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Fanfiction

Black war - Der Clan der Esmérat

von Noble Scarlet

Draco folgte dem leisen Murmeln aufgeregter Stimmen einer Menschenmenge und blieb verblüfft am oberen Ende der Treppe stehen, welche hinunter in den Vorraum zur Audienzhalle führte. Alle Todesser waren dort anwesend, selbst selten gesehen wie Nott. Sie tuschelten miteinander oder warfen neugierige Blicke in Richtung der grossen, hölzernen Flügeltür, die die Audienzhalle momentan verschlossen hielt.
Kein Laut kam an ihrem dicken Holz vorbei und es hiess, dass Voldemort persönlich sie mit Zaubern belegt hatte, damit Spionen das Lauschen verwehrt blieb.
Das war wohl ein weiterer Grund fĂĽr die grosse Neugier der Todesser, sie wussten nicht, was in der Halle geschah. Aber warum waren sie alle hier? Was war so interessant?
Draco stieg die Treppe hinab und konnte nun vereinzelte Gesprächsfetzen hören.
„Sie sind also wirklich dort drin? Und der Dunkle Lord ist alleine mit ihnen?“
„Ja, also zumindest fast… Ich hab vorhin von…“
„Glaubt er sie werden sich uns anschliessen? Ich weiss nicht, was wir tun sollten wenn…“
„Und Leonie ist wirklich…“
Ihr Name war es, der Draco erstarren liess. Er war nun unter den anderen im Vorraum und drehte sich suchend nach dem Todesser um, welcher ihren Namen hatte fallen lassen. Er fand ihn schnell, denn die Stimme war unverkennbar gewesen, immerhin kannte er sie seit fast achtzehn Jahren.
„Vater“, sagte Draco und schritt auf Lucius zu, der mit Rabastan, Bellatrix und Snape in der Nähe der Tür stand.
„Draco“, Lucius nickte ihm grüssend zu, „Du bist also doch hier?“
„Was geht hier vor?“, fragte Draco und sah sich verwirrt um, „Was soll die Versammlung? Habe ich eine Anordnung verpasst?“
„Ha, das sähe dir ähnlich“, antwortete Bellatrix abschätzend, „Aber du hast Glück. Der Dunkle Lord befindet sich in der Audienzhalle mit dem Clan der Esmérat.“
Sie betonte das Wort voll Stolz, als sei sie persönlich ein Mitglied dieses Clans. Draco hatte keine Ahnung, was er darauf erwidern sollte, er wusste nicht wovon Bellatrix sprach.
„Sieht nicht aus, als ob der viel von dem verstanden hätte, was du erzählt hast, Bellatrix“, bemerkte Snape kühl und musterte Draco mit seinen dunklen Augen.
„Der Clan der Esmérat“, erklärte Lucius, „Gehörte in den Jahren seiner ersten Herrschaft zu den Verbündeten des Dunklen Lords. Er hat sie herbestellt um ein neues Bündnis zu schliessen. Nun ja, sie sind gekommen, jedenfalls ihre Vertreter. Sie waren verärgert, weil sie nie bekommen haben, was der Dunkle Lord ihnen versprochen hat, obwohl wir natürlich alle wissen, dass das nicht seine Schuld war…“
„Natürlich war es nicht seine Schuld!“, Bellatrix' Stimme bebte, „Der Dunkle Lord hätte seine Versprechen gehalten, wenn dieser dumme kleine Junge… dieser elender Potter! Wenn er nicht gewesen wäre, dann müssten wir nicht noch einmal von vorne anfangen!“
„Es war nicht nur das Potterblag, Bellatrix“, Rabastan lehnte an der Wand, er sah erschöpft aus, „Wenn wir seine verfluchten Eltern erledigt hätten, wäre er gar nicht erst gezeugt worden!“
Bellatrix lachte, während Lucius nur kurz mit den Mundwinkeln zuckte und Snapes Miene sich gar nicht veränderte.
„Aber… dieser Clan… Was macht ihn so besonders?“, Draco fühlte sie beinahe dumm.
Warum wusste er eigentlich nichts ĂĽber die Machenschaften des Dunklen Lords? Und Leonie? Wusste sie davon? War sie hier irgendwo? Warum hatte sein Vater ihren Namen genannt?
Die lähmende Kälte, die mit den Gedanken an sie verbunden war, nahm wieder Besitz von ihm. Es war grässlich, so grässlich. Sein ganzer Körper schmerzte beim Gedanken an sie, sein Herz schrie, wann immer auch nur ihr Name fiel. Jede Nacht besuchte sie ihn in seinen Träumen, nahm ihn bei der Hand und führte ihn aus der Burg, weit fort an einen schönen Ort, einen Ort nur für sie beide. Und genauso oft kam sie in seinen Albträumen vor, weinte und schrie ihm ins Gesicht, bevor sie sich in Voldemorts Arme stürzte und dieser mit ihr verschwand.

„Du tust mir weh! Siehst du denn nicht wie sehr du mich verletz? Ich brauche ihn! Ich brauche ihn, warum begreifst du das nicht?! Du zerbrichst mich! Ich ertrage das nicht! Warum kannst du das nicht einfach verstehen? Ich liebe ihn!“

Dieser Albtraum, der ihn immer wieder in Schweiss gebadet erwachen liess, der ihn selbst am Tag verfolgte, er war es, der den Schmerz noch schlimmer machte.
Sie hatte diese Worte nie gesagt. Warum hörte er sie dann immer wieder in seinen einsamen Nächten? Waren es die Worte, die er fürchtete, wenn er wieder mit ihr zu sprechen versuchen würde? Hatte er Angst, dass sich etwas geändert hatte? Hatte er Angst sie verloren zu haben?
Jede Nacht machte er sich die Selben VorwĂĽrfe, fragte sich, warum er das getan hatte.
Sie hatte Voldemort gekĂĽsst, sie hatte sich in seine Arme geflĂĽchtet und war bei ihm, wann immer er es verlangte. Aber, wollte sie das wirklich? War es ihre Entscheidung oder wurde sie dazu gezwungen?
Sie hatte ihm etwas erklären wollen. Warum hatte er ihr nicht zugehört? Wieso hatte er ihr nicht mehr glauben wollen?
Wenn er sie hätte sprechen lassen, wenn er ihr eine Chance gegeben hätte… Draco wusste, dass er Leonie längst verziehen hatte. Er konnte sie nicht hassen, er liebte sie.
Er sah sie vor sich, das Gesicht voller Entsetzten, traurig, hoffnungslos, verletzt…
Ja, er war wütend gewesen, aber er hätte sie nicht verlassen dürfen.
Er hatte ihren letzen Funken Hoffnung zerstört, er hatte sie alleine zurückgelassen. Was hätte sie tun sollen? Draco wusste, dass sein Albtraum Recht hatte. Er zerbrach sie, er hatte sie verletzt, er hatte ihr Herz in zu Scherben zertrümmert und sie brauchte Voldemort, um nicht daran zu sterben.

„Draco, ich liebe dich. Ich würde alles für dich tun. Ich würde sterben für dich…“

Egal wie schlimm die Qual war, die er ertrug, wenn sie Voldemort brauchte um nicht zu zerfallen, dann musste ihr Schmerz viel schlimmer sein. Sie hatte ihre Eltern verloren, ihre Freunde, Harry und er hatte sie auch noch verlassen… Wie musste sie sich gefühlt haben? Warum hatte er ihr das nur angetan? Er wollte es wieder gutmachen, auch wenn das unmöglich war. Es würde nie wieder so sein wie früher.
Die Stimme seines Vaters riss ihn aus seinen hoffnungslosen Gedanken.
„Der Clan der Esmérat ist ein Clan von Vampiren, Draco! Habt ihr in Hogwarts denn gar nichts gelernt? Sie sind uralt, unsterblich und schön, heisst es. Ich habe sie nie gesehen, der Dunkle Lord hat immer mit allein mit ihnen verhandelt. Sie sind stark und sie sind unzählige. Ein Zusammenschluss aller Vampire Westeuropas. Die Vertreter kommen aus der ältesten Familie, die in Paris lebt.“
„Und der Dunkle Lord ist allein mit ihnen? Sind… sind sie nicht durstig?“, Draco starrte die anderen an.
Machte sich denn keiner Gedanken darüber? Was würde geschehen, wenn…? Ihm konnte es ja eigentlich egal sein, was mit Voldemort passierte, aber die anderen würden durchdrehen…
„Keiner wagt es dem Dunklen Lord die Lippen an die Kehle zu legen“, zischte Bellatrix, „Selbst Vampire haben so etwas wie Respekt, Draco.“
Draco erwiderte nichts darauf. Auch wenn er sich vorgenommen hatte sich das nicht mehr anzutun, er konnte nicht anders und stellte sich vor, wie Leonies Lippen Voldemorts Hals mit sanften Küssen bedeckten. Er schauderte bei der Vorstellung und wusste zugleich, dass es nicht unmöglich war. Voldemort hatte es bei ihr getan… Warum sollte sie zögern seine Zärtlichkeiten zu erwidern? Es gab nichts mehr, an das sie gebunden war…
Das Loch in Dracos Herz brannte und versuchte sich auf etwas anderes zu konzentrieren und nicht daran zu denken, was Voldemort sonst noch mit ihr machen könnte.
„Wieso stehen wir eigentlich alle hier rum?“, beschwerte sich Rabastan, „Wir könnte genauso gut in den Speisesaal gehen. Das dauert noch ewig!“
„Klappe!“, Bellatrix funkelte ihn wütend an, „Du willst es doch nicht verpassen, wenn der Dunkle Lord uns ihre Beschlüsse mitteilt, oder?“
„Natürlich nicht, aber wir sind ja sowieso nicht die ersten! Was ist eigentlich so wichtig daran?“
„Nur weil das kleine Miststück da drin ist, heisst das noch lange nicht, dass sie privilegiert ist, kapiert Rabastan? Wir haben genauso ein Recht darauf zu erfahren, was geschehen ist!“
„Sag das dem Dunklen Lord…“, murmelte Rabastan wütend.
„Leonie ist in der Audienzhalle?“, Draco hatte es geahnt, aber er brauchte eine Bestätigung.
„Ja“, fauchte Bellatrix, „Na ja, vielleicht finden die Vampire ja Gefallen an ihrem Blut.“
Dracos blasse Wangen wurden weiss.

*

Der süsslich betörende, schier unbeschreibliche Duft, der von den wunderschönen Gestalten ausging, begann die Halle bis in ihre hintersten Ecken zu erfüllen und Leonie war, als würde sie an einem Taschentuch riechen, welches mit dem besten Parfum der Welt getränkt worden war. Nie zuvor hatte sie etwas Vergleichbares gerochen, nie zuvor hätte sie gedacht, dass ein derart guter Duft überhaupt existieren konnte.
Leonie schüttelte den Kopf, wie um einen Gedanken zu vertreiben. Nein… Sie durfte sich nicht davon berauschen lassen, sie musste ihre Sinne unter Kontrolle halten. Sie wusste ganz genau, dass es etwas gab, etwas, dessen Geruch sie genauso voller Gier in sich hinein gesogen hatte, auch wenn sie es nicht wirklich gewollt hatte.
Voldemorts Umhang…
Noch immer war die Erinnerung an den weichen Stoff an ihrer Wange wach in ihr, noch immer kannte sie seinen einmaligen Geruch…
Leonie konzentrierte sich wieder und musterte nun unbemerkt die sieben Besucher. Ihre unvergleichbare Schönheit und ihr betörender Duft liessen sie nicht lange zweifeln, Leonie stand im Schatten hinter Voldemort, in einer Halle gemeinsam mit sieben Vertretern eines Vampirclans.
Natürlich sahen sie wunderschön aus in ihren Augen, natürlich rochen sie wunderbar. Leonie fühlte sich magisch von ihnen angezogen, brauchte ihre ganze Konzentration um sich nicht vor ihnen niederzuwerfen. Sie waren uralte Jäger, Jäger die ihre Fähigkeiten einzusetzen wussten, um an das zu kommen, was sie wollten.
Blut. Sie alle tranken das Blut unschuldiger, von ihrer göttlichen Gestalt überwältigter Menschen. Sie waren unsterblich, ihre einzigen Feinde die Sonne und der Werwolf.
Warum wollte Voldemort sie in seiner Armee aufnehmen? Wollte er ihre Zahl noch vergrössern?
„Fürst Louis, ich denke ich sollte Euch jemanden vorstellen…“, flüsterte Voldemort und sah dabei einen Vampir, mit langem, zurückgebundenem schwarzem Haar und kantigem Gesicht an, „In unseren Kreisen vielleicht schon fast eine kleine Legende, wie ich sagen darf… Leonie Lily Potter…“
Leonie wusste, dass sie nun nicht länger im Schutz seines Rückens stehen konnte und trat mit sicheren Schritten an seine Seite, wo sie, wie er zuvor, mit ausdruckslosem Gesicht jedem Vampir einzeln zunickte.
„Leonie Potter…“, hauchte eine schöne Frau, mit langem, welligem braunem Haar und blutroten Lippen, die neben Fürst Louis stand, „Ist sie die verschollene Schwester des Überlebenden, von der wir erfahren haben?“
„In der Tat, Amanda“, Voldemorts kalte Hand legte sich auf Leonies Schulter, „Meine Todesser fanden sie für mich. Sie ist der Schlüssel, der Schlüssel zu Harry Potter und dessen endgültiger Vernichtung…“
Leonie fühlte, wie ihr eiskalt wurde. Was erzählte er da? Meinte er das ernst? Er brauchte sie um Harry zu töten? Natürlich wusste sie das, er hatte es schon einmal fast geschafft sie soweit zu treiben. Aber, wie sollte sie das jetzt tun, da Harry ihr nicht mehr vertraute? Wieso sagte Voldemort das? Er selbst hatte sie dazu gebracht Harrys Vertrauen zu zerstören. Er hatte es getan, um sie bei sich zu haben. Oder etwa nicht? Hatte er sie wieder getäuscht? Hatte er etwas ganz anderes mit ihr vor?
„Sie ist schön…“, bemerkte eine uralt klingende, aber helle Frauenstimme leise.
Leonie blickte auf und sah in die blutroten Vampiraugen einer älteren, aber noch immer schönen Frau mit, im Nacken zu einem Knoten gebundenem, silberweissem, aber vollem Haar. Sie war in ein weisses Tüllkleid gehüllt und um ihren Hals baumelte ein rubinbesetztes Amulett.
Leonie fragte sich, wie diese engelsgleiche Schönheit sie als schön bezeichnen konnte. Aber offenbar hatte sie genau das getan, denn alle Blicke ruhten nun auf ihr. Ein junger Mann mit kurzem, blondem Haar lächelte ihr zu und entblösste dabei seine spitzen Eckzähne. Neben ihm stand ein weiterer Mann, sie glichen sich wie zwei Eier, sie mussten Zwillinge sein.
„Menschliche Schönheit ist vergänglich“, sagte einer der jungen Männer, „aber ich könnte sie ihr ewig erhalten… Leonie Potter…“
„Wie unhöflich wir doch sind!“, unterbrach Fürst Louis die seltsame Unterhaltung, „Lady Leonie hat sich uns vorgestellt, nun sind wir an der Reihe!“
Leonie hob eine Augenbraue. Was ging hier eigentlich vor? Was sollte das, von wegen ihrer vergänglichen Schönheit? Das konnte den Vampiren doch egal sein…
„Mein Name ist Fürst Louis Jaques Philipe Ombre I. Ich bin Oberhaupt des Clans der Esmérat und unser Hauptsitz befindet sich in Paris, Frankreich. Unsere Familie ist über die Jahrhunderte gewachsen, so dass wir nun ein Zusammenschluss aller Vampire Westeuropas sind. Wir sind die sieben Vertreter unseres Clans.“
Louis deutete mit einer beringten Hand auf die Frau neben sich.
„Fürstin Amanda Victoria Sibylle Ombre I. Sie ist meine Gefährtin.“
Die Frau mit dem weissen Haar, die neben Amanda stand, lächelte Leonie zu und der lief ein Kälteschauer über den Rücken, wenn dies vielleicht auch an Voldemorts Hand lag, die sich um ihre Schulter herum verkrampft hatte.
„Gräfin Clémence Aurélie Roulade II. Sie ist die Clanälteste.”
Ein älterer Mann mit grauem Haar, aber wachsamen, ebenfalls blutroten Augen und der Selben, makellos weissen Haut, wie die der anderen, verbeugte sich.
„Graf Benoît-Dominique Chilbert Roulade IV. Er ist der Gefährte von Gräfin Clémence und der älteste Mann im Clan.“
Die beiden jungen Männer mit den blonden Haaren nickten Leonie gleichzeitig zu.
„Les Moniseurs Laurent et Jille Deveraux. Sie sind Zwillinge und wurden noch vor Amanda verwandelt.“
Plötzlich trat hinter den beiden Männern eine kleine Gestalt hervor. Es war ein Mädchen, das Leonie, wenn sie es nicht besser gewusst hätte, für vielleicht zehn Jahre alt geschätzt hätte. Sie war klein, mit schneeweisser Haut, blutroten Augen und Lippen, silberblondem, offenem Haar und einer kleinen Stupsnase. Sie trug ein schwarz-violettes, am Saum mit Spitze besetztes, Röckchen und bis zu den Knien hoch geschnürte schwarze Stiefel.
„Und natürlich“, Fürst Louis lächelte ihr zu, „La petite Mademoiselle Justine Marie-Claire Mélanie Deveraux. Sie ist die Schwester der Zwillingsbrüder Deveraux.“
„Gut…“, sagte Voldemort und seine Hand lockerte sich ein Wenig, „Dann sollten wir nun vielleicht zu unsere Verhandlungen kommen, Fürst.“
„Wie Ihr wünscht, Lord“, erwiderte der Vampir diplomatisch, „Wie Euch sicher bereits bekannt ist, war mein Clan äusserst verärgert über Eure… nun, ja… unerfüllten Versprechungen.“
„Dessen bin ich mir bewusst, Fürst“, Voldemort Stimme klang kalt, sie hatte jegliche Zärtlichkeit verloren, mit der er sonst zu Leonie sprach.
Er war so, wie sie Voldemort kennen gelernt hatte. Kalt, böse und unbarmherzig. Nur seine Hand auf ihrer Schulter verriet, dass da noch eine andere Seite in ihm war, eine Seite, die er längst vergessen hatte, eine Seite, die er nie wieder hatte zeigen wollen.
Warum hatte er sie ihr gezeigt? Wieso wusste ausgerechnet sie, wie es war ihn zu kĂĽssen oder in seinen Armen zu liegen? Wieso hatte sie das ĂĽberhaupt zugelassen?
„Dieser Krieg wird anders sein als der erste, meine Freunde, wir werden das Ministerium übernehmen, der Phönix Orden auslöschen, uns mit allen magischen Kreaturen zusammenschliessen, die uns folgen werden und wir werden… ja, wir werden Harry Potter töten und dieses Mal wird es nicht, es wird niemanden geben, der meine Macht zerstören wird!“
„Ihr seid sehr zuversichtlich, Lord“, sagte Clémence, „Aber ein Krieg ist und bleibt ein Krieg. Es gibt keine Regeln, die anderen haben genauso die Möglichkeit zu rüsten und magische Geschöpfe zu rekrutieren. Viele der Geschöpfe werden nicht zögern sich dem Ministerium anzuschliessen.“
„Ich fürchte mich vor niemandem, Gräfin“, antwortete Voldemort leise, beinahe drohend, „Ich weiss, welche in Frage kommen und welche nicht…“
„Und Ihr glaubt also, dass der Clan der Esmérat Euch dienen wollte?“, fragte Graf Benoît-Dominique und es klang überheblich, „Ihr denkt, dass wir Euch folgen?“
„Ich habe nicht von Dienern gesprochen, Graf. Ich habe um ein Bündnis gebeten“, entgegnete Voldemort.
„Ihr braucht also Verbündete… Warum kommt ersucht Ihr Hilfe bei uns, Lord? Es gibt viele andere Vampirclans“, Amanda legte die weisse Stirn in feine Falten.
„Ich ersuche keine Hilfe, Fürstin. Ich brauche keine Hilfe, ich brauche fähige Verbündete, die bereit sind einen Krieg zu führen. Und ich habe mich an Euren Clan gewandt, da ihr mir treue Freunde wart und ich all Eure Fähigkeiten und Macht kenne.“
„Ihr habt Leonie Potter. Wieso braucht ihr uns?“, Fürst Louis' Blick ruhte auf Leonie, die sich immer unbehaglicher zu fühlen begann.
„Leonie hat damit nicht zu tun, Fürst“, Voldemorts Hand glitt von ihrer Schulter, ihren Arm hinunter und streifte für einen Moment ihre Hand.
„Wenn Ihr Leonie einsetzt, werdet ihr Harry Potter töten, das habt ihr gesagt. Was gibt es dann noch für uns zu tun? Wenn Harry Potter stirbt, stirbt die Hoffnung der anderen und Euer Krieg ist gewonnen.“
„Es ist nicht so einfach, Louis…“, Voldemorts Augen blitzen auf, „Es ist kompliziert… sehr kompliziert…“
„Zu kompliziert, als das wir es verstehen könnten?“, der Vampir klang beleidigt.
„Keineswegs“, in Voldemorts Stimme lag nun etwas schmeichelndes, er verstand es noch immer Leute mit Worten in seinen Bann zu ziehen, „Es ist nur nicht der Rede wert. Ich weiss, was ich tue, das sollte Euch klar sein…“
„Wir helfen Euch, Ihr gebt uns Leonie…“, flüsterte der blonde Jille auf einmal.
„Was?“, entfuhr es Leonie.
„Du musst mir nicht erzählen, dass du es nicht bemerkt hast, Louis! Ihr Blut! Es ist vorzüglich! Riechst du das nicht?!“
„Beherrsche dich, Jille!“, fuhr Louis ihn an, „Wie kannst du es wagen unsere Familie derart zu blamieren? Wir sind keine blutrünstigen Idioten, die sich sabbernd auf die Lady stürzen!“
Die Lady… Warum nannte er sie so? Warum nannte er sie Lady? Leonie sah fragend zu Voldemort auf, der ihr nur einen kurzen Blick schenkte und sich dann wieder dem Fürsten zuwandte.
„Kommen wir wieder zum eigentlichen Punkt. Geht ihr das Bündnis von neuem ein oder nicht?“
„Die Bedingungen?“, fragte Amanda.
Plötzlich hallte ein schriller Schrei durch die Halle. Jille wandte sich im Griff seines Bruders Laurent.
„Lass mich los! Lass mich zu ihr! Lass mich los!“
„Jille, verdammt! Komm zu dir!“
FĂĽrst Louis wirbelte herum.
„Warum warst du nicht auf Jagd mit ihm?! Ich habe euch gesagt, dass ihr jagen sollt, bevor wir hierher kommen! Wenn Jille sich nicht beherrschen kann, dann muss er endlich lernen so etwas vorzubeugen!“
„Jille! NEIN!“
Leonie war wie gelähmt, sie konnte keinen Finger krümmen, sah nur die blutroten Augen voller Gier, die auf sie zugeschossen kamen. Der Vampir war schnell, schneller als irgendetwas, das sie zuvor bekämpft hatte und sie kannte keinen Zauber, der sie hätte verteidigen können. Voller Entsetzen schloss sie die Augen.
War das jetzt ihr Schicksal? Sollte sie hier sterben, ausgesaut von einem verrĂĽckten Vampir? Warum?
Draco…
Sie würde den Schmerz nicht mehr ertragen müssen. Sie würde niemals wieder mit Lenora um ihren Geist kämpfen, Voldemort würde sie nicht mehr weiter foltern können und Draco wäre endlich erlöst von ihrer Gegenwart… Ja, sterben war gut, sterben war perfekt.

„Ich liebe dich, Draco. Ich würde alles für dich tun. Ich würde sterben für dich.“

Vielleicht war das richtig so. Wenn sie starb, würde sie ihn niemals wieder verletzten können, er würde keine Qualen wegen ihr mehr erleiden müssen. Nie wieder…
Wollte sie das? Wollte sie einfach gehen ohne sich von ihm zu verabschieden? Und da war doch noch etwas…
Voldemort…
Nein, er liess sie nicht kalt. Er war ihr zu nah gekommen, als das sie einfach so aufhören könnte bei ihm zu sein.
Sie hörte wie er etwas schrie, sah Jille auf sich zuschiessen und wusste, dass sie keine Chance hatte, keine Möglichkeit zu entkommen.
Ein blendend weisser Lichtstrahl erstrahlte, zwei winzige Arme schlangen sich um ihre Taille und sie glaubte zu fliegen, fliegen, hinauf in den Himmel… War dies das Ende? Fühlte sich so sterben an? Es war doch ganz gut…
Das Licht erlosch und Leonie sah und fĂĽhlte nicht mehr.

„Bist du wach?“, flüsterte eine Stimme an ihrem Ohr, die wie das leise Klingen eines hellen Glöckchens klang.
Leonie schlug die Augen auf und sah in das junge, hĂĽbsche Gesicht der kleinen Justine.
„Wo… was ist passiert?“, fragte sie verwirrt und richtete sich auf. Sie hatte auf einer Bank draussen ihm Brughof, unter einem klaren Sternenhimmel, gelegen.
„Mein Bruder hat dich angegriffen. Der Lord hat ihn mit einem Fluch aufgehalten und ich habe dich aufgefangen. Ich habe gesehen, wie du sonst hingefallen wärst. Ich glaube du warst unter Schock und bist dann ohnmächtig geworden.“
„Ich… Wieso sind wir im Burghof?“
„Der Lord hat gesagt, dass ich dich nach draussen bringen soll, wenn es mir nichts ausmacht. Es macht mir nichts aus, ich wollte dir sowieso etwas sagen.“
„Mir? Du willst mir etwas sagen?“
Leonie setzte sich richtig auf und Justin lächelte ihr zu.
„Clémence hat Recht, du bist schön…“, ihre Stupsnase zuckte leicht, als sie die Augen schloss und schnupperte, „Und Jille kann ich auch verstehen… du duftest wirklich köstlich…“
Leonie schauderte.
„Keine Sorge, ich werde dir nichts tun“, sie kicherte, „Ich habe schon gejagt.“
„Wie beruhigend…“, meinte Leonie düster.
„Du bist einsam“, es war eine Feststellung.
Leonie starrte das Vampirmädchen an. Was hatte sie da gerade gesagt?
„Ich sehe es in deinen Augen. Sie sind so schön braun, aber ihr Glanz lässt sie nicht mehr strahlen… sie sind leer.“
„Ich-“
„Du musst mir nichts erklären, Leonie. Ich habe eine Gabe, die seit Jahrhunderten im Wesen der Esmérat weitergeben wird. Ich sehe Teile der Vergangenheit. Ich sehe die traurigen Teile deiner Vergangenheit, ich fühle deinen Schmerz…“
Sie legte Leonie ein eiskaltes Händchen an die Wange.
„Du hast etwas verloren, das niemand jemals ersetzten kann… Niemand kann es ersetzten, Leonie, nicht einmal der Lord.“
„Warum… warum erzählst du mir das?“, Leonies Stimme zitterte.
Sie wusste selbst, dass sie einsam war. Das Feuer in ihr, entfacht von Voldemort, hielt nur an, wenn er bei ihr war. Wenn sie alleine durch die Gänge ging, wenn sie am Tisch sass und ass, wenn sie in ihrem Bett lag, ganz egal wann, dann fühlte sie die erdrückende Leere in sich. Der Schmerz wollte nicht nachlassen, er konnte nicht nachlassen.
„Jemand muss es dir sagen“, erwiderte Justine, „Du erstickst an deinem Kummer.“
Leonie fĂĽhlte, wie ihre Augen zu brennen begannen. War das wirklich wahr? Wollte sie jetzt etwa schon in Gegenwart eines Vampirs zu weinen beginnen? Reichte ihr Voldemort denn nicht?
Draco…
Justine hatte Recht, niemand konnte ihn ersetzten. Niemand konnte das Loch in ihrem Herzen fĂĽllen, das er hinterlassen hatte. Nein, es war nicht nur ein Loch, da war gar nichts mehr. Er hatte nicht nur eine Wunde geschlagen, er hatte ihr ganzes Herz herausgerissen. Und nur sie allein war Schuld daran.
„Es ist nicht nur deine Schuld“, Justine blickte ihr in die Augen, „Er trägt genauso viel Schuld wie du. Du wolltest es erklären, er hat dir nicht zugehört.“
„Aber, aber ich war es doch!“, Tränen quollen aus Leonies Augen und tropften auf Justines schwarzes Röckchen, „Ich habe angefangen! Ich war es! Er will mich nicht mehr! Ich kann nichts tun, er will mich nicht!“
„Und du? Was willst du, Leonie?“
„Ich will, dass er glücklich ist!“, Leonie schluchzte, „Ich will doch nur, dass er glücklich ist! U-und wenn ich dafür verschwinden muss, dann werde ich es tun!“
„Wieso bist du nicht schon gegangen?“
„W-weil… weil ich nicht kann… ich kann nicht, Justine…“
„Das weiss ich.“
Das kalte Händchen streichelte ihr tröstend über die Wange.
„Du musst nicht gehen, Leonie. Du musst dich nur entscheiden, die Entscheidung ist alles.“
„Aber das kann ich nicht! Ich… ich bin schrecklich, ich bin so schrecklich!“
„Warum bist du schrecklich?“
Leonie wusste, dass es geradezu töricht war solche Dinge einer völlig Fremden anzuvertrauen und doch, ihr war, als wüsste sie, dass sie Justine vertrauen konnte. Dieses Vampirmädchen… Sie hatte gesagt, dass sie ihre Vergangenheit sehen konnte…
„Ich… ich…“, Leonie schluchzte, „Ich liebe Draco! Ich liebe ihn so sehr! Aber ich… ich fühle auf für… für…“
„Du fühlst für Lord Voldemort“, sprach Justine aus, was Leonie nicht über die Lippen brachte, „Das ist deine Entscheidung gewesen. Du wolltest für ihn fühlen, Leonie.“
Leonie beruhigte sich allmählich wieder. Justine sagte die Wahrheit. Sie liebte Draco, sie liebte ihn mehr als alles andere, aber sie brauchte Voldemort, sie wollte Voldemort.
„Ich verstehe es nicht…“, Leonie schüttelte traurig den Kopf, „Warum bin ich so dumm?“
„Du bist nicht dumm, Leonie. Du wirst deine Entscheidung fällen, noch hast du Zeit, noch ist es nicht soweit. Du musst dich erst am Ende für einen entscheiden… Erst am Ende wirst zu deine Seite wählen.“
„Wieso weißt du das?“
Justine lächelte wieder und blickte auf in den Sternenhimmel.
„Ich sehe es in deinen Augen… Du bist nicht wie die anderen hier. Du hast ein Herz, Leonie. Es ist da, auch wenn es schmerzt, es ist da und er kann es nicht zerstören.“
„Danke…“, flüsterte Leonie, „Ich weiss nicht warum du das tust, warum du mir all das erzählst, aber ich danke dir…“
„Es ist spät, ich muss zu meinem Clan zurückkehren. Du solltest deine menschlichen Möglichkeiten geniessen und schlafen gehen.“
Sie kicherte wieder, ein glockenhelles Kichern.
„Ach ja, Fürst Louis hat dem Bündnis des Lord zugestimmt. Das sollte ich dir ausrichten.“
Noch bevor Leonie diese Neuigkeit verdaut hatte, hatte sich Justine einmal um sich selbst gedreht und war verschwunden.

Leonie liess die Vorhänge offen und blies die Kerzen aus, dann legte sie sich ins Bett und rollte sich unter der Decke zusammen.
Sie konnte Justines Worte einfach nicht aus ihren Gedanken vertreiben, so sehr sie es auch versuchte.

„Du fühlst für Lord Voldemort. Das ist deine Entscheidung gewesen, du wolltest für ihn fühlen, Leonie.“
„Du wirst deine Entscheidung fällen, noch hast du Zeit, noch ist es nicht soweit.“

Wieso hatte sie das zugelassen? War es nicht Lenora gewesen, die sie dazu gebracht hatte? Lenora liebte Voldemort, Lenora und nur sie allein. Ein Teil von ihr lag in Leonie verborgen. Fühlte sie deshalb für Voldemort? Wie konnte sie das überhaupt? Er war böse, er war grausam und so schrecklich kalt…
Wieder stiegen ihr Tränen in die Augen. Sie brauchte ihn, die Leere war unerträglich. Wieso liess er sie denn immer allein? Natürlich tat er das, sie war ja nur seine Waffe, sie war nichts weiter. Er genoss ihre Gegenwart doch gar nicht. Er war froh, wenn er sie los war. Aber Lenora… Lenora hatte er geliebt…
Weitere Tränen kullerten über Leonies Wangen und tropften in ihr Kissen.
Ob Draco sich wieder um sie bemühen würde, wenn sie ihm eine Chance gäbe? Sie konnte es nicht glauben, ihre Hoffnung war längst zerstört.
Wieso braucht der Mensch Hoffnung? Warum konnte sie ohne Hoffnung keine klaren Gedanken mehr fassen? Die Einsamkeit erdrückte sie…
Und die Entscheidung, von der Justine gesprochen hatte… Was war das für eine Entscheidung? Wofür sollte sie sich entscheiden? Sie würde sich immer für Draco entscheiden, niemand würde das jemals ändern können! Aber sich nicht mehr für sie… Wenn sie ihn glücklich sehen wollte, musste sie von ihm fernbleiben…
Es tat so weh. Ihre Tränen fielen unaufhörlich, wieder begann sie zu schluchzen und fühlte sich dabei klein und dumm. Wo war ihre Stärke? Wo war ihre Ausdruckslosigkeit geblieben? In Dumstrang hatte sie sich nie beklagt, hatte nie geweint, auch nicht wenn die Albträume vom Tod ihrer Eltern sie verfolgt hatten…
Wieso war sie jetzt nicht stark? Sie wusste warum… Selbst in Dumstrang waren immer Freunde da gewesen, die sich um sie gesorgt hatten, die sie zum Lachen gebracht hatten. Hier nicht, hier hatte sie niemanden. Sie war allein.
Stimmte das denn?

„Du fühlst für Lord Voldemort.“

Leonies Körper erzitterte unter einem erneuten Weinkrampf. Sie war allein, wieder allein… Wie damals, vor der Tür im kalten Regen… Allein, bis er gekommen war…
Sie drĂĽckte ihr Gesicht in ihr Kissen und versuchte das Schluchzen darin zu ersticken, vergeblich.
Alleine…
Sie zuckte zusammen, als sie den Druck eines Mundes auf ihrem Haar spĂĽrte.
Langsam drehte sie sich auf den RĂĽcken und erstarrte.
Voldemorts sass in der Dunkelheit auf ihrem Bettrand, sein Gesicht ausdruckslos, aber seine Augen wachsam auf ihr ruhend.
„Herr…“, ihre Stimme versagte, als er sie in seine Arme zog.
„Du weinst, du weinst wieder, Prinzessin…“, er drückte ihren zitternden Körper an sich.
„Ich-“
„Nein, wein nicht…“, er schien es tatsächlich ernst zu meinen, „Jille wurde der Vertretung verwiesen. Er wurde von Louis bestraft, er wird dich nie wieder belästigen…“
Wenn sie ihm doch nur hätte sagen können, warum sie weinte. Hätte sie ihm doch nur sagen können, was sie in diesem Augeblick empfand. Sein Trost war Balsam für ihr zerstückeltes Herz.
„Warum… warum tröstet Ihr mich?“, fragte sie leise.
Er strich ihr übers Haar und über den Rücken, bevor er ihr Kinn anhob und sie küsste. Wieder lief Leonie ein Schauer über den Rücken, doch es war ein wohliger, auch wenn sie sich dafür hasste. Ja, sie hasste sich dafür für Voldemort zu empfinden. Sie hasste sich dafür, dass sie sich von ihm trösten liess und zuliess, dass er ihr Küsse raubte. Küsse, die doch eigentlich für Draco bestimmt gewesen wären.
„Ich lasse dich nicht mehr allein… Ich sehe nicht mehr zu wie er dich langsam umbringt. Zu lange habe ich gewartet, Leonie, zu lange habe ich es nicht wahrhaben wollen…“
„Was wahrhaben wollen?“, sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, sie wollte nicht, dass er sie sah. Sie wollte ihm nicht die Tränen zeigen, die sie immer wieder für Draco und ihn vergoss. Immer wieder, da sie einfach nicht wusste, ob das, was sie tat das Richtige war.
Voldemort antwortete nicht und Leonie beschloss ihn nicht weiter zu fragen. Das durfte sie nicht, sie durfte nicht glauben, dass sie etwas Besonderes war, denn das war sie in seinen Augen doch ganz gewiss nicht… Er konnte nicht fühlen, er war kalt und leer… War er das? Woher sollte sie das wissen? Aber so fühlte es sich doch an, wenn er in ihrer Nähe war, kalt und leer. Er tröstete sie, aber Leonie wusste, dass es nicht Trost war und dass er auch kein Mitleid empfinden konnte. Er war nur wie sie froh, froh nicht die einzige Person auf der Welt zu sein, die diese Qualen ertragen musste.
„Der Clan hat zugestimmt…“
„Das ist… gut“, Leonie wusste, dass es das eigentlich nicht war.
„Nun fehlen noch die Werwölfe. Leonie…“, er strich mit einem langen Finger über ihre Stirnnarbe, erst jetzt fiel Leonie auf, dass sie schon lange nicht mehr gebrannt hatte.
Warum nicht? War es bei Harry auch so? Wenn sie ihn nur hätte treffen können, wenn sie mit ihm hätte sprechen können… Es gab so vieles, das sie ihm hätte sagen können, so vieles, das sie gerne gewusst hätte…
„Ich will, dass du mit Greyback zu den Werwölfen gehst.“
Leonie blickte zu ihm auf.
„Ich soll mit Greyback alleine zu den Werwölfen gehen?“
„Du wirst nicht alleine sein…“, er küsste ihre Stirn, „Ich habe gesagt, dass ich dich nicht mehr alleine lasse.“
„Ihr… Ihr kommt mit?“
Voldemort lachte leise, es war kalt, aber nicht so kalt wie sein sonstiges Lachen. Warum veränderte er sich so sehr, wenn er in ihrer Nähe war? Wieso konnte sie anders als alle anderen so mit ihm sprechen und ihm so nahe kommen?
„Nein, mitkommen werde ich nicht.“
Leonie fühlte, wie der Mut sie verliess. Das war klar gewesen. Warum sollte er sich mit solchen Dingen beschäftigen, wo es doch so viel Wichtigeres gab? Aber wie sollte sie das aushalten? Wie sollte sie, ganz alleine irgendwo in Britannien, nur in Begleitung eines Werwolfs, diesem schrecklichen Schmerz standhalten.
„Ich bin bei dir, wenn du es wünschst“, wisperte plötzlich seine Stimme in ihrem Kopf.
„Wirklich?“
„Ja… ja, Leonie…“
„Danke, ich…“, Leonie fühlte, wie eine Woge der Müdigkeit sie überkam.
War sie tatsächlich so müde oder hatte er sie mit einem Zauber belegt? Es fühlte sich nicht magisch an… Sie hatte die Müdigkeit die ganze Zeit über vor lauter Kummer gar nicht gefühlt. Sie wollte schlafen, ihr Körper schrie nach Schlaf.
Leonie schloss die Augen und ihre Atmung wurde ruhiger.
„Vielen Dank… ich danke dir… Voldemort…“
Ihr letzter Gedanke war sein Name, dann ging sie über ins Land der Träume.


~*~


Hallo und ein frohes neues Jahr euch allen!

Ich hatte irgendwie eine Schreibblockade... Ich wusste einfach nicht, wie ich dieses Kapitel beginnen sollte und wie es enden sollte. Ich hoffe es ist mir aber gut gelungen, denn sobald ich einen Anfang hatte, war auch die Blockade endlich überwunden. xD Voldemort hat sich in Leonies Gegenwart wirklich sehr verändert, ich hoffe es kommt rüber, dass er aber zu anderen noch immer gleich kalt ist. ^^ Hm ja, die Vampire... Ich mag sie, es sind spezielle Persönlichkeiten. Justine ist süss. xD Eigentlich werden sie keine grössere Rolle mehr haben, im Krieg werden sie dabei sein, aber es ist jetzt nicht so, dass Leonie ihnen dauernd begegnen wird. Das soll ja kein Vampirroman werden. ^^
Bis bald!

Eure Noble Scarlet

@Ginny_Malfoy: Ich hoffe bei diesem Kapitel war ich wieder zu spĂĽren. xD Das letzte war wirklich eine Schwierigkeit... Es hat mir nicht wirklich gefallen und es war sehr schwer es gut wirken zu lassen. >_> Ich mag Charlie und die Schokoladenfabrik. Helena und Jonny sind toll! *_*

Longbottom: Vampire, Werwölfe... Voldemort lässt nichts aus. xD Er scharrt seine Anhänger um sich. Böser Voldy... Aber Harry und seine Freunde werden sich das nicht gefallen lassen.

@KingsleyS: Haha, ich bin eine Harmonie-Entzieherin. xD Ich sollte mich MissSadness nennen. loooool Nein, allmählich wacht Leonie auf. Sie hasst sich für das, was sie Draco angetan hat... Sie wird schon noch die Kurve kriegen. (glaub ich zumindest... *muahaha*) ^_- Ja, eine Schlacht steht bevor...

@Harrys MauzZ: Keine Angst, ich verstehe deine verrückten Gehirnwindungen, glaub ich zumindest. xDD Ja, Voldemort ist schon gruslig, wenn er so ist... Aber er kann ja nichts dafür, der Arme. ^^" (ich bin so gemein mit ihm!) Die Szene mit Nagini und Leonie sollte etwas ganz bestimmtes zum Ausdruck bringen... Auch die letzte Szene in diesem Kapitel sollte das gleiche sagen. ^^ Vielleicht weisst du es jetzt... Harry und die anderen werden im nächsten Kapitel wieder vorkommen, in dem musste ich Draco mal wieder etwas Platz einräumen. ^^

@Myrte: Genau, Vampire. xD Ich musste welche einbauen, ich musste einfach! *sĂĽchtig bin* lol Jille hat was von Jasper. Ist mir aber erst aufgefallen, nachdem ich sein kleines Attentat (lol) geschrieben hatte. Tja, Twilight beeinflusst halt... *seufz*
Harry tut mir auch leid... Ich will ihn unbedingt mehr vorkommen lassen! In den nächsten Kapitel zeig ich dann, was er und die anderen unternehmen. ^_-


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