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Fanfiction

Black war - Black army

von Noble Scarlet

Die Sonne warf zum ersten Mal seit Tagen ihre Strahlen von einem klaren, blauen Himmel hinab durch die Fenster und hinein in die Häuser der Menschen. Die Wolken hatten sich allesamt verzogen und ein frischer Ostwind wehte.
Doch auch wenn das Wetter draussen wundervoll war, in der kleinen Küche von Lupin und Tonks' Haus blieb die Stimmung düster.
Harry, Ron, Hermine und Lupin sassen an dem runden Küchentisch, Ginny streichelte abwesend eine graue Katze, die schnurrend in Tonks' Schoss lag, welche auf einem Kissen am Boden sass. Mrs Weasley machte eilig Pfannkuchen und Kaffee und Mr Weasley hatte sich mit besorgtem Gesicht und dem Rücken gegen den Rahmen der Küchentür gelehnt. In einer Ecke neben einem kleinen Fenster mit weissem Vorhang stand Kingsley Shacklebolt
„Wer möchte noch einen Pfannkuchen?“, fragte Mrs Weasley und versuchte ein Lächeln.
„Ich, Mum“, bat Ron und hielt ihr seinen Teller hin.
Mrs Weasley nahm die Pfanne vom Herd und wollte zu Ron eilen, wobei sie über Tonks stolperte und die Pfanne in hohem Bogen durch die Küche segelte und gegen eine Wand knallte.
„Oh, nein! Das tut mir so Leid, Tonks! Reparo!
„Ist schon okay, Molly. Die Küche ist einfach zu klein…“
„Wir brauchen ein neues Hauptquartier“, meinte Lupin und stellte seine Tasse auf den Tisch, „So geht das nicht mehr weiter. Wir haben keinen Platz und ausserdem weiss Voldemort wahrscheinlich schon längst wo wir jetzt sind.“
„Wie sollte er darauf kommen? Ich meine, wir haben den Fidelius-Zauber und-“
„Harry, du weißt selbst gut genug, dass man solche Zauber irgendwie brechen kann. Wenn es einen Weg gibt, dann kennt ihn Voldemort mit Sicherheit. Ausserdem weiss er, dass er nur nach unserem Haus suchen muss“, sagte Lupin.
„Woher-“
„Bitte Harry, du hast selbst gesehen, was Leonie getan hat. Du willst mir doch nicht etwa erzählen, dass du ihr jetzt noch vertrauen willst? Bestimmt hat sie Voldemort gesagt, wohin wir verschwunden sind!“
„Remus hat Recht, Harry“, sagte Tonks traurig, „Einmal Todesser, immer Todesser.“
„Sie wollte das nie! Nicht sie!“
„Harry Schatz, reg dich nicht so auf“, sagte Mrs Weasley beruhigend, „Sie hat ihren Weg gewählt, wir können nichts tun. Auch wenn sie deine Schwester ist, sie ist nun mal nicht wie du.“
„Sie ist nicht böse!“
„Lass gut sein, Harry“, meinte Hermine und legte ihm eine Hand auf die Schulter, „Wir sollten vielleicht Leonie einmal vergessen und uns lieber um ein neues Hauptquartier kümmern.“
„Ich denke das müssen wir auf später verschieben“, klang plötzlich Kingsley tiefe Stimme durch den Raum, „Da kommt wohl gerade Made-Ey.“
Und tatsächlich klopfte es ein paar Sekunden später an der Haustür. Mr Weasley ging nachsehen und kam kurz darauf mit Made-Ey Moody zurück.
„Kaffee, Made-Ey?“, fragte Mrs Weasley.
“Danke Molly, jetzt nicht. Ich habe was Wichtiges mit euch zu besprechen”, knurrte Moody und setzte sich auf einen Hocker, der ihm von Tonks angeboten wurde.
„Schiess los“, Lupin nahm noch einen Schluck aus seiner Tasse.
„Es geht um die Riesen“, Moody kratzte sich an der Nase und setzte sich bequem hin, „Habe gerade von Hagrid ne Eule gekriegt. Offenbar scheint er etwas besorgt. Ihr wisst ja, wir haben ihn damit beauftragt die Riesen für unsere Sache zu gewinnen…“
„Und wie steht es? Warum ist er besorgt?“, wollte Hermine wissen.
„Nja, die Sache ist die… offenbar sind ihm ein paar Todesser, wahrscheinlich Nott, Dolohow und die Lestranges, gestern Nacht zuvor gekommen. Er hat mir die Eule heute bei Dämmerung geschickt. Offenbar haben sich einige der Riesenstämme, die momentan alles zusammengekommen sind, in zwei Seiten gespalten.“
„Zwei Seiten?“, Harry runzelte die Stirn.
„Eine für Du-weißt-schon-wen“, Moodys magisches Auge rotierte dabei heftig, „und die andere gegen ihn.“
„U-und?“, Hermine sah auf einmal sehr besorgt aus.
„Die gute Nachricht ist, dass es überhaupt welche gibt, die den Todessern gegenüber skeptisch sind, die schlechte, dass es die Minderheit ist.“
„Nein!“, Hermine schlug sich die Hände vor den Mund, „Was wollen wir denn jetzt tun? Wie schafft er das überhaupt? Und wieso?“
„Ganz einfach, Hermine“, antwortete Kingsley, „Wir müssen versuchen diese Minderheit doch noch für uns zu gewinnen und vielleicht werden ihnen ein paar andere doch noch folgen. Hagrid wird sein bestes tun und wir werden ihm Verstärkung schicken. Was Du-weißt-schon-wen angeht… Überzeugen konnte er schon immer und wenn nicht, wendet er wie so oft Gewalt an. Wir wissen nun mit Sicherheit, dass er nun dabei ist seine Armee wieder aufzubauen.“
„Armee…“, Ron schüttelte den Kopf, „Warum eine Armee? Er könnte doch auch sonst kämpfen!“
„Nicht wenn wir uns mit all jenen vereinen, die ihn auch nicht wollen. Wir sind in der Mehrheit, auch ohne Riesen. Solange das Ministerium auf unserer Seite bleibt haben wir bessere Chancen und er braucht eine Streitmacht.“
„Es wird Krieg geben, nicht wahr?“
„Der Krieg hat längst begonnen, Ron…“, sagte Harry düster.
„Jetzt da wir aber wissen, dass er seine Armee wieder aufrüstet“, meinte Moody, „können wir ihm zuvorkommen. Es gibt einen wichtigen Schritt, der getan werden muss und ich denke, dass Lupin das mit jemandem von hier zusammen übernehmen sollte. Wir müssen die Werwölfe für und gewinnen.“
„Und du glaubst, dass es klappen könnte?“, fragte Mrs Weasley hoffnungsvoll.
„Wir können nur hoffen, Molly…“, Moody verzog seinen unförmigen Mund, „Nur hoffen, dass Greyback nicht schon bei ihnen war… Je schneller wir handeln, desto besser.“
„Ich werde das selbstverständlich übernehmen“, versprach Lupin.
„Ich denke Athur und Kingsley sollten mit dir gehen“, bestimmte Moody und nickte ihnen zu, „Werwölfe… Tut mir leid, aber ich glaube wir sollten die Frauen aus dem Spiel lassen.“
„Aber-“
„Made-Ey hat Recht, Tonks. Ich möchte nicht, dass du das erleben musst, bitte“, Lupin sah sie ernst an, „Es ist wirklich… kein schöner Anblick.“
„Wo leben sie?“, fragte Harry.
„In Dörfern ausserhalb der Zivilisation, oft versteckt in Wäldern und Gebirgen. In Grossbritannien gibt es etwa zwanzig solche Dörfer. Wir werden das grösste, sozusagen die Hauptstadt, aufsuchen und mit ihnen verhandeln.“
„Gut so…“, Moody nickte, „Das dürfte klappen.“
„Aber was ist jetzt mir dem Hauptquartier?“, Hermine sah in die Runde, „Wir können hier nicht bleiben!“
„Ich werde meiner Mutter eine Eule schicken“, Tonks stand auf, „Bei ihr und meinem Vater gäbe es genügend Platz und sie haben ohnehin angeboten etwas für den Orden zu tun, wenn möglich.“
„Gut, dann seht ihr also zu, dass ihr zu Ted und Andromeda gehen könnt“, knurrte Moody, „Ich geh dann wieder, hab noch was zu erledigen.“
„Wartet!“, rief Harry plötzlich.
„Was ist, Harry?“, fragte Tonks und blieb in der Tür stehen.
„I-ich muss euch was „Wichtiges sagen… Ich… Es geht um Voldemort und… und Leonie.“
„Schiess los, Potter. Informationen sind immer gut, egal woher sie kommen“, Moody wandte sich ihm zu.
„Ich weiss ihr findet das nicht gerade toll, aber letztens, da konnte ich in Voldemort Geist sehen und… na ja, es ist… Es klingt dumm, aber ich glaube es könnte wichtig sein.“
Harry rieb sich seine Narbe und blickte auf die Holztischplatte.
„Die Sache ist die… Also, Leonie und Draco, die waren ein Paar und-“
„Potter bitte, ich brauche nicht die Liebeleien deiner Schwester zu erfahren!“, stöhnte Moody und verdrehte sein normales Auge.
„Nein! Es ist wichtig, wirklich! Sie… sie hat ihn betrogen!“
„Und was hat das mit dem Geist von Du-weißt-schon-wem zu tun?“
„Sie hat ihn mit ihm betrogen! Sie hat Voldemort geküsst und ich habe es gesehen!“, sagte Harry und war froh die Worte endlich los zu sein.
„Sie hat, was?“, Moody und die anderen, mit Ausnahme von Hermine und Ron, starrten ihn an.
„Es ist die Wahrheit. Sie haben sich geküsst und sie… ich glaube sie wollte es sogar.“
Harrys Mund wurde trocken. Er spürte, wie ihm die Worte, welche Leonie verteidigen konnten, auf der Zunge brannten. Doch er konnte sie nicht sprechen, denn er wusste tief in seinem Inneren, was Voldemort bei diesem Kuss gefühlt hatte und wie Leonie reagiert hatte.

Sie schloss die Augen und ihr Mund öffnete sich leicht. Er war ihr so nah… viel zu nah… Er konnte jede ihrer Wimpern, jedes kleinste Detail ihres Antlitzes sehen… Sie war so schön, so wunderschön.

„Das ist ernst…“, flüsterte Moody, „Du hast Recht, das ist wichtig… Wenn er sie einsetzt… Leonie ist stark, das wissen wir. Aber sie an seiner Seite… Das ist nicht gut! Wir müssen so schnell wie möglich die Werwölfe für und gewinnen!“
„Ich werde mir Mühe geben“, sagte Lupin und blickte wenig hoffnungsvoll drein, „Das hätte ich nicht von Leonie erwartet… Niemals.“
„Niemand von uns hätte das gedacht“, sprach Hermine die Gedanken aller aus.

*

Mit einem herzhaften Gähnen streckte Leonie ihre steifen Glieder und stieg dann aus dem Bett. Auf einem Tisch in einer Ecke ihres Zimmers stand ein dampfender Teller mit Frühstück, über den sie sich mit grossem Hunger hermachte.
Ohne die grauen Wolken als Hindernisse am Himmel, fiel das Licht der Sonne direkt durch das grosse Fenster in den Raum und brach sich in den, auf den grünen Vorhang des Himmelbettes gestickten, Glasperlen.
Es war ein schöner Morgen und Leonies Mund verzog sich zu einem leichten Lächeln, dass jedoch so schnell erstarb, wie es gekommen war, als ihr wieder einfiel wo sie hier war und was geschehen war.
Selbst die schönsten Träume und die strahlendste Sonne konnten sie das schwarze Loch in ihrem Innern nicht vergessen lassen. Wollte sie so wirklich weiterleben? Wollte sie das ertragen? Es war eine Qual… Der Schmerz war unbeschreiblich, doch sie konnte nichts dagegen tun, nicht das Geringste.
Leonie seufzte traurig, legte ihre Gabel ab, stand auf und zog sich an. Vielleicht würde sie eines Tages mit diesem Verlust leben können, aber sie wusste nicht, ob sie überhaupt bis zu jenem Tag leben wollte.
Sie trat hinaus auf den Gang und schloss die Tür zu ihrem Zimmer. Mit raschen Schritten ging sie den Gang entlang und eine Treppe hinab. Sie wusste, dass sie bereits erwartet wurde.

Als Leonie in die Audienzhalle kam, war nur Nagini dort, welche sich schlummernd auf Voldemorts Lehnstuhl eingerollt hatte. Im Sonnenlicht funkelten die Schuppen der Schlange wie Millionen kleiner Smaragde und verliehen ihr etwas Majestätisches.
Leonie trat näher und sie öffnete ihre gelben, durchdringenden Schlitzaugen.
„Prinzessin… Du bissst früh da… Plagt dich die Sssehnsucht?“
„Weshalb sollte ich Sehnsucht verspüren, Nagini?“, fragte Leonie ihrerseits in Parsel.
„Er kommt bald. Wir müsssen viel erledigen, weisssst du…“
Leonie nickte und drehte der Schlange den Rücken zu. Sie fand es ungewöhnlich, wenn nicht fast unangenehm, mit ihr zu sprechen. Sie war ein Horkurx und so war es ja eigentlich Voldemort mit dem sie da sprach… Es war eine äusserst merkwürdige Situation. Wo war er eigentlich? Er hatte gesagt, dass er sie sehen wolle und dann war er nicht da. Was musste er denn erledigen? Und warum wollte er sich um die Werwölfe kümmern? Tat er das vielleicht gerade?
„Leonie… Prinzessin, liebssste Leonie…“
Leonie erstarrte, als sie spürte, wie Nagini sich plötzlich um ihren Körper schlang und sich um ihre Schultern legte. Der Schlangenkopf war nun auf Höhe ihres Ohres und die gespalteten Zunge streifte hin und wieder ihre Wange.
Leonie versuchte ruhig zu bleiben, aber sie konnte nicht anders als sich zu ekeln. Sie mochte dieses Tier nicht und am liebsten hätte sie es von sich runtergerissen und den Horkrux auf der Stelle zerstört. Aber das ging nicht, das wusste sie. Sie musste abwarten, sie musste Voldemort vollstes Vertrauen haben…
„Was ist, Nagini?“, flüsterte sie.
„Wir mögen dich wirklich sssehr…“, zischelte die Schlange sanft und drückte ihren Kopf gegen Leonies Wange.
„Ich-“
„Sssehr… sssehr…“
Leonie erschauderte und kniff die Augen zusammen, als die kalte Schlangenschnauze ihre Lippen berührte. Es war ein Kuss, der Kuss einer Schlange. Aber was war das? Er schmeckte auf einmal so gut, viel zu gut… Und war das um ihren Rücken noch immer Nagini? Nein… Sie öffnete die Augen und sah Voldemort, der ihr einen Arm um den Körper geschlungen hatte, sie an sich drückte und innig küsste.
Als er ihre Lippen endlich freigab, musste Leonie erst nach Luft schnappen, bevor sie sprechen konnte.
„Was-“
„Guten Morgen“, er grinste und wandte dann den Kopf Nagini zu, welche sich langsam in Richtung Flügeltür schlängelte, „Wir werden uns noch sprechen du unverschämte Schlange! Du glaubtest wohl ich würde gar nichts bemerken?“
„Nur ein Versssuch…“
Voldemort lachte auf und es klang freudlos, aber dennoch nicht kalt.
„Oh ja, natürlich… ein Versuch!“
„Ich verstehe nicht-“
„Da gibt es auch nichts zu verstehen, Prinzessin.“
Er liess sie los und Leonie trat verwirrt ein paar Schritte zurück.
„Nimm du diesen Platz“, Voldemort machte eine Handbewegung und ein schwarzer, reichlich verzierter Stuhl erschien rechts seines Lehnstuhls, „Greyback sollte in ein paar Minuten hier sein. Ich hoffe er bringt mir Informationen über die Lage in den Dörfern der Werwölfe.“
„Herr“, Leonie tat wie ihr geheissen und setzte sich auf den Stuhl, „Weshalb braucht Ihr die Werwölfe?“
Er schien guter Laune zu sein, also war es ungefährlich ihm derartige Fragen zu stellen. Man konnte es ja zumindest einmal versuchen…
„Um einen Krieg zu gewinnen“, Voldemort liess sich auf seinem Lehnstuhl nieder, „braucht man eine starke Armee, Prinzessin. Bevor ich meine Kräfte verlor, folgte mir ein Heer von Hexen, Zauberern und magischen Kreaturen aller Art, wie du es dir nur träumen kannst. Das Ministerium wagte nicht sich gegen uns zu stellen… Ich suche meine alten Freunde, ich biete ihnen Plätze in meiner neuen Armee an und baue erneut eine Streitmacht auf, vor der der Minister um sein Leben bettelnd in die Knie gehen wird!“
„Was für Kreaturen sind nützlich in solch einem Heer?“, Leonies Interesse war zum ersten Mal nach langem nicht nur gespielt.
„Eine Menge… Dementore, Riesen, Werwölfe, Drachen, Thestrale… Ich könnte dir etliche nennen. Aber das wichtigste Element sind und bleiben meine Todesser und“, er strich mit der Hand über ihren Unterarm, „du…“
Die Flügeltür schwang auf und ein Mann kam auf sie zu. Er war gross, schlaksig, hatte mattgraues Haar und einen Backenbart.
„Ihr habt nach mir verlangt, Herr“, sagte er demütig und verneigte sich ungelenk vor Voldemort.
„In der Tat, das habe ich, Greyback“, Voldemort liess Leonies Arm los und schenkte seine volle Aufmerksamkeit dem Mann vor ihm, „Ich habe dir aufgetragen für mich in den Dörfern der Werwölfe nach dem Rechten zu sehen… Wie steht es?“
Greyback trat von einem Fuss auf den anderen und versuchte Voldemorts Blick auszuweichen, wobei er Leonies streifte, die seine Nervosität bemerkte.
„Es… nun ja, viele von uns begannen in den letzten Jahren aus den Dörfern zu ziehen und sich unter Hexen und Zauberer zu mischen. Der Zaubertrank, der erfunden wurde und uns erlaubt nach der Verwandlung unseren Verstand zu behalten, war Anlass dafür, wie Ihr sicher bereits wisst, Herr. Aber es gibt noch immer eine Mehrheit von uns, die ein Leben in den Dörfern vorzieht. Natürlich gibt es einige, die sich strikt weigern Euch zu folgen, aber die meisten wünschen sich Euch wieder zu folgen.“
„Hast du je bekannt gegeben, dass ich meine Streitmacht wieder aufbaue?“, Voldemorts Augen wurden zu Schlitzen.
„N-nein! Natürlich nicht, Herr! Ihr habt mir doch befohlen das nicht zu tun!“
„Genau… Aber nun ist die Zeit dafür gekommen, Greyback. Ich will, dass du nach Bar'Schiral gehst und alle davon in Kenntnis setzt. Sie sollen mir folgen, alle.“
„Ich… Herr, ich will nicht Eure Entscheidungen in Frage stellen, aber ich kann unmöglich alleine-“
Voldemort hob eine Hand und Greyback verstummte.
„Ich habe nie gesagt, dass du alleine gehen sollst, Greyback. Ich werde dir morgen mitteilen welche meiner Todesser dich begleiten werden. Wir müssen schliesslich etwas überzeugend sein und ich denke, was das spreche betrifft, brauchen wir jemanden, der auch überzeugend wirkt.“
Greyback senkte den Kopf.
„Du kannst gehen, Greyback. Ich werde dich rufen lassen, wenn ich dich brauche…“
„Ja, Herr“, der Mann verbeugte sich noch einmal und ging dann eilig auf die Flügeltür zurück und verliess die Halle.
Leonie sass nachdenklich mit überschlagenen Beinen in ihrem Stuhl und sah ihm nach.
Welche Todesser würde Voldemort mit ihm ziehen lassen? Was genau sollten sie tun? War es wirklich so schwer die Werwölfe zu überzeugen? Er wusste doch schon die Mehrheit auf seiner Seite, warum brauchte er denn alle?
„Die Mehrheit in den Dörfern ist auf meiner Seite, Prinzessin. Du vergisst jene, die unter den Zauberern leben. Das sind ungefähr genauso viele und sie stehen auf der Seite des Ministeriums.“
Leonie blickte zu ihm auf, er hatte sich von seinem Stuhl erhoben und stand nun vor ihr.
„Meine Gedanken scheinen Euch ja sehr zu gefallen“, bemerkte sie kühl.
Sie hasste es, wenn er in ihrem Geist Dinge sah, die sie ihm nicht offenbaren wollte. Wie schaffte er es immer wieder trotz Okklumentik ihre Gedanken zu lesen?
Seine kalten Finger strichen über ihre Wange.
„Glaub mir, das ist längst nicht alles, was mir an dir gefällt…“, er küsste ihr Kinn.
Leonie verharrte reglos in ihrer bisherigen Stellung. Weshalb war er so gut gelaunt? Es war beinahe beängstigend ihn so zu erleben. Die schwarze Leere in ihr drückte auf ihr Herz und dieses Mal konnten selbst seine, ihren Hals hinabwandernden, Lippen sie nicht vertreiben. Er war kalt, er war böse, er war Voldemort. Aber weshalb, weshalb hatte sie dennoch das Verlangen bei ihm zu sein? Weshalb konnte sie den Schmerz nicht selbst ertragen?

„Hör auf, Leonie. Du weißt, dass ich es nicht ertrage, wenn du so sprichst. Du bist das Schönste, das Beste, das Liebste…“, Draco rang nach Worten, aber er konnte keine weiteren sprechen.
„Ich liebe dich.“

Draco war nicht mehr bei ihr, sie wusste, dass sie es irgendwann ertragen würde. Aber wann? Wann würde der Tag kommen, an dem sie ihn ansehen können würde, ohne an seine Worte zu denken? Ich liebe dich…
Voldemort war bei ihr, er hielt sie im Arm, er küsste sie, er sprach zu ihr und nur zu ihr. Doch, wollte sie das? Wollte sie das wirklich? Nein… Sie wollte nur eines, sie wollte geliebt werden.
Konnte sie Voldemort verletzten? Konnte sie ihn zerbrechen, wie sie Draco zerbrochen hatte? Würde er sie einfach so loslassen, nur damit sie glücklich war? Konnte er sie lieben? Nein… Sie wusste, dass es nichts weiter als ein Traum war, dass er niemals etwas für sie empfinden würde, dass sie nur sein Mittel zum Zweck war. Aber ihr wurde klar, dass sie es so wollte, dass sie sein Mittel zum Zweck sein wollte.
Harry und die anderen hassten sie. Sie hatte sie alle verraten. Draco wollte sie nicht mehr. Sie hatte ihn verletzt. Alle anderen, die ihr je etwas bedeutet hatten, waren tot. Was machte es also für einen Unterschied, bei wem sie war? Irgendwann würde sie sterben, für wen spielte da wohl keine grosse Rolle mehr.
Wirklich nicht? Spielte es keine Rolle, dass sie böse geworden war? Spielte es keine Rolle, dass sie sich selbst nicht mehr im Spiegel betrachten konnte, weil sie sich vor sich ekelte, weil sie sich selbst zu hassen begann? Und wer war es gewesen, der sie so weit gebracht hatte? Wer hatte ihr all das Leid zugefügt?
Voldemort… Nein, sie hatte noch nicht aufgegeben, auch wenn die anderen das glauben mochten. Sie brauchte Voldemort, sie wusste, dass sie ihn brauchte. Wenn jedoch die Zeit da sein würde, dann würde sie ihn loslassen können. Sie würde sich nicht nach ihm umdrehen, sie würde ihm nicht nachtrauern, niemals.
Er hatte ihr alles zerstört, es war seine Art sie dazu zu bringen, bei ihm zu sein. Jetzt, in diesem Moment, da sie in seinen Armen lag und seinem ruhigen Herzschlag lauschte, da wusste sie, dass sie Leonie war und nicht Lenora. Lenora hatte sich zurückgezogen, sie überliess ihr alles. Leonie tat die Entscheidungen, Leonie fühlte, Leonie lebte.
Voldemort hatte sie zuvor von ihrem Stuhl gezogen und auf die Füsse gestellt, nun liess er sie los.
„Heute bei Einbruch der Nacht bist du wieder hier, bis dahin kannst du dich frei in der Burg bewegen.“
„Ja, Herr“, Leonie nickte.
In der Burg, Prinzessin“, betonte er, „Ich will dich nicht noch einmal stundenlang im Regen stehen sehen.“
Ein schwaches Lächeln erhellte Leonies blasses Gesicht, sie nickte noch einmal und verliess dann die Halle.
Er hatte ihr alles genommen, er hatte ihr Leben zerstört. Sie hasste ihn dafür und sie liebte ihn.

Als die Sonne ihre letzten, tief roten Strahlen über das Land warf und schliesslich hinter dem Horizont versank, trat Leonie, wie verlangt, in die Audienzhalle. Den ganzen Tag hatte sie damit verbracht durch die Burg zu streifen und wenn möglich niemandem zu begegnen. Sie hatte keine Lust gehabt sich mit irgendjemandem zu unterhalten. Schon gar nicht mit Bellatrix oder Rookwood, welche ihr einmal auf einem Gang entgegengekommen waren. Bellatrix hatte ihr einen solch wütenden Blick zugeworfen, dass Leonie froh war, dass sie kein Basilisk war.
Voldemort stand bereits in der Audienzhalle. Die Fensterläden waren allesamt zugezogen und nur drei schwach leuchtende Kerzen erhellten die Halle.
„Ich denke, du solltest besser dort hinten bleiben, Prinzessin“, sagte er und deutete in die Dunkelheit, „Und halt deinen Zauberstab bereit…“
Er wirbelte seinen eigenen spielerisch durch die Luft. Leonie nahm stumm den Platz ein, den er ihr zugewiesen hatte, dann warteten sie ohne ein weiteres Wort zu wechseln auf etwas, wovon Leonie nichts wusste.
Nach einer Weile waren draussen leise, aufgeregte Stimmen zu hören. Die Flügeltür öffnete sich und Leonie nahm verschwommene Schemen war, die hereingeschossen kamen, sich einmal um sich selbst drehten und dann vor Voldemort auf dem Boden landeten.
Leonie blickte in die sieben schönsten Gesichter, die sie je in ihrem Leben gesehen hatte. Selbst in dem spärlichen Kerzenlicht funkelte die weisse Haut der wundervollen Gestalten und Leonie nahm auf einmal einen unglaublichen, berauschenden Duft war, der ihre Sinne betörte. Die traumhaften Geschöpfe verneigten sich vor Voldemort, welcher ihnen der Reihe nach kurz zu nickte.
„Willkommen, meine alten Freunde“, seine kalte Stimme hallte durch die Dunkelheit, „Willkommen, Clan der Esmérat!“


~*~


Hallöchen! ^-^

Noch pünktlich vor Weihnachten kommt auch hier das 24. Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen! Irgendwie hatte ich dieses Mal Probleme mich so richtig in das Kapitel reinzuversetzten... Ich war noch mit anderen Geschichten beschäftigt, vielleich liegt es daran... Ich hoffe natürlich, dass es tortzdem gut geworden ist. Ich wünsche euch allen wunderschöne Festtage! Man liest sich! ^^

Eure Noble

@KingsleyS: Ja, Serena hat wirklich Grösse bewiesen... Ich hätte mich nicht getraut, glaube ich. oO
Aber sie hatte ja auch nicht wirklich etwas zu verlieren, abgesehen von ihrem Leben, welches sie nur noch einsam gemacht hat... Sie hat mir leid getan. ._.

@Longbottom: Dieses dunkle, kalte... Oh ja, mich fasziniert das auch total. ^^ Kennst du Victioria Frances? Oh, ich liebe ihre Bilder und ihren Schreibstil. *_* Deine FFs sind auch so? Da werd ich doch mal vorbeischauen, wenn ich mal genug Zeit habe. ^^

@Leonie Malfoy: In diesem Kapitel kein Draco... Tut mir leid. ^^ Aber er wird bald nen laaangen Auftritt bekommen. Hehe... Ja, Voldy ist spannend. *_* XD Hm ja, die Werwölfe werden nächstens thematisiert. Aber das wird bestimmt kein Biss Kitsch werden. *muahaha* Ich hab wieda böses vor...

@Myrte: Es sollte schon etwas den Eindruck erwecken, dass er sie als so etwas wie seine Partnerin ansieht... ^^Zwar nicht gerade seine Frau aber zumindest schon einmal höher gestellt als die Todesser. Für ihn ist es ja auch neu jemanden so zu bevorzugen. oO lol Das mit Leonie und Lenora ist so ne Sache... Irgendwie voll schwer zu beschreiben. o__o Manchmal frag ich mich dann: War das jetzt richtig so? Mir fallen immer so viele Widersprüche ein... <-< Aber irgendwie macht das Spass. xD

@Harrys MauzZ: Erstmal Danke für dein Riesenkommi! *knuffel* ^^ Also ja, du hast Recht Lenora wurde mit Avada Kedavra getötet. Aber das wusste keiner und daher nahmen sie an, dass sie vom Basilisken ermordet worden war. ^^
Leonie wacht wirklich allmählich auf... Ich denke sie wird es schaffen. xD Draco wird sie nicht einfach so gehen lassen... Er liebt sie nun mal. *seufz* Dir auch schöne Weihnachten!

@granger91 und Leonie Potter: *räusper* *kommi verlang* Wo seid ihr? oO lol


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Ich war neulich bei Topshop und eine Frau, die dort arbeitete sagte zu mir: 'Witzig, du siehst genauso aus wie das Mädchen, das Hermine spielt!' - 'Äh ja, weil ich es bin.' - 'Bitte? Was? Wie bitte!?'
Emma Watson