Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Sweet Love - Liebe auf Umwegen - Trauer & Kampf

von Cissa

Hey ihr...

@Ms.Granger: Danke, schön, dass dir das Chap gefallen hat. Zu deinen Fragen: also es spielt (seit meinen Änderungen) im 7. Jahr. Genaueres wirst du noch erfahren, sobald ich mit den Änderungen fertig bin. Tja...auch das wirst du noch erfahren. Malfoy ist nicht wieder so blöde, sondern ohnehin in der Schule anders als zuhause. Er hasst sein zuhause, aber er kann nicht auf einmal auf super nett machen, sondern makiert den Oberschurken der Schule und dieses Amt muss er verteidigen. Ich gebe zu, nicht auf die gute Art und Weise, aber anders ist er's nicht gewohnt! Viel Spaß mit dem neuen Chap.
@Draco_Malfoy: schön, dass dir das Chap gefällt. Also ich sag nur so viel, die Sache mit Harry, Hermine und Ron ist sehr kompliziert und das wirst du diesmal auch feststellen! Wünsch dir viel Spaß beim Lesen!
@Narcissa-Bella: also, die Sache mit Harry und seinen Freunden ist in der Tat ziemlich verzwickt. Wie verzwickt wirst du noch sehen. Es werden noch Dinge passieren, die du dir wahrscheinlich nicht vorgestellt hast, aber gut, lassen wir das mal! Tja...Harry und seine Aggressionen. Die konnte er schon in den anderen Büchern nicht zähmen. Und hier genauso wenig. Er hat halt keine Ahnung mit Problemen umzugehen, der Gute! Auch Malfoy hat ziemliche Probleme. Welche hast du ja mitgekriegt in Malfoy Manor mit Bella und Rodolphus. Die zwei sind nun mal keine Klischee-Paten! Ich wünsch dir jetzt viel Spaß mit dem Chap!

@all: hat wieder etwas gedauert, aber ich bin an einigen Stellen einfach nicht weitergekommen! So und jetzt wünsche ich euch viel Spaß mit dem neuen Chap und FROHE WEIHNACHTEN!! und danke für die Kommis!


-+-+-+-+-+-+-+--+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+

Trauer und Kampf

Die Woche zog sich dahin. Besonders der Tag nach dem Streit mit Harry. Hermine und Ron waren an dem Morgen kaum aus dem Bett gekommen. Vor allem Hermine hatte damit Probleme. Beinahe die ganze Nacht hatte sie nicht geschlafen, nur geweint. Sie wollte es nicht wahr haben. Wieso hatte sich dieser Tag zu einer solchen Katastrophe entwickelt? Es war doch alles so toll. Okay, die Tatsache, dass Neville von Malfoy verprügelt wurde und dass Malfoy wieder irgendetwas ausheckte war auch nicht unbedingt großartig und machte die Sache nicht grade einfacher, aber das hatte Hermine für's Erste ins hinterste Hinterstübchen ihres Gehirns geschoben. Darüber wollte sie sich keine Gedanken machen. Der Streit hatte ihr wehgetan, wenn sie es auch zu vertuschen versuchte.
Schon in der ersten Stunde schien Harry sie wie Luft zu behandeln. Sobald Hermine irgendwie versuchte an ihn ranzukommen, wich er ihr aus und widmete sich seinem Buch oder begann eine Unterhaltung mit einem seiner Mitschüler.
Ron und Hermine dagegen sprachen kaum ein Wort miteinander. Obwohl Hermine wusste, dass Ron keine Schuld an dem Streit hatte. Sie wollte nur nicht darüber reden und Ron würde sicher wieder damit anfangen, dass Harry sie in gewisser Weise ausnutzte.
Hermine gab Ron in dem Punkt zwar mehr als recht, aber sie hasste dieses Gestreite und das war es auch, was sie so fertig machte.
Erst zu Mittag lockerte sich ihr Denken allmählich. Das andauernde Überlegen nervte auf Dauer und Hermine hatte keine Lust ihre wertvolle Lernzeit mit einer sinnlosen Überlegung an ihre Freundschaft mit Ron und Harry zu verschwenden. Gemeinsam mit Ginny, der sie die Situation erklärt hatte, setzte sie sich an den Tisch und aß zu Mittag.
"Weißt du, es ist ja nicht so, dass wir ihn nicht verstehen, aber er gibt immer uns die Schuld an allem. Immer wären wir schuld daran, dass sein Pate tot ist und dass Bellatrix Lestrange ihn ermordet hat!", sagte Hermine aufgebracht und langweilte Ginny somit zu Tode.
Diese nickte nur kaum merklich und wagte es nicht Hermine dreinzureden.
"Und Ron? Ron hat auch nichts Besseres zu tun, als Harry Vorwürfe zu machen –", plapperte Hermine weiter und wurde von einer Stimme neben Ginny unterbrochen.
"Hermine, Hermine!", rief Seamus und atmtete stark ein und aus. "Hier, ich hab einen Brief für dich! Er ist eben angekommen!"
Er wedelte mit einem Brief in der Hand herum und versuchte immer noch normal zu atmen.
"Ein Brief?", fragte Hermine und hatte keine Ahnung, von wem der stammen könnte. Sie bedeutete Seamus ihn ihr zu geben und blickte verwundert auf das Pergament, das den Briefumschlag bildete.
Mit Fingerspitzen nahm Hermine den Brief in ihre Hand und bemerkte entsetzt, dass er blutverschmiert war. "Das…das ist blutverschmiert!", sagte sie erschrocken.
"Ich weiß. Die Eule, die ihn dir hätte bringen sollen, wurde von einem riesigen Vogel angegriffen!", sagte Seamus und nickte. Erst jetzt bemerkte Hermine, dass Seamus verletzt war. Er hatte ein blaues Auge, genau wie Neville nur nicht ganz so dunkelblau, und sein Arm lag in einer Schlinge. Hermine wagte nicht, ihn zu fragen, woher er denn diese Verletzungen hatte, denn sie glaubte es schon zu wissen. Das mussten die Verletzungen sein, die ihm Malfoy, Crabbe und Goyle gestern zugeführt hatten. Hermine schauderte es und sie fragte sich, wie ein Mensch nur zu so etwas fähig war. Und vor allem ein Schüler. Sie schüttelte abrupt den Kopf und wandte sich wieder dem eigentlichen Thema zu.
"Ein Vogel hat eine Eule angegriffen? Wie ist das passiert?", fragte sie und schüttelte den Kopf. "Der Brief sieht ja aus, als wäre er in Blut gebadet worden!"
Seamus zuckte die Achseln und meinte: "Die Eule ist tot. Sie lag am Fensterbrett und hatte den Brief an ihrem Bein befestigt, also haben Dean und ich ihn abgebunden und gesehen, dass dein Name und deine Adresse draufstanden!"
Hermine schlug vor Entsetzen die Hände vor den Mund und begriff nicht ganz, was das zu bedeuten hatte.
"Glaubt ihr, dass er gefährlich ist?", fragte sie Seamus und beäugte den Brief mit argwöhnischem Blick.
"Keine Ahnung! Mach ihn auf, dann wissen wir's!", antwortete Seamus.
Obwohl sie dem Ganzen nicht ganz traute, griff sie mit zittrigen Fingern nach dem Briefumschlag und zog daran. Beinahe wie in Zeitlupe öffnete sie das Kuvert. Ihre Anspannung wuchs, je weiter sie ihn aufmachte. Mit jedem Zentimeter, den sie sich mit dem Öffnen dem Briefinneren näherte, steigerte sich die Angst, er könnte womöglich explodieren oder etwas Schreckliches auslösen, auch wenn sie nicht wusste, wer ihr einen Drohbrief, eine Briefbombe oder sonstiges schicken würde. Sie hatte keine wirklichen Feinde, die ausgerechnet ihr etwas Böses wollten.
Mit einem Ruck öffnete sich der Umschlag und ein makelloser Brief kam zum Vorschein. Das Papier im Inneren hatte das Blut nicht angezogen.
"Und? Ist er gefährlich?", fragte Ginny nervös. Sie reckte ihren Hals und sah Hermine über die Schulter.
Hermine schüttelte ahnungslos den Kopf. "Bis jetzt noch nicht, aber ich habe ihn ja auch noch nicht herausgeholt!"
Mit gebannten Blicken verfolgten Seamus und Ginny die Aktion. Man sah ihnen richtig an, dass sie Angst hatten, der Brief könnte explodieren.
Endlich hatte Hermine den Brief vollständig herausgeholt und ihn sogar entfaltet. In sorgfältiger Schrift stand da:

Liebe Hermine, lieber Harry, lieber Ron!

Um nicht allzu viel Aufmerksamkeit zu erregen schreibe ich dir, Hermine! Das Ministerium bewacht die Posteulen und wäre ein Brief an Harry Potter adressiert, würden wir sofort überwacht und abgehört und was nicht noch alles. Und Harry's Brief würde nie ankommen. Uns geht es soweit gut. Remus und ich haben vor zu heiraten. Aber ganz ausgereift ist die Idee noch nicht, also erzählt noch nicht zu viel davon herum. Zumindest so lange, bis wir uns über den Termin einig geworden sind.
Leider haben wir jetzt einige schlechte Nachrichten für euch. Das Ministerium schreibt davon nichts mehr im Propheten, also sind wir gezwungen sie euch per Brief mitzuteilen.
Die schlimmste Nachricht von allen ist, dass Mad-Eye Moody vor drei Tagen im St. Mungo verstorben ist. Er erlag den schlimmen Verletzungen von Bellatrix Lestrange. Er hatte wohl gleich nach der Folter einen Nervenzusammenbruch. Näheres wurde uns nicht gesagt. Die Beerdigung ist am Samstag in einer Woche. Bis dahin müssen wir noch einiges erledigen. Wäre aber schön, wenn ihr kommen könntet. Natürlich nur, wenn Dumbledore das erlaubt.
Eine weitere schlechte Nachricht ist, dass Molly und Arthur noch immer nichts von Bill und Fleur gehört haben und sich bereits große Sorgen um die beiden machen. Wir Auroren haben leider auch keine Ahnung, wo sie sich aufhalten. Deshalb wissen wir auch nicht, wo wir zu suchen beginnen sollen. Wenn ihr also einen Hinweis habt oder etwas wisst, wären wir euch sehr dankbar, wenn ihr es uns mitteilt.
Und leider gibt es weitere Vermisste und Tote. Erst gestern wurde Cornelius Fudge tot aufgefunden. Ich lege euch den Zeitungsbericht bei, dann könnt ihr selbst lesen was passiert ist. Außerdem wird Dolores Umbridge seit fünf Tagen vermisst. Man hat nichts von ihr gehört oder gesehen. Was mit ihr passiert ist, wissen wir nicht, aber wir vermuten das Schlimmste!
Trotz der schlechten Nachrichten hoffen wir, dass ihr wohlauf seid und würden uns über eine Antwort sehr freuen!

N. Tonks mit Anhang


Hermine hatte den Brief für sich alleine gelesen. Ginny, die hinter ihr stand konnte mitlesen, aber nach dem zweiten Absatz hatte sie aufgehört. Mit so vielen schlechten Nachrichten hatte Hermine nicht gerechnet. Schon wieder wanderte ihre Hand zu ihrem Mund. Sie konnte es nicht fassen. Mad-Eye Moody, der furchtlose Auror, tot. Einfach so. In Hermines Gefühlswelt schien es, als hätte man etwas sehr Wertvolles brutal zertrümmert. Am liebsten hätte sie vor Wut geschrieen. So wütend war sie auf diese Person. Seit den Weihnachtsferien hörte man nur noch von Bellatrix Lestrange. Wie konnte ein Mensch nur so grausam sein?
Für Hermine war es ein Rätsel, das sie womöglich nie lösen könnte. Schnell überflog sie den Brief noch einmal und ihr Blick blieb hängen, als sie las, dass ihr Tonks einen Zeitungsbericht beigelegt hatte. Wo war der denn? Hatte sie ihn übersehen? Ein weiteres Mal blickte sie in den Umschlag und tatsächlich, da lag ein kleiner zusammengeknüllter Bericht.
Einige rote Blutstropfen waren darauf, aber das störte sie nicht. Man konnte die Schrift noch gut lesen und es war sogar ein Bild von Cornelius Fudge dabei.
"Oh Gott!", sagte Hermine laut und schüttelte den Kopf erneut. "Leute, hört mal zu. Fudge ist tot!"
"Was?", fragte Seamus irritiert. Ginny hatte die Hand vor den Mund geschlagen. "Fudge? Der ehemalige Minister?"
"Ja!", antwortete Hermine. "Hier ist der Zeitungsbericht, der über den Tod von ihm berichtet!"
Sie räusperte sich und las dann: "Wurde der Ex-Minister Mahnmal für das Volk?
Blutüberströmt, aufgschlitzt und zerstückelt. Das sind die Worte, die nun am besten auf den ehemaligen Zaubereiminister Cornelius Fudge zutreffen. Seit gestern Nachmittag ist bekannt, dass Fudge tot ist. Seine Haushälterin Mindy Bagage (53) fand seine Leiche und ist noch immer über die Zustände bestürzt.
'Bereits seit fünfundzwanzig Jahren mache ich nun Mr Fudges Haushalt und noch nie ist mir etwas so Grausiges untergekommen. Ich wollte nur in den Putzraum gehen und da lag er vor der Tür!', schildert Bagage. Die genauen Todesursachen wurden noch nicht geklärt. Sicher ist, dass es sich dabei um ein brutales Verbrechen handelt. Bereits vor zwei Wochen wurde spekuliert, ob Fudge nach seinem großen Fehler, der stark auf den selbsternannten Lord zurückzuführen ist, wieder im Ministerium als Angestellter aufgenommen werden sollte. Eine genaue Antwort konnte, laut Ministeriumssprecherin Electra Fernando, noch nicht gegeben werden, da die Sitzung zu diesem Fall erst ab nächster Woche beginnen hätte sollen.
Ebenfalls sicher ist, dass es sich bei den Verbrechern um Todesser handeln muss. Über dem Haus der Fudges sei zwar kein Dunkles Mal gesichtet worden, jedoch wurde auf der Stirn des Getöteten ein derartiges Zeichen hinterlassen.
'Eine Warnung!', meint Mindy Bagage. Gerade für sie ist es ein schwerer Verlust, da sie Cornelius Fudge schon seit ihrer Jugend kannte und mit ihm eng befreundet war.
Mehr zum Fall Cornelius Fudge lesen Sie ab morgen täglich in der Hexenwoche.
"
Hermine sah von dem Zeitungsbericht auf. Auf den Gesichtern von Ginny und Seamus spiegelte sich pures Entsetzen wider. Obwohl Hermine nie ein Freund von Fudge war, war sie über seinen Tod doch mehr bestürzt, als sie angenommen hätte. Diese Nachricht war so einschneidend, wie die vom Tod Moodys.
"Fudge tot? Das kann nur er gewesen sein. Wer sonst würde ihn so grausig zurichten?", fragte Ginny und auf ihrem Gesicht zeigte sich ein Ausdruck von Ekel.
"Keine Ahnung, vermutlich niemand!", meinte Hermine und schob ihren Teller mit dem Mittagessen von sich. "Ich kann das nicht fassen. Moody und Fudge sind tot. Was ist nur los mit der Welt? Wieso die?"
Seamus konnte darauf auch nichts antworten. Er war sichtlich geschockt. Mit starrem Gesichtsausdruck entfernte er sich vom Tisch und ging nach oben, ohne ein weiteres Wort zu sagen.
Hermine schüttelte verwirrt den Kopf. Das war doch nicht möglich. All das passte doch nicht zusammen. Warum war Fudge tot? Warum war Moody tot? Was war mit Malfoy los? Harry reagierte auch total über und von Bellatrix Lestrange brauchte man gar nicht erst anzufangen. Außerdem war da noch die Eule, die den Brief gebracht hatte.
"Glaubst du, die anderen wissen schon davon?", fragte Ginny.
Hermine zuckte die Schultern und schüttelte den Kopf. "Keine Ahnung. Ich denke nicht. Es stand ja, dass es erst gestern passiert ist!"
"Ja schon, aber wer weiß, wann der Artikel geschrieben wurde. Um ehrlich zu sein, ich denke nicht, dass das gestern war!", antwortete Ginny.
"Na ja, wir können's eh nicht ändern!", sagte Hermine und packte den Brief weg. "Aber, wenn das nicht gestern war, dann müsste der Brief von Tonks schon ewig unterwegs gewesen sein. Und wir sind erst seit gestern hier!"
Ginny zuckte mit den Schultern und ging auf das riesige Eichentor zu. "Kommst du mit?"
"Jaah, natürlich!", sagte Hermine und packte geistesabwesend ihre Sachen.
Gemeinsam gingen sie die Treppe zum Gemeinschaftsraum nach oben.
"Meinst du, wir sollten den anderen den Brief zeigen?", fragte Hermine.
"Keine Ahnung. Ich weiß nicht, ich meine, Harry und Ron sind im Moment beide schwierig. Ob es da so gut wäre, ihnen das zu erzählen?", erklärte Ginny.
"Ja schon, aber sie werden in dem Brief erwähnt, darum wär's wahrscheinlich keine schlechte Idee!", sagte Hermine und klang bestimmt.
Ginny nickte und sie gingen die letzten Stufen zum Gemeinschaftsraum hoch.
Der Gemeinschaftsraum war menschenleer. Außer einigen Tieren, wie Trevor die Kröte und Krummbein der Kater war niemand hier. Hermine und Ginny sahen sich fragend an, sie wussten beide nicht, wo alle waren. Normalerweise waren zu Mittag die Tische vollbesetzt und es war richtig schwierig einen noch freien Tisch zu bekommen. Aber heute schien das nicht zuzutreffen.
Sie näherten sich der Treppe zum Schlafsaal der Jungs und als sie die erste Stufe betraten ging die Tür des Jungenschlafsaals auf und Dean Thomas lief, wie von der Tarantel gestochen, auf die beiden Mädchen zu.
"Dean!", rief Hermine, um auf sich aufmerksam zu machen, denn er lief ihnen blindlings entgegen. "Was ist denn los? Ist was passiert?"
Dean konnte grade noch abbremsen und Hermine und Ginny noch in Deckung springen, als er schnaufend sagte: "Unten…Schlägerei…Große Halle!"
"Was? Wer?", fragte Ginny, als sie hörte, was Dean rief. Doch Dean war schon weg. Er war gerade aus dem Portraitoch geklettert und man sah das Bild der Fetten Dame nur noch hin- und herschwingen.
Hermine sah Ginny fragend an, doch diese konnte ihr auf ihren Blick nur einen ebenso fragenden zurückschenken. Als hätten sie es abgesprochen liefen beide in Richtung Portaitloch und versuchten gleichzeitig durchzuklettern. Nach einigem Schupsen, Stoßen und Drängen schafften die zwei es tatsächlich gemeinsam aus dem Gemeinschaftsraum der Gryffindors und liefen so schnell sie konnten nach unten in die Große Halle.Obwohl sie liefen, als wurden sie von der Tarantel gestochen, gingen in Hermine die Gedanken durch den Kopf. Wer war es? Wieso hatten sie es nicht bemerkt, obwohl sie gerade unten waren? Was war passiert? Wer war es?
Das war die Frage, die sie am meisten beschäftigte. Wer prügelte mit wem? War es jemand, den sie kannte? War es Harry? Oder Ron? Oder war es Seamus? War es möglicherweise Malfoy?
In Hermines Kopf hämmerten die Gedanken und sie konnte sich kaum darauf konzentrieren wohin sie lief. Ginny lief ihr vorraus. Immer ein paar Sekunden weiter vorne als Hermine. Wie zwei Irre liefen sie die Treppen nach unten und durch etwa zehn Türen, die von einem Treppenhaus zum nächsten führten. Die Portraits, an denen sie vorbeiliefen, riefen ihnen spöttische Bemerkungen, wie "Fitness am Morgen, vertreibt Kummer und Sorgen!", "Sport ist Mord!", "Wo brennt's denn, ihr Hübschen?", und ähnliches, nach.
Ginny ignorierte sie gekonnt und auch Hermine verdrehte kurz genervt die Augen, ehe sie sich wieder auf ihre Fragen konzentrierte.
Schwitzend und laut atmend kamen sie endlich in der Großeen Halle an. Die Halle war voll mit Schülern aus allen vier Häusern, die wild durcheinander riefen. Was genau sie riefen konnte man nicht sagen, aber es klang wie "kämpfen, kämpfen!".
Die Schüler schienen sich um etwas zu drängen, denn eine riesige Traube hatte sich gebildet und verbarg etwas. Ginny und Hermine versuchten, immer noch schwer atmend, hindurch zu kommen, doch die Schülermenge ließ niemanden auch nur um Zentimeter weiter kommen.
"Entschuldigung. Entschuldigung!", sagte Hermine und tippte einem Ravenclaw-Schüler auf die Schulter. "Entschuldigung. Was ist denn los?"
Der Schüler drehte sich um und sah Hermine mit einem Grinsen an. "Potter und Malfoy schlägern sich!", rief er in das Getöse, das die übrige Schülerschar machte.
"Was? Warum?", fragte Hermine und versuchte nach vorne sehen zu können. Doch der Schüler antwortete nicht, sondern wandte sich wieder nach vorne und hob die Hand um einen der beiden anzufeuern.
Hermine drehte sich genervt um und zog Ginny am Arm aus der Traube. "Ginny, Harry und Malfoy kämpfen!", sagte sie.
"Was? Wieso? Bist du sicher, dass es Harry ist?", fragte Ginny und Hermine zuckte die Achseln. Sie wusste es ja selbst nicht. Was, wenn es nur ein Witz von dem Ravenclaw war und gar nicht Harry und Malfoy kämpften, sondern irgendjemand, die nur so aussahen, wie Harry und Malfoy.
Sie schüttelte kurz den Kopf und versuchte sich ihrer Gedanken klar zu werden. Wie Bienen schienen diese durch die winzigen Gänge des Gehirns zu rasen und vernebelten ihr die Sinne. Kaum ein klarer Gedanke kam ihr in den Sinn. Hermine war verzweifelt. Mit schnellem Schritt zog sie Ginny um die Menschentraube, in der Hoffnung, sie würde jemanden finden, der ihr genauere Auskunft geben könnte.
"Wo willst du denn hin, Hermine?", fragte Ginny und rannte beinahe jemanden rein, da Hermine nicht darauf achtete, wer und wann ihr jemand entgegenkam. Hermine antwortete nicht, sondern lief nur ziellos umher.
Nachdem sie ein paar Mal um die Schülerschar gelaufen war, hielt sie endlich an und Ginny musste erst einmal verschnaufen. Sie hatte kaum Zeit sich zu erholen, denn Hermine, die zwar stehen geblieben war, aber offenbar nur sehen wollte, ob sie jemanden fand, begann wieder zu laufen und Ginny wurde, ob sie nun wollte oder nicht, mitgezogen.
"Hermine, jetzt bleib doch endlich stehen!", rief Ginny außer Atem. SIe musste zugeben. Dass Harry sich mit Malfoy prügelte behagte ihr auch nicht, aber sie konnte ja im Moment nichts tun und möglicherweise waren es gar nicht diese beiden.
Hermine blieb nicht stehen, sondern lief weiter.
"Hermine, jetzt warte doch!", sagte Ginny und glaubte ein kurzes Kopfschütteln von Hermine zu sehen, doch sie musste sich im nächsten Moment schon wieder ducken, da die Halle bereits so voll mit Schülern war, und sie beinahe wieder jemandem dreingelaufen wäre.
"Hermine…so…HERMINE!", rief sie nun lauter und wurde sichtlich wütend.
Hermine blieb so abrupt stehen, dass Ginny mit ihr zusammenstieß und Hermine stolperte.
"Au! Musste das sein, Ginny?", fragte Hermine und rieb sich den Kopf. Sie hatte sich bei irgendeinem vorbeilaufenden Schüler den Kopf gestoßen und nun schmerzte ihr die Stelle. Sie stand wieder auf und rieb sich noch immer den Kopf. "Was ist denn los?"
"Das könnte ich dich fragen! Warum rennst du so ziellos durch die Gegend?", fragte Ginny aufgebracht. Auch sie hatte sich beim Fallen verletzt. Ihr Handgelenk schien angeknackst, aber nicht direkt gebrochen.
"Ich will wissen, warum sich Harry und Malfoy prügeln!", sagte Hermine und verschränkte genervt die Arme. Die Große Halle füllte sich wieder und der Lärm nahm stetig zu.
"KÄMPFEN, KÄMPFEN, KÄMPFEN,…!", schrie die Traube, die langsam wuchs.
"Warum willst du das unbedingt wissen? Lass sie doch!", sagte Ginny und tat die Sache mit einer Handbewegung, ihrer noch nicht beschädigten Hand, ab. "Sind doch nur Jungs. Du weißt, dass sich Jungs gerne prügeln, also mach keine große Sache draus. Und selbst, wenn wir jetzt nicht genau herausfinden, wer und warum verprügelt wird. In spätestens einer halben Stunde weiß es die ganze Schule!"
Hermine wollte etwas erwidern, doch sie musste zugeben, dass Ginny recht hatte. Verärgert biss sie sich auf die Unterlippe und ließ ihre verschränkten Arme wieder hängen. "Okay, du hast ja recht, aber -!"
"Nichts aber! Lass sie! Ist es etwa dein Problem? Meins wär's wahrscheinlich, wegen Harry, aber ich weißt von meinen Brüdern, dass man da nicht dagegen reden darf!", sagte Ginny und auf Hermines erwiderndes Gesicht sagte sie schnell: "Selbst dann nicht, wenn es der schlimmste Feind dieses Jungen ist! Lass sie einfach!"
Hermine seufzte. Sie wusste, dass sie nichts machen konnte. Allein schon deswegen, da Harry ein furchtbarer Sturkopf war und sie ohnehin keine Chance hatte durch die Traube zu kommen. Und was Malfoy anging…wäre es absurd hineinzulaufen und ihn zur Rede zu stellen. Das würde die Tarnung der beiden auffliegen lassen und sie hätte noch ein Problem am Hals.
PROBLEM…Der Brief. Hermine hatte ihn völlig vergessen. Die Schlägerei hatte sie so aufgeregt, dass sie das eigentliche Problem vergessen hatte. Sie wollte ihn ja Ron und Harry zeigen.
"Ginny, der Brief!", spieh Hermine plötzlich aus. Sie musste jetzt mit jemandem reden. "Wir wollten ihn doch Harry und Ron zeigen!"
Ginny nickte und sah sich um. "Na ja, Harry fällt wohl aus! Aber wir können Ron suchen!"
"Na toll. Dann müssen wir wieder durch die Gänge laufen und wer weiß, wo sich der wieder aufhält!", sagte Hermine und schüttelte, genervt von ihren beiden besten Freunden, den Kopf.
"Wen müsst ihr suchen?", fragte plötzlich eine Stimme hinter Hermine.
Sie drehte sich auf der Stelle um und blickte in das sommersprossige Gesicht von Ron. "Ron? Wo kommst du denn her?", fragte sie. "Wir wollten dich grade suchen gehen!"
"Hab ich mitbekommen! Was ist denn los? Ist was passiert?", fragte er und noch ehe er mit einer Antwort rechnen konnte, zogen ihn Ginny und Hermine aus der Großen Halle, die jetzt so überfüllt war, dass man sich nur mehr durchdrängen konnte.
Sie zerrten Ron in ein Klassenzimmer und Hermine holte den Brief aus ihrer Schultasche.
"Hier!", sagte sie und hielt ihn ihm entgegen.
"Wäääh…was ist das?", rief Ron angeekelt und drehte den Kopf weg.
"Ein Brief. Mann…stell dich nicht so an, Ron!", sagte Ginny und griff in das Kuvert, das Hermine immer noch festhielt, und holte den trockenen, blutlosen Brief heraus. "Da, .lies!"
Ron nahm den Brief mit seinen Fingerspitzen entgegen und begann ihn zu lesen. Sein Gesichtsausdruck wechselte von angewidert zu schockiert.
"W-wann ist der…angekommen?", fragte er und blickte Hermine an.
"Heute Vormittag! Seamus hat ihn mir gebracht. Die Eule, die den Brief gesandt hat, ist gestorben, weil sie ein Vogel unterwegs angegriffen hat, weshalb auch der Brief so blutverschmiert ist!", plapperte Hermine los und Ron wirkte noch geschockter.
"Das ist nicht dein Ernst?", fragte er und schluckte schwer.
"Doch…leider! Oh…und hier ist der Zeitungsartikel, den mir Tonks geschickt hat!", sagte sie und griff in dem Briefumschlag herum und zog den zerknüllten Artikel heraus.
Ron überflog ihn rasch und je mehr er las, desto entsetzter schien sein Ausdruck. "Fudge…tot?", würgte er hervor und Hermine nickte knapp.
Hermine hatte keine Ahnung, was sie sagen sollte. Allein die Tatsache, dass Bill und Fleur noch nicht zurück sind, brachte sie zum Schweigen. Sie hätte gerne etwas gesagt, aber sie wusste nicht was. Erst jetzt fiel ihr auf, dass Ginny kein Wort über die Sache mit Bill und Fleur gesagt hatte. Dabei hatte sie doch den Brief gelesen.
Hermine dachte nach, doch außer dem Grund, dass Ginny hinter ihr stand und es eigentlich hätte lesen müssen, fiel ihr kein vernünftiger Grund ein.
"Wir sollten Mum und Dad einen Brief schreiben!", sagte Ron und sah zu Ginny, die ihn fragend ansah.
"Wieso? Die wissen doch sicher, dass Fudge und Moody tot sind!", sagte Ginny und zuckte die Achseln.
"Ja, schon, aber ich meine wegen Bill und Fleur!", sagte Ron und stotterte die letzten Worte nur mehr.
Ginny konnte jetzt nicht mehr anders. Sie sah ihren Bruder fragend an. "Wieso wegen Bill und Fleur. Ich dachte, sie seien auf Wohnungssuche!"
"Hast du den Brief denn gelesen?", fragte Ron jetzt und Hermine stand nur reglos und schweigend da. "Sie haben sich noch nicht bei Mum und Dad gemeldet. Was ist, wenn ihnen was passiert ist? Wenn…Du-weißt-schon-wer sie…h-hat?"
"Ron. Hör auf! Sag so was nicht!", meldete sich nun Hermine doch zu Wort. Sie konnte es nicht ertragen, jetzt jemanden streiten zu sehen und schon gar nicht die beiden Weasley-Geschwister.
Die beiden hörten sofort auf und blickten Hermine an. Dann sagte Ginny: "Hermine…könntest…könntest du…m-mir d-den Brief…geben?"
"Ja…hier!", sagte Hermine und sreckte ihn ihr entgegen.
Es dauerte einige Zeit, bis sich Ginny dazu entschloss, den Brief tatsächlich in die Hand zu nehmen und zu öffnen. Mit geweiteten Augen blickte sie auf die fein säuberlich gekritzelte Schrift und als sie geendet hatte schlug sie die Hand vor den Mund und fing an zu schluchzen. Ron, der nicht wollte, dass Ginny weinte, legte schnell einen Arm um seine Schwester und einen um Hermine.
Gerade in diesem Moment ging die Tür auf und jemand räusperte sich hinter den drei Freunden.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht

Twitter
HPXperts-Shop
Hobbit 3: Begleitbuch
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich je etwas anderes als Buchautorin werden wollte.
Joanne K. Rowling