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Fanfiction

Nach so vielen Jahren - 2. Kapitel

von Kira Gmork

2. Kapitel

Der Abend mit Harry war anstrengend gewesen. Sehr viel anstrengender, als Hermine es erwartet hatte. Natürlich war ihr in einem hinteren Winkel ihres Geistes klar gewesen, dass es die Neugier - ja , vielleicht sogar die Empörung über ihre neuen Buchpläne gewesen war, die ihn auf den Plan gerufen hatten. Aber da war einmal so viel mehr zwischen ihnen gewesen - eine Freundschaft, die so fest gewesen war, dass sie Gefahren gemeinsam hatten bestehen können und Feinde aus dem Weg räumen. Diese Gefahren hatten zuletzt einen hohen Tribut gefordert - einen zu hohen Tribut, an diese Dreierfreundschaft aus Kindertagen. Das goldene Trio war gewaltsam auseinandergerissen worden, und es war Ron bis heute nicht möglich, sich an die Dinge zu erinnern, die damals geschehen waren.

Sie hatten ihren Freund in dem Moment verloren, als der Cruciatus unerträglich geworden war und seinen Verstand einfach ausgeknipst hatte, wie ein Muggel einen Lichtschalter umlegt.

Rons Mutter hatte es ebenfalls fast den Verstand gekostet, dass er den Weg in die Realität nicht mehr zurückgefunden hatte. Und doch war allen klar gewesen, dass ansonsten Ginny sein Schicksal erlitten hätte. Ron hatte sich geopfert, und wenn Molly auch noch so viele Tränen weinte, so wusste sie dennoch, dass er ein Held war...ein Held, der sich seit Jahren einzig fragte, wie viele Gipsplatten die Decke über ihm aufwies. Nach all der Zeit hätte man denken können, dass er - selbst in seinem Zustand - des ewigen Zählens hätte müde werden müssen, aber als Hermine ihn zuletzt sah, hatte er nicht ein einziges mal den Kopf zu ihr hinabgesenkt. Die Medimagier in St. Mungos hatten längst aufgegeben und Hermine wusste, dass jede neue Anwendung nur zur Beruhigung der Familie diente. Molly und Arthur war es nur ein äußerst bescheidener Trost, dass ihre komplette Familie den Krieg überlebt hatte, denn über eines waren sie sich im Klaren...auch wenn Ron nicht tot war, sein Leben hatte er dennoch gelassen.

Hermine wusste, dass man ihr keinen Vorwurf machte - und doch...konnte sie sich wirklich frei sprechen?

Für einen Moment schloss sie die Augen und versuchte die Erinnerungen zu verdrängen.

Doch kurz darauf trat wieder das gestrige Essen in ihr Gedächtnis und sie sah erneut Harry vor sich, wie er mühsam beherrscht das Lammragout in sich hineinschaufelte.

Sie hatten lange geschwiegen und Hermine hatte noch während der Hauptspeise gewusst, dass es kein Gespräch danach geben würde. Harry hatte darauf bestanden, die komplette Rechnung zu bezahlen. Das war eher ein Ausdruck dafür gewesen, dass er ihr nichts schulden, als dass er den Gentleman herauskehren wollte.

Hermine hatte ihm den Gefallen getan. Es spielte ohnehin keine Rolle mehr. Noch einmal würde sie nicht auf eine Einladung von ihm reagieren. Es gab Dinge, die konnte auch die Zeit nicht heilen und mehr als jemals zuvor war Hermine klar geworden, dass Faye nur ein vorgeschobener Grund für ihre Entfremdung gewesen war.

Damals, nachdem Hermine glaubte, nur noch ihren Freund Harry zu haben, mit dem sie reden konnte - mit dem sie das Schreckliche teilen konnte - hatte er sich von ihr gelöst. Er hatte sich anderen Dingen zugewandt - der Suche nach einem Menschen, der ihn liebte, und dem er nicht ständig verzeihen musste. In Faye hatte er diesen Menschen gefunden. Noch dazu hatte sie ihm ermöglicht, den Kontakt mit Hermine zu beenden, ohne dass er sich wirklich Vorwürfe machen musste. Er hatte es für Faye getan - für ihre gemeinsame Zukunft, nicht um die Vergangenheit zu begraben - doch war es nicht genau darum primär gegangen?

Hermine schüttelte innerlich den Kopf. Es war unfair, Harry die alleinige Schuld an dem Bruch zu geben. Wie lange hätten sie es wohl noch ausgehalten, sich zu sehen und ständig über das zu reden, was geschehen war?

Nicht einmal gestern, nach all den Jahren, waren sie dazu in der Lage gewesen.

Es lag nicht an Harry allein. Sie hatte ihm gesagt, dass sie mit ihm nicht über Snape reden wollte - und das war der springende Punkt. Harry war dabei gewesen - damals - und doch hatte er nichts begriffen. Nichts von dem was Hermine geschehen war, hatte er je begriffen und er war nie in der Lage gewesen, die richtigen Fragen zu stellen. Schon wieder ein Vorwurf - ein ungerechtfertigter Vorwurf an einen Freund, der zu wenig Kraft hatte, um eine andere Seite seiner Freundin zu sehen. Und sie war zu kraftlos gewesen, sie ihm zu zeigen. Alles was geschehen war, passte ins Bild. Nun ging sie den einzigen Weg, der ihr blieb - sie musste denjenigen fragen, der ihr das alles angetan hatte. Sie hatte ihn bereits zu umkreisen begonnen und er hatte es natürlich sofort bemerkt. Es hatte ihn amüsiert. Nie im Leben hätte Hermine gedacht, dass sie eine solche Seite an ihm entdecken würde, aber er hatte ihr offen gesagt, dass sie eine Abwechslung für ihn sei.

Eine Abwechslung - war sie das damals auch für ihn gewesen? Ein Spielball, eine Trophäe, ein Zeichen seiner Macht?

Sie musste es herausfinden!

Er war heute so anders als damals.

Die langen Jahren in Askaban hatten ihre Spuren hinterlassen.

Auch ohne die Folterungen durch die Dementoren, in der Anfangszeit seiner Haft, hätte er heute wie ein alter Mann ausgesehen.

Was sie in ihm gesehen hatte, als sie vor drei Tagen zum ersten mal, nach all den Jahren ihm gegenüber gesessen hatte, hatte sie jedoch zutiefst erschreckt.

Das Erschrecken hatte keineswegs einem verwahrlosten Zustand gegolten, von dem sie geglaubt hatte, dass sie ihn so vorfinden würde - das Erschrecken galt viel mehr seinem ungebrochenen Blick.

Snapes Augen waren nicht gealtert. Sie sahen direkt in sie hinein und Hermine hatte alle Schutzschilde hochgefahren, die sie in diesem Moment hatte mobilisieren können.

Das waren die gleichen Augen, die sie damals angesehen hatten, als er ihr...

Hermine ballte ihre Hände zu Fäusten.

'Nicht schwach werden jetzt...nicht schwach werden', beschwor sie sich selbst.

Es war lange her und er hatte nichts mehr von dem Schrecken an sich, den er damals verbreitet hatte. Die Dementoren und die lange Haft, hatten einen anderen Menschen aus ihm gemacht. Warum, bei Merlin, sahen seine Augen dann genauso aus, wie damals in dem Augenblick, als er ihr das Schrecklichste angetan hatte, was sie sich hatte vorstellen können?

Er hatte es vor aller Augen getan, was die Sache um so unerträglicher gemacht hatte, denn es gab nichts, das sie danach noch vor den anderen hätte verbergen können - gar nichts!

Die Dementoren hatten schon seit beinahe zwei Jahrzehnten damit aufgehört, ihm die Dinge zu entreißen, die seinem Leben einen erträglichen Glanz verliehen hatten. Hermine wusste, dass sich einiges wieder in seinem Bewusstsein hatte ansammeln können; was ihn eindeutig davor bewahrt hatte, dem Irrsinn anheim zu fallen.

Askaban war ein Gefängnis, das sich eindeutig der Folter bedient hatte - doch es war unter dem neuen Zaubereiminister zu einem Ort geworden, an dem die Gefangenen auch rehabilitiert wurden. Ein Schritt, den man dem lebenslänglich verurteilten Snape natürlich nicht gewährte - aber die Aussetzung der Todesstrafe hatte man ihm ausgesprochen. Auch danach hatte sie ihn gefragt, nach dem, was er bei dieser Mitteilung empfunden habe, und einen seiner tiefen Seufzer zur Antwort erhalten, die er immer dann von sich gab, wenn er der Worte müde war.

Wie viele dieser Seufzer würde sie wohl noch zu hören bekommen? Denn ihre Recherchen standen erst am Anfang - und damit auch ihre Besuche bei ihm.

Hermine blickte in den Spiegel und strich den grauen Pullover glatt, den sie zur schwarzen Hose gewählt hatte. Er würde vielleicht glauben, sie hätte diese Wahl getroffen, um sich bei ihm einzuschmeicheln - viel eher war es jedoch so, dass sie meist diese Farben wählte, ohne, dass es eine tiefere Bedeutung für sie hätte. Keine tiefere Bedeutung...ebensowenig Bedeutung, wie die Tatsache, dass sie stets langärmelige, weite Kleidung trug, die ihre Figur so gut verhüllte, wie es nur ging. Vielleicht war es gar nicht die Schuld des Fotografen, dass ihr neues Autorenbild so unvorteilhaft aussah. Vielleicht hätte sie lächeln sollen. Lächeln...oh ja, das war lange her. Beinahe hatte sie geglaubt, dass Harry es wieder hervorlocken könnte, als er über sein Leben und seine Probleme sprach. Die Probleme eines glücklichen Familienvaters. Hermine hatte ihm gesagt, dass das Leben es gut mit ihr gemeint hatte. Das war keine Lüge - aber es war auch keine Wahrheit.

Sie hatte bekommen, wonach sie gestrebt hatte - und kein bisschen mehr.

Es wurde Zeit, neue Dinge zu fordern. Jetzt und in diesem Moment, als Askabans Tore sich für sie öffneten, um sie als Besucherin einzulassen, wurde ihr klar, dass sie bereits vor drei Tagen begonnen hatte, diese Dinge zu fordern...und erstaunlicherweise schien Snape gewillt, ihrem Wunsch nachzukommen.

tbc


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