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Fanfiction

So not over you... - Weihnachten 1

von The Jo

Ihr Süßen… was ist nur mit meinen Reviewern passiert?? Gestorben vor Schock und Trauer?? Ich hoffe nicht… :o). KUSSI!!!

@ cara: NEIN HARRY IST NICHT VERHEIRATET *empörtes Schnaufen*. Aber ich werde gut auf Ginny aufpassen, keine Angst. An dem Satz habe ich lange gefeilt - toll, dass er dir so positiv aufgefallen ist!
@pauline potter: … Sind wir uns denn wirklich sicher, dass die beiden füreinander geschaffen sind…?
@Sam: Danke!! Tut mir leid, dass du weinen musstest… Das ist jetzt das vorletze Kapitel, genieße es :o)…
@ladypotter: Ja, Ginny kann dir ruhig leid tun!!! Die Arme… Ich drück dich auch!
@Legolas: … nein, nicht zu Ende. Aber bald!! :o(.


Bells will be ringing the glad, glad news
Oh what a Christmas to have the blues
…
My baby's gone (my baby's gone) I have no friends
To wish me greetings once again

(Bonjovi - Please come home for Christma - *schluchz!!!*s)


„Hör mal, du kannst wirklich mitkommen! Das wär total cool, du würdest Kates Eltern auch endlich mal kennen lernen… und ich wäre nicht so alleine.“ Harry grinste schräg, während er seinen Kopf zu seinem grübelnden Paten drehte. „Sirius?“
Er schreckte auf und stieß dabei fast die Flasche Butterbier um, die neben ihm stand. „Hm? Entschuldige, ich habe gerade nicht zugehört. Was hast du gesagt?“
„Dass du dir doch noch mal überlegen sollst, mit mir in die Schweiz zu fahren“, wiederholte Harry geduldig. „Du kannst doch auch Ski fahren!“
„Jaah…“ Sirius hatte eigentlich keine Lust, mit den Eltern der zugegebenermaßen ganz süßen Kate über so langweilige Themen wie Geldanlage und eventuelle zukünftige Enkelkinder zu reden.
„Ich weiß nicht. Ich glaube nicht, dass ich da so gut… du weißt schon. Außerdem - Molly und Arthur haben mich schon in den Fuchsbau eingeladen.“
„Oh, das wusste ich gar nicht. War aber klar, oder? Sobald Molly jemanden in ihr Herz geschlossen hat, hat man keinen Chance mehr zur Flucht. Bin ja mal gespannt, ob du auch einen ihrer genialen Pullover bekommst!“ Harry lachte beim Gedanken an einen anzüglich grinsenden Sirius, der sich langsam und fast schon sexy einen schwarzen Pulli (mit einem dunkelgrauen S darauf!) über den nackten Oberkörper zog, während Molly daneben heftig errötete. Gib's zu, Molly, das wolltest du doch sehen, als du mit dem Stricken angefangen hast, würde er sagen und ihr zuzwinkern. „Aber hey, das ist wirklich cool. Vielleicht kannst du Ginny ja ein wenig aufmuntern.“
„…ja, vielleicht“, murmelte Sirius unentspannt und hoffte, dass Harry so schnell wie möglich von diesem Thema lassen würde.
„Ich würde ja am liebsten auch…“ Harry seufzte. „Also, verstehe mich nicht falsch, ich bin mit Kate zusammen und die Sache mit Ginny ist natürlich längst vorbei, aber ich mache mir schon Sorgen. Nur, das kann ich Kate nicht erklären, die würde… Ich glaube nämlich, sie hat ein bisschen… Wie soll ich dir das am besten erklären?“
Sirius seufzte. „Ich verstehe dich schon.“
„Sie ist ja nicht eifersüchtig, oder so - aber…“ Harry beugte sich vor. „Weißt du, erinnerst du dich noch an die Verlobung von Neville?“
Und wie er sich daran erinnerte. Merlin, das würde ein schmerzhaftes Gespräch werden. „Ähm - ja. Warum?“
„Ginny war extrem schön an diesem Abend. Ich meine“, Harry lachte etwas, „Ginny sieht natürlich immer schön aus. Das macht mir nichts aus, weißt du? Ich freue mich natürlich immer, wenn ich sie sehe und sie ist auch eine gute Freundin von mir, aber Kate, ähm, hat das ein bisschen… vielleicht nicht gerade geschockt, aber zumindest eingeschüchtert.“
„Na ja, aber du musst auch ihren Standpunkt bedenken.“ Sirius räusperte sich unbehaglich. „Es ist wahrscheinlich immer schwierig, einen ehemaligen Partner von seiner jetzigen Beziehung kennen zu lernen. Vor allem, wenn dieser so sensationell aussieht wie - äh - Ginny.“ Er hatte dieses Problem nie gekannt - eigentlich war er immer derjenige gewesen, der andere eingeschüchtert hatte.
„Sieht sie wirklich, oder?“ Harry starrte gedankenverloren in die Flammen. „Kein Wunder, dass sie so beliebt ist. Weißt du - ich habe mich… das hört sich jetzt vielleicht doof an, aber ich habe mich oft gefragt, ob sie Mum nicht ein bisschen ähnlich ist…?“
„Natürlich ist sie das. Das Temperament, das Aussehen, der Grips.“ Sirius stürzte den Rest des Butterbiers seine Kehle hinunter. „Willst du auch noch eins?“
„Nee, danke.“ Harry schüttelte gedankenverloren den Kopf. „Es würde mich halt nur interessieren, warum sie das gemacht hat… Erzähl das bloß nicht weiter, aber sie hat mir gesagt, dass sie sehr wohl wusste, was sie in der Disko genommen hat.“
„Ja?“ Sirius stand auf, um in die Küche zu gehen. „Na ja… vielleicht… so gut kenne ich sie doch auch nicht.“
„Ja, stimmt schon. Sorry, aber ich kann einfach nicht aufhören darüber nachzudenken.“ Harry gähnte ausgiebig. „Hey - aber es wäre trotzdem echt cool, wenn du vielleicht mal ein bisschen mit ihr reden würdest. Nur so, um sie auf andere Gedanken zu bringen. Sie mochte dich immer gerne.“


Als Ginny am frühen Nachmittag des 24. Dezembers von ihrem Bruder Charlie in den Fuchsbau getragen wurde, hatte sich der graue Himmel der vorherigen Tage aufgeklart und anstelle der matschig grauen Wolkendecke strahlte ein schon fast unverschämt blauer Himmel auf sie herunter.
„Es soll bald wieder schneien, Gin“, sagte Charlie munter, als er mit dem Fuß die Gartenpforte aufstieß. „Zum Glück, was wäre auch ein Weihnachten ohne eine ordentliche Schneeballschlacht?“
Ginny lächelte ihn von der Seite an. „Da ist wohl jemand scharf darauf, eingeseift zu werden…?“
„Hör du lieber auf, so große Töne zu schwingen, junges Fräulein.“ Er drückte mit dem Ellenbogen den Türgriff hinunter und trat in den schmalen Flur. „Wir sind wieder da-haaa!“
Türen knallten auf allen Etagen, Fußgetrappel ertönte und gerade auf sie zugestürmt kam Molly Weasley, angetan mit ihrer Schürze und einen Kochlöffel in der Hand. „Ginny, Kindchen!“
„Mum, hallo.“ Ginny zappelte sich von Charlies Arm und ließ sich von ihrer Mutter in die Arme schließen. „Es ist so schön, wieder hier zu sein. Ich habe bis zum Schluss Angst gehabt, dass sie mich nicht entlassen werden. Wer ist denn schon da?“
„Bill und Fleur sind gerade mit den Kinder angekommen“, zwitscherte Molly fröhlich und wie aufs Stichwort schwebte Fleur in den Flur hinein.
„Ah, Ginny“, sagte sie freundlich und hauchte Ginny einen Kuss auf die Wange. „Vie geht eß dier?“
„Gut“, sagte Ginny mit einem gezwungenen Lächeln. Irgendwann hatte sie sich natürlich mit der Frau ihres Bruders Bill ihm zuliebe arrangiert, aber das hieß noch lange nicht, dass sie es gerne getan hatte. „Hattet ihr eine gute Anr-“
„Molly, vo siend die ßwillinge?“, unterbrach Fleur sie mit umwölkter Stirn. „ßind ßie vielleischt mied Fred und George alleine…“
„Oh je“, sagte Molly, wurde blass und stürzte dann ihrer schönen Schwiegertochter hinterher. Ginny warf Charlie einen fragenden Blick zu.
„Haben den beiden heute Morgen Hasenohren angehext“, gluckste er amüsiert. „Hättest mal die Gesichter von Fleur und Mum sehen sollen. Das is' niesch komiesch… sogar Bill musste lachen. Ich lade mal eben deine Sachen aus, ja?“
Ginny grinste in sich hinein. „Danke. Wo sind - “
„Ginny!“, ertönte es da schon hinter ihr und mit der Wucht einer Kanonenkugel prallte Hermione auf sie. „Gott, wie geht es dir?“
„Gut“, krächzte Ginny und schnappte nach Luft. „Uff! Ich - “
„Hey, Gin.“ Ron war hinter Hermione aufgetaucht und grinste ihr zu. “Alles klar?”
“Wenn du deiner Herzallerliebsten sagen würdest, dass sie mich erdrückt, würde es mir wesentlich besser gehen.“
„Oh. Entschuldige.” Hermione wurde rot und trat schnell zur Seite. „Hast du Hunger?“
„Hm”, machte Ginny unentschlossen. “Wo ist Dad?”
“Mit Fred und George im Wald, den Baum holen. Nach Muggelmethode. HA!” Rons ganzes Gesicht drückte Freude darüber aus, dass er in diesem Jahr um diese Schufterei herumgekommen war.
„Komm, lass uns in die Küche!“ Hermione zog Ginny mit sich. „Ich habe gehört, dass Harry dich besucht hat?? Wie geht's ihm? Was macht er?“
„Ja, was hat er gesagt?! Warum hat er uns nicht gesagt, dass er nach London gekommen ist? Ist er jetzt bei Sirius?“, schaltete Ron sich ein.
„Ähm - meine Eltern kommen morgen zum Mittagessen!“, sagte Hermione, ein wenig zu hastig. „Ist das nicht toll?!“
„Ja, ich freue mich für dich.“ Ginny sah zu, wie Hermione einen einfachen Haushaltszauber murmelte und den Teekessel zum Dampfen brachte. „Ähm, Harry ist nur kurz vorbei gekommen, um Hallo zu sagen.“
„Da hätte er eigentlich mal Bescheid sagen können“, grumpfte Ron unzufrieden und ließ sich neben seiner kleinen Schwester nieder. „Und, wie geht's ihm?“
„Gut.“ Ginny hob die Achseln und unterdrückte ein Gähnen. Sie war immer noch so müde… „Ein bisschen aufgeregt. Es ist wohl das erste Mal, dass er mit Kate und ihren Eltern so lange zusammen ist. Und dann auch noch über Weihnachten… das scheint so langsam richtig ernst zu werden.“
„Aber hallo. Der ist schneller verheiratet, als er Schwiegermutter sagen kann“, stellte Ron grinsend fest. „Ist sie wenigstens ok?“
„Ja, schon.“ Ginny nickte schläfrig. Sie wollte einfach nur ins Bett. Oder in die Badewanne… Das war eine gute Idee! „Ich habe sie nur einmal kurz gesehen, aber da hat sie wirklich einen netten Eindruck gemacht. Sie scheinen wirklich glücklich zu sein.“
„Na super“, sagte Ron und sah Ginny anklagend an. „Und wie soll ich jetzt an Karten für die Weltmeisterschaft kommen?!“
Ginny stand abrupt auf. „Mach dir darüber bloß keine Sorgen, Ron. Ich schlafe einfach noch mal mit Viktor Krum und organisiere dir welche.“
„Was?“, fragte Ron irritiert und starrte ihr verdutzt hinterher. „Was ist denn mit der los?“
Hermione starrte ebenfalls auf die Tür. Hatte sie gerade tatsächlich noch mal verstanden?! Nein... nein, das war unmöglich. Ginny hatte doch im Tropfenden Kessel gesagt, dass sie - aber das war schließlich auch alleine Ginnys Angelegenheit… Sie schüttelte den Kopf, um die Gedanken daran zu vertreiben. „Wahrscheinlich ist sie einfach noch ein bisschen durch den Wind und - “
„Ja, aber deswegen muss sie doch nicht gleich -“
Die Türklingel schrillte und selten war Hermione so dankbar für eine solche Unterbrechung gewesen. „Ich - ähm, ich gehe aufmachen!“



Im zweiten Stock hatte Ginny schon längst die Tür hinter sich verschlossen und ihre Kleider abgelegt, um in die mit einem heißen Schaumbad gefüllte Wanne zu steigen.
Sie schloss die Augen und genoss es, in dem heißen, seifigen Wasser zu liegen. Es war so schön, sich von dem Schaum treiben zu lassen, sie konnte einfach die Augen schließen und an nichts anderes denken als an das warme Wohnzimmer im Erdgeschoss mit dem bunt geschmückten Tannenbaum.
Da unten gab es nur Menschen, denen sie wichtig war, die sie mochten und liebten. Menschen, die Ginny ständig und schwer enttäuschte.
Wenn sie die Augen schloss, dann konnte sie fĂĽr einen Augenblick vergessen, was sie fĂĽr eine Katastrophe war. Als Tochter, als Schwester und Freundin, als Partnerin.
Sie könnte einfach die Augen geschlossen halten und darauf warten, wie sie langsam unter Wasser sinken würde, vielleicht schon eingeschlafen - wie sich ihre Lungen mit Wasser füllen würden…
Es wäre ganz leicht und schmerzlos, sie würde gar nichts mehr spüren, nur aufhören zu denken… es würde nie wieder Sirius geben, der durch ihre Gedanken geisterte oder Tom, dessen leises, eindringliches Zischen nie ihren Kopf verlassen hatte.
Sie könnte es einfach mal versuchen, sich langsam nach unten rutschen zu lassen. Ginny ließ ihren Kopf einfach sinken, ihre Haare quollen als rote Wolke auf, ihr Mund und ihre Nase tauchten unter Wasser, es fühlte sich friedlich an und -
Es klopfte an der BadezimmertĂĽr und Ginny schoss wie ein Pfeil aus dem Wasser, nach Luft schnappend wie ein Fisch auf dem Trockenen.
„…ja?!“
„Kann ich reinkommen?“ Es war Tonks.
„Ja, sicher.“ Merlin!! Keuchend legte Ginny den Kopf auf den Badewannenrand. Was war nur in sie gefahren, wurde sie verrückt?! Hatten diese ganzen Heiler mit den besorgten Mienen etwa doch Recht…?
Tonks, angetan mit einem entzückenden Weihnachtsoutfit - bestehend aus einem roten Minikleid mit weißem Pelzbesatz an Ausschnitt, Handgelenken und Saum und den obligatorischen, platingoldenen Rauschelocken bis zur Hüfte - stolperte ins Badezimmer. „Ginny!“
„Hey Tonks.“ Sie strich sich die nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Wie geht's?“
Sie war definitiv auf dem besten Weg, den Verstand zu verlieren.
„Nicht gut!“, flüsterte Tonks panisch und schloss rasch die Tür hinter sich. „Warum hast du mir denn nicht gesagt, dass Remus auch kommen würde?!“
Ginny stand vorsichtig aus dem langsam abkühlenden Wasser auf und wies auf einen Stapel Handtücher. „Kannst du mir mal bitte eins reichen? Ähm - weil du sonst nicht gekommen wärst. Und es ist schrecklich, Weihnachten alleine verbringen zu müssen.“
„Au Backe.“ Tonks sah aus, als hätte sie gerade eben Zahnschmerzen bekommen und trat an Ginny heran. „Bitte.“
„Danke.“ Sie trocknete sich langsam das Gesicht und stieg dann, mit immer noch zitternden Knien, aus der Wanne. Verrücktverrücktverrückt, dachte sie in einer Endlosschleife, eher verwundert als entsetzt und fing an sich abzutrocknen.
„Oh Merlin!“, sagte Tonks fassungslos und starrte Ginny mit offenem Mund an.
„Was.“ Ginny wickelte sich ein Handtuch um ihren Kopf - und bei dem Blick in den Spiegel verstand sie, was Tonks so schockiert haben musste. Sie betrachtete ihren nackten Körper nachdenklich. Noch waren die letzten Spuren von Sirius an ihr zu erkennen… Dunkelrote Male am Hals und ihren Brüsten, wunde Stelle zwischen den Beinen, verblassende Striemen an ihrem flachen Bauch und den Hüften, blaue Flecken an den Oberschenkeln … Es sah tatsächlich ein wenig beängstigend aus, wenn man nicht wusste durch welche Akte der Leidenschaft diese Markierungen entstanden waren. Und dass Sirius seine Wege gerne etwas heftiger beschritt.
„Das ist ja…“ Tonks fehlten die Worte. „Ich bin… Merlin.“ Sie lachte verlegen. „Du musst sicherlich denken, ich bin verklemmt oder… oder so.“
„Nein, das denke ich nicht.“ Ginny warf ihr ein Lächeln zu. „Ich denke, du hast nur noch nie eine Nacht mit Sirius verbracht.“
Ihre Freundin verzog mit einer Mischung aus Ekel und Neugier das Gesicht. „N-nein, das habe ich nicht. Und wenn ich mir das so ansehe bin ich mir ziemlich sicher, das ich das auch nie möchte…“
Ginny lächelte sparsam und wickelte sich in ihren etwas zu kurzen, lindgrünen Bademantel. „Wie du meinst.“
„Na ja, wie auch immer.“ Tonks räusperte sich verlegen. „Ähm, und was ist jetzt mit ihm? Also - habt ihr noch mal miteinander geredet?“
Ginny betrachtete ihr ovales Gesicht im Spiegel. „Mm-hm.“
„Und?“ Die hübsche Weihnachtselfe blickte sie erwartungsvoll an. „Was ist, habt ihr alles geklärt?“
„Sozusagen.“
„Ja - und? Kommt er später auch?“
„Nein, das kann ich mir kaum vorstellen.“ Ginny lachte trocken durch die Nase.
„Was - wie?“ Tonks stand langsam auf. „Heißt das, dass…“
„Ja“, unterbrach Ginny sie gequält. „Und bitte - “
„Ginny?!“, erschallte die Stimme ihrer Mutter im Flur. „Bist du im Badezimmer?“
„Ja.“ Ginny warf Tonks einen warnenden Blick zu, bevor ihre Mutter hineinstürmte.
„Hier bist du ja, Schätzchen!“ Sie strahlte beim Anblick ihrer Tochter und umarmte sie spontan. „Hier, ich habe dir deine Sachen noch mal gebügelt!“
„Oh, Mum... das hättest du nicht machen müssen. Aber danke.“ Ginny legte den Stapel Kleidung neben sich auf einen Hocker. „Ich komme sofort.“
„Kindchen, ganz ruhig! Es ist erst fünf Uhr. Wusstet ihr eigentlich, dass Sirius doch nicht kommt? Hat erst vorgestern abgesagt. Ich frage mich wirklich, warum… er wird wieder alleine in diesem - Haus sitzen und der Vergangenheit nachhängen…Das ist nicht gut.“ Molly seufzte teilnahmsvoll und sah sich kurz im Spiegel an. „Der arme Mann! Er müsste seine Gefühle einfach mal zulassen.“
„Wie - ähm, wie meinst du das, Mum?“, fragte Ginny und schluckte mühsam.
Molly warf ihr einen verwunderten Blick zu. „Nur so, ganz generell… Ich weiß ja, dass Sirius kein einfaches Leben hatte - aber ich weiß ja nicht so recht, diese ganzen Frauen und er ist immer so rastlos, nicht wahr? Ich denke immer noch an früher, er war immer schon ein schwieriger Charakter natürlich, ein Frauenheld und was für einer… Wenn ich daran denke, wie er seine Freundinnen abserviert hat…“ Molly gab einen entrüsteten Laut von sich. „Aber andererseits wussten sie natürlich, worauf sie sich einließen. Jetzt ist er oft so… fürchterlich stimmungsvoll. Das kann doch nicht gesund sein…“
„Na ja, 12 Jahre in Azkaban gehen an einem Menschen nicht spurlos vorbei, denke ich mal“, sagte Tonks nach einem kurzen Räuspern und Ginny war ihr sehr dankbar dafür.
Molly stieß einen bekümmerten Seufzer aus. „Ja, sicherlich. Ich frage mich, ob er überhaupt jemals mit jemandem darüber geredet hat. Es kann doch keine Lösung sein, ständig in diesem grässlichen Haus zu sitzen und seiner Jugend nachzutrauern…“
„Nein, bestimmt nicht.“ Tonks schüttelte bekräftigend den Kopf. „Vielleicht bräuchte er einmal jemanden - also, eine Beziehung, jemand, der ihn so liebt, wie er ist…“
„Ja, das habe ich auch schon häufig gedacht. Vielleicht täte es ihm wirklich mal gut, ein hübsches Mädchen zu finden und sich mit ihr niederzulassen…“ Molly stand mit einem weiteren Seufzer schwungvoll auf. „Aber was rede ich, Sirius hat in seinem Leben wahrscheinlich noch nie einen Gedanken an eine Familie verschwendet.“
Ginny musste kräftig schlucken, um die Tränen zu unterdrücken. „Ja, also… ich… ich ziehe mich dann mal um, was?“
„Natürlich, Kindchen.“ Molly gab ihr einen Kuss und wandte sich dann zur Tür. „Bis gleich.“
Als die TĂĽr hinter ihr zufiel, trat Tonks neben Ginny und zog sich in eine Umarmung.
„Komm her.“
Ginny schloss die Augen und umschlang mit ihren Armen den Hals ihrer Freundin. Sie war kurz davor, den Boden unter den FĂĽĂźen zu verlieren.



Das Abendessen war vorzüglich - Molly hatte sich selbst übertroffen und so viele Gänge aufgefahren, dass sich der Tisch unter dem Gewicht der verschiedenen Platten und Schüsseln nur so bog. Gänseleberterrine, Artischockenherzen und irische Austern als Vorspeise, danach köstlich riechende Lammkeule, Ente à l'Orange und pochierter Steinbutt. Zum krönenden Abschluss duftendes Schokoladensoufflé, zart schmelzendes Nussparfait, Maronen-Charlotte und Orangengelee - danach konnte sich kein Mensch an der langen Tafel mehr rühren.
„Uff“, sprach Charlie schließlich aus, wozu alle anderen nicht mehr in der Lage waren. „Mum - du bist eine Königin.“
Alle waren schläfrig vom guten Essen, von der unvernünftigen Menge an alkoholischen Getränken, die sie zu sich genommen hatten und von der festlichen Stimmung, die um sich gegriffen hatte - sogar Tonks hatte sich von dem weihnachtlichen Frieden anstecken lassen und war außerordentlich unauffällig gewesen… Vielleicht vor allem deswegen, da sie so weit von Remus entfernt saß und ihn nicht sehen konnte.
„Was haltet ihr jetzt von einem kleinen Spaziergang?“, schlug Bill halbherzig vor, und erntete nichts als verächtliche Blicke.
„Vollschaden oder was?“, grunzte George faul und lehnte sich behaglich in seinem Stuhl zurück.
„Geht ja mal gar nicht…“
„Ich finde, das ist eine gute Idee“, sagte Hermione sanft und wies dann mit dem Finger auf das Fenster. „Schaut mal, es schneit.“
Auch Ginny hob ihren so schweren Kopf und musste lächeln, als sie die weißen Schneeflocken wild vor dem dunklen Fenster tanzen sah.
„Sleigh bells ring, are you listening”, fing sie leise an zu singen und sofort fiel ihre Mutter strahlend ein. „In the lane, snow is glistening…”
“A beautiful sight, we're happy tonight - walking in a winter wonderland!” Ihr Vater hatte sich erhoben und seiner Ehefrau den Arm geboten. „Kommt schon, Kinder. Gone away is the bluebird, here to stay is a new bird…”
Ein wenig kaum Ernst gemeintes Murren ertönte, als alle anderen langsam ihre Stühle zurück schoben und Ginny zog die ein wenig widerstrebende Tonks mit sich.
“He sings a love song, as we go along, walking in a winter wonderland…”
Es war eine dieser wunderschönen, märchenhaften Winternächte. Still und ruhig, die Töne gedämpft durch den tanzenden Schnee, das einzige Geräusch der frisch gefallene, knirschende Schnee unter ihren Füßen, als sie alle durch den Garten in den nahe gelegenen Wald stapften.
Nach einer kurzen Weile erreichten sie eine Lichtung - frĂĽher hatten sie hier Quidditch gespielt, um den kontrollierenden Augen von ihrer Mutter zu entgegen.
„Ist es nicht schön?“, hauchte Tonks leise, legte den Kopf in den Nacken und starrte in den sternenklaren Nachthimmel.
„Hmm“, antwortete Ginny leise und blinzelte. „Da oben, siehst du den hellen Stern?“
„Welchen?“ Tonks suchte den Sternenhimmel ab. „Wo denn?“
„Da unten“, sagte auf einmal Remus' schüchterne Stimme neben ihr und er hob den Arm, wies tief über den Südhorizont. „Der alle anderen überstrahlt. Das ist Sirius, Hauptstern des Sternbild vom Großen Hund.“
Tonks gab einen kurzen und kaum amüsierten Lacher von sich. „Ja, das ist er. Die alten Ägypter haben ihn angebetet, oder?“
„Nicht nur die alten Ägypter.“ Ginny zwang sich zu einem Lächeln und wandte sich Remus und Tonks zu. Die beiden standen sehr nahe beieinander, sie berührten sich nicht - aber es wäre schwer gewesen, ein Blatt Papier zwischen die beiden zu schieben. Ihr Lächeln vertiefte sich, wurde ehrlicher, und sie wandte sich langsam ab. „Fred, George, was macht ihr d -“
WATSCH!! Ein Schneeball hatte sie mitten ins Gesicht getroffen und sie schnappte keuchend nach Luft. „Das kriegt ihr zur -“
WATSCH!!! „Charlie!! Du - “
„Komm und verteidige dich!“, brüllte ihr Fred über beide Ohren grinsend zu.
„Ja, komm schon! Weasley-Frauen sind keine Tussis!“
Ginny spürte ein Grinsen über ihr Gesicht huschen. „Na wartet, ihr Säcke.“



Der Weihnachtsmorgen zog sich gemĂĽtlich dahin, mit lachendem Zusammensitzen und dem Auspacken der Geschenke - die es zwar nicht im Ăśberfluss gab, aber in einer liebevollen Auswahl. Ginny trug ihren Weasleypullover ĂĽber ihrem Pyjama und hatte es sich mit einem neuen Buch auf ihrem Lieblingssofa bequem gemacht, als Tonks sich neben sie fallen lieĂź.
„Wie geht's dir?“
Ginny legte das Buch zur Seite. „Gut. Wirklich“, fügte sie beruhigend hinzu, als sie Tonks' zweifelnden Blick sah. „Und dir?“
„So wie dir.“ Tonks grinste schräg. „Ganz gut, wenn nur diese Männer nicht wären…“
„Ja, aber du hast wenigstens jemanden, der dich wirklich und von ganzem Herzen mag“, flüsterte Ginny und sah sich vorsichtig um. „Wo ist Remus denn eigentlich?“
„Weiß ich nicht.“ Sie hob ahnungslos die Schultern.
„Dann“, sagte Ginny ernsthaft, „solltest du ihn vielleicht mal suchen, oder?“
Tonks atmete tief durch und stand schließlich auf. „Ja, vielleicht hast du sogar Recht.“
„Natürlich habe ich das. Los jetzt!“ Ginny drückte Tonks mit ihren Füßen vom Sofa. „Ich schwöre dir, er mag dich genauso wie du ihn!!“
Tonks seufzte, stand auf und verließ das Wohnzimmer. Sie würde einfach ins Arbeitszimmer von Arthur gehen und es sich dort mit dem Daily Prophet gemütlich machen, alleine und ohne die drohende Gefahr, sich der Lächerlichkeit preiszugeben. Sie erreichte den Raum im ersten Stock ohne gesehen zu werden und schloss aufatmend die Tür hinter sich. Doch als Tonks sich umdrehte, entdeckte sie, dass sie nicht die Einzige mit diesem Gedanken gewesen war…
“Scheiße - Remus!” Tonks schnappte entsetzt nach Luft. „Was…was machst du denn hier?!“
Er fuhr wie vom Blitz getroffen aus Arthurs Schreibtischstuhl hoch. „Ich habe hier nur ein bisschen gesessen. Ich kann auch gehen.“
„Nein - ich - so habe ich das doch nicht gemeint!“, sagte sie verzweifelt. „Du kannst ruhig -“ Schon hatte er sein Buch genommen und war auf dem Weg, das Zimmer zu verlassen. „Jetzt warte doch mal!“ Sie griff nach seinem Umhang, um ihn am Gehen zu hindern. „Du musst nicht - “
Das leise Geräusch von reißendem Stoff sagte ihr, dass ihr Griff ein wenig zu stark gewesen war und unendlich beschämt ließ sie ihn panisch wieder los. „Scheiße!“
„Na ja, so schlimm ist es auch nicht“, sagte Remus mit einem kleinen, verlegenen Lächeln. „Es wäre ja nicht das erste Mal, dass ich ihn flicke.“
Tonks starrte ihn an. Er mag dich genauso wie du ihn. Ja - klar. Sie räusperte sich. „Du - Remus?“
„Ja?“ Er sah sie mit seinem freundlichen, immer ein wenig traurigen Lächeln an und Tonks fragte sich wie schon tausend Mal zuvor, ob seine Lippen wohl so zärtlich sein würden, wie sie versprachen.
„Ich - ich…“, setzte sie an und verlor bei dem Blick in seine erstaunlich bernsteinfarbenen Augen wieder den Faden.
„Was gibt es denn?“ Er räusperte sich verlegen und sah überall hin, nur nicht zu ihr.
„Ich…“ Tonks ließ, hilflos nach einer Lösung suchend, ihren Blick schweifen. Denk nach, dumme Kuh! schalt sie sich hastig. Lass dir etwas einfallen - die Chance kommt nicht wieder. Und plötzlich - plötzlich entdeckte sie etwas, das sie ein wenig neuen Mut schöpfen ließ. „Ich glaube - ähm, ich glaube, ich habe dir noch gar nicht Frohe Weihnachten gewünscht, oder?“
„Nein“, sagte Remus nach einer kurzen Pause und atmete dabei tief aus. Frohe Weihnachten. Natürlich - was hatte er auch anderes erwartet? Sie war so jung und schön, was hätte sie schon anderes zu ihm sagen sollen.
„Also.“ Tonks zwang sich zu einem fröhlichen Lächeln und streckte die Hand aus. „Frohe Weihnachten, Remus.“
„Frohe Weihnachten.“ Er erwiderte den Händedruck und räusperte sich leise. „Ja, und natürlich ein glückliches, neues Jahr.“
Er zwang sich zu einem unbefangenen Lächeln und wandte sich rasch ab. Es brach ihm das Herz, sie dort stehen zu sehen, in ihrem ein bisschen ausgeflippten Outfit, das ihr so gut stand.
„Remus?“, fragte Tonks beiläufig und mit rasendem Herzen.
„Mm?“ Er wandte sich noch einmal zu ihr um. Sie stand dort etwas verloren im Türrahmen und er wünschte sich mit einem Mal heftig, so selbstsicher wie Sirius zu ihr hinüber gehen zu können und sie ohne weitere Erklärungen zu küssen… und genau bei diesem Gedanken bemerkte er etwas, das sein Herz für einen Augenblick still stehen ließ.
„Ich - ähm“, sagte sie und entschloss sich endlich verzweifelt, es nun zu wagen. Das war der Moment. Wenn sie sich jetzt nicht traute, dann würde sie es nie mehr versuchen. „Ich - nur für den Fall, dass du es nicht bemerkt hast… aber ich stehe unter einem - Mistelzweig.“
„Ich…“, fing Remus an zu reden, aber sein Kopf war wie leer gefegt.
Tonks lächelte gezwungen und deutete leicht auf das grüne Sträuchlein über ihrem Kopf. „Und es ist Weihnachten. Und es ist ein weit verbreiteter Brauch, die Person, die zur Weihnachtszeit unter einem Mistelzweig steht, zu küssen.“
„Du -“ Remus spürte, wie er rot wurde. Wenn er sie jetzt küsste… das würde er nie mehr vergessen können. Nicht sie. „Es - also… ich denke, dass - das ist doch nur so ein… alberner Brauch.“
„Alberner Brauch?“ Sie sah ihn an, immer noch lächelnd - aber nicht mehr in der Lage, ihre tiefe Verletztheit zu verbergen. „Merlin. Ich muss ja wirklich abstoßend sein.“
„Nein - bitte! Es ist nichts - es ist nichts Persönliches…“
„So ein Blödsinn, Remus.“ Die Träne war aus ihrem Auge gekullert, bevor sie es hatte verhindern können. „Persönlicher kann es jetzt nicht mehr werden.“
„Nein!“ Fassungslos sah er mit an, wie sie augenscheinlich verzweifelt ihre Hände vor ihr hübsches Gesicht schlug. „Nymphadora, bitte. Ich…“ Zögernd trat er einen Schritt näher. War das etwa…? „Ich meine doch nur - ich kann nicht… weinst du?!“
„Nein“, schluchzte sie.
„Aber“, sagte er verblüfft und gleichermaßen besorgt. „Aber natürlich - was ist denn mit dir?“
„Was mit mir ist? Was mit mir ist?!“ Tonks sah ihn hilflos weinend an. Was spielte es jetzt schon noch für eine Rolle? „Du bist mit mir los, Remus Lupin, verdammt nochmal! Seitdem ich dich kenne, bist du mit mir los!“
„Ich - “, setzte Remus an, aber diese Information konnte er nicht so leicht achselzuckend beiseite schieben. „Was?“
Sie schluchzte auf. „Als ich dich das erste Mal getroffen habe, als wir Harry abgeholt haben, da habe ich mich völlig aussichtslos und - und idiotisch in dich verliebt und - ich habe lange gehofft, dass du irgendwann mal etwas anderes f-für mich empfinden können würdest, a-aber ich habe mich wohl gründlich - oh Merlin!!“
Er starrte sie an. Das konnte doch nicht tatsächlich passieren… oder sollte es doch?? „Nymphadora, ich -“
„Jetzt sag doch endlich Tonks zu mir, hast du doch neulich auch schon!“, stieß sie heulend hervor. „Und sag es, bitte! Dass du nichts für mich empfindest, dann ist das wenigstens endlich geklärt und ich kann aufhören, mir etwas vorzumachen!“
„Ich - “
„Ich verstehe schon warum, wieso solltest du schon Gefühle für mich haben, ich bin unmöglich und habe kein Benehmen und bin so hässlich, dass - “
„Du bist nicht hässlich“, brach es da unaufhaltbar aus Remus heraus und Tonks starrte ihn ungläubig an. An ihren Wimpern hingen noch einzelne Tränen.
„Was.“
„Du -“ Sein Herz fing an zu rasen, dass ihm fast schwindelig wurde. „Ich finde dich schön und - ich - ich finde dich auch nicht unmöglich. Du bist - für mich bist du… perfekt.“
Nymphadora Tonks, 25jährige Hexe, ihres Zeichens verplanter Metamorphmagus und in ihren Augen weiter von perfekt entfernt als so ungefähr jeder andere Mensch auf dieser Erde, konnte nicht anders - sie lachte los. Für ungefähr zwei Sekunden. Dann starrte sie Remus mit offenem Mund an. „Was sagst du?“
„Du bist klug und schön und… aber du würdest doch nicht mit jemandem wie mir… einem Werwolf… zusammen sein…wollen…?“ Seine Stimme wurde immer leiser, bis er schließlich vollkommen verstummte. Tonks war wie in Trance auf ihn zugetreten und strich unendlich liebevoll durch seine angegrauten Schläfen. Sein Haar war noch weicher, als sie es sich in ihren Träumen vorgestellt hatte.
„Klar“, flüsterte sie eindringlich. „Und mit niemandem sonst.“
„Wir - wir sollten das nicht tun“, murmelte Remus, schon völlig gefangen genommen von ihren großen, gesprenkelten Augen und dem leichten Atem, der über seine Wange strich.
„Oh doch, Remus, wir sollten. Wir müssen sogar.“
Und dann legten sich ihre beiden Lippen zum ersten Mal schüchtern aufeinander, leicht zitternd und unglaublich zurückhaltend, aber mit einer Intensität, die beide erschaudern ließ.


Ginny saß im Wohnzimmer auf dem Fensterbrett und sah lächelnd zu, wie sich im Garten Ron und Bill eine unerbittliche Schneeballschlacht lieferten. Fleur und Hermione standen mit den kleinen Zwillingen am Rand und sahen kopfschüttelnd - aber irgendwie auch ein bisschen amüsiert - zu.
„Ginny“, flüsterte auf einmal Tonks' Stimme hinter ihr.
„Hm?“ Ginny drehte sich um und musste nicht lange überlegen, was dieses dämliche - aber glückliche Grinsen auf den Lippen ihrer Freundin bedeutete. „Oh… jetzt sag mir nicht, dass...“
„Doch!“ Tonks quietschte auf und warf sich dann um Ginnys Hals. „Du hattest die ganze Zeit Recht! Mit Allem!“
Ginny drückte Tonks fest an sich und drückte schnell eine Träne aus ihrem Augenwinkel. „Nicht mit Allem, aber mit Einigem. Das stimmt schon.“
Tonks presste sie so fest an sich, dass Ginny fast keine Luft mehr bekam. „Ich liebe ihn so sehr!“
„Ich weiß“, murmelte Ginny, zerrissen von unterschiedlichen Gefühlen - Freude darüber, dass Tonks und Remus endlich zueinander gefunden hatten - und Neid auf die gleiche Tatsache. Merlin, sie war wirklich eine fürchterliche Freundin. „Ich freue mich so für dich.“
„Danke!“ Sie drückte Ginny noch ein letztes Mal, ließ dann von ihr ab. „Wir machen jetzt einen kleinen Spaziergang!! Nur wir zwei! Ich bin total aufgeregt!“
„Kann ich mir gut vorstellen.“ Ginny zwang sich zu einem Lächeln. „Habe mal gelesen, dass Werwölfe einen sehr großen - “
„Ginny!“ Tonks wurde rot, kicherte und sah sich schnell nach Remus um. „Sei still!“
„Du kannst es mir dann ja nachher erzählen, mit allen schmutzigen Einzelheiten.“ Ginny schluckte und umarmte Tonks noch einmal und legte ihren Kopf auf ihre Schulter. „Es tut mir übrigens leid, dass ich in den letzten Wochen so eine blöde Kuh war. Ich hätte wissen müssen, dass…“ Ihre Stimme schwankte bedenklich und bevor es schon wieder zu einer peinlichen Szene kam, hielt Ginny inne. „Na ja. Viel Spaß auf jeden Fall.“
„Ach…“ Tonks sah sie mitleidig an. „Ich - vielleicht überlegt ihr euch -“
Ginny winkte ab und schob sie in Richtung Remus. „Ist schon gut. Ich werde schon irgendwie drüber hinwegkommen.“
„Sicher…?“
„Ja. Und jetzt geh.“ Ginny blies ihr eine Kusshand hinterher und winkte kurz Remus zu, der goldigerweise errötete als Tonks neben ihn trat und sehr schüchtern ihre Hand in seine schob. Die beiden hatten sich gefunden, und man musste kein Hellseher sein, um zu wissen, dass sie sich nie verlassen würden. Sie unterdrückte einen schweren Seufzer und wandte ihre Aufmerksamkeit von den beiden ab und ging zu ihren Lieblingsbrüdern - den Zwillingen und Charlie, welche sich mit ihren glitzenden Weihnachtskronen und einer Partie Zaubererschach in den Sesseln am Tannenbaum niedergelassen hatten.
„Hey“, sagte sie leise und setzte sich neben Charlie auf den Boden. Der lächelte sie liebevoll an und legte einen Arm um ihre Schultern.
„Gin. Wie geht es dir?“
„Hm.“ Sie zuckte mit den Achseln. „Pass auf deine Dame auf, Charles Weasley.“
„Petze!“ George bewarf sie empört mit einer Handvoll Plätzchen. „Du bist eine hinterhältige Gans!“
„Ich weiß.“ Sie musste lächeln und umschlang Charlies muskulösen Oberarm. „Aber ihr mögt mich trotzdem.“
„Hmpf“, grunzte George.
„Naja“, grummelte Fred.
„Ich mag dich.“ Charlie grinste ihr zu und rüttelte sie etwas liebevoll. „Hey, warum kommst du mich eigentlich nicht mal im Januar besuchen? Der Winter in den Karpaten ist nicht so schlimm, wie im Allgemeinen immer behauptet wird.“
„Brrr.“ Ginny schüttelte sich fröstelnd. „Fürchterlich. Ich schau mal. Aber eigentlich ist es eine ganz gute Idee, ehrlich.“



Plötzlich - Ginny war an der Seite von Charlie eingenickt - klingelte es an der Haustür.
„ - was?“, gähnte Arthur und wollte sich aufsetzen, doch seine Frau tätschelte ihm lächelnd den Arm.
„Bleib nur liegen, mein Lieber. Wahrscheinlich hat die gute Tonks nur etwas vergessen.“ Mädchenhaft kichernd stand sie auf. „So eine Freude, dass sie und Remus jetzt endlich zusammengefunden haben… so lange Zeit habe ich schon darauf gewartet…“
Sie verlieĂź das Wohnzimmer und rauschte in den Flur.
„Hah!“, sagte Charlie im gleichen Augenblick triumphierend. „Schach!“
„In deinen Träumen, Alter!“, gab Fred beleidigt zurück und fing an, mit George zu tuscheln und Ginny glaubte, die Wörter „Schockzauber…wirksam…
Gedächtnisverlust … Nebenwirkungen…Problem“ zu verstehen.
Molly Weasley kam zurück in das Wohnzimmer gelaufen und ihre ganze Miene drückte Erstaunen, Freude und Unverständnis aus.
„Arthur, machst du ein bisschen Platz…?“
Ginny gähnte erstaunt und versuchte, sich nach dem Besucher umzudrehen. Dabei fiel ihr Blick auf Fred und George, die beide mit höchst erfreuten Mienen aufsprangen.
„Alter, das war eine gute Entscheidung, hier pennen gleich alle ein -“
„ - ja, setz dich zu uns, wir brauchen hier ein bisschen Hilfe!“
Harry?, fragte sich Ginny verblĂĽfft. Oder vielleicht Mad-Eye? Auf jeden Fall jemand, der gut im Zaubererschach war. Sie schob sich unter Charlies schwerem Arm hervor und drehte sich um.
„Hallo“, sagte Sirius, verlegen lächelnd, und trat in die Mitte des Wohnzimmers. Schneeflocken glitzerten in seinen schwarzen Haaren und auf den breiten Schultern, in seinen Händen hielt er ein paar bunt eingepackte Geschenke. „Und Frohe Weihnachten euch allen.“

Hihi!! Ein kleiner Cliffhanger vor dem letzten (…ja, so sieht es leider aus, Mädels!! Die Wahrheit ist immer grausam!) Kapitel!!
Irgendwelche Ideen, Anregungen oder Bitten…? Immer her damit! Kann gerade ein paar Denkanstöße gebrauchen!


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