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Fanfiction

So not over you... - Kannst du mir bitte helfen, es zu verstehen?

von The Jo


Hallo ihr Süßen - habe mich mal wieder extrem über die lieben Kommentare gefreut! Merci.
Die Geschichte fängt an, mir ernsthaft Spaß zu machen, weil alles so richtig schön kompliziert ist und Sirius und Ginny beides solche Dickköpfe sind. Hach, da werden wir noch was mitmachen.
Super Lied übrigens. Habe versucht, es in den Fluss des Kapitels miteinzubeziehen und ich finde, es funktioniert ganz gut.
Kussi eure Jo

Maybe I'm Amazed At The Way You Love Me All The Time
Maybe I'm Afraid Of The Way I Love You
Maybe I'm Amazed At The Way You Pulled Me Out Of Time
And Hung Me On A Line
Maybe I'm Amazed At The Way I Really Need You

Maybe I'm A Girl And Maybe I'm A Lonely Girl
Who's In The Middle Of Something
That She Doesn't Really Understand

Maybe I'm A Girl And Maybe You're The Only Man
Who Could Ever Help Me
Baby Won't You Help Me Understand

(Jem; Maybe I´m amazed)



Du weißt schon, dass ihr das nicht ewig machen könnt, oder?
Diese Frage hallte noch in Ginnys Kopf nach, als sie in der Nacht in ihrem schmalen Einzelbett in ihrem ehemaligen Zimmer unter dem Dach lag und die eindeutigen Laute, die aus Rons und Hermiones Zimmer erschallten, zu ignorieren versuchte.
Es war definitiv kein Spaß, anderen Menschen beim Sex zuzuhören. Wobei sie allerdings zugeben musste, dass es wahrscheinlich noch wesentlich unangenehmer war, im Zimmer neben Sirius und ihr schlafen zu wollen.
Nicht, dass sie beide jemals in diesem Haus gemeinsam in einem Zimmer schlafen würden. Ginny stöhnte unzufrieden auf und vergrub ihren Kopf unter dem Kissen.
Es verhielt sich genau so, wie Hermione gesagte hatte. Manchmal verstand man tatsächlich erst später, wozu man sich vielleicht etwas vorschnell bereit erklärt hatte.
Ginny war eine impulsive und temperamentvolle, junge Hexe - sie wollte ihre Gefühle für Sirius nicht verstecken müssen, denn das war unehrlich und feige. Und wenn sie genauer darüber nachdachte, dann verstand sie auch nicht wirklich, wieso gerade Sirius, der immer so sehr betont hatte, dass er nichts fürchtete und dem angeblich die Meinungen anderer relativ egal waren, so problemlos mit dieser Lüge leben konnte. Und sie verstand auch nicht, warum er sich - nachdem Hermione sie so schockierend überrascht hatte - so kommentarlos und schnell aus dem Arbeitszimmer verzogen hatte. Oder warum sie ihn danach nicht mehr in der Küche angetroffen und erfahren hatte, dass Sirius recht unvermittelt das Haus verlassen hatte. Das kränkte sie am meisten. Wenn sich Hermione nicht dazu entschlossen hätte zu schweigen, dann wäre sie ganz alleine gewesen. Das war natürlich eine Hypothese - aber immerhin, ganz an den Haaren herbei gezogen war sie auch nicht.
(Im Nebenzimmer wurde das Quietschen und Stöhnen so laut, dass die Vermutung berechtigt war, dass Rons Höhepunkt glücklicherweise zumindest nicht mehr in allzu weiter Ferne lag.)
Ginny schlug die Decke zurück und starrte an die Decke. Es gab natürlich immer noch die Möglichkeit, dass Sirius tatsächlich nicht den Hauch eines Bedürfnisses verspürte, ihre Beziehung öffentlich zu machen, weil er - es tat weh, diesen Gedanken zu Ende zu denken. Aber etwas zu verschweigen, löste die Probleme nicht.
Natürlich würde Sirius nichts sagen, wenn sie ihm nichts bedeuten würde. Aber irgendwie konnte Ginny das auch nicht glauben… oder, vielmehr, sie wollte es nicht.
Mittlerweile wurde Ron so laut, dass Ginny sich sicher war, nicht mehr die Einzige zu sein, welche die beiden hörte. Wütend schlug sie einmal gegen die Wand. „Ron, verdammte Scheiße!! Jetzt mach schon!“
Mit einem Mal - Totenstille.




Bei Frühstück am nächsten Morgen gab es erfahrungsgemäß nur ein Thema: Den vorherigen Tag. Und obwohl Ginny sich gerne an den lebhaften Tischgesprächen beteiligt hatte - die Zwillinge von Bill und Fleur kannten keine Gnade und warfen mit dem Essen nur so um sich. Schließlich stand sie entnervt auf, um der Gefahr von Karottenbrei in ihrem Haar zu entgehen und stellte sich zu ihrer Mutter, die am Herd eifrig Pfannkuchen buk.
„Wirklich schade, dass Remus gestern nicht gekommen ist, oder?“ sagte sie nachdenklich. „Hat er euch eigentlich gesagt, warum?“
„Nein, er hat nur eine Eule geschickt und hat sich entschuldigt. Wirklich schade!“ Molly seufzte und Ginny sah sie nachdenklich an.
„Mum, mal eine Frage. Hatte Remus mal eine Freundin? Ich meine - eine ernsthafte Beziehung.“
Ihre Mutter warf einen Blick auf die Pfannkuchen und überlegte dann konzentriert. „Erstaunlich, dass du das fragst - denn genau dasselbe habe ich mich neulich auch gefragt. Ich denke, da gab es mal jemanden. Aber sie muss ihn ziemlich enttäuscht haben. Seitdem gab das da niemanden mehr, soweit ich weiß…“
„Schon komisch, oder?“ sinnierte Ginny. „Ich sag´s ja nur so, aber eigentlich - weißt du? Ist er ja gar nicht so übel. Und sieht auch gut aus.“
Ihre Mutter nickte zustimmend. „Ja ja, ich weiß was du meinst. So ein netter, sensibler Mann. Ich mochte Remus immer gerne.“
„Hör mal, Weib.“ meldete sich Arthur zu Wort und seine Kinder kicherte amüsiert, ob seiner übertrieben entrüsteten Miene.
„Arthur…!“ erwiderte seine Frau kichernd. „Du weißt doch, was ich meine. Remus ist so eine gute Seele, es ist so schade, dass er keine Freundin hat. Aber ich habe mir schon oft gedacht, dass er sich in dieser Beziehung auch manchmal selbst im Weg steht.“
„Ja… kann durchaus sein.“ nickte Ginny unwohl. „Ähm - pass auf, da brennt gleich was an.“ Sie setzte sich neben ihren Vater, der einen Arm um sie legte.
„Sag mal, Ginny, was ist eigentlich aus dieser Idee geworden, die Sirius dir in den Kopf gesetzt hat?“
Ginny sah aus dem Augenwinkel, wie Hermione am anderen Ende des Tisches den Kopf ob. „Ähm, ja? Du meinst - ähm, du meinst wegen…“
„Jaja, wegen dieser Auroren Geschichte.“ Arthur drückte liebevoll ihre Schulter und hinter sich hörte Ginny, wie ihre Mutter den Pfannenwender fallen ließ.
„Auroren-Geschichte?!“
„Ja, also…“ setzte Ginny beschwichtigend an. „Hört mal, bevor jetzt irgendjemand was sagt, lasst mich mal bitte ausreden. Ich habe jetzt lange darüber nachgedacht und ich war auch schon bei Mad-Eye Moody im Büro, um mich zu informieren und ich bin noch nicht zu einer Entscheidung gelangt. Also - ich möchte es machen, glaube ich. Ähm - ich kann es mir natürlich nicht richtig vorstellen aber - aber es kann ja kaum schlimmer werden als… ihr wisst ja selber, was alles war.“
Ein ernstes Schweigen senkte sich über den eben noch fröhlichen Frühstückstisch und Molly sank auf ihren Stuhl schräg gegenüber von Ginny.
„Ginny…“ sagte sie besorgt. „Hast du dir das auch gut überlegt?“
„Ich habe mit Tonks geredet. Und ich habe meine Kandidatur noch nicht eingereicht weil ich erst mit euch sprechen wollte. Ich weiß, wie ihr darüber denkt und wenn ihr - also wenn ihr jetzt völlig dagegen seid - dann würde ich es wahrscheinlich auch nicht machen.“ Ginny lächelte schräg und schob sich ein Stück Pfannkuchen in den Mund. „Wahrscheinlich werde ich aber sowieso nicht angenommen. Hab ihr mal die Anforderungen gelesen? Ich kann mir kaum vorstellen, dass ich in die engere Auswahl komme.“
„Also bitte!“ Molly plusterte sich entrüstet auf. „Ginny! Warum solltest du nicht in die engere Auswahl kommen!! Du hast ein hervorragendes Abschlusszeugnis und mächtige Zauberkraft!“
Nicht nur Ginny starrte ihre Mutter etwas ungläubig an. „Heißt das - äh - heißt das, es wäre - in Ordnung für euch?“
Diese seufzte tief und sah ihren Mann etwas wehmütig an. „Ach, Ginny. Du bist erwachsen - auch wenn wir das manchmal zugegebenermaßen vergessen. Und wenn du dein großes Talent darauf verwendest, eine Aurorin zu werden… ich denke, ich spreche für alle Anwesenden, dass wir dann sehr stolz auf dich sein würden. Besorgt, das schon. Aber immerhin bin ich deine Mutter und darf das sein, oder etwa nicht?“
Ginny sprang förmlich über den Esstisch in die Arme ihrer Mutter und umarmte sie sehr fest. „Danke.“ flüsterte sie erleichtert und wunderte sich selbst über die Tränen, die aus ihren Augen kullerten.
„Ach, Kindchen.“ sagte ihre Mutter beruhigend. „Wir wollen doch auch nur, dass du glücklich bist.“
Ginny putzte sich geräuschvoll die Nase. „Weiß ich doch. Tut mir leid, wenn ich manchmal eine Katastrophe bin.“
„Das ist doch ganz normal!“ Molly Weasley drückt ihr einen Kuss auf die Stirn. „Immerhin bist du die Tochter deines Vaters.“
„Hey!“ protestierte der erneut brummig und innerhalb von wenigen Sekunden war eine familienweite Diskussion darüber ausgebrochen, wer eigentlich von ihnen der oder die Schlimmste war. Nicht, dass Fred oder George jemand den offiziellen Titel als „Nervigster, lebender Weasley“ streitig machen könnte. Aber schließlich ging es hier um das Gleichberechtigungsprinzip der bestehenden Möglichkeiten innerhalb einer Demokratie.




Als sich später am Vormittag Bill und Fleur verabschiedet hatten und alle anderen sich ihren mehr oder weniger brummenden Katerköpfen widmeten, nahm Hermione sie im Flur noch einmal kurz zur Seite.
„Hast du einen Augenblick Zeit?“
„Jaaa, sicher.“ murmelte Ginny gemäßigt enthusiastisch und ließ sich von ihr in das bunt geschmückte Wohnzimmer und in einen Sessel schieben. „Was gibt es denn?“ Hermione setzte sich neben sie und musterte sie eindringlich. „Sag´s ihnen. Du weißt, dass es auf lange Sicht keine andere Möglichkeit gibt.“
Ginny barg kurz den Kopf in ihren Händen. „Ja, ich weiß aber…“
Ihre Freundin sah sich vorsichtig um. „Ja, du musst mit ihm darüber reden, auch wenn es dir schwer fällt. Aber - wenn du ganz ehrlich bist und du musst mir darauf keine Antwort geben, ok? Wenn du mal tief in dich hinein horchst, dann weißt du doch selber am besten, dass es eigentlich keine andere Möglichkeit gibt.“
Ginny schluckte und nickte schweigend.
„Denn, ähm…“ Hermione schloss die Augen, so als müsste sie Mut sammeln um etwas zu sagen. „Hör mir mal bitte zu.“ Sie nahm Ginny an der Hand und zog sie etwas zur Seite. „Ich muss dir noch etwas sagen.“
„Was denn?“ fragte Ginny mit auf einmal rasendem Herzen und hoffte nur, dass es nicht Tut mir leid, aber ich schlafe auch mit Sirius, du blöde Schlampe sein würde. Merlin, sie war völlig am Ende mit ihren Nerven.
„Ich will dir nicht wehtun, ok?“ sagte Hermione ernst. „Und bitte, du musst mir glauben, dass ich das jetzt nicht sage, um dich zu ärgern oder um dir etwas schlecht zu reden. Ich möchte nur, dass du dir über eine Sache Gedanken machst.“
Ginny nickte fast unmerklich.
„Also.“ Hermione holte tief Luft. „Ich habe noch etwas darüber nachgedacht und mir ist klar geworden, dass es unbedingt nötig ist, dir das Folgende zu sagen. Du bist eine gute Freundin von mir bist - eigentlich die beste, die ich habe. Und deswegen möchte ich nicht, dass du verletzt wirst und vielleicht wird das auch nicht passieren. Aber dennoch möchte ich dich - warnen.“
Ginny sah Hermione in die Augen und erkannte die Ernsthaftigkeit in ihnen - diese hielt sie davon ab, etwas zu erwidern. Und außerdem das Bewusstsein, dass Hermione mit ihren Worten vielleicht auch nur ein bisschen richtig liegen könnte.
„Ich habe heute gehört, dass du zu ihm ziehst. Ginny. Ich weiß, ich bin wirklich niemand, der viel Erfahrung mit Männern aufweisen könnte.“ Sie lächelte schräg und etwas verlegen. „Nicht nur im Gegensatz zu dir, sondern generell. Trotzdem würde ich es gut finden, wenn du dir das noch mal überlegst. Denn - bitte sei mir nicht böse - ich glaube, du solltest nicht zu ihm ziehen, wenn du dir nicht absolut und einhundertprozentig sicher bist, dass es ihm auch ernst damit ist.“
Dass es ihm auch ernst damit ist. Ginny schloss die Augen und musste sich einen Stoßseufzer verkneifen. „Das ist doch - Hermione… ich kann doch nicht einfach - ich meine, das weiß ich doch!“ Sie schreckte zusammen. Unwillkürlich hatte sie ihre Stimme erhoben und gab sich Mühe, so leise wie möglich weiter zu sprechen. „„Aber wie soll ich das denn machen? Ich kann doch nicht einfach zu ihm gehen und sagen, hey - ich hab´s mir jetzt anders überlegt!“
„Warum nicht?“ fragte Hermione ernsthaft. „Hör mal - Ginny, es geht mir nur um dich. Die Tatsache, dass ich Sirius zwar absolut vergöttere und nebenbei bemerkt auch der Meinung bin, dass er der heißeste Typ auf Erden ist und vielleicht sogar ein bisschen neidisch darauf bin, was du mit ihm tust, ist jetzt nicht so wichtig. Das Wichtigste an der Sache ist doch, dass er noch nie… also dass er noch nie eine längere Beziehung hatte. Das willst du wahrscheinlich nicht hören, aber das ist eine Tatsache. Ich will ja nur sagen, mache es nicht einfach nur, weil er es vorschlägt oder weil es dann praktischer ist oder weil ihr sensationellen Sex habt - was ich übrigens nicht bezweifelte!“ Sie erlaubte sich ein kleines Grinsen. „Du musst damit auch einverstanden sein.“
„Mmh.“ machte Ginny verstehend.
„Du bist - also… ich habe gestern zu dir gesagt, dass ihr euch ziemlich ähnlich seid. Und es stimmt. Ihr ergänzt euch außerordentlich und erstaunlich gut. Es ist kein Wunder, dass er auf dich steht. Du bist total schön und sexy und extrem scharfsinnig und mutig. Manchmal ein bisschen unüberlegt und stürmisch. Genau wie er selbst.“ Hermione machte eine kurze Pause, so als müsste sie sich die nächsten Worte erst sorgfältig zu Recht legen. „Aber du musst trotzdem mal überlegen, ob er nicht vielleicht versucht… also, ob er nicht durch dich seine verlorene Jugend wiederholen möchte, verstehst du?“
Seine verlorene Jugend… Ginny stützte den Kopf auf die Hände. Merlin, wenn sie nur daran dachte, dann stiegen ihr schon unwillkürlich die Tränen in die Augen. Wie er in der Nacht gezittert hatte und wie schiere Verzweiflung aus seinen Augen gesprochen hatte. Lily, hatte er sie genannte.
„Ginny…?“ fragte ihre Freundin unbehaglich nach. „Was ist denn?“
Sie atmete tief durch und sah Hermione hilflos an. „Kann ich dir etwas erzählen ohne dass du - also, ohne dass du es wertest?“
„Ich kann´s nicht versprechen, aber ich versuche es.“
Ginny rückte etwas näher zu ihr. „Neulich nachts hatte er einen Alptraum. Hermione - das war ganz schlimm. Wirklich. Ich habe wirklich gedacht, er… er hätte den Verstand verloren oder so, weißt du?“ Sie musste sich schnäuzen. „Na ja, nicht den Verstand verloren. Aber er hat mich gar nicht erkannt. Er dachte, ich wäre Lily. Ich wusste gar nicht, was ich machen sollte. Und als er schließlich aufgewacht ist, wollte er nicht darüber reden. Und es ist… es ist schon mal so was passiert, dass ich ihn was gefragt habe - zu Askaban. Und ich wollte nur helfen, weißt du? Das ist in einem ganz üblen Streit geendet. Ich meine, ich war ja auch schuld daran. Aber ich will einfach nicht, dass das noch mal passiert und deswegen gehe ich wahrscheinlich auch jeder Konfrontation mit ihm aus dem Weg.“ Sie atmete einmal tief aus. Es tat gut, endlich jemandem davon erzählt zu haben. Ginny war kein Mensch, der seine Probleme schweigend mit sich selbst lösen konnte.
„Ginny, ich weiß ja auch nicht…“ setzte Hermione ratlos an, stockte dann aber besorgt. „Hast du…Merlin. Es ist so schlimm, ja?“
„Ja.“ sagte Ginny bedrückt. „Ich weiß ja, dass Männer ihre Probleme anders lösen. Aber gar nicht darüber zu reden, ist doch auch nicht gut, oder?“
„Ich habe keine Ahnung, ehrlich gesagt.“ Hermione machte einen ebenso ratlosen Eindruck, wie Ginny sich fühlte. „Aber dir ist schon klar, dass du ihm da nicht helfen kannst, oder? Das kann nur jemand Professionelles. Und vor allen Dingen muss er das selbst wollen.“
„Ich weiß.“ antwortete Ginny nach einer kurzen Pause und zuckte etwas schwermütig mit den Schultern. „Ich meine, ich würde ihm schon gerne helfen. Für ihn da sein, weißt du? Zu ihm stehen.“
„Wenn du zu ihm stehen möchtest, dann musst du das tun! Und ich würde dich dabei unterstützen, Ginny. Aber es muss auch klar sein, dass er möchte, dass du ihn an seiner Seite bist. Und nichts nur nachts oder so. In anderer Leute Arbeitszimmer.“
„Ja, ich weiß.“ wiederholte Ginny mit hängendem Kopf. Es lief immer auf dasselbe hinaus. Sie würde mit Sirius darüber reden müssen und außerdem bereit sein, seine Meinung zu hören und zu akzeptieren.
Hermione legte einen Arm um ihre Schultern. „Ich bin da für dich, das muss ich nicht noch mal betonen, oder?“
„Nein. Natürlich nicht.“ Ginny lächelte schwer. „Und - danke.“
Ihre Freundin lächelte und zum ersten Mal fragte sich Ginny ernsthaft, wieso sie eigentlich so lange gewartet hatte, bis sie ihr davon erzählt hatte.





Ginny knallte die Haustür hinter sich zu und rannte in das Wohnzimmer, in dem sie ihn auf einem Sessel vor dem Kamin vermutete… und ihre Vermutung erwies sich als richtig. Bei ihrem Eintreten sah Sirius auf und lächelte ihr entgegen. „Hallo schöne Frau, was machen Sie denn hier in meinem Haus?“
Die schöne Frau ging auf ihn zu und ließ sich unbefangen auf seinem Schoß wieder, was Sirius mit einem erfreuten Seufzen kommentierte. „Sirius. Wie geht es dir?“
„Sehr gut.“ antwortete er und nickte dankend mit dem Kopf, während er mit seinem Daumen über ihre Unterlippe fuhr. „Und dir?“
„Gut. Warum bist du gestern so schnell abgehauen?!“ platzte es förmlich aus Ginny heraus und ihr schoss für den Bruchteil einer Sekunde durch den Kopf, dass sie sich anhörte wie ein quengelndes Kleinkind.
Sirius sah sie an und seine Miene wurde angespannt. „Ich dachte, das wäre klar gewesen.“
Ginny erwiderte seinen Blick ohne mit der Wimper zu zucken. „Ja, schon. Aber - es wäre trotzdem nett gewesen, wenn du mich gestern nicht so schnell mit Hermione alleine gelassen hättest.“
Sie wusste dass es unfair war, ihn so plötzlich und unvorbereitet mit diesem Vorwurf zu konfrontieren. Aber immerhin war es nicht wesentlich fairer von ihm gewesen, sich gestern so heimlich davonzustehlen. Ginny starrte ihn so lange vorwurfsvoll an, bis Sirius zum ersten Mal in seinem Leben ein Wettstarren verlor und zwinkerte (Anmerkung der Autorin: Toll, wie ich auf vorangegangene Kapitel eingehe, oder ?!).
„Ginny…“ sagte er, und fühlte sich unbehaglich in seiner Haut. Schon als er gestern den Fuchsbau verlassen hatte, hatte er gewusst, das dieses Verhalten zu einer Diskussion führen würde. „Das - wir hatten schon verdammtes Glück, dass es Hermione war, die uns erwischt hat und niemand anderes.“
„Ach ja?!“ sagte sie lauter und unbeherrschter, als es ihre Absicht war. „Woher willst du das denn wissen? Woher weißt du, dass sie nicht total entsetzt war und es gleich Mum und Dad erzählt hat und sie auf dem Weg hierher sind?“
Sirius richtete sich etwas auf und das Entsetzten stand ihm so deutlich in´s Gesicht geschrieben, dass Ginny sich noch stärker ärgerte.
„Was - hat sie -“
„Nein, hat sie nicht!“ unterbrach sie ihn launisch. „Aber sie hätte. Und dann wäre es wirklich schön gewesen, dich in diesem Augenblick an meiner Seite zu wissen!!“
Er wandte den Kopf seitwärts und atmete einmal tief aus. Es war absolut lächerlich, wie sehr für einen Augenblick sein Herz gerast hatte. Nahezu... Panik hatte sich in ihm ausgebreitet.
„Das war gerade kein besonders guter Witz, Ginny.“ bemerkte er leichthin.
„Das war kein Witz.“ erwiderte sie laut. „Das war ein sehr lebensnahes Szenario und du tätst gut daran, das auch mal zu akzeptieren.“ Verdammt. Ginny schloss entnervt die Augen. Sie reagiert schon wieder völlig unangemessen. Wenn ihr Ziel ein ernsthaftes Gespräch über ihrer gemeinsame Zukunft war - sie konnte sich gratulieren, sie war auf dem besten Weg dazu, einen handfesten Streit vom Zaun zu brechen. Warum musste sie sich auch so provozieren lassen - anstelle von ruhig zu bleiben? Sie wusste doch aus schmerzhafter Erfahrung, wozu Streits mit Sirius führen konnten. Ginny atmete einmal tief durch und öffnete ihre Augen dann wieder.
„Es tut mir leid, ok?“ sagte sie leise. „Tut mir leid, dass ich so giftig bin. Alles andere aber nicht!“
Sirius sah sie ernst an. „Tut mir leid, dass ich gestern gegangen bin ohne was zu sagen. Alles andere nicht.“
„Sirius!“ sagte Ginny verzweifelt.
„Was?!“
„Du - du kannst nicht einfach - ich meine… sag doch mal ganz ehrlich, was willst du eigentlich?“
„Jetzt?“ Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. „Soll ich dir das zeigen?“
Sie griff nach seinen Händen und hielt sie fest, bevor sie unter Rons alte und ausgebeulte Trainingsjacke schlüpfen konnten. „Nein, du sollst es mir sagen! Und außerdem - weißt du, es würde mich ernsthaft interessieren, warum du willst, dass ich hier einziehe!“
„Weil - “ Sirius machte ein verdutztes Gesicht. „Liegt das nicht auf der Hand? Es ist doch völlig unlogisch, wenn du ständig zwischen den zwei Wohnungen hin und her apparieren musst!“
„Ja schon, aber warum soll ich hier wohnen? Gibt es einen bestimmten Grund oder geht es hier nur darum, dass es für dich praktischer ist?“
„Moment mal.“ Sirius richtete sich so rasch auf, dass sie fast das Gleichgewicht verlor. „Was ist denn los mit dir? Es wäre für dich praktischer, wenn ich dich mal daran erinnern darf und davon mal abgesehen - du musst hier nicht einziehen, wenn du nicht willst!“
„Ich will doch!“ rief Ginny. „Aber - versteh doch mal, du machst es mir manchmal auch wirklich schwer, deine Gefühle zu verstehen!“
„Manchmal verstehe ich meine Gefühle selber nicht, Ginny.“ sagte Sirius nach einer langen Pause mit belegter Stimme.
„Denkst du, ich?!“ Ginny sah ihn verzweifelt an. „Weißt du - als wir da gestern im Fuchsbau waren und ich dich in der Küche gesehen habe… da war es, ich kann es gar nicht beschreiben, wie sehr ich mich gefreut habe, dich zu sehen! Es war - es hat mir Angst gemacht, weil es so stark war. Und ich bin doch selber erstaunt darüber, wie sich diese ganze Sache zwischen uns entwickelt hat und darüber, wie sehr… wie sehr ich dich im Moment zu brauchen scheine. Ich weiß nicht, wie du mich einfach aus meinem bisherigen Leben hinausgezogen hast! Und davor fürchte ich mich auch, weil ich nicht abschätzen kann, wohin es mich bringt. Ich weiß nicht, warum es so ist. Ich verstehe nicht, warum ich diese Gefühle für dich habe und woher sie kommen. Vielleicht bin ich nur verwirrt oder in einer komischen, emotionalen Situation und habe tatsächlich einen Vaterkomplex. Alles was ich weiß ist, dass… ich kann es nur mit dir zusammen herausfinden. Also… kannst du mir bitte helfen, es zu verstehen?“
Sie schwieg jetzt. Es gab von ihrer Seite nichts mehr hinzuzufügen. Jetzt war es nur noch an ihm.
„Merlin.“ sagte Sirius schließlich leise. „Weißt du, was du da eben gesagt hast?“
„Ja! Und weißt du was? Davor hatte ich auch Angst, aber ich bin bereit, mich dieser zu stellen und verstecke mich nicht einfach vor ihr! Jeder hat Angst, da ist doch ganz normal, oder?“ Sie fing an zu weinen. Schon wieder!! Kein Mann wollte mit einer quengelnden Heulsuse zusammen sein.
„Ginny.“ Sie wusste ja gar nicht, wie wundervoll sie war. Sirius suchte verzweifelt nach Worten, um sie zu trösten und um ihr zu sagen, dass es ihm im Grunde genommen nicht viel anders ging.
„Was.“ Ginny putzte sich die Nase.
„Möchtest du hier einziehen und hier wohnen.“
Sie seufzte tief. „Ja. Aber. Wenn wir das machen, dann wird alles noch viel schwieriger. Und komplizierter. Wenn irgendjemand dich spontan besuchen kommt. Oder was meinst du, wie lange wir Remus vormachen können, dass zwischen uns nichts ist, wenn er weiterhin jeden Abend zum Essen kommt. Oder meinen Eltern, um noch ein paar andere zu nennen.“
„Wir müssen uns eben zusammen reißen!“
„Ich will mich aber nicht zusammen reißen, ich will dich küssen, wenn ich Lust darauf habe!“
Ein grünes und ein anthrazitfarbenes Augenpaar bohrten sich unnachgiebig ineinander.
„Das führt doch zu nichts.“ sagte Sirius schließlich. „Diese Diskussion um deine Eltern.“
„Warum? Bitte Sirius, sag mir warum du solche Angst davor hast, es meinen Eltern zu sagen!“
Er zuckte mit den Schultern. „Ich muss dir doch nicht sagen, dass deine Mutter recht Furcht einflößend sein kann, oder?
„Aber gerade gestern erst habt ihr euch so gut verstanden!“
„Ja, weil sie auch nicht wusste, dass du mich entgegen deiner sehr glaubwürdigen Behauptungen, doch ganz gerne magst.“
„Ich bin erwachsen, Sirius.“ sagte Ginny ernst. „Ich kann machen, was ich will. Ich kann schlafen, mit wem ich will. Und wenn du weiterhin behauptest…“ Sie brach mitten im Satz ab. Nein, das konnte sie ihm nicht sagen.
„Was?“ fragte er nach.
„Nichts.“ Sie schüttelte abwehrend den Kopf. Und wenn du weiterhin behauptest, dass es nur um meine Eltern geht, fange ich irgendwann an zu glauben, dass es dir in Wirklichkeit nur um dich geht. Und dass du nie vorhaben wirst, es irgendjemandem zu sagen, weil du mich eh in einiger Zeit wieder abschießt. Ganz so, wie du es sonst auch tust. „Ich bin müde.“
„Dann lass uns in´s Bett gehen.“



Und dort - Ginny wusste wirklich nicht, wie es geschehen konnte - als sie sich in den zerknüllten Laken wälzten, da passierte es einfach.
Sie lag auf dem Rücken und spürte nichts anderes mehr als die hitzigen Stöße, mit denen Sirius in sie eindrang, seine heißen Lippen auf ihrer Haut und seine Hände in ihren Haaren - sie konnte nichts denken, sie konnte sich nicht mehr kontrollieren, zog ihn noch näher an sich heran, schmeckte den salzigen Schweiß an seinem Hals, hörte ihn ihren Namen in mein Ohr wispern - und dann war es plötzlich unwiderrufbar von ihren Lippen geflüstert worden.
„Ich liebe dich.“
Sirius Bewegung intensivierte sich und er presste seine Stirn an ihren Hals. Keuchend schlang Ginny ihre Arme um seine glatten Schultern - eine pulsierende Wärme hatte von ihr Besitz ergriffen und die trug sie weiter als jemals zuvor, bis sie nicht mehr wusste, wo sie aufhörte und er anfing.


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