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Fanfiction

So not over you... - Schräge Gestalten in der Nockturngasse

von The Jo

Hallo ihr SĂĽĂźen,
danke fĂĽr die super-netten Kommis, das freut das Schriftstellerherz enorm!! Immer weiter so :o)!
Das ist ĂĽbrigens das letzte Kapitel, bevor sich Ginny und Sirius endlich wiedertreffen!! Also ist davon auszugehen, dass es bald zu weiteren Komplikationen kommt...
Meine Lieblings-Nebencharakter in diesem Kapitel: Earl *grins*, ihm schwer auf den Fersen Colin Creevey (es war mal nötig, dass jemand endlich seine wahren Wünsche erkennt. Mit Fotos alleine wird ja niemand glücklich. Hiiiiiiiii!)
Kussi Jo



Ginny fühlte sich schlecht. Sie fühlte sich immer schlecht, wenn sie sich mit ihren Eltern gestritten hatten. Ihr Temperament ging immer so schnell mit ihr durch, dass sie sich nicht mehr kontrollieren konnte. Immer ließ sie sich dazu hinreißen Dinge zu sagen, die sie eigentlich gar nicht so meinte…
Natürlich hatte sie sich schon häufig mit ihrer Mutter verkracht, aber da war es immer nur um die Schule gegangen, oder ihre Freunde oder wie lange sie in den Ferien weggehen durfte. Jetzt aber war es alles ein bisschen schwerer und zähflüssiger, der Ton war härter geworden und sie spürte förmlich, wie sehr ihr der Besuch an die Substanz gegangen war.
Sie schlenderte gerade an der Nockturngasse vorbei, als etwas darin ihre Aufmerksamkeit anzog. An einer TĂĽr nahe der EinmĂĽndung in die Winkelgasse hing ein Zettel.
Ginny war von Natur aus eine neugierige Person, sie konnte nichts dagegen tun. Als ob von diesem StĂĽck schmuddeligem Papier ein Magnetzauber ausgehen wĂĽrde, steuerte sie darauf zu.
Er hing an der Eingangstür dieses außergewöhnlichen Nachtclubs und besagte
Tresenkraft (Nachtarbeit) gesucht!
Ginny war nie häufig hier gewesen, die meisten ihrer Freunde mieden diesen Club eher, aber sie persönlich hatte es immer eine witzige Idee gefunden, Särge als Sitzbänke und Totenköpfe als Kerzenständer zu benutzen. Sie lugte interessiert durch die Scheiben (nichts zu sehen) und klopfte probeweise mal an der Tür.
„Augenblick!“ bellte es von innen. „Komme gleich!“
Ginny lehnte sich mit dem Rücken an die Fassade. Wahrscheinlich wäre es sowieso am besten, wenn sie sich eine andere Arbeit suchte - sie wollte nicht, dass sich der Streit auch noch auf Fred und George aufwirkte, die ging der ganze Stress schließlich nicht das Geringste an.
„Ja?“ Die Tür wurde aufgestoßen und ein Zauberer ungefähr im Alter ihres Vaters mit schwarzer, enger Lederhose, einem recht ansehnlichen Butterbierbauch darüber und Cowboyhut lugte eher ungehalten hervor. „Was?“
Ginny deutete auf die Anzeige. „Suchen Sie noch jemanden?“
Die Tür wurde ein Stück weiter geöffnet und er musterte sie skeptisch. „Wie alt bist du?“
„19. Also, suchen Sie jetzt noch jemanden?“
„Komm erst mal rein.“ Er winkte sie herein und Ginny folgte ihm die Treppe hinunter in den verräucherten Keller zum Tresen. „Willst du was trinken?“
„Mmm… ja, ein Butterbier.“ Das konnte sie jetzt wirklich gebrauchen.
„Bitte.“ Der Mann schob ihr über den Tresen (aus passend zusammengesetzten Grabsteinen) eine Flasche zu und musterte sie kritisch. „Hast du schon mal in einem Nachtclub gearbeitet?“
„Nein.“ Ginny schüttelte den Kopf und nahm einen großen Schluck. „Aber ich arbeite gerade noch bei Weasley´s Wizarding Wheezes.“
„Hm. Warum willst du wechseln?“
Ginny lächelte schräg. „Mal was Neues ausprobieren, außerdem gehört der Laden meinen Brüdern. Ist manchmal ziemlich anstrengend.“
„Kann ich mir vorstellen. Übrigens, ich bin Earl.“
„Ginny Weasley. Hallo.“
„Also, Ginny.“ Earl räusperte sich. „Fünf Tage Woche, Arbeitsanfang jeweils abends um neun Uhr. Und dann bis Schluss. 170 Galleonen im Monat, dein Trinkgeld kannst du behalten.“
„Das hört sich doch ganz gut an!“ Da bekam sie sogar noch mehr Gehalt als bei Fred und George.
Earl grunzte unbeeindruckt. „Das erste Mal ist Probearbeiten, damit wir sehen wie du dich anstellst. Morgen?“
„In Ordnung.“ Ginny sah sich in dem hohen und ein bisschen versifften Kellergewölbe um: Es strahlte eine Art morbiden Charme aus. Es gab hohe, angelaufene Spiegel mit abblätterndem Goldrand, Kronleuchter von denen meterlange Wachsgebilde hingen - und an einer Wand hing ein alter Wandteppich mit dem Stammbaum der Familie Dracula. „Ich muss erst noch mal mit meinen Brüdern reden, aber es müsste OK sein, sie haben eine Menge zur Verfügung stehende Aushilfskräfte. Wenn es nicht klappt, dann gebe ich ihnen morgen früh Bescheid, ja?“
„Geht klar.“ Er winkte ab, als sie nach ihrem Geldbeutel kramte. „Ist schon in Ordnung. Wir hören von einander.“
„Ja, auf jeden Fall!“ Ginny fühlte ein Grinsen über ihr Gesicht gleiten. Vielleicht war doch alles gar nicht so schlecht.




„Was willst du?!“ Fred starrte sie grauenerfüllt an.
„Gin, ohne Scheiß, das kannst du nicht machen!“
„Doch, natürlich kann ich das und glaubt mir, es ist sogar besser so. Ich meine, wenn ich weiterhin hier arbeitete, würde Mum auch hinter euch her sein.“
„Kluge Entscheidung. Wir würden uns eh für Mum entscheiden. Kocht besser.“ George schnäuzte sich dramatisch. „Auch wenn es schwer wird. Merlin, das geht mir echt an die Nieren.“
„Verdammt, Gin!“ Fred sah nicht weniger mitgenommen aus. „Bleibst du wenigstens hier in der Nähe?“
„Ja, ich kann heute mal zur Probe in diesem Skull Club arbeiten. Vielleicht bekomme ich eine feste Anstellung, dann könnte ich weiter bei Tonks wohnen bleiben.“
Den Zwillingen fiel die Kinnlade herunter.
„Der Skull Club?? Sag mal, du drehst ja völlig ab!“ Fred musste sich setzen.
„Was geht denn, Gin!“
„Nichts, also… Ich bin gestern daran vorbei gekommen und habe gesehen, dass sie eine neue Tresenkraft suchen und dann habe ich gleich mal nachgefragt. Übrigens, da wir gerade davon sprechen… ich müsste heute Abend ein bisschen früher weg. Um neun geht meine Schicht los.“
„Deine was?!“
„Na ja - ich muss halt irgendwann mal anfangen.“ Ginny hob die Achseln. „Ähm - heute, eigentlich.“
„Und woher sollen wir jetzt auf einmal eine Aushilfe nehmen?“
„Fragt doch mal bei Verity nach, ihr Kind ist doch jetzt schon ein bisschen älter und eigentlich wollte sie doch eh nur paar Monate aussetzen.“
George ließ sich in einen Korbsessel fallen. „Warum sollten wir eine verheiratete Frau einstellen?“
„Chauvi.“ sagte Fred entrüstet. „Du weißt doch, dass man sich für Menschen ohne Perspektive stark machen muss, das sagt mir schon mein soziales Gewissen!“
„Soziales Gewissen.“ wiederholte Ginny ungläubig. „Das habt ihr aber bislang gut verborgen!“
„Ja, das passt generell schlecht zur Geschäftsidee, wir müssen an unsere Zielgruppe denken, die verzeiht keine Enttäuschungen.“
„Eben, Fred. Hier hinter dem Tresen muss eine heiße Singlefrau stehen, damit sich die Kunden wenigstens vorstellen können, sie über den Tresen zu beugen und - “
„ - ihr langsam den Rock hochschieben und es ihr dann ganz langsam zu besorgen, während jederzeit jemand durchs Schaufenster blicken könnte. Ja, ich verstehe dein Argument. Klar.“
Ginny stand der Mund offen. „Ihr sexistischen Säcke! Ihr hab zugelassen, dass eure Schwester für dreckige Fantasien herhält, damit ihr euren Profit steigert! Ihr seid geistige Zuhälter!“
„Jetzt stell dich nicht so an - “
„ - du wolltest es doch auch.“
„Aber ich bevorzuge es deutlich, wenn ich diese Fantasien selbst steuern kann und mich nicht unwissentlich prostituiere!“



„Du hast was?!“
„Es tut mir echt leid, Tonks.“ sagte Ginny mit schlechtem Gewissen. Eigentlich hatte sie es ihr an einem anderen Zeitpunkt und vor allem in Ruhe sagen wollen, aber Tonks war spät von der Arbeit gekommen und jetzt musste sie sich wirklich beeilen. „Das kannst du doch nicht - Ginny, jetzt mal ohne Scheiß!“ Tonks folgte ihr bis ins Badezimmer. „Du kannst ihm doch nicht einfach Sachen erzählen und - bestimmt macht er sich jetzt totale Sorgen!“
„Ja und genau deshalb musst du ihm jetzt diese Sorgen nehmen, ist doch ganz klar!“ Ginny überprüfte ihr sorgfältig aufgetragenes, dunkelgraues Augen Make-up (ein bisschen Gruftie-Style passte in den Skull Club ganz gut).
„Ist doch ganz klar!“ äffte Tonks sie ärgerlich nach. „Es ist ganz klar, dass du einen Vollschaden hast!“
Irgendwie bekam Ginny das leise Gefühl, dass sie in den letzten Tagen kein Händchen für behutsame, zwischenmenschliche Kommunikation hatte. „Tonks, es tut mir wirklich leid, wir reden noch darüber und machen einen super Plan, ja? Aber jetzt muss ich wirklich los!“
„Einen super Plan, klar!! Und wo gehst du überhaupt hin??“
„Ähm, ich muss jetzt arbeiten.“ Ginny fuhr sich durch ihre offenen Haare.
„Arbeiten??!“
„Ja, ich - und ich muss wirklich los, ich muss um neun anfangen.“
„Du musst arbeiten und du musst um neun anfangen?!“
„Ja und es ändert sich nicht, wenn du es ständig wiederholst!!“ Ginny war kurz davor, die Geduld zu verlieren. „Ich habe vielleicht eine neue Arbeit und da kann ich nicht schon am ersten Tag zu spät kommen!“
„Ginny - und was soll ich jetzt sagen, wenn Remus sich bei mir meldet?? Oder noch schlimmer, wenn der im Ministerium anruft!“
„Dann - dann sagst du…“ Ginny schnappte sich ihre Lederjacke, jetzt würde sie tatsächlich apparieren müssen, verdammt, davon bekam sie immer tierische Kopfschmerzen…
„Ja?! Was soll ich bitte sagen?!“
„Merlin - Tonks! Ich muss wirklich… also entweder du denkst dir etwas aus und sagst, das es lediglich um eine neue Art der Registrierung geht oder du sagst halt, dass ich da was vercheckt und mich getäuscht hätte.“
„Aber was denkt er denn, wenn er zuerst etwas von dir - “
„Ich weiß nicht, wann ich morgen zurückkomme, ich schreibe dir einen Zettel… und mach dir keinen Stress, Tonks, das wird schon alles! Ich gebe nicht auf, ehe du und Remus nicht wenigstens einmal gevög -“
„Ginny!“
„Was?! Jetzt erzähl mir nicht, dass du nicht schon mal daran gedacht hättest! Darum geht es doch!!“
„Ja schon, aber… ich kann - ich kann mir Remus dabei irgendwie nicht vorstellen!“
„Nicht?“ Ginny war ehrlich erstaunt. Gut, sie hatte sich mit diesem speziellen Thema noch nicht so ausführlich beschäftigt - aber wenn sie jetzt darüber nachdachte… „Na ja, also ich stelle ihn mir unersättlich vor, ich habe da mal was über Werwölfe gelesen, nachdem Bill gebissen wurde! Angeblich verhält es sich nämlich so, dass der Gebissene einen so genannten, hihi, Wolfshunger auf seine Partnerin entwickelt, vor allem bei zunehmendem Mond. Hm, und der gute Remus ist da bestimmt keine Ausnahme, und du hättest ´ne Menge Spaß mit ihm -aber natürlich nicht nur im Bett. Auch auf der Schlafzimmerkommode, auf dem Küchentisch, auf dem Treppenabsatz, in der Dusche…“
Tonks musste gegen ihren Willen lachen und schlug die Hände vor ihr Gesicht. „Du bist fürchterlich.“
„Tschüüüüssi!!“



Atemlos stürzte Ginny die Treppe hinunter und fiel förmlich in Earls Arme. Sie schnappte keuchend nach Luft. Das hatte allerdings auch etwas damit zu tun dass Earl einen Anzug aus Schlangenleder trug und seine verbleibenden Haare zu einem dünnen Pferdeschwanz gebunden hatte. Heiß. „Haha - hi!“
„`N Abend.“
„Bin ich zu spät?!“ Ginny warf einen panischen Blick auf die Uhr. „Scheiße, ich - es ist nur, ich hasse apparieren und - “
„Schon gut, ist ja nichts passiert. Also, Ginny…“ Earl wies auf die anderen beiden Gestalten, die rauchend am Tresen saßen und bedeutete ihr zu folgen.
„Laszlo. Kommt aus Ungarn.“
„Hi Laszlo.“ Ginny gab ihm lächelnd die Hand. Lazlo war ein hagerer, junger Mann mit etwas eingefallendem Gesicht, tiefen Augenringen und einer tätowierten Bisswunde am Hals.
„Und das ist Tess, meine Frau. Sie hat das Sagen an der Bar und wird dich einarbeiten.“
Tess war eine recht kräftige, junge Hexe mit langen, schwarzen Haaren, einem engen Netzkleid und geschnürten Stiefeln. Sie warf Ginny einen forschenden Blick zu und musterte sie kritisch. Die musste sich ein hysterisches Gackern verkneifen. Sie hatte es nun wirklich nicht auf Earl abgesehen, vielen Dank auch.
Es füllte sich wesentlich schneller als Ginny erwartet hatte - bald flackerten rote Lichtstrahlen im Rhythmus der wummernden Bässe durch den Club. Nachdem sie geschnallt hatte, wo die verschiedenen Getränke standen und in welchem Mischverhältnis die rauchenden Cocktails herstellt wurden, lief es sogar besser als erwartet. Im Kopfrechnen war sie schon immer flink gewesen und je charmanter sie auf die teilweise plumpen Komplimenten einging, desto weniger Geld musste sie am Ende herausgeben.
Nachdem die letzten Gäste um kurz vor fünf Uhr morgens den Club verlassen hatten und die Kassenabrechnung erledigt war, kam Earl auf sie zu und gab ihr die Hand. „Hast dich ja ganz clever angestellt.“
„Danke.“ Ginny strahlte. „Heißt das, ich bin angestellt?“
„M-hm.“ Er nickte bedächtig. „Können wir mal probieren. Hier - “ er wies auf die Sitzecke, in der Tess und Lazlo sich ihre Feierabendzigarette gönnten. „Setz dich doch noch zu uns.“
„Hier.“ Tess reichte Ginny ein Glas Feuerwhisky und bot ihr eine Zigarette an. „Alles klar bei dir?“
„Ja. Aber geschafft. Danke.“ Ginny nahm einen großen Schluck und ließ die brennende Flüssigkeit ihre ausgedürstete Kehle herunter rinnen. „Boah, ist das gut!“
„Das hat ja wirklich ganz gut geklappt bei dir.“ Tess sah sie anerkennend an. „Bist fix im Kopfrechnen, das können wir gut brauchen.“
„Danke.“ Ginny zündete sich die Zigarette an. „Ist das jeden Abend so voll hier?“
"Heute war es gar nicht so voll, warte mal ab was am Wochenende abgeht!"



Die nächsten Tage und Nächte vergingen in einem solchen nebeligen Rausch dass Ginny manchmal am späten Nachmittag aufwachte und sich fragte, was eigentlich für ein Wochentag war.
Ihr Tagesablauf hatte sich innerhalb weniger Tage so geändert, dass sie komplett aus dem Ruder geworfen war - normalerweise kam sie nie vor sechs oder sieben Uhr nach Hause, nach einer langen Nacht auf den Beinen in dem vollen, verräucherten Club und einem letzten Drink mit dem restlichen Team. Manchmal wurde es auch noch später, wenn sie sich von einem üppigen Trinkgeld noch einen Ausflug in einen anderen Club und danach ein gutes Frühstück mit Eiern und Würstchen im Tropfenden Kessel gegönnt hatte.
Sie mochte ihre neuen Arbeitskollegen wirklich gerne, sie waren alle ein wenig schräg aber nichtsdestotrotz liebenswert. Genauso verhielt es sich mit den Gästen im Skull Club - größtenteils handelte es sich um ein paar nette Irre mit tätowierten Glatzen und Lederwesten, aber sie hatte auch schon ein paar alte Schulfreunde von sich und ihren Brüdern gesehen. Und was das Highlight der Woche gewesen war: Colin Creevey knutschenderweise mit seinem neuen Freund, den Ginny für einen kurzen Moment tatsächlich für Harry gehalten hatte. Freak.



Sie erwachte an irgendeinem Tag am frühen Nachmittag, die Sonne schien ihr unbarmherzig ins Gesicht und Ginny verfluchte sich dafür, am frühen Morgen vor lauter Müdigkeit darauf verzichtet hatte, die Fensterläden zu schließen. Das hatte sie jetzt davon.
Stöhnend krabbelte sie aus ihrem zerwühlten Bett und kroch nahezu in die Küche - wie erstaunlicherweise auf Tonks traf, die ihre Nase in wichtige aussehende Unterlagen gesteckt hatte.
„Morgen. Wasmachnsduhier.“ nuschelte sie undeutlich und begann zerstreut ohne jegliche Magie einen Kaffee zuzubereiten.
„Ginny! Hallo! Im Ministerium gibt es Probleme mit unseren Fenstern - die Wetterstation will neue Tarifverhandlungen und beschert uns jetzt schon in der dritten Woche Taifune… als meine Teetasse heute vom Schreibtisch geschwommen ist, habe ich beschlossen, nach Hause zu rudern.“
Die Frequenz und die Lautstärke von Tonks waren mehr, als Ginny im Moment ertragen konnte. Schmerzlich kniff sie die Augen zusammen. „Ahh… geht´s vielleicht ein bisschen leiser?“
„Oh - ja, natürlich! Entschuldigung!“ flüsterte ihre Freundin verlegen. „Wie geht´s dir?“
„Super.“ sagte Ginny gähnend und half jetzt doch ein bisschen mit ihrem Zauberstab nach. „Nur müde.“
„Kein Wunder, du arbeitest die Nächte durch und sehen tut man dich auch nicht mehr…“
„Denke, das könnte durchtaus miteinander zusammen hängen.“ sagte Ginny etwas sarkastisch.
„Gefällt es dir denn?“
„Ja, ist ganz in Ordnung. Die Leute sind echt nett, aber halt ein bisschen abgefahren.“ Ginny gluckste beim Gedanken an Earl und Tess und daran, dass sie von jetzt an immer klopfen würde, bevor sie den Getränkekeller betrat.
„Ja, irgendwie kann ich mir das ganz gut vorstellen… sag mal, kannst du eigentlich auf die Party kommen?“
„Mh? Party? Wo.“ Ginny gähnte herzhaft und widerstand der Versuchung, ihren Kopf auf dem Küchentisch abzulegen und einfach weiterzuschlafen.
„Na, die von Neville! Sie ist doch in zwei Tagen.“
„Was! Ist schon der…“ Ginny blickte auf den Kalender. Tatsächlich, der 10. November. „Ja, ich muss nur noch morgen arbeiten, dann habe ich zwei Tage frei.“
„Cool, dann könne wir zusammen hingehen.“ Tonks betrachtete Ginny unauffällig. „Auch auf die Gefahr hin, dass du gleich ausrastest - ich meine das völlig ohne Hintergedanken - ich habe mich gestern in der Mittagspause mit Harry und Sirius getroffen.“
„Oh, wow! Und? Wie geht es ihm?“
„Sehr gut, hast du´s nicht gehört? Er ist doch neulich erst zum besten Sucher der Liga gewählt worden.“
„Ah - ja… hab ich gehört. Und, ähm, was macht Sirius?“
„Der! Was soll der schon machen.“ schnaubte Tonks. „Hat gleich erst mal die Kellnerin angemacht. Unglaublich, die war gerade mal so alt wie du!“
„Hatte er denn Erfolg?“
„Weiß ich nicht.“ gab Tonks zähneknirschend zu. „Ich meine, sie sind nie zusammen auf dem Klo verschwunden. Und darauf habe ich geachtet.“
Na wenigstens etwas… „Harry bleibt bei Sirius, oder?“
„Nein, ach Mensch, das kannst du noch gar nicht wissen!“ Tonks kicherte. „Er hat eine neue Freundin. Ist nachher dazu gekommen.“
„Harry hat ´ne neue Freundin!“ Es hätte nicht viel gefehlt und Ginny hätte einen Stoßseufzer ausgestoßen. Nicht, weil sie so glücklich für Harry war (das war sie natürlich auch!) - vor allem weil damit endlich den ewigen Spekulationen ein Ende gemacht wurde. „Wie ist sie denn so? Und ich will nichts darüber hören, warum mich das noch interessiert!“
„Supernett!! Und sehr hübsch. Sirius hat zwar behauptet, und ich bediene mich seines O-Tons, dass sie zu kleine Titten hätte, aber was will man von jemandem wie dem eigentlich erwarten… Auf jeden Fall, Kates Eltern wohnen in London und damit Harry sie endlich mal kennen gelernt, bleiben sie bei ihnen.“
„Cool. Sag mal, und was ich schon länger mal fragen wollte, was hat sich denn jetzt mit dem süßen Remus ergeben?“
„Nichts.“ Tonks zuckte, gewollt unbeteiligt, mit den Schultern. „Also, er hat sich nicht bei mir gemeldet und ich war in den letzten Tagen auch ziemlich beschäftigt.“
„Beschäftigt.“ wiederholte Ginny amüsiert und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Beschäftigt!“
„Ja, genau.“ Tonks erhob sich geschäftig und stieß dabei fast ihr Glas um. „Ü-übrigens, was ziehst du eigentlich an?“
„Tonks, das ist ein billiges Ablenkmanöver und dass ich darauf eingehe, hat nur etwas damit zu tun, dass ich auch nur eine Frau bin.“ Die beiden Freundinnen grinsten einander zu. „Mein dunkelgrünes Ballkleid, du weißt schon. Das Schulterfreie.“
Tonks gab einen provozierenden Pfiff von sich. „Wow, haben wir uns vielleicht etwas Größeres vorgenommen?“
Ja. „Nein, was?“
„Zum Beispiel, schöner als die Braut zu sein? Du weißt, dass niemand schöner als die Braut sein darf.“
Ginny verdrehte gespielt entnervt die Augen. „Am Hochzeitstag, Tonks. Das gilt nur am Hochzeitstag.“


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