert auf. „Ja, natürlich! Severus Snape vergisst einfach so einen Trank!“
„Ich habe ihn nicht vergessen. Ich habe mich nur nicht mehr daran erinnert, dass er existiert.“ Moody sah ihn eindringlich an. Daraufhin hob Snape die Phiole an die Lippen und trank sie leer. Dann ergriff er den Dolch und setzte ihn auf seine Brust.
Entsetzte Rufe.
„Severus!“
„Nein!“
„Nicht!“
Und noch bevor ihn jemand aufhalten konnte stach er zu. Er schwankte leicht, doch seine Züge verrieten nichts von dem Schmerz, den er empfand. Dann zog er die Klinge aus der Wunde. Moody trat rasch zu ihm und riss ihm Rock und Hemd auf, um nach der Wunde zu sehen. Nur wenig Blut hatte den Stoff getränkt, der Einstich begann sich zu verschließen. Eine kaum sichtbare Narbe blieb zurück.
Die Anderen drängten staunend und ungläubig näher.
„Das wäre also geklärt!“, sagte McGonagall mit zutiefst zufriedenem Gesichtsausdruck und atmete auf.
Anerkennende Gesichter.
„Schützt er auch vor den unverzeihlichen Flüchen?“, fragte Tonks flüsternd.
„Das weiß ich nicht“, erwiderte Snape leise.
„Wie lange hält seine Wirkung an?“, fragte Arthur Weasley.
„Etwa eine Stunde.“
„Hmm“, machte Arthur nachdenklich, „sollte es möglich sein, seine Wirkung zu verlängern?“
Snape nickte.
„Dann solltest du daran arbeiten“, sagte Moody bedächtig und sah von Snape zu Hermine. „Die Kleine da hat dir also bei der Zubereitung geholfen?“, fügte er noch hinzu.
„Ja.“
„Miss Granger“, erwiderte stattdessen Professor McGonagall, „sollte Severus auch künftig unterstützen, sie ist eine fähige Schülerin und ihr ist die Essenz bereits bekannt“, sagte sie zu den anderen gewandt. Sie nickten billigend.
„Wir sollten uns beraten“, schlug Kingsley Shacklebolt vor. „Nachdem uns Severus von den Plänen von Du-weißt-schon-wem berichtet hat!“
„Nun gut“, sagte McGonagall und wandte sich Hermine zu. „Sie dürfen gehen, Hermine!“ Und sie wies in Richtung Kamin. Hermine nickte nur und schritt ohne sich umzusehen durch den Kamin.


Verwundert hob sie die Brauen, als sie sich in Severus' Quartier wieder fand. Sie atmete auf und begann dann nachdenklich auf und ab zu gehen. Sie hoffte, dass es Severus gelang, das Vertrauen der anderen wiederzuerlangen. Er hätte mit ihnen mächtige Verbündete. Menschen, die sich nie im Stich lassen würden. Sie würden für einander kämpfen und für einander einstehen. Sie würden ihn gegen alle Anschuldigungen, die bisher gegen ihn hervorgebracht wurden verteidigen.
Sie seufzte, Harry hatte einen nicht geringen Anteil an dem Bild, das die Zaubererschaft von Snape hatte. Sie hatte keine Ahnung wie sie Harry überzeugen könnte, Snape zu vertrauen. Harry hatte ihn immer gehasst. Sie lächelte unwillkürlich. Auch Snape war Harry nicht gerade zugetan. Sie würde guten Gewissens schwören können, dass er Harry ebenso hasste wie dieser ihn.
Ratlos ließ sie sich am Schreibtisch nieder und stützte den Kopf in die Hände. Sie vergrub die Finger in den Haaren und dachte nach. Doch eine Antwort wollte sich nicht finden lassen. Ihre Gedanken schweiften zu Severus. Ihre Angst wuchs mit jeder Minute, die verstrich. Was, wenn es ihm nicht gelang, sie zu überzeugen? Sie legte die Arme auf den Tisch und den Kopf darauf. Sie sah zum Fenster hinaus. Graue Wolken trieben über den Himmel und brachten Regen mit sich. Der Abend senkte sich über das Land, es begann zu dämmern. Sie schloss die Augen und lauschte dem leisen Klopfen der Regentropfen am Fenster. Hermine ließ sich fallen und glitt in einen sanften Schlaf hinüber.


Severus betrat sein Quartier gemeinsam mit Minerva McGonagall. Als er Hermine gewahrte, wurde sein Blick für einen winzigen Augenblick weich. Er ertappte sich dabei und sah argwöhnisch zu Professor McGonagall und stellte erschüttert fest, dass er sich verraten hatte.
„Ich… äh…“, stammelte er peinlich berührt.
McGonagall lächelte gütig.
„Ich habe es schon geahnt.“ Sie ging um ihn herum. „So gut wie du kann Hermine ihre Gefühle und Gedanken nicht verbergen“, sagte sie leise und herzlich.
Snape senkte beschämt die Lider. Er hätte im Boden versinken mögen. 'Wenn sie nur ginge!', dachte er und biss die Zähne zusammen.
Minerva McGonagall trat nah an Severus Snape und sah ihm ernst in die Augen.
„Sei ehrlich zu ihr. Wenn du ihr je wehtust… dann hüte dich vor mir!“
Damit ließ sie ihn stehen und ging mit wehendem Umhang hinaus. Leicht irritiert sah er ihr hinterher.
Dann entledigte er sich seines Umhangs und knöpfte die Jacke auf. Mit einem kurzen Wink fachte er Feuer im Kamin an. Dann sprach er einen Zauber und versiegelte die Tür zu seinem Quartier. Er ließ sich in den Sessel am Kamin fallen. Er streckte die Hände der Wärme entgegen und sah nachdenklich in die Flammen. Lange saß er so, tief in Gedanken versunken.
Schließlich wanderte sein Blick zu Hermine hinüber. Da war er wieder, dieser Schauer von Zärtlichkeit, wenn er sie sah. Ärgerlich über seine Schwäche erhob er sich und ging im Zimmer auf und ab. Doch er kam nicht los, er trat zu ihr und schaute auf sie hinab.
Ruhig und friedlich schlafend war sie am Tisch zusammengesunken. Das warme Licht floss sanft über ihr Haar und ließ es in einem wunderschönen kastanienbraun leuchten. Er strich ihr das Haar aus dem Nacken und küsste sie sanft auf den Hals. Dann schob er ihr die Arme unter Knie und Schultern und nahm sie hoch.
Hermine erwachte und blinzelte ihn an.
„Du bist da“, sagte sie aufatmend. Ihre Stimme zitterte. Sie lehnte den Kopf an seine Schulter.
Snape trug sie ins Schlafzimmer und hob sie sachte auf das Bett. Er setzte sich zu ihr und streifte ihr die Schuhe von den Füßen. Dann deckte er sie zu und erhob sich.
„Bitte, bleib bei mir!“, flüsterte sie und zog ihn zu sich.
Sie wusste, er würde ihr nichts von dem erzählen was in Professor McGonagalls Büro besprochen worden ist.
Er setzte sich wieder neben sie und sie lehnte sich an seine Brust.
„Tut es weh?“, fragte sie leise und strich über den Riss in seinem Hemd. Er lächelte und antwortete nicht. Stattdessen schob er ihren linken Ärmel zurück und zog mit den Fingern sanft die beiden silberfarbenen Linien nach, die sich über ihren Arm zogen.
Sie öffnete die Augen, hob den Kopf und sah ihn an.
„Ich musste sicher gehen, dass die Essenz wirkt“, flüsterte sie.
„Für mich?“
„Nicht damals…“, entgegnete sie zögernd.
„Und jetzt…?“
Sie nickte langsam.
„Warum?“
„Ist es denn wichtig?“
Er sah ihr in die Augen.
Ja, es war ihm wichtig. Immer noch zu tief saßen Argwohn und Misstrauen in ihm, er konnte es noch nicht richtig fassen, was da geschah… mit ihnen beiden.
Doch er schwieg. Zu groß war seine Angst, das alles mit Worten zu zerstören, wie einst. Er hasste diese Unsicherheit. Noch nie war er so hilflos gewesen wie in Gegenwart dieser Frau.
Sie lächelte mild und schob die Hände unter sein Hemd. Ihre Hände waren warm und weich. Ihre Berührung jagte wohlige Schauer durch seinen Körper. Hermine zog ihm die Jacke herunter und knöpfte sein Hemd auf.
„Es heilt so langsam“, sagte sie und strich über seine Brust. Ihre Sorge rührte ihn. Er griff ihre Hände, zog sie an die Lippen und küsste sanft ihre Handflächen.
„Danke“, flüsterte er und ließ sie los.
Hermine sah ihm in die Augen.
„Keinen Dank“, hauchte sie. Ihre Augen erstrahlten, glühend und leidenschaftlich. Er erbebte. Es machte alles vergessen, den Streit und die Angst und die Ungewissheit, vergessen seine Pläne.
Unendlich langsam zog sie ihm das Hemd von den Schultern. Ihre Lippen strichen zärtlich über seinen Hals. Da packte er ihre Schultern, zog sie zu sich und küsste sie ungestüm.
Hastig streiften sie die Kleider ab. Sie konnten nicht voneinander lassen, sich berühren, einander schauen. Sanft kosende Hände. Ihre erste Neugier war gestillt. Sie fanden sich wieder. Die Leidenschaft des einen entfachte in jedem Moment und durch jede Berührung das Feuer des anderen neu. Ihre Erregung steigerte sich ins Unermessliche. Ihre Herzen schlugen wie eines.
Vollkommenheit erleben, gemeinsam. Mund an Mund, den heißen Atem des anderen spüren. Sie konnten ihre Hitze fühlen. Schwer atmend aneinander gedrängt. Vertrauen schenken, sich fallen lassen. Keiner konnte ohne den anderen sein, fand nur in der Gemeinsamkeit Erfüllung, war nichts ohne den anderen. Sie schlangen die Arme umeinander. In vollkommener Vereinigung trieben sie dem erlösenden Höhepunkt entgegen. Verschwitzt sanken sie in die Laken zurück.
Still und aneinandergeschmiegt genossen sie die süße Erschöpfung ihrer Körper. Er vergrub sein Gesicht in ihrem Haar und atmete tief ihren Duft.
Und da kam es völlig unerwartet: 'Ich liebe dich!', dachte sie, schloss die Augen und zog die Brauen schmerzlich zusammen. Sie fürchtete sich so sehr davor, es laut zu sagen. Sogleich überkamen sie Zweifel. Würde er sie verstehen?
Oh, er verstand sie. Da war sie, die Antwort auf sein 'Warum?'. So unvermittelt, so überraschend, sehnlichst von ihm erhofft. Und doch konnte er es nicht fassen, nicht begreifen. Er schwankte.
Wie konnte sie ihn lieben…? Ihn… nach alledem! Er hatte es einst in ihren Gedanken gelesen, sie hasste ihn zutiefst für das was er getan hatte! Wie konnte es jetzt Liebe sein?
Doch ihre Gedanken waren so klar, so einfach zu erkunden, und er fand keine Spur von Hass mehr darin.

Ich hab` manchmal deine Gedanken gelesen,
Hab` manches Verborg`ne erraten von dir...
Ein offenes Buch schienst du mir…
So nah` und doch, wir können einander nur ahnen,
…


Er schloss die Augen. Immer wenn Ruhe in seine Seele einkehrte, drängten sich ihm diese Gedanken auf. Konnte er wieder lernen, den Menschen zu vertrauen? Er wollte es so sehr, wünschte es sich so, wie er sich noch nie etwas gewünscht hatte.
Nie hatte er in seinem Leben den bequemen Weg gewählt. Immer hatte er gekämpft, kämpfen müssen. Doch er hatte nicht immer den rechten Weg gewählt! Es waren schmerzliche und bittere Zeiten gewesen. Viel davon hatte er verdrängt, tief in seinem Inneren vergraben. Nie wieder sollte es ihn berühren.
Er schlug die Augen wieder auf. Still lag sie neben ihm, vertraute ihm so vollkommen. Sie hatte sich so unvermittelt in sein Leben gedrängt. Bang hatte er es ihr gestattet. Sie hatte es ihm so leicht gemacht. Sein Herz zog sich zusammen.
War es wirklich? War es richtig? Er hoffte… auf ein neues Leben!
Er strich ihr das Haar aus der Stirn und küsste sie. Sie hob den Kopf und sah ihm in die Augen, die ihr dunkel entgegenfunkelten. Sie erriet seine Gedanken. So voller Zweifel und immerwährender Überraschung, wenn er sie ansah. Stumm verstanden sie. Keiner wagte seine Ängste und Gedanken, die ihn bewegten auszusprechen und so den Zauber des Augenblicks zu zerstören.
Keiner von beiden fand sobald Ruhe in dieser Nacht. Still lauschten sie dem Herbststurm und dem Wind, der den Regen gegen die Scheiben drückte und ihn auf das Fensterbrett trommeln ließ. Donnergrollen weit in der Ferne. Einsame Blitze, die den Himmel für einen kurzen Moment fahl erleuchteten. Regungslos horchten sie auf den eigenen Herzschlag.
Das Feuer im Kamin war heruntergebrannt. Langsam breitete sich Dunkelheit aus. Es wurde kalt. Fröstelnd drängten sie enger zusammen. Er zog die Decke über sie beide.
„Wie haben sie entschieden?“, sagte Hermine schließlich zaghaft in die Dunkelheit hinein.
Minerva McGonagalls Worte klangen ihm im Ohr.
„Ich bleibe“, sagte er nur.
Sie wandte den Kopf und sah ihm ins Gesicht. Doch seine Mine war verschlossen.
„Du vertraust mir nicht“, fragte sie traurig.
Er sah ihr in die Augen.
„Ich vertraue dir. Aber nicht deiner Fähigkeit, deine Gedanken unter Kontrolle zu halten!“, sagte er und setzte nachsichtig lächelnd hinzu: „Das ist etwas, das du noch nie gekonnt hast.“
Sie senkte das Haupt.
„Es ist zu deiner eigenen Sicherheit, Hermine!“ Er flüsterte, um das Zittern in seiner Stimme zu verbergen. Er schüttelte den Gedanken daran ab, dass ihr etwas zustoßen könnte.
„Hilf mir, uns nicht zu verraten!“ Sie strich über das dunkle Mal, das in seinen linken Unterarm eingebrannt war.
Er entzog ihr den Arm und verbarg ihn unter der Decke. Er wandte den Kopf und sah zum Fenster. Hermine folgte seinem Blick. Es hatte aufgehört zu regnen. Der Wind trieb die Wolken auseinander und der Mond erhellte den Himmel. Die Regentropfen am Fenster brachen sein silbernes Licht, funkelnd wie Tausende Diamanten.
„Haben wir Zeit?“, flüsterte sie bang.
Zeit haben… unendlich kostbar. Hatte er sich häufig gewünscht, dass sie schnell vergehen möge, so hätte er sie jetzt anhalten wollen.
Er sah sie lange an und schwieg. Er wusste keine Antwort auf ihre Frage.
Schweigend lagen sie aneinandergeschmiegt. Schließlich zollten sie der Erschöpfung Tribut und sanken in einen tiefen Schlaf.

Wenn Leid denn immer treue Liebe traf,
So steht es fest im Rate des Geschicks.
Drum lass Geduld uns durch die Prüfung lernen,
weil Leid der Liebe so geeignet ist
Wie Träume, Seufzer, stille Wünsche, Tränen…


Der Morgen graute. Severus lag wach und lauschte. Das Schloss erwachte aus seinem Dämmerschlaf. Er hätte nie geglaubt, dass es ihm fehlen könnte. Es versetzte ihm doch einen kleinen Stich… Keine Sentimentalitäten mehr! Entschlossen öffnete er die Augen. Vorsichtig zog er den Arm unter Hermines Nacken hervor und erhob sich. Er machte Toilette und vergrub sich in seinem Arbeitszimmer in die Arbeit. Sie ging ihm leicht von der Hand, jetzt da alles geklärt war. Es gab keine störenden Gedanken.

Als Hermine neben ihn trat, sah er auf. „Wie kommst du voran?“, fragte sie und erhaschte einen Blick auf seine Notizen.
„Geht so“, brummte er.
„Was kann ich tun?“
Er wies auf ein kleines in Leder gebundenes Buch auf dem Tisch vor dem Kamin. Hermine trat an den Tisch und schlug den Deckel auf.
Verwundert hob sie die Brauen, als sie den Titel gelesen hatte.
„Okklumentik?“, fragte sie und wandte sich zu Severus um, der sie verstohlen beobachtet hatte. Er neigte das Haupt und sah ihr in die Augen.
„Du solltest vorbereitet sein!“
Sie sah ihm entgegen.
„Es wird dir nicht mehr gelingen…“, sagte sie nur, zog das Buch zu sich und begann begierig zu lesen.
Er wandte sich wieder seiner Arbeit zu. Würde sie bestehen?

Am späten Nachmittag legte er die Arbeit beiseite. Er reckte sich. Dann erhob er sich, ging durch den Raum und blieb am Fenster stehen. Es hatte wieder zu regnen begonnen. Ein Schwarm Krähen kämpfte sich durch den Wind und ließ sich schließlich in den blätterlosen Bäumen am See nieder.
„Wie steht es?“, fragte er leise und wandte sich nach Hermine um.
Sie sah auf und lächelte.
„Soll ich es erst zu Ende lesen…?“, und sie hielt ihm das Buch entgegen. Es fehlten nicht mehr viele Seiten bis zum Schluss.
Er nickte leicht. Sie war und blieb ein Bücherwurm.
Snape ging langsam durch den Raum und blieb am Kamin stehen. Er ließ sich davor nieder und sah nachdenklich ins Feuer. Sein Licht flutete in den Raum und erhellte ihn sanft.
„Fertig“, sagte Hermine leise und klappte das Buch zu.
Er drehte sich zu ihr um und reichte ihr die Hand.
„Komm!“
Sie kam zu ihm und blieb neben ihm stehen. Er nahm ihre Hände und zog sie zu sich auf den Boden. Sie saßen sich gegenüber und sahen sich in die Augen.
„Bist du bereit?“, fragte er leise.
Seine Augen nahmen sie gefangen. Sie senkte den Blick und nickte.
„Du hast es also bemerkt.“
„Ja!“
„Wenn du kannst, dann vermeide den Blickkontakt! Lässt du es erst zu, wird es zu spät sein.“
„Kann ich es denn überhaupt verhindern?“
„Du kannst... Schließe die Augen!“
Hermine senkte die Lider.
„Befreie deinen Geist!“ Seine Stimme war ruhig und sanft.
„Wie?“, fragte sie leise.
„Mach ihn frei von allen störenden Gedanken. Lausche in dich hinein. Denke nicht! Verschließe dich nicht! Fühle nicht!“
Hermine öffnete die Augen, ihr fiel Harry ein und seine Schwierigkeiten, sich Snapes Gedanken zu entziehen.
„Wie soll das gehen?“, entfuhr es ihr.
Ärgerlich zog Severus die Brauen zusammen. Sie sah ihn fragend an und öffnete den Mund.
„Potter hat es nie gekonnt!“, sagte er kratzig noch bevor sie ihre Gedanken formulieren konnte. „Er trägt sein Herz auf der Zunge!“, setzte er hinzu und unterdrückte mühsam seinen Groll.
Er sah sie eine Weile schweigend an. Sie senkte schuldbewusst das Haupt. Es stimmte ihn milde und er fuhr mit leiser Stimme fort: „Je intensiver du deinen Geist mit Gewalt zu verschließen suchst, umso leichter fällt es in ihm zu lesen.“
Hermine schloss die Augen.
‚Denke nicht!'
Er ließ ihr Zeit.
„Legilimens!“, flüsterte er.
Hermine fühlte sich davongetragen. Ein brennendes Kribbeln in ihrem Nacken, das zu einem starken Schmerz aufloderte. 'NEIN!' Sie riss die Augen auf.
„Ich kann das nicht!“, rief sie ungeduldig.
„Du hast es nicht einmal richtig versucht!“
Sie schüttelte den Kopf.
„Warum tut es so weh?“
„Gefühle sind der Schlüssel zu deinen Gedanken. Solange es dir nicht gelingt, sie aus dem Spiel zu halten, wirst du unterlegen sein, wirst du immer den Schmerz spüren, der dich verraten wird.“
Sie schloss die Augen.
Sich hingeben!
Die Stille hören!
Den Geist befreien!
Frei sein!
Sie hörte die Beschwörungsformel und fühlte es wieder. Krampfhaft hielt sie die Augen geschlossen, gegen den Schmerz ankämpfend. Längst vergessen geglaubte Erinnerungen tauchten bruchstückhaft vor ihren Augen auf. Die Gedanken überschlugen sich. Ein gewaltiger Strom von Gefühlen drängte an die Oberfläche.
„Hermine!“, rief es und jemand rüttelte sie. Benommen öffnete sie die Augen und sah in Severus' Gesicht.
„Hören wir auf!“
Irritiert sah sie ihn an. „Nein, ich möchte es lernen.“
Er lächelte amüsiert. „An einem Abend?“
Sie schnaubte wütend. Er erhob sich und wandte sich ab.
„Sei nicht ungeduldig. Geister, die älter und weiser waren als du haben Wochen, ja gar Monate gebraucht es zu lernen.“
Hermine sah ins Feuer.
„Kann ich es denn überhaupt lernen?“
Er sah sie lange an.
„Komm mit!“, sagte er dann und hielt ihr die Hand entgegen.
Hermine erhob sich und trat zu ihm. Er reichte ihr den Umhang. Sie verließen Severus' Quartier, liefen durch das tief schlafende Schloss und erstiegen die Treppe zum Nordturm. Sie traten nach draußen. Kalter Wind schlug ihnen entgegen. Regen sprühte ihnen ins Gesicht. Hermine zog fröstelnd den Umhang enger um sich.
Snape griff ihre Rechte und zog sie hinter sich her bis an die Zinnen. Nass und zitternd stand sie neben ihm.
Er trat hinter sie. „Vertrau mir!“
Sie nickte.
„Schließe die Augen!“
Sie senkte die Lider.
„Was fühlst du?“
„Regen… Wind… Es ist so kalt!“
Schweigen. Sie lauschte dem prasselnden Regen, dem Heulen des Windes. Spürte die Kälte, die in ihre Glieder kroch.
„Legilimens!“
Ein kurzer Schmerz nur, so schnell verschwunden wie er gekommen war. Ihr Kopf blieb wunderbar klar. Seine Versuche, ihre Gedanken an die Oberfläche zu heben perlten an ihr ab wie der Regen. Sie öffnete die Augen, drehte sich zu Snape um und lächelte ihm ins Gesicht.


Wenig später saßen sie unter einer Decke aneinandergedrängt am wärmenden Feuer.
„Hast du es verstanden?“, fragte er leise und rieb ihre kalten Hände.
Hermine nickte zitternd.
„Lebe mit dem Schmerz…“, sagte sie zähneklappernd, „und führe ihn in die Irre…“
„Wie aus dem Lehrbuch…“, sagte er und reichte ihr ein Glas mit dampfendem Tee. Sie nippte vorsichtig daran und stellte es auf den Tisch zurück. Sie rieb mit den Handrücken die juckende Nase.
„Deinetwegen habe ich mir aller Wahrscheinlichkeit nach eine Erkältung eingefangen!“, schalt sie, schubste ihn von sich und rückte näher an die Flammen.
„Vermutlich“, sagte er müde lächelnd und lehnte sich zurück. Erschöpft schloss er die Lider. Seine Wunden schmerzten noch immer. Seine Kräfte kehrten nur langsam wieder.
Er war eingeschlafen als Hermine sich nach ihm umwandte. Sie betrachtete ihn lange. Er war vollkommen entspannt. Sein Kopf war zur Seite gesunken. Das Gesicht war blass und abgezehrt. Seine Rechte lag still auf seiner Brust, die Linke unter der Decke verborgen, die ihm von der Schulter gerutscht war.
Sie beugte sich über ihn und strich sanft über seine Stirn. Sie küsste seinen Mund und schmiegte sich an ihn. Sie atmete seinen Duft, spürte seine Wärme, seine ruhigen Atemzüge. Gedankenvoll sah sie den züngelnden Flammen zu wie sie langsam das Holz aufzehrten. Schließlich schloss auch ihr die Müdigkeit die Augen und sie schlummerte ein.



Als Hermine auch nach vielen Jahren an die folgenden Tage zurückdachte, so musste sie sich eingestehen, dass sie sie zu den schönsten ihres Lebens zählten. Sie hatte es nie bereut, sich für Severus entschieden zu haben. Selbst wenn sie gewusst hätte, welche Unbill und welches Leid sie überstehen mussten, sie hätte es trotzdem nie anders gewollt.
Die Tage waren ausgefüllt mit Arbeit. Ruhelos arbeiteten sie an der Verbesserung der Wundessenz. Sie verstanden sich ohne Worte. Wenn er es auch sonst nicht litt, dass ihm jemand zu Hand ging, Hermine war ihm eine wertvolle Hilfe. Wieder einmal musste Severus im Stillen ihrem beachtlichen Wissen und ihrer außerordentlichen Erfindungsgabe Anerkennung zollen. Schließlich gelang es ihnen, die Wirkung der Essenz um das Doppelte zu verstärken.
Ungeduldig arbeitete Hermine an ihrer Schwäche. Und ihre Fortschritte in Okklumentik entlockten Severus ein seltenes und anerkennendes 'Gut!'
Die Abende waren wunderbar still und ruhig. Sie saßen, ein jeder in ein Buch vertieft, am Kamin oder diskutierten heftig über die Arbeit des vergangenen Tages. Hermines brillanter Verstand forderte ihn und nicht immer ging er als Sieger aus ihren Streitgesprächen hervor. Doch oft genossen sie einfach nur die Nähe des anderen.



Die Kühle weckte Severus weit nach Mitternacht. Er schlug die Augen auf und wandte den Kopf. Er spürte Hermine an seiner Seite. Er lauschte in die Stille hinein. Unruhe erfasste ihn.
Er schlug die Decke zurück und setzte sich auf. Er stützte die Ellbogen auf die Knie und legte den Kopf in seine Hände.
Schließlich erhob er sich und trat ans Fenster. Und da sah er sie! Sie waren ihrer sechs Personen. Sie kamen vom See herauf, schwarz gekleidet, mit wehenden Umhängen, eiligen Schrittes. Nicht lange und sie würden hier sein.
Severus atmete tief durch und kleidete sich an. Dann trat er zu Hermine und rüttelte sie an der Schulter. Sie erwachte und sah ihn mit großen Augen an. Sie öffnete fragend den Mund, doch er legte ihr beschwichtigend die Hand über die Lippen.
„Du musst gehen“, sagte er leise. Seine Augen funkelten sie an. Hermine erschrak.
„Was ist?“ Ihre Stimme klang bang.
Er schüttelte den Kopf.
Plötzlich ein lautes Pochen an der Tür. Sie fuhren herum. Hermine riss die Augen auf.
„Wer kann das sein?“, fragte sie atemlos.
Er antwortete nicht. Stattdessen zog er sie hoch und schob sie so weit es ihm möglich war außer Sichtweite.
Er sah ihr ernst in die Augen und flüsterte: „Jeder an seinem Platz, Hermine!“
Er küsste sie sanft auf den Mund.
„Du wirst es verstehen“, damit wandte er sich zur Tür. Irritiert und fassungslos starrte sie ihm nach.
Wieder ein energisches Poltern. Wütende Stimmen.
Hermine hörte wie Severus den Schutzzauber zurücknahm und endlich die Tür öffnete. Sie hörte schwere Tritte, als sie den Raum betraten.
„Severus“, es war Minerva McGonagall, „die Herren kommen vom Ministerium…“
„Severus Snape!“, fuhr eine tiefe Stimme der Schulleiterin über den Mund. „Sie wurden für den Mord an Albus Dumbledore vom Ministerium für schuldig befunden. Sie werden nach Askaban gebracht!“

Hermine fuhr heftig zusammen.
Panischer Schrecken packte sie. Ihre Augen weiteten sich.
‚VERRAT!'
Hermines Gedanken schrieen es überlaut.

„Sie werden den Rest Ihres Lebens dort verbringen“, fügte die Stimme noch hinzu.

‚DER REST SEINES LEBENS!'
Wie lange?
Wieviel Zeit?

Sie biss sich in die Faust, um nicht laut aufzustöhnen. Nur wie durch Nebel hörte sie Severus' Stimme, als er eine Erklärung dafür forderte, weshalb keine Verhandlung anberaumt worden war.
„Ein Mörder hat die Entscheidungen des Ministeriums nicht in Frage zu stellen!“
Hermine erkannte diese Stimme!
Kingsley Shacklebolt!

NEIN!
Es konnte nicht sein!
Sie schüttelte bestürzt den Kopf.
Er hatte ihnen vertraut!
Es durfte nicht sein!

Mit wütenden Tränen in den Augen sank sie an der Wand zu Boden. Sie biss die Zähne zusammen. Sie krallte die Hände ineinander. Wie durch einen Schleier hörte sie die Stimmen im Nebenraum. Sie konnte sie nicht verstehen. Der Zorn verschloss ihr die Sinne.

Sie hörte nur noch, wie sie Severus hinauszerrten. Die Tür fiel mit einem lauten Krachen ins Schloss.

Dann war es still!
Entsetzliche Stille.

Hermine lauschte. Sie hörte nur ihr eigenes Blut rauschen. Dann schluchzte sie laut auf. Ihr Herz zog sich in leidvoller Qual zusammen. Hemmungslos begann sie zu weinen. Sie wollte es nicht glauben.
„Severus“, sagte sie immer wieder vor sich hin.

Schritte!

Hermine sah verwirrt auf. Professor McGonagall stand ihr gegenüber und sah ernst auf sie hinab.
„SIE!“, rief Hermine und richtete sich schwerfällig auf. Die Erbitterung erstickte ihre Stimme.
„Hermine“, begann die Schulleiterin sanft.
„SIE haben mir gesagt, dass Sie mein Vertrauen nie missbrauchen werden!“, schrie Hermine die Ältere an.
„Hermine, verstehen Sie doch…“
„Nein, was soll ich denn verstehen? Was gibt es da zu verstehen!“, sie war fassungslos. „Sie haben ihn an das Ministerium verraten. Und Sie haben mich missbraucht! Nie… niemals hätte ich…“, sie stockte, die Wut und der Schmerz nahmen ihr die Worte.
Sie sah der Lehrerin böse in die die Augen.
„Sie waren niemals ehrlich zu mir! Und ich habe Ihnen vertraut!“, grollte sie. „Sie hatten niemals vor, ihn zu retten, niemals! Alle ihre Worte waren eine einzige Lüge! Und er hat Ihnen vertraut, Ihnen allen!“, rief sie schwer erregt.
Professor McGonagall sah erschüttert auf Hermine und öffnete den Mund. Doch Hermine gab ihr keine Gelegenheit auch nur ein Wort zu erwidern.
„Er hatte so Recht, als er zu Lupin sagte, dass er nicht auf die Menschen zählen kann. Sie haben ihn alle verraten…“, sie schluchzte auf. „VERRATEN!“
McGonagall kam auf Hermine zu und legte ihr die Hand auf die Schulter.
Hermine schüttelte sie wütend ab.
„Lassen Sie mich! Ich habe Ihnen vertraut!“, schrie sie der Schulleiterin ins Gesicht und rannte hinaus in den Gang.
Professor McGonagall ging ihr mit bestürzter Mine nach.
Hermine lief gehetzt und atemlos durch das Schloss ohne darauf zu achten wohin. Ihre Pulse flogen, ihr Herz schlug wild. In ihrem Kopf hämmerte es.
Schließlich fand sie sich auf dem Nordturm wieder. Sie trat ins Freie und lief vor bis zur Brustwehr. Dort sank sie weinend zu Boden. Sie fühlte Severus' letzten Kuss auf ihren Lippen und stöhnte weh auf.
Wie hatte sie sich nur so täuschen können… in den Menschen, die sie immer am höchsten geschätzt hatte.

Sie hasste sie dafür.
Sie hasste sie so sehr!
Misstrauen fraß sich in ihr Herz.

Der Kummer machte die Zeit vergessen.
Es war bitterkalt, doch sie spürte die Kälte nicht.
Sie weinte bis sie keine Tränen mehr hatte.
Apathisch saß sie in ihrem dünnen Nachtgewand auf dem Boden, an den kalten Stein gelehnt. Schließlich fühlte sie nur noch Erbitterung.
Ihr Herz wurde hart.
Sie würde niemandem mehr vertrauen.
Kein Mitleid mehr!

Der Wind wehte eisig. Der Himmel war bleigrau, die Wolken hingen tief und verhießen baldigen Schnee.

Sie fanden sie halb erfroren und fiebrig.



Hermine erwachte im Krankenflügel. Sie schlug die Augen auf und sah sich irritiert um, es war dämmrig und wohlig warm. Sie setzte sich auf und lehnte sich in die Kissen.
„Kind, sie sind ja wach!“, rief Madame Pomfrey und kam eilig an ihr Krankenlager.
„Wir haben uns ja solche Sorgen gemacht!“ Fürsorglich schüttelte sie Hermines Decke auf und rückte die Kissen zurecht.
Hermine hatte keine Worte. Sie reagierte nicht, gleichgültig starrte sie an die Decke. Das Mitgefühl der anderen berührte sie nicht.
Madame Pomfrey sah wohlwollend auf Hermine hinab. „Ihre Freunde warten ja schon den ganzen Tag!“, damit ging sie hinaus.
Hermine graute davor, Ron oder Ginny in die Augen sehen zu müssen. Und da traten sie auch schon ein. Still blieben sie vor ihrem Lager stehen.
„He, wie geht es dir?“, fragte Ron vorsichtig.
Sie schwieg.
„Hermine?“, fragte Ginny behutsam.
Hermine schloss die Augen und wandte den Kopf.
Ron und Ginny sahen sich fragend an. Ron zuckte die Schultern.
„Da ist etwas für dich“, begann Ginny. „Es lag auf deinem Bett.“
Sie legte ein Päckchen auf Hermines Nachttisch.
Hermine regte sich nicht.
„Hermine!“, sagte Ginny eindringlich und nahm ihre Rechte. „Rede mit uns!“
Hermine entzog ihr die Hand.
„Was ist bloß geschehen?“, flüsterte Ginny.
Da öffnete Hermine die Augen und sah ihr offen ins Gesicht.
„Ihr würdet es nicht verstehen“, sagte sie tonlos.
Ginny fehlten die Worte.
„Warum…?“, begann sie zaghaft.
„Lasst mich doch in Ruhe! Geht doch endlich weg!“, fuhr ihr Hermine über den Mund und funkelte sie verächtlich an.
Die Geschwister fuhren erschrocken zurück. Mit großen Augen sahen sie Hermine verständnislos an. Ginny warf Ron einen kurzen Blick zu.
„Na dann“, sagte der leise. „Ich geh dann mal.“ Und er wandte sich zum Gehen. Er hoffte noch auf ein letztes Wort, als er die Hand auf die Klinke legte, doch es kam nicht. Traurig ging er hinaus.
Ginny blieb. Schweigend setzte sie sich an Hermines Lager.
Ihre Anwesenheit war Hermine eine Qual.
„Was willst du noch?“, fragte sie mit rauer Stimme.
„Sag es mir!“
Und da brach es aus Hermine heraus. Sie schleuderte ihr ihren ganzen Schmerz entgegen und machte ihr erbitterte Vorwürfe ob des Verrates ihrer Eltern.
Ginny saß schweigend neben ihr und wiegte ungläubig den Kopf. „Hermine, was hast du getan?“, fragte sie vorwurfsvoll. „Wie konntest du…?“
Da sah Hermine Ginny in die Augen.
„Geh, ich bitte dich, geh!“, sie hatte keinen Atem mehr.
Ginny schüttelte den Kopf.
„Willst du unsere Freundschaft, die ganzen Jahre, einfach so wegwerfen?“, fragte Ginny eindringlich.
Es war ihr egal.
Zu tief war sie getroffen.
Es berührte sie nicht. Teilnahmslos starrte sie vor sich hin. Tränen stiegen ihr in die Augen und rannen heiß über ihre Wangen.
Da erhob sich Ginny. Sie beugte sich zu Hermine und küsste sie auf die Wange.
„Es tut mir so leid…“, sagte sie bewegt.
Hermine schloss die Augen und schluchzte auf. Ginny rang um Fassung. Sie spürte Hermines Leid, ihren ganzen Schmerz und ihre tiefe Enttäuschung. Es tat ihr weh. Sie fand keine Worte des Trostes für die Freundin. Sie setzte sich nieder und umarmte sie stumm.
„Du bist nicht allein“, flüsterte sie, erhob sich und ging.
Hermine sah ihr nach.
Sie wischte sich die Augen. Als sie den Kopf wandte fiel ihr Blick auf das Päckchen, das Ginny dagelassen hatte. Sie griff danach und öffnete es mit zitternden Händen.
Sie schlug das Papier auseinander. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Vor ihr lagen zwei Bücher. Sie erkannte sie sofort. Es waren sein altes Tränkebuch, zwischen dessen Seiten der kleine Dolch stak und das Buch über Okklumentik. Eine Phiole mit hellroter Flüssigkeit und …ihr stockte der Atem… sein Zauberstab lagen obenauf!

Und da verstand sie!
Was gab es wertvolleres als Freundschaft, Liebe und Vertrauen?

Sie drückte alles an die Brust und vergrub sich in die Decken.
Keine Minute länger wollte sie mehr hierbleiben! Sie konnte es nicht.
Dieser Gedanke ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Er steigerte sich noch und nahm sie regelrecht in Besitz. Sie wollte jetzt nicht schlafen. Sie hielt die Augen mühevoll offen. Sie wollte nachdenken.
Doch schließlich griff die Erschöpfung nach ihr. Endlich kam der Schlaf und entführte Hermine in seine dunkle, stille und trostreiche Welt.
Sie bemerkte nicht mehr, wie Professor McGonagall an ihr Lager trat. Die Schulleiterin sah bekümmert auf Hermine, die einen unruhigen Schlaf schlief.
„Das habe ich so nicht gewollt“, flüsterte sie. Sie seufzte leise und strich Hermine sanft über den Scheitel; bewegt wandte sie sich ab und ging traurig hinaus.



Unruhig schritt sie durch den Raum und blieb schließlich am Fenster stehen. Das Licht, welches das Feuer im Kamin in den Raum fließen ließ, beleuchtete sanft ihr Profil und spiegelte sich in den frostbeschlagenen Scheiben des Fensters wider.
Tief in Gedanken versunken schaute sie in die dunkle frostige Weite. Kristallen funkelte der See. Grau trieben die Wolken am Himmel, es begann zu schneien. Ruhig und weich hüllte sich die Welt in ein weißes Kleid. Es nahm ihr die Strenge und die Angst vor der Finsternis und den Schatten der Dunkelheit. Stille überall. Kalt und klar die Nacht. Der Himmel weit. Es schien so unwirklich schön.

Sie sah eine Gestalt mit wehendem Umhang durch den Schnee gehen. Es war Hermine. Sie lief bis hinunter zum See und blieb dort einsam stehen. Das Mondlicht hüllte sie sanft ein und warf lange Schatten.
Da traten zwei weitere Personen aus dem Dunkel und blieben neben ihr stehen. Eine Unterhaltung entspann sich zwischen ihnen, heftig und lange. Sie stritten.
Sie liefen auseinander und fanden schließlich wieder zusammen.
Angsterfüllt hoffte sie.
Sie umarmten einander.
Erleichtert atmete sie auf.
Sie schritten gemeinsam über die Ländereien und verließen die Geborgenheit und den Schutz des Schlosses.
Sie gingen fort… fort von Hogwarts.

Sie sah ihnen noch lange nach, gedankenvoll und traurig. Sie schenkte ihnen all ihre Hoffnung, wünschte ihnen von ganzem Herzen Glück und Schutz auf ihrem Weg.
Eine heiße Träne rann über ihre Wange.
Und da hörte sie sie, die vertraute, so schmerzlich vermisste Stimme: „Jeder an seinem Platz, Minerva.“
Sie wandte sich erstaunt um und sah Albus Dumbledore, der ihr aus seinem Portrait gütig lächelnd entgegensah. „Unser Schicksal wird sich jetzt erfüllen!“

Hilf mir, den schweren, den graden Weg zu gehn!
In einer Welt, in einer Zeit,
Wo Falschheit und Verlogenheit
Eitel blühn und gedeihn an allen Enden…


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Zitat
Zwischen Harry, Ron und Hermine gibt es Unterschiede, zum Beispiel im Vokabular. Ron ist der britische "lad", etwas bildungsfern, wie wir hier sagen würden, jedenfalls der Welt der Theorie und Metaphysik nicht sonderlich zugetan. Sein Vokabular ist etwas gröber und eingeschränkter als das Hermines, die mehr die Intellektuelle ist und sehr elaboriert sprechen kann, jedenfalls wenn sie in Laune ist. Harry liegt dazwischen, mit Sympathien für Ron, wenn es darum geht, vermeintlich hochgestochenes Gerede zu verulken. Aber keiner spricht wirklich lax oder fehlerhaft.
Klaus Fritz