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Fanfiction

Black war - Lord and Lady Teil II: Black tears

von Noble Scarlet

Die strahlende Sonne war hinter den grauen Massen unzähliger Regenwolken verschwunden, die den Himmel wieder für sich in Besitz genommen hatten. Die Korridore der Burg waren finster und die Kerzen, welche entzündet worden waren um etwas mehr Licht zu spenden, flackerten in dem kalten Luftzug, der durch die Korridore fegte und Leonies offene Haar durcheinander wirbelte. Sie schritt zügig durch die Flure auf der Suche nach ihrem Zimmer, von dem sie nicht wusste wo es war und von dem sie wusste, dass sie es gar nicht erst betreten wollte. Sie würde sich nicht ausruhen, sie konnte sich nicht ausruhen, nicht jetzt, nachdem all diese Dinge geschehen waren.
Sie hatte sich selbst die Arme um den Leib geschlungen und klammerte sich an ihren eigenen Körper, mit der Hoffnung, ihr sterbendes Herz noch ein paar Stunden zusammenhalten zu können.
Wo war er nur? Wenn sie ihn nur finden könnte, wenn sie es ihm nur erklären könnte. Wenn er doch jetzt bloss bei ihr wäre!
Leonie blieb stehen und sah, dass vor ihr der Korridor an einer grossen Eichentür endete. Zu ihrer Linken und Rechten waren massive Steinwände, an denen Fackeln brannten und lange Schatten auf den Boden warfen.
Wohin führte diese Tür? Sie war nie zuvor hier gewesen. Aber was spielte es denn für eine Rolle, wollte sie sich wirklich Gedanken über eine Tür machen, wo doch ihr Herz dem Zersplittern nahe war und ihr Körper zitterte, als stünde sie in den eisigen Weiten der Antarktis? Nein… Leonie wusste, dass sie nicht mehr lange Zeit hatte, bis sie das bisschen Beherrschung, das noch übrig war, auch noch verlieren und zusammenbrechen würde. Sie musste ihn finden, sie musste ihn sprechen und zwar so schnell wie möglich.
Und plötzlich, als hätte sie ihn gerufen, sprang die Eichentür auf und er stand vor ihr.
Dracos Gesicht war blasser denn je, seine Augen waren rot gerändert und seine Haare klebten ihm wie flüssiges Silber, feucht auf dem Kopf. Die Tür, durch welche er soeben reingekommen war, musste wohl nach draussen führen, denn ein heftiger Windstoss fuhr herein und schlug sie mit einem Knall zu.
Dracos Umhang war nass und kleine Tropfen rannen sein Kinn hinab, den Hals entlang und tropften auf seine Brust. Es regnete draussen. Aber warum war er draussen gewesen? Warum hatte er die Burg verlassen? Durfte er das denn?
Sie standen nur da und sahen sich an. Leonie wusste nicht, wie sie wirkte mit ihrem offenen Haar und den eng um sich selbst geschlungenen Armen, doch es war ihr egal, denn als sie in seine grauen Augen sah und erkannte, dass sie hart wie Stein waren, da wusste sie, dass es ihn nicht einmal erweichen würde, wenn sie unschuldig wie eine Plastikpuppe vor ihm sässe und lächelte.
„Draco…“, es klang lahm, geradezu dümmlich.
Wie konnte sie glauben, dass der Klang seines Namens die Wut in ihm besänftigen könnte, wo es doch ihre Stimme war, die da sprach?
„Leonie“, sagte er knapp und ihr eigener Name bohrte sich wie eine Nadel tief in ihr bereits geschundenes Herz.
„Ich… ich möchte mit dir sprechen…“
„Ach, ja? Und worüber?“, er klang hart und zugleich trotzig.
„Über… ich… Bitte, Draco, hör mir zu!“
Er schĂĽttelte nur den Kopf und schickte sich an, an ihr vorbei zu gehen.
„Nein! Bleib hier! Bitte!“, Leonie bekam ihn am Arm zu fassen und er hielt an.
Dieses Mal waren es nicht seine Worte, sondern die Heftigkeit, mit der er ihr seinen Arm entriss, die Leonies Herz aufschreien liess. Sie konnte es kaum noch ertragen ihn so zu sehen, verwundet, wie ein von einem Jäger angeschossener Hirsch.
„Leonie, was willst du mir sagen? Bin ich es überhaupt würdig von dir angesprochen zu werden?!“
„Hör auf damit! Natürlich bist du das! Warum sollte es anders sein?!“
„Weil ich vielleicht nicht so hoch gestellt bin wie es Bellatrix oder Snape sind. Ich geniesse nicht seine Gunst und sein Vertrauen!“
„Was soll das denn heissen? Was spielt das für eine Rolle?“
„Oh, die Lady darf also mit Verrätern sprechen? Wie nett von ihm!“
Leonie starrte ihn entsetzt an. Wie konnte er das nur glauben? Wie konnte er nur so etwas zu ihr sagen?
„Draco… Das stimmt nicht! E-es ist nicht… es ist nicht wie du denkst!“
„Schön! Und wie ist es dann?“
„I-ich, ich wollte nicht-“
„Belüg mich nicht, Leonie! Hör endlich damit auf mich zu belügen! Ich habe euch gesehen! Ich habe alles mit angesehen! Ich habe gesehen, wie er nach deinen Haaren gegriffen hat, wie du ihm deine Hand auf die Schulter gelegt hast und wie ihr euch geküsst habt!“
„Draco, bitte-“
„Nein!“, Draco schrie ihr das Wort ins Gesicht und Leonie zuckte zurück, „Nein, Leonie! Ich brauche keine Erklärung, von niemandem! Ich habe euch gesehen, ich weiss jetzt warum er dich nie getötet hat und warum er dich überhaupt braucht! Es war doch von Anfang an klar, schon als ich dich das erste Mal mit ihm zusammen sah! Damals in Hogwarts, als er und die anderen Todesser gekommen sind um Harry zu töten, da hat er dich im Korridor gefoltert. Aber nein, er hat dich nicht einfach liegen lassen, wie es bei jedem anderen getan hätte, er hat dir seine Hand angeboten! Er hat dir geholfen! Auch das habe ich gesehen, aber ich war zu dumm, zu verblendet um zu erkennen, was da geschah! Er will dich! Er will nur dich und keine andere! Er will dich, er wollte dich schon immer und er wird dich immer wollen! Ich kann nichts dagegen tun, ich kann nur zusehen und hoffen, dass du nicht ihn sonder mich wählst! Und du… du hast dich entschieden, du hast ihn gewählt, Leonie.“
„Nein, Draco! Das ist nicht wahr, das wollte ich nicht, niemals!“, wie gerne wäre Leonie jetzt in Tränen ausgebrochen und hätte sich in seine Arme geflüchtet, doch sie wusste, dass er es nicht zulassen würde. Er würde sie wohl niemals wieder berühren wollen.
Als wäre sie eine Aussätzige, hielt er Abstand von ihr und schleuderte ihr all das an den Kopf, wovon sie nie gedacht hätte, dass er es jemals zu ihr sagen würde.
„Wenn du es nicht wolltest, warum hast du es dann getan?“
„Ich habe dir gesagt, dass ich mich fürchte! Ich habe dir gesagt, dass etwas nicht stimmt und dass ich einfach nicht weiss was mit mir geschieht! Ich weiss nicht wer ich bin, ich weiss nicht woher all diese Erinnerungen kommen!“, Leonie sah, dass ihn ihre verzweifelte Stimme nicht rührte, noch immer waren seine Augen hart.
„Nein, Leonie, lass das. Du weißt sehr wohl wer du bist und was hier geschieht. Wenn du glaubst, dass ich jetzt Mitleid habe, dann muss ich dich leider enttäuschen. Leonie, du hast mich betrogen und du hast wahrscheinlich keine Ahnung wie sehr du mich verletzt hast. Ich dachte, ich müsse sterben.“
„Draco…“, ihre Augen brannten.
„Ich kann es kaum ertragen, Leonie… Es tut so weh…“, er blickte zu Boden.
„Aber ich liebe dich!“, sie konnte nicht mehr, sie musste es ihm doch einfach sagen, „Draco, ich liebe dich! Glaubst du es ist einfacher für mich?! Ich weiss nicht, warum ich das getan habe! Ich zerbreche! Sieh doch, wie ich zerbreche! Oh, bitte sieh mich an, ich liebe dich und ich werde es immer tun! Bitte, glaub mir!“
Er sah auf, doch in seinem Gesicht war nichts als Trauer und Enttäuschung zu lesen.
„Nein, Leonie… Ich habe dir zu lange geglaubt. Es geht nicht mehr. Wenn du mich wirklich lieben würdest, dann hättest du nicht mit mir geschlafen und danach ihn geküsst!“
„Oh, nein…“, Leonie schüttelte den Kopf, „Nein, nein… Draco… es ist doch nicht deswegen! Ich… Das war nicht ich! Ich habe ihn nie geküsst! Das war nicht ich!“
„Und wer stand dann bitte dort mitten im Saal? Willst du mich jetzt auch noch für dumm verkaufen?!“
„Ja, ich weiss! Ich war dort, aber in meinem Kopf…“, sie presste sich die Hände gegen ihre Schläfen, „In meinem Kopf, das war nicht ich!“
„Lass das, Leonie. Die Geschichte würde dir nicht einmal ein Troll glauben!“
„Draco, das ist die Wahrheit! Bitte, glaub mir! Ich liebe dich!“
Er fuhr sich mit der Hand ĂĽbers Gesicht und schĂĽttelte den Kopf. Die Regentropfen auf seinem Haar glitzerten im Fackellicht wie tausende kleine Sterne.
„Nein…“, er sah sie noch einmal an, dann drehte er sich um und ging wieder zurück auf die Eichentür zu.
„Draco! Draco, wo willst du hin? Nein, warte!“, Leonie rannte ihm hinterher.
„Draco, lass es mich dir erklären! Es gibt eine Erklärung, du musst mir einfach glauben!“
„Hast du mich nicht verstanden, Leonie? Ich werde dir nicht glauben! Ich kann dir nicht glauben! Ich will keine Erklärung, nie wieder!“
„Aber es erklärt alles! Ich habe es dir nur nicht gesagt, weil ich Angst hatte dich zu gefährden! Es geht um den Armreif! Draco, ich weiss wie wir Voldemort besiegen können! Harry weiss es auch!“
„Wir?“, er drehte sich zu ihr um, „Ich habe dir gerade eben gesagt, dass ich keine Erklärung will. Spar sie dir, Leonie. Vielleicht kannst du sie dir ja für ihn aufheben und ihm sagen, warum du hier lauthals behauptest ihn besiegen zu können. Warum solltest du das tun wollen?“
„Aber, wir-“
„Es gibt kein Wir mehr, Leonie!“, schrie Draco und der Satz durchfuhr Leonies Kopf und schien doch nicht bei ihr anzukommen.
Sie verstand ihn nicht, sie konnte seinen Sinn nicht entziffern. Was hatte er denn zu bedeuten.
„Kein… kein wir?“, sie fühlte die heissen Tränen auf ihren Wangen und wusste, dass ihr Körper schneller reagierte als ihr Verstand.
„Ja! Es gibt nur doch dich und mich!“
„Aber… Draco… ich liebe dich…“
„Solange ich weiss, dass du Voldemort küsst und neben ihm stehst und dich von ihm umgarnen lässt, solange kann ich dich nicht sehen, Leonie. Es tut mir leid, aber das kann ich einfach nicht ertragen.“
Allmählich wurde Leonie die Bedeutung seiner Worte klar.
„Du… du verlässt mich?“, ihr war, als würde sie ihre letzte Kraft brauchen um ihre Lippen dazu zu zwingen, diesen Satz des Schreckens auszusprechen.
„Ja…“, sie sah wie er sich von ihr wegdrehte, die Eichentür aufstiess und hinaus in den strömenden Regen ging, welcher sich aus den unzähligen, finsteren Wolken am Himmel ergoss.
Seine Antwort hallte in Leonies Kopf wieder und sie spürte, wie ihre Kehle eng wurde und immer mehr Tränen ihre blinzelnden Augen verliessen. Sie konnte es nicht glauben, sie wollte es nicht glauben. Wie eine Wahnsinnige rannte sie los, riss die Tür auf und stürzte hinaus in den Regen. Dicke Tropfen klatschten auf ihr Gesicht und Haar und durchnässten sie im Nu bis auf die Haut. Doch sie spürte es nicht und rannte einige Meter über eine schlammige Wiese, auf welche sie gekommen war, nachdem sie die Tür passiert hatte. Doch als sie Draco nirgends sehen konnte, da drehte sie sich um und ging langsam zur Burg zurück.
Er hatte sie verlassen. Er war weg. Er war gegangen. Er wĂĽrde nicht zurĂĽckkommen.
Sie stand inmitten der offenen EichentĂĽr, das Gesicht der Wiese zugewandt und liess nun endlich die Wahrheit ĂĽber sich einstĂĽrzen. Eisige Fluten der Verzweiflung und der Hoffnungslosigkeit kamen ĂĽber sie, zogen sie in die Tiefe und liessen sie wieder frei, nur um dann einem stechenden, unbeschreiblichen, grauenvollen Schmerz Platz zu machen.
Leonie war durchnässt und fror, doch sie schaffte es nicht sich zu bewegen, es ging nicht. Sie fühlte das Wasser auf ihrer Haut und wusste, dass dieser Regen nicht genug davon brachte um sich darin zu ertränken.
Es schmerzte so sehr… Wie ein schwarzes Loch, breitete sich die Leere in ihr aus und frass all ihre Hoffnung und ihre glücklichen Gedanken, bis keine mehr da waren.
Der Kummer war zu gross, sie wusste, dass er nicht fortgehen wĂĽrde, sie wusste, dass sie es gar nicht erst zulassen wĂĽrde. Der Kummer war alles, was ihr von ihm geblieben war und sie wĂĽrde ihn nicht auch noch hergeben.
Draco…
Alle Kraft verliess sie und sie rutschte mit dem RĂĽcken dagegen den TĂĽrrahmen entlang und blieb auf dem Boden sitzen. Und dann, endlich brach es aus ihr heraus.
Sie stiess einen langen, qualvollen, schrillen Schrei aus, der über das ganze Burggelände hallte, Krähen aufschreckte und sich in den nahen Bergen als Echo verlor.
Dann zerbrach ihr Herz und sie weinte, wie sie es nie zuvor getan hatte.

*

Voldemort hielt in seinen Schritten inne, als ein langer, durchdringender Schrei durch die Burg hallte, der klang, als wäre er nicht von einem Menschen dieser Welt.
Aber er hatte in seinem Leben schon genug Schreie gehört um zu wissen, dass er von einem Menschen stammte, der endlose Qual litt.
Eigentlich wäre es ihm vollkommen egal gewesen und er hätte ohne darüber nachzudenken seinen Weg fortgesetzt. Doch es war die Stimme, welche ihn innehalten liess. Es war ihre Stimme.
Er hatte ihr gesagt, dass sie auf ihr Zimmer gehen und sich ausruhen solle, er hatte es ihr ausdrücklich befohlen! Warum konnte sie nicht einmal auf ihn hören?
Er spĂĽrte, wie Wut in ihm aufkam und begann in die Richtung zu gehen, aus welcher der Schrei gekommen war. Was interessierte es ihn denn, warum sie schrie?
Wenn die anderen sich mit ihr duellierten, dann hatte sie das nur verdient.
Bellatrix hatte keine Ahnung gehabt, dass er geplant hatte, dass Leonie ihren Bruder nicht würde ausliefern können und sie glaubte noch immer, dass alles Leonies Schuld war. Sie war wütend und wenn sie sich dafür an Leonie rächte, so war das ihre Sache. Aber nein, er wollte es nicht! Er wollte nicht, dass sie verletzt wurde, er wollte nicht wieder sehen, wie ihr zierlicher Körper zerbrochen wurde…
Und doch, eigentlich hatte sie es verdient. Vielleicht sollte er Bellatrix anspornen, sie etwas loben, so, dass sie ihre Wut auf Leonie etwas vergass…
Jedoch, so seltsam es auch war, als er sie vollkommen durchnässt und bitter weinend vor der offenen Eichentür sitzen sah, da wusste er, dass er sie nicht würde verletzten können und, dass er nicht zulassen würde, dass es noch jemand tat.
Sie zitterte am ganzen Leib und weinte unaufhörlich voller Verzweiflung, das Gesicht gegen die angezogenen Knie gepresst. Es schien als versuchte sie sich selbst zusammenzuhalten und sich vor etwas zu schützen, dass tief in ihr drin zu sein schien.
Es hatte ihn nie gekĂĽmmert, wenn jemand geweint hatte, es war ihm immer egal gewesen. Warum sollte es nun anders sein? Er brauchte sie nicht!
Aber sie vielleicht ihn… Nein, das war absurd! Aber er wusste, dass sie anders war als jeder Mensch, den er je getroffen hatte. Sie war anders, vollkommen anders. Ja, sie war nicht wie Lenora, sie war besser und er wusste, dass er sich selbst in Gefahr brachte, wenn er so zu denken begann. Und doch… es ging nicht anders. Er konnte ihr nicht widerstehen, er würde ihr niemals mehr widerstehen können. Sie hatte Macht über ihn, sie hatte die Macht über den letzten, verbliebenen Teil seines Herzens.

*

Die Tränen kullerten aus Leonies Augen und sie schluchzte so sehr, dass sie sich schon beinahe albern vorkam. Sie konnte jedoch nichts dagegen tun, der Schmerz hatte sie überwältigt, er war nicht mehr zu verdrängen. Es ging einfach nicht!
Es war alles ihre Schuld, sie allein hatte dafür zu bezahlen, nur sie konnte dafür bestraft werden. Sie hatte Draco verletzt, sie hatte sein Herz zerstört und sie hatte es verdient nun dieselben Schmerzen ertragen zu müssen.
Aber sie wusste nicht, wie sie nun leben sollte. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Er war nicht mehr bei ihr, er würde ihr nicht mehr helfen, sie nicht mehr beschützten und niemals wieder trösten. Sie war vollkommen allein.
Kaum das sie sich wieder etwas beruhigt hatte, erschütterte sie ein erneuter Weinkrampf. Sie würde niemals wieder glücklich sein können. Sie wollte niemals wieder glücklich sein. Es gab keinen Grund dafür, überhaupt keinen. Sie hatte sich ihr Leben zerstört, sie hatte Dracos Gefühle zerstört und sich selbst. Ihr Herz war nicht mehr da, es lag zerbrochen zu tausenden von Scherben zu ihren Füssen und Blut sickerte unaufhörlich aus ihm heraus um sich mit ihren, auf den Boden tropfenden, Tränen zu vermischen und dann vom kalten Wind hinfort geweht zu werden.
Es gab niemanden, dem sie noch etwas bedeutete. Ihre Eltern waren tot, ihre Pflegeeltern hatte sie von Anfang an gehasst, alle ihre Freunde aus Dumstrang waren ermordet worden, Harry, Ron, Hermine und die Weasleys hassten sie, Fabian hatte sie eigenhändig getötet und Draco hatte sie selbst zerstört…
Es gab niemanden, der sie noch wollte, niemanden, der kommen und sie trösten würde…
Eine Hand legte sich auf ihre Schulter.
„Komm… Du frierst…“
Nein, es gab niemanden… Niemanden… Sie bildete es sich nur ein. Sie stiess die Hand beiseite.
Doch kaum das sich ihr Druck von ihrer Schulter gelöst hatte, da erschien sie, weiss und langfingrig neben ihr. Langsam hob Leonie den Kopf. Er stand vor ihr, das Gesicht vollkommen ausdruckslos und bot ihr seine Hand dar.
Niemanden… Niemanden, der sie je wieder lieben würde… Oder vielleicht doch?
Sie griff nach seiner Hand und er zog sie auf die FĂĽsse, ohne danach ihre Hand wieder loszulassen.
Seine Augen huschten von ihr zur Tür und wieder zurück, doch sein Gesicht verriet nicht, was er dabei dachte. Das tat es nie. Er sagte nichts, doch sie sah sein kurzes Zögern, bevor er ihre Hand wieder losliess. Die Eichentür fiel zu, als er eine Geste in ihre Richtung machte, dann drehte er sich langsam um und begann wieder den Korridor zurückzugehen.
Niemand… Wieso war er gekommen? Wieso ging er so langsam? Wieso war er nicht auch schon längst wieder verschwunden?
„Herr…“, Leonie weinte noch immer, aber sie schaffte es das Wort hervorzupressen.
Es war, als hätte er darauf gewartet. Er blieb stehen, drehte sich ihr wieder zu, sah sie an und kam dann wieder zurück, bis er einen Meter vor ihr stehen blieb.
Sie wollte noch etwas sagen, aber die Schluchzer aus ihrer Kehle liessen es nicht zu. Sie stand einfach nur vor ihm und weinte, hoffend, dass er noch irgendetwas tun wĂĽrde, auch wenn das hiess, dass er einfach wieder ging.
Aber er ging nicht.
Leonie sah, wie er noch etwas näher kam und dann zögernd und kaum merklich die Arme hob. Auch ohne Worte verstand sie, was er ihr damit bedeuten wollte und sie konnte sich nicht davon abhalten seiner Einladung nachzukommen.
Und so flüchtete sie sich in seine kalten Arme, die sie umschlossen und sie tröstend an seine flache Brust drückten, hinter welcher sie das zarte Geräusch seines pochenden Herzens vernahm. Leonie presste ihr tränenüberströmtes Gesicht in den schwarzen, weichen Stoff seines Gewandes und weinte hemmungslos weiter, bis endlich keine Tränen mehr kamen und sie nur noch trocken schluchzen konnte.
Er stellte keine Fragen, er sprach keine Worte des Trostes, doch er liess sie nicht los und das war alles, das sie jetzt brauchte.
Auch wenn sie es nicht wollte, auch wenn sie sich selbst dafür hasste, sie brauchte ihn. Denn ohne seine schützende Umarmung wäre sie längst endgültig an ihrem Schmerz zerbrochen. Sie spürte, wie Voldemort seine Lippen auf ihr Haar drückte und sie war sich sicher, dass sie ihm, wenn sie die Kraft dazu gehabt hätte, mit einem genauso sanften Kuss gedankt hätte. Aber sie liebte Draco nach wie vor und sie wollte sich selbst nicht noch weiter zu Grunde richten. Egal, wie gut er zu ihr war, Voldemort war und blieb böse.
Aber sie wollte es für einen kurzen Moment vergessen und sich geborgen fühlen. Ihr Schluchzen verklang und da ihr klar war, dass sie ihn nicht würde küssen können, flüsterte sie stattdessen in seinen Umhang:
„Danke… vielen Dank…“

*

Draco war durch eine TĂĽr, die einige Meter weiter von der EichentĂĽr entfernt wieder in die Burg fĂĽhrte, zurĂĽck in das alte Bauwerk gegangen. Er hatte gesehen, wie Leonie aus der EichentĂĽr und ĂĽber die Wiese gerannt war, bevor er dem schrecklichen Bild den RĂĽcken kehrte und hineinging.
Der Schmerz in seiner Brust war nicht zu beschreiben. Es tat so weh… Es tat so weh sie zu verletzten, ihr zu sagen, dass es nicht länger ging… Er wusste, dass er ihr alle Hoffung genommen hatte, er hatte gesehen, wie sie in ihren Augen erloschen war, nachdem er ihr gesagt hatte, was sie nicht hatte hören wollen.

„Du… du verlässt mich?“
„Ja…“

Es hatte sich kalt und hart angehört und doch, er hatte es gesagt. Er wusste, dass er das nicht wollte, er wusste, dass er es nicht ertrug sie allein zu lassen. Doch er konnte sie nicht teilen, er wollte sie nicht teilen, mit niemandem!
Er zuckte zusammen, als ein langer, qualvoller, schriller Schrei die Stille zerriss. Sein Magen verkrampfte sich, das Loch in seinem Herzen wurde grösser und ihm war vollkommen klar, dass sie es war, die da schrie.
Aber sie wurde weder gefoltert noch sonst von irgendjemandem gequält. Es war kein Schrei, der von körperlichem Schmerz herrührte, nein. Es war der Schrei ihres sterbenden Herzens.
Ihre Stimme wischte alle Zweifel beiseite, zerstörte jeden bösen Gedanken und verschleierte die Erinnerung an sie und Voldemort. Draco rannte los, den Korridor entlang, eine Treppe hinab, eine hinauf, wieder einen Korridor entlang… Immer in die Richtung, aus der ihr Schrei gekommen war, dorthin, wo er sie weinend und allein finden würde und trösten könnte. Er konnte nicht ohne sie leben, er wollte es nicht.
Er trat aus einer TĂĽr, die sich in einer Nische links von der EichentĂĽr befand. Und er gefror zu Eis.
Sie war längst nicht mehr allein. Wie hatte er das auch glauben können?
Leonie lag mit dem Rücken zu ihm in Voldemorts Armen und weinte, ohne Dracos plötzliche Anwesenheit zu bemerken.
Als Voldemort ihn entdeckte, huschte ein Schatten ĂĽber sein zuvor ausdrucksloses Gesicht, seine Augen blitzen auf und es schien, als drĂĽcke er Leonie noch etwas mehr an sich.
Seine hohe, kalte Stimme hallte durch Dracos Kopf.
„Wir werden uns noch sprechen, Draco… Geh und ruf die anderen zur Versammlung.“
Draco wusste, dass er nicht zu antworten brauchte und er wollte es auch gar nicht tun. Jetzt, da er Leonie wieder mit Voldemort zusammen sah, wollte er nicht, dass sie ihn sehen konnte. Wie hatte er sich nur wieder dazu verleiten lassen können zu ihr zurück zu gehen? Sie brauchte ihn nicht! Sie wollte ihn doch gar nicht!
Draco drehte sich um und ging durch die kleine TĂĽr, durch die er gekommen war. Doch kaum hatte er einen Fuss auf die oberste Stufe der Treppe gesetzt, die dahinter in die Tiefe fĂĽhrte, da wurde er von einer unsichtbaren Kraft nach vorne geschleudert und stĂĽrzte die Treppe hinab.
„Du wirst sie nie wieder verletzten, niemals wieder!“
Draco zwang sich aufzustehen und weiter zu gehen. Er musste die anderen Todesser zur Versammlung zusammenrufen, genauso wie Voldemort es verlangt hatte.
Ja, er hatte Leonie verletzt. Aber sie hatte das selbe mit ihm gemacht. Doch er konnte nichts dagegen tun, sie war jene, die Voldemort wollte und die er beschĂĽtzen wĂĽrde. Auch wenn es kaum zu glauben war, Voldemort fĂĽhlte fĂĽr Leonie und er wĂĽrde niemanden schonen, der sie verletzte.
Voldemort war mächtig, grausam, stark und schnell. Draco machte sich keine Hoffnungen gegen ihn zu bestehen, er dachte gar nicht erst daran ihn zu einem Kampf herauszufordern.
Er musste warten, warten auf den richtigen Zeitpunkt…
Denn, egal was Voldemort auf für Leonie empfand, es würde niemals so stark sein wie Dracos Liebe zu ihr. Er würde sie nicht einfach aufgeben, auch wenn sie ihn immer wieder von neuem zerstörte, er liebte sie.


~*~


Ich widme dieses Kapitel Leonie Malfoy. Ganz viel Draco fĂĽr dich. xD

Huhu! ^o^

Ich hoffe es geht euch allen gut, wie hat euch das Kapitel gefallen? Ich hab euren Kommis entnommen, dass ihr das 21. bisher am besten fandet, ich hoffe dieses hier ist auch gut geworden. ^^ Jetzt muss ich leider sagen, dass es wohl in nächster Zeit länger dauern wird, bis ein neues Kapitel on kommt, weil ich habe mal wieder voll viel zu tun... Aber das hat vielleicht auch was Gutes, dann können all jene, die noch Kapitel nachlesen müssen, das machen! ^_-
Ich hoffe ja doch, dass die Wartezeit nicht so lange wie bei Ravenclaw und Slytherin sein wird, aber es ist durchaus möglich und das tut mir echt Leid... Ich hoffe, ihr werdet geduldig warten!
Bis bald!

Eure Noble

@Myrte: Vielen, vielen lieben Dank für dein Lob! ^__^ Es ist irgendwie schwer all die verschiedenen Gefühle der Charas zu beschreiben... Ich stelle gerade fest, dass es in meiner FF ein riesen Beziehungschaos entstanden ist, dass ich gar nicht so geplant hatte... Tja, wie heisst es so schön, spontane Ideen sind doch die Besten, oder? xD Das mit Leonie und Voldemort stand zwar schon seit Black sister fest, aber Leonie und Dracos Trennung... Hm, ja. Es wird nicht so schlimm bleiben. ^^

@Longbottom: Daaanke! Ich frag mich nur, warum alle dieses Chap so toll finden. oO Ich hab gar nichts grosses gemacht... Ich habe geschrieben wie bisher. loool Freut mich aber, wenn das 21. gemocht wurde. ^^ Das ist toll!

@Leonie Malfoy:[/] Immer noch der Meinung, dass er es schaffen wird? Jetzt hab ich Draco wirklich entgĂĽltig fertig gemacht, was schlimmeres gibts jetzt nicht mehr. Nja, doch vielleicht schon... Aber das ist nur vage geplant und noch ĂĽberhaupt nicht sicher. lol Aber das hier... Das war schlimm fĂĽr ihn, wirklich... Er liebt sie doch so sehr. ;_; xD Hdal! ^^

[i]@Ginny_Malfoy:
Also meinen Zorn lenkst du bestimmt nicht auf dich. xD Ich muss ehrlich sagen, dass ich das Paaring Leonie/Voldemort mag, ansonsten hätte ich es ja nicht geschrieben... lol Aber sie passen echt zusammen... doch das finde ich irgendwie. Auch wenn es etwas seltsam ist. ^^" Und naja, sie sind ja nicht direkt zusammen, aber ne Beziehung haben sie auf alle Fälle. Mit Voldemort ist das halt etwas komplitzierter. oO"

@KingsleyS: Ich hab es geschafft, ich hab ihn tatsächlich anziehend gemacht. o_____o OMG; ich hätte echt nicht gedacht, dass seine "anziehende" Seite wirklich so gut rüberkommt. Das freut mich. ^^ Danke!

@granger91: Tja... er ist halt unser Voldy und sieht nun mal so aus. Er kann ja nichts dafür... looool Okay, kann er doch... ^^" Aber er ist echt ein Schlingel... Das er uns seine Armmuskeln so lange vorenthalten hat. *voldy böse anschiel* Das wird er bereuen... xD

@Harrys MauzZ: Ist schon okay, ich hab jetzt nächstens auch nicht so viel Zeit... Man muss immer so viele andere Dinge noch erledigen... *schule böse beäug*
Auch dir ein gaaaaanz grosses Dankeschön! Ich finds toll, dass dir das 21. Chap so gefallen hat! ^-^ Du hast Recht, ich habe mir echt lange darüber Gedanken gemacht, wie ich es am besten schreibe... Und dann hab ich einfach angefangen und die Wörter sind einfach gekommen. oO Schreiben ist seltsam... wenn man es nicht wirklich will geht es am besten. xD

@Leonie Potter: BETA, bitte melden. xD Na, wie war das Kapitel? Hatte ich sehr viele Fehler? o__o


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Ich schreibe über Gut und Böse und habe die Verantwortung, das ordentlich zu machen. So einfach ist es nicht, - das Gute gewinnt nicht immer.
Joanne K. Rowling