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Fanfiction

Harry Potter und die Erkenntnisse des Lebens - Kapitel 7: Fröhliche Weihnachten?

von Jean Nevi

Kapitel 7
Kapitel 7

Fröhliche Weihnachten?

1.

Fast wäre Harry die Kaffeekanne vor Überraschung aus der Hand gefallen. Er war aufgewacht, hatte das Frühstück zubereitet und Hermine war derweil ins Bad gegangen. Jetzt stand sie vor ihm, trug die dunkelrote Jeans, die sie bei ihrem Einkaufsbummel in London gekauft hatte und ein enges, schwarzes Herrenhemd. Ihre Haare hatte sie zu einem kunstvollen Zopf geflochten.
Hingerissen von ihrem Anblick schaffte er es gerade noch die Kaffeekanne mit einem Knall auf dem Tisch abzusetzen, ohne dass diese zerbrach.
Erschrocken zuckte sie zusammen und blickte ihn fragend an.
„Liebes, du siehst umwerfend aus“, meinte er bewundernd und sie wurde rot.
„Ich sehe doch immer so aus“, erwiderte sie verlegen, aber auch ein bisschen stolz.
Liebevoll legte er ihr die Arme um den Hals und küsste sie langsam und zart.
„Ich liebe dich, Hermine, ich kann mir nicht vorstellen, jemals wieder einen Tag ohne dich zu verbringen.“
Hermine drückte ihn ein Stück zurück, damit sie in seine Augen schauen konnte und was sie erblickte ließ sie sanft lächeln.
„Ich liebe dich auch, Harry, mehr, als ich in Worte fassen kann“, erwiderte sie mit Nachdruck.
Widerstrebend lösten sie sich voneinander und genossen das gemeinsame Frühstück. Später ging er ins Bad, während sie die Küche aufräumte. Harry wählte eine neue dunkelblaue Jeans mit einem weißen Hemd. Vergeblich versuchte er seine Haare in Form zu bringen und war dementsprechend traurig. Hermine drehte sich um, als sie ihn kommen hörte und lachte.
„Hey, Mister Potter, Sie sehen zum Anbeißen aus“, schmeichelte sie.
Mit beiden Händen versuchte sie seine Haare zu bändigen, ein aussichtsloses Unterfangen. Nach kurzem Nachdenken, nahm sie ihren Zauberstab und tippte ihm kurz auf seinen Kopf. Spontan fasste er mit der Hand auf seinen Kopf und fühlte glatte anliegende Haare. Das konnte er nicht glauben und ging in den Flur, um sich im Spiegel zu betrachten. Über das, was ihn dort erwartete, war er richtig erschrocken. Seine Haare sahen aus, als seien sie mit einem Pfund Haargel an seinem Kopf festgekleistert worden. Das war nicht er selbst.
„Hermine, das machst du sofort rückgängig“, rief er aufgebracht.
Als er zurück in die Küche kam, saß sie am Tisch und hielt die Hände vor ihr Gesicht geschlagen. Ihr ganzer Körper bebte. Erschrocken legte er ihr eine Hand auf die Schulter und sie platzte heraus. So hatte er sie noch nie lachen gehört. Obwohl er über seine Verwandlung nicht glücklich war, steckte ihn Hermines Lachen an und er lachte aus vollem Hals mit. Gerade als ihr Lachen etwas abebbte, warf sie ihm einen Blick zu und ihr Lachen ging mit der alten Intensität weiter. Harry konnte nicht mehr, sein Bauch schmerzte beim Lachen und er wusste, dass er das Zimmer verlassen musste, um sich zu beruhigen. Wartend stand er im Flur und horchte auf Hermine.
„Du steckst deinen Zauberstab durch den Türspalt, und hebst den Zauber auf, einverstanden?“
„Einverstanden“, antwortete sie durch die Tür.
Als seine Harre wieder normal waren, er hatte sich im Spiegel davon überzeugt, ging er zurück in die Küche. Vorwurfsvoll blickte er sie an und sie biss sich auf die Fingerknöchel, um einen neuerlichen Lachanfall zu unterdrücken. Seufzend ließ er den Kopf hängen.
„Entschuldige, Liebster, so solltest du wirklich nicht aussehen“, meinte sie mit mühsam beherrschter Stimme.
„Ich hatte gehofft, dass das nicht deine Absicht war“, erwiderte er, schon halb versöhnt, „sonst könnten wir als Komikerduo auftreten.“
Hermine sah ihn von der Seite an, sie musste ihre Gesichtsmuskeln noch im Zaum halten.
„Bist du mir noch böse?“, fragte sie leise.
„Ein bisschen“, brummte er.
Mit zwei Schritten war sie bei ihm, umarmte ihn stürmisch und sie küssten sich liebevoll.
„Deine Haare lasse ich zukünftig in Ruhe, versprochen“, flüsterte sie.
„Hast du wenigstens ein Foto gemacht, Harry“, rief sie und prustete wieder los, während sie zur Spüle ging.
Er warf sich in einen Küchenstuhl und vergrub sein Gesicht in den Händen, damit sie nicht sah wie er lachte. Theatralisch zuckte er mit den Schultern und ihr Lachen erstarb, als sie ihn so sah. Sofort plagten sie Gewissensbisse und sie umarmte ihn von hinten.
„Entschuldige…“, begann sie leise, aber Harry konnte sein Lachen nicht mehr verbergen und lachte, dass ihm die Tränen die Wangen herunterliefen.
„Potter“, rief sie aufgebracht und ging einige Schritte zurück.
Er sprang auf, umarmte sie fest und suchte ihren Mund mit seinen Lippen. Sie machte einen halbherzigen Versuch sich ihm zu entziehen, gab dann nach und küsste ihn leidenschaftlich.
„Harry, Liebster, gegen dich bin wehrlos“, flüsterte sie atemlos.
„Danke, das du mir das sagst, ich werde es nicht gegen dich verwenden, das verspreche ich dir“, erwiderte er leise und küsste sie zart auf die Wange.

„Soviel gelacht, wie in den letzten Monaten, haben wir in den gesamten sechs Schuljahren in Hogwarts nicht, oder?“, meinte er grinsend.
Zustimmend nickte sie, einen verträumten Ausdruck auf dem Gesicht.
„Weißt du noch, vor ein paar Monaten, als du Snape gesagt hast, Er braucht dich nicht „Sir“ zu nennen?“, fragte sie leise und schaute ihm tief in die Augen.
Augenblicklich fing er an zu prusten.
„Allein auf die Idee zu kommen, so etwas zu Snape zu sagen“, fuhr sie fort, „ich hätte mir fast in die Hose gemacht, ich musste mir auf die Fingerknöchel beißen, um nicht herauszuplatzen und die Abdrücke konnte ich noch ein paar Tage später sehen.“
Sie lachte laut auf und blickte ihn stolz an.
„Ich habe nicht nachgedacht, es kam mir einfach so in den Sinn, und da habe ich es Ihm gesagt“, erwiderte er und wischte sich die Tränen von den Wangen.
Hermine sah ihn mit glänzenden Augen an und küsste ihn noch einmal stürmisch.
„Schluss jetzt, wir sollten uns langsam auf den Weg machen“, rief sie.
„Ja, leider“, meinte er bedauernd, als sie sich voneinander lösten.
Nachdem sie ihre warmen Jacken angezogen hatten, prüfte sie noch einmal die Schutzzauber für das Haus und dann apparierten sie direkt aus der Küche.

Wieder landeten sie im Besenschuppen von The Burrows, küssten sich noch einmal und gingen dann zum Haus. Sie schauten durch das Küchenfenster und sahen Ginny, die am Tisch saß und Zeitung las. Die beiden sahen sich an und grinsten, es war an der Zeit, Ginny einen Streich zu spielen. Hermine zog ihren Zauberstab und die Zeitung entzog sich Ginnys Händen, faltete sich und rollte sich anschließend auf dem Tisch zusammen. Ginny schaute sich entgeistert um, konnte niemanden entdecken, entrollte die Zeitung wieder und las weiter. „Ich gehe zur Haustür, du zur Gartentür, du machst das mit der Zeitung noch einmal und dann klopfen wir gleichzeitig an“, dachte Harry und Hermine nickte grinsend.
Harry wartete an der Haustür, als Ginnys Zeitung wieder zusammengerollt auf dem Küchentisch lag. „Jetzt“, dachte er und sie klopften gleichzeitig an die Türen. Ginny war aufgesprungen, als sich die Zeitung wieder zusammenrollte, ihr Blick flog zwischen beiden Eingängen hin und her. Dann siegte ihre Vernunft und mit einem Wedeln ihres Zauberstabes gingen beide Türen auf. Hermine und Harry traten gleichzeitig ein und schlossen die Türen hinter sich. Rons Schwester sah ihren Besuch an, lachte auf und schüttelte ungläubig den Kopf.
„Das hätte ich mir denken können, dass ihr zwei dahinter steckt, ich dachte zuerst, bei der Gryffindor Feier gestern hätte ich zu viel Rumbier getrunken“, rief sie munter.
Sie fiel Harry um den Hals und küsste ihn freundschaftlich, dann umarmte sie Hermine herzlich. Sie bedeutete den beiden am Tisch Platz zu nehmen und setzte sich ihnen gegenüber. Ihr Blick ging zwischen den beiden hin und her.
„Ihr seht…toll aus“, meinte sie fasziniert, „unverschämt gut sogar. Wie habt ihr das gemacht? Habt ihr euch gegenseitig mit dem Fröhlichkeitszauber belegt? Oder hattet ihr noch etwas von dem Glückszaubertrank von Slughorn übrig? Kann es sein, das ihr Feuerwhiskey statt Tee getrunken habt?“
Die beiden schüttelten einträchtig die Köpfe und grinsten sich nur an.
„Nein, ihr seid verliebt. Deswegen seht ihr so verteufelt gut aus“, stellte Ginny fest.
Die Verliebten küssten sich und blickten sich verträumt an. Dann warf Harry einen Blick auf die Uhr der Weasleys.
„Wo ist Ron?“, fragte er Ginny und sie blies ihre Backen auf.
„Der lässt sich gerade von seiner Privatkrankenschwester verwöhnen, vielleicht auch massieren, oder sonst irgendwie bearbeiten“, erwiderte sie verächtlich.
Ungläubig blickte Hermine Rons Schwester an.
„Privatkrankenschwester?“, fragte sie ungläubig und Ginny nickte seufzend.
„Luna. Mutter hatte mir eine Eule gesandt, als Ron verwundet wurde und dann musste Luna unbedingt mit nach hier kommen, um den Todkranken zu pflegen“, erwiderte sie matt und schlug dann wütend mit der Faust auf den Tisch.
„Wenn sie wenigstens leise wären, aber nein, sie tun so, als ob kein anderer im Hause ist“, flüsterte sie und verzog ihr Gesicht zu einer Grimasse.
Hermine sah Harry fragend an und er zuckte mit den Schultern.
„Du meinst, die liegen zusammen im Bett und machen Liebe?“, fragte Hermine ungläubig.
Ginny machte eine wegwerfende Handbewegung.
„Ich habe es noch nicht gesehen, aber das Gestöhne lässt eindeutig darauf schließen“, erwiderte sie bestimmt.
„Wenn ich überlege, was er mir alles versprochen hat. Er wollte auf jeden Fall bis zum Ende unserer Mission auf mich warten“, meinte Hermine kopfschüttelnd.

Die Haustür öffnete sich und Mrs. Weasley trat in die Küche. In Reih und Glied folgten ihr schwebend einige Pakete und sie ließ sich erschöpft am Küchentisch nieder. Jetzt erst bemerkte sie Hermine und Harry, sprang auf und begrüßte sie.
„Schön, das ihr beiden vorbeigekommen seid, ich freue mich wirklich“, meinte sie erfreut und sah sie mit glänzenden Augen an.
„Danke, Misses Weasley, wir freuen uns auch, hier zu sein“, erwiderte Harry lächelnd, „nicht wahr Hermine?“
Diese nickte zustimmend und lächelte Ginnys Mutter an.
„Hast du Ron Bescheid gesagt?“, fragte Sie Ginny, die aber verneinte.
„Ich will da nicht stören“, erwiderte sie dunkel.
Mrs. Weasley ging zur Flurtür und riss sie auf.
„Ron, Luna, Besuch“, rief sie in den Flur und knallte die Tür wieder zu. Dann ging sie zum Küchenschrank, öffnete ein Schubfach und kam mit einer großen Blechschachtel zurück, die sie mitten auf den Tisch stellte.
„Weihnachtsplätzchen“, rief Ginny begeistert.
„Was wollt ihr trinken, Tee oder Kaffee?“
Ohne eine Antwort abzuwarten, zauberte sie je eine Kanne davon auf den Tisch mit den dazugehörigen Bechern. Sie nahm den Deckel von der Schachtel, legte diesen beiseite und griff sich einige Plätzchen.
„Los, greift auch zu“, ermunterte sie die beiden.
Hermine und Harry ließen sich nicht zweimal bitten und nahmen einige Plätzchen.
„Sehr gut“, lobte Hermine zwischen zwei Bissen, „die sind hervorragend, Misses Weasley.“
„Es freut mich, dass es euch schmeckt“, erwiderte diese lächelnd, gerade als Luna und Ron in die Küche kamen und alle begrüßten. Hermine versteifte sich etwas, setzte aber eine unbekümmerte Miene auf. Harry nahm unter dem Tisch ihre Hand.
„Na, Ron, wie geht es dir?“, fragte sie leichthin.
Gleichzeitig drückte sie Harrys Hand und hielt sie fest umklammert.
„Es geht so, ich habe noch Schmerzen, aber Luna massiert mich regelmäßig, das hilft mir sehr“, erwiderte Ron mit leidender Stimme.
Luna legte eine Hand auf Rons Schulter und wurde rot.
„Es tut mir leid, das du noch Schmerzen hast“, meinte Hermine mitleidig und drückte gleichzeitig Harrys Hand so fest, das dieser zusammenzuckte.
Ron nickte leicht mit dem Kopf und wandte sich an Harry.
„Was habt ihr gemacht?“, fragte er. „Habt ihr den Horkrux gefunden?“
Der angesprochene berichtet kurz, wie die beiden die Zeit seit Rons Verwundung verbracht hatten.
„Wie wollt ihr weiter vorgehen?“, wollte Ron wissen.
„Wir wissen es noch nicht, wir haben über die Weihnachtstage genug Zeit, um uns das zu überlegen“, antwortete Hermine und Ron nickte.
„Sagt Bescheid, wenn es losgeht“, meinte er eifrig.
„Werde du erst mal gesund, es dauert noch, bevor wir weitermachen“, lachte Harry.
Inzwischen hatte es zu schneien begonnen, große dicke Flocken fielen lautlos auf den Boden und der hintere Garten der Weasleys wurde langsam weiß. Ginny, die die ganze Zeit seit Rons Erscheinen in der Küche keinen Ton gesagt hatte, schaute verträumt zum Fenster raus.
„Sehr schön, ich mache einen Spaziergang, wer kommt mit?“
Hermine und Harry meinten, das sei eine gute Idee, standen gleichzeitig auf, zogen sich ihre dicken Jacken an und verließen zusammen mit Ginny das Haus. Sie wählten den Weg, der sie in einem großen Bogen zurück zum Haus bringen würde.
„Ron ist ein Arsch, als Remus ihn vor zwei Wochen hierhin brachte, ging es ihm prächtig. Jetzt wird er von Tag zu Tag kränker“, rief Ginny unvermittelt.
Wütend trat sie nach einer Baumwurzel.
„Und Luna, die blöde Kuh“, fuhr sie gereizt fort, „fällt sofort darauf rein. Stellt euch vor, Ron ist zwei Tage zu Hause, er springt nach Hogwarts und erzählt Luna wie schlecht es ihm geht, nebenbei macht er meinen neuen Freund zur Schnecke und springt zurück nach „The Burrows“. Seitdem war Luna jeden Abend hier bei ihm in „The Burrows“ und seit gestern, es sind Ferien, ist sie den ganzen Tag hier.“
Hermine und Harry sahen sich wortlos an.
„Ich hoffe, dass es deinen neuen Freund nicht zu sehr getroffen hat, wie Ron sich aufgeführt hat“, erwiderte Hermine.
Ginny lachte und schüttelte den Kopf.
„Nein“, sagte sie belustigt, „Brian kennt Ron, er hat sich nur zurückgehalten, weil er wusste, das Ron mein Bruder ist. Ihm war auch bekannt, dass Ron ein Stinkstiefel ist. Du müsstest ihn auch kennen, Harry. Er spielt bei den Ravenclaws Beater.“
„Ja klar“, erwiderte er, „Brian Palmer, ein guter Spieler.“
Ginny war stehen geblieben und sah die beiden strahlend an.
„Jetzt mal zu euch beiden“, meinte sie genüsslich.
„Harry, du bist mir noch nie so ausgeglichen, so abgeklärt vorgekommen wie jetzt und du, Hermine, du strahlst richtig, so glücklich habe ich dich noch nie gesehen.“
Statt einer Antwort umarmten sich die beiden und küssten sich innig.
„Wow. Ihr braucht mir nichts mehr zu erklären.“
„Aber es muss der richtige Partner sein“, erläuterte Hermine und Harry nickte lachend.
„Mit mir warst du nicht so glücklich, oder Ginny?“, fragte er leise.
„Nein, so glücklich war ich mit dir nie, da hat doch einiges gefehlt“, erwiderte sie traurig und
Hermine umarmte Ginny fest.
„Du erkennst nach einiger Zeit, ob es der Richtige ist“, erklärte sie lächelnd.
„Der ist mir bis jetzt noch nicht über den Weg gelaufen“, war Ginnys Kommentar.
Als sie nach „The Burrows“ zurückkamen, bereitet Mrs. Weasley gerade das Mittagessen zu.
„Setzt euch, es gibt gleich eine Kleinigkeit zu essen“, rief sie den dreien zu.
Hermine griff unter dem Tisch nach Harrys Hand und drückte sie leicht. Er warf ihr einen kurzen Seitenblick zu und erkannte, dass sie sich nicht wohl fühlte. „Möchtest du nach Hause“, fragte er sie in Gedanken. Hermine nickte leicht mit dem Kopf. „Sofort, oder nach dem Essen?“, fragte er. „Nach dem Essen“, kam die Antwort von ihr und sie warf ihm einen so lieben Blick zu, dass er leicht rot wurde.
Ginny hatte die beiden genau beobachtet, sie konnte sich aber keinen Reim darauf machen, was da gerade zwischen ihnen abgelaufen war.
Mrs. Weasley hatte eine große Platte kalten Braten mit geröstetem Gemüse zubereitet und stellte noch eine Schüssel Pudding auf den Tisch. Alle griffen beherzt zu und für einige Minuten erstarb jedes Gespräch in der Küche. Kurz nachdem das Essen beendet war, stand Harry auf und bedankte sich für die Mahlzeit.
„Bitte entschuldigt uns“, sagte Harry lächelnd, „aber wir haben gleich noch ein anderes Treffen.“
Die zwei verabschiedeten sich von Luna, umarmten kurz Ron und Mrs. Weasley und
Ginny brachte sie hinaus. Von ihr verabschiedeten sie sich besonders herzlich.
„Ihr habt euch eben am Tisch unterhalten“, vermutete sie, „ohne ein Wort zu sprechen?“
„Stimmt“, erwiderte Hermine, „wenn wir das nächste mal mehr Zeit haben, kann ich es dir erklären.“
Ginny war einverstanden und die zwei disapparierten.

2.

Nachdem sie gelandet waren, küssten sich zuerst einmal ausgiebig und setzten sich dann in der Küche an den Tisch.
„Wie geht es dir, Liebes?“, fragte Harry und etwas Besorgnis lag in seiner Stimme.
Sie lächelte und strich ihm mit ihrem Handrücken leicht über die Wange.
„Es geht mir wieder gut, ich habe zwar meine Periode, aber das war es nicht“, erwiderte sie leise.
Er nahm ihre Hand und drückte einen Kuss auf den Handrücken.
„Es war wohl eher Rons Anwesenheit“, stellte er fest, traurig sah sie ihn an und seufzte.
„Wahrscheinlich hast du Recht“, erwiderte sie niedergeschlagen, stand auf und lief unruhig in der Küche hin und her.
„Ich fasse es nicht. Du weißt, was er mir alles versprochen hat?“, rief sie aufgeregt und fixierte ihn.
Harry nickte, stand auf und nahm sie in den Arm. Sie bettete ihren Kopf an seine Schulter und schlang ihre Arme fest um ihn.
„Warum tut er das, warum ist er so geworden?“, fragte sie leise.
„Ich weiß es nicht, Hermine, ich habe keine Erklärung“, antwortete er ratlos.
„Es ist so enttäuschend, ich habe Ron einmal sehr gerne gehabt“, flüsterte sie, löste sich von ihm und atmete tief durch.
„Gut, Liebster, vergessen wir das Ganze“, sagte sie entschlossen.
Erleichtert lächelte er sie an und küsste sie zart auf die Stirn.
„Komm, machen wir einen Spaziergang im Schnee“, rief er.
Gerne nahm sie seinen Vorschlag an und die nächsten Stunden verbrachten sie draußen.

Mitten in der Nacht wurde Harry wach, weil Hermine sich an seiner Seite unruhig hin und her wälzte.
„Nein, Ron, nicht“, murmelte sie und warf sich auf die andere Seite.
Um sie zu beruhigen, streichelte er vorsichtig ihre Wange.
„Nein“, rief sie, setzte sich auf, schlug die Hände vors Gesicht und schluchzte und zitterte am ganzen Körper.
Vorsichtig legte er ihr die Hände auf die Schultern.
„Ganz ruhig, ich bin's, Harry“, flüsterte er und sie ließ langsam die Hände sinken.
„Harry“, erwiderte sie und in ihrem Blick lag grenzenlose Erleichterung, „Oh, Harry.“
Sie zog ihn zu sich und umarmte ihn wie ein Ertrinkender den Rettungsring, zitterte aber immer noch unbeherrscht.
„Harry, Gott sei Dank.“
Er spürte ihre Tränen auf seiner Wange.
„Hattest du einen Albtraum?“, fragte er leise.
Ein paar mal musste sie tief durchatmen, bevor sie antworten konnten.
„Den schlimmsten den ich je hatte“, und ein Schauer durchlief ihren Körper.
Sie legten sich wieder hin und sie schmiegte sich an ihn.
„Möchtest du deinen Traum erzählen?“, fragte er vorsichtig.
Verzweifelt blickte sie ihn an.
„Ich kann nicht, Harry, vielleicht später“, erwiderte sie gepresst und sie legte ihren Kopf wieder auf seine Brust.
„Ich bin so froh, das du bei mir bist, Harry, das wir zusammen sind.“
Ein Glücksgefühl durchströmte ihn und er musste mühsam schlucken.

Um sie auf andere Gedanken zu bringen streichelte er vorsichtig ihren Kopf und lachte dann leise. Sie wandte ihm ihren Kopf zu und blickte ihn fragend an.
„Ich habe mich gerade gefragt, Hermine, ob dir dieses Haus hier gefällt. Könntest du dir vorstellen, hier zu leben?“
Lächelnd streichelte sie seine Wange.
„Mit dir?“, fragte sie leise und schaute ihn verträumt an, „mit dir könnte ich überall leben, Hauptsache, wir wären zusammen. Es ist ein schönes Haus, Harry, es hat etwas, ich kann es im Moment nicht genau beschreiben.“
„Ich könnte es mir auch sehr gut vorstellen, wir beide hier in Godric Hollow“, sagte er leise.

Am nächsten Morgen erwartete sie blauer Himmel und eine strahlende Sonne. Der Schnee glitzerte und sie mussten die Augen zukneifen als sie nach draußen sahen, so sehr blendete die Helligkeit. Mit dem Frühstück ließen sie sich Zeit und machten sich danach in aller Ruhe fertig.
„Was sollen wir deinen Eltern mitnehmen?“, rief Harry in den Flur, Hermine war noch im Bad.
Während sie in die Küche kam bürstete sie ihre Haare.
„Mein Vater bekommt eine Flasche Whiskey und für meine Mutter eine Mokkatasse für ihre Sammlung“, antwortete sie.
Dann schwenkte sie kurz ihren Zauberstab und beide Sachen standen auf dem Tisch.
„Packst du sie bitte als Geschenk ein, Harry“, bat sie und ging zurück ins Badezimmer.
Als sie fertig war, fand sie einen reichlich verzweifelten Harry vor, der, seinen Zauberstab vor sich, hektisch im ersten Band „Grundlagen der Zaubersprüche“ blätterte. Schmunzelnd hob sie mit einer Hand sein Kinn und küsste ihn zart auf die Lippen. Ein Schwung mit ihrem Zauberstab und die Geschenke waren hübsch verpackt. Harry hatte ihr bewundernd zugesehen.
„Gräme dich nicht, mein Lieber, den Spruch brauchst du nun wirklich zu kennen“, meinte sie grinsend.
Amüsiert ging er ins Bad, rasierte sich und versuchte, ohne Erfolg, seine Frisur in den Griff zu bekommen. Als er zurückkam, hatte Hermine hatte sofort den Duft des After Shave erkannt und schnüffelte an seinem Gesicht.
„Hm, riechst du gut, du weißt, was ich jetzt liebend gerne mit dir machen würde?“
Gedankenverloren nickte er und seufzte tief. In seinen Augen sah Hermine, dass er genau so empfand und küsste ihn stürmisch.
„Eines Tages, Liebster“, flüsterte sie ihm ins Ohr und er nickte gedankenverloren, „Eines Tages…“

„Hast du schon einmal irgendjemandem die Haare geschnitten, Hermine?“, fragte er unvermittelt.
„Nein, warum fragst du, Harry?“, erwiderte sie nach kurzem Nachdenken.
„Mit meinen Haaren bin ich unzufrieden“, er strich sich mehrmals über den Kopf, „und das mit dem Zauber war ja auch nicht das Gelbe vom Ei, deshalb habe ich mir gedacht, dass du mir vielleicht die Haare schneiden könntest?“
„Das würdest du mir zutrauen?“, fragte sie erstaunt. „Nebenbei gesagt, so schlecht war der Zauber nicht.“
Als er ein Küchenhandtuch nach ihr warf, lachte sie lauthals los.
„Ernsthaft, wieso ich?“, fragte sie, nach dem sie sich beruhigt hatten.
Er druckste eine Weile herum und sie konnte sehen, dass es ihm peinlich war.
„Ich mag es nicht, wenn jemand meinen Kopf anfasst, du bist die Ausnahme, Liebes, bei dir mag ich es sogar.“
Erstaunt blickte sie ihn an.
„Okay, ich werde es mal probieren.“
„Prima, wenn es daneben geht, rasierst du mir eben eine Glatze“, erwiderte er fröhlich.
„Moment, da habe ich auch noch ein Wörtchen mitzureden“, rief sie.

In den Dünen war kein Schnee gefallen und sie kletterten auf den Kamm, um dem Meer Guten Tag zu sagen. Es war sehr stürmisch, so dass sie sich bald auf den Weg zum Haus von Hermines Eltern machten.
„Wahrscheinlich erwarten sie uns nicht, sie hoffen natürlich dass ich komme, aber die letzten Jahre war ich Weinachten auch nicht zu Hause“, meinte Hermine auf dem Weg zum Haus.
„Sind sie denn einverstanden, wenn ich mitkomme?“, fragte Harry vorsichtig.
„Keine Sorge, mein Lieber, sie werden dich sehr mögen“, winkte sie ab.
Er zuckte unschlüssig mit den Schultern und lächelte sie gequält an. Kurz darauf standen sie an der Haustür und klingelten. Barbara öffnete, ein breites, erleichtertes Lächeln überzog ihr Gesicht und sie nahm die beiden an den Händen und zog sie ins Haus. Innig umarmten sie ihre Tochter und dann auch Harry.
„Ihr seid gekommen, ich hatte so gehofft, dass ihr es schafft“, meinte sie gerührt.
Hermine ergriff die Hand ihrer Mutter:
„Mama, nichts hätte uns dieses Jahr abhalten können, euch zu Weihnachten zu besuchen“,
und drückte ihre Mutter noch einmal herzlich.
„Geht bitte ins Wohnzimmer, Robert wird begeistert sein, euch zu sehen“, sagte Barbara.
Nachdem sie ihre Jacken ausgezogen hatten gingen sie ins Wohnzimmer. Robert lag auf der Couch und schnarchte leise. Hermine lächelte Harry verschwörerisch zu, ging auf Zehenspitzen zu ihrem Vater und kitzelte ihn am Ohr. Robert Granger fuhr hoch und schaute sich erschrocken um. Er erblickte die beiden, stand auf und umarmte seine Tochter liebevoll. Auch Harry wurde von Robert freundlich begrüßt.
„Schön, das ihr da seid“, meinte er aufrichtig, „das ist eine wundervolle Weihnachtsüberraschung.“
Sie setzten sich gemütlich zusammen, denn Hermines Eltern wollten alles über die vergangenen Monate wissen. Harry überließ diese Schilderungen Hermine, da sie am besten wusste, was man ihren Eltern zumuten konnte und was nicht. Er beschränkte sich auf kurze Erläuterungen, wenn sie ihn danach fragte. Als sie mit ihrer Schilderung fertig war, sie hatte weder die Toten, noch Rons Verwundung erwähnt, machten ihre Eltern einen zufriedenen Eindruck.
„So gefährlich war es wohl nicht“, vermutete Robert und Harry musste mal laut durchatmen,
während Hermine ihm einen warnenden Blick zuwarf.
„Nein, aber das kann es noch werden“, erklärte sie bestimmt.
Dann half sie ihrer Mutter, das Mittagessen vorzubereiten, während Robert Harry zu einer Partie Schach überredete.
„Ihr seid zusammen“, sagte Barbara und es war keine Frage, sondern eine Feststellung.
„Sieht man es uns an?“, grinste Hermine etwas verschämt und Barbara lachte wissend und nickte.
„Ich kenne Harry nicht so gut, um das sagen zu können, aber ich kenne meine Tochter, du siehst sehr gut aus, Schatz, zufrieden und glücklich. Die Blicke, die ihr euch zuwerft sind allerdings eindeutig.“
Errötend lächelte Hermine ihre Mutter an.
„Es stimmt, Mama, wir sind zusammen und ich bin so glücklich, wie noch nie in meinem Leben. Mit Harry, das ist einfach phantastisch. Ich weiß nicht, wie ich es sonst noch beschreiben soll.“
Barbara nahm ihre Tochter in die Arme und strich ihr sanft über den Kopf.
„Ich freue mich für dich, Kind. Du glaubst, dass er der Richtige ist?“
„Ja“, antwortete Hermine bestimmt und zog die Kette mit dem Anhänger aus ihrer Bluse, „Harry ist der Richtige, ich weiß es einfach. Sieh mal, die Kette hat er mir zum Geburtstag geschenkt.“
Barbara nahm den Anhänger in die Hand.
„Ist das ein Diamant?“, fragte sie verblüfft.
Hermine nickte und ließ den Anhänger aufklappen.
„Er scheint ja einiges für dich übrig zu haben, der Anhänger muss sehr teuer gewesen sein?“, meinte sie leise und lächelte ihre Tochter an
„Das weiß ich nicht. Harrys Vater hat ihn seiner Mutter geschenkt, Harry hat dann unsere Bilder eingesetzt. Als er mir die Kette gab, hat er gesagt, das er sie sich an keiner anderen Frau vorstellen könnte, ist das nicht lieb von ihm?“
Barbara sah ihre Tochter lange an, das war der Augenblick, vor dem sie unterschwellig Angst gehabt hatte. Ihre Tochter hatte einen Freund, keine kurzfristige Liebschaft, sondern einen jungen Mann, dem sie vollauf vertraute. Damit waren ihre Tage als erste Vertraute ihres Kindes gezählt und das schmerzte.
„Ich habe den Eindruck, dass es euch sehr ernst ist“, meinte Barbara mit einem Seufzer.
„Stimmt, aber darüber brauchst du nicht traurig zu sein, Mama“, erwiderte Hermine.
Barbara lächelte gezwungen und nahm ihre Tochter in den Arm.
„Ich bin nicht traurig, Kind, nur ein wenig sentimental. Du wirst bald dein eigenes Leben leben und daran muss ich mich erst gewöhnen, so einfach ist das nicht. Aber ich glaube, dass du mit Harry Potter einen richtigen Glücksgriff getan hast“, meinte sie ehrlich.
Glücklich lachte Hermine und umarmte ihre Mutter fest.
„Das glaube ich nicht nur, das weiß ich“, erwiderte sie feierlich.
„Wart ihr schon zusammen im Bett?“, flüsterte Barbara neugierig.
Leicht rot werdend schüttelte Hermine den Kopf.
„Nein, wir schlafen aber zusammen in einem Bett“, erwiderte sie leise.
Sie erklärte ihrer Mutter, warum Harry und sie übereingekommen waren, es vorerst beim Küssen zu belassen. Aufmerksam hörte Barbara ihrer Tochter zu.
„Das ist aber auch nicht einfach für euch“, meinte sie und Hermine seufzte schwer.
„Das kannst du laut sagen. Manchmal, wenn Harry mich so lieb ansieht, dann will ich ihn gerne ganz langsam ausziehen, ihn überall streicheln …“
„Und ihn dann schwungvoll aufs Bett werfen“, ergänzte Barbara und beide brachen in schallendes Gelächter aus.

Im Wohnzimmer hatten die Männer eben ihre zweite Schachpartie beendet, die beide Harry gewonnen hatte.
„Respekt, Harry, du spielst hervorragend“, meinte Robert anerkennend.
„Danke, Robert, ich spiele sehr oft mit unserem Freund Ron, das zahlt sich aus“, antwortete er verlegen.
Hermine kam mit einem Tablett auf ihrem Weg zum Esszimmer an den beiden vorbei.
„Wer gewinnt?“, fragte sie neugierig.
„Harry, er ist wirklich gut“, rief ihr Vater ihr nach.
Als sie zurückgekommen war blieb sie hinter Harrys Sessel stehen.
„Ja, und das nicht nur beim Schach“, meinte sie leise und nahm seine Hand.
Harry wurde richtig rot und schlug verlegen die Augen nieder, was Vater und Tochter zu einem breiten Grinsen veranlasste. Barbara hatte inzwischen das Essen fertig.
„Zu Tisch, bitte“, rief sie und lächelte glücklich in die Runde.
Nach dem Mittagessen saßen sie noch gemütlich beisammen und Barbara erzählte die letzten Neuigkeiten aus der Familie. Robert wollte wissen, wie es bei dem Trio weitergeht und Harry erläuterte vorsichtig, wie sie sich die weitere Mission vorstellen. Kurz darauf verabschiedeten sich Hermine und Harry von ihren Eltern und sprangen direkt nach Hogsmeade.

„Was hältst du von Harry?“ Wollte Barbara von ihrem Mann wissen.
„Er gefällt mir sehr gut und was ich für noch wichtiger halte, er gefällt unserer Tochter. Ich habe sie noch nie so zufrieden und ausgeglichen erlebt wie heute.“
„Du hast Recht“, erwiderte sie, konnte sich aber eines tiefen Seufzers nicht erwehren.

3.

Hand in Hand gingen sie die Hauptstraße von Hogsmeade herunter, bis sie vor dem Geschäft von Fred und George standen. Das Geschäft war geschlossen und dunkel.
„Die sind bestimmt in „The Burrows“, vermutete sie, er nickte zustimmend und nahm ihre Hand.
„Darf der Herr das gnädige Fräulein zu einem Glas Rumpunsch einladen?“, fragte er geziert und verbeugte sich leicht.
„Darf er das?“, überlegte sie hoheitsvoll, „der Herr darf das gnädige Fräulein einladen.“
Sie grinsten sich an und Harry führte sie in die Kneipe „The Three Bromsticks.“
Madame Rosmerta, die Wirtin, stand hinter der Theke und grinste breit, als sie die beiden erblickte.
„Da kommen unsere Helden“, rief sie und winkte sie an die Theke, „Fröhliche Weihnachten.“
Begeistert schüttelte Sie den beiden die Hand.
„Miss Granger, Mister Potter, darf ich Ihnen sagen, dass ich sehr erfreut bin, Sie hier begrüßen zu dürfen.“
Die angesprochenen tauschten einen ungläubigen Blick aus.
„Wenn Sie nicht wollen, das wir gleich wieder gehen, Madam Rosmerta“, erwiderte Harry ernst, „dann sagen Sie weiterhin Hermine und Harry zu uns.“
„Gut, das mache ich gerne, aber jetzt, da ihr so berühmt seid, war ich etwas vorsichtig“, erwiderte die Wirtin zufrieden.
„Wieso berühmt?“, fragte Hermine gereizt.
Sachte nahm die Wirtin eine Hand von Hermine.
„Die Geschichte von Spinners End ist auch bis hier gekommen, Hermine“, erklärte sie und nickte bekräftigend. „Was wollt ihr trinken?“
„Bitte einen Rumpunsch für Hermine und ein Rumbier für mich“, erwiderte Harry.
Die Wirtin verschwand und kurze Zeit später standen die Getränke vor ihnen. Es waren nur wenige Gäste im Raum und so erzählte sie ihnen was sich in Hogsmeade und Hogwarts die letzten Wochen so zugetragen hatte. Versehen mit den letzten Neuigkeiten verließen sie die Kneipe und machten sich auf zu Hagrid.

Sie nahmen den längeren Weg um den See herum.
„Warum hast du deinen Eltern nicht alles erzählt?“ Fing Harry das Gespräch an.
„Das konnte ich nicht, Harry, die hätten mich quasi in Ketten gelegt, wenn wir alles erzählt hätten. Glaub mir, das wäre ein Drama geworden“, erwiderte sie.
An einer bestimmten Stelle am Seeufer blieb sie stehen. Er sah ihr tief in die Augen, lächelte, nahm sie in die Arme und küsste sie leidenschaftlich.
„Hier hast du mir die Kette umgelegt, ich werde das nie vergessen, Liebster“, flüsterte sie atemlos und suchte wieder seine Lippen.
Eng umschlungen gingen sie weiter und standen kurze Zeit später vor Hagrids Hütte. Harry klopfte und nach einem Augenblick wurde die Tür aufgerissen. Hagrid blickte sie an und ein breites Grinsen überzog sein Gesicht.
„Kommt rein“, brummte er freundlich und ließ die beiden eintreten.
Sie setzten sich an den Tisch, Hagrid knallte Becher vor sie hin und schüttete ihnen Tee, so ganz nach seiner Art, ein.
„Wo ist Ron?“, fragte er und sah sie nacheinander an.
„Ron ist zuhause, er wurde bei unserem letzten Kampf verletzt, er ist aber schon wieder auf dem Weg der Besserung“, erklärte Harry.
Verwundert blickte Hagrid ihn an.
„Wie ist das passiert?“ Wollte er wissen und Hermine erzählte ausführlich, was sich im Riddle House zugetragen hatte.
„Das wusste ich noch nicht, ich habe sonst über euch schon einiges gehört, ihr seid ja richtig berühmt geworden“, meinte er.
„Ja, leider, uns wäre es lieber gewesen, die ganzen Geschichten wären nicht bekannt geworden“, erwiderte Harry niedergeschlagen.
Der ältere Freund nickte verständnisvoll.
„Keine Geheimhaltung mehr, es stand sogar schon im „Daily Prophet“, meinte er.
„Mist, hat die Skeeter wieder ihre Nase da dran gekriegt“, grummelte Hermine säuerlich.
Harry nahm ihre Hand und küsste sie zart auf den Mund. Bei diesem Anblick erschien ein breites Lächeln auf Hagrids Gesicht.
„Na endlich, wurde ja auch langsam Zeit“, murmelte er in seinen Bart.
Die Verliebten waren so miteinander beschäftigt, dass sie seine Bemerkung überhörten.
„Wir gehen nachher zusammen zum Schloss, zum Weihnachtsessen“, erklärte Hagrid.
„Deswegen sind wir auch nur gekommen“, witzelte Hermine und Harry lachte über sein verblüfftes Gesicht.
„Ja, Hagrid, wir sind nur wegen des Essens hier“, lachte er.
Da verstand er, dass ihn die beiden auf den Arm genommen hatten und sein Lachen ließ die Hauswände erzittern.

Bei Einbruch der Dunkelheit machten sich die drei auf den Weg. Sie betraten die große Halle, die wie jedes Jahr zu Weihnachten festlich geschmückt war. Nur ein großer Tisch stand in der Mitte, an dem alle Platz genommen hatten. Fünf Schüler waren über die Weihnachtsferien in Hogwarts geblieben; Harry hatte das jedes Jahr auch so gemacht; sie saßen zusammen mit dem Lehrpersonal und Madam Pomfroy am Tisch. Professor McGonagall hob den Kopf und ein Strahlen überzog ihr Gesicht, als sie die Besucher erblickte.
„Miss Granger, Mister Potter, Frohe Weihnachten“, begrüßte sie die beiden herzlich, „ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie froh ich bin, das Sie heute Abend hier sind. Bitte setzen Sie sich und essen Sie mit uns.“
Die beiden tauschten amüsierte Blicke und folgten ihr zum Tisch.
„Remus war heute Morgen hier und hat mir die letzten Neuigkeiten erzählt“, fuhr sie fort, „ich hoffe, dass es Mister Weasley gut geht?“
Beschwichtigend nickte Harry.
„Ron geht es gut, der spielt jetzt nur noch etwas den Hypochonder.“
„Damit eine gewisse junge Dame ihn besser pflegt“, ergänzte Hermine.
„Das hat nicht zufällig etwas mit dem Mond zu tun?“, fragte Professor McGonagall schmunzelnd und als Hermine nickte, lachten alle.
Während des Essens gingen die Gespräche am Tisch hin und her, aber später nahm Professor McGonagall das Pärchen zur Seite.
„Ich bin absolut begeistert, wie Sie mit den äußerst schwierigen Situationen umgegangen sind. Sie haben Mut und Besonnenheit gezeigt, dazu Tapferkeit und Weitsicht“, meinte Sie leise, legte den beiden je eine Hand auf die Schulter und blickte Sie stolz an.
„Ich hatte die Hoffnung, dass Sie eine Beziehung eingehen, und damit eine Bündelung ihrer Kräfte erreichen“, fuhr sie fort.
Sie blickte das Pärchen lange prüfend an und die beiden tauschten einen liebevollen Blick. Um ihr beider Verhältnis allen bekannt zu machen schlang Hermine ihre Arme um Harrys Hals und bevor er sich versah, küsste sie ihn leidenschaftlich. Er legte seine Arme um ihre Hüften und erwiderte den Kuss.
„Meine Hoffnung wurde erfüllt“, fügte die Schulleiterin schmunzelnd als Nachsatz hinzu und wurde dann ernst.
„Die Hoffnung aller ruht auf Ihnen“, flüsterte sie eindringlich.

Nachdem sie den Nachtisch genossen hatten, wandte sich die Schulleiterin noch einmal an das junge Paar.
„Ich hatte es schon einmal angesprochen, wenn Sie diese Aufgabe erfüllt haben, bitte ich Sie, Hermine und Harry, hier in Hogwarts als Lehrer zu arbeiten. Das Abschlussjahr brauchen sie nicht mehr, das Ministerium hat mir schon seine Zusage gegeben“, erläuterte sie.
Fragend schaute sie die beiden an.
„Sie beide überlegen sich das bitte in Ruhe. Ich glaube, Sie sind dazu prädestiniert, jungen Menschen Wissen zu vermitteln“, fuhr sie fort.
„Danke, Professor, auch für die Vorschusslorbeeren. Wir werden uns das gründlich durch den Kopf gehen lassen, seien Sie sich dessen gewiss“, erwiderte Hermine ernsthaft.
Der Rest des Abends verlief sehr lustig, Lehrer als auch Schüler wussten jede Menge Geschichten zu erzählen und es war weit nach Mitternacht, als sie sich mit Hagrid zu dessen Haus aufmachten.
„Ich hoffe, dass ich euch jetzt mal öfter sehe“, meinte Hagrid leise.
Er umarmte beide fest, „das gibt blaue Flecken“, dachte Hermine und sie versprachen es ihm. Als sie den Waldrand erreichten, sprangen sie.
„Professor Granger, Professor Potter, klingt nicht schlecht“, murmelte Hagrid, als die beiden verschwunden waren.

Zuhause angekommen gingen sie sogleich zu Bett, der Tag war anstrengend gewesen. Hermine erwachte als Erste und ließ den gestrigen Tag noch einmal vor ihrem geistigen Auge ablaufen. Lächelnd dachte sie an die Worte von Professor McGonagall und sah Harry vor einer Klasse vierzehnjähriger Schüler stehen und Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichten. Sie hatte auch kein Problem sich selbst als Lehrer im Fach Zaubertränke zu sehen. Langsam wachte auch Harry auf, sah sie schlaftrunken an und lächelte. Impulsiv küsste sie ihn.
„Wow, wofür war das?“, fragte er leise.
„Einfach so, weil du Harry bist und ich dich unheimlich lieb habe“, erwiderte sie und streichelte seine Wange.
„Danke, das ist für mich als Grund ausreichend“, erwiderte er lächelnd.
Er küsste sie zart und sprang dann aus dem Bett.
„Ich muss auf die Toilette“, rief er.
„Du könntest auf mich warten“, rief sie ihm hinterher und warf ihm ein Kissen nach, „ich muss auch ins Bad.“
Herzhaft gähnend setzte sie sich auf die Bettkante. Plötzlich erreichte Harrys Schmerzensschrei ihre Ohren, sie sprang auf und lief zu ihm. Er kniete auf dem Boden und hielt sich mit beiden Händen die Stirn. Hermine kniete sich vor ihn, nahm seine Hände weg und drückte ihre Stirn fest auf die Seine. Übelkeit und Schmerz überfielen sie sofort, aber auch ein Gefühl der Freude. Nach ein paar Sekunden war es vorbei.
„War er das, Harry?“, keuchte sie.
Er legte ihr die Hände auf die Schultern und atmete sehr schwer.
„Ja, Liebes, er hat sich gefreut, irgendetwas hat ihn erheitert, ich wüsste gerne, was es war“, flüsterte er.
Hermine stand vorsichtig auf, sie hatte das Gefühl, als seien ihre Beine aus Gummi und hielt sich am Waschbecken fest. Ihr Blick ging zum Spiegel über dem Waschbecken und sie traute ihren Augen nicht.
„Harry, sieh mich an, sieh dir meine Stirn an“, hauchte sie.
Unsicher stand er auf und nahm ihr Gesicht in seine Hände. Er musterte sie scharf und rieb leicht mit einem Daumen über ihre Stirn. Ihre Augen verfolgten jede Bewegung seiner Hand. Er leckte sich leicht den Daumen und rieb stärker über eine Stelle auf ihrer Stirn.
„Nein, das kann nicht sein, das ist unmöglich“, flüsterte er ungläubig und zog sie in eine Umarmung, die schon fast schmerzte.
„Mein Gott, Hermine, das wollte ich nicht, es tut mir Leid, Liebste“, flüsterte er betroffen.
Hermine machte sich los und schaute in den Spiegel. Genau spiegelverkehrt hatte sie seine Narbe auf ihrer Stirn, nicht so ausgeprägt, aber dennoch deutlich sichtbar. Sie schüttelte mehrmals ungläubig den Kopf und musste ein paar Mal tief durchatmen.
„Ich hoffe, dass du mich auch mit dieser Narbe liebst, Harry Potter“, sagte sie mit brüchiger Stimme.
Liebevoll blickte er sie an.
„Mehr als je zuvor“, erwiderte er leise und mit einem Blick in seine Augen erkannte sie, das er die Wahrheit sagte.
„Harry, Liebster“, flüsterte sie, er zog sie in seine Umarmung und sie schluchzte ein paar Minuten an seiner Schulter. Dann löste sie sich von ihm und schaute wieder in den Spiegel.
„Ich werde es mit Make Up probieren, wenn das nicht geht, schneide ich mir einen Pony“, murmelte sie, zog ihn am Arm zu sich und küsste ihn.
„Mach du bitte das Frühstück, Harry, ich brauche hier noch ein paar Minuten“, sagte sie bestimmt.
Zustimmend nickte er und fühlte, dass sie ein paar Minuten alleine sein wollte. Viel Mühe gab er sich, den Tisch weihnachtlich zu dekorieren und mit allen möglichen Leckereien zu versehen. Wartend stand er neben der Türe, als sie hereinkam.
„Frohe Weihnachten, Liebste“, sagte er und umarmte sie zärtlich.
„Dir auch frohe Weihnachten, Liebster“, flüsterte sie in sein Ohr und sie küssten sich liebevoll.
Als sie aufsah, schwebte ein Mistelzweig knapp über ihren Köpfen.
„Harry Potter, du hast mich überrumpelt. Ich hätte mich doch nie von dir unter einem Mistelzweig küssen lassen“, meinte sie übertrieben vorwurfsvoll.
Er legte seinen Kopf schräg und lachte.
„Ich dachte, wir wären uns einig. Das mit dem Kuss unter dem Mistelzweig zu Weihnachten ist doch Tradition. Aber wenn du mich nicht haben willst...“
„Natürlich will ich dich, das sollte doch nur eine kleine Neckerei sein. Ich hatte deine romantische Ader vergessen und den Tisch hast du wunderbar dekoriert“, schmeichelte sie und küsste ihn zart.
Sie setzten sich und aßen. Harry sah sie genau an, die Narbe auf ihrer Stirn war verschwunden und er lächelte.
„Make Up?“, fragte er und sie nickte lächelnd.
„Wie kommt deine Narbe auf meine Stirn, mein Lieber?“, fragte sie.
Ein paar Augenblicke schaute er sie nachdenklich an.
„Ich kann da nur Vermutungen anstellen, als du deine Stirn gegen meine gepresst hast, um mir zu helfen, hast du nicht nur einen Teil meiner Schmerzen übernommen, wahrscheinlich auch einen Teil der Narbe.“
Sie nickte langsam, stand auf und ging zu ihm. Mit einer Hand schob sie seine Haare aus der Stirn und betrachtete seine Narbe genau.
„Sie sieht aus wie immer“, murmelte sie, „vielleicht hat Voldemort gemerkt, das ich bei dir war und hat mir irgendwie die Narbe auf die Stirn gezaubert?“
Harry wiegte seinen Kopf hin und her.
„Auch möglich.“
„Vielleicht sind wir beide auch so eng verbunden, das wir alles miteinander teilen“, meinte sie nachdenklich und setzte sich auf Harry Schoß.
„Ja, diese Erklärung gefällt mir am Besten. Wir gehören zusammen, deshalb teilen wir auch deine Narbe“, erklärte sie nach einigen Minuten fest.
Sie sprang auf und ging ins Bad. Nach wenigen Sekunden war sie wieder da, hatte das Make Up entfernt und die Narbe war wieder gut sichtbar.
„Die Narbe gehört jetzt zu mir und ich werde sie nicht verstecken“, erklärte sie entschieden.
Sie warf ihm einen Blick zu und sah, dass er blinzelte. Sie setzte sich wieder auf seinen Schoß, legte die Arme um seinen Hals und schaute ihm in die Augen.
„Liebster, was hast du?“, fragte sie besorgt, ein paar Tränen liefen ihm die Wangen herunter.
„Ich bin so froh, dass du das so einfach mit mir teilst. Du klagst nicht, du bist mir nicht böse und du bist nicht einmal traurig darüber“, flüsterte er.
Er legte seine Arme um ihre Hüften und drückte sie fest an sich.
„Hermine, Liebste, du bist alles für mich“, sagte er mit brüchiger Stimme.
Tief in seinen grünen Augen sah seine Liebe und sein Vertrauen zu ihr und eine wohlige Wärme verbreitete sich vom Bauch aus über ihren ganzen Körper. Sie küsste die Tränen von seinen Wangen, nahm sein Gesicht in ihre Hände und küsste ihn sanft auf den Mund.

4.

Sie apparierten direkt vor Dumbledors Haustür und Harry klingelte. Sarah öffnete und stieß einen kleinen Freudenschrei aus. Beide wurden von ihr herzlich umarmt. Sie schob die jungen Leute ins Wohnzimmer, drückte sie in eine Couch und setzte sich gegenüber in einen Stuhl.
„Ich fasse es nicht, ihr seid gekommen, das ist wunderbar“, meinte sie atemlos und musterte die beiden intensiv.
„Euch geht es gut, ihr seht toll aus“, stellte sie zufrieden fest.
Die Verliebten tauschten einen kurzen Kuss aus.
„Ja, Sarah, uns geht es hervorragend, ich habe mich noch nie so wohl gefühlt, wie in den letzten Wochen“, erwiderte Hermine und sie warf Harry einen lieben Blick zu.
„Für Harry gilt das gleiche“, fuhr sie lachend fort.
Sarah grinste und stand auf.
„Ich sage eben Aberforth Bescheid, er liegt in der Badewanne.“
„Macht euch bitte wegen uns keine Umstände!“, rief Harry ihr lachend hinterher.
Kurz darauf war Sarah wieder da und hatte eine Flasche Champagner mitgebracht. Vier Gläser hatte sie gerade gefüllt, als Aberforth das Zimmer betrat. Ein breites Lächeln glitt über sein Gesicht, als er die beiden ansah. Er umarmte zuerst Hermine und dann Harry. Gemeinsam stießen sie mit dem Champagner an und wünschten sich gegenseitig Frohe Weihnachten.
„Bitte lasst uns ins Esszimmer gehen, zum Unterhalten ist es da gemütlicher“, bat Sarah.
Als sie sich an den großen Esszimmertisch gesetzt hatten betrachtete Aberforth Hermine neugierig.
„Ich hoffe, dass du keinen Zusammenstoß mit, du weißt schon wem, hattest, Hermine?“, fragte er leise.
Sie lachte, fuhr sich geistesabwesend mit der Hand über die Stirn und erzählte, wie sie zu der Narbe gekommen war. Sarah setzte ihre Brille auf.
„Ja, jetzt sehe ich es auch, vorher ist es mir nicht aufgefallen“, meinte sie erstaunt.
„Das ist außergewöhnlich, absolut außergewöhnlich, ich habe so etwas noch nie gesehen oder gehört“, bemerkte Aberforth.
Die jungen Leute tauschten einen ernsten Blick.
„Nun denn“, sagte Sarah und wechselte das Thema, „was ist im Riddle House passiert? Wir haben gehört, dass Ron verwundet wurde, aber wir haben sonst keine Informationen erhalten.“
Diesmal erzählte Harry, was dort vorgefallen war, nur ab und zu ergänzte Hermine seine Ausführungen. Nachdem er geendet hatte, schwiegen sie für einige Momente.
„Lasst uns essen“, unterbrach die Gastgeberin die Stille, sah ihren Mann an und mit dem Schwung seines Zauberstabes stand das Mittagessen auf dem Tisch.
Es gab einen sehr schmackhaften Karpfen, in Kräutern gedünstet. Dazu Folienkartoffeln und frische Bohnen. Gerade waren sie beim Nachtisch angekommen, als von außen an das Fenster geklopft wurde.
„Das ist Hedwig“, rief Hermine erstaunt, sprang auf und öffnete.
Hedwig, Harrys Schneeeule, flog ins Zimmer und setzte sich auf seine Schulter. Sie fiepte leise und streckte das rechte Bein aus. Er löste vorsichtig das daran befestigte zusammengerollte Pergament und strich Hedwig ein paar Male vorsichtig über die Federn. Hedwig fiepte noch einmal leise und flatterte zum Fenster hinaus. Harry strich das Pergament glatt und las. Wortlos reichte er es an Hermine weiter. Als sie es gelesen hatte, blickte sie Harry betroffen an.
„Was, zum Teufel…“, begann sie aufgeregt, aber er schnitt ihr das Wort ab.
„Wir müssen nach London, sofort“, rief er entschlossen.
Sie verabschiedeten sich rasch von Sarah und Aberforth die ganz verdutzt waren und traten vor das Haus.
„Wir bleiben in Kontakt“, rief Hermine den beiden zu, umarmte Harry und sie disapparierten lautlos.

Das Pergament hielt Aberforth noch in der Hand, als er mit Sarah zurück ins Haus ging. Er sah noch einmal die Botschaft an: „Kommt sofort zum Grimmauld Place, Tonks“.
„Da ist irgendwo die Kacke am dampfen“, meinte er mehr zu sich selbst.
Sarah hatte ihn jedoch gehört und seufzte tief.
„Schade, Hermine und Harry machten einen rundum glücklichen Eindruck, das ist jetzt wohl zuerst einmal vorbei“, flüsterte sie prophetisch.

Wieder apparierten die zwei auf dem Grünstreifen, sahen sich um und gingen zum Haus. Sie wechselten einen unbehaglichen Blick, atmeten tief durch, Harry nahm ihre Hand in die seine und klopfte. Sekunden später öffnete Tonks die Tür. Schnell zog sie die beiden in die Eingangshalle, musterte dann einige Sekunden lang den Platz vor dem Haus und die nähere Umgebung. Dann schloss sie die Tür und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Sie hatte ihre Augen geschlossen und atmete unregelmäßig.
„Tonks, was ist los?“, fragte Harry alarmiert.
Sie öffnete die Augen und umarmte Hermine und Harry gleichzeitig.
„Ron und Luna sind tot“, erwiderte sie leise und schluchzte.
In Harrys Bauch breitete sich eine Kälte aus, eine Taubheit, die sehr schnell seinen ganzen Körper erfasste. Er hatte Schwierigkeiten auf den Beinen zu bleiben und hielt sich an Tonks fest. Sein Blick ging zu Hermine, ihr Gesicht war kalkweiß und Tränen rollten ihr lautlos die Wangen herunter.
Tonks verfrachtete die beiden in die Küche und drückte sie in zwei Stühle. Hermine hatte die Hände auf ihr Gesicht gedrückt und ihr Körper wurde von Weinkrämpfen geschüttelt. Harry hatte seine Arme auf die Tischplatte gelegt, er bettete seinen Kopf darauf und ließ seinen Tränen freien Lauf. Tonks stellte ihnen jeweils einen Becher heißen Kaffee vor. Nach ein paar Minuten hob er den Kopf, zog Hermine in seine Umarmung und sah Tonks an.
„Wie ist es passiert?“, seine Stimme war nur ein Flüstern.
Tonks seufzte und nahm tröstend Harrys Hand.
„Wir wissen es nicht, Remus ist nach „The Burrows“ gesprungen, bevor er nicht zurück ist, wissen wir nichts Genaues.“
Harry löste seine Hand aus Tonks Griff und nahm einen Schluck Kaffee.
„Wie habt ihr davon erfahren?“, wollte er wissen.
„Vor ungefähr einer Stunde erhielten wir eine Eule von George, er wollte wohl noch einige Unterlagen in „The Burrows“ holen und hat Ron und Luna tot aufgefunden. Das ist alles, was ich weiß. Remus ist sofort appariert.“
Hermine nahm die Hände vom Gesicht, ihr Blick war glanzlos und leer, sie nahm Harrys Hand und hielt sie zwischen ihren Händen fest umklammert. Mad Eye Moody kam langsam in die Küche geschlürft und legte den zweien je eine Hand auf die Schulter.
„Es tut mir leid, was mit Ron passiert ist“, sagte er mitfühlend und setzte sich dann neben Harry.
„Hattet ihr irgendwelche Anzeichen?“, fragte Harry an Moody gewandt.
Der angesprochene schüttelte verneinend den Kopf.
„Nein, absolut nichts, nach eurem Auftritt im Riddle House, übrigens Glückwunsch dazu, waren alle Death Eater wie vom Erdboden verschwunden, Voldemort sowieso“, erwiderte er.
Harry erzählte Moody von ihrem Erlebnis heute Morgen.
„Das passt, Harry, da wusste Voldemort schon vom Tod von Ron und Luna“, meinte Mad Eye Moody nachdenklich.
Harry nickte überzeugt und kurze Zeit später fiel die Haustüre ins Schloss.
Remus kam in die Küche, er sah furchtbar aus, sein Gesicht war weiß und sein Umhang hatte Risse und Flecken. Er warf sich in einen Stuhl und nahm einen großen Schluck Kaffee. Tonks hatte eine Flasche Feuerwhiskey auf den Tisch gestellt und Remus mischte Kaffee und Whiskey zu gleichen Teilen.
„Es ist grauenvoll, das ganze Haus ist ein Trümmerfeld, kein Stein mehr auf dem anderen. George war da und nach und nach kam die ganze Familie hinzu“, berichtete er leise, nahm noch einen Schluck und seufzte.
„George hatte die beiden Toten unter den Apfelbaum gelegt“, fuhr er fort, „und die ganze Familie stand um sie herum. Sie flüsterten ein paar Minuten und waren dann plötzlich verschwunden.“
„Wie meinst du das, Remus?“, fragte Hermine, es waren die ersten Worte, die sie nach ihrer Ankunft im Grimmauld Place sprach, „sie verschwanden?“
„Eben stand ich noch vor den Trümmern des Hauses und ich wollte sie nicht stören“, berichtete er, „im nächsten Moment waren alle Weasleys und die Toten verschwunden.“
Harry horchte auf.
„Ich kann mir vorstellen, das sie alle nach Rumänien gesprungen sind“, erläuterte er, „vielleicht wollten sie Charlie dabei haben?“
Remus nickte zustimmend und blickte Harry an.
„Wahrscheinlich wollten sie allein sein, ich glaube auch, dass es Arthur hier im Moment zu gefährlich ist.“
Harry wollte es nicht laut sagen, aber er wusste genau, Voldemort hatte es nur auf Ron abgesehen, nicht auf die anderen Weasleys. Er wollte Harry demoralisieren und ihr Trio schwächen.

„Wie kann ein so großes Haus einfach zerstört werden?“, fragte Hermine fassungslos.
„Du brauchst ungefähr acht gute Zauberer“, erwiderte Moody, „und wenn alle den Spruch „Bombarda“ auf einmal anwenden, dann kannst du größere Gebäude sprengen und ihr wisst, dass das Haus der Weasleys nicht das stabilste war.“
„Dann war das Haus nicht geschützt?“, fragte sie ungläubig.
Remus schüttelte den Kopf.
„Offensichtlich nicht“, erwiderte er und sah sie an.
„Verflucht noch mal, Harry, wie oft haben wir ihm gezeigt, wie man ein Haus schützt“, flüsterte sie vorwurfsvoll.
„Mach dir keine Vorwürfe Liebste, er hat die Gefahr nicht erkannt, seine Gedanken waren wahrscheinlich woanders.“
„Euch trifft keine Schuld. Er hätte mehr für seinen Schutz tun müssen, aber das lag außerhalb eures Einflusses, ihr hättet es nicht verhindern können“, meinte Moody leise.
„Diese Teufel!“, rief Hermine, sie war aufgesprungen, ihre Wangen waren flammendrot, „wir machen Sie fertig, Harry und wenn es das Letzte ist, was wir machen, wir kriegen Sie.“
Hart schlug sie mit der Faust auf den Tisch, das die Becher tanzten. Harry bewunderte ihren Kampfgeist und sah sie stolz an.

Nachdem sie Tonks und Remus versprochen hatten, am nächsten Morgen wieder am Grimmauld Place zu erscheinen, waren sie nach Godric Hollow gesprungen. Die beiden wollten den Abend in Ruhe verbringen, am Grimmauld Place waren nach und nach immer mehr Leute eingetroffen, teils Mitglieder des Phönix Ordens, teilweise auch völlig Fremde und ihnen war mehr nach Ruhe und Abgeschiedenheit zumute. So saßen sie nebeneinander, Hermine hielt eine Hand von Harry zwischen ihren Händen und jeder hing seinen Gedanken nach.

Lange Zeit schwiegen sie und dann kam langsam eine Unterhaltung zwischen ihnen in Gang, die hauptsächlich aus Erinnerungen gemeinsam erlebter Abenteuer bestand.
„Weißt du noch“, fragte Harry leise, „wie er das Abzeichen des Vertrauensschülers bekommen hat? Er war so stolz, wollte das aber keinen merken lassen und ich war fast schon ein wenig eifersüchtig auf ihn.“
Lächelnd blickte sie ihn an und nickte.
„Ja, ich hatte meines zum gleichen Zeitpunkt bekommen und war felsenfest davon überzeugt, dass du das andere bekommen hast. Als ich dann in euer Zimmer kam, war ich enttäuscht, das Ron Vertrauensschüler geworden war und nicht du. Aber Dumbledore hat mir das später erklärt.“
„Bei eurer Teestunde“, ergänzte er und wieder nickte sie lächelnd.
„Schade dass du bei dem Flug im Auto nicht dabei warst, das hätte dir Spaß gemacht“, meinte er grinsend.
Sie sah ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
„Harry, das bei meiner Vorliebe fürs Fliegen“, erwiderte sie sarkastisch, „nein, ernsthaft, so viele Sorgen über euren Verbleib wie auf der Zugfahrt, hatte ich mir noch nie gemacht. Die Fahrt nahm überhaupt kein Ende und Rons Geschwister wussten auch nicht wo ihr steckt. Ihr habt auf dem Fest gefehlt und fast hätte ich Professor McGonagall gefragt ob sie weiß, wo ihr seid.“
„Wir hatten das Pech Snape über den Weg zu laufen, wir beide waren überzeugt, das wir rausgeschmissen werden.“
„Und am nächsten Tag bekam Ron den Heuler von seiner Mutter, es war das erste Mal, das ich gesehen habe, das Rons Gesichtsfarbe nicht von seiner Haarfarbe zu unterscheiden war.“
Sie schauten sich an und schmunzelten bei der Erinnerung.
„Die Schnecken, er wollte, das Draco Schnecken spuckt, aber der Zauberspruch traf ihn selbst, weil sein Zauberstab gebrochen war“, rief Hermine lachend.
„Ich glaube, er hat zwei Stunden Schnecken gespuckt, selbst Hagrid konnte ihm nicht helfen.“
Sie lachten viel an diesem Abend und vertrieben damit die Gedanken an Rons Tod, aber die Gewissheit, dass sie ihn nie wiedersehen würden, schwebte wie eine dunkle Wolke über ihren Köpfen. Beide schliefen schlecht in dieser Nacht und waren am nächsten Morgen wie gerädert. Nach einem schnellen Frühstück sprangen sie nach London.

5.

Wieder öffnete Tonks ihnen nach kurzem Klopfen.
„Hallo, ihr zwei, wie war eure Nacht?“, fragte sie mitfühlend.
Harry seufzte und warf Hermine einen Blick zu.
„Um es kurz zu machen, beschissen“, antwortete er und gemeinsam gingen sie hinein. Moody und Remus saßen am Tisch, Harry erkannte Hestia Jones und Elphias Dodge. Zwei Unbekannte wurden ihnen vorgestellt: Luther Jackson und Bertia Smithen. Diese vier hatten, gemeinsam mit Remus, in der vergangenen Nacht das Gelände von „The Burrows“ untersucht und Remus erstattete ihnen kurz Bericht.
„Es sieht aus wie nach einem Erdbeben, das Haus ist in sich zusammengefallen. Soweit wir es rekonstruieren konnten, muss es gegen acht Uhr morgens passiert sein. Charlie Weasley war da und wollte sich die Sache mit eigenen Augen ansehen.“
Er seufzte, sah Hermine und Harry mitfühlend an und fuhr fort.
„Luna und Ron lagen zusammen im Bett und waren wohl miteinander beschäftigt, George hat sie so gefunden. Charlie hat erzählt, dass alle Weasleys zurzeit in Rumänien sind, er weiß nicht, ob und wann sie zurückkommen. Molly und Arthur haben den Leichnam von Luna gestern Morgen zu Lunas Vater gebracht.“
„Ist Ginny bei den anderen?“, fragte Hermine und Remus nickte zustimmend.
„Was habt ihr jetzt vor?“, fragte Remus an die beiden gewandt.
„Wir werden uns das ansehen“, erwiderte Harry leise und erregt sprang Remus auf.
„Tut euch das nicht an, das ist kein schöner Anblick.“
„Der Tod ist selten ein schöner Anblick, aber wir müssen es sehen, Remus“, warf Hermine ein und jetzt wurde ihre Stimme laut, „wir müssen es selbst sehen, um es glauben zu können.“
Ihr Stuhl fiel nach hinten, als sie aufsprang und auf die Küchentür deutete.
„Ich ertappe mich bei dem Gedanken, dass Ron gleich hier hereinkommt. Wir müssen es mit unseren Augen sehen, damit wir erkennen, zu was Voldemort fähig ist.“
Nach Hermines Ausbruch herrschte einige Augenblicke Stille und Remus setzte sich wieder.

Tonks hatte Kaffee ausgeschenkt und Plätzchen auf den Tisch gestellt.
„Fröhliche Weihnachten“, flüsterte Harry so leise, das nur Hermine ihn hören konnte und Tonks beugte sich zu ihr hinunter.
„Wenn ihr nach „The Burrows“ springt, komme ich mit“, wisperte sie und Hermine nickte.
Remus fing mit Bertia Smithen eine heftige Diskussion an, in die sich auch Elphias Dodge einmischte und diese Ablenkung benutzten Tonks, Hermine und Harry um sich unbemerkt in die Eingangshalle abzusetzen. Sie fassten sich schnell an den Händen und sprangen.

Nahe dem großen Apfelbaum im hinteren Garten von „The Burrows“ landeten sie und starrten wie gelähmt die Ruine des Hauses an. Remus hatte nicht übertrieben, ganz im Gegenteil. Das Haus sah so aus, als hätte es ein Bulldozer plattgewalzt, das übrige Areal hinterließ bei ihnen einen trostlosen, verlassenen Eindruck. Harrys Gedanken gingen zurück, wie glücklich sie hier gewesen waren, ob Sommer, ob Winter, stets war ihm „The Burrows“ wie eine zweite Heimat neben Hogwarts vorgekommen. Hermine erging es ähnlich, lautlos liefen ihr Tränen die Wangen herab. Langsam umrundeten die drei das verwüstete Haus.
„Es waren sieben“, sagte Tonks leise.
„Sieben Death Eater?“, fragte Harry ungläubig und Tonks nickte zustimmend.
„Du kannst das wahrnehmen?“, fragte Hermine interessiert.
„Ja, allerdings nur schemenhaft, wenn es zu lange her ist, kann ich nichts mehr wahrnehmen“, erwiderte die Blonde.

Sie sprangen wieder zurück zum Grimmauld Place, wo die Diskussion in der Küche inzwischen an Lautstärke zugenommen hatte. Wortlos setzten sich dazu, ohne von den anderen beachtet zu werden und folgten dem Streitgespräch.
„Nein, sie sollten nach ihrem ursprünglichen Plan vorgehen, das ist die beste Möglichkeit“, rief Remus gerade aufgeregt.
Hestia Jones schüttelte heftig den Kopf und erhob sich halb aus ihrem Stuhl.
„Remus, wir müssen, du weißt schon wen, jetzt mit allen Kräften angreifen, nur dann haben wir eine Chance.“
Hermine musterte Hestia kritisch.
„Harry“, Elphias Dodge schlug leicht auf den Tisch, „wie siehst du die Sache?“
Der angesprochene sah kurz in die Runde und dann blieb sein Blick auf Hermine haften.
„Remus hat recht, zuerst müssen die Horkruxe vernichtet werden, bevor man daran denken kann Voldemort anzugreifen“, erwiderte er überzeugt.
Hestia Jones lehnte sich über den Tisch und deutete mit ihrem Finger auf Harry.
„Woher willst du das denn wissen, du bist doch noch viel zu jung“, ihre Stimme überschlug sich, sie wusste wohl nicht genau, wer Harry war.
Tonks und Hermine, die nebeneinander saßen, blickten sich an und mussten trotz der ihrer Trauer schmunzeln.
„Ganz einfach“, Harrys Blick nagelte Hestia fest und seine Stimme war eisig, „ich habe Voldemort zweimal getötet und beide Male kehrte er gestärkt zurück. Das können wir uns nicht noch einmal erlauben.“
Moody war aufgesprungen, seine Miene verriet Zufriedenheit und er schlug Harry so fest auf die Schulter, dass dieser um sein Schlüsselbein fürchtete.
„Gut gesprochen, Potter, genau so wird's gemacht“, schmunzelte er.
Damit war dieses Thema vom Tisch und andere Punkte wurden von den Versammelten diskutiert. Später kamen noch zwei Personen dazu, Dädalus Diggle, ihn kannten sie schon vom Phönix Orden sowie Mariah Nevi, eine junge Zauberin die von Tonks herzlich begrüßt wurde.
Sie unterbrachen ihre Gespräche für ein kurzes Abendessen, denn trotz allem meldete sich bei allen der hungrige Magen.

Tonks zog Mariah auf die Seite und stellte sie Harry vor. Sie war etwas älter als er, hatte mittelbraune Haare, graue Augen und hochliegende Wangenknochen. Sie sah sehr hübsch aus und lächelte, als sie Harry die Hand gab.
„Nein, Tonks, Harry Potter braucht du mir nicht vor zustellen. Ich habe im Sommer in Durmstrang meinen Abschluss gemacht und seit dem Trimagischen Turnier ist der Name Harry Potter bei uns wohlbekannt“, meinte sie anerkennend.
„Warst du damals mit in Hogwarts?“, fragte er neugierig und lächelte sie verlegen an.
„Sind dir in der Durmstrang Abordnung weibliche Schüler aufgefallen, Harry?“ Fragte Mariah lachend.
Er dachte kurz nach und schüttelte den Kopf, Hermine war mit leichtem Stirnrunzeln zu ihnen getreten und wollte Mariah die Hand geben.
„Mein Gott“, flüsterte Mariah und schlug die Hände vor den Mund.
Sie betrachtete Hermine einige Augenblicke mit großen Augen und nahm dann ihre Hand.
„Hermine Granger, ich freue mich, dich kennen zulernen“, sagte sie ehrfürchtig.
„Ich freue mich auch, Mariah“, erwiderte diese und warf den beiden anderen einen fragenden Blick zu.
„Victor hat monatelang nur von dir gesprochen“, fuhr Mariah fort, „wie gebildet Miss Granger ist, welche Noten Miss Granger bekommen hat und wie gut Miss Granger tanzen kann.“
Hermine schaute zu Boden und wurde rot vor soviel Lob.
„Victor meinte, dass Harry ohne deine Unterstützung beim Turnier keine Chance gehabt hätte, stimmt das?“, Mariah flüsterte jetzt.
Hermine blickte weiterhin zu Boden, schüttelte heftig den Kopf und gleichzeitig erreichte das Rot ihres Gesichts auch ihre Ohren. Harry nahm ihr Gesicht in seine Hände, küsste sie innig auf die Lippen und langsam wurde Ihre Gesichtfarbe wieder normal. Lächelnd nahm er ihre Hand und wandte sich an Mariah.
„Da hatte Victor absolut Recht, hätte ich damals Hermine nicht gehabt, wäre ich mit Sicherheit bei dem Turnier getötet worden“, erwiderte er ehrlich.
Hermine versteckte ihr Gesicht hinter Harrys Rücken.
„Du meinst den Drachenkampf?“, fragte Mariah neugierig und beugte sich zu ihm vor.
„Nein, ohne ihre Hilfe wäre ich bei allen Aufgaben verloren gewesen.“
Er zog die sich sträubende Hermine hinter seinem Rücken hervor und legte einen Arm um ihre Schulter.
„Ich weiß ehrlich nicht, wie oft sie mir schon das Leben gerettet hat“, meinte er offen.
Mariahs Blick ging zwischen den beiden hin und her.
„Toll, und jetzt seid ihr ein Paar? Wir hatten damals nur den „Daily Prophet“ als Informationsquelle und die Nachrichten, die uns Karkaroff per Eule zukommen ließ. Victor sagte, das ihr nur Freunde wart?“
Schmunzelnd blickte Harry Hermine an.
„Ja, damals waren wir nur Freunde…“
Hermine umfasste mit einem Arm seine Hüften und fuhr fort:
„Und heute sind wir ein Paar und jede Frau, die ihn mir wegnehmen will, sollte sich sehr gut mit Gegenzauber auskennen.“
Offenherzig und freundlich lächelte sie Tonks und Mariah an, Harry schluckte einmal fest und warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu.
„Liebste…“, begann er vorsichtig, aber Hermine beendete seinen Satz mit einem langen Kuss.
Tonks und Mariah sahen sich an und lachten.
„Wink mit dem Zaunpfahl verstanden, Hermine“, sagte Tonks strammstehend und sie und Mariah kicherten um die Wette.

„Wie geht es weiter, Harry, Liebster?“ Sie lagen im Bett in Godric Hollow, Harrys Kopf lag bequem auf ihrer Schulter und er hatte einen Arm über ihrem Bauch liegen.
Remus hatte sie mehrfach, um ihrer eigenen Sicherheit willen, gebeten am Grimmauld Place zu übernachten, aber sie hatten einstimmig abgelehnt. Ihnen war die Einsamkeit Zuhause, ihre gemeinsame Abgeschiedenheit, momentan sehr wichtig. Hermine hatte einen weiteren Zauber als Schutz um das Haus gelegt. Vorsichtig streichelte er ihre Bauchdecke.
„Wir müssen die Horkruxe finden, solange wir die nicht vernichtet haben, muss Voldemort warten“, erwiderte er.
„Okay“, seufzte sie, „ich sehe es genauso. Aber wenn dich diese Durmstrang Hexe noch einmal so ansieht, Harry, dann wären Frostbeulen in ihrem Gesicht die reinste Augenweide.“
Er wandte den Kopf und blickte sie an.
„Wie meinst du das, Hermine?“, fragte er ahnungslos und im nächsten Moment lag er auf dem Rücken vor dem Bett.
Kurzerhand hatte sie ihn aus dem Bett geschubst.
„Du weißt genau, wie ich das meine, tu nicht so unschuldig“, erwiderte sie scharf.
Harry kicherte und kletterte ins Bett zurück, Hermine hatte sich umgedreht und wandte ihm ihre Rückseite zu.
„Du bist wunderschön, wenn du eifersüchtig bist“, flüsterte er in ihr Ohr, langsam drehte sie sich um und er küsste sie zart und vorsichtig.
„Liebste, du bist das Einzigste in meinem Leben, für dich, für uns, lebe ich.“
Als sie in seine grünen Augen sah, wurde ihr Gesichtsausdruck sanft. Sie nahm ihn in die Arme und bedeckte sein Gesicht mit kleinen Küssen.
„Harry, Liebster, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, dass du ein Charmeur bist, aber das bist du nicht, du bist einfach Harry“, flüsterte sie.
„Das bin ich, es gibt nur dich in meinem Leben, sonst nichts“, erwiderte er leise.
„Danke“, flüsterte sie leise, „ich brauche also niemanden zu verzaubern?“
Lachend ließ er sich auf den Rücken fallen.
„Du wolltest dir doch die Eifersucht abgewöhnen, hast du mir erzählt“, meinte er schmunzelnd und grinsend blickte sie ihn an.
„Ich arbeite ja auch daran, aber Mariah hat dich angesehen, mit diesem Blick und ich habe das nur gesagt, damit sie sich keine falschen Hoffnungen macht.“
„Wie hat sie mich denn angesehen?“ Fragte er neugierig und sie knuffte ihn in die Seite.
„So wie Cho dich immer angesehen hat, sie konnte dich mit ihren Blicken ausziehen.“
„Das ist mir nie aufgefallen, Hermine, kannst du mich auch mal so ansehen?“
Sie lachte und überlegte.
„Ich weiß nicht ob ich das kann, Harry, aber ich probiere es mal.“
Ihren Kopf leicht schräg gelegt sah sie ihn langsam von unten bis oben an. Dabei war ihr Blick prüfend und herausfordernd, so als wolle sie feststellen, was sich unter seiner Kleidung befand. Er fühlte sich unter diesem Blick fast nackt und schutzlos, eine Gänsehaut lief ihm den Rücken herunter und er erschauderte.
„Und?“, fragte sie herausfordernd und grinste.
Er wich ihrem Blick aus und rieb sich die Oberarme.
„So hast du mich noch nie angesehen, Liebes“, meinte er mit Überzeugung, „und es wäre schön, wenn du mich nicht mehr so betrachten würdest.“
„Falsch, ich habe dich schon einige Male so betrachtet, aber so, das du es nicht gemerkt hast“, rief sie.
Glücklich lachend küsste er sie.

Der nächste Morgen brachte Schnee und trübes Wetter. Nach dem Frühstück saßen sie in der Küche zusammen.
„Ich möchte noch mal zu den Dumbledors rüber“, sagte er, „der Abschied zuletzt war sehr überstürzt, kommst du mit?“
„Nein, ich muss noch das Thema Ron verarbeiten, ich hoffe, dass mir das gelingt, wenn ich alleine bin.“
„Okay, aber wenn du mich brauchst, rufst du ganz laut in Gedanken, dann bin ich schnell bei dir.“
Hermine umarmte ihn fest und lachte.
„Wenn ich dich ganz laut rufe“, meinte sie und fuhr unruhig mit ihren Fingern durch sein Haar, „dann fliegt dir wahrscheinlich der Kopf von den Schultern, soweit ist die Entfernung nicht.“
Harry lachte und fuhr mit seiner Nasenspitze in ihre Ohrmuschel.
„Stimmt, also leise rufen“, flüsterte er.
Sie kicherte und schüttelte sich.
„Nicht, da bin ich kitzelig.“
Er schmunzelte, küsste sie zum Abschied, ging hinaus und verschwand.

Einige Zeit blieb sie noch vor der Tür stehen und sah in den bleigrauen Himmel hinauf. Dann wurde ihr kalt, sie ging zurück in die Küche und schüttete sich einen Becher Kaffee ein.
„Ron“, dachte sie, „fünf Jahre lang engste Freundschaft, gut zugegeben, nicht ganz so eng wie mit Harry, aber fast und mit einem Aussetzer von Ron war diese Freundschaft innerhalb von Minuten zerstört.“ Sie war sich sicher, dass sie das Trio verlassen hätte, wenn Harry und sie nicht zusammengekommen wären. Was wäre aus Ron geworden? Sie schüttelte den Kopf.
Diese Frage war nicht mehr relevant. Das Kapitel musste sie abschließen.
Ron war tot. Diesen Teil des Buches, wie und warum Ron gestorben war, würde noch lange aufgeschlagen auf dem Tisch liegen bleiben. Solange, bis Harry und sie hoffentlich auch dieses Kapitel schließen konnten.
Die Zukunft flößte ihr keinerlei Angst ein.
„Du brauchst nur die Freundschaft mit Harry Potter“, flüsterte sie und lachte in sich hinein, „dann lässt du deine Angst besser zu Hause. Ihn zu Lieben ist lebensgefährlich.“

Im Nachhinein konnte sie nicht mehr sagen, wie viele Stunden sie an Harrys Bett im Krankenflügel zugebracht hatte. Immer lag seine Hand in der ihren, nicht selten, wenn sie meinte, dass niemand zugegen war, auf ihr Herz gedrückt. Einige Male war sie sich nicht sicher gewesen, ob er überlebt. Immer war es ihr Gesicht gewesen, in das er blickte, wenn er aufwachte und immer hatte er ein Lächeln für sie gehabt.
Die letzten Monate zusammen mit Harry waren die bisher glücklichsten in ihrem Leben. Er hatte sich so zu seinem Vorteil verändert, wie sie es nicht für möglich gehalten hätte. Durch ihn hatte sie sich auch verändert, sie konnte leichter aus sich herausgehen, lachte viel und legte nicht jedes Wort auf die Goldwaage. Sie vertrauten einander vorbehaltlos und sie war sich ziemlich sicher, dass es ihnen gemeinsam gelingen würde, Voldemort zu vernichten.

„Harry“, Sarahs Stimme war freudig erregt, „komm rein, wir haben uns schon Sorgen gemacht und uns gefragt, was passiert ist.“
Sie umarmten sich fest und traten dann ins Wohnzimmer. Aberforth lag in einem Liegestuhl und las den „Daily Prophet“.
„Schau mal, wer hier ist“, rief Sarah und drehte den Liegestuhl um. Aberforth stand auf und begrüßte ihn erfreut.
„Harry.“ Erleichterung war in seiner Stimme zu hören. „Junge wie geht es dir, was macht Hermine?“
Harry setzte sich in einen Sessel und sah sie abwechselnd an.
„Ihr fragt nicht nach Ron?“
Sarah und Aberforth sahen sich an.
„Weißt du, Harry, wir beide haben das Gefühl, das Ron nicht so richtig zu euch gehört, Hermine und du, das ist klar, aber Ron kommt uns immer so vor, wie das fünfte Rad am Wagen“, erwiderte Sarah vorsichtig.
„Ron ist tot“, sagte er leise.
Sprachlos sahen sich die beiden Dumbledores an.
„Harry, Junge“, Aberforth holte tief Luft, „das tut uns Leid, bitte entschuldige, was wir gerade über Ron gesagt haben.“
„Nein, ihr hattet wirklich Recht, übrigens Hermine geht es gut, einen Schönen Gruß soll ich bestellen; Ron gehörte nicht richtig dazu und wenn Hermine dazu in der Lage ist, soll sie euch ihre Geschichte erzählen“, meinte er leise.
Er berichtete beiden vom Tode Rons und Lunas und ihrer Stippvisite nach „The Burrows“ gestern.
Die Dumbledors fragten nicht weiter nach Ron und dafür war er dankbar, allerdings wollten sie alles über ihre Pläne für die nahe Zukunft wissen.
„Es hat sich nichts geändert, zuerst die Horkruxe, dann Voldemort“, erklärte er fest.

„Ich bin zurück, Hermine“, rief er, als er den Hausflur betrat.
Wasserplätschern drang aus dem Badezimmer und er öffnete die Tür. Sie stand vor dem Spiegel und betrachtete kritisch ihre Frisur. Die Badewanne lief langsam voll. Er stellte sich neben sie und betrachtete sie im Spiegel.
„Du bist zurück“, meinte sie freudig, drehte sich um und küsste ihn.
„Ich soll dir viele Grüße von den beiden bestellen und wir sollen uns bald wieder bei ihnen sehen lassen.“
Hermine hielt ihre Arme hinter seinem Rücken verschränkt.
„Das werden wir machen. Und jetzt, Liebster, lege ich mich in die Wanne, es würde mich freuen, wenn du mich mit einer Tasse Tee besuchen würdest und dann können wir reden.“
Nachdem Sie das Wasser abstellt hatte, schob sie ihn zur Tür hinaus.
„Bring dir ein Kissen mit“, bemerkte sie noch.
Harry ging in die Küche und machte zwei Becher Tee. Ein paar Kekse waren schnell herbeigezaubert, er gab diese in eine Schale, stellte sie mit den Teebechern auf ein Tablett, klemmte sich ein Kissen unter den Arm und ging zurück ins Bad. Inzwischen lag Hermine in der Wanne, hatte die Augen geschlossen und Tränen liefen ihr die Wangen herunter.
„Ron?“, fragte er leise und sie nickte.
Er legte das Kissen neben die Wanne auf den Boden, setzte sich so darauf, dass sie sich ansehen konnten und hielt ihr einen Becher Tee hin.
„Danke, Harry“, flüsterte sie und nahm einen Schluck, „ein Gedanke geht mir nicht mehr aus dem Sinn. Hätten wir Ron helfen können? Wenn wir bei ihm in „The Burrows“ geblieben wären, würde er noch leben. War es falsch von uns, ihn alleine zu lassen?“
Er sah den Schmerz in ihren Augen und wusste, dass dieses Gespräch nicht einfach werden würde.
„Wenn wir bei ihm geblieben wären, würde er wahrscheinlich noch leben. Aber ich glaube, er wollte nicht mit uns zusammen sein, sondern mit Luna. Wir hätten ihn auch in Godric Hollow pflegen können, aber das wollte er nicht.“
Harry hielt ihr die Schale mit den Plätzchen hin und lächelnd nahm sie eines. Er rutschte unruhig auf dem Kissen hin und her.
„Wenn ich ehrlich bin, Liebes“, fuhr er leise fort und blickte zu Boden, „wollte ich ihn gar nicht mehr dabei haben. Die letzten Wochen ohne Ron waren für mich die Schönsten, seit wir Hogwarts verlassen haben. Ich schäme mich dafür, das ich so empfinde.“
Eine nasse Hand fuhr unter sein Kinn und hob seinen Kopf hoch. Hermine sah ihn mitfühlend an und atmete tief durch.
„Ich habe genau das gleiche empfunden wie du“, erwiderte sie leise, „aber ich habe das Gefühl, an seinem Tod mit Schuld zu sein.“
Er nahm ihre Hand und drückte sie sanft.
„Das Gefühl habe ich, seitdem Tonks uns von seinem Tod berichtete. Damit werden wir leben müssen, Hermine. Wir können uns zwar logisch sagen, das er selbst schuld war, aber unser Gefühl der Schuld bleibt.“
Sie seufzte, nickte zustimmend und hielt ihm die Seife hin.
„Bitte einmal Rücken waschen, Mister Potter.“

„Wo wollen wir weitermachen?“, fragte sie.
Sie saßen am nächsten Morgen nach dem Frühstück zusammen in der Küche.
„Wir müssen versuchen mit Robert Anton Better Kontakt aufzunehmen und dann haben wir noch Malfoy Castle“, erwiderte er nachdenklich.
„Borgin & Burkes“ dürfen wir auch nicht völlig außer Acht lassen, auch wenn der Laden nicht mehr existiert“, meinte Hermine nachdrücklich, ihr Blick war in die Ferne gerichtet und sie nahm noch einen Schluck Kaffee.
„Irgendwie meine ich, dass wir in Hogwarts etwas übersehen haben. Als wir Weihnachten da waren, hatte ich wieder das Gefühl, das Voldemort in der Nähe ist.“
„Liebes“ Harry wurde ungeduldig. „Wir haben Hogwarts von oben bis unten, von vorne bis hinten durchgecheckt, da ist nichts mehr!“
„Ich weiß, Harry, ich weiß. Aber trotzdem habe ich ein unsicheres Gefühl.“
Er sah sie lange an, wusste aus Erfahrung, dass man eine solche Äußerung von Hermine nicht einfach ignorieren konnte. Seufzend setzte er Hogwarts dann noch einmal auf seine geistige Liste für „zu untersuchende Objekte“.
„Was meinst du?“, fragte er und wechselte das Thema, „wie sollen wir Sylvester verbringen, möchtest du jemanden besuchen?“
Nachdenklich legte sie den Kopf in den Nacken.
„Nein, Harry, ich möchte Sylvester hier mit dir alleine feiern, jemanden besuchen kann ich mir im Moment nicht vorstellen.“
Dann drehte sie sich zu ihm um.
Wir müssen auch irgendwann mal den Weasleys gegenübertreten, Harry.“
„Das ist klar, wenn wir nur wüssten, wo die sich aufhalten.“
Sie nickte nachdenklich und seufzte schwer.
„Dann werden wir das neue Jahr mit der Suche nach Better beginnen, Liebes“, entschied er.
„Einverstanden“, stimmte sie zu, „und was machen wir bis dahin?“
Er grinste breit und warf ihr einen Blick zu.
„Ich hatte gedacht, das wir der Côte d´ Azur drei Tage lang einen Besuch abstatten könnten.“
Hermine war aufgesprungen, sie lachte, ihre Augen glänzten und schwungvoll setzte sie sich auf Harrys Schoß.
„Wo nimmst du diese Ideen her, Liebster?“, rief sie glücklich, „so etwas in dieser Art hatte ich mir auch gedacht.“
Überschwänglich küsste sie ihn.

Gemeinsam prüften sie noch einmal die Zauber zur Sicherung des Hauses, dann traten sie vor das Haus, umarmten sich fest und apparierten direkt nach Südfrankreich. Sie landeten unweit der Grande Corniche, etwas oberhalb von Nizza in den Bergen. Das Wetter war ideal, strahlend blauer Himmel und Temperaturen knapp unterhalb 20 Grad. Sie lernten Monaco und Monte Carlo kennen und Harry wollte der Spielbank einen Besuch abstatten.
„Nein, mein Lieber, du verlierst und wenn du das Zaubern anfängst, fällst du auf und ich muss dich dann aus der Haft befreien“, zog sie ihn lachend weiter.
Er leistete ihr nur wenig Widerstand und wurde dafür mit einem langen Kuss belohnt. Hermine führte ihn in das Ozeanische Institut und sie waren begeistert von der Meeresflora und Fauna, die man dort besichtigen konnte. Sie erkundeten Nizza, standen oberhalb von
Beaulieu-sur-Mer und hatten einen wunderbaren Blick auf die Halbinsel Cap Ferrat. Mit dem Bus fuhren sie auf den Col de Turini, kletterten noch ungefähr 200 Meter den Berg hoch und hatten das unvergleichliche Panorama der Côte d´ Azur vor sich. Hier oben lag allerdings Schnee und sie waren froh, als sie wieder in Monaco am Strand saßen. Mittags ernährten sie sich ausschließlich von Meeresfrüchten und Salat.
Sie hatten beschlossen, die Nächte in der relativen Sicherheit von Godric Hollow zu verbringen. So sprangen sie abends, zwei bis drei Stunden nach Sonnenuntergang, zurück. Hermine hatte darauf bestanden, nicht direkt ins Haus zu springen, sondern vor die Kirche. So konnten sie sich langsam dem Haus nähern und sie hatte genug Zeit, es auf dunkle Magie zu untersuchen. Gefrühstückt wurde allerdings schon wieder am Mittelmeerstrand, dann ließen sie sich Croissants, Baguette und Café au Lait schmecken.
Für die zwei Verliebten waren es drei wunderbare Tage. In dieser schönen Umgebung verbannten sie alle dunklen Gedanken, sie genossen jede Stunde, küssten sich oft und lange und gingen immer Hand in Hand, oder eng umschlungen durch die fremden Straßen.
Am Abend des dritten Tages saßen sie in der Küche in Godric Hollow bei einer Tasse Tee.
„Harry, Liebster, das waren drei unvergessliche Tage“, meinte sie schwärmerisch.
Sanft nahm sie seine Hand, in ihrem Blick lag so viel Liebe und Zuneigung, das Harry ungewollt einige Tränen über seine Wangen liefen. Hermine strich sie leicht mit ihren Fingern beiseite.
„Ich liebe dich, Harry Potter“, sie musste schwer schlucken, „mehr als ich sagen kann.“
Harry blickte sie an. Er brauchte ihr nicht zu antworten, sie konnte es in seinen Augen sehen.


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