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Fanfiction

Black war - Liebe tötet Menschen

von Noble Scarlet

Das erste, dämmrige Licht des Morgens, welches durch das Fenster hereinfiel, liess Leonies Gesicht noch blasser wirken, als es eigentlich war. Sie regte sich im Schlaf und drehte sich leise seufzend vom Fenster weg. Ihre Hand fühlte sich warm an in seiner und doch war sie zerbrechlich, so unglaublich leicht zu zerstören.
Voldemort sah hinab auf die junge Frau, die in seinen Armen eingeschlafen war. Er hatte sie zurück ins Bett gelegt, er hatte sie zugedeckt und er hatte gehen wollen.
Aber er war nicht gegangen.
Warum nicht? Er ärgerte sich, er war wütend. Er war wütend auf sie und, auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte, noch viel wütender auf sich selbst.
Warum war er bei ihr geblieben? Warum hielt er ihre Hand? Was tat er hier?!
Leonies Atem ging ruhig, sie lag da in vollkommener Ruhe. Er hätte sie verletzten können, er hätte sie einfach so töten können.
Wieso tat er es nicht? Wieso quälte er sich weiterhin mit ihrem Anblick? Sie glaubte es vielleicht nicht, aber sie vertraute ihm. Sie lag da und vertraute ihm einfach. Wie dumm sie doch war! Andererseits… War er denn nicht selbst der Dumme?
“Prinzessin…“, er liess seine Finger über ihre blasse Wange streichen.
Prinzessin…
Mit einem Mal wurde ihm bewusst, dass es so falsch war. Nein, sie war nicht seine Prinzessin! Wie konnte er sie noch immer so nennen? Sie war nicht Lenora! Sie war es nicht und er wollte auch gar nicht länger, dass sie es war! Nein!

„Ich danke dir… Voldemort…“

Wieso hatte er so lange benötigt um es endlich zu verstehen? Sie hatte seinen Namen genannt. Ja, warum tat er nichts dagegen? Warum liess er sie ihn aussprechen? Wieso wollte er das? Er musste damit aufhören! Es war falsch. Es war wohl der grösste Fehler, den er je begannen hatte. Niemals hätte er sich auch nur eine Sekunde an ihrer Präsenz, ihrer Gesellschaft, erfreuen dürfen. Niemals.
Er hätte sie hassen müssen, aber er hatte es nie getan. Sie waren sich so ähnlich…
Und doch, Leonie war nicht Lenora, sie konnte nicht seine Prinzessin sein, nicht mehr.
Warum sass er hier? Sie war nicht Lenora, sie war nicht was er wollte! Wollte er Lenora?
Hatte er sie denn jemals wirklich gewollt?
Wieso hielt er Leonies Hand? Weshalb nur hatte er sie getröstet? Warum dachte er an sie? Sein Finger fuhr über ihre Blitznarbe.
Harry Potter…
Voldemorts Lippen kräuselten sich zu einem grauenvollen Lächeln. Er würde sein Ziel erreichen, niemand würde ihn daran hindern!
„Nicht einmal du…“, er liess Strähnen ihres brauen Haares zwischen seine Finger gleiten, „Leonie…“
Ja, es war falsch. Es war vollkommen falsch, aber er wusste, dass er sich würde beherrschen können. Es war leicht, beinahe schrecklich einfach…
Warum sollte er sich nicht an ihr erfreuen dürfen? Er hatte schon immer gewusst, dass sie eine Rolle in diesem Krieg spielen würde. Ob eine grössere oder kleinere machte längst keinen Unterschied mehr.
Voldemort liess von ihrem Haar ab, neigte den Kopf etwas und betrachtete sie. Noch immer lag sie friedlich da, hatte keine Ahnung von seinen Plänen und hielt seine Hand. Sie war schön… Ja, das war sie. Aber sie war auch jung, viel zu jung um alles verstehen zu können. Obwohl… Das hatte ihn nicht davon abgehalten sie anziehend zu finden…
Sie war jung, aber sie war nicht dumm. Wieder regte sie sich im Schlaf und Voldemort war, als rücke sie etwas näher zu ihm.
Einfach… War es das wirklich?
Er hatte Lenora gemocht, sehr gemocht, ja vielleicht sogar geliebt. Er hatte sie dennoch getötet. Er hatte bekommen was er gewollt hatte… Dumbledore hatte gemeint, dass er nie wieder würde fühlen können.
Hatte er ihn nur verängstigen wollen? Was war es, das ihn zu dieser jungen, zerbrechlichen Frau hier hinzog? Lenora konnte es doch unmöglich mehr sein, nein… Oder doch? Er wusste es nicht.
Leonie besass unglaubliche Kräfte, sie hatte Macht, sehr viel Macht lag in ihren Händen. Aber auch wenn sie Macht über ihn hatte, Voldemort war sich sicher, dass seine grösser war. Und er würde alles tun um seine Ziele zu erreichen, alles.
Er wollte die Schlammblüter endlich ausrotten und Harry Potter endlich vernichten. Der Krieg hatte längst begonnen, die entscheidende Schlacht stand noch bevor und er würde sie gewinnen, auch wenn er ihr damit Leid bringen würde.
Sie war nicht mehr seine Prinzessin, nein, wahrscheinlich war sie sogar mehr, auch wenn er sich nicht sicher war. Er wusste jedoch, dass er nicht zögern würde auch sie zu opfern.
Sie war Leonie Lily Potter, seine Lady.
Wie die Schlange zwischen den blühenden Zweigen der Erkenntnis, wie eine Rose mit welkender Blüte, ein Dämon in traumhafter Engelsgestalt.
Sie würde aus dem Schatten treten, endgültig seine Seite wählen, die Prophezeiung erfüllen und Löwe, Adler und Dachs, die alten Unwürdigen, in Stücke reissen.
Sie war die Dunkle Lady, sein letzter und schönster Trumpf.

*

Kurz nach Anbruch der Dämmerung kamen Harry, Ron, Hermine, Ginny, Mr und Mrs Weasley, Lupin und Tonks vor dem Gartentor zum Haus von Tonks' Eltern an.
Das Tor öffnete sich geräuschlos und sie traten ein. Der Vorgarten war grün und voll von hübschen, ordentlich zurechtgeschnittenen Büschen und Sträuchern. Ein kleiner Kiesweg führte zur Haustür und um das Haus herum, offenbar in den grösseren Garten dahinter.
„Okay, ab hier sind wir vollkommen sicher“, meinte Tonks, sie sah müde aus, hatte aber ihre gute Laune noch nicht verloren, „Mum und Dad haben einen Fideliuszauber errichtet, der Geheimniswahrer ist Mum selber.“
Tonks sprang als erste die Stufen zur Haustür hinauf und klopfte dagegen. Ein paar Sekunden später wurde auch schon geöffnet.
„Nymphadora! Da seid ihr ja! Schnell, kommt alle rein!“, in der Tür stand Andromeda Tonks.
Sie war eine ältere Frau, mit langem, welligem braunen Haar, dunklen Augen und markanten Gesichtszügen. Harry blinzelte leicht irritiert. Hätte er es nicht besser gewusst und wären ihre Haare eine Spur dunkler, ihrer Augen leerer und ihr Gesicht eingefallener gewesen, so hätte er sie für ihre Schwester Bellatrix gehalten. Die Ähnlichkeit war verblüffend.
Sie folgten Andromeda in die Küche, die mindestens doppelt so gross war wie jene im Haus von Lupin und Tonks und in der nun alle ohne Probleme Platz fanden.
„Ich bin froh, dass ihr alle hier angekommen seid“, sagte Andromeda und begann sich in der Küche zu schaffen zu machen, „Es passieren so viele grässliche Dinge in letzter Zeit… Ted wollte trotzdem zur Arbeit gehen, ich konnte ihn ja nicht daran hindern! Also, Nympha, warum genau seid ihr denn hier?“
Tonks zuckte die Schultern.
„Vor allem weil bei uns einfach nicht genug Platz ist. Wir müssen uns öfters mit dem Orden beraten und dann ist unsere Küche einfach zu voll… Aber es wäre auch gefährlich. Du weißt doch von Harrys Schwester, oder Mum? Na ja, sie hätte vielleicht gewusst, wo wir uns alle verstecken und es hätte nicht lange gedauert, bis Du-weißt-schon-wer bei uns vor Tür gestanden wäre.“
„Harry Potter…“, Andromeda musterte Harry und eine Spur von Mitgefühl lag in ihren Augen, „Die eigene Schwester eine Todesserin… glaub mir, ich verstehe sehr gut, wie sich das anfühlt. Falls ihr euch ausruhen wollt: Ich habe je ein Zimmer für Hermine und Ginny und eines für dich und Ron.“
„Danke, Mrs Tonks“, antwortete Hermine höflich.
„Aber bitte, nennt mich doch einfach alle Andromeda. Ich denke so geht das viel einfacher“, sie lächelte freundlich, „So, wie gedenkt ihr jetzt fortzufahren? Was wollt ihr unternehmen um Ihn dessen Name nicht genannt werden darf aufzuhalten?“
„Voldemort ist dabei eine Armee aufzubauen“, seufzte Harry.
„Der Orden unternimmt alles um ihn aufzuhalten. Remus wird mit Kingsley und mir zum Hauptdorf der Werwölfe reisen und wir werden versuchen sie für uns zu gewinnen. Wir müssen noch morgen aufbrechen, ansonsten könnten uns die Todesser zuvor kommen“, sagte Mr Weasley.
„Das klingt nicht gut… wirklich nicht…“, Andromeda schüttelte den Kopf und liess sich auf einem Stuhl am Tisch nieder.
„Wir werden ihn aufhalten“, Harry war selbst verwundert, wie sicher seine Worte klangen. Ron und Hermine warfen ihm fragende Blicke zu. Er wusste, dass es gefährlich sein konnte, aber er musste versuchen die anderen einzuweihen, zumindest ein Stück weit. Er musste ihnen ja nicht alles sagen.
„Ich kenne einen Weg Voldemort zu zerstören“, sagte er langsam und beachtete nicht Hermines warnendes Kopfschütteln, „Ich darf euch nichts genaues sagen, weil es euch in Gefahr bringen könnte, in schreckliche Gefahr. Ich will es euch auch nicht sagen, weil ich mir Vorwürfe machen würde, wenn euch deswegen etwas geschehen würde und ich sage es euch auch nicht, wenn ihr mich dazu zwingen wollt. Es ist nur… um Voldemort zu zerstören, brauche ich Leonie. Sie weiss Dinge, von denen wir keine Ahnung haben. Ich denke nicht, dass jemals zuvor ein anderer Mensch Voldemort so nahe gekommen ist wie sie.“
„Da hast du wohl Recht“, Ron schaute empört, „Näher geht's ja wohl echt nicht!“
„Ron!“, Hermine funkelte ihn wütend an, „Wir sind alle nicht sehr begeistert von ihren Machenschaften, aber wenn Harry sagt, dass sie Dinge weiss, die uns nützlich sein könnten, dann müssen wir ihm das wohl glauben!“
„Was heisst das, dass du sie brauchst, Harry?“, fragte Mr Weasley zögernd.
„Ich müsste mit ihr sprechen, am besten so schnell wie möglich.“
„Das ist unmöglich!“, Lupin mischte sich ein, „Sie hat uns verraten, Harry! Sie würde es wieder tun, wir wissen nicht, was Voldemort mit ihr macht, wenn sie ihm nicht gehorcht.“
„Er foltert sie, ist doch logisch!“, entgegnete Harry und beachtete auch Hermine wiederum nicht, als sie bei seinen Worten zusammenzuckte.
„Ja, du hast wohl Recht…“, Lupin fuhr sich übers Gesicht, „Aber auch wenn sie uns nicht verraten hätte, woher sollen wir wissen, wo sie ist? Wie sollen wir sie dort wegbekommen, wo immer sie auch ist? Sie steht unter Voldemorts Beobachtung, es ist schier unmöglich sie zu uns zu holen!“
„Sie wird zu den Werwölfen gehen…“, flüsterte Harry.
Er hatte es keinem erzählt, aber in der vergangenen Nacht hatte er wieder eine Vision gehabt. Wieder war er Voldemort selbst gewesen.

„Ich will, dass du Greyback zu den Werwölfen begleitest, Leonie. Wir brauchen dort jemanden, der sich der Worte versteht…“

Harry blendete aus, dass Leonie zu der Zeit in Voldemorts Armen gelegen hatte, alles was zählte waren diese Worte.
„Woher weißt du das, Harry?“, fragte Ginny.
„Ich… Ich hatte eine Vision.“
„Harry, nein!“, Hermine schlug auf den Tisch, die anderen starrten sie an, „Wann kapierst du das endlich?! Dumbeldore wollte, dass du deinen Geist verschliesst! Tu es doch endlich! Du hättest das nicht sehen dürfen!“
„Wenn ich es nicht gesehen hätte, dann wüssten wir jetzt nicht, wie wir Leonie zu uns holen sollten!“
„Das stimmt, Hermine“, bemerkte Lupin.
„Und was willst du nun tun, Harry?“, Andromedas Augen ruhten auf ihm, sie sprach mit sanfter Stimme, dennoch erinnerte sie Harry noch immer an Bellatrix. Er fühlte sich seltsam in ihrer Gegenwart.
„Ich… Ich dachte, wenn ich mit zu den Werwölfen gehen könnte, dann könnte ich dafür sorgen, dass Leonie mit uns kommt.“
„Ausgeschlossen!“, protestierte Mrs Weasley plötzlich, „Ich werde nicht zulassen, dass du auch nur eine Minute alleine mit dieser- dieser elenden- hach, du wirst das nicht tun!“
„Ich muss das tun!“
Mr Weasley räusperte sich:
„Ich denke, dass das eine gute Idee ist. Wenn Harry sagt, er braucht Leonies Informationen, dann müssen wir ihm helfen. Die Kinder sind alt genug, Molly. Ich Remus und Kingsley werden dabei sein und wir werden alle Sicherheitsvorkehrungen treffen, die nötig sind. Leonie wird nur mit ihnen mitgehen. Das ist unsere einzige Möglichkeit.“
„Das kann doch nicht tatsächlich dein Ernst sein, Athur!“
„Ich bin auch nicht dafür, Molly. Es ist nur leider unsere einzige Möglichkeit.“
Harry blickte von Ron zu Hermine.
„Dann wollt ihr also wirklich mitkommen?“
„Mann, wir haben dir versprochen, dass wir dir helfen werden, stimmt doch, oder Hermine?“
„Oh ja, auch wenn Harry ein totaler Schwachkopf ist, wir werden ihm helfen, Ron.“
Und auch wenn die Situation nicht im Geringsten leicht oder witzig war, so konnten die drei Freunde nicht anders, als über Hermines Worte zu lachen.
Sie würden Leonie finden und wenn es sein musste, dann würden sie sie mit Gewalt dazu zwingen ihnen zu sagen, wo die restlichen Horkurxe waren.
So seltsam es auch war, Harry war sich jedoch sicher, dass sie keine Gewalt würden brauchen müssen. Leonie war Leonie, oder etwa nicht?

*

Leonie seufzte leise, als sie den sanften Druck von etwas kaltem auf ihrer Wange spürte. Wo war sie? Sie lag bequem und es war warm bis auf das kalte Etwas, das über ihr Gesicht strich. War sie etwa eingeschlafen?
Verwirrt blinzelte sie in die Morgensonne, die sich soeben einen Weg durch das offene Fenster und hinein in ihr Schlafgemach gebahnt hatte.
Leonie öffnete die Augen ganz, sie lag, vom Fenster weggedreht, auf der Seite und ihre Hand wurde gehalten von einer anderen, kalten und langfingrigen. Sie konnte nicht anders, für einen Moment stahl sich ein kleines Lächeln auf ihre Lippen.
Er war noch da.
Sie entzog ihm langsam ihre Hand uns setzte sich auf, er sagte nichts. Er sass neben ihr auf dem Bett, wie immer völlig ausdruckslos und betrachtete sie mit ruhigem Blick.
Leonie strich sich die Haare aus dem Gesicht und streckte sich.
Sollte sie etwas sagen? Warum war er hier? War er die ganze Nacht über bei ihr gewesen? Sie schauderte leicht bei der Vorstellung, obwohl sie zugeben musste, dass sie dem nicht ganz abgeneigt wäre. Voldemort neben ihr, die ganze Nacht? Nein, bestimmt nicht, das konnte sie ihm beim besten Willen nicht zutrauen.
Aber er war zu ihr gekommen, er hatte sie getröstet, ja das hatte er. Und was hatte sie getan? Sie hatte ihm gedankt und war an ihn gelehnt eingeschlafen. Warum?
Hiess das etwa, dass sie ihm vertraute? Niemals! Das durfte sie nicht, das wollte sie nicht!

„Du fühlst für Lord Voldemort.“

„Vielen Dank… ich danke dir… Voldemort.“

Leonie kniff die Lippen zusammen, als die Erinnerungen sie durchzuckten. Wieso tat sie sich das an? Was brachte sie denn dazu für den wohl schlechtesten Menschen auf der Welt, wenn er überhaupt noch ein Mensch war, Gefühle zu hegen? Sie wollte das doch gar nicht. Es war absurd, markaber, fast schon pervers. Ja es war masochistisch und absolut lächerlich. Aber Justine hatte Recht, sie hatte das gewollt.
Sie hatte sich dafür entschieden, weil sie nicht hatte zerbrechen wollen. Sie wollte für ihn empfinden, sie wollte, dass auch er es für sie tat und dann wollte sie diesen einen, seinen, Schwachpunkt benutzen und Voldemort zerstören, für immer.
„Woran denkst du?“, seine Stimme war sehr leise, liess Leonie jedoch bemerken, dass sie ihn schon die ganze Zeit über nachdenklich angestarrt hatte.
Sie hob eine Hand und strich über seine hohle Wange, wie er es zuvor bei ihr getan hatte. Für einen Augenaufschlag lang schloss er die Augen, nur um sie dann wieder zu öffnen und sie wiederum nicht von den ihren abzuwenden.
„Liebe tötet Menschen“, antwortete Leonie und sie wusste, dass sie ihm die Wahrheit sagte.
Er stiess ihre Hand weg, beugte sich vor und küsste sie.
„Doch nicht einmal der Tod hindert sie daran, weiter zu lieben.“
Es war so seltsam, so unglaublich dies aus seinem Mund zu hören und doch wusste Leonie, dass er eine Tatsache aussprach. Was war schon der Tod? Voldemort hatte ihn überwunden, dann würde es auch die Liebe schaffen.

Mit hastigen Schritten stürmte Leonie die Stufen zur Eingangshalle hinab. Er hatte gesagt, er erwarte sie dort in zehn Minuten. Er wollte ihr und Greyback noch letzte Anweisungen geben, bevor sie aufbrachen um mit den Werwölfen zu verhandeln.
Wieder verkniff sich Leonie ein Lächeln, als sie die letzten Stufen hinab sprang und ihn schon in der Mitte der Halle stehen sah.
Niemand würde je erfahren, wo er die ganze vergangene Nacht verbracht hatte. Niemand ahnte es und niemand würde es jemals wissen. Niemand, nur sie beide.
Aber Leonie lächelte nicht, weil sie glücklich darüber war, nein. Sie lächelte, weil sie etwas wusste, weil sie etwas besass, womit sie ihn in der Hand hielt. Etwas, womit sie ihn in die Enge treiben und am Ende zerstören konnte.
So auswegslos ihr auch alles vorgekommen war, nachdem Draco sie verlassen hatte, so viel Hoffnung hatte sie nun wieder. Sie liebte Draco, der Gedanke an ihn schmerzte noch immer, aber sie hatte nun ein Ziel und die ganze Welt würde ihr danken, wenn sie es erst würde erreicht haben.
In diesem Moment fühlte sie sich böse, sie spürte die finsteren Gedanken tief in sich sitzen und wusste, dass sie sie haben wollte. Sie hatte Draco nicht zwecklos verloren. Sie würde sich wieder um ihn bemühen, sie musste das, sie liebte ihn. Aber zuvor musste sie Voldemort töten und dafür brauchte sie Harrys Hilfe.
Liebe tötet Menschen.
Sie würde ihre Worte wahr werden lassen.

„Ich bin bereit, Herr.“
Leonie stellte sich neben Greyback und wartete darauf, dass Voldemort sie gehen lassen würde.
„Ihr werdet zum Hauptdorf apparieren, dort werdet ihr so schnell wie möglich mit dem Oberhaupt, General Pau'schar Alkey, Kontakt aufnehmen und ihn überzeugen sich uns wieder anzuschliessen. Ich will keine Scherereien, habe ich mich klar ausgedrückt?“
„Ja, Herr“, Leonie und Greyback nickten.
„Dann könnt ihr jetzt gehen.“
„Herr, wartet!“, Greyback nahm eine unterwürfige, geduckte Haltung an.
„Was noch, Greyback?“, zischte Voldemort.
„I-ich… Ich habe euch doch um z-zwei Begleiter gebeten. Es gilt als unhöflich nur zu zweit vor dem General zu erscheinen, Herr…“
„Ah, das Werwolfpack setzt auf Höflichkeit? Höflich wäre es hier zu erscheinen, wenn ich sie dazu auffordere! Aber man muss ja immer alles selber machen… Nimm dir einen Todesser, Greyback, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit mich um solche Angelegenheiten zu kümmern.“
„I-ich soll…“
„Ich habe gesagt, nimm einen und verschwinde!“, Leonie hörte die Ungeduld aus seiner Stimme.
Voldemort hatte wohl noch etwas Wichtiges zu erledigen, ansonsten hätte er sich eine Freude daraus gemacht noch einen Todesser auszuwählen. Aber wen sollte Greyback denn wählen? In der Eingangshalle waren nur sie, er und Voldemort.
Plötzlich öffnete sich eine Tür und eine kleine Gruppe strömte redend herein. Sie verstummten jedoch sofort, als sie Voldemort erkannten und verneigten sich.
„Ich… Der da soll mitkommen!“, Greyback deutete auf einen Todesser aus der soeben erschienenen Gruppe.
„Interessante Wahl, Greyback. Bestimmt lässt er sich sehr gut verspeisen, falls der General junges Fleisch wünscht“, Voldemort lachte kalt, „Na los, Malfoy, du wirst den Werwölfen bestimmt eine willkommene Gesellschaft sein.“
Leonie blieb fast die Luft weg, als sie erkannte, wen Greyback gemeint hatte. Draco starrte sie aus vor Schreck geweiteten, grauen Augen an.
„Aber-“
„Ich habe Greyback befohlen, jemanden auszuwählen, hast du etwas daran auszusetzen, Leonie?“, Voldemorts Augen verengten sich.
Kein Funken Wärme lag in ihnen, kein Verständnis, weder Mitgefühl noch Trost. Sie waren kalt und gnadenlos, wie immer.
„Natürlich nicht, Herr“, Leonie senkte den Blick.
Wie konnte er ihr das jetzt antun? Wieso liess er zu, dass Draco mitkam? Er wusste, warum sie nächtelang geweint hatte, er hatte sie vor dem Zerbrechen bewahrt. Und jetzt, jetzt liess er es zu, dass der Schmerz sie wieder überrollte, wie eine Lawine.
Aber natürlich tat er das. Er hatte einen Befehl erteilt und er konnte ihn nicht zurücknehmen, weil sonst jeder hier gewusst hätte, dass er sie beschützen wollte.

„Zu lange habe ich gewartet, Leonie. Zu lange wollte ich es nicht wahr haben.“
„Ich werde nicht mehr zu lassen, dass er dich langsam zerbricht.“
„Ich bin bei dir, wenn du es willst.“

Egal was zwischen ihnen geschah, egal was er dachte und egal was sie fühlte, sie hatten beide ihre Pläne. Ihr Plan war seine Vernichtung und sein Plan war die Säuberung der magischen Welt. Sie wusste nicht, was er empfand und er wusste nicht, was sie empfand.
Dennoch wussten sie voneinander, dass etwas da war und es war ihnen egal, was es war.
„Du weißt, dass ich das zulassen muss“, seine Stimme rauschte durch ihren Geist.
„Natürlich.“
„Er wird es nicht wagen dich zu verletzten. Er wird es nicht wagen dich anzusehen.“
„Wie kannst du ihm das verbieten?“
„Nichts ist einfacher, als einen verwirrten Geist zur Gehorsam zu zwingen.“
„Und nichts ist einfacher, als einen zerstörten Geist zu verwirren.“
„Du lernst schnell…“
„Ich habe einen guten Lehrer.“
„Leonie…“
„Ja?“
„Du hast meinen Namen genannt.“
„Ich werde es nicht mehr tun, Verzeihung.“
„Nein, ich erlaube es dir… wenn wir alleine sind.“
„Danke.“

See who I am
break through the surface.
Reach for my hand,
let´s show them that we can
free our minds and find a way.
The world in our hands,
this is not the end.


Sie bewahrten sich gegenseitig vor dem Zerbrechen, vor dem Fallen in die leere Dunkelheit. Sie wussten nicht, ob da mehr war und selbst wenn, so hätten sie trotzdem den jeweils anderen geopfert. Doch so war es richtig. Sie war Leonie Lily Potter und er war Lord Voldemort. Was auch immer sie verband, sie mussten sich beherrschen, wenn sie ihre Pläne umsetzten wollten.
Es war nur eine Frage der Zeit, eine Frage ihrer Gedanken und verbliebenen Gefühle, bis einer von ihnen den Fehler begehen und die Beherrschung verlieren würde. Und dann würde der andere seinen Plan verwirklichen und den Krieg gewinnen.
Gut oder Böse, Schwarz oder Weiss. Leonie wusste, dass es einen Tag der Entscheidung geben würde, doch bis dahin würde sie in der Mitte stehen und die Glaswaage des Gleichgewichts halten.
„Geht jetzt“, sagte Voldemort, drehte sich um und ging auf die Treppe, hinauf in den ersten Stock zu.
„Ja, Herr.“
Greyback legte eine Hand auf Leonies und eine auf Dracos Schulter, dann gab es einen Knall und die drei disapparierten. Es war seltsam, einfach so zu verschwinden, alles hinter sich zu lassen und aufzubrechen um etwas Neues zu sehen. Es war seltsam zu wissen, dass Draco nur einen knappen Meter von ihr entfernt war und, dass sie ihn nicht würde berühren können. Alles war seltsam, aber irgendwie war es gut so.
Während Leonie sich fühlte, als würde sie durch einen Gummischlauch gepresst, hörte sie von weit her seine Stimme.
„Leonie…“
Und sie konnte nicht anders, als ihm zu antworten.
„Voldemort…“
Der Klang seiner Stimme verebbte und alles was Leonie noch hörte, war das Rauschen, das vom schnellen Drehen ihrer Körper herrührte. Sie würde Draco nicht aufgeben, sie konnte es nicht. Hatte er sie aufgegeben? Sie wusste es nicht. Voldemort hatte ihm gedroht, aber warum? Konnte es denn möglich sein, dass ein Mensch, dessen Seele in sieben Teile zerrissen wurde, noch fühlen konnte?
Leonie wusste nur, dass es ihr egal sein würde. Nichts würde sie davon abhalten ihn zu zerstören, überhaupt nichts.
Liebe tötet Menschen.


~*~


Lied:
See who I am by Within Temptation

~*~


Hier findet ihr meinen neuen One-Shot Verbot &Gift. Ich würde mich über Kommis freuen. =D

Huhu! ^^

Ich weiss, es hat lange gedauert, aber jetzt ist endlich ein neues Kapitel online! Bitte verzeiht mir die Rechtschreibe- und Tippfehler, es ist noch nicht Beta gelesen, weil ich es euch nicht noch länger vorenthalten wollte. ^^
Ich war im Skilager und dann vier Tage in Rom, eine nette Ausrede, dafür, dass ich nicht geschrieben habe. xDD
Es war wirklich toll und ich hoffe, dass auch ihr alle ne tolle Zeit verbracht habt. ^_-
Das war wieder einmal ein klassisches Überbrückungs-Kapitel. Jetzt gehts ab zu den Werwölfen, was die Handlung wieder ins Rollen bringen sollte.
Also, bis bald!

Eure Noble Scarlet

@Longbottom: Da bist du nicht die Einzige, ich liebe Vampire auch... Hast du jemals Bis(s) zum Morgengrauen von Stephenie Meyer gelesen? Das hat mich sehr beeinflusst, was die Beschreibung angeht. Könnte dir vielleicht gefallen. ^^

@Myrte: Ich glaube länger kann ich meine Kapitel nicht werden lassen, sonst werde nämlich ich wahnsinnig. xDDD
Ja, Louis und sein Clan haben viel mit den Cullens gemeinsam, liegt halt daran, dass ich ein Twilight-Suchti bin. lol So, Harry wird jetzt endlich ein bisschen Action machen. Das wurde auch Zeit. ^^ Irgendwie finde ich es schwerer aus seiner Sicht, als aus der von Voldemort zu schreiben. oO Das ist sehr merkwürdig... *grusel*

@Kingsley: Meine Vampire altern nicht mehr. ^^ Sie bleiben auf ewig so alt, wie sie waren, als sie gebissen wurden. ^^ Das erklärt auch, warum Justine so klein und trotzdem so alt ist.

@Leonie Malfoy: Glaub mir, es wird ein Desaster... wirklich. xD Ja, Leonie wird sich entscheiden müssen. Für wen wohl? Nach diesem Kapitel weiss man jetzt zumindest, wie sie über Voldemort denkt. Hoffentlich hats dir gefallen! *knuddel*

@Harrys MauzZ: Kein Problem, hauptsache du liest überhaupt. ^_- Hat ja auch lange gedauert, bis ich mal wieder geschrieben hab... Also die Vampirnamen, da hatte ich ehrlich gesagt auch keine Ahnung. Die hat alle meine Mutter beigesteuert, sie mag Vampire und hat mich überhaupt auf die Idee mit dem Clan gebracht. ^^" Justine finde ich auch niedlich... Vielleicht kann ich sie und die anderen noch mal auftauchen lassen. Erstmal sehen, wie sich die Geschichte weiterentwickelt. ^_- Ich werde versuchen, etwas mehr aus Dracos Sicht zu schreiben, aber es ist ziemlich schwer. Am einfachsten gehts halt noch immer mit Leonie. lol Und noch zu Justine: Sie steckt nur in einem 10 Jahre alten, niemals alternden Körper, aber ihr Geist entwickelt sich weiter, deshalb ist sie schon so weise. ^_-

@Eo-Lahallia: Willkommen! ^__^ Es ist immer toll, neue Leser begrüssen zu dürfen und es freut mich echt riesig, dass dir die FF so gut gefällt! Ich freue mich weiterhin auf Kommentare und beantworte sie auch gerne. ^^

@Leonie Potter und granger91: Okay, grangerlein hat ne nette Ausrede, aber von meiner Beta verlange ich jetzt endlich mal nen Kommentar. looool Los, schreiben. ^^ *beide knuddel*


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