von Sabrina Snape
Kurz bevor es soweit war, schickten Sabrina und Tracy noch ihre Briefe ab, ein Blick auf die Uhr verriet ihnen aber, dass sie sich jetzt beeilen mussten. Gehetzt erreichten sie die Spitze des Astronomieturms, auf dem sich schon Schüler aus Slytherin und Hufflepuff versammelt hatten.
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Oben im Turm angekommen befanden sie sich zuerst in einem rund angelegten Klassenzimmer. Auf der anderen Seite des Raums lag eine weitere Türe, die nach draußen führte und durch einige Fenster konnten sie bereits die Teleskope sehen, die rings umher aufgestellt waren.
Aber das tollste war die Decke, welche einen leuchtenden Sternenhimmel zeigte wie es manchmal in der Großen Halle der Fall war. Und auch wenn sie kein Vergleich dazu war, begannen einige der Schüler zu staunen, als sie nach oben blickten.
Sabrina war schon seit jeher von den Sternen fasziniert. Deshalb hatte ihr Tante Gwen vor einem Jahr sogar ein kleines Teleskop geschenkt. Jetzt wartete sie aufgeregt wie alle anderen auf ihre erste Unterrichtsstunde.
Kurze Zeit später kam auch Professor Sinistra die Treppen hoch gestürmt und begann mit der Namensliste und dem Unterricht. "Willkommen zu dieser späten Stunde für eine gemütliche Runde Astronomie. Für all die, die noch nichts von Astronomie gehört haben, möchte ich eine kleine Einführung machen.
Die Astronomie ist die Wissenschaft der Sterne, der Planeten und der Weite des Alls.
Sie ist außerdem Grundlage der Astrologie, mit der ihr sie bitte nicht verwechseln solltet. Im Gegensatz zur Astrologie befassen wir uns nicht mit irgendwelchen Deutungen sondern rein mit den physikalischen Eigenschaften der Himmelskörper.
Zu allererst werden wir aber ganz einfach anfangen. Vielleicht kann mir jemand ein paar Dinge nennen, die wir dort draußen finden." Sabrina streckte und Professor Sinistra nickte ihr zu.
"Es gibt viele Objekte im Weltall. Wir leben auf einem Planeten, von denen es neun in unserem Sonnensystem gibt. (Anm: Inzwischen sind es nur noch 8, da Pluto kein Planet mehr ist.) Sie umkreisen die Sonne im Zentrum. Die Sonne umkreist wiederum das Zentrum der Milchstraße unsere Heimatgalaxie." Hier unterbrach Sabrina, da Professor Sinistra sie freudestrahlend anblickte und Sabrina damit total irritierte.
"Wunderbar Miss Fairwater! Fünf Punkte für Slytherin! Beschäftigen sie sich in ihrer Freizeit mit Astronomie?" Sabrina lief rot an, sie war die erste, die für Slytherins Erstklässler Punkte erhielt. Und jetzt, da alle zu ihr blickten, war sie so nervös, dass sie kaum einen vollständigen Satz heraus brachte. "Ehm,... ja,... ich, ich lese viel."
Hocherfreut und zu Sabrinas Glück setzte Professor Sinistra den Unterricht fort und schrieb einige Stichworte an die Tafel. "Die Planeten umkreisen, wie Miss Fairwater schon sagte, die Sonne. Sie bildet die Mitte des Sonnensystems. Gehen wir aus dem Sonnensystem heraus, finden wir noch viele weitere dieser Systeme. Nicht jedes hat die gleichen Planeten, aber sie bilden ebenfalls Systeme.
Sie zusammen umkreisen einen weiteren Punkt und bilden so eine Galaxie. Und es gibt sehr viele Galaxien, lasst euch das gesagt sein. Und jetzt genug zur Theorie für heute, ich werde euch jetzt erst ein mal einen Planeten und eine Galaxie zeigen. Miss Fairwater, was wissen sie über Saturn?"
Sabrina, die eben noch geschrieben hatte, schreckte hoch und überlegte. "Saturn ist ein Gasplanet und hat einen Ring, sonst fällt mir nichts ein."
"Wunderbar, das reicht mir schon vollkommen! Saturn ist bekannt für seine Ringe, die wir nachher im Teleskop auch sehen werden. Aus was sie bestehen werden wir später noch durchnehmen.
Erst ein Mal werde ich euch in Zweiergruppen einteilen. Bitte zieht jeder eine Kugel mit einer Teleskopnummer."
Als Sabrina ihre Kugel zog, blickte sie auf die Kugel und sah deutlich eine Zwei aufleuchten. "Und was hast du, Tracy?" Tracy hielt Sabrina ihre Kugel unter die Nase auf der eine drei stand. "Naja, wenigstens sind wir nebeneinander." lächelte Sabrina schwach.
"Geht jetzt bitte raus an die Teleskope, ich werde bei allen vorbeigehen!" rief Professor Sinistra über die Köpfe hinweg.
Eine lange Schlange bildete sich, bis alle Schüler endlich draußen waren. Als Sabrina an Teleskop zwei ankam, erkannte sie ihren Partner sofort.
Der Blondschopf lächelte sie verlegen an, als er bemerkte, wen er als Partnerin hatte.
"Heute Abend werden wir mit ein paar einfachen Sachen beginnen, die Teleskope werde ich selbst einstellen. Das nächste Mal werdet ihr das allerdings selbst machen." erklärte sie, tippte eins der Teleskope an und während sich dieses auf etwas für das Auge unsichtbares einstellte, folgten alle anderen Teleskope.
"Hier seht ihr den Planeten Saturn, nur zu, mit diesem Teleskop erkennt ihr gut seine Ringe!" rief Professor Sinistra.
Nur wenige wagten es, durch das Teleskop zu sehen. Selbst Sabrina hielt sich zurück und warf einen Blick auf Draco.
Dieser flüsterte jedoch nur leise: "Ladies first." und lächelte schmierig.
Also gut, wenn er sich nicht traute, würde sie eben durchschauen. Vorsichtig ging sie zum Okular und blickte durch.
Nach einigen Momenten sah sie eine helle Scheibe, die von einem Ring umgeben war. Sie hatte ihn gefunden, Saturn - der Herr der Ringe. Mehr wie die Ringe konnte sie allerdings nicht sehen und machte deshalb den Platz frei für Draco.
"Ich sehe da nichts!" beschwerte er sich und blickte vorwurfsvoll auf Sabrina. Doch gerade, als sie den Mund öffnete, um ihm zu helfen, stand Professor Sinistra neben ihr.
"Gibt es ein Problem, Mr. Malfoy?" fragte sie so laut, dass Draco und Sabrina zusammenschreckten.
Draco schüttelte heftig den Kopf, was Professor Sinistra zufrieden zu stellen schien, denn sie ging weiter zum nächsten Teleskop. Dort blickte Tracy gerade durch, während ein hagerer Junge neben ihr stand, den Sabrina nicht kannte.
"Kannst du mir mal helfen?" bat Draco und Sabrina drehte sich wieder zu ihm.
"Warum hast du denn nicht Professor Sinistra gefragt?" Unverständlich sah sie ihn an, aber als er hoffnungslos mit den Schultern zuckte, ging sie seufzend zu ihm.
"Du hast hier durchgeschaut, richtig?" fragte sie und redete nach einem bestätigenden Nicken von Draco weiter: "Also du darfst deine Augen nicht verkrampfen. Das andere Auge lässt du am besten offen und hälst es nur mit der Hand zu.
Und dann musst du etwas suchen und dein Auge hin und her bewegen. Dann siehst du ihn auch."
Draco nickte noch ein mal und versuchte es erneut. "Ah, jetzt habe ich ihn." sagte er hocherfreut. "Sieht aber nicht gerade interessant aus."
"Naja, die Sicht ist heute nicht so gut." gab Sabrina zu.
Draco schnaubte leise und fragte: "Sag mal, hast du das schon oft gemacht?"
Sabrina, die gerade noch mit ihrem Blick über den Himmel gestreift war, sah ihn wieder an, als sie antwortete: "Schon einige Male. Daheim habe ich ein kleines Teleskop und fast jede klare Nacht war ich damit draußen."
Beeindruckt blickte Draco nach oben, während die Pärchen auf beiden Seiten auch anfingen zu reden.
"Schön sind die Sterne ja schon. Aber ich glaube kaum, dass ich mir da mehr Interesse abringen kann, wie mal hoch zu schauen." gab er zu, konnte seinen Blick aber gleichzeitig nicht vom Himmel wenden.
Sabrina lächelte. Er mochte zwar nicht so viel für große Teleskopbeobachtungen übrig haben, aber er hatte zumindest die Schönheit des Universums erkannt, sonst würde er nicht so fasziniert nach oben sehen.
Und ihr kam eine Idee, wie sie ihn vielleicht noch mehr vom Sternenhimmel beeindrucken konnte.
"Wusstest du, dass dein Name ein Sternbild ist?"
Ãœberrascht drehte Draco sich zu Sabrina und sah sie fassungslos an. "Du machst Witze!"
"Nein, überhaupt nicht. Es gibt ein Sternbild namens Draco oder auch Drache. Moment, ich habe sogar eine Karte." Sabrina, glücklich darüber, mit der Idee voll ins Schwarze getroffen zu haben, zog die Sternbildkarte aus ihrer Tasche.
"Hier, siehst du? Der Drache windet sich zwischen dem großen und dem kleinen Wagen."
Draco blickte von der Karte auf und sah Sabrina ins Gesicht als er erstaunt antwortete: "Wow. Das habe ich nicht gewusst."
Sabrina schenkte ihm ein freundliches Lächeln, doch bevor sie weiterreden konnte, rief Professor Sinistra laut: "Bitte weg von den Teleskopen!"
Durch einen Tip mit dem Zauberstab richteten sich die Teleskope wieder auf etwas aus und Professor Sinistra begann zu erklären.
"Diese vier Sterne umkreisen sich gegenseitig. Sie befinden sich im Sternbild Leier, dass durch den hellen Stern Wega sehr gut gefunden werden kann."
Draco, der immer noch neben dem Teleskop stand, sah erneut durch.
"Naja, so toll sind die jetzt auch wieder nicht." murmelte er und blieb wie erstarrt stehen, als er Professor Sinistra neben sich erkannte.
"Was sagten sie eben, Mr. Malfoy?" fragte sie spitz und beobachtete den verschüchterten Jungen genau, als dieser ein "Nichts, Ma'm." stammelte.
"Mr. Malfoy, die Astronomie ist eine Wissenschaft, keine Kunst. Es geht hier nicht darum, etwas schönes zu sehen, sondern etwas zu sehen und seine Eigenschaften zu bestimmen!"
Wütend rauschte sie davon und lies Draco irritiert stehen.
"Was war denn das?" fragte Sabrina, die das Ganze genau beobachtet hatte. "Ich glaube die Frau hat noch nie schöne Fotos gesehen!"
Kopfschüttelnd drängte sie sich an Draco vorbei und blickte durch das Teleskop.
"Da weiß man ja nicht ein mal, welche Sterne dazu gehören." beschwerte sie sich und blickte auf zu Draco.
Und ihr kam eine Idee, bei der sie sich das verschmitzte Grinsen nicht verkneifen konnte.
"Draco, hast du Lust auf einen farbenfrohen Doppelstern?" flüsterte sie und er zuckte nur mit den Schultern.
Schnell drehte sie das Teleskop auf eine andere Stelle und sah hindurch.
Draco bemerkte, dass die Schüler neben ihnen bereits neugierig beobachteten, was Sabrina da machte, doch sie schien es nicht zu bemerken und machte fröhlich weiter.
"Hier, schau durch. In der Mitte stehen zwei Sterne sehr nahe beieinander. Einer von ihnen ist gelb, der andere blau."
Sabrina machte Draco den Platz frei und er blickte neugierig hindurch.
"Die beiden sehen wesentlich interessanter aus, wie die von Sinistra!"
"Echt? Darf ich auch mal sehen?" fragte plötzlich das Mädchen von nebenan und Draco machte ihr Platz.
"Du hast recht! Das sieht wesentlich toller aus wie die anderen." bestätigte sie und konnte sich kaum vom Teleskop trennen. Inzwischen kamen auch Tracy und ihr Partner und binnen weniger Minuten waren alle, die neugierig kamen, begeistert von den zwei Sternen.
"Wer hat das Teleskop verstellt?" herrschte Professor Sinistra die Schüler an, sodass sie auswichen.
Den Rest der Stunde verbrachten sie damit, im Klassenzimmer ihre Beobachtungen niederzuschreiben und von Professor Sinistra eine Einführung in die Sternbilder zu erhalten.
Als Hausaufgabe sollten sie alle Sternbilder auflisten (mitsamt den lateinischen Namen) sowie die Tierkreiszeichen skizzieren. Stöhnend durch den weiteren Berg an Hausaufgaben gingen die Slytherins zurück zu ihrem Gemeinschaftsraum. Schnell war auch dieser verlassen, da alle Schüler ins Bett gingen.
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Sorry, hat mal wieder länger gedauert ^^ Hoffe es gefällt euch und ihr hinterlasst mir einen Kommi :)
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