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Fanfiction

So not over you... - Es ist kompliziert

von The Jo

Hallo ihr Süßen,
daaaanke für den aufmunternden Zuspruch für das vorletzte Kapitel *oh, Freude, Freude*! Habe nämlich im letzten Kapitel meine Einleitung vergessen. Upsi.
Nachdem es letztes Mal ein bisschen dramatischer wurde, war ich selbst ein bisschen erstaunt, in welche Richtung sich jetzt alles entwickelt. Aber ein bisschen mehr Drama hat noch keiner Geschichte geschadet, oder? Ich weiß nur noch nicht, ob Ginny und Sirius am Ende zusammen bleiben oder nicht. Hm.
Übrigens. Falls es euch interessiert: Ich finde Gary Oldman cool als Sirius, vor allem weil er definitiv ein genialer Schauspieler ist. Und er sieht gut aus, finde ich, weil er nicht so ein typischer Schönling ist und man ihm ansieht, dass er Ecken und Kanten hat. My personal Sirius sieht natürlich ein bisschen anders aus, aber das liegt daran, dass man sich ja immer eigene Gedanken und Vorstellungen macht, wenn man etwas liest.
Und auch auf die Gefahr hin, dass ich oberflächlich erscheine, aber ich war ein bisschen enttäuscht von der Figur des Lupin in den Verfilmungen. Ich meine - super Schauspieler und gute Interpretation der Rolle, aber dieser fürchterliche Bart hätte ja echt nicht sein müssen!!
(Sollte übrigens gerade wohl eher eine Seminararbeit vorbereiten, brauche aber mal ein bisschen Entspannung!)
Ach und das Truthahn-Curry ist natürlich eine Erfindung von Helen Fielding!!


Still falling
Breathless and on again
Inside today
Beside me
today
Around broken in two
till you eyes shed
Into dust
Like two strangers
Turning into dust
till my hand shook with the way I fear

Mazzy Star; Into Dust

Ginny arbeitete pausenlos und es machte ihr nichts aus. Sie arbeitete nachts und schlief tagsüber, ohne Verlangen nach Erinnerung oder Aufarbeitung. Nach den langen Nächten übermannte sie die Erschöpfung und sie fiel morgens wie tot in ihr zerwühltes Bett, stand bei Sonnenuntergang auf und verbrachte eine weitere Nacht zwischen den wummernden Bässen des Clubs, emotionslos und steinern.

Nur frühmorgens, wenn sie betäubt von Feuerwhisky und Müdigkeit in ihren Kissen lag, in dem schattigen Dämmerzustand zwischen Schlaf und Wachsein, dann erlaubte sie sich, an ihn zu denken.
An seine warmen Hände, an seine lachenden Augen. Wie er sie berührt hatte und wie er ihr das falsche Gefühl gegeben hatte, das Wertvollste und Wunderbarste auf der ganzen Welt zu sein.
An ihn.
Sirius.




Ihre gedankliche Abschottung blieb natürlich von ihren neuen Arbeitskollegen nicht lange unbemerkt. Nachdem Tess sie während ihrer Arbeitszeit, anfänglich erstaunt und später dann etwas besorgt, beobachtet hatte, fing sie sie nach mehrere Tagen am frühen Morgen nach dem Saubermachen ab und drückte sie mit sanfter Gewalt in einen der tiefen Ohrensessel.
„Hey, Schätzchen.“ sagte Tess mitfühlend und zog einen zweiten Sessel heran. „Sag mal, was ist eigentlich los mit dir?“
„Ach, ich…“ Ginny wollte abwinken, aber schließlich konnte sie es nicht länger zurück halten. Sie schleppte es mit sich herum, sie hatte es niemandem gesagt, sie konnte die Augen nicht mehr schließen ohne seine grauen Augen vor sich zu sehen. Sie verfolgten sie überall hin, und sie konnte ihnen nicht entfliehen - egal wie schnell sie rannte.
„Komm, sag mir was dich bedrückt. Du kannst es mir ruhig erzählen. Ich kann es sowieso niemandem weiter erzählen, den du kennst.“
„Richtig…also… ach, Tess.“ Ginny schlug die Hände vor ihr Gesicht. „Ich habe einfach nur eine riesige Dummheit gemacht.“
„Hier, trink das.“ Tess reichte ihr ein großzügig eingeschenktes Glas mit Feuerwhisky. „Du bist ja völlig durch den Wind.“
„D-danke.“ Ginny hatte Mühe, die Flüssigkeit mit ihren zitternden Lippen herunter zu schlucken. „Ich - weißt du… ach, es ist alles so kompliziert und aussichtslos und… es ist einfach zum Kotzen. Ich weiß nicht, was ich machen soll.“
„Weißt du, als ich Earl das erste Mal meinen Eltern vorgestellt habe, haben sie gedroht mich zu enterben und nie wieder ein Wort mit mir zu reden.“ Tess lächelte ihr etwas schräg zu. „Und jetzt gehen mein Vater und er regelmäßig zu den Spielen von den Falmouth Falcons.“
Ginny öffnete erstaunt den Mund, aber ihr fehlten die Worte. Tess zuckte viel sagend mit den Schultern und prostete ihr zu. „Woher ich das weiß? Schätzchen, es ist doch immer ein Mann schuld daran, oder etwa nicht?“
„Ja.“ sagte Ginny jämmerlich. „Nur…weißt du, er ist ein Freund von meinen Eltern und der…“ Sie musste sich etwas zurück halten, Sirius war kein Unbekannter. „Ich kenne ihn schon lange und ich war früher lange in ihn verliebt. Und dann ist es neulich einfach passiert und es war schrecklich, was wir danach zueinander gesagt haben. und ich verstehe immer noch nicht, wie es eigentlich dazu kommen konnte, weißt du? Im einen Moment lagen wir noch ganz ruhig in seinem Bett und im nächsten haben wir uns schon angeschrieen, es… ging so plötzlich und…“
„Und auf einmal war es völlig außer Kontrolle, hm.“
„Ja, so kann man das wohl sagen.“
„Keine Chance, noch mal mit ihm darüber zu reden?“
„Ich…ich weiß nicht, ehrlich gesagt. Ich weiß gar nicht, ob ich dass will. Oder er.“ Ginny schluchzte trocken auf und Tess legte eine Hand auf ihren Rücken
„Ach, Schätzchen.“
„Es ist nur, ich muss ihn ja irgendwann wieder sehen und - ich weiß nicht, ob ich das überhaupt kann. Oder -“ Sie schnaubte. „Ob ich das überhaupt will.“
„Na ja, leider geht es doch wahrscheinlich eher darum, dass du es irgendwann sowieso musst - spätestens Weihnachten, oder?“
„Ich weiß.“
Tess umarmte sie. „Ginny, du bist eine attraktive und kluge Frau. Wenn der Typ nichts mehr mit dir zu tun haben will, ist er nicht nur ein idiotisches Riesenarschloch, er ist es auch nicht wert, dass du dir wegen ihm solche Gedanken machst!“
„Danke, Tess. Das ist echt lieb von dir.“
„Kein Problem. Und jetzt sieh zu, dass du nach Hause kommst und dich endlich mal ausruhst. Alles andere ergibt sich schon.“
Ginny apparierte in ihren Hausflur (seitdem sie nachts Feierabend hatte und nicht mehr durch die leeren Straßen um die Nockturngasse spazieren wollte, war ihr zwar nicht zu einer lieben, aber immerhin zu einer geduldeten Gewohnheit geworden) und ging gähnend in die Küche, um sich vor dem Zubettgehen noch eine Tasse Kakao zuzubereiten. Auf dem zugestellten (Tonks hatte kein Interesse und sie selber keine Zeit mehr, um aufzuräumen) Küchentisch lag auf den krümeligen Tellern ein Stück Pergament mit ihrem Namen darauf.

Liebe Ginny,
extreme Krisensituation: Remus hat mir gestern eine Eule geschickt um zu fragen, was an dem Gerücht über ein neues Gesetz dran ist.
Er hat mich gefragt, ob ich mich bei ihm melden könnte. Was soll ich denn jetzt machen??
Sag mir, was ich machen soll! Du bist schuld an dieser ganzen Geschichte, aaah!
Dein Vater war heute übrigens bei mir im Büro, er macht sich ziemlich Sorgen. Du solltest dich endlich mal bei ihnen melden. Harry ist heute zurück nach Edinburgh gefahren, er ist, glaube ich, ein bisschen gekränkt dass du dich nicht mehr bei ihm gemeldet hast.
Deine Tonks
PS: Schöne Grüße von Remus. Er hat übrigens gesagt, dass du dich ruhig noch mal bei ihm melden sollst, wenn du weitere Hilfe braucht. Warum sagt er das?!! Warum will er dir helfen?? Und was soll ich jetzt machen?? Denk dir was aus! Hilf mir!!!

Ginny stöhnte und ließ sich in ihr Bett fallen. Warum, warum, warum musste immer sie sich um solche idiotischen Dinge kümmern? (Weil du dich auch eingemischt hast, dachte sie kurz.)

Tonks, kritzelte sie in ihrer fast unleserlichen Schrift, die nicht nur Professor McGonagall in den Wahnsinn getrieben hatte,
tue mir einen Gefallen und kläre erstmal, ob du überhaupt bereit dazu bist, Remus deine Gefühle zu gestehen oder ob du für den Rest deines Lebens heimlich für ihn schwärmen möchtest. Und dann reden wir weiter.
Ginny

Was sollte sie, verdammte Scheiße noch mal, machen?
Sie nahm Tonks Brief wieder in die Hand und überflog ihn erneut.




„Remus.“
„Hallo Ginny.“ Lächelnd setzt er sich zu ihr an den etwas abgeschieden liegenden Tisch in dem indischen Schnellrestaurant neben Madam Malkin´s. „Was gibt es denn, dass du mich so dringend treffen wolltest?“
Ginny sah ihn an, sie konnte ihn durch den Schleier von Tränen auf ihren Augen kaum ausmachen. „Ach, nur wegen… um etwas zu besprechen.“
Remus musterte die junge Frau vor ihm gesorgt und kam zu dem Entschluss, dass sie wirklich schlecht aussah.
„Was ist denn nur los mir dir?“
Sie schüttelte fahrig den Kopf. „Nichts, was soll denn sein?“
„Ich…“ Remus verfluchte sich, er war noch nie gut in der Kommunikation mit Frauen gewesen und außerdem hatte er darin auch wenig Erfahrung. „Du machst auf mich einen unglücklichen Eindruck.“
„Unglücklich, ja?“ Ginny wandte ihren Blick aus dem Fenster und musste hart einige Tränen hinunter schlucken. „Ich b-bin -“ setzte sie an, aber dann schließlich überwältigten sie ihre Gefühle und sie konnte nichts anderes tun als den so lange unterdrückten Tränen ihren Weg zu öffnen.
„Ginny!“ sagte Remus, bestürzt über ihre augenscheinlich fürchterliche Lage. „Merlin, was hast du denn??“ Er stand schnell auf und wechselte auf den Stuhl neben ihr, legte so etwas linkisch seinen Arm um ihre Schultern.
„Ich - ich…“ stammelte sie, hilflos nach Atem schnappend. „Ich...“
„Scht. Schon gut.“ Remus strich ihr beruhigend über ihr Haar und für den Bruchteil einer Sekunde wünschte sich Ginny, in ihn verliebt zu sein, in einen verständnisvollen, zärtlichen und vernünftigen Mann, der sie nicht verletzen und immer im Respekt behandeln würde. „Du musst es mir nicht sagen.“
Ginny griff nach seiner zurückhaltenden Hand und krallte sich fest in ihr. Aber sie würde ihn nie lieben können, aus dem gleichen Grund aus dem sie Harry nicht mehr lieben konnte. Sie liebte keine netten Männer, sie wollte jemanden der ihre Stimmungen verstand und mitfühlen konnte. Sie selber war ungerecht und aufbrausend und heißblütig und dramatisch und dickköpfig und uneinsichtig - all das, was Sirius ebenfalls war.
„Ich w-weiß nicht, was ich machen soll.“ stieß sie schließlich schluchzend aus und barg ihren Kopf weiterhin an seinem zerschlissenen Pullover. „Ich h-habe einfach k-keine Ahnung, w-was aus mir werden soll-l. Es ist alles so kompliziert u-und - alles was ich mache, scheint alles nur noch in´s Schlimmere zu wenden. M-meine Eltern-“
„Das ist ganz normal, fast jeder hat in deinem Alter Zweifel und fragte sich, ob sein Leben in die richtige Richtung geht und -“
„Aber ich weiß doch, dass alles falsch ist!“ weinte sie leise.
„Ginny, Ginny - ganz ruhig…“ versuchte Remus sie teilnahmsvoll zu beruhigen, aber sie ließ ihn nicht ausreden.
„Ich arbeite in einem Nachtclub, ich habe so ziemlich alle enttäuscht die mich jemals gemocht haben und -“
„Sie mögen dich doch immer noch Ginny, sie -“
„NEIN, TUN SIE NICHT!“ schrie sie ihn zitternd an.
„Ginny…“ Er drückte sie an sich. „Natürlich tun sie das, und im Grunde deines Herzens weißt du das auch. Du bist liebenswert und intelligent - und wenn sogar ich das feststelle, dann haben das alle anderen schon längst gemerkt.“
Trotz ihrer Tränen musste Ginny etwas lachen. „Nee, bin ich nicht.“
„Aber natürlich bist du das. Und jetzt sagst du mir, was wirklich mit dir los ist, ja?““
„Weißt du doch.“
„Du musst mich schon wirklich für sehr dumm halten, wenn du denkst, dass ich dir das abnehme. Ginny, du bist doch kein Mensch der Angst vor der Zukunft hat. Du bist überhaupt kein ängstlicher Mensch - deswegen finde ich es auch so erstaunlich, dass du so mitgenommen bist.“ Remus seufzte lange. „Da steckt doch noch was anderes hinter.“
„Nein - j-ja, aber… Nein…“ Seine Haare, die ihm in die Stirn fielen. Sein heiseres Lachen.
„Sag´s mir einfach.“
„D-da war…“ Ihre Lippen zitterten so sehr vor unterdrückten Schluchzern, dass sie Probleme hatte, seinen Namen auszusprechen. „S-sirius.“ flüsterte sie schließlich.
Remus schloss für einen Augenblick die Augen. Wenn er jetzt danach fragte, dann würde er eine ehrliche Antwort bekommen. und er war sich nicht sicher, ob er diese hören wollte. Zum Wohl von Sirius. „Ich werde dich jetzt etwas fragen, das wahrscheinlich nur eine dumme Vermutung von mir ist und was du mir natürlich nicht beantworten musst … also, was ich eigentlich fragen will: Du und Sirius, habt ihr… ähm, war da etwas zwischen Sirius und dir?“
Ginny konnte nicht anders, sie schluchzte laut auf und schlug ihre Hand vor ihr Gesicht.
„Ich werte das dann mal als ein ja…“ sagte Remus langsam und spürte eine Menge unterschiedlicher Gefühle in sich aufsteigen. Ärger. Mitleid. Verständnis. „Ist das so?“
Sie schaffte es schließlich mit großer Anstrengung zu nicken. „Ja. Ja, wir…wir haben miteinander geschlafen. Nach der… nach Nevilles Verlobungsparty.“
„Hm. Möchtest du vielleicht darüber reden?“
Ginny nahm dankbar das Taschentuch, das er ihr reichte. „Nein…ja. Es… es ist kompliziert, weißt du? Es würde ewig dauern.“
„Ich habe Zeit.“ erwiderte Remus einfach.




„Sirius!!“ erschallte es durch das riesige Haus am Grimmauld Platz.
„Im Wohnzimmer!“ rief Sirius zurück, gerade dabei die schwierige Frage zwischen Butterbier oder Rotwein zum Abendessen zu klären. Wahrscheinlich wäre zum Roastbeef ein Wein angemessener, allerdings hatte er heute Abend schon zwei Flaschen Butterbier getrunken und wollte jetzt nicht mehr auf ein anderes Getränk umsteigen...
Remus rannte mit wehendem Umhang den Flur entlang, riss die Tür auf und hatte für einen erschreckend langen Augenblick das Bedürfnis, Sirius zu schütteln und seinen Kopf gegen die Wand zu stoßen, ganz so wie sie es früher in der Schule mit ihm gemacht hatten, wenn er mal wieder Mist gebaut hatte.
Sirius sah ihm entgegen und grinste schräg. „Was ist denn mit dir los? Du rennst ja als ob -“
„Du hast mit Ginny geschlafen??!“
Es traf Sirius nur für den Bruchteil einer Sekunde, aber das reichte aus, um seinen Griff um das Glas zu lockern und es zerschellte in tausend Splitter auf dem Boden.
„Woher weißt du?“
„Von ihr!!“ sagte Remus laut und wünschte sich nicht zum ersten Mal in seinem Leben, kräftig genug zu sein um eine körperlich Auseinandersetzung mit Sirius in seiner menschlichen Gewalt wagen zu können. „Hast du eigentlich irgendeine Art von Schamgefühl in dir?!“
„Schamgefühl - was -“
„Du hättest doch wissen müssen, dass es für sie nicht nur eine Nacht, nicht nur Sex sein würde!“
„Was - woher sollte ich denn - Was?!“
„Wie konntest du nur?!“ Remus wies mit seiner ausgestreckten Hand auf das Fenster. „Sie ist verletzt und gekränkt und weiß überhaupt nicht, was sie jetzt tun soll!“
„Was sollte jetzt auch zu tun sein?“ schnappte Sirius zurück, obwohl er bei diesen Worten ein schlechtes Gewissen verspürte. Natürlich wusste sie nicht, was jetzt tun war - aber dasselbe wusste er doch auch nicht… Er war sich noch nicht mal sicher, ob er dieses Jahr zu dem traditionellen Truthahn-Curry von Molly und Arthur gehen sollte.
„Du musst wenigstens mal mit ihr reden, sie nicht so in der Luft hängen lassen - Merlin, vielleicht ist sie ja in dich verliebt, was ich ihr nicht wünsche, aber es könnte doch sein, denn sonst würde Ginny diese ganze Sache doch nicht so unglaublich mitnehmen und -“
„Blödsinn.“ sagte Sirius barsch und mit einem Wisch des Zauberstabs säuberte er endlich den Boden von Scherben. „Sie ist nicht in mich verliebt. Außerdem geht dich das alles nichts an. Nicht das Geringste.“
Remus wurde blass vor Ärger. „Es geht mich nichts an?! Ich komme gerade von einem Treffen mit ihr und sie ist einfach - völlig verstört und voller Angst vor dem nächsten Zusammentreffen mit dir - was ja kaum zu vermeiden ist! Kannst du mir bitte sagen, wie sich das gestalten soll?! Sie hat doch ansonsten schon genügend Probleme mit ihrer Berufswahl und - jetzt muss sie sich auch noch nach einer neuen Wohnung umsehen und außerdem, sie scheint da in einem ziemlichen seltsamen Nachtclub zu arbeiten und als ob das nicht schon mehr als genug wäre, kommst du daher und schläfst mit ihr als wäre sie irgendeine von deinen - Bekanntschaften.“ Er hatte soviel Abscheu in das letzte Wort gelegt, dass Sirius sich zur Gegenwehr wappnete.
„Lass meine - wie du sie so schamerfüllt nennst - Bekanntschaften aus dem Spiel, klar? Die sind allein meine Sache.“
„Ginny ist aber nicht nur deine Sache, auch wenn du das nichts einsehen willst! Wie konntest du ihr das nur antun, sie ist doch noch ein Kind!“
„Sie ist schon lange kein Kind mehr.“ widersprach Sirius hitzig, jetzt nicht weniger laut als Remus. „Ich habe sie zu nichts gezwungen, verdammt noch mal, also hör auf dich hier als moralische Instanz aufzuspielen!“
„Ich habe nie gesagt, dass du sie zu etwas gezwungen hast! Aber du hättest wissen müssen, wozu das führt!“
„Ach ja? Warum ich? Was willst du denn eigentlich von mir??“
„Sirius, kannst du nicht wenigstens einmal zugeben, dass du Scheiße gebaut hast? Ist es denn wirklich so schwer für dich einzusehen dass auch der unfehlbare Sirius Black mal einen Fehler machen kann?!“
„Glaube mir, über meinen größten Fehler denke ich jeden Tag meines Lebens nach!“ sagte Sirius laut und stand auf. „Und der war, dass ich Peter zum Geheimniswahrer von Lily und James gemacht habe. Ich denke, da gibt es einen kleinen Unterschied den sogar du einsehen könnest, wenn du nicht so verbohrt wärst!“
„Hör auf damit!“ sagte Remus wütend. „Hör auf, in deinem Selbstmitleid zu schwelgen und zeige endlich mal wenigstens einen Funken Verantwortungsgefühl!“
„Selbstmitleid?! Ich glaube, du -“
„Ja, verdammt, denn James und Lily sind tot und nichts wird sie jemals wieder zurück bringen aber du lebst und musst deine Taten verantworten! Und die Tochter deiner Cousine Molly zu verführen, zeugt nicht gerade von viel Verantwortungsgefühl.“
Da standen sie, die beiden Freunde, einander gegenüber und funkelte sich böse an. Schließlich stieß Remus einen tiefen Seufzer auf und schüttelte leicht den Kopf.
„Ich weiß noch nicht mal, warum ich mich so aufrege. Du warst doch schon immer so.“
„Dann kannst du jetzt ja damit auch aufhören.“ sagte Sirius unterkühlt. „ Butterbier oder Rotwein?“
„Weder noch.“ sagte Remus, eher nebenbei, und warf dann einen Blick auf seine Uhr. „Ich habe heute noch einen Termin und muss los.“
„Du bleibst nicht zum Abendessen.“
„Nein.“
„Verdammt, Remus!“ Sirius war ärgerlich. „Jetzt - jetzt lass doch nicht so eine Geschichte unsere Freundschaft beeinflussen!“
„Siehst du, das ist es eben, was du nicht verstehst. Ja, du bist mein Freund auch wenn ich mich manchmal ernsthaft frage, wieso. Aber Ginny ist ebenso meine Freundin und so eine Geschichte zwingt mich zwangsläufig auf eine Seite. Und du wirst mich entschuldigen, wenn ich nach eingehender Prüfung der Tatsachen Partei für Ginny ergreife!“
„Wieso ergreifst du Partei für Ginny, es war nicht meine Idee, von der Party abzuhauen!“
„Aber du wusstest, was das nach sich zieht, wir hatten doch sogar schon darüber gesprochen! Und du hattest mir versprochen, dass du die Finger von ihr lässt! Obwohl ich zugeben muss, niemals gedacht hätte, dass ich dir in diesem Fall jemals Vertrauensbruch vorwerfen würde.“
„Und was soll ich deiner Ansicht nach jetzt machen?!“ Sirius war wieder lauter geworden.
„Du müsstest dich bei ihr entschuldigen, das ist das Mindeste.“ sagte Remus seufzend. „Aber weißt du, wenn du es nicht wirklich meinst, dann lass es lieber. Und jetzt entschuldige mich, ich muss mich beeilen.“
„Remus, jetzt -“
Plopp.
„Scheiße.“ fluchte Sirius aus ganzem Herzen und schleuderte einen der silbernen Kerzenhalter mit voller Wucht an den Kaminsims. „Scheiße, scheiße, scheiße!“
Er ließ sich geschafft in einen der Sessel fallen und streckte seine langen Beine von sich, während er seinen Kopf in den Nacken legte.
Warum hatte sie, von allen möglichen Personen auch unbedingt Remus erzählen müssen?
Weil sie einfach nicht mehr weiter wusste, hörte er diese kleine Stimme in seinem Hinterkopf eindringlich flüstern, und wenn du auch nur ein bisschen mehr Anstand besäßest, dann würdest du das auch verstehen.
Das Verrückte an der ganzen Sache war, dass er sich ja selber Vorwürfe machte, seitdem sie in seinem Bettlaken aus seinem Schlafzimmer appariert war. Eigentlich hatte er ihr doch nur sagen wollen, dass er nicht darüber sprechen wollte, nicht darüber sprechen konnte. Denn sie hatte es ja nicht böse gemeint. Im Gegenteil, Sirius konnte sich nicht erinnern, in den letzten Jahren mit einer Frau Sex gehabt zu haben, die sich ernsthaft für seine Gefühle interessiert hatte.
Gefühle.
Manchmal, wenn er nachts alleine in seinem Bett lag, fragte er sich, ob er das eigentlich noch hatte. Oder ob das der Tribut war, den er Azkaban zahlen musste.
Eigentlich war es nur nett von ihr gewesen und er hatte sie so unfreundlich abgefertigt wie ein unangenehmes und quengeliges Kind.
Ginny.
Sirius wünschte sich nur, dass er endlich aufhören würde, ihr hübsches, verletztes Gesicht zu sehen, wenn er die Augen schloss.
„Soll Tipsi Master das Essen servieren? Oder will Master lieber noch alleine sein?“ unterbrach die fiepsende Stimme seiner kleinen Hauselfin vor dem Kamin Sirius´ Gedanken und er sah auf. Er konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Im Gegensatz zu den abscheulichen Elfen aus seiner Kindheit war Tipsi ein äußerst putziges Geschöpf, das die meiste Zeit des Tages Lieder piepste und leidenschaftlich Töpfe polierte (Sirius hatte sie selbstverständlich zu den neuen Tarifbedingungen eingestellt, die einen Lohn von 15 Knut pro Woche und einen freien Tag pro Monat verlangten. Aber wenn er ehrlich war, dann verstand er Hermiones ganzen Aufwand nicht. Denn selbst wenn sie frei hatte, blieb Tipsi freiwillig in seiner Küche und werkelte dort glücklich herum).
„Ich habe keinen Hunger mehr, Tipsi.“ Sirius stand auf und zwang sich zu einem entschuldigenden Lächeln. Tipsi nahm es immer furchtbar persönlich, wenn er nichts aß. „Ich gehe noch mal weg.“
Ohne einen weiteren Blick auf sie zu werfen, schwang er sich aus dem Sessel und verließ das Zimmer. Was er jetzt brauchte, war ein kaltes Butterbier und ein bisschen Gesellschaft.




„Schäzzchen.“ sagte die junge, braunhaarige Hexe, mit der er vor weniger als einer Stunde zusammen geprallt war, etwas undeutlich. „Schätzchen, wasis denn los mit dir? Warum machsu nich weiter?“
Sirius versuchte verzweifelt, der Situation etwas Positives abzugewinnen, aber es wollte ihm nicht gelingen. Er stand mit dem Rücken an die Wand dieser schäbigen Kneipe gelehnt, die Hände locker um die Taille dieser Frau gelegt, deren Mund gerade an seinem Ohrläppchen knabberte und - fühlte buchstäblich nichts.
„Ähm.“ sagte er gequält. Wie hieß sie noch mal? „Willst du noch was trinken?“
„Ich will was ganz anderes.“ gluckste sie, fingerte etwas unsanft an seinem Gürtel herum und Sirius spürte förmlich, wie sich seine ohnehin nicht vorhandene Erektion in noch nie da gewesene Dimensionen zusammen schrumpfte.
„Ich -“ setzte er an und griff nach ihren Händen, um ihr weiteres Vordringen zu vermeiden. „Warte mal eben.“
„Hey, was issn -“
Sirius küsste sie krampfhaft, um sie am weiteren Sprechen zu hindern. Ihre Zunge bewegte sich schwerfällig in seinem Mund und die Laute, die sie von sich gab klangen selbst für seine benebelten Ohren viel zu laut. Merlin, wie er sich in diesem Augenblick selbst verabscheute. Ihre Fingernägel kratzen über seinen Bauch, wahrscheinlich mit dem Ziel ihm Vergnügen zu verschaffen, aber tatsächlich zogen sich seine Bauchmuskeln unruhig zusammen.
„Das magsu, hm?“ raunte ihre Stimme lallend und Sirius konnte sich spontan nichts ausdenken, was er weniger mögen könnte. Außer vielleicht Haggis, was er schon immer verabscheut hatte.
Er musste unweigerlich an die Küsse mit Ginny denken, die zart und gleichzeitig so absolut gewesen waren, die jeden anderen Gedanken ausgelöscht hatten und ihn für eine Nacht fast hatten glauben lassen, dass diese Erzählungen von diesem einen Kuss, von diesem einen Gefühl, doch keine Hirngespinste waren. Es war mehr als nur Sex gewesen, sie hatte irgendetwas in ihm ausgelöst und Sirius wusste nicht, was es war und wie er damit umgehen sollte.
„Ich - ich muss aber mal eben zur Bar.“ Er machte Anstalten, sich an ihr vorbei zuschieben. „Soll ich dir wirklich nichts mitbringen?“
„Nee. Aber lass mich nich zu lange warten. Sons binnich nämlich weg.“ Sie kicherte albern und Sirius nötigte sich zu einem Lächeln.
„Das wäre natürlich äußerst tragisch.“ Sie war betrunken genug, um den Sarkasmus in seiner Stimme nicht zu verstehen. „Bin gleich wieder da.“
Er war nichts als ein beschissener Feigling, er brachte noch nicht mal genügend Mut auf um dieser Frau zu sagen, dass sie keinesfalls auf ihn warten brauchte. Du bist ein riesiges Stück Scheiße, Sirius Black! klang in seinen Ohren und er konnte nicht anders als ihr uneingeschränkt zuzustimmen.
Eilig drängelte er sich am Tresen vorbei und erreichte endlich die rettende Tür. Aufatmend schnappte er nach Luft und ging unsicher ein paar Schritte durch die feuchte und kühle Nachtluft. Etwas Unbekanntes rollte auf ihn zu und er wusste nicht, wie er es verhindern sollte.


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