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Fanfiction

So not over you... - Trockener Kuchen am Grimmauld Platz

von The Jo

@ lady potter: Die Augenfarbe von Ginny habe ich einfach mal der dichterischen Freiheit unterworfern :o)
Also ihr Süßen, ich werde in den nächsten Kapiteln versuchen, vor allem auf Ginnys momentane Situation einzugehen und darauf, dass sie im Moment mit ihrem Leben nicht so ganz im Reinen ist... muss mal schauen, wie ich das so drehen kann...
Das Ginny und Tonks gute Freundinnen sein könnten, kam mir schon beim Lesen von Band 5 in den Sinn und habe sie gleich mal dazu gemacht. Ich mag die beiden zusammen wirklich gerne.
Viel Spaß beim Lesen... (please r&r... würde mich echt mal interessieren, was ihr von meinen verschiedenen Charakterauslegungen haltet)!





„Nein.“
„Komm schon, probiere es doch wenigstens mal an!“
„Nein. Absolut nicht.“
„Tonks…“
„Ginny…“
„Warum denn nicht!“
Tonks zog die Augenbrauen in die Höhe und musterte den gewagten Fetzen, den Ginny ihr nun schon seit einer geraumen Weile schmackhaft zu machen versuchte. „Hm, warte mal - lass mich überlegen… ach so, ja: Das ist viel zu kurz. Hast du schon mal meine Oberschenkel gesehen? Diesen Anblick kann ich niemandem zumuten. Und außerdem hat es keine Träger und um der Wahrheit in´s Gesicht zu sehen, es gibt bei mir natürlich auch nicht viel was von Trägern noch gehalten werden sollte - aber darin sehe ich aus wie eine fette Planschkuh. Darum!!“
„Ach, so ein Blödsinn!“ erwiderte Ginny energisch. „Tonks, du bist eine attraktive Person - wenn du nicht gerade deine Schweineschnauze zeigst, diese Einschränkung ist nötig - und würdest super darin aussehen. Und an deinen Oberschenkeln ist im Übrigen nichts, aber auch gar nichts, auszusetzen. Ich würde sogar sagen, dass sie außergewöhnlich schlank und formschön sind.“
Tonks schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, Ginny. Ich meine angenommen - und ich sage nur angenommen! - ich würde diese ganze Geschichte mit dem neuen Gesetz durchziehen, ich würde auf keinen Fall so zum Essen mit ihm gehen. Auf keinen Fall. Wäre mir viel zu peinlich. Und außerdem ziehe ich sowieso keine Kleider an.“
„Na gut.“ Ginny hängte das Kleid bedauernd zurück auf den Ständer. „Und was wäre… oh, schau mal, das ist doch schön! Hier, die Farbe steht dir bestimmt super!“ Sie zerrte etwas Silbriges aus einem metallisch changierenden, leichten Stoff hervor.
„Na ja… also es ist zumindest schon mal besser als das andere…“ Tonks musterte es kritisch und wenn sie ehrlich zu sich selbst war, gefiel es ihr eigentlich sogar ganz gut. Es war gleichzeitig cool und elegant.
„Willst du es nicht mal anprobieren?“ schlug Ginny vor und fügte wegen Tonks misstrauischem Blick sogleich hinzu: „Hey, das ist ein Kleid für alle Gelegenheiten. Das kannst du auch zum Weihnachtsball anziehen oder zu deinem Geburtstag.“
„Na gut. Aber ich probiere es nur an! Das heißt noch lange nicht, dass ich es mir dann auch kaufe.“ warnte Tonks, bevor sie in der Kabine verschwand.
„Natürlich.“ nickte Ginny ungerührt. „Ich hol dir auch mal ein paar Schuhe - nur zum Kucken selbstverständlich.“
Sie schlenderte zu dem Schuhregal und griff nach einigem Überlegen nach ein paar anmutigen Schwarzen mit moderatem Absatz. „Wie wäre es denn mit diesem Paar…Hey, nicht schlecht!!“
Tonks war aus der Umkleide getreten und betrachtete sich unsicher von allen Seiten in dem großen Spiegel. „Ähm, wie sieht´s aus?“
„Super!“ Und das meine Ginny todernst. Tonks war groß und fast knabenhaft schlank, und meistens unglücklich darüber, aber in die unterkühlte Eleganz des Kleides wurde von ihrer schmalen Figur nur noch hervorgehoben.
„Ja, also…“ Also wenn sie ehrlich war, dann war dieses Kleid doch gar nicht so schlecht… „Ganz gut, oder?“
„Super.“ wiederholte Ginny begeistert und reichte ihr die Schuhe. „Hier, schlüpf mal kurz ´rein.“
Tonks folgte der Aufforderung und drehte sich einmal um ihre eigene Achse, was Ginny mit einem provozierenden Pfeifen kommentierte.
„Caliente!“
„Ja, es ist gut, oder?“ Nervös blickte sich Tonks nach Ginny um und zupfte an sich herum. „Ich meine, es ist nicht toll oder so, aber -“
„Doch, ist es!“ unterbracht Ginny sie. Sie würde wahrscheinlich nie verstehen, warum ausgerechtet Tonks regelmäßig von solch großen Selbstzweifeln geplagt wurde. “Du siehst total toll aus und du solltest dir das Kleid und die Schuhe kaufen und zwar egal für welchen Anlass.“
„Weißt du was? Du hast Recht! Danke!!“ Tonks strahlte Ginny an. „Danke, dass du mich unter Androhung aller schmerzhaften Todesarten hier herein geschleift hast.“
„Immer wieder gerne.“ Ginny musste grinsen und wies dann auf die Tür. „Ich warte schon mal draußen auf dich.“
Sie trat auf die Straße, wandte ihren Kopf zur Sonne und genoss die wahrscheinlich letzten Sonnenstrahlen dieses Jahres auf ihrer Nasenspitze. Sie musste gähnen - diese verdammten Zwillinge, einmal würde sie noch -
„Da bin ich schon wieder!“ Strahlend stand Tonks vor ihr und gab ihr einen schmatzenden Kuss auf die Wange. „Danke noch mal.“
„Ist schon recht. Aber was machen wir jetzt?“ Ginny schob sich ihre Sonnenbrille auf die Nase und blinzelte in den erstaunlich blauen Oktoberhimmel. „Wie wäre es mit einem Eis?“
„Ja, super Idee. Aber warte mal.“ Tonks hielt plötzlich inne. „Was hälst du davon - ich meine, es ist nur eine Idee, aber warum eigentlich schauen wir nicht mal bei Sirius vorbei und stauben ein Stück Kuchen ab? Wozu hat man sonst reiche Cousins?“
„Für Kuchen bin ich immer zu haben.“ Ginny grinste und dachte noch darüber nach, dass es sich mit Sirius eigentlich nicht viel anders verhielt. „Aber können wir denn einfach so bei ihm vorbei kommen?“
„Na klar, aufräumen würde er für uns sowieso nicht.“ Tonks grinste schief. „Und er würde doch auch einfach so bei uns hinein schneien, sich auf die Couch werfen und nach Aufmerksamkeit und Butterbier schreien.“
Ja, das klang tatsächlich ganz nach Sirius.
„Komm schon, Ginny, ich habe sowieso noch ein Wörtchen mit ihm zu reden.“





Ein paar Momente später stiegen sie schon die Treppenstufen zur immer noch Furcht einflößenden Eingangstür hinauf.
„Ich weiß nicht, Tonks.“ sagte Ginny, erschrocken über ihre große Nervosität. „Ist das nicht irgendwie ein bisschen komisch, wenn ich mitkomme? Ich meine, ist das wirklich eine gute Idee?“
„Warum sollte das keine gute Idee sein? Vielleicht ist er ja auch gar nicht da.“ Tonks zuckte mit den Achseln und klingelte dann. „Oder er ist da, aber gerade mit jemand anderem beschä -“
Die Eingangstür öffnete sich aber in genau dem Augenblick und nach ein paar Sekunden der Überraschung sagte Sirius schließlich perplex: „Äh - hi.“
„Hallo!“ trällerten die beiden jungen Frauen im Chor und Tonks sah ihren Cousin missmutig an.
„Eigentlich muss ich bei so wenig Freude über meinen Anblick schon beleidigt sein.“
„Nein - nein, komm her!“ Sirius grinste breit und schloss Tonks in seine Arme. „Schön dich zu sehen, bin doch selber noch nicht dazu gekommen dich zu besuchen.“
„Weiß ich.“ sagte Tonks und hörte sich nur ein bisschen eingeschnappt an.
Sirius zog eine Augenbraue hoch und sah Ginny forschend an.
„Ist sie beleidigt?“ erkundigte er sich beiläufig. „Hallo übrigens.“
Ginny schloss die Augen, während er sie küsste. Sogar sein Geruch war atemberaubend. „Hi Sirius. Ja, ein bisschen schon.“
„Warum das, Tonks? Wir haben uns doch erst im August beim Spiel England gegen Italien gesehen.“
„Ich möchte ja nicht kindisch klingen, aber so wie du das sagst hört es sich ein bisschen so an als wäre es am besten mich gar nicht zu sehen!“ In diesem Augenblick klang Tonks definitiv eher hysterisch als alles andere.
„Nicht gar nicht, aber ein oder zwei Mal im Jahr sollten doch eigentlich ausreichen, oder? Immerhin bin ich ein erwachsender Mann und habe meine Verpflichtungen und Aufgaben und diese zu organisieren nimmt nun mal einen Großteil meiner kostbaren Zeit in Anspruch…“ Seine Augen lachten, als er ihnen Tüten und Jacken abnahm, um sie an die Garderobe zu hängen.
„Deine größte Verpflichtung ist mit drei Frauen pro Woche zu schlafen, du Penner!“
„Tonks, wie kannst du nur? Du verletzt und beleidigst mich zutiefst. Drei Frauen pro Woche?! Und was soll ich an den anderen vier Tagen machen??“
Ginny grinste, als sie dem stetigen Geplänkel der beiden durch die Eingangshalle in Richtung Küche folgte. Sie sah sich sorgfältig um und bemerkte dabei, dass aus dem schrecklichen, verdreckten Haus von vor einigen Jahren ein ganz annehmbarer Wohnort gewesen war. Natürlich, es war nicht so wie bei ihr oder im Fuchsbau, lebendig und gemütlich und etwas schäbig, aber es war besser als vor fünf Jahren. Das fürchterliche Portrait von Sirius Mutter und die grausame Sammlung der Hauselfen waren endlich nicht mehr vorhanden, die Oberlichter geputzt worden und so erhellte nun blasses Tageslicht den weiten Raum und die Galerie im zweiten Stock. Viele Möbel waren entfernt worden, die schwarzen Vorhänge gehörten der Vergangenheit an und an den Wänden hingen ein paar neue Fotos. Ginny blieb stehen. Fast alle zeigten Harry und Sirius, meistens in Schottland, aber es gab auch ein paar andere Bilder von ihnen. Eins zeigte beide lachend am Strand, mit ihren feuchten, schwarzen Haaren und - Ginny konnte nicht umhin als zu bemerken - muskulösen Oberkörpern und flachen Bäuchen sahen sie eher aus wie zwei Brüder mit großem Altersunterschied. Auf dem Bild daneben sah man beide im Smoking jeweils mit einer hübschen Blondine im Arm, Harry war wirklich süß - aber kein Vergleich zu Sirius, der den Anzug mit einer unglaublichen zur Schau gestellten Lässigkeit trug… Nur ungern riss sie sich von den Bildern los und ging eilig zur Küche
„Ich habe mir nur die Fotos im Flur angesehen.“ sagte Ginny bei ihrem Eintreten in die Küche, wo die beiden schon mit einer Kaffeekanne und tatsächlich ein bisschen Kuchen am Tisch saßen.
„Ich hole dir eben eine Tasse…“ Sirius wollte aufstehen, aber Ginny winkte ab.
„Sag mir nur, wo sie sind.“
„Direkt in dem Schrank hinter dir, wie immer.“
Sie suchte sich aus dem Haufen ihre frühere Lieblingstasse hinaus, bauchig mit buntem Blümchenmuster. Als sie das letzte Mal daraus getrunken hatte, war Kakao darin gewesen. Die Zeiten änderten sich eben. Ginny schmunzelte und setzte sich zu den beiden.
„Hier. Kekse oder Kuchen?“ Tonks schob ihr beides entgegen. „Der Kuchen ist ein bisschen trocken, aber die Kekse sind OK dafür, dass sie bei ihm im Schrank lagen.“
„Herzchen, du musst nicht hier sein, das weißt du schon, oder?“ fragte Sirius sie nachsichtig.
Ginny kicherte und nahm sich üppig von beidem. „Kannst du mir auch noch mal den Kaffee…danke.“
Sirius sah sie neugierig an. Sie gefiel ihm sehr gut in dem dünnen, schwarzen Rollkragenpullover. Er betonte dezent ihre hübschen Rundungen und unterstrich ihre Blässe. Überhaupt gab es nicht viel an Ginny, dass er nicht gerne mal… Er riss sich zusammen. Er würde nicht hier am Tisch sitzen und sich vorstellen, wie Ginny sich langsam auf seinen Schoß setzte und -
„Äh, also, wart ihr zusammen unterwegs?“ fragte er schnell.
„Ja, haben beide frei.“ Tonks schaufelte sich konzentriert Sahne auf ihren Teller. „Und ich wollte mir schon seit Monaten ein Kleid kaufen und da habe ich Ginny heute Morgen beim Frühstück überredet, mit mir einkaufen zu gehen.“
Das waren ja ganz neue Töne. Ginny zog eine Augenbraue in die Höhe und warf ihrer Mitbewohnerin einen amüsierten Blick zu, den diese geflissentlich ignorierte.
„Ginny wollte eigentlich nicht, kann man ihr auch nicht vorwerfen, ich bin nicht gerade bekannt als ein Fashion Victim… Zum Glück für mich teilen wir uns eine Wohnung und im Zweifelsfall kann ich mir etwas von ihr leihen.“
„Ach was, ihr wohnt zusammen?“ Sirius sah interessiert zwischen beiden hin und her und ein völlig unangebrachtes Grinsen stahl sich auf sein Gesicht. „Schlaft ihr auch zusammen in einem Bett?“
„Natürlich.“ Ginny fühlte einen Strom der Aufregung durch ihre Venen strömen und warf ihm einen kecken Blick zu. „Wir duschen auch zusammen.“
„Mmm.“ Sirius konzentrierte sich völlig auf den sinnlichen Schwung ihrer Oberlippe. Was für eine ausgesprochen nette Vorstellung. Und das er sie hatte, war ausnahmsweise noch nicht mal seine Schuld. „Dann muss ich euch wohl unbedingt mal besuchen kommen.“
„Ja, das solltest du definitiv.“ Merlin, dachte Ginny mit rasendem Herzen, flirtet er mit mir?
„Ihr sagt dann einfach Bescheid, wenn ich gehen soll, ja?“ schaltete Tonks sich ein bisschen irritiert über die Richtung, die das Gespräch plötzlich genommen hatte, ein.
Sirius wandte sich ihr lächelnd zu. „Es geht ja darum das du eben nicht gehst.“
„Pfui, Sirius. Ich bin deine Cousine ersten Grades.“ Tonks schüttelte sich (und der Schauder war nicht mal gespielt). „Können wir bitte über etwas anderes reden?“
„Worüber du möchtest, Herzchen.“
„Wie geht´s Harry?!“
„Oh, super, er ist wirklich zufrieden in seinem Team und hat gerade…“
Und inmitten weniger Sekunden hatten sich Sirius und Tonks begeistert in ein Gespräch über Quiddich im Allgemeinen und Harry im Speziellen gestürzt, welches Ginny die Gelegenheit bot, sich endlich mal ausführlich und unentdeckt mit Sirius auseinander zu setzen.
Er hatte sich gut erholt von den 12 Jahren Gefangenschaft ins Azkaban und auch die Zeit hinter dem Schleier vor nunmehr fast drei Jahren schien ihm nicht geschadet zu haben (aber so wie Ginny es damals verstanden hatte, schienen für ihn nur sowieso wenige Minuten vergangen zu sein, als er nach einigen Wochen endlich von Beamten des Ministeriums befreit werden konnte). Das hieß natürlich nicht, dass man ihm nicht die Spuren ansah, die sein grausames und schwieriges Leben ihm hinterlassen hatten, aber gerade die Falten um seine Augen und auf der Stirn machten sein Gesicht noch markanter. Ginny war sich sicher, dass sie sich eher weniger stark von ihm angezogen gefühlt hätte, wenn sie ihn als jungen Mann getroffen hätte, sich als es nun der Fall war. Sie hatte alte Fotos von ihm gesehen, sie erinnerte sich noch genau an den Tag als sie und Hermione im Hauptquartier eine alte Mappe mit den Fotos der Gründungsmitglieder gefunden hatten und sich neugierig auf die Durchsicht gestürzt hatten.
Oh, schau mal, hatte Hermione auf einmal gewispert, als sie durch das Album geblätterten und hatte auf ein Foto gedeutet. Er sah schon wirklich gut aus, oder?
Ja, hatte Ginny nur geantwortet und den jungen, gerade mal 20-jährigen Sirius angesehen, wie er ihr lachend zuwinkte, sein attraktives Gesicht voller Freude und Gelächter während er Harry in einem Arm hielt und seinen anderen um den Verräter Peter Pettigrew gelegt hatte, der linkisch und unsicher in die Kamera grinste. Ihr waren die Tränen gekommen, als sie an die Ungerechtigkeit und Grausamkeit seines Lebens hatte denken müssen.
Später in den Ferien hatte sie sich zurück in das Zimmer gestohlen und das Bild als Andenken aus dem Album zu reißen, aber wie sie dann feststellen musste, hatte das schon jemand anderes (Hermione?) erledigt.
Sicher war Sirius attraktiv - wahrscheinlich einer der schönsten Männer, die sie kannte mit seinen charismatischen Gesichtszügen und klassischem Körperbau mit schmaler Taille und einem breiten Kreuz, aber was sie noch viel mehr anzog als seine grauen Augen und sein nonchalantes Grinsen war er selbst. Denn wer war Sirius eigentlich? Ginny war sich sicher, dass niemand (außer vielleicht Remus) ihr diese Frage beantworten könnte und sie brannte darauf, etwas davon zu erfahren. Alles, was sie je über ihr gehört hatte, waren in ihren Kindheitsjahren die üblichen Berichte und Geschichten über den Massenmörder Sirius Black gewesen und dann, als sie ihn dann selbst kennen lernte, hatte er ihr unendlich Leid getan.
Der Order hat ihn mit den Dämonen seiner Vergangenheit eingesperrt und ihn mit seinen Alpträumen und Ängsten alleine gelassen - und Ginny wusste genau, dass er die gehabt haben musste. Als sie einmal auf der Suche nach ein paar Schokoladenkeksen (ihre einzige Sucht) nachts in die Küche gekommen war, hatte sie ihn dort am Herd stehend überrascht. Am ganzen Leibe zitternd, schweißnass und mit einem solch gespenstischem Ausdruck in seinen Augen, dass sie sich sehr erschrocken hatte und unbemerkt zurück ihr Zimmer geschlichen war.
Es ihr fast so vor als würde sie mittlerweile den dritten Sirius Black ihres Lebens kennen lernen, so sehr unterschieden sich die drei Männer von einander. Dabei war sich Ginny sicher, dass hinter dem amüsierten Lächeln auf seinen schmalen, doch fein geschnittenen Lippen der Horror der Vergangenheit nicht vergessen war, nie vergessen werden könnte und das seine harten Selbstvorwürfe ihn immer noch quälten. Dennoch, all das machte ihn aus. Es hörte sich grausam für sie an, aber Sirius war heute der Mann, den der Junge auf dem Foto erst noch qualvoll hatte werden müssen.
„…versuchte ich ja Ginny schon länger mal zu einem Urlaub nach Schottland zu überreden, aber sie sträubt sich immer noch.“
Das hatte ihr noch gerade gefehlt. Während sie hier in Gedanken versunken war, hatte Tonks ihre These von Ginny und Harry sind füreinander geschaffen und müssen unbedingt wieder miteinander verkuppelt werden verbreitet.
„Tonks.“ schaltete sie sich jetzt, bissiger als beabsichtigt, ein, „wenn du doch endlich einsehen würdest dass Harry und ich Schnee von gestern sind!“
„Siehst du?“ fragte Tonks ihren Cousin triumphierend. „Sie will es noch nicht mal probieren.“
„Warum nicht?“ erkundigte sich Sirius gespannt bei Ginny. Nicht das er es sich wünschen würde… Verdammt, hatte er sich gerade quasi gewünscht, dass sie nicht wieder mit Harry zusammen sein würde? Er wurde wirklich mit jedem Tag ein besserer Pate.
Ginny verzog ungeduldig ihr Gesicht. Nachher kam ihm noch die Idee, Harry einen Floh in´s Ohr zu setzen. „Leute, es ist so unnötig darüber zu sprechen! Es ist ewig her und ehrlich gesagt interessiere ich mich nicht mehr so für Harry.“ Sie hob entschuldigend die Schultern. „Sorry!“
„Du musst dich doch nicht entschuldigen.“ erwiderte er bedachtsam. „Menschen verlieben sich oder eben nicht. So ist das Leben.“
Tonks gab einen Laut von sich der sowohl Schluchzen als auch Husten gewesen sein könnte, stand hastig auf und verschwand in Richtung Badezimmer.
Sirius sah ihr nach. „Was hat sie denn? Habe ich was Falsches gesagt?“
Ginnys war sich nicht sicher, ob sie es wagen könnte ihm von Tonks Zuneigung zu erzählen und entschied sich dagegen.
„Nein, ich denke nicht. Vielleicht hat sie heute einfach einen schlechten Tag?“
„Ja, vielleicht.“ Sirius nickte langsam und nahm Tonks Abwesenheit zum Anlass, Ginny ausführlich zu mustern. „Und was macht deine Jobsuche?“
„Mein Jobsuche?“ Ginny zuckte irritiert mit den Schultern. „Ich habe einen Job, oder?“
„Ja, aber du willst doch nicht dein ganzes Leben als Verkäuferin bei deinen Brüdern arbeiten und die Tage damit verbringen, ihnen hinter herzuräumen.“ stellte Sirius gelassen fest.
Ginny verdrehte die Augen. „Und was wäre so schlimm daran, wenn dem so wäre?!“
„Heikles Thema, hm?“ Er grinste sie unverfroren an.
„Ja.“ gab sie zähneknirschend zu. Ihre gute Laune war verflogen und mit schlechtem Gewissen musste sie an das nächste Treffen mit ihren Eltern denken. Die waren nämlich immer noch der Meinung, sie würde eine Ausbildung als Heilerin in St Mungo´s anstreben… das war die Hauptbedingung für ihr Jahr voller Freizeit und Vergnügen gewesen. Dabei lag ihr jetzt nichts mehr ferner als in einen normalen, „richtigen“ Job zurück zu gehen. Da würde sie eher zu Charlie nach Rumänien gehen und mit Drachen arbeiten - das wäre wenigstens eine interessante Aufgabe…
Die Rückkehr von Tonks riss sie aus ihren Grübeleien.
„Hier, schau mal. Süß, oder?“ Sie hielt ihr ein Foto unter die Nase und wie Ginny entnervt feststellen musste, handelte es sich um Harry in der Uniform der Edinburgh Eagles. „Jetzt schau doch mal, er sieht doch wirklich - “
Ginny stand abrupt auf. „Ich muss dann auch mal los, die Zwillinge müssen mir noch den Schlüssel für morgen zurückgeben und ich habe noch einen Haufen Wäsche herumliegen.“
„Äh - Ginny…“ Tonks Mund fiel offen, aber Ginny hatte wirklich keine Lust sich heute noch einen einzigen Satz über Harry und sich anzuhören.
„Sirius, es war wirklich nett bei dir.“ Sie zwang sich zu einem neutralen Lächeln, als sie ihm förmlich die Hand schüttelte. „Danke für die Kekse.“
„War der Kuchen tatsächlich so schlecht?“ fragte Sirius, etwas amüsiert nach.
„Nein, er war schon in Ordnung.“ Ginny wollte einfach nur aus dieser Küche voller eher trauriger Erinnerungen an einen heißen Sommer, weg von Tonks fixer Idee und weg von diesen glühenden, grauen Augen, deren belustigter Herausforderung sie kaum widerstehen konnte und doch… keine andere Wahl hatte.


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