Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Der Weg ins Licht - 3. Hoffnung

von artis.magica

3. Hoffnung
Du, die in meine Seele siehst,
Mich wie ein offenes Buch liest,
Die dunklen Seiten kennst in meinem Leben,
All meine Geheimnisse weißt,
Die du mir Rat und Klugheit leihst,
Wenn du mich liebst, hilf mir, nicht aufzugeben.


Sie schrak auf.
Ein Schrei!
Sie lauschte verwirrt.
Wieder ein erstickter Aufschrei.
Snape!
Sie wühlte sich aus der Decke und lief zu ihm. Erschüttert sah sie auf ihn hinab. Eine Hand an die Brust gepresst, die andere in die Laken vergraben, warf er den Kopf in Fieberphantasien hin und her. Ihr Blick fiel auf die Phiole. Den Inhalt nicht angerührt war sie zu Boden gefallen. Sie nahm sie an sich.
Hermine seufzte leise auf, dann setzte sie sich neben ihn. Zaghaft umfasste sie seine Rechte und drückte sie sacht. Snape schlug die Augen auf und sah sich orientierungslos um. Er brauchte eine Weile bis er sich fand. Sein Blick fiel auf sie, er spürte den sanften beruhigenden Druck ihrer Hand.
Sie ließ ihn los und erhob sich zum Gehen. Da ergriff er ihr Handgelenk und zog sie mit sanfter Gewalt wieder zu sich hinab. Sie wehrte sich nicht.
Beschwerlich setzte er sich auf und lehnte sich in die Kissen.
Hermine öffnete die Phiole in ihrer Hand und reichte sie ihm.
„Trinken Sie!“, sagte sie ernst.
Er sah sie fragend an. „Es ist nur eine Wundessenz…“, begann er protestierend. Sie unterbrach ihn: „…die sich ausgezeichnet als Heiltrank eignet!“, vollendete sie den Satz. „Sie schützt vor Verletzungen“, setzte sie achtungsvoll hinzu.
Snape schaute ihr verwundert in die Augen.
„Haben Sie es nicht gewusst?“, fragte Hermine lächelnd.
Statt einer Antwort setzte er die Phiole an die Lippen und tat einen Schluck. Er fühlte die wohltuende Kühle, die durch seinen Körper strömte, ihm das Fieber nahm und die brennenden Wunden beruhigte. Er atmete ruhiger.
„Wie stark ist seine Wirkung?“, fragte er wissbegierig. „Wie lange hält sie an?“
„Ich kann es nicht sagen“, erwiderte Hermine. „Ich hatte keine Zeit es herauszufinden!“
Snape starrte auf das Fläschchen. „Zeit, es herauszufinden!“, murmelte er nachdenklich und sah sie an. Da nahm er ihre Hände.
Hermine wusste.
„Sie sollten die Verbindung nicht noch einmal gewaltsam trennen, wenn Sie keinen Schaden davon tragen wollen“, ermahnte er sie mit dunkler Stimme.
Sie nickte, schloss die Augen und wurde von seinen Erinnerungen mitgerissen.


Sie ging langsamen Schrittes durch den Wald. Ein Gefühl der Angst bemächtigte sich ihrer, als der Mann neben ihr seinen Satz beendet hatte.
„Zu gegebener Zeit wirst du den tödlichen Fluch über mich sprechen, Severus!“
Snape sah irritiert hinüber zu Albus Dumbledore: „Nein!“
„Du wirst es nicht freiwillig tun, das weiß ich. Ich nehme dir ein Versprechen ab… Ich werde dich darum bitten!“
Snape schüttelte heftig das Haupt.
Dumbledore lächelte. „Meine Tage sind gezählt, Severus.“ Er hob seine verletzte Hand. „Ich werde euch keine Stütze sein können, meine Kräfte schwinden. Kein Trank kann mich mehr heilen. Durch dieses Opfer wirst du Voldemort endgültig von deiner Loyalität überzeugen können!“
„Es wird ihn nicht beeindrucken“, widersprach Snape und fuhr mit rauer Stimme fort: „Es ist nicht akzeptabel!
„Doch das ist es!“
„Niemals!“, rief Snape.
Dumbledore lächelte. „Es gab Zeiten, Severus, da hättest du nur zu gerne Hand an mich gelegt.“
Snape starrte vor sich hin. „Das ist lange vorbei“, murmelte er. „Ich werde es nicht tun, wie können Sie je so etwas von mir erwarten? Was für ein hoher Preis für meine Sicherheit!“, setzte er wütend hinzu.
Dumbledore schwieg.
„Ich werde für immer ein Verräter sein, keiner wird mir jemals mehr Vertrauen entgegenbringen! Wie sollte ich dadurch nützlich sein!?“, sagte Snape tonlos.
Dumbledore blieb stehen und sah Snape wohlwollend an. „Ich werde für deine Sicherheit sorgen, Severus! Hogwarts wird immer offen für dich sein!“
Ein wehes Gefühl breitete sich in Snapes Brust aus.
„Wirst du mir schwören, Severus, wenn ich dich um den Tod bitte, ihn mir zu gewähren?“, Dumbledore sah ihm in die Augen.
Snape senkte das Haupt und schwieg.
„Sag es, Severus, versprich es mir!“
Kein Laut kam von Snapes Lippen.
„Severus… bitte!“, drängte Dumbledore sanft.
Da hob Snape den Blick und sah Dumbledore schmerzlich in die Augen.
„Ich verspreche es!“, flüsterte er.
Dumbledore nickte zufrieden und zog ein Fläschchen aus seinem Umhang. Er reichte es Snape.
„Was ist das?“
„Es sind Erinnerungen. Ich möchte, dass du sie Harry Potter übergibst, wenn ich… nun ja, wenn ich gestorben bin“, sagte Dumbledore leise.
„Wie soll das geschehen? Ich werde dann nicht mehr hier sein!“
Dumbledore lächelte ihn an: „Du wirst schon einen Weg finden, Severus!“


Hermine fand sich plötzlich auf dem Astronomieturm. Die Szene, die sich ihr bot kannte sie aus Harrys Schilderungen. Snape sah in die Runde. Verzweiflung machte sich in ihm breit, als er auf Dumbledore sah.
„Wir haben ein Problem, Snape“, sagte ein Todesser neben ihn. „Der Junge ist offenbar nicht fähig…“
Snape starrte ihn an. Verachtung fraß sich in sein Herz.
„Severus…“, sagte eine Stimme leise.
Snape wandte sich Dumbledore zu. 'Nein, nicht!', schrie es in seinem Kopf. Er wusste, was jetzt folgen würde. Es sollte also doch so geschehen.
Es stieß Draco unsanft zur Seite und trat näher an den am Boden liegenden. Die anwesenden starrten ehrfurchtsvoll auf Snape.
„Severus, bitte…“
Jetzt war es gesagt, flüsternd, flehend, bittend und doch mit fester Stimme. Unwiderruflich stand es fest. Snapes Herz zog sich schmerzlich zusammen, er hob den Zauberstab und stieß mit tiefster Verachtung gegen sich selbst und mit hasserfüllter Mine die Worte aus: „Avada Kedavra!“


Hermine schluchzte bitterlich auf, Tränen liefen ihr die Wangen hinab. Sie wollte sich losreißen, sie kämpfte, doch Snape hielt ihre Hände fest umklammert.


Sie fanden sich im Verbotenen Wald wieder. Snape stieß Draco immer wieder vor sich her. Schließlich blieben sie stehen. Die vier Todesser und der Werwolf waren ihnen gefolgt und sammelten sich jetzt keuchend um Snape.
„Du hast es also wirklich getan, Snape“, begann Greyback und bleckte die Zähne. „Der Dunkle Lord wird äußerst zufrieden mit dir sein.“ Er sah verächtlich auf Draco und lachte. „Das Bürschchen zittert!“, er beugte sich so tief zu ihm hin, dass Draco seinen blutigen Atem riechen musste. „Wenn du auch sonst versagt hast, so hast du uns wenigstens Einlass verschafft.“
„Still!“, herrschte Snape, stieß Greyback grob zur Seite und sah teilnahmslos in die Runde. „Verschwindet, jetzt!“
„Der Dunkle Lord wird uns bald zu sich rufen! Sein Dank wird uns gewiss sein“, sagte die Frau wild lachend. Die vier Todesser apparierten. Der Werwolf sah Snape misstrauisch an.
„Was willst du noch?“, fragte Snape kalt. Widerwillen und Abscheu machte sich in seinem Inneren breit.
Greyback starrte auf Draco. „Er ist nutzlos und schwach, überlass ihn mir…“
Snape trat nah an den anderen heran. „Verschwinde!“, sagte er drohend.
Greyback lachte auf, trat einen Schritt zurück und verbeugte sich leicht. „Immer kalt und berechnend, nicht wahr Snape! Ich werde deine Absichten nicht durchkreuzen. Ich hoffe nur, du erinnerst dich meiner, wenn du zu Seiten des Dunklen Lords sitzt.“ Er verschwand.
Snape sah Draco in die schreckgeweiteten Augen.
„Wo ist deine Mutter?“, fragte er nur.
„Ich… ich…“, stammelte Draco leise.
„Was ist?“, herrschte Snape ungehalten. „Wo ist dein Mut geblieben?“
Dracos Augen blitzten auf.
„Nur durch Sie habe ich meinen Auftrag nicht erfüllen können!“, gab er trotzig zurück.
Snape lachte verächtlich auf: „Gewiss! Wo ist deine Mutter?“
„Sie ist auf unserem Landgut!“
Snape zerrte Draco zu sich und apparierte mit ihm auf das Anwesen der Malfoys.


Narzissa Malfoy stürzte ihnen aufgelöst entgegen und zog ihren Sohn an sich.
„Du hast es getan, Severus!“, rief sie mit tränenerstickter Stimme. „Ich stehe auf ewig in deiner Schuld!“
Draco riss sich zornig los.
„Es war nicht nötig, Mutter!“, schrie er ihr entgegen und sah zu Snape, der unbeteiligt auf die Szene sah. Es berührte ihn nicht, es fand alles sehr weit weg von ihm statt.
„Du bist noch ein Kind, Draco“, begann sie.
„Bin ich nicht. Ich muss mich nicht von so einem wie dem da beschützen lassen!“, fuhr er seiner Mutter über den Mund und deutete angewidert auf Snape.
„Woher weißt du es?“
„Von mir“, sagte Snape ruhig, wandte sich ab und trat ans Fenster.
„Ja“, begann Draco wieder. „Nur, um mir meinen Ruhm zu stehlen hat er ihn selbst getötet!“
Snape lächelte leicht und sagte ruhig: „Du belügst dich, Draco.“
„Sie werden mich nicht noch einmal aufhalten!“, sagte Draco drohend und noch bevor er etwas hinzufügen konnte, griff er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an den linken Unterarm.
„Ja, es tut weh, nicht wahr?“, sagte Snape ohne sich umzuwenden. „Es schmerzt immer, wenn der Dunkle Lord seine Anhänger zu sich ruft!“
Narzissa sah ihn angstvoll an. „Was könnte er noch wollen? Ist nicht alles so getan, wie er es befohlen hatte?“, fragte sie mit bebenden Lippen.
Snape drehte sich zu ihr und sah sie lange an. Dann wandte er sich ab.
„Severus!“, rief ihn Narzissa furchtsam an.
„Gehen wir!“, sagte der nur und berührte Draco an der Schulter.


In einem großen Saal fanden sie sich wieder. Mehr und mehr füllte sich der Raum mit den gerufenen Vasallen. Snape stand teilnahmslos mitten unter ihnen und wartete. Er spürte Dracos Angespanntheit und seine Angst.
Plötzlich tauchte aus dem Nichts der Dunkle Lord auf. Die ihm zunächst standen wichen scheu vor ihm zurück.
Voldemort sah hochmütig in die Runde.
„Meine Freunde“, begann er ungerührt. „Es ist ein großer Tag heute. Dumbledore ist nicht mehr!“ Hermine kroch die Kälte dieser Worte ins Herz. Und als er den Blick auf Snape richtete, breitete sich Angst in ihr aus. Doch seine roten Augen schweiften weiter zu Draco.
„Tritt vor, junger Malfoy!“, rief er ihm zu. Draco trat zitternd vor Voldemort.
„Kannst du mir erklären, warum du so schändlich versagt hast?“ Draco sah ihn mit furchtsamen Augen an. Voldemort lächelte gefühllos und seine Augen blitzten grausam auf.
Noch bevor Draco einen Ton erwidern konnte, trat Snape vor. Voldemort wandte sich ihm zu. „Ja?“
„Mein Lord, ich bin Malfoy zuvorgekommen. Ich bitte Euch mein Handeln zu entschuldigen. Wäre ich eingeweiht gewesen, hätte ich mich zurückgehalten.“
Voldemort sah ihn eindringlich mit zu Schlitzen verengten Augen an.
„Was verbirgst du vor mir, Severus?“
„Wie könnte ich einem so begnadeten Legilimentor etwas verbergen?“
Voldemort hob den Kopf und musterte ihn lange. Snape beschlich ein Gefühl der Unruhe und Unbestimmtheit.
Die Runde hielt den Atem an.
„Ja, wie könntest du?“, sagte Voldemort nur und wandte sich wieder Draco zu.
„Ich muss dich bestrafen“, sagte er herzlos und zog den Zauberstab aus seinem Gewand.
Snape stockte der Atem. Bereit, sich zwischen Draco und Voldemort zu werfen, hörte er die Beschwörungsformel „Crucio!“. Er sah noch, wie Draco niedersank und sich stöhnend in Schmerzen wand. Gleichzeitig verspürte er die furchtbarsten Schmerzen, die er je erlebt hatte.

Hermine schrie kläglich auf.

Es kostete ihm alle seine Kraft, einen Schmerzensschrei zu unterdrücken. Er ballte die Fäuste so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten und biss die Zähne zusammen. Er schwankte leicht. Schweiß trat ihm auf die Stirn. Er schloss zitternd die Augen.
Voldemort waren seine Reaktionen nicht entgangen. Lächelnd trat er an ihn heran. 'Er weiß es!', schoss es Snape durch den Kopf. 'Er weiß es!'
„Hast du mir etwas dazu zu sagen, Severus?“, fragte er sanft.
Keuchend reckte sich Snape.
„Nein!“, stieß er gequält hervor.
Voldemort ließ von Draco ab. Der Schmerz verschwand so schnell wie er gekommen war.

Mit Entsetzten sah Hermine wie Voldemort jetzt seine ganze Aufmerksamkeit Severus Snape schenkte. Sie war fassungslos. 'Nein!', ihre Gedanken schrieen es laut. Wer sollte es hören, alles war bereits geschehen.

Mit kalten Augen maß Voldemort Snape und begann zu lachen. „Niemand kann mir etwas verheimlichen, Severus! Die Gedanken dieses kleinen Nichtsnutz' sind so klar...“, er deutete auf Draco.
Und Voldemort trat so nah an Snape heran, dass nur dieser die folgenden Worte hören konnte: „Hast du also seiner Mutter den Eid geschworen! Das war sehr geschickt von ihr. Weiß sie doch, dass du mein Vertrauter bist. Töte ich ihren Sohn, töte ich dich. Soll das geschehen, Severus?“ Er erwartete keine Antwort. Und Snape gab ihm auch keine.
„Nein, vorerst nicht“, fuhr Voldemort mit Eiseskälte in der Stimme fort. „Wir werden gut auf ihn Acht geben, nicht wahr?“
Er drehte sich um und richtete seinen Zauberstab auf Draco. Und ohne dass über Voldemorts Lippen ein Wort kam, verschwand Draco.
Voldemort wandte sich schwungvoll um. “Feiern wir!“


Snape trat durch die Tür in einen finsteren Laden. Hermine wusste wo sie sich befanden. Es war das Geschäft von Borgin und Burkes in der Nockturngasse.
Sein Besitzer saß hinter einem Pult und sah unwillig von seiner Arbeit auf. Als er den potenziellen Käufer erkannte hellte sich sein Gesicht auf. Er kam buckelnd auf Snape zu. Dieser maß ihn mit gleichgültiger Miene.
„Ah, der Professor, was kann ich für Euch tun?“
Snape zog ein Pergament aus seinem Gewand und überreichte es dem anderen. Borgin entrollte das Papier und überflog es. Dann nickte er.
„Ich werde die Zutaten gleich zurechtmachen!“ Snape nickte leicht und wandte sich ab. Mit einer tiefen Verbeugung ging Borgin in seinen Vorratsraum, um die Bestellung vorzubereiten.
Snape sah ihm kurz nach, dann ging er geradewegs auf einen Schrank zu. „Aperio!“, flüsterte er. Die Tür sprang auf. In dem Sammelsurium, das sich ihm bot, griff Snape nach einem kleinen Becher und verbarg ihn unter seinem Umhang.
Da vernahm er ein leises Rascheln. Er sah sich angestrengt um. Sein Blick fiel auf eine Ratte, die gerade hereingehuscht und unter einem Regal verschwunden war. Er hob eine Braue. Voldemort ließ ihn also von Pettygrew verfolgen. Snape lächelte in sich hinein, dessen gewiss, dass der Verräter nicht wusste, was er an sich genommen hatte.
Da erschien Borgin mit einem Päckchen und überreichte es Snape mit einer Verbeugung. Snape warf ihm seine Bezahlung zu und verließ den Laden.


Hermine stürzte weiter durch die Zeit. Sie saß fröstelnd in einem kalten dunklen Raum. Es war Nacht. Der Wind heulte, der Regen peitschte das Land und rann in Strömen an den Fensterscheiben herab. Snape wartete voller Unbehagen. Er horchte in sich hinein, er wünschte seinen Geist freizumachen, seine Gedanken tief in seinem Inneren zu verschließen. Er schloss in Meditation die Augen.
Ein leises Zischen ließ ihn aufhorchen. Er erhob sich und sah sich um, eine riesige Schlange schob sich über den Boden. Sie kam direkt auf ihn zu, umkreiste ihn und legte sich endlich in einem Bogen um ihn herum.
Es war soweit, Voldemort würde jeden Moment ankommen. Er hatte es kaum zu Ende gedacht, da erschien der Dunkle Lord vor ihm.
Mit rot glühenden Augen trat er an Snape heran. Der senkte leicht das Haupt. „Mein Lord!“
Voldemort musterte ihn lange. Sein Blick brannte, Snape fühlte, wie er in seine Gedanken einzudringen versuchte.
„Was hast du vor mir zu verbergen, Severus?“, fragte Voldemort mit eisiger Stimme.
„Ich weiß nicht, was Ihr meint“, entgegnete Snape ohne Zögern.
Voldemort sah ihn misstrauisch an.
„Was hast du in der Nockturngasse gesucht?“
„Ich bin oft in der Nockturngasse“, sagte Snape abschätzig und hob den Kopf.
Voldemort hob blitzschnell den Zauberstab. Der Zauber, den er ausführte stieß Snape so heftig gegen die Brust, dass dieser von den Füßen gerissen wurde, hart gegen die Wand schlug und zu Boden fiel. Wie Feuer loderte Schmerz auf, es war als würden tausend Messer in seine Brust gestoßen. Schwerfällig erhob er sich und trat Voldemort wieder entgegen.
Dieser lächelte grausam und sagte zynisch: „Ich achte deinen Mut, Severus, wohl aber verachte ich deine Respektlosigkeit!“
Dann trat er nah an Snape heran und sah ihm tief in die Augen. Er sagte sanft: „Du solltest meine Geduld nicht auf die Probe stellen!“
„Mein Lord, nichts liegt mir ferner, als Eure wertvolle Zeit zu verschwenden. Mein Besuch in der Nockturngasse galt 'Borgin und Burkes'. Ich habe Zutaten für einen Trank abgeholt.“
Voldemort wandte sich ab. „So, hast du das. Und sonst nichts?“
„Sonst nichts.“
„Lügner!“, rief Voldemort wütend und belegte ihn mit dem Cruciatus. Snape fiel kraftlos auf die Knie. Sein Körper krümmte sich in schwerer Qual.

Hermine stöhnte erstickt auf. 'Lass es aufhören!', schrie es in ihrem Kopf. Immer und immer wieder.

Snape keuchte, doch er gab keinen Klagelaut von sich. Nein, nie würde Voldemort ihn erniedrigen, nicht durch Schmerzen, nicht einmal durch den Tod. Nichts würde er lieber hinnehmen. Er richtete sich schwerfällig auf.

„NEIN!', schrie Hermine schluchzend.

Voldemort verstärkte den Fluch, er wollte Snape wehklagend um Gnade bitten hören. Doch Snape presste die Kiefer fest aufeinander, die Pein wollte ihm die Sinne rauben. Blitze zuckten vor seinen Augen, er nahm seine Umgebung nur noch undeutlich wahr. Wieder sank er auf die Knie.
Bevor er die Besinnung verlor ließ Voldemort von ihm ab.
Langsam erhob sich Snape und sah Voldemort in die Augen. Dann fragte er mit fester Stimme: „Weshalb vertraut Ihr meinen Worten nicht?“
Voldemort lachte auf. „Ich vertraue niemandem, Snape.“
„Wohl aber Pettygrew… Messt Ihr seinem Urteil mehr Gewicht bei als dem meinen?“
Voldemort schwieg. Misstrauisch sah er Snape an und fragte dann mit öliger Stimme: „Suchst du Zwietracht zu säen, Severus? Ich sollte dir eine Lektion erteilen!“
Er peitschte mit dem Zauberstab durch die Luft. Snape wurde hart getroffen. Er taumelte und wich zurück. Er griff sich an die Brust. Blut rann ihm über die Hände.
Voldemort lachte kaltblütig. „Ich traue dir nicht, Severus! Es ist etwas in deinen Gedanken, das ich nicht lesen kann!“ Erbarmungslos holte er aus und traf Snape noch einmal unerbittlich gegen die Brust. Er zischte und die Schlange schlug zu, wieder und wieder.

Hermine stöhnte auf. Schmerz, unsäglich, andauernd. 'Aufhören!'

Snape fiel zu Boden. „Steh auf!“, rief Voldemort. „Willst du nicht aufrecht sterben?“
„Ja“, keuchte Snape, „doch nicht jetzt! Und nicht zu EUREN Füßen“
Voldemort lachte laut und beugte sich zu ihm hinab.
„Ich bewundere deinen Mut, Severus! Ja wirklich… Nicht einer der anderen hat die Stirn, sich mir entgegenzustellen!“ Er wandte sich zum Gehen. „Ich warne dich…“, sagte er noch einmal und verschwand.
Snape versuchte aufzustehen, immer wieder fiel er zu Boden. Schließlich gelang es ihm und er stand mit wankenden Knien.
Er apparierte.
Sie fanden sich auf einer Lichtung im Wald wieder. Er holte den Becher mit zitternden Händen aus seinem Umhang und stellte ihn vor sich auf den Boden. Dann trat er einige Schritte zurück und richtete den Zauberstab auf das Gefäß. „Avada Kedavra!“, rief er mit kraftvoller Stimme.
Urgewaltig schoss ein Blitz hervor und traf das kleine Gefäß mit ganzer Wucht. Doch es zersprang nicht. Es stand fest auf dem feuchten Waldboden.
Plötzlich begann es zu glühen und um ihn herum breitete sich, von Snapes Zauberstab genährt ein Raum gleißenden Lichtes. Er dehnte sich blitzartig aus und verbrannte die Erde und das Gras, über das er fegte.
Snape trat schwankend zurück und hielt den Zauberstab mit beiden Händen fest umklammert, die Verbindung durfte nicht abreißen. Mit aller Kraft konzentrierte er seinen Geist auf den Zauber, die Schmerzen verdrängend.
Glühende Nebel drangen langsam und unaufhaltsam aus der Feuerkugel. Sie flammten hell lodernd auf und tauchten die Lichtung in ein gespenstisches Licht. Seine Hände zitterten, doch er wankte nicht. Mit wachen Augen und starkem Geist sah er auf das Geschehen vor sich.
Auf einmal sammelten sich die Nebel und nahmen Gestalt an. Erst undeutlich, doch immer körperlicher, bis sie die Gestalt zu erkennen gaben… Voldemort. Mit feurigen Augen sank er herab auf Snape zu. 'Diese ist verloren!', dachte der grimmig und schrie so laut er konnte: „AVADA KEDAVRA!“
Die Gestalt bäumte sich auf und stand mit einem Mal in Flammen. Sie stieg hoch in den Himmel und zersprang mit ohrenbetäubendem Donnern in aber Tausende kleiner Feuerbälle, die sanft und still wie Sternschnuppen zu Boden sanken. Das Schauspiel hätte man schön nennen können, wäre es nicht so zerstörend gewesen. Alles, auf das die Feuer trafen, verbrannten sie unerbittlich mit einem heftigen Auflodern zu Asche.
„Protego!“, donnerte Snape. Keines der Feuer berührte ihn.
Er sank auf die Knie. Sein Blick fiel auf die kleine Tasse. Sie stand unberührt und unversehrt vor ihm. Mit einem kurzen Schwenk seines Zauberstabes verschwand sie.
Seine Rechte fuhr an die Brust. Aufstöhnend fiel er vornüber auf den kühlen Waldboden. Der Schmerz kam erbarmungslos zurück, er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Die Sinne wollten ihm schwinden. Mühsam drehte er sich auf den Rücken und sah in den Himmel. Die Nacht kühlte ihm gnadenvoll die glühende Stirn.
Er wusste nicht wie lange er so lag. Erlösende Schläfrigkeit überfiel ihn. Nur noch die Augen schließen, dann würde der Schlaf kommen.
Schlafen.
'NEIN!', er riss die Augen auf. 'Es ist nicht weit!'
Ächzend erhob er sich. Er taumelte über die Lichtung in den Wald hinein. Immer wieder blieb er stehen, um auszuruhen. Der Blutverlust schwächte ihn, seine Kraft schwand. Schließlich stürzte er schwer und blieb reglos liegen.

Dunkelheit überall. Schmerz. Kälte.
Zitternd erwachte Snape. Die Dämmerung hatte eingesetzt. Golden fielen die letzten Sonnenstrahlen durch das Geäst der Bäume um ihn her. Der Himmel färbte sich rot. Er hatte einen ganzen Tag hier gelegen. 'Aufstehen!', hämmerte es in seinem Kopf. Er wälzte sich herum und kam auf alle viere. Sich an einem Baum stützend kam er zum Stehen.
Er sog tief die kalte Luft ein und ging schwankend weiter.
Es ist nicht weit!
Die Augen brannten ihm.
Weiter!
Krämpfe schüttelten ihn.
Nicht stehen bleiben!
Da vorne, ein lichter Schein.
Der Waldrand!
Nur noch ein paar Schritte!
Er blieb stehen und lauschte angestrengt. Zwei Frauenstimmen. Sein Herz machte einen Sprung.
Rasch ging er auf sie zu.
Er streckte den Arm aus und krallte die Hand um eine schmale Schulter. Entsetzte Augen sahen ihm entgegen.
Er stürzte zu Boden.


Snape ließ ihre Hände los. Hermine fiel ihm entgegen, kraftlos und schwer sanken sie beide nieder.
Es dauerte lange, bis Hermine die Augen öffnete. Sie lag auf seiner Brust. Hastig richtete sie sich auf. Sie sah fassungslos in Snapes erschöpftes Gesicht. Seine Augen waren geschlossen.
Hermine erhob sich müde und ging langsam zu ihrer Schlafstatt zurück. Sie fand die restliche Nacht keine Ruhe. Erst als es zu dämmern begann fiel sie in einen tiefen traumlosen Schlaf.
Auch Severus Snape lag wach und starrte mit offenen Augen in die Nacht. Als es schon heller Tag war erhob er sich und ging ins Bad. Er drehte den Wasserhahn auf und ließ sich das kalte Wasser über die Pulse rinnen. Dann benetzte er das Gesicht mit dem kühlen Nass.
Er sah in den Spiegel. Ein abgehärmtes, hohlwangiges Gesicht sah ihm mit glühenden Augen entgegen. Er wandte sich ab und duschte. Dann ging er in das Arbeitszimmer.
Hermine lag zusammengerollt und tief schlafend auf dem Sofa.
Er ging zu seinem Schreibtisch. Sein Blick fiel auf ein Buch, das mitten darauf lag. Es war sein altes Zaubertränkebuch, sie hatte es ihm dagelassen. Er setzte sich und schlug es auf. Hermine hatte die Seite mit der Rezeptur für die Wundessenz markiert und kommentiert. Interessiert begann er zu lesen.
Tief in das Buch versunken nahm er nicht wahr, als Hermine sich regte. Sie schlug die Augen auf und lauschte dem Rascheln der Buchseiten, wenn Snape umblätterte und dem Kratzen der Feder, wenn er sich Notizen machte.
Endlich warf sie die Decke zurück und setzte sich auf. Sie rieb sich den Schlaf aus den Augen und sah sich um. Ihr Blick begegnete dem seinen. Er nickte nur stumm und wandte sich wieder seiner Arbeit zu.
Hermine erhob sich. „Ich möchte mich waschen!“
Ohne aufzusehen deutete er auf die Tür in seinem Schlafraum. Hermine ging ins Bad, legte ab und stellte sich unter die Dusche. Lange ließ sie das warme Nass über sich rinnen. Ihre Gedanken überschlugen sich. Sie musste Harry finden. Sie musste ihm die Phiole übergeben und ihm mitteilen, wie man die Horcruxes zerstören konnte. Und sie musste ihn davon überzeugen, dass Snape kein Verräter war. Sie seufzte laut auf. Das würde wohl das Schwierigste an diesem Unterfangen werden.
Sie trocknete sich ab und kleidete sich an. Als Hermine wieder in das Arbeitszimmer trat, standen zwei Becher Kaffee, Brot und Früchte auf dem Tisch.
Hungrig biss sie in eine Scheibe Toast und nahm einen großen Schluck Kaffee. Sie sah zu Snape hinüber, der in seine Arbeit vertieft war. Sie nahm seine Tasse und trat zu ihm. Sie stellte den Kaffee neben ihn und ging zurück zu ihrem Frühstück. „Essen sollten Sie auch!“, sagte sie ohne ihn anzusehen und biss herzhaft in einen Apfel.
Jetzt sah er auf und betrachtete sie nachdenklich. Dann legte er die Feder beiseite und nahm den Becher mit dem dampfenden Kaffee. Sein Duft stieg ihm in die Nase. Er schloss die Augen und nahm einen Schluck. Dann erhob er sich und kam zu Tisch.
„Ich habe Ihre Notizen gelesen“, sagte er und setzte sich ihr gegenüber.
Hermine sah fragend auf.
„Ausbaufähig“, antwortete er knapp.
Sie lächelte flüchtig in ihren Kaffee. Eine seltene Anerkennung.
„Gut“, sagte sie nur. Sie erhob sich und ging zu ihrer Tasche. Sie öffnete sie und zog einen Gegenstand heraus. Sie kam zurück und reichte Snape seinen Zauberstab. „Ich habe ihn im Wald gefunden“, fügte sie hinzu und suchte seinen Blick. Er nickte leicht und streckte die Hand aus. Seine Augen blitzten auf und Hermine meinte, in ihren Tiefen zu ertrinken.
„Bitte“, sagte sie irritiert und setzte sich wieder.
Schweigend frühstückten sie zu Ende.
Schließlich stand er auf und ging zum Bücherschrank. „Wir sollten mit der Arbeit beginnen!“, sagte er und reichte ihr zwei Bücher, dann nahm er vom Bord verschiedene Fläschchen und trug sie zu seinem Schreibtisch.
Hermine beobachtete ihn gespannt.
„Die Wirkung des Trankes hält etwa eine Stunde an“, begann er sachlich. „Wir sollten eine Möglichkeit finden, seine Wirkung zu verlängern.“
Hermine nickte. „Und zu verstärken“, fügte sie hinzu und setzte sich an den Schreibtisch. Sie zog die Bücher zu sich heran und schlug das oberste auf. Snape wandte sich wieder seiner Bibliothek zu. Schließlich wählte er noch einen Stapel Bücher aus und ließ sich damit auf dem Sofa nieder. Er begann zu lesen. Einige Zeit gelang es ihm auch, sich auf den Inhalt zu konzentrieren. Doch immer öfter schweiften seine Gedanken ab. Er erwischte sich dabei, wie er Hermine verstohlen betrachtete.
Sie arbeitete konzentriert. Immer wieder machte sie sich Notizen. Und immer wieder strich sie sich eine widerspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht. Schließlich hatte sie genug davon. Sie griff sich einen Bleistift, drehte ihre Haare am Hinterkopf hoch und steckte sie mit dem Stift fest. So war es besser. Sie beugte den Nacken und versank wieder in ihrem Buch.
Snape lächelte unwillkürlich und las endlich weiter.
Nach Stunden tauschten sie ihre Ergebnisse aus und begannen mit der Essenz zu experimentieren. Sie arbeiteten ausgezeichnet zusammen. Viel reden mussten sie nicht, instinktiv erfasste jeder die Ideen und Vorstellungen des anderen. Sie ergänzten sich hervorragend. Bis tief in die Nacht arbeiteten sie. Doch das Ergebnis war nur mittelmäßig. Enttäuscht schüttelten sie die Köpfe.
Hermine ließ sich auf einen Stuhl sinken. Die Müdigkeit überfiel sie schlagartig. Sie unterdrückte ein gewaltiges Gähnen und rieb sich die Augen. Snape bemerkte ihre Erschöpfung. „Gehen Sie schlafen!“, mahnte er mit leiser dunkler Stimme.
Sie nickte und sah ihn mit müden Augen an: „Was ist mit Ihnen?“
„Ich habe lange genug ausgeruht!“
Sie hob die Brauen.
„Ich brauche nicht viel Schlaf“, fügte er noch hinzu.
Hermine ging zum Sofa und wollte sich darauf niederlassen.
„Nein“, sagte er zögernd, „…ins Bett!“
Sie widersprach nicht und ging ins Nebenzimmer. Sie kleidete sich aus, kroch in die Laken und schlief entkräftet ein.

Snape arbeitete weiter. Nach Stunden erst legte er erschöpft die Bücher beiseite und stand auf. Er reckte sich und ging nachdenklich auf und ab.
Seine Gedanken kreisten um die Geschehnisse der letzten Tage. Die Hilflosigkeit, die er empfunden hatte und das ausgeliefert sein, schutzlos und ohnmächtig, erschreckte ihn.
Dennoch hatte er Hilfe gefunden, die er selbst nie erwartet hätte. Viel zu tief saß sein Misstrauen in andere Menschen. Und obwohl er sich geschworen hatte, nie wieder hierher zurückzukehren, hatte er Dumbledores Angebot doch angenommen.
Leise Hoffnung schlich sich in sein Herz und drängte die Furcht zurück, für ewig gehasst zu werden und sein Leben in Einsamkeit beschließen zu müssen.
Die Kerzen verloschen und die Dunkelheit eroberte den Raum zurück. Silbern fiel das Mondlicht durch die Fenster und wanderte langsam durch das Zimmer.
Sterben wäre für ihn noch vor kurzem die einzige annehmbare Wahl gewesen. Er hätte es ohne Angst und Zögern hingenommen, doch jetzt...
Da war dieses Gefühl, das er zu lange tief in seinem Inneren verborgen hielt. Es drängte an die Oberfläche und packte ihn mit aller Macht.
Er schüttelte die Gedanken ab, doch sie kamen unerbittlich zurück. Er blieb an der Tür zum Schlafraum stehen und sah auf Hermine.
Er lauschte.
Ihr Atem ging ruhig und gleichmäßig.
Schließlich trat er näher und ließ sich auf dem Sessel am Fenster nieder. Sein Schatten fiel auf ihre Schlafstatt. Er betrachtete sie gedankenvoll. Fein zeichnete sich im Mondlicht ihre Silhouette unter dem Laken ab. Das Haar umrahmte weich ihr Gesicht und floss sanft über die Kissen.
Da war es wieder. Sein Herz begann wild zu schlagen. Er schloss die Augen und atmete tief ein. Er kämpfte die Empfindungen nieder.
Eine Wolke schob sich vor den Mond und Snape sah dem Licht hinterher, das durch den Raum wanderte. Finsternis breitete sich aus und hüllte sie sanft ein. Trostreich.
Er verbarg seine Gefühle wieder tief in sich. Nie war es ihm gelungen, sie in Worte zu fassen. Er hatte beständig geglaubt, niemals wieder so empfinden zu können. Immer war seine Liebe zerstörend gewesen.
Hermine regte sich, sie seufzte leise auf und drehte sich auf die andere Seite. Das Laken glitt herunter, ihr Rücken lag bloß.
Snape neigte den Kopf zur Seite, als das Licht wieder silbern in den Raum flutete und über ihre Silhouette glitt. Ein leises Zittern ließ ihn erbeben. Er streckte die Hand aus und zog das Leinen wieder sachte über ihre Schulter. Seine Finger berührten weich ihre Haut.

Hermine öffnete die Augen. Sie rührte sich nicht. Ein heftiger Schauer durchströmte sie. Sich jetzt umdrehen…

Snape zog die Hand zurück und ließ sich wieder in den Sessel sinken. Die Hoffnung kam wieder... Warm und weich stahl sie sich in sein Herz, beruhigend und tröstend.
Die Angst überfiel ihn unvermittelt, das erste Mal seit vielen Monaten. Zweifel machten sich breit. Nie würde sie ihn in Erwägung ziehen. Die Dunkelheit wirkte jetzt bedrohlich, das sanfte Mondlicht schaurig.

Da regte sie sich und drehte sich zu ihm um. Der silberne Schein des Mondes beleuchtete sanft ihr Gesicht. Ihre Augen funkelten im Licht. Er erstarrte als er das Feuer ihrer Augen sah.
Da streckte sie den Arm aus und hielt ihm die Hand entgegen. Er schüttelte den Kopf. „Nein!“, hauchte er atemlos und wich zurück. Sie beugte sich zu ihm hin, nahm seine Hand und zog ihn sanft aber bestimmt zu sich. Unsicher stieg er zu ihr aufs Lager und lehnte sich in die Kissen. Sie schmiegte sich an ihn.
„Es wird nie Mitleid sein“, flüsterte sie. Sein Herz schlug wild, sie spürte seinen heftigen Atem, sein Zittern. Sie fühlte seine Zweifel. Sie sah ihm in die Augen und sagte leise: „Es ist wirklich!“
In seinen Augen flammte es auf. Hoffnung wurde zur Gewissheit. Er schlang die Arme um sie und drückte sie mit bebendem Herzen an sich.
'Nie loslassen!' Sie dachten es beide.
In diesem Augenblick gab es keine andere Welt, keine Gedanken an andere, keine Furcht. Es gab nur sie beide, in völligem Einklang, in völliger Harmonie, jeder als ein Teil des anderen. Ein jeder nahm ohne zu fordern und gab ohne zu verlieren. Nichts lag zwischen ihnen. Atemlos rissen sie einander mit. In Seligkeit ertrunken sanken sie nieder.

Müdigkeit hüllte sie ein. Keiner wagte ein Wort zu sagen. Still sahen sie einander in die Augen und verstanden.
Die Erschöpfung schloss ihnen die Lider, sie schliefen ein.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 3. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Wir haben immer schon gespürt, dass sich zwischen Ron und Hermine etwas entwickelt, obwohl ich und Emma uns dessen nicht bewusst waren. Doch in diesem Film gestehen beide sich das ein. Als Hermine mit Viktor Krum auf dem Weihnachtsball erscheint, kapiert Ron endlich, dass er etwas für sie empfindet.
Rupert Grint