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Fanfiction

So not over you... - Dumm und oberflächlich?

von The Jo

Hallo ihr Süßen!!
Ihr seid so nett zu mir :-), merci!!
Bin gerade anderthalb Wochen krank geschrieben und habe dementsprechend viel Zeit zum Schreiben.
@ euphorbia: Ja, war mir am Anfang auch ein wenig unsicher ob die Business-Hermione nicht ein wenig zu busy ist, ich schiebe es aber mal auf den Stress, den eine vorgezogene Eigenkapitalerhöhung einer Aktiengesellschaft mit sich zieht!!
Übrigens, was Ginny singt ist aus "Everybody loves somebody", vom sagenhaften Dean Martin und heißt übersetzt: Jeder wird irgendwo jemanden finden, man kann nie sagen, wo Liebe auftauchen wird.
Habe es so ganz ohne Sirius dann doch auch nicht ausgehalten...
Und zuletzt: Remus rocks!! Tut mir echt leid, wenn er ein bisschen zu Kai-Pflaume-mäßig rüberkommt, aber ich kann nicht anders :-).


Ginny lag mit offenen Augen im Bett und starrte an ihre verzauberte Schlafzimmerdecke, die einen sternenklaren, dunkelblauen Nachthimmel zeigte.
Natürlich stand sie auf ihn, das war völlig außer Frage und wenn sie Tonks heute noch vom Gegenteil hatte überzeugen können, dann lag es in ihren Schauspielkünsten und an Tonks Glauben daran, dass sie sie nie belügen würde.
Warum auch ausgerechnet Sirius…?!!
Aber wie auch nicht??
Sirius…
Ginny schloss ihre Augen.
Vielleicht stand sie ja wirklich nicht auf ihn? Vielleicht interessierte sie sich auch nur für ihn, weil es normalerweise anderes herum war. Verdammt noch mal - normalerweise war sie es doch, die die Männer in Aufruhr versetzte und es gefiel ihr einfach, plötzlich auf einmal jemanden getroffen zu sein, der es in dieser Hinsicht ohne weiteres mit ihr aufnehmen konnte.
Ja, das konnte sein… aber weitaus wahrscheinlich war immer noch, dass sie sich schlicht und einfach verliebt hatte.
Sie stöhnte verzweifelt.
Und dann dieser ganze Trubel mit ihrer Ausbildung…sie würde sich unbedingt bei ihren Eltern melden müssen. Sie hatte sie nicht mehr seit dem Besuch von Charlie Anfang September gesehen, wo sie ihnen erzählt hatte, eine positive Rückmeldung auf ihre Bewerbung für St Mungo´s bekommen zu haben. Erstaunlich und nahezu kaum zu glauben, wenn man wusste, dass sie sich nie bei St Mungo´s beworben hatte.
Sie würde darüber mit jemandem reden müssen, sonst lief sie Gefahr zu explodieren.
Und sie wusste auch schon, zu wem sie nach Ladenschluss gehen würde.




„Hi Remus!“ Ginny strahlte ihn an. Sie freute sich immer, ihn zu sehen.
„Ginny, komm doch rein. Du holst dir ja den Tod.“ Remus lächelte und trat einen Schritt zur Seite. „Gib mir deine Jacke…“
„Bitte schön.“ Sie wickelte sich aus ihrem Schal und sah sich in dem engen und dunklen Flur um. „Das ist also deine Wohnung.“
„Ja.“ Es war ein leises Seufzen bei diesem Wort zu hören. „Und bitte keine Kommentare darüber, wie schön es ist. Ich weiß, dass es das nicht ist.“
„Ich würde doch meinen ehemaligen Lehrer nie anlügen.“ Ginny kicherte. „Zuviel Respekt und so.“ Sie folgte ihm in die unwesentlich hellere Küche. „Störe ich dich oder kann ich ein bisschen bleiben?“
„Ein bisschen bleiben kannst du, ich bin nur später zum Abendessen eingeladen.“ Mit einem Schlenker seines Zauberstabes beförderte Remus den Wasserkessel auf den Herd, welcher automatisch zu dampfen begann. „Was gibt es denn?“
„Sag mal, wusstest du eigentlich schon immer, was du werden wollst? Und wie bist du Lehrer geworden, auf dem normalen Bildungsweg oder mit…Umwegen?“
„Aha.“ Remus lächelte sanft. „Keine Ahnung, was du machen sollst?“
„Nöö.“ Ginny stieß einen langen Seufzer aus.
„Und warum bist du hier bei mir?“
Ginny hatte ihr Kinn auf ihrer Hand abgestützt und sah ihm zu, wie er zwei angemackte Teetassen auf den Tisch stellte und ihr ein paar bröckelige Kekse anbot. „Zuerst einmal finde ich dich sehr nett. Und dann du wahrscheinlich auch der einzige Mensch bist, mit dem ich mich darüber unterhalten möchte und der außerdem noch in der Lage ist, unbefangen und wertfrei über etwas zu urteilen.“
„Das ist aber ein nettes Kompliment, Ginny.“ Und dem Lächeln nach zu urteilen, freute Remus Lupin sich wirklich darüber. Ginny war entzückt. Es gab nur wenig Menschen, die sie so bewunderte wie ihm und denen sie von ganzem Herzen auch noch uneingeschränktes, persönliches Glück wünschte.
„Gerne geschehen, Remus, aber es ist wahr.“
Remus schenkte ihnen Tee ein. “Dann erzähl doch mal.“
Ginny schob sich einen Keks in den Mund und schluckt ihn bedächtig herunter, bevor sie anfing zu sprechen. „Ähm, weißt du… ich bin jetzt seit einem Jahr mit der Schule fertig und eigentlich - also, ich hatte natürlich auch die Karriereberatung und - aber irgendwie ist das alles nicht so das Richtige für mich - ähm, hört es sich sehr idiotisch an, wenn ich sage dass ich nicht die geringste Ahnung habe, als was ich machen soll, wenn ich groß bin?“
„Du bist doch jetzt schon recht groß.“ Remus Augen lächelten.
Ginny lachte. „Wer hätte das gedacht, du bist nicht nur sensibel sondern auch noch witzig!“
„Eigentlich nicht, die witzigen Typen waren immer andere als ich. Was ist eigentlich damals bei deiner Karriereberatung heraus gekommen?“
„Pff, lauter Müll. Sie haben mir gesagt, ich solle Heilerin werden, also ehrlich, als ob mir das Spaß machen könnte…“
„Also,“ Remus räusperte sich vorsichtig, „das soll jetzt nichts anderes sein als meine persönliche Meinung, aber als Heilerin kann ich mir dich auch nicht vorstellen… Was würde dir denn sonst Spaß machen?“
Ginny seufzte. „Siehst du, und hier ist der Punkt an dem ich jedes Mal scheitere. Ich weiß nur genau, was ich nicht machen will, über allem anderen liegt ein undurchschaubarer Nebel.“
„Wie wäre es denn, wenn du einfach mal etwas anderes ausprobierst? Ich meine, den Job wechselst. Fang doch aus Spaß einfach mal in einer Buchhandlung an. Oder vielleicht in einem Restaurant.“
„Ja, aber… Ich weiß nicht, wie ich das meinen Eltern sagen soll.“ Ginny zog den Kopf schuldbewusst ein. „Weißt du - es könnte nämlich durchaus sein, dass die beiden durch einen sehr dummen Zufall immer noch denken, dass ich in ein paar Wochen eine Ausbildung in St Mungo´s anfange.“
„Hm. Du hast dich nicht getraut, es ihnen zu sagen?“
„Nö.“
„Musst du aber.“ Remus seufzte. „Ich weiß, das hört sich spießig und altmodisch an, aber sag es ihnen gleich. Je länger du es aufschiebst, desto - “ desto wütender wird deine Mutter sein, hatte er eigentlich sagen wollen. „ - desto schwieriger wird es auch für dich.“
Ginny sah ihn an als ob sie genau wisse, was er eigentlich hatte sagen wollen. „Ich sitze in der Scheiße, oder?“
„Nicht in der Scheiße. Aber es wäre definitiv leichter gewesen, wenn du von Anfang an ehrlich zu ihnen gewesen wärst.“ Das wunderte ihn eigentlich, denn Ginny war doch sonst auch kein Mensch, der mit seiner Meinung hinter dem Berg hielt. „Das sollte jetzt natürlich kein Vorwurf sein.“
„Mm.“ Es war natürlich genau das, was Ginny erwartet hatte und von dem sie wusste, dass es der einzig, richtige Weg war. Aber… „Aber wie wäre es denn…“
Ein Blick mit hochgezogenen Augenbrauen brachte sie wieder zum Schweigen. „Was? Es ihnen nicht zu sagen? Ihnen bei jedem Besuch eine spannende Geschichte über die netten Kollegen aufzutischen? Komm schon, Ginny. Du weißt, dass das nicht geht.“
„Das wollte ich gar nicht sagen!“ sagte sie entrüstet. „Ich wollte vorschlagen - also, ich wollte vorschlagen dass vielleicht du - also, ich meine ja nur, weil du der einzige bist, den Mum nie anschreien würde…“
Die Augenbrauen wanderten noch ein Stück höher.
„Schon gut. War ja gar nicht ernst gemeint.“ murmelte sie resignierend und warf einen Blick aus dem Fenster. „Kacke, Mann.“
„Du darfst es dir selbst auch nicht zu schwer machen. Weißt du, je mehr unter Druck du dich setzt, desto weniger Sinnvolles kommt am Ende heraus. Sprich mit deinen Eltern, sag Ihnen dass du nicht Heilerin wirst und einfach noch ein bisschen Zeit benötigst, um deinen Weg zu finden…“
„Und wenn - und wenn ich einfach keinen Weg habe?! Ich meine, ist es so schwer zu verstehen, dass ich dumm und oberflächlich bin und deswegen keinen Plan habe?“
„Menschen tun sich immer schwer, Lügen zu glauben, Ginny.“
„Ohh… Remus, du bist irgendwie ein toller Mann!“ Ginny sah ihn nachdenklich an. „Du sagst immer genau das, was man gerne hören möchte. Wieso hast du eigentlich nie geheiratet?“
„Hat sich nie ergeben.“ Remus Lupin sah auf seine Teetasse hinunter. „Ich war nie der Typ für lange Beziehungen.“
„Aber möchtest du das nicht haben? Wenigstens irgendwann mal? Ich meine, eine Frau und eine Horde von Kindern und ein kleines Häuschen im Grünen?“
„Ach Ginny.“ Er kratzte seine angegrauten Schläfen. „Die Anzahl der Frauen, welche bereit sind, mit mittellosen Werwölfen eine Familie zu gründen, ist verschwindend gering.“
„Aber es gibt sie. Du weißt doch.” Sie fing leise an zu singen. „Everybody finds somebody someplace, there's no telling where love may appear...“
„Irgendwann hört man auf, daran zu glauben.“ Mit einer abgehackten Bewegung war Remus aufgestanden und räumte die leere Teekanne in seine Spüle.
Ginny ließ ihren Blick durch die trostlose Küche wandern. Es war wirklich fürchterlich hier, kein Wunder dass er so deprimiert war. Sie kam zwar aus einer Familie, die immer wenig Geld zur Verfügung gehabt hatte, aber im Fuchsbau war es nie armselig oder trist gewesen. Natürlich hatte sie die alten Pullover ihrer Brüder anziehen müssen und natürlich hatte es sie sehr gestört, dass sie höchstens alle drei Jahre einmal in den Urlaub gefahren waren, aber es hatte ihr nie wirklich an etwas gemangelt. Als Draco Malfoy sie als arm bezeichnet hatte, hatte sie diese Anschuldigung nicht verärgert, nur die respektlose Weise, in der er von ihrer Familie gesprochen hatte… Und die hatte für Ginny immer Reichtum bedeutet. Sie waren sieben Geschwister gewesen und hatten ihren Eltern so manchen Nervenzusammenbruch beschert, aber mit dem Stress potenzierte sich eben auch das Glück.
Als Ginny auf den maroden Küchenschrank blickte, fiel ihr ein perlmuttfarbener Umschlag auf. „Oh, hat Neville dir auch eine Einladung geschickt? Kommst du?“
Remus blickte von seinem Abwaschzauber auf und nickte. „Ja, ich denke schon.“
„Und mit wem? Schon ein Date?“ Ginny sah ihn neugierig an.
Remus lachte etwas verlegen. „Ich dachte, diesen Aspekt hätte ich dir gerade erläutert…also, ich werde kein Date haben. Vielleicht fordere ich dich also mal zum Tanzen auf.“
„Ja, mach das. Würde mich wirklich freuen.“ Ginny nickte und entschloss sich plötzlich zu etwas. „Hat Tonks sich schon bei dir gemeldet?“
„Äh - nein, warum. Wollte sie denn?“ Remus starrte sie verdutzt an.
„Ja, sie hat da irgendwas gesagt… es soll ein neues Gesetz geben und sie wollte sich deswegen mal mit dir zusammensetzen…“
Remus wurde eine Spur blasser. „Hat sie - hat sie gesagt, worum es gehen soll?“
„Nein - also, ich habe nicht den Eindruck gehabt, dass es etwas Schlimmes ist, nur…nur eine Menge nerviger Papierkram.“ sagte Ginny hastig. Das hatte gerade noch gefehlt, dass er sich Sorgen machte. „Also, sie wollte nur mal - darüber sprechen, denke ich. Um - um dir zu helfen.“
„Ah.“ machte Remus und es war völlig klar, dass ihm das nicht recht war.
Ginny stieg das Blut in den Kopf. Verdammt, so war das eigentlich nicht geplant gewesen. „Ich - äh - kann aber auch sein, dass ich das was falsch verstanden habe. Muss sie noch mal… ähm, fragen.“
„Ja.“ Remus nickte unbehaglich und warf dann einen Blick auf die Küchenuhr. „Du - ich…“
„Ja, schon in Ordnung.“ Ginny stand auf. „Du musst so langsam mal los… dann schaue ich am besten mal gleich bei meinen Eltern vorbei.“ Es schüttelte sie.
„Es wird schon nicht so schlimm werden.“ Remus ging ihr langsam in den Flur, wo sie in ihre Jacke schlüpfte und griff dann ebenfalls nach seinem Schal. „Sie werden dich schon verstehen. Sie lieben dich sehr.“
Ginny schnaubte ein wenig verächtlich. „Ja, genau. Wo gehst du jetzt hin?“
„Sirius.“ Remus lächelte, sein Freund hatte diesbezüglich keine Einwände gelten lassen. Nachdem er einmal Remus´ Wolfshöhle (so hatte er es genannt) gesehen hatte, hatte Remus jeden Tag am Grimmauld Platz zum Abendessen zu erscheinen und auch wenn er sich anfangs ein wenig gesträubt hatte… er wusste dass es die beste Alternative war. Und davon mal abgesehen… was hatte Sirius noch zu ihm gesagt?
Remus, wir kennen uns nun wirklich schon zu lange um uns noch vor dem anderen zu schämen.“




Nach einem reichhaltigen, ausgezeichneten Dinner (zubereitet von einer vor Hermione panisch verborgenen gehaltenen Hauselfen) begleitet von viel Rotwein, wanderten sie zu ihren angestammten Plätzen vor dem Kamin und ließen dem Wein noch Cognac folgen, so dass Remus sich bald angenehm schläfrig fühlte und sich ausgiebig streckte.
„Weißt du, wer heute bei mir war? Ginny.“
Ginny.“ wiederholte Sirius ihren Namen mit Genuss.
„M-hm, die Frau, die dich nicht interessiert.“
„Ach ja.“ Sirius sah seinen Freund mit einem entwaffnenden Lächeln an. „Ich vergaß.“
„Sirius!“ entfuhr es Remus, dann senkte er seine Stimme: „Das kannst du nicht machen!“
„Ich weiß, ich weiß. Werde ich auch nicht! Versprochen.“ Der dunkelhaarige Mann machte eine beruhigende Geste. „Was wolltest du mir sagen?“
„Das sie ein bisschen unter Druck steht, die Arme. Sie muss langsam mal eine Ausbildung anfangen und weißt du, was sie zu mir gesagt hat?“ Remus musste bei der Erinnerung daran lachen. „Dass sie dumm und oberflächlich sei.“
Sirius lachte. „Ich kenne sie nicht so gut wie du, aber ich würde mal stark vermuten, dass sie weder dumm noch oberflächlich ist.“
„Habe ich ihr auch gesagt. Aber wie auch immer… sie weiß einfach nicht, was sie machen soll. Das und wahrscheinlich steckt auch noch eine riesige Portion Ablehnung gegen den Druck von ihren Eltern dahinter, sie ist unheimlich dickköpfig. Hat mich fast an ein bisschen an dich erinnert.“
„Tatsächlich? Und was hast du ihr gesagt?“
„Das sie natürlich Zeit braucht, um das herauszufinden, aber dass sie sich darauf auch einlassen muss… Und das sie vor allem mal mit ihren Eltern reden muss. Davor hat sie, glaube ich, am meisten Angst.“
„Kein Wunder. Molly Weasley ist durchaus Angst einflößend.“ Sirius grinste bei seiner Erinnerung.
„Hm… sag mal, hast du was wegen einem neuen Werwolfgesetz gehört?“
„Ich? Nö. Warum, soll es ein Neues geben?“
„Sie hat so was gesagt… dass Nymphadora mit mir reden wollte. Ich mach mir ein bisschen Sorgen. Hast du wirklich nichts gehört?“
„Nein, wirklich nicht. Komm schon, es wird schon nichts Schlimmes sein! Die neuen Verantwortlichen sind doch recht liberal eingestellt, oder?“
„Ja, hat sie auch gesagt, aber warum würde sich Nymphadora sonst mit mir treffen wollen?!“
Sirius lachte. „Merlin, Remus, wenn du nicht bald aufhörst sie Nymphadora zu nennen, wird sie sich sicher gar nicht mehr mir dir treffen wollen.“
„Ich kann sie nicht Tonks nennen.“ murmelte Remus. „Das ist so - unweiblich.“
Sirius starrte seinen Freund für einige Augenblicke sprachlos an, dann warf er seinen Kopf in den Nacken und brüllte hemmungslos vor Lachen. „Unweiblich! Ha!“
„Sirius…“
Der wischte sich wimmernd die Lachtränen aus den Augen. „Weißt du, Tonks ist einfach unweiblich, deswegen nennen wir sie auch so.“
Remus war nicht einer Meinung mit seinem Freund, aber jede versuchte Erklärung hätte Sirius nur noch weiter zum Lachen gebracht und ihm außerdem noch viel Angriffsfläche für mögliche Spekulationen geboten, also schwieg er lieber und griff nach seinem Glas.



Ungefähr zur gleichen Zeit saß Ginny mit ihren Eltern in der Küche im Fuchsbau und ließ sich ein nahezu riesiges Stück Käsekuchen als Nachtisch schmecken. Die Begrüßung ebenso wie das Abendessen waren sehr herzlich gewesen, aber irgendetwas in ihr zweifelte, dass der Abschied ebenso harmonisch verlaufen würde. Ginny bedauerte ein wenig die Abwesenheit von Ron und Hermione, sie wusste dass sie beide in ihrer Position bestärkt und verteidigt hätten.
„Und? Bist du schon aufgeregt wegen deiner Ausbildung? Erzähl doch mal.“ Ihr Vater strahlte sie an, sie war immer sein Liebling gewesen. Das machte ihre Situation nicht gerade einfacher.
„Ähm…“ Ginny bemerkt plötzlich, das ihre Hand so sehr zitterte, dass ihre Gabel gegen den Teller schlug. Hastig legte sie sie zur Seite. „Wisst ihr, es… hat sich in der letzten Zeit ein bisschen etwas geändert und…“
Ihre Eltern sahen sie ein wenig befremdet an und nach einem tiefen Atemzug sprach sie es endlich aus.
„Ich, ähm, ich bin mir nicht mehr sicher, ob Heilerin wirklich der richtige Beruf für mich wäre.“
„Nein? Warum nicht?“ Ihre Mutter sah sie aus großen Augen an. „Ginny, das ist doch bestimmt nur die Aufregung, es ist ganz normal dass man sich vor einem so einschneidenden Augenblick ein paar Gedanken macht.“
„Ja, deine Mutter sagt es. Du hast ein bisschen Bammel, da solltest du dir wirklich keine Gedanken machen.“ beruhigend strich Arthur Weasley seiner Tochter über den Arm.
„Nein, ihr versteht nicht, ich… ich will wirklich nicht mehr Heilerin werden!“
„Aber warum solltest du das nicht mehr wollen?“ fragte ihre Mutter verblüfft nach. „Es schien doch immer ein ernsthafter Plan von dir zu sein!“
„Ja, aber jetzt will ich nicht mehr, ich weiß es genau!!“ Ginny musste sich zwingen, einigermaßen Ruhe zu bewahren, aber sie spürte ihr Temperament schon brodeln.
„Ginny!“ sagte ihr Vater eindringlich. „Du hast doch immer gesagt, dass -“
„Nein, Dad!“ sagte sie laut. „Ihr habt das immer gesagt, seitdem ich die Karriereberatung in Hogwards gemacht habe.“
„Aber Ginny, es war doch abgemacht dass du dieses eine Jahr - “
„Ja, schon - aber ich habe es mir eben anders überlegt!!“
Ihre Mutter starrte sie an. „Und - also, wenn die Frage erlaubt ist, was gedenkst du zu tun?“
„Das weiß ich doch auch nicht!“ Bleib ruhig, sagte sie sich eindringlich.
„Ach und jetzt sitzt du hier und - und erzählst deinem Vater und mir mit einer Seelenruhe dass du keine Ahnung von deiner Zukunft hast?“
„Es ist nicht so, dass ich keine Ahnung von meiner Zukunft habe, ich muss nur noch ein bisschen länger darüber nachdenken damit ich weiß, was ich machen werde!
„Und was willst du in der Zwischenzeit machen? Weiterhin bei deinen Brüdern arbeiten? Die werden sich sicherlich bedanken!“
„Ja, das würden sie allerdings, Mum! Ich weiß aber noch nicht so genau, vielleicht ja, aber es könnte auch sein dass - “
„Weißt du eigentlich irgendwas, junges Fräulein?“
„Nein! Weiß ich eben nicht, aber nenn mich nicht junges Fräulein und lass -“
„Oder bist du wirklich nur auf dein eigenes Vergnügen aus?!“
„ - mich doch endlich mal -“
„Rede nicht in diesem Ton mit deinen Eltern!“
„ - AUSREDEN!!“ brüllte Ginny aus voller Kraft.
„Arthur.“ sagte Molly und fasste sich an ihre bebende Brust. „Arthur, sag du doch auch mal etwas.“
Mr Weasley sah seine Frau müde an. „Was soll ich denn jetzt sagen, Molly. Ginny ist erwachsen und wenn sie sich entscheidet, nicht Heilerin zu werden, dann kann sie niemand zu etwas anderem zwingen.“
„Aber - aber…“ Molly schloss die Augen. „Wenn sie ihre Zukunft weg wirft, dann-“
„Ich werfe meine Zukunft nicht weg, ich nehme mir nur etwas länger Zeit, warum willst du das denn nicht verstehen?!“
„Weil es mir vor Augen führt, dass du während dem vergangenen Jahr nichts von dem gemacht hast, was du eigentlich solltest!“
„Was?? Ich habe alles gemacht, was ich sollte! Ich habe mein eigenes Geld verdient und gearbeitet!“
„Ja, aber - “ Molly sah ihre Tochter verständnislos an. „Du bist doch so klug, Ginny! Du hast genauso viele ZAGs wie Bill! Du könntest im Ministerium arbeiten!“
„Ich will aber nicht im Ministerium arbeiten, Mum.“
„Du willst also deinen Brüdern weiter auf der Tasche liegen? Ihre Gutmütigkeit ausnutzen?!“
„Ich liege ihnen nicht auf der Tasche!“ explodierte Ginny. „Scheiße, ich organisiere ihren ganzen beschissenen Laden!“
„Ich glaube, du vergisst, mit wem du sprichst!“
„Wie könnte ich, du behandelst mich doch immer noch wie ein Kind!“
„MOLLY, GINNY - es reicht!!“ donnerte Arthur dazwischen. „Das führt doch zu nichts!“
Ginny gab ihrem Vater im Stillen Recht und schloss den Mund, nicht aber ohne ihrer Mutter aber noch einen bösen Blick zuzuwerfen.
„Arthur, kannst du bitte - “
„Auch du, Molly. Bitte.“ Mr Weasley sah zwischen seinen beiden Mädchen hin und her. „Also, Ginny. Du willst keine Heilerin mehr werden und - “
„Ich wollte noch nie - “ Ein Blick von ihrem Vater brachte sie zum Schweigen.
„ - du weißt auch nicht, was du sonst machen willst. Haben wir verstanden. Und wir verstehen auch, dass du vielleicht noch ein bisschen mehr Zeit brauchst um - “
„ - Arthur!“
„Ja, Molly, vielleicht braucht sie einfach noch mehr Zeit. Aber dennoch.“ Mr Weasley atmete tief durch und es schien Ginny, als ob seine Stimme zitterte. Es brach ihr Herz. „Würde es mich doch sehr interessieren, warum es dich dieses ganze lange Jahr gedauert hat, uns endlich die Wahrheit zu sagen.“
Sie senkte den Kopf und schluckte die aufsteigenden Tränen hinunter.
„Ich meine, wenn es augenscheinlich eine solche Qual für dich bedeutet Heilerin zu werden, dann hättest du doch immer zu uns kommen können und… Ginny, wir haben dir doch immer die Gelegenheit zum Gespräch geboten!“
Ginny antwortete nicht sofort. Es tat ihr sehr weh, ihren Vater so enttäuscht zu haben und sie schämte sich. „Ich, ähm, ich wusste nicht wie… wie ich es sagen soll.“
Wie du es sagen sollst? Jede Art wäre besser gewesen als diese hier!“ schrie ihre Mutter zornentbrannt wieder los und mit einem Ruck richtete Ginny sich auf.
„Molly, Ginny, bitte…Ich möchte das hier auf eine ruhige Weise bespr- “ versuchte Arthur Weasley sich noch einzuschalten, aber die Emotionen lagen schon zu offen und davon mal abgesehen, noch niemand hatte Molly oder Ginny Weasley jemals vom Streiten abgehalten, wenn sie erst mal losgelegt hatten.
„Weil ich wusste, dass du so reagieren würdest! Du regst dich immer auf und -“
„Natürlich rege ich mich auf! Du gibst mir ja keinen Anlass es nicht zu tun!“
„ - LÄSST MICH NIE AUSREDEN, SCHEIßE!!!“
Einige Sekunden herrschte Stille, dann sprach Molly Weasley mit vor Wut zitternder Stimme weiter.
„Ich möchte, dass du jetzt zu dir nach Hause gehst und darüber nachdenkst, was du deinem Vater und mir antust!“
„Nichts lieber als das, Mum!“ Schon war Ginny aufgesprungen und griff nach dem Flohpuder.


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