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Fanfiction

Black war - Lord and Lady Teil III: Black assembly

von Noble Scarlet

Das aufgeregte Murmeln und Flüstern in der Audienzhalle verstummte sofort, als sich die Flügeltür öffnete und der Dunkle Lord hereinkam. Sein Umhang glitt geschmeidig wie eine Schlange über den Boden und es war, als würde er viel mehr schweben als gehen. Bellatrix stand neben Rodolphus auf der, vom Stuhl des Lords aus gesehen, rechten Seite der Halle und ihre Augen verfolgten glühend jede seiner Bewegungen. Sie verbeugte sich, wie alle anderen, als er an ihr vorbeischritt und sich schliesslich auf den Stuhl am Kopfende der Halle niederliess. Doch Bellatrix' Begeisterung verflog im Nu, als sie sah, wer ihm durch die Tür gefolgt war.
Leonie ging mit ausdrucksloser Miene zwischen den Todessern entlang und stellte sich dann rechts neben den Dunklen Lord. Ihr Gesicht verriet nichts, wie immer, doch Bellatrix sah, dass ihre Augen rot gerändert waren und ohne das sonstige Feuer matt ins Leere starrten.
Was war mit ihr geschehen? Hatte der Dunkle Lord sie endlich einmal richtig bestraft, so wie sie es verdient hatte? Hatte er vielleicht endlich…?
Bellatrix musterte die Reihe der Todesser ihr gegenüber, aber sie musste feststellen, dass Draco Malfoy wohlbehalten neben seinem Vater am unteren Ende der Halle stand. Und selbst wenn der Dunkle Lord Leonie bestraft hatte, dann würde sie doch nun gewiss nicht neben ihm stehen, oder? Dieses Privileg war niemals zuvor jemandem erteilt worden. Warum hatte ausgerechnet Leonie die Ehre diesen Platz einzunehmen? Was sollte das? Weshalb brauchte der Dunkle Lord eine schmutzige Verräterin an seiner Seite? Wenn Leonie dieser Platz zugeteilt wurde, warum dann nicht auch ihr? Sie war immer treu gewesen! Sie hatte niemals versucht den Dunklen Lord zu hintergehen!
Bellatrix presste wĂĽtend die Lippen aufeinander. Sie wĂĽrde schon herausfinden, was hier gespielt wurde!
Snape neben ihr lachte leise, als er ihrem wütenden Blick folgte und Leonie dabei beobachtete, wie sie gerade die Arme vor der Brust verschränkte. Sie wirkte abweisend und kalt, aber Bellatrix war sich sicher, dass das nur Fassade war. Nie zuvor hatte sie gesehen, wie sie die Arme vor der Brust verschränkt hatte. Diese Geste drückte bei ihr keine Ablehnung aus, nein, es sah viel mehr danach aus, als wollte sie sich selbst schützen oder zumindest einen Teil von sich. Sie trug das Haar offen und wenn sie den Kopf etwas neigte, dann fiel es ihr wie ein Vorhang ins Gesicht und hielt die Blicke jener auf, die versuchten in ihrem Gesicht zu lesen. Etwas stimmte nicht mit ihr…
Und doch, sie stand neben dem Dunklen Lord! Wenigstens etwas Stolz oder Respekt hätte sie aufbringen können. Sie beleidigte diesen Platz, sie beleidigte den Dunklen Lord!
Aber das schien diesen nicht zu kümmern und Bellatrix bemerkte, wie der angestaute Zorn auf Leonie in ihr sich allmählich in unauslöschbaren Hass verwandelte. Sie hatte ihn verraten, sie hatte ihn immer wieder verärgert und nun stand sie dort neben ihm und tat so, als zerbreche sie demnächst! Wo war ihr Stolz? Wo ihre Genugtun? Sie musste sich doch wenigstens ein bisschen mächtig fühlen! Aber ihre Haltung verriet nichts dergleichen.
Bellatrix stiess langsam den Atmen aus, sie durfte sich nicht von diesem dummen Mädchen provozieren lassen! Aber es war schon längst passiert. Ja, Snape hatte Recht! Sie war eifersüchtig! Sie war eifersüchtig auf das kleine Miststück, dass dort stand auf dem Platz, der eigentlich ihr gehört hätte!
Sie hasste es Leonie dort zu sehen, sie hasste es zu hören, wie sie mit dem Dunklen Lord sprach, hasste es sie gemeinsam irgendwo zu sehen. Sie hasste ihre braunen Haare, ihre Augen, ihre blasse Haut, ihren schlanken Körper, ihr Lächeln, den wunderschönen Klang ihrer Stimme… Sie hasste sie und sie würde sie immer hassen!
„Elendes kleines Miststück!“, zischte sie wütend.
„Oh bitte, Bellatrix, beherrsch dich doch…“, Snape klang amüsiert.
„Warum musst du immer alles kommentieren, das ich sage?!“
„Es ist amüsant zuzusehen wie du reagierst“, er war ihr einen spöttischen Blick zu.
„Idiot!“
„Ich glaube, du solltest allmählich ruhiger werden. Du willst doch nicht, dass der Dunkle Lord sieht, wie du seiner Leonie geradezu tötende Blicke zuschiesst. Ich glaube nicht, dass er das sonderlich mag…“
„Ach, halt doch selbst die Klappe!“

*

Voldemort hob eine Hand und die Halle wurde nunmehr von in der Luft schwebenden Kerzen erleuchtet, deren Licht flackernde Schatten ĂĽber die, in Reih und Glied stehenden, Todesser huschen liess. Draussen war es bereit dunkel geworden, nicht mehr lange und die ersten Sterne wĂĽrden am Himmel erscheinen.
„Willkommen… Willkommen meine Todesser!“, Voldemorts Stimme war so kalt, dass es Leonie einen Schauer über den Rücken jagte.
Ihr war als hätte sie vergessen, wie seine Stimme überhaupt klang. Er hatte nicht mit ihr gesprochen, nachdem sie sich aus seiner Umarmung befreit hatte und sie gemeinsam zur Audienzhalle gegangen waren.
Was hätte er auch sagen sollen? Es hätte ja doch keine Worte gegeben, welche sie hätten aufmuntern können und selbst wenn, dann hätte sie nicht gewollt, dass Voldemort sie spräche. Er war ihre rettende Kälte und sie wollte nicht mehr Wärme von ihm, als das Feuer, welches er in ihr entfachen konnte. Sie brauchte seine Kälte, sie gefror den brennenden Schmerz in ihr und liess sie das Schreckliche für einen Moment vergessen, als würde es unter einer Schicht frischen, weichen Schnees verschwinden.
„Ich habe euch alle zusammengerufen um zu erfahren, wie es um meine Pläne steht. Ich will wissen, was ihr erreicht habt…“
Die Todesser regten sich und manche flüsterten nervös miteinander. Durch ihr Haar hindurch sah Leonie für einen Moment das Gesicht von Bellatrix Lestrange, das gerade vom flackernden Schein einer Kerze erhellt wurde. Ihre Augen trafen Leonies und ihr war, als flösse die Todesserin ihr Gift ein. Dennoch hielt Leonie ihr stand, bis sie schliesslich die Augen von ihr wandte und ihren Blick auf Voldemort ruhen liess.
Er hatte eine Hand auf der Armlehne seines Stuhls und mit der anderen liess er seinen Zauberstab nutzlos durch die Luft wirbeln. Er fixierte Rookwood und bedeutete ihm näher zu treten.
Rookwood kam dem Befehl nach und fiel vor Voldemort auf die Knie.
„Nun, Rookwood… sag mir,wie weit ihr im Ministerium seit!“
„H-herr… Wir- ich meine… I-ich habe drei wichtige Mitglieder des Zaubergramots mit dem Imperius belegt u-und nun wa-warte ich auf eine Gelegenheit um-“
„Habe ich dir nicht vor einer Woche gesagt, du sollst dich sofort um den Minister kümmern? Muss man dir denn alles dreimal sagen?!“
„B-bitte Herr! Ich, weiss! A-aber da ist so viel Personal und so viele Schutzzauber und-“
„Schweig!“
Voldemort hob drohend den Zauberstab und Rookwood verstummte verängstigt.
Leonie hob den Kopf und strich sich ihr Haar aus dem Gesicht. Voldemort verhielt sich gegenüber den Todessern wie immer, dann sollte auch sie das tun. Sie wollte nicht, dass die anderen glaubten, sie sei schwach oder verletzlich geworden. Und ausserdem… Sie stand hier neben Voldemort… Sollte sie sich da nicht etwas selbstbewusster verhalten? Was kümmerte es sie, was die anderen dachten? Sie würden keine Fragen stellen, das würde Voldemort nicht zulassen. Aber Leonie wusste, dass sie nicht Angst hatte Bellatrix, Snape, Rodolphus oder vielleicht Dolohow ins Gesicht zu sehen, nein, sie wusste nicht, wie sie reagieren würde, wenn sie ihn sehen müsste. Und doch war er der erste, nach dem ihre Augen suchten und als ihr Blick auf ihn fiel, spürte sie, dass sie es ertragen konnte. Er würde nicht mit ihr sprechen, er würde sich ihr nicht nähern und er würde sie nicht berühren können.
Er hatte Recht gehabt sie zu verlassen, das wusste sie. Sie war nicht gut genug für ihn, sie hatte ihn betrogen und verletzt und doch… Sie wollte den Schmerz nicht mehr fühlen, auch wenn sie ihn verdient hatte.
Leonie streckte langsam die Hand aus und stiess damit gegen das Holz von Voldemorts Stuhllehne. Sie trat einen Schritt dichter an den Stuhl heran und ihre Hand verkrampfte sich Halt suchend um das glatte, dunkle Holz. Sie fĂĽhlte, wie die Leere in ihr zurĂĽckkehrte, als sich ihre Blicke endlich trafen.
Draco schaute ihr direkt in die Augen und sein Gesicht war dabei eine enttäuschte, abweisende Maske mit zusammengekniffenen Lippen und beinahe spöttisch gerecktem, spitzen Kinn. Der Glanz in seinen Augen, den sie immer darin erkannt hatte, wenn er sie angesehen hatte, war verschwunden. Er wandte den Kopf ab und Leonie wusste, dass er sie niemals wieder freiwillig ansehen wollte.
Ihre Hand umklammerte noch immer die Stuhllehne, ihre Knöchel traten weiss hervor und sie nahm gar nicht richtig wahr, wie Voldemort sie vorbeugte, seinen Zauberstab schwang und Rookwood einen Schrei ausstiess.
Leonies Herz, von welchem sie nicht geglaubt hätte, dass sie es jemals wieder fühlen würde, hämmerte schmerzhaft gegen ihre Brust und sie hörte wieder Dracos Worte:

„Solange ich zusehen muss, wie du Voldemort küsst, neben ihm stehst und dich von ihm umgarnen lässt, solange kann ich dich nicht sehen, Leonie.“

„ROOKWOOD!“, donnerte Voldemort, „Warum hast du dich nicht um die Minister gekümmert, wie ich es verlangt habe?!“
„Herr, ich habe es versucht! Wirklich! Herr, bitte-“, wimmerte der Todesser und krümmte sich vor Schmerzen.
„Weißt du wie viel Zeit wir verloren haben? Glaubst du der Orden des Phönix schläft? Sie schützen nicht nur Potter, sie schützen das Ministerium! Und wenn wir nicht an das Ministerium kommen, dann auch nicht an Potter! Und auch an sonst nichts! Ist das so schwer zu verstehen?!“
„H-herr!“
„Was ist so schwer daran den Minister zu erledigen? Sag mir das, Rookwood!“
„All die Auroren… u-und wir waren nur zu zweit! U-und der Vielsafttrank hat nicht gereicht, sie würden mich irgendwann erkennen!“
„Tatsächlich? Das weiss ich selbst! Im Gegensatz zu dir, denke ich nach, Rookwood! Was denkst du, warum ich ausdrücklich befohlen habe, dass ihr schnell handelt?!“
„Herr, Herr es tut mir leid!“
„Das nützt mir nichts, Rookwood!“
Leonie konnte nicht mehr länger einfach nur zuhören, sie musste etwas tun, sie musste sich ablenken, unbedingt.
„Warum habt ihr nicht einfach zuerst das Aurorenbüro ausgeschaltet? Warum habt ihr nicht die mit dem Imperius belegt? Ihr hättet direkt zu Scrimgeour spazieren können!“, entfuhr es ihr und sie kniff die Lippen zusammen, als sie bemerkte, dass sie Voldemort ins Wort gefallen war. Er starrte sie an.
„Ich… verzeiht mir, Herr“, sie wollte zurück in den Schatten weichen, aber Voldemort bekam sie am Handgelenk zu fassen und zog sie zurück.
„Leonie, du hast Recht… Sag es ihm!“, er deutete auf Rookwood.
Leonie blickte auf den Mann hinab, der zu ihren Füssen kauerte und dabei fiel ihr auf, dass sie nicht das geringste Mitleid für ihn empfand. Warum auch? Er gehörte zu jenen, die Voldemort nachliefen und ihn vollschleimten, nur um dann ein Bisschen von seiner Macht, von seinem Ruhm abzubekommen. Sie verabscheute Rookwood und all die anderen, die Voldemort nachliefen wie gehorsame Schosshündchen und ihm sagten, wie wunderbar er doch war, obwohl auch er Fehler beging, von denen er sehr wohl wusste. Er brauchte diese Todesser nicht, sie waren nur Mittel zum Zweck, wehrlose Figuren, die er wie ein Schachspieler nach seinem Gutdünken über sein Spielfeld ziehen liess. Keiner von ihnen war wirklich mächtig, keinen von ihnen brauchte er.
Warum sollte sie Mitleid fĂĽr diese armseligen Kreaturen empfinden, die hier vor ihr standen, zu ihr aufblickten und hofften einmal an ihrer Stelle zu stehen? Sie hatten keine Ahnung, sie wusste nicht was sie wirklich taten. Sie hofften durch Treue Ansehen zu gewinnen, sie alle mit ihrem Wahn von reinem Blut, Treue gegenĂĽber dem Dunklen Lord und ewiger Bereitschaft ihm Gehorsam zu leisten.
Leonie blickte in ihre Gesichter. Sie alle… sie glaubten das Richtige zu tun, glaubten Voldemort wichtig zu sein. Es war eine Illusion, ein Traum, ein Wunschdenken, nichts weiter. Keiner von ihnen war Voldemort wichtig, er hätte ihre Leben verkauft wie ein paar wertlose Kartoffeln nur um sein eigenes Überleben zu sichern. Sie bettelten und flehten ihn an, wenn er sie bestrafte. Und er sollte Mitleid empfinden? Warum? Sie hatten ihren Weg gewählt, sie brauchten kein Mitleid.
Leonie erschrak über diese Erkenntnis, sie hätte nie geglaubt eines Tages zu verstehen, warum es einem egal sein könnte, was mit Bekannten geschah. Wenn sie so über die Todesser dachte und wenn Voldemort vielleicht wirklich das Selbe tat, was dachte er dann erst über sie? Warum wollte er sie an seiner Seite? Was bedeutete sie ihm?
Nichts… Er brauchte niemanden, überhaupt niemanden. Oder vielleicht doch?
„Rookwood“, Leonie schob ihre Gedanken beiseite und sprach nun zu dem Todesser, „Es wäre ganz einfach gewesen an Scrimgeour ranzukommen. Du hättest es vielleicht sogar alleine geschafft… Du hättest nur die Auroren mit dem Imperiusfluch belegen oder sie einfach ausschalten müssen. Sie sind für den Schutz des Ministers und des Ministeriums zuständig, unter ihnen befinden sich zum Teil sogar Mitglieder des Phönix Ordens. Wenn du sie erledigt hättest, wäre dein Weg zu Scrimgeour frei gewesen. Du hättest ihn mit einem Imperius belegen oder ihn töten können und das Ministerium würde nun dem Dunklen Lord gehören. Dafür hättest du bei sauberer Arbeit gerade mal einen Tag gebraucht.“
„Zu dumm, dass man Rookwood aber auch immer alles sagen muss!“, zischte Voldemort, „Aber warum eigentlich nicht… Ich würde zu gerne sehen, wie er diese Art meines Auftrags ausführt. Ich gebe dir noch eine Chance Rookwood, deine letzte… Ich will den Minister und zwar tot!“
„Herr, ich danke Euch! Ich werde mich anstrengen! Danke, Herr!“
„Bedank dich bei Leonie… ohne ihren Einfall würdest du jetzt nicht mehr fähig sein mir zu danken…“
Rookwood rappelte sich auf und stolperte zurück auf seinen Platz. Die anderen Todesser begannen wieder zu murmeln. Wer sollte der nächste sein?
Plötzlich spürte Leonie, wie Voldemorts Geist leicht den ihren berührte. Offenbar hatte sie für einen Moment vergessen ihre Okklumentik aufrecht zu erhalten.
Oder er versuchte einfach nur mit ihr zu sprechen, wie er es mit jedem tun konnte.
„Wie reizend von dir ihm zu helfen…“
„Ihr hättet mich daran hindern können.“
„Warum? Ich hätte ihn ja doch noch einmal in Ministerium gehen lassen. Eine letzte Chance… Ha, wie oft ich ihm das wohl schon gesagt habe?“
„Das scheint Euch Spass zu machen.“
„Aah, du wirst frech Prinzessin… Was habe ich dir gesagt?“
„Dass ich meine Zunge hüten soll? Ich benutze sie doch gar nicht!“
Ein Blitz von Schmerz durchzuckte sie und ihre Narbe ziepte unangenehm.
„Lass das… Ich brauche keine derartigen Bemerkungen. Obwohl… Aah, du lenkst dich ab, nicht wahr?“
„Weshalb sollte ich mich ablenken wollen?“
„Weil er dich verletzt hat… Es tut weh, nicht? Aah, ich sehe die Wunde in deiner Seele…“
„Warum sprecht Ihr überhaupt mit mir? Was soll ich tun?“
„Ich will, dass du die Gedanken der Anwesende überprüfst. Nur die Oberflächlichen. Verräter erkennt man schnell…“
Voldemort zog sich zurĂĽck und Leonie sah wie er sich wieder in seinem Stuhl zurĂĽcklehnte.
„Wie Ihr wollt…“, flüsterte sie und begann in die Gedanken jedes einzelnen einzudringen.
Dabei hatte sie wieder ihre Hand auf Voldemorts Stuhl gelegt und wer nicht wusste, was sie tat, hätte geglaubt, dass sie einfach nur da stand, wie eine hübsche Dekoration, vollkommen reg- und ausdruckslos.
Voldemort unterdessen befragte weitere Todesser und liess Leonie in Ruhe ihren Auftrag erfüllen. Als sie bei Draco ankam, übersprang sie ihn. Sie konnte es nicht über sich bringen seine Gedanken zu lesen. Sie wollte nicht wissen, was er dachte oder fühlte. Und sie wollte ihn nicht noch mehr verraten… Aber vor Lucius Malfoy schreckte sie nicht zurück und was sie dort sah, erstaunte sie.
Lucius versuchte mit aller Kraft seine Nervosität zu unterdrücken, er wusste, wie schwach er in Okklumentik war und, dass dem Dunklen Lord niemals verborgen blieb, was er dachte. Aber immer wieder blitze das Bild einer alten Frau in einem Verliess in seinen Gedanken auf und Leonie erkannte sie schliesslich.
Es war Serena Shipley und sie sass offenbar in einem Verliess hier in der Burg. Aber warum?
Sie zog sich aus Lucius Gedanken zurĂĽck und beugte sie zu Voldemort hinunter.
Ihr Haar fiel ihm auf die Schulter, doch keiner schien zu bemerken, dass sie sich näher an ihn herangebeugt hatte und so flüsterte sie:
„Interessante Neuigkeiten…“
„Wirklich? Erzähl…“
Sie wollte wieder etwas zurückweichen, doch er legte seine Hand auf die ihre, mit der sie sich auf die Armlehne gestützt hatte und hielt sie fest. Leonie blickte auf, die Todesser waren alle mit ihren eigenen geflüsterten Gesprächen beschäftigt, nur Bellatrix hatte vielleicht etwas gesehen, aber sie drehte sich gerade Rodolphus zu und begann wild zu gestikulieren.
„Erzähl, oder willst du meine Neugierde fühlen?“
Wieder ziepte ihre Narbe, doch zugleich spürte sie, wie sein Daumen sanft über ihren Handrücken strich und wieder war es da, das berauschende, unbeschreibliche Feuer…
„Ich habe Lucius' Gedanken gelesen. Habt Ihr ihm zufällig den Auftrag gegeben eine alte Frau einzusperren?“
„Was? Wie kommst du darauf? Er sollte sie töten!“
„Also doch… Es ist Serena Shipley, nicht wahr?“
„Das solltest du nicht erfahren…“
„Zu spät, sie sitzt in einem Verliess hier in der Burg.“
„Dieser Idiot! Ich habe ihm befohlen, sie zu töten! Kann denn niemand etwas richtig machen?!“
Sein Daumen hielt in seiner streichelnden Bewegung inne und Voldemort sah sie nachdenklich von der Seite her an.
„Gut gemacht… Dann werde ich sie töten… vielleicht ist das eine gute Gelegenheit… Du kennst sie ja bereits. Dass ich mich jetzt noch mit ihr herumschlagen muss… ich dachte ich würde sie endlich los sein…“
Leonie erwiderte nichts darauf. Voldemort hatte Lenoras beste Freundin wohl nie sonderlich gemocht. Aber sie hatte auch allgemein den Ruf in ihrer Schulzeit gerne Klatsch verbreitet zu haben.
Seine Hand gab ihre frei und Leonie nahm sie von der Armlehne und stellte sich wieder aufrecht neben den Stuhl.
„Lucius… komm her…“
Lucius zuckte zusammen, sah Draco kurz an und schritt dann zwischen den anderen Todessern entlang auf Voldemort zu.
„Bleib stehen! Ich will, dass du in den Kerker gehst und mir Serena Shipley holst! Na los! Wenn du schon nicht fähig bist sie zu töten, dann kannst du sie zumindest herbringen!“
„J-ja, Herr“, Lucius machte eine ungelenke Verbeugung und hastete dann wieder zurück, aus der Flügeltür und verschwand.
„Immer muss man alles selber machen…“, murmelte Voldemort und strich Leonie, die dicht neben ihm stand, dabei gedankenverloren über den Arm und hielt für einen kurzen Moment inne, als er das kalte Gold des Armreifs berührte. Leonie wusste nicht, ob sie es sich nur einbildete, aber ihr war, als sähe sie für einen kurzen Augenblick einen Hauch von Schmerz in seinen Augen.

*

Serena stolperte verwirrt durch die grosse FlĂĽgeltĂĽr, hinter der eine grosse Halle lag und starrte in die erstaunten Gesichter einiger Todesser, die sich zur linken und rechten Seite der Halle aufgestellt hatten. Der Todesser hinter ihr, Lucius Malfoy, hatte ihr befohlen ihm zu folgen. Ob sie nun auf Ihn-dessen-Name-nicht-genannt-werden-durfte treffen wĂĽrde? Wie sollte sie sich verhalten? WĂĽrde er ĂĽberhaupt mit ihr sprechen?
Aber sie wollte es… Sie hatte ein langes, grösstenteils schönes Leben geführt, sie war bereit zu sterben, wenn sie dafür endlich die Wahrheit erfuhr…
Tom Volorst Riddle…
Konnte er es wirklich sein? Lucius stiess ihr seinen Zauberstab in den Rücken und sie ging weiter, zwischen den Reihen der Todesser hindurch und auf das Kopfende der Halle zu, wo ein Mann auf einem Stuhl sass. Serenas Augen waren längst nicht mehr die besten und so verschlug es ihr erst den Atem, als sie direkt vor ihm stand.
„Serena Shipley… oder nein, Serena McDarwin, nicht wahr?“, die eisige, hohe Stimme liess sie erschaudern und sie musste den Blick abwenden, als die glühenden, roten Augen ihr Gesicht musterten. Keine der Erzählungen hatte gelogen. Er war schrecklicher, als alles, das sie je in ihrem Leben gesehen hatte. Die dünnen Lippen, verzogen zu einem höhnischen Lächeln, die platte Nase mit Schlitzen als Löchern, welche gleichmässig die Luft ein- und ausatmete, die langfingrige Hand, die den dunklen Zauberstab hielt… Ihn anzusehen war, als blickte man einem Albtraum ins Herz. Serena spürte, wie ihr Mund trocken und ihre Knie weich wurden. Sie hatte Angst, auch wenn sie sich nicht vor dem Tod fürchtete, dann vor seinem Anblick.
Tom Volorst Riddle…
Das Bild des hübschen, dunkelhaarigen Jungen, Hand in Hand mit ihrer besten Freundin verblasse in ihrem Kopf. Es war, als hätte es ihn niemals gegeben. Dies hier war Lord Voldemort und nur er, denn er hatte seine Vergangenheit längst abgelegt. Oder vielleicht nicht? Serena zwang sich nicht zu schreien, als sie die junge Frau zu seiner Rechten bemerkte, die mit ausdruckslosem Gesicht auf sie hinabsah. Die spitze Nase, die blasse Haut, das offene, braune Haar… War es denn möglich…? Aber nein, sie konnte es nicht sein! Sie war tot! Sie war tot!
„Nun, Serena… Ich habe Lucius beauftragt dich zu töten. Warum hat er dir doch gewiss gesagt? Aber leider war er offenbar zu dumm“, Voldemort warf Lucius einen äusserst grauenvollen Blick zu, „seinen Auftrag zu meiner Befriedigung auszufühlen. Zu seiner Verteidigung sagt er, dass du zu mir wolltest… Ob ich das glauben kann?“
Serena wusste, dass sie nichts zu verlieren hatte. Sie hatte keine Familie mehr, die er bedrohen konnte, ihre Kinder waren längst erwachsen und allesamt im Ausland, ihr Mann war tot und die meisten ihrer alten Freunde ebenso. Sie konnte nur ihr eigenes Leben verlieren und sie war sich sicher, dass sie das sowieso bald tun würde. Also nahm sie ihren Mut zusammen und liess sich darauf ein mit ihm zu sprechen.
„Er hat E-euch nicht belogen. Ich wollte mit d-Euch sprechen.“
„Nun stellt sich also die Frage worüber?“, Voldemort neigte den Kopf etwas zur Seite und sah sie erwartungsvoll an.
Serena versuchte etwas zu sagen, aber sie musste sich immer wieder zwingen nicht die junge Frau an seiner Seite anzustarren. Warum kam sie ihr so bekannt vor? Sie konnte es nicht sein!
„Lenora…“, flüsterte sie und wusste zugleich, dass auch Voldemort daran gedacht hatte.
„Warum willst mit mir über eine tote Schülerin sprechen, Serena? Nicht viele Menschen interessieren sich für solche Themen.“
„A-aber… Ich… Ich möchte die Wahrheit erfahren!“
„Die Wahrheit? Und inwiefern glaubst du, dass ich dir dabei helfen könnte?“
„Weil nur Ihr es wisst! Weil nur Ihr mir sagen könnt, ob Ihr der Mörder wart!“
Die Todesser waren allesamt verstummt und lauschten interessiert dem Gespräch. Serena sah, wie die Frau neben Voldemort kurz die Augen schloss und sich ihre Hände verkrampften.
„Ich, der Mörder? Ich soll der Mörder von Lenora Pevensie gewesen sein? Tatsächlich? Wie kommst du darauf?“
„W-weil es die einzige mögliche Erklärung für ihren plötzlichen Tod ist!“
„Und das Monster…“
„…wurde von Euch befehligt! Das weiss ich!“, rief Serena wütend.
Warum gab er es nicht einfach zu? Er war Lord Voldemort, was spielte es schon fĂĽr eine Rolle, wenn er sich einen Mord mehr eingestand?
„Du bist eine kluge Frau, Serena… Hättest du doch bloss auch in deiner Schulzeit nachgedacht…“
„Ihr habt es geplant?!“
„Ja“, antwortete Voldemort und seine Augen verengten sich, „Aber es wäre nicht nötig gewesen!“
„Warum habt Ihr es dann getan? Wieso? Warum konntet Ihr Lenora nicht einfach leben lassen? Sie liebte das Leben! Mein Gott, sie hat Euch geliebt!“, schrie Serena jetzt.
Sie konnte es noch immer nicht verstehen. Sie wollte es einfach nicht verstehen. Wie hatte er das tun können? Hatte er sie die ganze Zeit nur belogen? Hatte er sie wirklich so sehr verletzt? Wieso nur?
„Ah…“, machte plötzlich die Frau neben Voldemort und drückte sich ihre Hände vors Gesicht, „bitte… aufhören… bitte…“
Dann schien sie auf einmal alle Kraft zu verlassen und sie brach neben Voldemort zusammen.
„Leonie!“, kreischte er und erhob sich, den Zauberstab auf Serena gerichtet.
Serena war, als gefriere ihr Körper zu Eis und das lag nicht allein an der kalten Aura in dieser Halle. Nein, sie hatte die Frau erkannt. Es war Leonie Potter, die Schwester von Harry Potter und sie lag zitternd und keuchen auf dem Steinboden.

*

Leonie spürte die Leere in sich, den brennenden Schmerz, die klaffende Wunde und das Eis, welches sie kühlen sollte, war nicht da. Es war so weit entfernt, sie konnte es nicht erreichen. Diese Frau, Serena, sie zerstörte sie, sie zerstörte sie! Warum sah das denn keiner? Konnte denn niemand sehen, wie sehr sie litt? Sie ertrug es nicht zu hören, dass er eine andere geliebt hatte, auch wenn sie das wusste. Sie konnte es nicht ertragen zu hören, wie er über sie sprach, wie er ohne jegliche Reue über den Mord an ihr sprach. Bedeutete ihm denn niemand irgendetwas? Würde er sie auch einfach eiskalt ermorden? Wollte sie das etwa sogar? Sie hatte doch keinen Grund mehr zu leben…
Draco…
Er war weg, für immer. Er wollte sie nicht mehr, es interessierte ihn nicht, dass sie hier lag und dem Sterben nahe war. Der Schmerz in ihr war so stark, so unendlich… Sie war wie ein Schmetterling, welchem die Flügel herausgerissen worden waren und dessen geschundener Leib nun auf der Erde lag.

Der Basilisk hob seinen Kopf und schnüffelte. Nein! Er konnte sie noch immer riechen! Was sollte sie denn nur tun? Voller Panik hastete sie zwischen den Säulen entlang auf den Eingang der Kammer zu.
„Wer ist da? Wer bist du?“, seine Stimme hallte durch den feuchten Raum.
Sie konnte ihm nicht antworten, sie konnte nur rennen und versuchen den Schmerz zu vergessen. Er hatte sie belogen, betrogen und verraten. Warum?
Der Basilisk stiess zu.

Leonie schrie leise auf. Sie wollte diese Erinnerungen nicht sehen. Sie gehörten nicht ihr, das waren nicht die ihren! Oder doch? War das etwa sie? Konnte das ihr Schmerz sein? Es fühlte sich genauso an…

Er umarmte sie und strich ihr tröstend übers Haar.
„Was ist los? Was hat meiner Prinzessin Angst gemacht?“
„D-du… Warum tust du das?“
In seinen Augen lag ein seltsamer Ausdruck. Konnte es denn Reue sein?

Der Armreif fühlte sich kalt an. Sie wollte ihn nicht mehr tragen, jetzt da sie wusste, dass nur er ihm etwas bedeutete. Aber sie konnte ihn ihm auch nicht einfach geben. Er hatte sie zu sehr verletzt. Sie vertraute ihm nicht mehr. Horkruxe… Was sollte das?

„Leonie!“, Voldemorts Stimme klang seltsam fern. Sie brauchte ihre ganze Konzentration um ihn hören zu können.
„Steh auf, Leonie!“
Aufstehen? Warum? Wie denn? Und warum nannte er sie Leonie?
„Leonie!“

„Lenora! Lenora! LENORA!“, ihr Schrei übertönte seinen verzweifelten Ruf. Sie jagte einen Lichtblitz auf den Basilisken und das Monster kreischte.
„Lenora!“

„Serena…“
Die Erinnerungen erstarben. Aber die Hand, die sie da vor sich sah, war nicht die ihre. Die Augen, die nach der alten Frau ihr gegenüber suchten, konnten nicht die ihren sein. Sie roch anders, sie bewegte sich anders, sie sprach anders. Dieses Blut in ihren Adern, es konnte nicht das ihre sein, genauso wenig wie das Herz, welches so heftig gegen ihre Brust schlug. Wie hatte sie das gemacht? Warum? Sie hatte das nicht gewollt, wirklich nicht! Aber sie konnte doch nicht zusehen, wie Leonie an diesen Erinnerungen zerbrach… Sie konnte nicht zulassen, dass sie um Tom weinte, wo sie doch Draco so liebte…
Voldemort liess langsam seinen Zauberstab sinken. Er wich vor ihr zurĂĽck, aber Serena kam auf sie zugestĂĽrzt.
„Nein! Das ist nicht möglich! Lenora! Lenora!“
Sie fiel ihr um den Hals und drĂĽckte sie an sich, wie eine Mutter, die ihr lange verloren geglaubtes Kind wiederfand.
Ihre blauen Augen waren mit Tränen gefüllt, die ihr eine nach der anderen über die runzligen Wangen perlten.
„Ich verstehe nicht… Erklär mir das! Lenora… oh, du bist da!“, sie begann zu schluchzen.
Aber sie war doch gar nicht Lenora! Sie war doch nur ein winziger Teil ihrer Seele, zurückgeblieben um Tom zu zerstören. Warum hatte sie sich Leonies Körper bemächtigt? Tat sie damit nicht das Selbe wie Tom? Sie benutzte Leonie…
Sie drehte den Kopf und schaute auf zu Tom, der nun Voldemort war und sie, scheinbar völlig erstaunt, ebenfalls ansah.
„Tom…“, sie sprach leise, aber sie wusste, dass er sie hören konnte.
Er richtete den Zauberstab auf sie.
„Wie hast du das geschafft? Ich habe dich getötet! Du bist tot!“
„Ja… aber selbst du kennst noch nicht alle Geheimnisse der Magie, Tom…“
„Nenn mich nicht…! Verschwinde! Nein! Verschwinde!“, kreischte er wütend und die Todesser rückten angsterfüllt näher zusammen.
„Warum hast du mich getötet?“, sie fragte ihn, was sie ihn schon immer hatte fragen wollen.
„Das weißt du. Du hättest dich mir nicht widersetzten sollen!“
„Hast du es denn nie bereut?! Habe ich dir denn wirklich gar nichts bedeutet?“
Er sagte nichts.
„Bitte… antworte mir… Tom…“
„Es ist vorbei, Lenora. Es ist geschehen und was der Vergangenheit angehört können wir nicht rückgängig machen.“
„Dann ist es also wahr… Es tut mir leid, Tom. Es tut mir leid, dass ich dich geliebt habe und dir im Weg stand. Es tut mir leid, dass ich dich noch immer liebe…“
Sie wusste, dass sie die Wahrheit sagte. Sie liebte ihn, sie würde ihn immer lieben, ganz gleich, wie viel Schmerz er ihr auch zufügte. Sie hatte ihn zerstören wollen, aber es ging einfach nicht. Aber wenn sie länger hierblieb, würde sie Leonie zerstören und das konnte sie auch nicht. Sie musste gehen.
„Geh, Lenora…“, sagte Voldemort und es klang gequält, „Gib ihr ihren Körper zurück.“
„Leonie, nicht wahr? Ist sie besser als ich?“
„Geh!“
Lenora fühlte, wie ihr eine heisse Träne über die Wange lief, die nicht die ihre war. Er wollte sie nicht. Er hatte sie wohl nie gewollt. Es hatte keinen Zweck, sie war tot und er lebte, sie konnte ja doch nicht bei ihm sein.

Ihr Ballkleid war scharlachrot und warf lange Falten, während sie gemächlich die Treppe herabstieg. Sein bewundernder Blick gefiel ihr. Er verneigte sich vor ihr und küsste ihre Hand. Seine Lippen fühlten sich warm an… Ja, sie wusste, dass sie ihn mochte. Aber das durfte sie nicht! Was würde der Dunkle Lord nur von ihr denken?

Seine grauen Augen waren so tief, sie wünschte, sie möge darin versinken… Er küsste sie zärtlich und seine Wärme war angenehm und schützend. Sie vergass das unangenehme Ziepen ihrer Narbe für einen Augenblick.

„Leonie… Leonie, ich liebe dich.“
Er strich ihr das Haar aus dem Gesicht und kĂĽsste ihren Hals, ihre Wangen und ihre Stirn. Es fĂĽhlte sich so wunderbar an, sie fĂĽhlte sich geborgen.
„Leonie…Leonie.“

Lenora wich aus ihren Gedanken, aus ihren Gefühlen, aus ihrem Körper. Leonie wusste, dass sie es nicht absichtlich getan hatte, dass der Schmerz sie dazu getrieben hatte. Doch sie war froh zu wissen, dass ihre Grosstante wieder in dem Kristall an ihrem Armreif schlummerte und Voldemort nichts davon wusste. Er durfte es nicht erfahren, niemals. Sie war vielleicht ihre letzte Chance… Ihre einzige Hoffnung, dass Draco ihr glaubte und Voldemort endlich starb…
„Avada Kedavra!“, seine hasserfüllte Stimme durchschnitt die Stille im Raum.
Das grĂĽne Licht flammte auf und alles erstrahlte in ihm.
Serena, die neben ihr gekniet hatte, lächelte traurig.
„Leb wohl…“
Dann wurden ihre Augen starr und sie sackte zur Seite, wie eine alte Marionette, deren Fäden durchschnitten worden waren.

„Das wäre geklärt“, sagte Voldemort kalt, „Todesser… Ich denke, dass ihr das nicht weiter interessant finden solltet.“
Er schwang seinen Zauberstab und Leonie erkannte, dass er ihre Gedächtnisse veränderte. Er wollte also nicht, dass sie von Lenora wussten… Das war ihr Recht.
„Rookwood, du kümmerst dich also um den Minister. Lucius, schaff ihre Leiche hier weg“, er deutete auf Serena, die tot neben Leonie lag, welche sich inzwischen aufgerichtet hatte.
„Snape, Bella ich will, dass ihr mit Greyback Kontakt aufnehmt, Er soll morgen zu mir kommen. Und wenn ihr schon dabei seid, dann möchte ich, dass ihr Louis davon in Kenntnis setzt, dass ich ihn und die anderen Vertreter seines Clans gerne hier begrüssen würde. Ihr könnt alle gehen.“
Die Todesser verbeugten sich ein letztes Mal, dann hasteten sie geschwind aus der Audienzhalle. Keiner von ihnen wĂĽrde sie je wieder an Lenora erinnern.
Leonie sah, wie Draco neben seinem Vater herging, der Serena neben sich herschweben liess. Er hatte alles gehört und gesehen, aber nun wusste er nichts mehr davon. Würde er ihr denn jemals glauben? Würde er jemals wieder mit ihr sprechen? Wohl kaum…
Die Flügeltür fiel hinter dem letzen Todesser zu und Leonie stand allein mit Voldemort in der Halle. Sie spürte plötzlich seine Hand auf ihrer Schulter, was hiess, dass er noch mit ihr sprechen wollte.
„Herr…“
„Hast du es bemerkt? Hast du bemerkt, was sie getan hat?“, fragte er leise.
„Natürlich habe ich das… Es war… unangenehm…“
„Ich verstehe nicht, wie sie es geschafft hat. Ich habe sie getötet!“
Er liess ihre Schulter los. Er stand dicht hinter ihr und Leonie hätte nur eine Hand etwas nach hinten strecken müssen um nach seiner zu greifen.
„Wie kann sie mich denn noch immer lieben?“, er stellte die Frage mehr sich selbst und so beschloss Leonie nicht zu antworten. Sie wollte es auch gar nicht.
„Ich weiss nicht, wie sie das getan hat. Ich hatte nie eine Verbindung zu ihr“, log Leonie.
Sie wusste sehr wohl von den Kräften des Armreifs.
„Es spielt keine Rolle…“, meinte Voldemort, „Sie wird nicht wiederkommen. Das war ihr Abschied, Leonie.“
„Aber-“
„Glaub mir, ich weiss, wie sie sich verabschiedet…“
Leonie wusste, dass er böse war, sie wusste, dass er sterben musste. Doch wenn sie eines gemeinsam hatten, dann war es der Schmerz. Voldemort musste einen Grund dafür haben, dass er zu dem geworden war, das er nun war. Und auch wenn es schrecklich war sich das einzugestehen, der Grund musste bei der Liebe liegen.
Was geschah denn mit einer Rose, deren Blüte starb? Ihre Blätter fielen auf die kalte Erde und zurückblieb nur der einsame Stiel voller Dornen.
Leonie streckte langsam die Hand nach hinten und fühlte seine kalte Haut unter ihren Fingern. Nur die Dornen blieben… Nur die Dornen, die den Stiel schützten… Sie strich über seine Hand und als er ihre nahm, da war sie sicher, dass noch ein Bisschen da war, ein kleines Bisschen von dieser schmerzenden Liebe, vielleicht auch nur von der unendlichen Reue, irgendwo tief in ihren blutenden Herzen.
Er küsste ihren Nacken und die Haut unter seinen Lippen prickelte. Das ersehnte Feuer war wieder da…
„So zerbrechlich…“, flüsterte er und schlang ihr die Arme um die Taille.
„So verletzlich…“, erwiderte sie leise und legte den Kopf in den Nacken um ihn ansehen zu können.
Ihre Lippen fanden sich und sie kĂĽssten sich lange, bis er sie losliess und ihr das Haar aus dem Gesicht strich.
„Geh und ruh dich endlich aus, Leonie…“
„Ja…“
„Morgen kümmern wir uns um die Werwölfe, ich will dich sehen.“
„Ja, ich werde da sein.“
„Gut…“
Sie verliess die Audienzhalle und stieg hinauf in den dritten Stock um schlafen zu gehen. Er hatte Recht, sie musste sich ausruhen. Vielleicht half ihr der Schlaf, die Wunden zu heilen. Noch waren nicht alle ihre Blütenblätter gefallen und ihre Dornen waren längst nicht so lang wie die seinen.
Voldemort hatte Lenora getötet. Als Leonie jedoch in ihr Bett stieg und sich zudeckte, da wurde ihr auf einmal bewusst, dass er es nicht gewollt hatte.


~*~


Hallo! ^-^

Ich lasse mal wieder was von mir hören.. äh, ich meine lesen und hoffe, dass es euch gefällt!
Ich weiss jetzt nicht was ich noch gross erzählen soll.
Ich hoffe, dass ich demnächst mal Zeit finde für das 24. Kapitel, ansonsten kommt es bestimmt gegen Weihnachten. Also, bis bald! And don't forget to leave me a comment. xD

Eure Noble

@Longbottom: Du hast Recht, so gut wie das 21., das kriege ich irgendwie nicht mehr hin. Das war sowieso irgendwie der Höhepunkt der Geschichte. ^^ Aber bald sollte es wieder "Kopf-Kino" Chaps mit Action geben. xD Viel Spass weiterhin!

@Ginny_Malfoy: Bellatrix ist zwar nicht allzu sehr ausgerastet, aber wahrscheinlich wird das noch kommen... Sie realiesiert das Ganze halt noch nicht so. xD Irgendwie... ich muss sagen, dass ich Voldemort so auch mag. Leonie liebt Draco zwar wirklich, aber eigentlich ist sie geradezu fĂĽr Voldemort geschaffen... lol Du wirst ja sehen, wie sich das alles entwickelt...

@Myrte: Ich muss noch immer lachen, wenn ich eure Reaktionen sehe und vergleiche. Manche lieben Voldemort geradezu und andere verzeihen es Leonie wohl nie... (oder auch mir nicht lol) Joa, sie hat ihn sich gekrallt, oder er hat sie so zu sagen verführt... Sie haben auf alle Fälle ne seltsame Beziehung... oO Uha, nein Sex werden sie ganz sicher nicht haben. Ich glaube nicht, dass das nötig ist. *vor dem PC kaputtlach* Ich stelle mir gerade vor, wie ich das beschreiben sollte. o__o *noch mehr lachanfälle* Nein, das geht einfach nicht... ^^"

KingsleyS: Ich muss zugeben, dass ich ewig an dem Kapitel gefeilt habe... Draco und Leonies Trennung... Das hat mich Nerven gekostet, bis ich ein einigermassen zufriedenstellendes Gespräch hatte. Aber es scheint sich gelohnt zu haben. Danke! ^^

@Harrys MauzZ: Ja, am besten schreiben kann ich auch in den Ferien. ^^ Da muss ich dir Recht geben! Irgendwie bekomme ich mit Black war immer mehr Übung, also danach werde ich das FF schreiben bestimmt nicht aufgeben, ich hab schon wieder Ideen. xDD *meine Ideenfabrik ausschalten muss* lol Leonies Gefühle kann ich wahrscheinlich am besten beschreiben, weil sie mein eigener Charakter ist und da ist auch viel von mir mit eingeflossen, da muss ich dir wieder Recht geben. xD Ich hab zwar eigentlich nie so was schlimmes erlebt, aber ich kann mir bei Leonie einfach genau vorstellen, wie sie reagiert und so. oO Das ist seltsam, als wäre sie ein Teil von mir geworden oder so. ^^"

@Leonie Malfoy: Warum ich Draco das antue? Naja, irgendjemand muss ja der Fussabtreter sein. loooool Nein, es ist einfach realistisch... Wäre doch langweilig, wenn es ihm gut gehen würde. xD Und, ja ich kann ihm noch was absolut schreckliches antun... aber ich verrate es dir nicht. lol

@Leonie Potter: Beta! *knuffel* Tjoa, das ist wohl sein Schicksal... Zufälle... die bösen Zufälle müssen nun mal sein, wie wir in Krimi gelernt haben. *muahaha* Aber ich glaube jetzt muss ich damit aufhören, sonst ist es nicht mehr lustig. oO

@granger91: Danke! ^^ *verneig* Äh, ich bin gerade unkreativ und weiss nicht was ich schreiben soll... Hm... Uha, wir haben zu viele PNs, da fällt mir bei den Kommis nichts mehr ein. lol


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