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Fanfiction

Black war - Triumph des Geistes

von Noble Scarlet

Draco sah die Qual auf ihrem Gesicht, sah die Verletzungen, welche Voldemort ihr zufügte und glaubte sie selbst zu fühlen. Sie spuckte Blut und er spürte, wie einige feine Tropfen wie Regen auf sein Gesicht niederfielen. Voldemorts Vergnügen an der Folter war unübersehbar. Er genoss es, wie er den Zauberstab drehte um ihr immer mehr Schmerzen zu bereiten. Jeder ihrer wenigen Schreie war sein ganz persönlicher, allerhöchster Genuss, welchen er mit Leidenschaft erlebte. All das konnte Draco in dem irren Funkeln seiner Augen erkennen und in der Art, wie er die Lippen verzog oder die Hände bewegte.
„Bitte!“, Draco hatte kaum Hoffnung, dass es etwas nutzen konnte, „Bitte! Aufhören! Lasst sie los! Lasst sie gehen! Ich flehe Euch an! Nehmt mich!“
Aber Voldemort hatte nicht mehr für ihn übrig als einen kurzen, abschätzenden Blick. Natürlich... er besass ja kein Herz oder etwas in dieser Art.
Dracos Magen schien sich zu drehen, als er Leonies rechtes Bein erblickte, welches in einem unnatürlichen Winkel von ihrem Körper abstand.
Wie hatte er nur einst diese Seite befürworten können? Wie hatte er jemals glauben können, dass Voldemort das Richtige tat. Und in diesem Moment erkannte er, dass er das wohl gar nie getan hatte. Er hatte bloss getan, was sein Vater ihm gesagt hatte, er hatte getan, was von ihm verlangt worden war um nicht Ungnade zu fallen.
Aber Leonie hatte alles verändert. Sie hatte ihn verändert. Sie hatte ihm gezeigt, dass Potter doch nicht so übel war und dass es so viel besser war, einmal für etwas Freiheit zu kämpfen als für immer, zwar hoch im Ansehen, aber gefangen, zu leben.
Ihr Dasein hatte alles anders gemacht und Draco konnte sich nicht vorstellen, was ohne sie sein sollte. Er wollte nicht an die Leere denken, welche ihn erfüllt hatte, als er sie verlassen hatte. Sie hatte ihn schier umgebracht.
Und nun zusehen zu müssen, wie sie dort an der Decke gefoltert und gedemütigt wurde, brachte ihn beinahe um den Verstand. Er konnte nicht einmal etwas tun!
Hatte sie sich damals auch so hilflos gefühlt, als Voldemort all das mit ihm gemacht hatte?
„AUFHÖREN!“, brüllte Draco Voldemort an, „Ich kann das nicht länger mit ansehen! Du elendes Monster! LASS SIE GEHEN!!!“
Und er jagte einen Fluch auf Voldemort, der diesen, noch immer in seine Folter vertieft, kurz zurücktaumeln liess.
„Malfoy“, Voldemort richtete seinen Zauberstab kurz auf ihn, „Weder Dumbeldore zu töten ist dir gelungen, noch kannst du zusehen, wie es Verrätern ergeht. Schwächling. Es ist geradezu ein Wunder, dass sie dich überhaupt jemals begehrt hat. Zeitverschwendung. Aber um dich werde ich mich später kümmern...“
Und er versetzte ihm mit einer unsichtbaren Kraft einen Schlag, den ihn zu Boden gehen liess.
Es war zwecklos. Er konnte nichts tun. Er würde zusehen müssen und für immer diese grausigen Bilder in sich tragen.
Da schien Voldemort auf einmal das Vergnügen vergangen zu sein.
„Es ist genug...“, zischte er, „Sie hat bekommen, was sie verdient hat!“
Mit einem lässigen Schlenker seines Zauberstabs stellte er Leonie aufrecht in der Luft hin. Draco konnte ihre braunen Augen sehen, wie vor Schmerz zu Schlitzen verengt waren. Er konnte sich nur zu gut vorstellen, wie sie nun fieberhaft überlegte, doch er konnte nichts tun und dafür hätte er sich am liebsten sofort von Voldemort umbringen lassen. Warum tat denn Potter nichts?! Draco blickte sich um, sah jedoch, dass all die anderen mit den Todessern beschäftigt waren. Es war aussichtslos.
„Avada Kedavra!“
Der grüne Blitz raste auf sie zu. Draco fühlte sich selbst den Mund aufsperren, doch sein Schrei ging unter in Voldemorts Gelächter und Bellatrix' Triumphgeschrei.
Doch da geschah etwas, womit wohl niemand gerechnet hatte.
Leonie hob den Kopf und starrte hinab zu Voldemort. Sie schien ihre ganze Konzentration aufzubringen. Draco blickte zu Voldemort und sah, wie dessen Augen einen erstaunten Ausdruck annahmen, als hätte er etwas fallen lassen.
Dann brach der Zauber, welcher Leonie aufrecht hielt. Ihr Körper fiel, sie reckte eine Hand senkrecht über ihren Kopf gen Decke und dann gab es einen ohrenbetäubenden Knall, als der Todesfluch auf den Armreif krachte, welcher an ihrem Handgelenk lag.
„JEETZT HARRY!!!“, schrie sie und Draco sah, wie Potter zu ihr aufsah.
Auf seinem Gesicht machte sich sogleich Begreifen breit. Er konterte den Zauber eines Todessers, lähmte ihn mit einem Schockzauber und rannte dann auf Voldemort zu.
Draco jedoch hatte nur noch Augen für Leonie, welche nun auf den Boden zufiel.
Der Edelstein, welcher in den Armreif eingelassen gewesen war, war in tausend Stücke zerborsten. Gleissendes Licht durchflutete für einige Sekunden die Halle und eine ungeheure Druckwelle fuhr über sie hinweg und presste Draco erneut zu Boden. Als es vorbei war, schien es als drehte sich Leonies Körper im Fall einmal um sich selbst, fast als fiele sie in Zeitlupe. Ihr Haar umwehte ihr Gesicht und Draco war, als sähe sie zu ihm und lächelte ihn an.
Dann, keine zwei Meter vom Boden entfernt, endete der Sturz plötzlich und strahlend blaues Licht umflutete ihre Gestalt. Seltsame, schmerzverzehrte Laute kamen über ihre Lippen und liessen Draco eine Gänsehaut über den Körper laufen. Voldemorts Augen weiteten sich erschrocken und Harry blieb einfach neben ihm stehen. Es war, als befänden sie sich in einer Blase, in welcher jegliches Zeitgefühl geendet hatte. Die Halle war plötzlich still geworden und alle wandten sich Leonies Gestalt zu, welche sich nun, noch immer in der Luft, seltsam grotesk zusammen krümmte und die Augen aufriss.
Was geschah da nur mit ihr?
Grauen, war alles was Draco in diesem Moment empfinden konnte.

*


I only want to embrace the end
The time that passed before,
It has no meaning now
What you have done and what you will do
Never remain, it's part of a long illusion

Luna Mortis - Embrace the end

Die weisse Leere verflüchtigte sich. Sie wurde zu zähem, undurchdringlichem und waberndem Nebel, dann zu feinem Schimmer und schliesslich zu einzelten Flecken, welche ihr Sichtfeld trübten.
Leonie versuchte angestrengt etwas zu erkennen. Wo war sie? Was war geschehen? Sie war vollkommen verwirrt. Bis vor kurzem war sie doch noch woanders gewesen... Sie versuchte sich zu erinnern, doch es ging einfach nicht. Nur schwach war da ein Funken von Schmerz, der noch in ihr nachklang. Dieser Funken und ein Bild... ein Bild von erstaunten, grauen Augen. Und sie wusste nicht warum, aber dieses Bild beruhigte sie. Sie streckte eine Hand aus, fuhr sich einmal über die Augen und zwinkerte. Nun konnte sie also etwas erkennen!
Um sie herum war es weiss. Deshalb also hatte sie geglaubt nichts erkennen zu können! Aber nun begann sie die verschwommenen Schemen genauer wahrzunehmen. Ihre Augen hatten sich an die grellen Lichtverhältnisse gewöhnt.
Sie stand inmitten eines grossen Raumes. Der Boden war gelegt mit blanken, weissen Fliessen. Die Wände waren weiss und ihr gegenüber konnte sie eine Reihe von Aufzügen und Rolltreppen, wie sie die Muggel benutzten, erkennen. Sie ging etwas verwirrt darauf zu und bemerkte dabei, dass sie nicht alleine war. Um sie herum waren überall Leute. Sie trugen alle weisse Gewänder und als sie an sich hinabblickte, erkannte sie, dass auch sie dies tat. Aber es störte sie nicht. Überhaupt störte sie nichts hier. Und falls dies geschehen sollte, dann würde sie das Bilder der grauen Augen haben, welches sie wieder beruhigen würde.
Sie ging also auf einen der Aufzüge zu, entschied ich dann aber die Rolltreppe zu nehmen. Sie fuhr mit ihr hinauf in den zweiten Stock und bemerkte dort, dass der Ort sie an eine Art Bahnhof oder auch Krankenhaus erinnerte. All die weissen Leute und seltsamen kleinen Nischen mit Büroabteilungen... und dazwischen mehr Rolltreppen und Aufzüge. Da erkannte sie auf einmal jemanden.
Ein Mädchen stand dort und winkte ihr zu. Sie hatte blondes Haar und ein strahlendes Lächeln auf den Lippen.
„Leonie! Hier rüber! Komm mit mir, ich zeige dir was!“
„Navina!“, voller Freude ging Leonie auf sie zu.
Navina nahm sie bei der Hand und führte sie eine weitere Rolltreppe hinauf. Nun standen sie auf einem Bahnsteig und Leonie sah, wie ein weisser Zug einfuhr.
„Ist der nicht schön? Ich freue mich auf die Fahrt! Wird sicher klasse. Die sollen ja eine eins A Verpflegung haben, da drin!“
Ein Lächeln huschte über Leonies Gesicht, aber sie konnte die Freude aus irgendeinem Grund nicht teilen.
Der Zug öffnete seine Türen, die weisse Lokomotive pfiff laut und bat um das Einsteigen der Passagiere.
„Komm schon, Leonie!“
„Warte...“, Leonie sah sich auf dem Bahnsteig um, sah aber nichts als Menschen in weissen Gewändern, die in den Zug stiegen, „Ich kann nicht, Navina!“
„Warum?“
„Keine Ahnung, aber wir sollten da nicht einsteigen! Ich hab da kein gutes Gefühl! Ich glaube... ich glaube ich habe was vergessen!“
Navina sah sie verständnislos an,
„Na ja... dann komm einfach mit dem nächsten nach. Ich warte solange am anderen Bahnhof auf dich. Bis später!“
Verwirrt sah Leonie, wie die Freundin einstieg und der Zug davon fuhr.

Und plötzlich spürte sie einen heftigen Stich auf ihrer Stirn. Sie presste die Hand dagegen, konnte es aber nicht stoppen. Es tat so richtig weh. Es brannte und biss. Was war das nur?
„Leonie!“, da rief jemand nach ihr.
Sie blickte sich um, sah aber niemanden.
„Leonie! LEONIE!“
Das brennen wurde heftiger und sie kniff kurz die Augen zusammen. Als sie sie wieder öffnete, blickte sie in helles, blaues Licht.
Ein Mädchen wich einige Zentimeter von ihr zurück.
„Lenora!“
„Ravenclaw sei Dank!“, sagte Lenora, „Ich dachte... meine Güte ich dachte, ich würde dich nicht mehr erreichen können. Ich dachte er hat gewonnen!“
Und da fiel es Leonie wieder ein. Sie wusste wo sie war und warum. Und sie wusste nur zu gut, woher all die Schmerzen kamen, die ihren Körper sich wund anfühlen liessen.
„Was ist geschehen?!“
„Meine Zeit ist bald zu Ende, Leonie. Ich kann dir nicht mehr lange zur Seite stehen. Der Armreif wurde komplett zerstört. Der Horkrux ist aus ihm gewichen. Aber... irgendetwas ist schief gegangen. Toms Seelenteil war stärker als gedacht. Der Todesfluch allein schien nicht gereicht zu haben. Er ist sofort aus dem Armreif in deinen Körper gefahren! Dein Geist und Toms streiten um deinen Körper, Leonie!“
„Nein! Aber warum... warum bin ich hier?! Das geschieht doch alles in meinem Geist! Ich kann dich nur hier sehen, Lenora!“
„Ja... dein Unterbewusstsein schlägt sich mit ihm. Es tut mir leid. Ich sah, wie du unterlagst. Ich sah, wie er deinen Geist einfach wegdrängte. Es lag daran, dass der Kampf dich geschwächt hatte. Du hast das Bewusstsein verloren und er hat dich übernommen. Leonie... du wolltest gehen. Ich dachte, dass ich dich nicht würde halten können... aber meine Zeit ist begrenzt. Ich bleibe nur solange, wie ich in deinem Körper bin.“
„Geh noch nicht, Lenora! Was soll ich tun?!“
„Besieg ihn! Zerstöre den Horkrux! Er ist nicht mehr als eine Ruine der eigentlichen Seele. Seine Geistesstärke ist nicht mehr gross. Du kannst ihn besiegen. Er muss aus deinem Körper weichen. Sobald er das tut, ist er zerstört.“
Leonie sah in Lenoras schimmernde Augen und stellte die Frage, welche ihr schon die ganze Zeit über Sorgen bereitet hatte:
„Lenora... was wird mit mir geschehen, sobald er verschwindet? Du hast gesagt, dass etwas mit dem Todesfluch schief gegangen sein muss. Was wird aus meinem Körper?“
„Du kannst es schaffen.“
„Er ist vollkommen zerfetzt, nicht wahr? Voldemorts Folter hat mir zu sehr zugesetzt. Ich kann es spüren, Lenora!“
„Verletzungen kann man heilen.“
„Bist du dir sicher?“
„Kämpfe, Leonie. Zerstöre Tom.“
„Wie kannst du das sagen, wo du ihn so sehr geliebt hast?“
„Ich habe gesehen, was für ein Monster er ist. Egal wie sehr ich ihn liebe, ich wollte nicht zulassen, dass er Menschen noch mehr Leid antut. Doch ich musste lange warten und viel sehen um nun mitzuerleben, wie er endlich zerstört wird! Dann kann ich endlich ruhen, Leonie. Bitte... geh... geh und kämpfe. Zerstöre ihn und lass mich ruhen...“
„Das werde ich“, Leonie fasste den Entschluss.
Egal wie sehr ihr Körper auch verletzt war, sie würde Voldemort keinen einzigen Triumph gönnen. Der Horkrux würde endgültig zerstört werden und Harry würde ihn töten. Endlich!
„Danke...“
Lenoras Gesicht verschwamm vor ihren Augen und sie kehrte zurück ins volle Bewusstsein.

Sogleich nahm sie den Horkurx wahr, welcher gegen den Schutzwall prallte, den sie nun um ihren Geist errichtete. Die Kälte, die von ihm ausging hatte ihren Körper in festem Griff, schien sie gelähmt zu haben. Doch Leonie wusste, dass sie sich in solch einem Kampf sowieso nicht um ihren Körper kümmern konnte. Im Kampf der Geister und in der Legilimentik war ein Körper wertlos.
Und trotzdem fühlte sie all die Schmerzen, die Kälte und auch die abrupten, zuckenden Bewegungen, die ihren Körper nach aussen hin ihren inneren Kampf bestätigen liessen. Sie war froh es nicht sehen zu müssen und konzentrierte sich stattdessen auf den Horkrux. Sein Bewusstsein pulsierte, er war stark und stiess gegen Leonie, die zurücktaumelte. Was war nur los mit ihr? War sie etwa... stiess sie an ihre Grenzen? Nein! Sie musste ihn zerstören! Ansonsten gab es keine Hoffnung für Harry und all die anderen!

Sie hing hoch über der Grossen Halle, Voldemort hatte den Zauberstab auf sie gerichtet und lachte. Bellatrix stimmte in sein Gelächter ein und all die anderen Todesser kämpften gegen ihre Freunde. Harry, Ron, Hermine... Mr Weasley und die anderen Mitglieder des Ordens... Ihr Bein brach, sie schlug gegen die Decke.
„Seht sie euch an! Leonie Potter! Seht sie euch an und prägt euch ihr Gesicht ganz genau ein! Niemals werdet ihr vergessen, was ich mit Verrätern mache!“
Draco...

Das Verliess war stockdunkel, es stank und war kalt. Er lag dort auf dem Boden, blinzelte in das plötzliche Licht, dass von den Fackeln auf dem Gang hinein auf sein Gesicht fiel. Nie zuvor hatte sie ihn so gesehen. Geschwächt, alleine...

„NEIN! Hilfe! HILFE!“, Leonie wand sich, aber es war zwecklos, sie war nicht stark genug. Pau'schar grinste: „Lass das Geschrei, Leonie. Es wird ich ja doch keiner hören...“

Nein! Sie durfte es nicht zulassen! Mit aller Kraft stemmte sie sich gegen den Horkurx.
Empfindungen, Erinnerungen, Gedanken, Zeit und Raum... alles wirbelte durcheinander.

Sie sassen auf einer Parkbank unter einem grossen Baum und er strich über das Gold ihres Armreifs.
„f.m.l.R.R.“
„Was hat es zu bedeuten?“
Er lächelte.
„Für meine geliebte Rowena Ravenclaw.“

John hielt sie im Arm und an sich gedrückt, er sah, wie sie sich aus seinem Griff befreien wollte.
„Lass mich los, John!“
Wut stieg in ihm auf.
„Hast du nicht gehört?“, zischte er, „Sie hat gesagt, du sollst sie loslassen!“

Der Horkrux schrie auf. Leonie spürte, wie sich ihr Mund öffnete und sie den entsetzlichen Laut ausstiess, der nicht von ihr stammte.

Sie wurde in den düsteren Raum gestossen und vor die Füsse Lord Voldemorts geschubst.
„Leonie Lily Potter... Harry Potters Zwillingsschwester.“
Zum ersten Mal sah sie die roten Augen, das ausgemergelte, weisse, schlangenartige Gesicht. Der Mörder ihrer Familie!

Die Fesseln waren zu stark, sie konnte nichts tun! Mit Gewalt drückte er ihren Kopf zurück und flösste ihr den schwarzen Trank ein.

„Neein! Ich lasse nicht zu, dass du gewinnst! Ich lasse es nicht zu, Tom Riddle!“, stiess Leonie hervor und wusste, dass die Worte laut zu hören waren. Ihr Stolz liess es nicht zu. Sie würde es einfach nicht zulassen! Sie würde kämpfen für eine Zukunft, für Draco, Harry und die anderen!

Dracos graue Augen sahen erstaunt zu ihr auf. Sie wusste nicht warum, aber sie beruhigten sie... es war ein gutes Gefühl ihn noch sehen zu dürfen.

„Ich vertraue Leonie“, sagte Harry, „Ich vertraue ihr.“

Eine längst vergessene Erinnerung... ein Lächeln... ein strahlendes Lächeln...
„Mein kleiner Schatz! Komm her, setzt dich zu Harry, das wird ein wundervolles Foto!“
„Lily, setzt dich dazwischen.“
„Aber James. Was ist mit dir?“
„Ich komme schon! Achtung!“
Lachen, glückliches Lachen.

Der Horkrux wand sich, wie eine Made im Fleisch und Leonie fühlte, wie sich ihr Körper aufbäumte. Er musste weg! Er musste weg! Ihre Narbe war glühendheisses Pech.

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Draco nahm sie in den Arm.
„Ich liebe dich. Ich liebe dich mehr alles andere... Leonie.“

„Leonie, du kannst nicht gehen! Du bringst dich in Gefahr! Was wenn er dich wieder benutzten will?“
Harry und die anderen sorgten sich um sie.

„Mein kleiner Schatz... mein kleiner Schatz!“
Ihre Mutter drückte sie an sich. Eine verschwommene Erinnerung... aber so voller wohltuender Wärme...

Und das war zu fiel. Leonie spürte, wie sich jeder ihrer Muskeln anspannte, sie streckte die Arme vor und durch ihren Mund stiess der Horkrux wütendes und verzweifeltes Geschrei aus. Doch es half nichts, sie war stärker.

„Nein, nicht ich bin schwach. Du bist es. Du weißt nicht, was Liebe oder Freundschaft ist, du hast diese Gefühle mit Füssen getreten! Du bist es, der einem Leid tun kann!“

Ein letzter Schlag gegen ihr Bewusstsein, ein heftiger, der sie schwarze Punkte sehen liess, dann entwich der Horkrux und es fühlte sich an, als würde ihr jemand alle Eingeweide aus dem Leibe reissen. Leonie krümmte sich, dann brach sie zusammen und blieb schlaff auf dem Boden liegen.

Alles wirbelte durcheinander... kein Anfang... kein Ende... Er war weg. Er war weg. Ja! Er war weg! Aber da war Leere...

„Liebst du mich?“
Er antwortete nicht.
Er beugte sich nur vor und dann verschwamm alles, als seine Lippen zu einem berauschenden Kuss auf die ihren trafen.

„Tom!“

Nein. Er war weg! Es war überstanden...
„Leonie“, flüsterte sie, „Ich danke dir...“
Und da liess sie los, fühlte wie sie davon getragen wurde, hinweg an einen Ort, für welchen es keine Worte auf dieser Welt gab.
Lenora Pevensie war endgültig zur Ruhe gekommen.

*


Harry sah, wie zwei seltsam verschwommene Gestalten aus Leonies Körper wichen und sich in Nichts auflösten. Es war vorbei. Ihr Kampf war zu Ende, der Horkrux war zerstört. Seine Schwester lag schlaff auf dem Boden, doch er konnte jetzt nicht zu ihr. Es gab noch etwas, das erledigt werden musste.
„Voldemort!“, Harry stand ihm gegenüber und richtete den Zauberstab auf ihn.
Harry sah, wie er mit Mühe den Blick von Leonies Körper riss und sich ihm zuwandte. Die roten Augen glühten. Unterdrückte Wut pulsierte durch ihn und liess Harrys Narbe brennen.
„Potter... es sieht aus, als hätte sich die Prophezeiung soweit erfüllt. Nur wir beiden bleiben noch. Dann lass mich sehen, was du mir noch entgegenzusetzen hast!“
„Jede Menge, wie es aussieht“, sagte Harry bestimmt.
„Ach, ja?“, Voldemorts Mund verzog sich zu einem bösen Grinsen, „Du willst mir sagen, dass du mir noch mehr entgegenzusetzen hast, als Leonie? Du willst mir sagen, dass du stärker bist als sie? Sieh sie dir an! Sie war eine der stärksten Hexen, die ich je getroffen habe! Sie war nicht so stark wie Dumbeldore, weil sie jung war, aber sie hätte es zweifelsohne werden können. Und sie, sie, liegt nun dort! Sie unterlag mir, Potter!“
„Ich glaube das siehst du falsch, Tom.“
„Du!“, kreischte Voldemort, „Du wagst es-!“
„Ja“, gab Harry zurück.
„Du hast nichts, Potter! Du hast nichts, das du gegen mich anwenden könntest und dir Erfolg bringen könnte!“
„Meine Güte“, Harry schüttelte nur den Kopf, „Du hast es noch immer nicht begriffen, Riddle, oder?“
Voldemort verengte nur die Augen und liess den Zauberstab von einer Hand in die andere gleiten. Noch würde er ihn nicht benutzten. Harry sah, dass er sein Interesse geweckt hatte.
„Sie hat ihn zerstört! Sie hat deinen verdammten Horkrux zerstört!“
„Du scheinst es auch noch nicht begriffen zu haben, Potter... Glaubst du tatsächlich ein Horkrux wäre genug gewesen? Du kannst Jahre suchen, wenn du mich besiegen willst, selbst wenn du mein Geheimnis offenbar entdeckt hast!“
„Falsch. Ich habe bereits gesucht und ich habe gefunden, Riddle. Du bist sterblich, wie jeder hier. Wir haben alle deine Horkruxe zerstört. Kein einziger besteht noch! Ich habe das Tagebuch zerstört! Dumbeldore den Ring, Leonie das Medaillon, gemeinsam haben wir den Becher erledigt, wir haben dafür gesorgt, dass Nagini getötet wird und Leonie hat den Armreif bezwungen!“
Voldemort schien einen Moment erstaunt, fasste sich aber sogleich.
„Schön... aber das bedeutet nicht, dass du etwas kannst, dass mich besiegen könnte, Potter. Oder willst du es mir verraten? Warte... ist es... ist es Dumbeldores Lieblingszauberei? Die Liebe? Stellst du dich vor mich hin und sagst mir, dass du mich liebst?“
Er lachte schrill und wahnsinnig.
„Nein, aber ich sage dir, dass dich genau diese Lieblingszauberei getötet hat, Riddle.“
„Ach, ja?!“
„Dumbeldore hat Leonie vor dir versteckt, weil er die Prophezeiung kannte. Du hast nichts vom zweiten Teil gewusst, oder? Jedenfalls nicht genug um ihn zu verstehen! Sie konnte werden wie du oder durch Liebe gerettet werden! Du hast den Fehler gemacht, als du sie nach Hogwarts geschickt hast und sie sich dort in Malfoy verliebt hat! Diese Liebe hat sie die ganze Zeit über geschützt, sie konnte nicht werden wie du! Egal was du mit ihr machtest, es war nicht möglich. Und sie hatte Recht, Riddle. Dein grösster Fehler war es Leonie zu vertrauen!“
„Liebe!“, krächzte Voldemort, „Eine Illusion! Eine verfluchte Illusion soll sie geschützt haben? Sie hat sich mir ausgeliefert! Auf Knien ist sie zu mir angekrochen gekommen und hat gefleht, dass ich sie wieder aufnehme! Sie ist mir verfallen!“
„Nein, ist sie nicht. Siehst du nicht? Sie hat sich geopfert. Sie hat sich geopfert um den Armreif zu zerstören. Sie hat sich hingeworfen um dich zu töten und uns zu retten. Dieses Opfer hätte sie nicht gebracht, wenn sie dir verfallen wäre. Siehst du nicht, Riddle? Deine Flüche nutzen nichts mehr! Sie schützt uns, wie einst unsere Mutter uns geschützt hat!“
Und tatsächlich konnten all die Flüche der Todesser den Auroren und anderen Kämpfenden nichts mehr anhaben. Mrs Weasley überwältigte gerade Dolohow und Hermine liess Bellatrix an eine Wand knallen.
„Lügen!“, schrie Voldemort und sein Blick huschte gehetzt von Leonies leblosen Körper zu Harry, „Lügen!“
„Nein“, Harry hob den Zauberstab, „Oder muss ich es dir beweisen?“
Voldemort hob seinerseits den Zauberstab.
„Generationen haben sich zusammengeschlossen um dich zu vernichten, Riddle. Wir brauchen dich nicht. Ich hoffe du kannst dich an diesem anderen Ort noch daran erinnern und vielleicht wirst du dort ja endlich begreifen, was du getan hast.“
„Das Selbe gilt für dich, Harry Potter!“
Und so kam es, wie es kommen musste. Voldemort schwang den Zauberstab und Harry tat es ihm gleich.
„Avada Kedavra!“
„EXPILIARMUS!“
Die Flüche rasten aufeinander zu, doch Harry verspürte keine Angst. Er wusste, dass er keine zu haben brauchte. Er wusste zwar nicht, woher all diese Erklärungen von vorhin einfach so gekommen waren, aber er glaubte zu fühlen, dass jemand bei ihm war. Jemand hatte ihn erkennen lassen, was wahr war. Vielleicht war es Dumbeldore gewesen, vielleicht Leonie, vielleicht seine Eltern. Er hatte keine Ahnung, aber er wusste, dass jedes seiner Worte wahr gewesen war und, dass er jetzt siegen würde.
Die Flüche krachten aufeinander und dann sah Harry, wie der grüne Lichtblitz umgelenkt wurde und zurück auf Voldemort zuschoss.
Dieser riss erstaunt die roten Augen auf, auf seinem Mund lag ein seltsamer Ausdruck und dann traf ihn sein eigener Todesfluch und warf ihn zu Boden, wo er tot liegen blieb.
Lord Voldemort, der mächtigste dunkle Zauberer seiner Zeit, war gefallen.

*

Als Voldemorts leblose Hülle auf dem Boden aufschlug, konnte Draco nicht jubeln wie all die anderen. Er konnte nicht loseilen, irgendjemandem um den Hals fallen oder dabei helfen die wütenden, verzweifelten oder wahnsinnig gewordenen Todesser zu überwältigen, auszuschalten oder gefangen zu nehmen.
Alles was er tun konnte, war seinen Körper aus der Erstarrung zu zwingen und auf Leonie zuzutaumeln.
Er liess sich neben ihr auf den Boden sinken, wie in Trance streckte er die Arme nach ihr aus, drehte sie auf den Rücken um und zog sie an seine Brust.
Tränen liefen ihm über die Wangen und er schluchzte auf, als er ihr Gesicht sah, den Mund verkrampft, die Augen heftig zusammengekniffen und das lange braune Haar wirr auf dem Kopf.
Seine Tränen fielen auf ihre blasse Haut und sie glänzten im schwachen Licht, dass von den Zauberstäben jener kam, welche begannen die Halle aufzuräumen und Leichen wegzubringen.
„Leonie... nicht... du darfst nicht... Leonie!“
Und da fühlte er plötzlich einen sanften Druck an seiner Brust und als er die Augen öffnete, sah er, wie eine ihrer Hände seinen Umhang umfasst hielt und sie zu ihm aufsah.
„Leonie! Leonie!“
„Warte... Draco...“, ihre Stimme war schwach und er musste sich zu ihr hinabbeugen um sie zu verstehen.
„Ich... ich kann nicht bleiben...“
„Was meinst du damit? Leonie, du lebst! Es ist vorbei, Voldemort ist tot! Es ist vorbei, du hast es geschafft!“
„Draco...“, sie strich ihm über die Wange und brachte ihre Lippen zu einem leichten Lächeln, „Der Horkrux war stärker als gedacht... die Folter... mein Körper...“
„Was soll das heissen, ich verstehe nicht...“
„Ich bin zu schwach, Draco... mein Geist, ich... es geht nicht länger...“
„Du hast mir versprochen, dass du bei mir bleibst! Leonie! Ich rufe jemanden, wir werden dir helfen! Wir heilen die Verletzungen, lass dir helfen!“
„Nein... du kannst... es nicht heilen, Draco.“
„Du hast es versprochen!“, schrie Draco sie jetzt unter Tränen an und sah, wie sie kurz zusammenzuckte.
„Warte, nein... es tut mir leid. Aber bei Merlin! Du kannst nicht aufgeben! Leonie!“
„Ich habe... niemals... aufgegeben, Draco.“
„Ich weiss, ich weiss doch!“, er weinte nur noch heftiger und sie versuchte ihn zu beruhigen, in dem sie ihre kalte, schwache Hand über sein Haar streichen liess.
„Du darfst nicht, Leonie! Was soll ich ohne dich machen? Ich halte es nicht aus! Ich liebe dich! Ich liebe dich doch!“
„Ich weiss...“, flüsterte sie, „und es war dieses Geschenk, das mich solange aufrecht hielt. Draco... ich liebe dich über alles und das weißt du.“
„Wieso sagst du dann, dass es nicht mehr geht?! Ich brauche dich! Wir brauchen dich alle!“
„Es gibt Dinge...“, sie klammerte sich an seinen Umhang und ihr Körper krümmte sich unter irgendeinem der zahlreichen Schmerzen, „die kann ich nicht bestimmen... können wir nicht... bestimmen...“
„Leonie, nicht!“
„Bitte... versteh doch...“, sie sah zu ihm auf und Draco sah den seltsamen Schatten, der sich über ihre Augen legte, Tränen schimmerten nun auch in ihnen, „Ich liebe dich über alles... ich habe so viel Schrecken ertragen müssen... du und die anderen... ihr habt mir Freude gegeben, die Freude an die ich mich immer erinnern werde... aber ich bin bereit, Draco. Es geht nicht mehr...“
Und da wusste Draco, egal wie sehr er sie auch drängte, egal wie sehr er flehte und weinte, es war zwecklos. Sie hatte sich entschieden sie alle zu retten und musste dafür den Preis bezahlen. Sie war der Schlüssel gewesen.
Draco sah ihre Verletzungen und erkannte wie sehr auch ihr Geist verletzt sein musste und er wusste, dass es zu lange dauern würde und nur noch schmerzhafter sein würde...
„Draco...“, ihre Stimme war nur noch ein Hauchen, „Versprich... versprich mir, dass du glücklich wirst.“
„Wie soll ich das ohne dich? Leonie, das kann ich nicht.“
„Doch... du kannst. Versprich es mir.“
„Ich verspreche es dir, Leonie.“
„Es tut mir leid... es tut mir so unendlich leid...“, sie weinte, „Ich wollte dich... niemals... verletzten...“
„Das weiss ich, das weiss ich doch!“
„Ich... kann... es nicht mehr... gutmachen...“
„Das musst du nicht, Leonie! Du musst nichts gutmachen! Ich liebe dich.“
„Ich werde... immer auf dich... warten... Draco...“
„Leonie...“, er wiegte sie sanft an seiner Brust, hob dann ihren Kopf an und küsste sie zärtlich.
Und in diesem Moment, da sich seine Lippen von ihren lösten, wusste er, dass dies, sein Kuss, das Letzte gewesen war, das sie gefühlt hatte.
Auf ihrem Gesicht lag ein Lächeln, ihre Augen blickten starr, aber sanft den seinen entgegen und fast war es, als fühlte er noch einmal ihre Umarmung, als er sie vorsichtig zu Boden legte und eine ihrer Hände nahm.
Er schloss ihre Augen und eine seltsam leere, aber ruhige Stille machte sich in ihm breit. Leonie Lily Potter lag vor ihm, ihre Hand in seiner noch leicht warm und auf dem Tränennassen Gesicht ein glückliches Lächeln.
Draco fand keine Worte für das, was er sah. Es gab nichts, was diese Gefühle beschreiben konnte.
Sie lag da und was sich in sein Gedächtnis einprägte waren nicht ihre Schmerzen oder die Folter, welcher Voldemort sie unterzogen hatte.
Alles was sich ihm einprägte war das Gefühl, welches in ihm aufstieg, als er ihr Gesicht betrachtete.
Hübsch, ruhig, erlöst, frei und... friedlich.
Liebe.

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