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Fanfiction

Black war - Der Armreif Ravenclaws Teil I: Black restitution

von Noble Scarlet

„LEONIE!!! NEEIN! WIESO?!!“
Das Dunkle Mal leuchtete hell am Himmel über den Eingangstoren zu Hogwart. Die silbernen Phönixe, welche auf es zuschossen, zerfielen bei einer Berührung mit ihm zu weissen Rauchfäden, welche es umwoben, wie ein glitzerndes Spinnennetz.
Die Schlange wand sich aus dem Schädel und verschlag die weissen Fäden mit weit aufgerissenem Maul. Die Todesser johlten.
Draco konnte nicht glauben, was er dort sah. Leonie hatte sich entschieden. Ja, sie hatte sich entschieden und ihre Entscheidung stand unmissverständlich am Himmel über ihren Köpfen. Aber warum? Draco keuchte und rutschte an den Zinnen nieder auf den harten Steinboden. Wieso Voldemort? Er konnte einfach nicht glauben, dass Leonie tatsächlich so sein sollte. Er konnte nicht glauben, dass sie all ihre Menschlichkeit, ihr ruhiges und gutes Wesen einfach abgestreift, weggeworfen und vergessen hatte. Er konnte nicht glauben, dass sie ihn verlassen hatte. Endgültig verlassen hatte.
Sie hätte ihn nicht gerettet, wenn er ihr egal gewesen wäre. Sie hätte Potter und die anderen in Voldemorts Burg nicht verteidigt und ziehen lassen, wenn sie sie wirklich hatte töten wollen. Sie hätte all das niemals getan, wenn sie tatsächlich auf Voldemorts Seite stand. Oder hatte sie ihn und all die anderen all das nur Glauben gemacht um sich heute zu offenbaren? Um sie heute auszulöschen und dann an Voldemorts Seite die Welt zu regieren?
Draco wurde schlecht bei dem Gedanken. Er erinnerte sich an all die furchtbaren Szenen und glaubte sich übergeben zu müssen.
Leonie und Voldemort…
Nein! Sie hatte gesagt, dass sie ihn liebte! Draco rang nach Luft. Sie liebte ihn und nicht dieses… dieses Monster! Oder hatte sie es nur gesagt um ihn zu quälen?
War dies die Strafe, welche Voldemort ihm tatsächlich geben wollte? War all das andere nur dazu da gewesen ihn nun, in diesem Moment, so verzweifelt um Erlösung und Gnade winseln zu lassen, ohne einen einzigen Gedanken, an den er sich mit Sicherheit festklammern konnte? Hatte Voldemort Leonie nicht schon immer besessen? Nicht schon damals, als sie das erste Mal einen Fuss in die Hallen von Hogwarts setzte? Waren all die Ereignisse, die Gefühle nur gespielt gewesen?
Draco wusste es nicht. Er wusste gar nichts mehr. Er wusste nur, dass dort unten Leonie Lilly Potter stand, die Frau welche er liebte und, dass sie sich für Voldemort entschieden hatte.

*

Leonies Arm zitterte noch immer, langsam senkte sie ihn wieder und liess dabei ihr Dunkles Mal hoch über ihren Köpfen weiter fortbestehen.
Sie hatte ihre Entscheidung gefällt. Was nun geschehen würde, lag in den Händen des Schicksals. Alles was sie tun konnte, war entsprechend zu reagieren. Sie hatte keine Angst. Sie hatte ein Ziel und sie konzentrierte sich darauf. Angst durfte es jetzt nicht geben. Ganz gleich was kommen würde, sie würde ihre Ziele erreichen.
Dracos Schrei hoch über ihr, beachtete sie nicht. Sie durfte ihn nicht beachten. Sie durfte nicht einmal an ihn denken, wenn sie schaffen wollte, was die Prophezeiung von ihr verlangte. Sie allein war der Schlüssel.
Ihre Aufmerksamkeit galt Voldemort, welcher noch immer ihr gegenüberstand. Er hatte den Kopf gehoben und die roten Augen fixierten das Dunkle Mal über ihnen. Seine Todesser taten es ihm gleich, nur Bellatrix liess den Kopf schnell wieder sinken und funkelte Leonie an.
„Miststück…“, hörte sie sie zischen.
Voldemorts Miene blieb erst unergründlich, dann als er die Phönixe sah, welche sich auflösten, stahl sich ein seltsamer Ausdruck in seine Augen, bis er schliesslich die Lippen verzog und wie wahnsinnig, mit magisch verstärkter Stimme zu lachen begann.
Er bereitete die Arme aus, den Kopf noch immer dem Mal entgegen erhoben und lachte. Ein Schaudern ging Leonie über den Rücken, die Erde schien unter seinem Gelächter zu erbeben und sie wollte sich nicht vorstellen, wie es den anderen, oben im Schloss zumute sein musste.
Die Todesser stimmten in sein Gelächter ein, schwangen die Zauberstäbe und liessen Flüche über die Verteidigungsmauern des Schlosses regnen.
„Du siehst, Potter!“, Voldemort hatte aufgehört zu lachen, „Deine Schwester gehört mir! Die Prophezeiung erfüllt sich! Es ist nur eine Frage der Zeit, ergib dich jetzt oder stirb qualvoll, Potter! Und all ihr anderen Narren, die ihr dachtet, dass sie eure Retterin ist!“
Leonies Magen zog sich zusammen bei dem Schwall von Verwünschungen, Flehenden Rufen und Schreien die daraufhin über die Mauern an ihr Ohr drangen.
Sie hörte nicht länger hin. Ignoranz war in diesem Krieg ihre stärkste Waffe.
„Herr! Seid ihr von Sinnen?!“, zeterte Bellatrix plötzlich und trat aus dem Kreis von Todessern vor auf Voldemort zu, „Seht ihr nicht, dass sie das nur für ihre eigenen schmutzigen Pläne tut? Sie ist nicht loyal! Sie hat Nagini umgebracht!“
„Wenn ich dich daran erinnern darf, Bella“, sagte Snape, welcher neben sie trat und sie am Ellbogen zurückhielt, „Du warst es, welche Nagini im Kampfgetümmel getötet hat. Ausserdem denke ich, dass der Dunkle Lord im Moment nicht besonders auf deine Meinung erpicht ist.“
„Du hast mir nichts zu befehlen, Snape!“
Voldemorts rote Augen fixierten Bellatrix. Sie verstummte augenblicklich, aber noch immer lag ein trotziger Ausdruck auf ihrem Gesicht.
Als Voldemort sich von ihr abwandte und sich wieder zu Leonie drehte, wandte sich Bellatrix aus Snapes Griff und sprang vor neben Voldemort.
„Herr, es ist mir egal ob ihr mich dafür bestrafen werdet! Sie ist eine Verräterin! Ihr habt sie verbannt! Wie könnt ihr sie wieder bei uns aufnehmen?! Sie ist eine Lügnerin! Eine dreckige-“
Leonie sagte nichts.
„Sieht es denn keiner?! VERDAMMT!“, Bellatrix lachte wahnsinnig auf, „Sie verrät uns alle sobald wir ihr den Rücken kehren!“
„Das reicht, Bella“, zischte Voldemort.
„Nein! Nein, Herr es reicht nicht!“, Bellatrix zückte den Zauberstab, „Wenn Ihr es nicht tun wollt, dann eben ich! Avada Kedavra!“
Der grüne Lichtblitz schoss aus ihrem Zauberstab, bevor Voldemort oder ein anderer Todesser auch nur den Mund aufgemacht hatte.
Leonie riss den Zauberstab hoch, instinktiv besann sie sich des Zaubers, welche ihr und anderen schon oft in letzter Sekunde geholfen hatte.
„AMORE!“
Nichts geschah.
Leonies Mund öffnete sich erschocken, als sie begriff: Der Zauber hatte keine Wirkung.
Doch es war schon zu spät.

*


Harry hatte nichts sagen können, als er das Dunkle Mal am Himmel über Leonie sah. Er war nicht fähig gewesen überhaupt irgendeinen Gedanken klar zu fassen. Er war einfach nur stehen geblieben und hatte von einem Fenster des dritten Stocks aus hinab auf den Platz geblickt, wo Leonie zwischen den Eingangstoren und Voldemort stand. Das Dunkle Mal am Himmel bestätigte all seine Befürchtungen.
Er hatte seine Schwester verloren.
Aber was so viel schlimmer war, war die Tatsache, dass er sich ganz sicher gewesen war, sie würde sich auf die Seite des Ordens schlagen. Er hätte es wissen müssen. Er hätte es wissen müssen, damals im Ratspalast der Werwölfe und auch schon damals, als er die Vision von ihrem und Voldemorts Kuss gehabt hatte.
Doch Harry wollte nicht glauben, dass sie sich tatsächlich aus freien Stücken einfach so für Voldemort entschieden hatte.
Er wollte nicht glauben, dass seine Schwester tatsächlich böse war. Er glaubte nicht, dass sie aus Freude am Morden und Foltern und an den Dunklen Künsten zu Voldemort zurückgekehrt war. Er glaubte nicht, dass sie es tatsächlich getan hatte, dass sie tatsächlich die ganze Welt, alles und jeden, verraten hatte.
Das durfte einfach nicht wahr sein!
Denn wenn es wirklich so war, dann waren sie nun Feinde und Harry würde ihr den Armreif entreissen müssen, koste es was es wolle. Selbst wenn er seine eigene Schwester dafür ermorden musste.
In diesem Moment waren sie nicht länger Geschwister. Sie waren Gegner und spielten um Leben und Tod.

Und doch zuckte Harry zusammen, und schrie auf, als der Todesfluch aus Bellatrix' Zauberstab brach und direkt auf Leonie zuraste. Sie schwang ihren Zauberstab, doch es geschah nichts. Ja, vielleicht sollte es so sein, doch nicht jetzt! Harry brüllte und Hermine hämmerte gegen die Fensterscheibe. Irgendjemand musste doch etwas tun! Irgendjemand, selbst wenn sie dafür über die Zinnen springen mussten!
Da sah Harry, wie Leonie zurückgeschleudert wurde, durch die Wucht eines Zaubers, welcher gegen Bellatrix Todesfluch krachte und ihn gegen das Eingangstor ablenkte. Staub wurde aufgewirbelt und Gras flog durch die Luft, als Voldemort neben Leonie auftauchte und sie in ihrem Sturz auffing.
Sie landeten gemeinsam direkt auf den Stufen zum Eingangsportal, denn die Wucht der zusammenkrachenden Flüche hatte das Eingangstor aufgesprengt. Schnell hatten auch die Todesser die kleine Distanz vom Tor und den Verteidigungsmauern bis zum Portal zurückgelegt.
Voldemort liess Leonie los, welche sich an einer Statue neben den Stufen abstütze und er ging geradewegs auf Bellatrix zu, welche nun mit den anderen Todessern angekommen war.
„WAS FÄLLT DIR EIN DICH MEINEM BEFEHL ZU WIDERSETZTEN!“, kreischte er.
„Herr..“
Harry konnte nicht wirklich hören, was sie sagte, da ihre Stimme nicht magisch verstärkt war, doch er konnte sich nur zu gut denken, wie sie ihn anflehte.
„Ich bitte euch… Ich wollte-“
„SEI STILL, BELLATRIX!“, Voldemort spuckte ihren Namen geradezu aus und sie zuckte zusammen ab der Kälte die darin lag. Ihren Kosenamen war sie jetzt wohl los.
„HABE ICH DIR BEFHOLEN SIE ZU TÖTEN?“
„Ich… Herr…“
„ANTWORTE!“
„Nein! Das habt ihr nicht!“
„WARUM ALSO HAST DU ES VERSUCHT?!“
„Weil-“
„DU VERSTEHST GAR NICHTS, BELLATRIX! WAGE ES NICHT NOCH EINMAL DICH MIR ZU WIDERSETZEN! CRUCIO!“
Harrys Narbe schien aufzuplatzen, er fühlte die unerträgliche Wut. Wieso hatte sich Bellatrix ausgerechnet jetzt Voldemort Befehl entgegenstellen müssen? Er war zu sehr gereizt durch den Krieg, als dass er sich solch ein Verhalten gefallen liesse.
Bellatrix ging zu Boden und wand sich unter Schreien zu seinen Füssen. Sie verdrehte die Augen und krallte die Fingernägel in den Boden. Doch Voldemort war noch lange nicht besänftigt. Er hob den Fluch auf und trat einmal nach ihr, dann drehte er sich um und liess sie liegen.
„Sieh bloss zu, dass du wieder auf die Beine kommst und anständig kämpfst!“, war alles was er ihr noch zu sagen hatte.
Dann hob er seinen Kopf dem Schloss entgegen:
„Ihr habt es alle gesehen! NIEMAND, wird verschont werden! Wer sich mir widersetzt, wird meinen Zorn zu spüren bekommen!“
Harry verzog angewidert den Mund. Es war unglaublich wie viel Arroganz und Widerwärtigkeit sich Voldemort erlauben konnte.
Er sah wie der Zauberer auf Leonie zuging. Seine Schwester liess sofort die Statue los und stellte sich aufrecht hin. Immerhin hatte sie ihren Stolz bewahren können.
„Es ist vollkommen egal, wie hoch ihr in meiner Gunst steht!“, Voldemort stand nun direkt vor ihr, „Niemand wird in diesem Krieg verschont. Nicht einmal du.“
Er holte aus und Harry höre Hermines erstaunten Aufschrei, als Voldemort Leonie mitten ins Gesicht schlug.
Sie taumelte zurück und hielt sich die Hand vor die blutende Nase.
„Auch Leonie Potter hat für ihre Fehler zu büssen!“
Voldemort packte sie an einem Arm und zehrte sie an seine Seite, Leonie liess es sich einfach gefallen, sie machte keine Anstalten sich zu wehren. Auch als er sie an den Haaren packte und hinter sich her auf das Portal zu riss, stolperte sie einfach nur hinter ihm her, den Zauberstab nutzlos in der rechten Hand und zu Boden gerichtet.
Was tat sie nur? Hatte sie sich also wirklich auf seine Seite geschlagen? Es sah ganz danach aus.
Als sie direkt vor dem Portal standen, so dass Harry sie vom Fenster aus unter dem Vordach nicht mehr sehen konnte, hörte er plötzlich Leonies durchdringenden Schrei, der ihm durch Mark und Bein ging. In diesem Moment war er froh, dass er sie nicht sehen konnte. Ganz egal, was Voldemort tat, es musste furchtbar sein.
„Was tut er da mit ihr!“, flüsterte Ron, als ein hellblaues Leuchten vom Vordach her nach oben drang. Noch immer verstummte Leonie nicht.
„Oh, nein!“, Hermine schauderte, „Das Portal von Hogwarts ist ganz speziell gesichert. Slytherin selbst hat zu seiner Zeit damals dafür gesorgt. Bisher waren nur wenige Zauberer so skrupellos gewesen seinen Zauber zu umgehen.“
„Wie funktioniert es?“, fragte Harry und war sich nicht sicher, ob er es wissen wollte.
„Zu Kriegszeiten verschliesst sich das Portal. Es kann nur von innen geöffnet werden“, antwortete Hermine, „Theoretisch… kann es auch von aussen geöffnet werden. Aber der Zauberer, welcher von aussen eintreten will, muss einen Pfand bezahlen.“
„Welchen?“, Harry drückte sich an die Fensterscheibe um vielleicht doch einen Blick auf Leonie und Voldemort zu erhaschen.
„Er muss dem Portal einen Teil seiner Lebensenergie geben“, flüsterte Hermine.

*

Sobald sie direkt vor dem Portal standen, stiess Voldemort Leonie von sich. Sie krachte gegen das geschliffene Holz des Portals und erinnerte sich plötzlich an damals, als sie Voldemort und den Todessern geholfen hatte in die Schule einzudringen. Wenn es für Voldemort offenbar so einfach war Hogwarts einzunehmen, warum war er also damals am Eingang gescheitert? Wieso nur musste sie sich jetzt an dieses Erlebnis erinnern? Sie war damals vollkommen von Sinnen gewesen.
„Interessante Frage, Leonie“, Voldemort grinste. Ihr war klar, dass sie ihre Gedanken nicht abgeschirmt hatte und er diesen winzigen Augenblick genutzt hatte um einen kurzen Blick auf ihren Geist zu erhaschen.
Wie sehr musste er sich für sie interessieren, dass er auf solch eine Gelegenheit wartete! Leonie schauderte erneut, liess sich aber nichts anmerken.
„Ich bin gescheitert, da mein grosser Vorfahr, Slytherin, sich einen ganz speziellen Zauber ausgedacht hat um das Portal vor Kriegsangriffen zu schützen. Ein Zauber der bereits in die Schwarze Magie geht… Du wirst dieses Portal für mich öffnen, Leonie. Das sollte Strafe genug sein!“
Und da presste er ihr auch schon eine Hand auf die Stirn, hob den Zauberstab und richtete ihn gegen das Portal.
Leonie konnte nicht anders, sie musste schreien, als ein Schmerz, jenseits aller Grenzen der Qual ihren Körper in seine grausige Umarmung nahm. Kein Gedanke, kein Wort, nichts aus dieser materiellen Welt konnte beschreiben, was sie in diesem Moment fühlte. Der Schmerz ging tiefer als körperliches Empfinden, er ging tiefer als auf die psychische Ebene ihres Bewusstseins. Sie wusste nicht mehr wo oben und unten war, wer sie war, was sie war, nichts. Sie hörte nur ihre eigenen Schreie und konnte nicht wissen, ob sie von ihr stammten oder von sonst etwas. Die Welt verlor jegliche Bedeutung.
Vor ihren Augen verschwamm Wirklichkeit mit Traum, drehte sich das Universum, tanzten bunte Lichtpunkte, Gesichter ohne Namen, Dinge die sie nur noch lauter schreien liessen. Jeder Muskel in ihrem Körper war angespannt. Und es war ihr Geist, ihre Seele, ihr Leben, das schrie. Und der Schmerz stammte vom Verlassen der unglaublichen Energie, welche diesem so unbedeutenden Körper innewohnte.
Mit einem Male hörte es auf. Leonies Gedanken wurden wieder klar, ihr Sichtfeld wurde wieder normal. Doch sie konnte nicht sagen, was sie soeben getan hatte. Ein Pochen auf ihrer Stirn verriet ihr, dass ihre Narbe brannte wie lange nicht mehr, ein Schmerz der tief in ihrem Herzen sass, sagte, dass sie soeben etwas Unerträgliches überstanden hatte. Aber sie hatte keine Kontrolle mehr über ihren Körper. Vollkommen erschöpft und geschunden sackte sie zusammen, sobald Voldemort ihr die Hand von der Stirn nahm und blieb zu seinen Füssen liegen.
Sie konnte nicht sprechen oder einen Finger rühren. Sie konnte nur sehen und so aufnehmen, was um sie herum geschah.
Ein lauter Knall ertönte und Holzsplitter segelten über sie hinweg durch die Luft. Die Todesser kreischten begeistert und Voldemort liess den Zauberstab sinken.
Todesser stürmten an ihr vorbei, sprangen über die Überreste des zerborstenen Portals und gelangten ins Innere des Schlosses. Als sie alle im Schloss verschwunden waren und Lichtblitze aus der Eingangshalle die Stufen erleuchteten, auf denen Leonie lag, trat Voldemort neben sie und blickte auf sie hinab.
„Du hast deine Strafe bekommen, Leonie. Deine Lebensenergie hat mir Hogwarts geöffnet. Vielleicht müsste ich dir sogar danken, dass du mich enttäuscht hast und ich dich weggeschickt habe. Ansonsten weiss ich nicht, ob ich dich dafür gebraucht hätte.“ Er deutete auf das Portal.
„Ich nehme an, ein anderer Todesser hätte nicht diese Macht in sich gehabt es zu öffnen und es auch noch zu überleben.“
Leonie wollte gar nicht daran denken, was seine Worte zu bedeuten hatten. Sie fühlte, wie unendliche Müdigkeit sie überkam. Sie wollte einfach nur schlafen… auch wenn es nicht möglich war. Sie konnte nicht mitten im Krieg schlafen!
Mit der Kraft ihres ganzen Denkens kämpfte sie gegen die Müdigkeit an und konzentrierte sich auf Voldemorts Gesicht um nicht einzuschlafen.
Wenn sie das Bewusstsein verlor, war sie endgültig ausgeliefert!
„Ich wusste, dass du zurückkommen würdest“, Voldemort ging in die Knie und legte ihr eine Hand unter den Nacken, „Ich wusste, wenn du nicht tot bist, so kommst du zurück.“
Leonie konnte noch immer nichts sagen, die Muskeln um ihren Mund waren schlaf und sie konnte keinen einzigen rühren.
Voldemort beugte sich über sie und küsste sie, ohne dass sie sich widersetzten oder den Kuss erwidern konnte.
Feiner Staub glitzerte im Licht der aus dem Portal zischenden Zauber. Der Kampflärm erfüllte ihre Ohren und liess keinen anderen Laut zu.
Voldemorts Kuss brannte noch immer auf ihren Lippen, als er Leonie emporhob, sich einige Schritte mit ihr vom Portal wegbewegte und sich dann mit ihr in Nichts auflöste.
„Draco…“, war das letzte, das Leonie denken konnte, bevor alles um sie herum Schwarz wurde.

Ihre heftig pochende Stirn liess Leonie nach gut zwei Stunden wieder zu Bewusstsein kommen. Zuerst fühlte sie nur den schmerzenden Kopf, doch allmählich kehrten die Erinnerungen zurück.
Ihre Entscheidung, Bellatrix' Todesfluch… die Bestrafung und…
Leonie schlug die Augen auf und blickte auf eine staubige Holzdecke. Einige Stücke der Holztäfelung waren herausgerissen worden und hingen lose, andere waren ganz heraus gefallen.
Schliesslich schaffte Leonie es mühsam ihren, noch immer ganz tauben, Körper empor zu heben und sich aufrecht hinzusetzten.
Sie sass auf einem alten, abgewetzten und zerschlissenen Sofa, inmitten eines genauso alten und verwüsteten Raumes. Es gab zwei Fenster, von welchem das eine mit Brettern zugenagelt war. Mit Ausnahme von dem Sofa, auf welchem sie sass, und einem kaputten Tisch, gab es keine weiteren Möbel in dem Raum.
Sie liess ihren Blick weiterschweifen und fühlte, wie sich ihre schlaffen Hände verkrampften, als sie vor dem zweiten Fenster Voldemort stehen sah.
Er hatte ihr den Rücken zugewandt und blickte durch das Scheibenlose Fenster nach draussen. Erst jetzt hörte Leonie den Lärm, welcher wie von weit her durch das Fenster in das Zimmer drang. Rufen, Schreien und Krachen… Es musste der Kampflärm sein.
Wo war sie? Wieso war Voldemort bei ihr und nicht in der Schlacht?
Sie fuhr sich mit der Hand über die Stirn und versuchte zu denken. Sie musste wissen, wie es nun weitergehen sollte. Sie hatte ja mit allem erdenklichen gerechnet, nur nicht, dass sie während des Kampfes plötzlich aufwachen und sich in einem abgeschlossenen Raum mit Voldemort allein wieder finden würde. Beinahe hätte sie laut aufgelacht ob so viel Unmöglichkeit. Es grenzte geradezu an Wahnsinn!
Nun, vielleicht hatte sie auch nur auf genau diese Chance gewartet.
Er musste sie gehört haben, denn plötzlich drehte sich Voldemort um und sah sie an. Er stand einfach nur dort und sah sie an.
Er hatte sie bestraft. Was wollte er also mehr? Eigentlich hätte er sie längst in den Krieg schicken müssen.
„Wie ich sehe, hast du dich schnell erholt“, sagte er.
Leonie wusste nicht, was sie darauf zu antworten hatte, da sie nicht einmal genau wusste, wovon genau sie sich erholt hatte.
„Es ist nicht üblich“, sprach Voldemort weiter, „dass Zauberer und Hexen sich nach dem Entbehren von Lebensenergie so schnell generieren. Muggel überleben einen Energieabfluss oft gar nicht erst, doch ein mächtiger Zauberer kann es, wenn sein Geist stark genug ist.“
„Ich verstehe noch immer nicht ganz…“, flüsterte Leonie, da sie sich noch zu schwach fühlte um laut zu sprechen. Sie bemerkte, wie sich das Zimmer vor ihren Augen zu drehen begann und legte sich rasch wieder hin.
Voldemort trat zu ihr auf das Sofa zu.
„Slytherin hat das Eingangsportal mit einem Zauber belegt. In Kriegszeiten verschliesst es sich vor den Gegnern. Man kann es nur passieren, wenn man als Gegenleistung die Lebensenergie eines Zauberers oder einer Hexe liefert. Das Portal allein entscheidet, wie viel Energie es absorbiert. Einige der mächtigsten Zauberer ihrer Zeiten wollten es öffnen und sind dabei umgekommen oder haben ihre Gehilfen ermordet. Lange glaubten alle, dass man mehr Lebensenergie hat, wenn man besonders mächtig ist oder besonders schwere Zauber beherrscht. Aber all die schlauen Köpfe scheinen sich geirrt zu haben… Ein Mensch hat mehr Lebensenergie, desto stärker sein Geist ist.“
„Das heisst also, dass ich einen starken Geist habe?“, Leonie blinzelte um das Schwindelgefühl loszuwerden.
„Ja…“, Voldemorts langer Zeigefinger strich über ihre Blitznarbe und dann ihren Wangenknochen entlang, „Aber das wusste ich bereits an dem Tag, als ich das erste Mal versuchte deine Gedanken zu lesen. Ich hatte nie zuvor eine Hexe gesehen, welche sie so gut vor mir zu verbergen wusste. Du scheinst eine Begabung dafür zu haben. Deshalb bist du auch eine starke Hexe. Mentale Aufgaben liegen dir. Das Lernen, Denken, und das Erinnern fällt dir nicht schwer, Leonie. Alles andere ist eine Frage der Übung. Körperliche Flexibilität, Schnelligkeit und Genauigkeit… alles eine Frage der Übung und Konzentration. Ich nehme an ihr habt in Dumstrang vor allem darauf gearbeitet?“
„Ja“, Leonie hob ihrerseits eine Hand und liess ihre Fingerspitzen seinen Hals entlang streichen, „Wir lernten wie besessen. Dinge, wofür man in Hogwarts drei Jahre braucht, lernten wir in einem Jahr. Jede Woche hatten wir sechs Stunden körperliches Training. Eine Stunde davon Duellübungen.“
„Ihr habt nicht viel Zeit mit Theorie verschwendet, das sieht den Leitern von Dumstrang ähnlich“, Voldemorts Mund verzog sich zu einem amüsierten Lächeln, „Im Norden ist das Praktizieren wohl wichtiger.“
„Lesen kann man in der Nacht“, antwortete Leonie.
„Das also erklärt dich, Leonie Potter…“, seine Finger berührten ihre Nase und ihre Lippen, glitten über ihr Kinn und dann ihren Hals entlang, „Deine Schnelligkeit und Körperbeherrschung sind jahrelanges Training. Dein Wissen das Ergebnis deiner Neugierde und deines Aufnahmevermögens und deine Konzentration ein Produkt deiner geistlichen Stärke. Wunderbar…“
„Was ist wunderbar daran jahrelang dafür verachtet zu werden eine Hexe zu sein, auf eine Schule zu gehen an der es nichts als Lernen und Training gibt und seine einzige Freundin sterben zu sehen?“, fragte Leonie und liess dabei ihre Hand sinken.
Voldemort antwortete nicht, stattdessen fuhr er sich mit einer Hand über die Lippen und sah sie einfach nur an.
„Ich habe nicht darum gebeten geboren zu werden“, Leonie drehte den Kopf von ihm weg und starrte auf den zerschlissenen Sofastoff, „Ich wollte nicht nach Dumstrang.“
„Du hättest gehen können und dir eine andere Schule suchen können. Du hättest Möglichkeiten gehabt, Leonie.“
„Ich war gebunden an einen Zauber, ich konnte nicht.“
„Dumbeldore…“, Voldemorts Augen weiteten sich, „Er hat also auch dich geschützt. Dieser alte Trottel… bei seinem Tod müssen all die Schutzzauber aufgehoben worden sein.“
Leonie riss ihre Augen von dem Sofa, sah Voldemort direkt ins Gesicht und legte ihm eine Hand auf den Arm, mit welchem er sich jetzt über ihr auf dem Sofa abstütze.
„Du wolltest mich umbringen.“
Sie spürte, wie ein leichter Anflug von Wut durch ihn ging und ihre Narbe kribbelte. Doch sie wusste auch, dass sie Recht hatte und solange sie alleine waren konnte sie ihm all das sagen, was sie schon so lange hatte sagen wollen.
„Wenn ich dich hätte töten wollen, hätte ich es längst getan.“
„Du glaubst ich kann mich nicht daran erinnern, aber ich sehe noch immer in meinen Träumen wie sich meine Mutter zwischen uns stellt und dich anfleht. Und ich sehe noch immer wie du den Zauberstab hebst und sie ermordest. Ich höre meinen Vater schreien, wenn ich nachts schweissgebadet aufwache. Ich kann Percy Weasleys Gesicht in der Dunkelheit sehen und ich weiss noch genau wie Fabian Trewhellas Körper zusammenzuckte, als ich ihn getötet habe. Ich habe sie für dich getötet. Sie waren sinnlose Opfer, aber ich musste es tun. Für dich. Du weißt vielleicht nicht was all das bedeutet und es ist dir auch vollkommen egal, aber ich weiss es noch ganz genau. Ich sehe Navina noch immer sterben, tot im Gras liegen. Ich höre die schreienden Dumstrangschüler. Und ich fühle mit jeder Faser meiner Zelle den Schmerz, wenn ich an Draco Folter denken muss.“
„Warum erzählst du mir das?“, fragte Voldemort und Kälte schwang in seiner Stimme mit, „Es ist unbedeutend.“
„Ja…“, Leonie fühlte wie ihr Tränen über die Wangen liefen und noch immer sah sie Voldemort an, in diesem Moment war es ihr egal, dass er sie weinen sehen konnte, „Es ist unbedeutend, aber ich habe es für dich getan. Verstehst du nicht? Mein Geist ist nur so stark, weil ich ihn niemals aufgegeben habe. Ich hätte allen Grund dazu. Die meisten wären längst wahnsinnig geworden, wenn sie erlebt hätten, was ich erlebt habe. Aber ich konnte ihn nicht aufgeben, ich wollte nicht. Denn du warst da und ich konnte einfach nicht.“
„Vor einigen Minuten noch dachte ich, ich hätte endlich all deine Geheimnisse entdeckt, Leonie Potter. Deine Macht, dein Wissen, deine Stärke. Ich dachte, dass es eine ganz simple Erklärung dafür gibt. Und sie ist auch simpel, wenn nicht du es wärest, die sie immer wieder verkomplizierte!“
„Ich habe nicht darum gebeten geboren zu werden“, ein trauriges Lächeln trat auf Leonies Gesicht, „Ich habe nicht darum gebeten, dass du meine Eltern umbringst. Du hast mich kompliziert gemacht. Wegen dir bin ich auf diese Schule gegangen. Deine Todesser haben Navina umgebracht. Für dich habe ich gefoltert, verraten, gemordet, geschändet, beschmutzt, gestohlen und mich selbst entzwei gerissen. Und für dich habe ich mich entschieden. Unsere Schicksale sind ineinander verschlugen wie zwei Schlangen, wir können dem nicht entkommen.“
Für einen Moment war es vollkommen still in dem Raum, nur ihren und Voldemorts Atem, welcher über ihr Gesicht strich, konnte sie hören. Dann flüsterte er:
„Willst du entkommen?“
„Nein… wenn ich es wollte hätte ich es längst getan.“
„Gut...“, er strich ihr das Haar aus dem Gesicht, wischte die Tränen von ihren Wangen und liess seine Hände über ihre Arme gleiten, „Ich habe dich einmal gehen lassen, Leonie. Erwarte nicht, dass ich es ein weiteres Mal tun werde. Du hast dich für mich entschieden. Das nächste Mal werde ich dich wirklich töten müssen.“
„Genau wie Lenora“, Leonie schlag ihm die Arme um den Oberkörper, „Sie wollte dich verlassen, habe ich Recht?“
Voldemort antwortete nicht und küsste stattdessen die Haut ihres Decolltés.
Leonie presste sich an ihn und versuchte die Tränen zu stoppen, welche noch immer über ihr Gesicht rannen. Zu viele Erinnerungen durchzogen sie. Zu viele davon waren traurig, blutig oder voller Hass. Doch sie durfte ihr Ziel nicht vergessen. Wenn sie es erreicht haben würde, würde der Schmerz endlich ein Ende haben. Was machten da schon einige Stunden mehr aus?
Voldemort Hände strichen über ihren Bauch.
„Sie hat dich geliebt.“
„Das war ihr Fehler“, er küsste Leonie heftig, vergrub für einen Moment das Gesicht in ihren Haaren und richtete sich dann auf, wobei er einige Schritte vom Sofa zurücktrat.
„Ich habe sie getötet, weil es so besser war. Sie hätte es nicht verkraftet. Sie war viel zu schwach.“
„Du weißt, dass das nicht stimmt“, Leonie setzte sich wieder auf, ihre Kräfte waren jetzt wieder mehr, sie fühlte sich lebendiger, „Es war ein Unfall. Du wolltest es nicht.“
„Du weißt nichts davon, Leonie. Es ist ewig her und es ist es nicht wert länger darüber nachzudenken. Sie ist tot. Das ist alles.“
„Es tut mir Leid...“, Leonie senkte den Kopf.
Plötzlich pochte es laut an die verriegelte Tür. Voldemort öffnete sie mit einem Schwung seines Zauberstabs und Lucius stolperte herein.
„Was gibt es, Lucius?“
„Herr... verzeiht die Störung... ich... ich soll Bericht erstatten. E-es sieht nicht allzu-“
„WIE BITTE?“, donnerte Voldemort, „Warum sieht es nicht allzu gut aus? Was habt ihr nun wieder vermasselt? Kann man euch keine zwei Minuten aus den Augen lassen und darauf hoffen, dass ihr vielleicht einmal etwas richtig macht!“
„Es... Da sind mehr Auroren als angenommen. Es sind ausserdem mehr dazu gestossen, als wir das Schloss stürmten. Wir wurden zurückgedrängt vor das Eingangsportal.“
„WAAS?!“
Voldemort fluchte.
„Verzeih-“
„Spar dir dein Wehleidiges Gewinsel, Lucius! Geh zurück und sag den anderen, dass sie alles daran setzten sollen die Eingangshalle wieder einzunehmen. So schwer kann das doch nicht sein! Ich helfe euch erst, wenn ich es für nötig halte. Wenn du mich fragst, seid ihr einfach nur unglaublich faul! Na los, stellt euch gefälligst endlich fähig an! Das sind Schüler und ein paar Auroren! Verdammt, ihr seid meine Todesser!“
Und mit diesen Worten jagte er Lucius aus dem Zimmer.
Leonie sass auf dem Sofa und weinte nicht mehr länger. Die Szene hatte sie in der Tat etwas amüsiert. Waren die Todesser tatsächlich nicht im Stande die Eingangshalle zu erobern? Das war lächerlich!
„Idioten!“, kreischte Voldemort.
„Offenbar strengen sie sich gar nicht an. Ich wette, dass ich die Eingangshalle nach fünfzehn Minuten leergefegt habe. Höchstens fünfzehn Minuten“, Leonie lachte.
„Fünfzehn Minuten? Leonie... das ist übertrieben viel“, Voldemort konnte sich offenbar ein leichtes Grinsen nicht verkneifen, auch wenn es kalt war, „Alleine fünf Minuten. Zusammen wären es dann wohl noch knapp eineinhalb.“
„Sarkasmus pur“, Leonie stand auf und klopfte sich den Staub vom Gewand, „Wie lange muss man sich nach einer Lebensenergieabsorbierung erholen?“
„Du brauchst wohl keine drei Stunden.“
„Oder brauchst du mich hier noch für wichtigere Dinge als den in Hogwarts tobenden Krieg?“, sie konnte nicht widerstehen ein anzügliches Lächeln auf zu setzten. Aus irgendeinem Grund machte ihr diese Unterhaltung Spass.
„Aah... warte...“, auch Voldemorts Zorn schien verraucht, er kam auf sie zu, presste sie gegen die Wand neben dem Fenster und küsste sie erneut, dann liess er sie los, „Ich denke das sollte reichen für den Moment.“
Er zückte seinen Zauberstab und zog dabei auch ihren aus dem Umhang.
„Den wirst du wohl brauchen.“
„Ja, tatsächlich kämpfe ich noch nicht mit allein mentaler Kraft.“
„Ich gebe dir fünf Minuten bis zum Eingangsportal.“
„Gut, das reicht, falls wir tatsächlich in der Heulenden Hütte sind, wie ich annehme.“
„Du nimmst richtig an.“
Leonie wollte gerade zur Tür hinaus, als er sie noch einmal zurückrief.
„Warte!“
Als sie zurück ins Zimmer trat, sah sie, dass er etwas Goldenes in seiner Hand hielt.
Es war Lenoras alter Armreif. Sein violetter Edelstein schimmerte matt und das Gold glänzte. Die Gravur war nach wie vor intakt.

f.m.l.R.R.

„Streck deinen Arm aus“, befahl Voldemort und Leonie gehorchte.
Sie streckte ihm den rechten Arm entgegen und er streifte ihr den Armreif über. Leonie war, als wäre etwas lange verloren geglaubtes zurückgekehrt. Kaum dass der Armreif ihre Haut berührte, begann der Edelstein heller zu schimmern und glimmte einmal schwach auf. Voldemorts Finger strichen über das Gold, seine Ranken entlang und über die Gravur. Dann über ihr Handgelenk und ihre Hand. Schliesslich liess er sie los und entliess sie ohne ein weiteres Wort.
Leonie ging aus dem Raum, bahnt sich einen Weg durch die Heulende Hütte und verwandelte sich dann draussen in eine Schneeeule.
Noch immer hatte der Kampflärm nicht aufgehört. Zwei Türme des Schlosses brannten und das Licht unzähliger Flüche und Zauber flackerte über den Wolken verhangenen Himmel. Die Schneeeule stiess einen Kampflaut aus und flog mit kräftigen Flügelschlägen auf die Schule zu.
Auch wenn diese unauslöschliche Angst tief in ihrem Inneren sass, würde sie nicht aufgeben.

„Wenn Ihr es nicht tun wollt, dann eben ich! Avada Kedavra!“

Bellatrix' Fluch hätte sie beinahe das Leben gekostet. Wie viele Todesser würden sich noch gegen sie wenden? War es wirklich nur Bellatrix, welche ihr gefährlich werden konnte? Solange Voldemort da war, wagte es keiner sie anzugreifen. Aber was wenn...
Die Schneeeule rauschte durch eine Wolke.
Der Zauber, welcher ihr so oft geholfen hatte, hatte seine Wirkung verloren. Sie war nicht länger unbesiegbar, denn etwas hatte sie verlassen.
Sie hatte sich für eine Seite entschieden und damit eine andere verraten. Amore konnte nicht existieren, solange in ihrer eigenen Seele, in ihrem eigenen Geist nicht vollkommene Sicherheit bestand, dass sie richtig gewählt hatte.
Und sollte sie richtig gewählt haben, so würde der Zauber nun nicht mehr existieren können, denn sie hatte seine gegnerische Seite gewählt.
Doch damit war sie auch ihrem Ziel etwas näher gekommen, selbst wenn sie bisher schon einiges dafür hatte geben müssen. Noch war nicht klar, wie hoch der Preis am Ende sein würde. Aber es war egal, denn alles was momentan zählte, war dass sie den Armreif Ravenclaws zurückhatte.

~*~


Mit diesem Kapitel geht die Geschichte also dem Ende entgegen. Noch zwei Kapitel warten, dann werdet ihr erfahren, wie der ganze Krieg zu Ende geht.
Dieses Kapitel war irgendwie ziemlich wichtig für mich. Ich habe schon gegen Ende von Black sister gemerkt, dass ich Leonies Fähigkeiten oft ziemlich überdramatisiert habe... eigentlich war für mich schon immer klar, warum sie so stark ist und all das durchhält. Aber es gab einfach noch keinen passenden Moment um darauf zu sprechen zu kommen. Nun weiss man also, warum sie so ist. Jahrelanges Training und ein entscheidendes Talent... Nun ja, ein Rätsel ist sie wahrscheinlich noch immer ein Bisschen. Auch für mich. ^_^ Sie ist ein Charakter der sich gerne mal selbstständig macht und sich während der Geschichte schon öfters etwas gewandelt hat.
Sie ist eigentlich ziemlich stur! xD
Was Voldemort angeht, so glaube ich, dass er sie eigentlich ziemlich lästig findet, wie er schon einige Male betont hat, aber er kann nun Mal doch nicht von ihr ablassen, weil sie wahrscheinlich genauso ist, wie er gerne wäre. Leonie ist nicht wie Lenora. Das war nie der Grund, warum Voldemort sie wollte. Es war nur seine ganz persönliche, dämliche Ausrede. ;-) Aber das habt ihr ja sowieso schon vor Ewigkeiten herausgefunden!
Also lasse ich es jetzt erstmal Dinge zu verraten, bevor ich euch das ganze Ende verrate!
Danke für eure Kommentare, Ermutigungen und Feedbacks!
Man liest sich in 2 Wochen!

Eure Noble


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Ich war völlig panisch. Meine Eltern tanzen beide sehr gut, haben mir das aber anscheinend nicht vererbt. Alle Kids hatten etwa drei Wochen Zeit, um die Tänze einzuüben, aber weil ich so viele andere Szenen drehen musste, blieben mir nur ganze vier Tage. Sobald ich die Schritte halbwegs kapiert hatte, kam ich völlig aus dem Takt. Zum Glück soll Harry gar kein toller Tänzer sein.
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